DE19633346C1 - Herzklappenprothese - Google Patents
HerzklappenprotheseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Herzklappenprothese mit einem Klap
penring und zwei darin gelagerten Schließkörpern, die um par
allel zueinander und senkrecht und in Abstand zur Ringachse
liegende Schwenkachsen schwenkbar gelagert sind. Die Schließkör
per sind im Querschnitt senkrecht zur ihrer Schwenkachse im
Bereich der Schwenkachse gebogen, so daß sie in geöffneter Stel
lung einen Durchflußquerschnitt zwischen sich definieren, der
sich in Strömungsrichtung über einen kurzen Schließkörperab
schnitt zunächst vermindert und anschließend über einen langen
Schließkörperabschnitt wieder aufweitet.
Eine derartige Herzklappenprothese ist beispielsweise aus
DE 37 01 704 C1 bekannt. Die bekannte zweiflügelige Herzklappenprothe
se hat Schließkörper oder Flügel, die einen kurzen Flügelab
schnitt, einen daran anschließenden bogenförmigen Bereich und
einen weiter anschließenden langen Flügelabschnitt haben, wobei
die Schließkörper im Bereich des bogenförmigen Abschnitts
schwenkbar gelagert sind. Die Schließkörper sind so angeordnet,
daß sie in der geschlossenen Stellung mit ihren kurzen Schließ
körperabschnitten aneinander und mit dem Außenrand der langen
Schließkörperabschnitte am Innenrand des Klappenringes anliegen.
Die bogenförmige Gestaltung sorgt dafür, daß der Strömungsquer
schnitt zwischen den geöffneten Schließkörpern sich in Strö
mungsrichtung zunächst verengt, einen Punkt minimalen Quer
schnitts passiert, wo die Wölbungen der gegenüberliegenden
Schließkörper einander am nächsten kommen, und sich anschließend
wieder aufweitet. Die bogenförmige Gestaltung sorgt für gutes
öffnungs- und Schließverhalten der Herzklappe, sowie für Stabi
lität der geöffneten Schließkörper während der Systole, die im
wesentlichen dadurch erreicht wird, daß die strömende Flüssig
keit gegen den kurzen Schließkörperabschnitt und die Wölbung
anströmt und dadurch den Schließkörper in die geöffnete Stellung
in Anlage an einen Anschlag drückt, so daß der Schließkörper
stabil, ohne Flattern in der geöffneten Stellung gehalten wird.
Bei der bekannten Herzklappenprothese sind die Schließkörper in
dem Klappenring jeweils durch zwei gegenüberliegende Lagerzapfen
schwenkbar gelagert, die fest mit dem Schließkörper verbunden
sind und die in angepaßten, in der Innenfläche des Klappenrings
gebildeten Lagerschalen aufgenommen sind. Die Lagerschalen sind
zylindrisch geformt, und lagern die Schließkörper für eine reine
Schwenkbewegung. Ein Problem bei der Lagerung von Schließkörpern
in Herzklappen besteht darin, daß Blut in die Lagerschalen ein
dringen kann und sich dort festsetzen und später wieder lösen
kann, wodurch eine dauernde Thrombemboliegefahr besteht. Dieser
Gefahr muß in der Praxis durch Gabe von Antikoagulationsmitteln
begegnet werden.
Das Problem der Thrombenbildung ausgelöst durch Bereiche nied
riger Strömungsgeschwindigkeit in der Herzklappenprothese, ins
besondere im Bereich der Lagerzapfen, ist in EP 0 356 647 B1
angesprochen. Die dort beschriebene Herzklappenprothese ist
ebenfalls eine Zweiflügelklappe mit Schließkörpern mit einem
gebogenen Abschnitt ähnlich wie oben beschrieben. Zur Lösung des
angesprochenen Problems der Thrombemboliegefahr wird vorgeschla
gen, anstelle von runden Lagerzapfen im Querschnitt zur Schwenk
achse längliche Lagerzapfen vorzusehen, die in Lagerschalen in
der Innenfläche des Klappenrings eingreifen, wobei die Lager
schalen im wesentlichen Kreissektorform haben, so daß die läng
lichen Lagerzapfen in den Lagerschalen hin und her schwenken
können. Die Schwenkachse fällt im wesentlichen mit der Achse des
Kreissektors zusammen. Die Lagerschale ist im Bereich der Achse
des Kreissektors abgerundet, und der entsprechend abgerundete
Lagerzapfen wälzte sich im Bereich um die Achse des Kreissektors ab, so
daß der längliche Lagerzapfen beim Schwenken des Schließkörpers
wie ein Scheibenwischer in der kreissektorförmigen Lagerschale
hin und her schwenkt. Dadurch soll bei jeder Schließkörperbewe
gung ein Auswischen des sich in den Lagerschalen befindenden
Blutes erfolgen. Nachteilig an dieser Konstruktion ist jedoch,
daß kein Ausspülen der Lagerschalen erfolgt, da sich die Lager
schalen als Vertiefungen in der Innenwand des Klappenringes
befinden und an der Innenwand des Klappenringes die Strömungsge
schwindigkeit des Blutes Null ist.
In US 4 159 543 ist eine Herzklappenprothese mit zwei ebenen
Schließkörperflügeln beschrieben. Die Schließkörper sind mit
runden Lagerzapfen versehen, die in Lagerschalen in der Innen
wand des Klappenrings eingreifen, welche jeweils die Form eines
Langloches haben. Das Langloch weist Endbereiche angepaßt an den
Durchmesser des Lagerzapfens und einer Längserstreckung parallel
zur Ringachse auf. Durch diese Gestaltung wird beim Öffnen oder
Schließen der Klappe gleichzeitig eine Schwenk- und auch eine
Translationsbewegung der Lagerzapfen durch das Langloch er
reicht. Auf diese Weise soll ebenfalls ein Auswischen der Lager
schalen erfolgen. In einer Ausführungsform sind die Lagerzapfen
von der Innenwand des Klappenrings hervorragend ausgebildet und
greifen in Langlöcher in den Schließkörpern ein, wobei hier
jedoch kein Ausspülen der Lagerschalen durch den Blutstrom er
reicht werden kann, da zwischen Außenrand des Schließkörpers und
Innenwand des Klappenrings in geschlossener Stellung der
Schließkörper überhaupt keine Strömung und bei geöffneten
Schließkörpern eine nur sehr geringe Strömung auftritt.
Aus US 4 328 592 ist ebenfalls eine Herzklappenprothese mit
ebenen Schließkörpern bekannt, die mit Vorsprüngen versehen
sind, die in Langlöcher im Klappenring eingreifen. Die Langlö
cher sind mit Verlängerungskanälen versehen, die ein Ausfließen
des Blutes aus den Lagerschalen erleichtern sollen. Zwar wird
durch die periodische Hin- und Herbewegung der Vorsprünge in den
Lagerschalen beim Öffnen und Schließen der Schließkörper eine
gewisse Reinigungsfunktion erreicht, die jedoch nicht effektiv
ist, da, wie oben im Zusammenhang mit US 4 159 543 erläutert,
die Öffnungen der Langlöcher in der Oberfläche des Klappenringes
liegen, wo die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes so gering
ist, daß überhaupt keine aktive Ausspülung der Lagerschalen
durch die Hauptströmung erfolgen kann. Das gleiche gilt für die
in US 5 192 309 beschriebene Herzklappenprothese, bei der eben
falls Vorsprünge an den Schließkörpern in längliche Ausnehmungen
im Klappenring als Lager eingreifen.
Aus der US 4 605 408 ist eine Herzklappe mit ebenen Schließkör
pern bekannt, die auf einer Seite oben offene Lagerhalbschalen
haben, in welche vom Klappenring ausgehende, im Querschnitt
kreisförmige Lagerzapfen in Anlage kommen können. Die Schließ
körper bewegen sich während des Schließvorgangs aus der geöff
neten Stellung, in der jeweils der Lagerzapfen in die Lagerhalb
schale eingreift und sie im wesentlichen ausfüllt und gleichzei
tig ein Anschlag am Klappenring an der gegenüberliegenden Seite
des Schließkörpers anliegt, so daß der Schließkörper in einem
Winkel zur Ringachse festgehalten bleibt und sich nicht voll
ständig parallel zur Ringachse stellen kann, in eine geschlosse
ne Stellung, in der jeder Schließkörper im wesentlichen senk
recht zur Ringachse auf Anschlägen am Klappenring auf liegt und
der Lagerzapfen aus der an der gegenüberliegenden Seite des
Schließkörpers liegenden Lagerhalbschale herausgeglitten ist.
Während des Öffnens und Schließens der Schließkörper bewegen
sich bei dieser Herzklappe also die Lagerzapfen in und außer
Eingriff mit den Lagerhalbschalen. Ein effektives Ausspülen kann
jedoch nicht erfolgen, da die Lagerhalbschalen in der geöffneten
Stellung der Schließkörper durch die Lagerzapfen ausgefüllt sind
und die Hauptströmung in der geöffneten Stellung so nicht in die
Lagerhalbschalen spülen kann. Ferner liegen die Öffnungen der
Lagerhalbschalen nicht direkt der Hauptströmung des Blutes zu
gewandt, da sich die Schließkörper nicht bis in die Parallele
zur Ringachse oder gar darüber hinaus bewegen können, um so die
Öffnung direkt in den Hauptstrom stellen zu können. Daher wird
keine effektive Ausspülung der Lagerschalen erreicht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Herzklappenpro
these der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die durch
die Lagerung der Schließkörper bedingte Thrombenboliegefahr
deutlich vermindert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen erfindungsgemäß die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Lagerung weist für jeden Schließkörper von
der Innenfläche des Klappenrings hervorragende Lagerzapfen auf,
die in entsprechende Lagerschalen in den Schließkörpern eingrei
fen, wobei die Lagerschalen im Querschnitt zur Schwenkachse die
Form eines Langloches mit an den Durchmesser der Lagerzapfen
angepaßten Endbereichen und einer dazwischenliegenden Längser
streckung haben; die Richtung der Längserstreckung relativ zum
Schließkörper ist nicht besonders kritisch, da bei den Schwenk
bewegungen, die durch das anströmende Blut verursacht werden,
durch den Andruck der Strömung stets auch Kräfte auf den
Schließkörper wirken, die Komponenten in Richtung der Längser
streckung der Langlöcher haben und dadurch beim Auf- und Zu
schwenken für eine entgegengesetzte Verschiebung der Schließkör
per entlang der Langlöcher sorgen. Dadurch ist sichergestellt,
daß bei jeder Schwenkbewegung der Schließkörper auch eine Trans
lation entlang der Langlöcher stattfindet, wodurch ein periodi
sches Auswischen der Lagerschale erreicht wird. Ferner ist die
Lagerschale an ihrer dem Zwischenraum zwischen den beiden
Schließkörpern zugewandten Seite mit einer Öffnung versehen, um
ein Einströmen von Blut aus dem Hauptstrom zwischen den Schließ
körpern in die Lagerschale zu ermöglichen. Dabei ist die Lager
schale und die Öffnung in dem bogenförmigen Abschnitt des
Schließkörpers nach stromabwärts versetzt gegenüber dem Punkt
des geringsten Abstands zwischen den Schließkörpern in geöff
neter Stellung angeordnet, so daß die stromabwärts liegende
Kante der Öffnung näher an der Ringachse liegt als die stromauf
wärts liegende Kante. Dadurch liegt die Öffnung optimal und
direkt in der Hauptströmung zwischen den Schließkörpern und wird
dadurch gespült. Durch die Kombination von periodischem Auswi
schen der Lagerschale durch die Lagerzapfen und von kontinuier
lichem Durchströmen mit Blut, und zwar sowohl während der Systo
le als auch während der Diastole, wird eine optimale Säuberung
der Lagerschalen erreicht, so daß die Gefahr von Thrombenbildung
aufgrund von Festsetzungen in den Lagerschalen deutlich redu
ziert ist. Wesentlich für die gute Ausspülung der Lagerschalen
ist, daß die Öffnung der Lagerschalen direkt in der Hauptströ
mung zwischen den Schließkörpern liegt und von der Hauptströmung
direkt angespült wird.
In einer vorteilhaften Ausführungsform liegt die Längsrichtung
der Langlöcher so im Schließkörper, daß ihre Längsrichtung bei
Bewegung des Schließkörpers aus der geschlossenen in die geöff
nete Stellung und umgekehrt eine parallele Ausrichtung zur Ring
achse durchläuft. Dadurch wird die Translationsbewegung der
Schließkörper entlang des Langloches während jedes Schwenkvor
gangs besonders gut unterstützt, da während des Schwenkvorgangs,
insbesondere wenn der Schließkörper bereits nahe einer paralle
len Ausrichtung zur Ringachse (Hauptströmungsrichtung) ist, die
größte Kraftkomponente auf den Schließkörper in Hauptströmungs
richtung liegt. Bei einer typischen Zweiflügelklappe bedeutet
dies, daß die Längsrichtung der Langlöcher in der geschlossenen
Stellung der Schließkörper gegenüber dem Schließkörper zur
Ringachse hin geneigt sein sollte.
Vorteilhafterweise erstreckt sich die Öffnung der Lagerschale
über deren gesamte Länge in Richtung der Schwenkachse, um eine
maximale Öffnungsfläche zu bilden. Die Breite der Öffnung kann
kleiner als der Durchmesser des Lagerzapfens sein, damit die
Lagerschale ihre Funktion der sicheren Lagerung des Schließkör
pers an dem Lagerzapfen ausüben kann. Die Lagerungsfunktion kann
aber auch durch einen vergrößerten Lagerkopf am radial inneren
Ende der Lagerzapfen ausgeübt werden, der jeweils in eine ent
sprechende längliche Lagerpfanne im Inneren des Schließkörper
eingreift, wobei die Länge der Lagerpfanne natürlich der des
Langloches entspricht, damit der Lagerzapfen sich vollständig
durch das Langloch bewegen kann, wenn sich der Lagerkopf am
inneren Ende des Lagerzapfens durch die Lagerpfanne bewegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels in den Zeichnungen näher erläutert, in denen:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch die Herzklappenprothese mit
den Schließkörpern in geschlossener Stellung zeigt,
wobei der Schnitt durch die Lagerschalen zur besseren
Veranschaulichung nahe an der Innenwand des Klappen
rings genommen ist, um die Lagerzapfen und Lagerschalen
darzustellen;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung wie in Fig. 1 in geöffneter
Stellung der Schließkörper zeigt; und
Fig. 3 oben einen Schnitt durch den Herzklappenring senkrecht
zur Ringebene, ohne Schließkörper zeigt und unten einen
Schnitt durch den Herzklappenring in der Ringebene
zeigt.
Es wird zunächst auf Fig. 3 Bezug genommen, in der oben ein
Schnitt durch den Herzklappenring quer zur Ringebene und entlang
eines Durchmessers senkrecht zu den Schwenkachsen der Schließ
körper gezeigt ist. In Fig. 3 oben sind die Lagerzapfen 30, 30'
an der Wand des Herzklappenrings 2 in Draufsicht zu erkennen.
Neben den Lagerzapfen 30, 30' sind Vorsprünge 40 und 40' vor
gesehen, die Anschläge oder Anlageflächen 44 und 44' für die
Schließkörper in geschlossener Stellung, sowie Anlageflächen 42
und 42' für die Schließkörper in geöffneter Stellung bieten.
Ferner ist ein Vorsprung 50 vorgesehen, der weitere Anlageflä
chen 52 und 52' für die Schließkörper in geöffneter Stellung
bietet. Die Vorsprünge 40, 40' und 50 sowie die Lagerzapfen 30,
30' können einstückig mit dem Klappenring 2 gebildet sein.
In Fig. 3 unten ist eine Schnittdarstellung des Klappenrings 2
durch die mittlere Ringebene dargestellt. Gegenüberliegend be
finden sich die zwei Lagerzapfen 30 bzw. 30', die jeweils auf
einer Schwenkachse 32 bzw. 32' liegen, welche Schhwenkachsen
parallel zueinander und in Abstand zur Ringachse verlaufen.
In den Fig. 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Herzklappenpro
these in Schnittdarstellung senkrecht zur Ringebene mit den
Schließkörpern gezeigt, wobei der Schnitt durch die Schließkör
per im Bereich der Lagerzapfen 30, 30' zur Verdeutlichung in
einer Ebene unmittelbar oberhalb der Endfläche der Lagerzapfen
ausgeführt ist. Jeder der Schließkörper 10 bzw. 10' ist mit
Lagerschalen 14 bzw. 14' versehen, die nach Art eines Sackloches
in dem Außenrand der Schließkörper gebildet sind. In die Lager
schalen 14 bzw. 14' greifen die Lagerzapfen 30 bzw. 30' an den
gegenüberliegenden Enden der Schwenkachsen 32 bzw. 32' ein. Die
Lagerzapfen 30 und 30' sind kreiszylinderförmig. Demgegenüber
ist jede Lagerschale 14 bzw. 14' in Form eines Langloches ausge
bildet, das gegenüberliegende Endbereiche mit einer an die La
gerzapfen angepaßten Krümmung und eine Längsausdehnung oder
Längserstreckung hat, die im geschlossenen Zustand der Schließ
körper einen spitzen Winkel zur Ringachse einnimmt. Beim Über
gang in die in Fig. 2 dargestellte geöffnete Stellung der
Schließkörper 10 und 10' führen die Schließkörper eine kombi
nierte Schwenk- und Translationsbewegung an den Lagerzapfen 30
und 30' aus, wobei sich der Lagerzapfen 30 bzw. 30' in der La
gerschale 14 bzw. 14' von einem zum gegenüberliegenden Endbe
reich des Langloches bewegt und das Langloch mit seiner Längser
streckung eine parallele Stellung zur Ringachse durchläuft und
schließlich eine Stellung im spitzen Winkel zur Ringachse auf
deren gegenüberliegender Seite einnimmt.
Bei der in Fig. 1 dargestellten geschlossenen Stellung der
Schließkörper 10, 10' liegen diese mit ihren kurzen Schließkör
perabschnitten 11, 11' entlang eines Durchmessers des Klappen
ringes 2 aneinander an und mit den Außenränder der langen
Schließkörperabschnitt 12, 12' an der Innenwand des Klappenrin
ges 2 an. In dieser Stellung verschließen die Schließkörper die
Herzklappenprothese während der Diastole. Mit ihrer Rückseite
liegen die Schließkörper 10, 10' an den Anlageflächen 44, 44'
der Vorsprünge 40, 40' an. Während der Diastole herrscht strom
aufwärts der Schließkörper (die Richtung stromabwärts bezeichnet
die Richtung vom Herzen weg) Unterdruck, so daß die Schließkör
per in Anlage aneinander, an den Anlageflächen 44, 44' und am
Außenrand des Klappenringes 2 gehalten werden, wobei in dieser
Phase auch ein Andruck der Lagerzapfen 30, 30' an die stromab
wärts (oben in der Darstellung der Fig. 1 und 2) liegenden
Endbereiche der Langlöcher der Lagerschalen 14, 14' erfolgt.
In der in Fig. 2 gezeigten geöffneten Stellung der Schließkör
per 10, 10' liegen diese mit den Rückseiten ihrer kurzen
Schließkörperabschnitte 11, 11' an den Anlageflächen 42, 42'
sowie mit den Vorderseiten im auslaufenden Bereich des gebogenen
Abschnitts der Schließkörper 10, 10' an den Anlageflächen 52,
52' des Vorsprungs 50 an. Durch die gebogene Form der Schließ
körper 10, 10' mit ihren der Strömung entgegenstehenden kurzen
Schließkörperabschnitten 11, 11' werden die Schließkörper durch
die Strömung stabil in dieser Stellung in Anlage an den Anlage
flächen gehalten, wobei gleichzeitig ein gewisser Andruck der
Schließkörper mit dem unteren, stromaufwärts liegenden Endbe
reich der Langlöcher gegen die Lagerzapfen erfolgt.
Ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Stellung wächst zu Beginn
der Systole der Druck auf die Schließkörper 10, 10' auf der
Seite stromaufwärts (unten in der Darstellung von Fig. 1) an, so
daß ein Andruck auf die Außenseiten der langen Schließkörper
abschnitte 12, 12' erfolgt, der den Schwenkvorgang der Schließ
körper einleitet.
Mit zunehmenden Aufschwenken der Schließkörper 10, 10' kommen
die kurzen Schließkörperabschnitte 11, 11', auf die zu Beginn
des Schwenkvorgangs durch das anströmende Blut zunächst ein der
Schwenkung entgegengesetztes Drehmoment einwirkt, immer mehr in
Strömungsrichtung, so daß das der Schwenkung entgegenwirkende
Drehmoment durch die kurzen Schließkörperabschnitte immer klei
ner wird. Schließlich laufen die Innenseiten der kurzen Schließ
körperabschnitte 11, 11' über die Strömungsrichtung hinaus,
womit sie sofort ein die Schwenkung unterstützendes Drehmoment
liefern und die Schließkörper schlagartig in die in Fig. 2 ge
zeigte Endstellung bringen.
Gleichzeitig mit der beschriebenen Schwenkbewegung aus der ge
schlossenen in die geöffnete Stellung erfolgt eine Translations
bewegung der Schließkörper 10, 10', die durch die Längsausdeh
nung der Langlöcher, die die Lagerschalen 14, 14' bilden, er
möglicht wird. In der in Fig. 1 dargestellten geschlossenen
Stellung liegen die Langlöcher mit ihren stromabwärts liegenden
Endbereichen an den Lagerzapfen 30, 30' an, während sie in der
in Fig. 2 dargestellten geöffneten Stellung mit ihren stromauf
wärts liegenden Endbereichen gegen die Lagerzapfen angedrückt
werden. Durch die Ausbildung der Lagerschalen als Langlöcher,
die mit jeder Schwenkbewegung durch eine parallele Ausrichtung
zur Ringachse bzw. Strömungsrichtung hindurchlaufen in Kombina
tion mit der Gestaltung der Schließkörper, die für entgegenge
setzten Andruck auf die Schließkörper während Systole und Dia
stole sorgt, wird sichergestellt, daß mit jeder Schwenkbewegung
eine Translationsbewegung entlang der Lagerschale einhergeht, so
daß die Lagerzapfen 30, 30' die Lagerschalen 14, 14' periodisch
durchlaufen und ausräumen. Wenn die Langlöcher wie dargestellt
so liegen, daß durch eine parallele Ausrichtung zur Ringachse
bzw. Strömungsrichtung hindurchlaufen, wird die Translations
bewegung besonders gut unterstützt, denn besonders zu dem Zeit
punkt, wenn die Innenseiten der kurzen Schließkörperabschnitte
11, 11' nahezu in die Strömungsrichtung und darüber hinaus lau
fen, wirkt dann die Hauptkraftkomponente auf die Schließkörper
in die Längsrichtung der Langlöcher.
In der geöffneten Stellung der Schließkörper in Fig. 2 bilden
diese zwischen sich einen Strömungsquerschnitt, der sich, in
Richtung stromabwärts betrachtet, ausgehend von den Enden der
kurzen Schließkörperabschnitte 11, 11' zunächst verengt bis an
einen Punkt der gebogenen Abschnitte der Schließkörper 10, 10',
bei dem der Strömungsquerschnitt minimal ist, worauf sich im
Bereich der langen Schließkörperabschnitte 12, 12' der Strö
mungsquerschnitt kontinuierlich wieder erhöht. Im Bereich des
minimalen Durchflußquerschnitts ist die Strömungsgeschwindigkeit
maximal, was einen dynamischen Druck auf die Schließkörper 10,
10' in diesem Bereich bewirkt. In dem Fall, daß die Schwenkach
sen der Schließkörper stromaufwärts des Bereichs minimalen Quer
schnitts liegen, sorgt der dynamische Druck für ein weiteres
Drehmoment auf die Schließkörper, das sie in die geöffnete Stel
lung drücken. Dieser Effekt wird durch die Öffnungen 16, 16' nur
unwesentlich gestört, da diese sich nur über einen kleinen Be
reich der Länge des Schließkörpers entlang der Schwenkachsen
erstrecken, nämlich nur unmittelbar über die Lagerzapfen 30, 30'
hinaus.
Durch die Bildung einer Öffnung 16 bzw. 16' in der Lagerschale
14 bzw. 14', die z. B. rechteckig entlang der gesamten Länge (in
Richtung der Schwenkachsen) der Lagerschalen 14 bzw. 14' ausge
bildet sein kann, wird eine optimale Ausspülung der Lagerschalen
14 und 14' erreicht, da die Öffnungen 16 und 16' von der Haupt
strömung im Bereich maximaler Strömungsgeschwindigkeit ange
strömt werden. Dabei ist es vorteilhaft, daß die Öffnungen in
dem gebogenen Abschnitt der Schließkörper 10, 10' gegenüber dem
Punkt minimalen Querschnitts leicht in Richtung stromaufwärts
versetzt sind, da sie dann so gegen die Strömung geneigt sind,
daß sie eine Komponente senkrecht zum Hauptflüssigkeitsstrom
haben, oder anders ausgedrückt, da dann ihre stromabwärts lie
gende Kante näher an der Strömungsachse liegt als ihre stromauf
wärts liegende Kante, so daß ein Teil der Hauptströmung zwischen
den Schließkörpern direkt in die Öffnung 16 bzw. 16' gerichtet
ist.
In Fig. 3 oben ist zu erkennen, daß der Klappenring im strom
aufwärts liegenden Bereich mit sich verringerndem Ringquer
schnitt als Konfusor 4 ausgebildet ist, während der sich an
schließende stromabwärts liegende Abschnitt sich im Querschnitt
wieder aufweitet und einen Diffusor 6 bildet. Durch diese düsen
förmige Ausbildung werden Strömungsablösungen im Ringbereich
verhindert.
Claims (7)
1. Herzklappenprothese mit einem Klappenring (2) und zwei darin
gelagerten Schließkörpern (10, 10'), die um parallel zuein
ander und senkrecht und in Abstand zur Ringachse liegende
Schwenkachsen schwenkbar gelagert sind, wobei die Schließ
körper im Querschnitt senkrecht zu ihrer Schwenkachse im
Bereich der Schwenkachse gebogen sind, so daß sie in geöff
neter Stellung einen Durchflußquerschnitt zwischen sich
definieren, der sich in Strömungsrichtung über einen kurzen
Schließkörperabschnitt (11, 11') zunächst vermindert und an
schließend über einen langen Schließkörperabschnitt (12,
12') aufweitet, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare
Lagerung jedes Schließkörpers (10, 10') zwei gegenüberlie
gende Lagerzapfen (30, 30') aufweist, die von der Innenflä
che des Klappenringes hervorragen und in in dem Schließkör
per (10, 10') vorgesehenen gegenüberliegende Lagerschalen
(14, 14') aufgenommen sind, wobei jede Lagerschale (14, 14')
im Querschnitt zur Schwenkachse die Form eines Langloches
mit an den Krümmungsradius der Lagerzapfen (30, 30') ange
paßten Endbereichen und einer dazwischenliegenden Längsaus
dehnung hat und jede Lagerschale (14, 14') eine dem
Zwischenraum zwischen den Schließkörpern zugewandte Öffnung
(16, 16') hat, um ein Einströmen von Blut aus dem Hauptstrom
zwischen den Schließkörpern in die Lagerschale zu ermögli
chen, wobei die Öffnungen (16, 16') der Lagerschalen (14,
14') in den bogenförmigen Abschnitten der Schließkörper nach
stromabwärts versetzt gegenüber dem Punkt des geringsten
Abstands zwischen den Schließkörpern in geöffneter Stellung
angeordnet sind, so daß die stromabwärts liegende Kante der
Öffnung näher an der Ringachse liegt als die stromaufwärts
liegende Kante, und die Öffnung von der Hauptströmung im
Zwischenraum zwischen den Schließkörpern direkt angespült
wird.
2. Herzklappenprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Lagerschale (14, 14') eine so zum Schließkörper
(10, 10') liegende Längsrichtung hat, daß die Längsrichtung
bei der Schwenkbewegung des Schließkörpers (10, 10') zwi
schen der geschlossenen und der geöffnete Stellung eine
zur Ringachse parallele Stellung durchläuft.
3. Herzklappenprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Öffnungen (16, 16') der
Lagerschalen über die gesamte Länge der Lagerschalen in
Richtung der jeweiligen Schwenkachse erstrecken.
4. Herzklappenprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 2, da
durch gekennzeichnet, daß
am freien Ende der Lagerzapfen jeweils ein kugelsegmentför
miger Lagerkopf und im Inneren der Lagerschalen entsprechen
de längliche Lagerpfannen vorgesehen sind, deren Länge quer
zur Schwenkachse derjenigen der Lagerschalen entspricht, und daß
sich die Öffnungen (16, 16') in Richtung der jeweiligen Schwenkachse nicht bis in die Lagerpfannen
hinein erstrecken.
5. Herzklappenprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der kurze Schließkörperabschnitt
(11, 11') im Querschnitt zur Schwenkachse sich verjüngt und
in Richtung stromaufwärts von der Richtung der Ringachse
fortgebogen ist und eine Anströmfläche bietet, die den
Schließkörper bei anströmender Flüssigkeit in der geöffneten
Stellung hält.
6. Herzklappenprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der lange Schließkörperabschnitt
(12, 12') im Querschnitt zur Schwenkachse langgestreckte
Rechteckform hat, wobei die dem Zwischenraum zwischen den
Schließkörpern zugewandte Seite in allen Stellungen einen
spitzen Winkel zur Ringachse einnimmt.
7. Herzklappenprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Klappenring (2) im Quer
schnitt zur Ringebene einen ersten Konfusorbereich (4), in
dem sich der Strömungsquerschnitt durch den Ring vermindert,
und einen sich darin in Strömungsrichtung anschließenden
Diffuserbereich (6) hat, in den sich der Strömungsquer
schnitt durch den Ring wieder erweitert.
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DE1996133346 DE19633346C1 (de) | 1996-08-08 | 1996-08-08 | Herzklappenprothese |
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