DE19632893C2 - Verfahren zur Herstellung von Flugkörperkomponenten aus faserverstärkter Keramik - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Flugkörperkomponenten aus faserverstärkter KeramikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von thermisch und mechanisch
hoch belasteten Flugkörpern oder Flugkörperkomponenten.
An Flugkörpern, die sich mit sehr hoher Geschwindigkeit in der bodennahen Atmo
sphäre bewegen, treten an exponierten Stellen, wie Kanten, Ecken und Spitzen we
gen der aerodynamischen Aufheizung Oberflächentemperaturen von über 1700°C
auf. Sehr hohe Temperaturen von über 2500°C treten an Bauteilen von Flugkör
permotoren auf, deren Festtreibstoffe teilweise mit Temperaturen von über 3500°C
verbrennen. Die betroffenen Bauteile sollen auch bei diesen Temperaturen noch
über hinreichende Strukturfestigkeit und Funktionalität verfügen, um die Gesamtmis
sion des Flugobjektes erfolgreich zu beenden. Bisher wurde die Strukturfestigkeit der
meist metallischen Bauteile im Hochtemperatureinsatz durch Verwendung hochtem
peraturbeständiger Metalle und Metallegierungen, Kühlung und thermische Isolie
rung realisiert. Diese Maßnahmen sind aufwendig, teuer und erfordern in allen Fällen
zusätzliches Gewicht zur Erfüllung der Aufgabenstellung. Zusätzliches Gewicht ist
bei mobilem Gerät, insbesondere bei Flugkörpern, nachteilig, so daß nach gewichts
reduzierten Lösungen gesucht werden muß.
Bei der bekannten Ausführungsform eines Flugkörpers bestehen die Bugspitze, feste
Flossen oder bewegliche Ruder bzw. Fins, Strahlruder, Schubdüsen und Düsen
halseinsätze, Brennkammerauskleidungen, Heckkonus, Gitterflügel, Fluidikelemente
und das Radom aus verschiedenen Metallen und Metallegierungen. Dabei sind diese
Flugkörperkomponenten die thermisch und mechanisch höchstbelasteten Bauteile
des Flugkörpers.
Aufgrund der genannten hohen Temperaturen, hohen mechanischen Belastungen
und hohen Drücke muß man bei der heutigen Auslegung dieser Flugkörperkompo
nenten hoch hitzebeständige Metalle oder Metallegierungen (z. B. Wolfram, Molyb
dän, Inconnel) mit hoher mechanischer Festigkeit und Temperaturbeständigkeit ver
wenden. Da diese temperaturbeständigen Metalle und Legierungen schon ab etwa
800°C unter Festigkeitsverlust erweichen, muß zusätzlich aktiv gekühlt werden. Ein
weiterer gravierender Nachteil der Flugkörperkomponenten aus Metall ist ihr hohes
Gewicht, welches die Beschleunigung und Geschwindigkeit von Flugkörpern ein
schränkt.
Hinweise auf mögliche Weiterentwicklungen zeigt die DE 39 27 917 A1 auf: Dort wird
beschrieben, wie bei flügelstabilisierten Geschossen die Vorderkanten der Leitflügel
durch hitzebeständige Faserwerkstoffe bzw. Faserverbundwerkstoffe gegen Abbrand
geschützt werden können. Die Verbundwerkstoffe werden auf die tragenden
Rumpfteile verschraubt, vernietet oder verklebt. Abgesehen von den unspezifischen
Angaben des auszuwählenden Materials für konkrete Belastungsfälle beschränkt
sich diese Erfindung auf Geschosse, wodurch im Gegensatz zur vorliegenden Erfin
dung die erfindungswesentlichen Teile des Raketenmotors und der zugehörigen
Steuerung entfallen. Die DE 39 27 917 A1 enthält keine Hinweise auf Infiltrieren
und/oder Silizieren von Rohlingen oder zusammengesetzten Verbundstrukturen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem kera
mische Bugspitzen, feste Flossen oder bewegliche Ruder [Fins], Strahlruder, Schub
düsen und Düsenhalseinsätze, Brennkammerauskleidungen, Heckkonus, Gitterflü
gel, Fluidikelemente und Radome oder Teilkomponenten für Flugkörper mit hoher
Temperatur-, Druck- und Abriebfestigkeit, Erosionsbeständigkeit, niedriger Dichte
bzw. niedrigem Gewicht, hoher Wärmeleitfähigkeit, niedriger Wärmeausdehnung bei
einer nahezu unbegrenzten Geometrie- und Formenvielfalt erzeugt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren erfinderisch angegeben, mit dem die
Bugspitze 1, festen Flossen 2 oder beweglichen Ruder [Fins] 3, Strahlruder 4,
Schubdüsen und Düsenhalseinsätze 5, Brennkammerauskleidungen 6, Heck
konus 7, Gitterflügel 8, Fluidikelemente 9 und das Radom 10 oder Teilkomponenten
aus diesen aus kohlenstoffaserverstärktem Siliciumcarbid (C/SiC) und/oder koh
lenstoffaserverstärktem Kohlenstoff (C/C) und/oder siliciumcarbidfaserverstärktem
Siliciumcarbid (SiC/SiC) erzeugt werden können.
Die genannten Flugkörperkomponenten oder Teilkomponenten aus diesen bestehen
also aus einer faserverstärkten Keramik oder aus Kombinationen verschiedener fa
serverstärkter Keramiken und bilden nach der Infiltration eine monolithische Struktur.
Insgesamt erhöht sich die Temperaturbeständigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsredu
zierung dieser Flugkörperkomponenten.
Es wurde gefunden, daß C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC über hervorragende
Festigkeitseigenschaften bis zu hohen Temperaturen verfügt, die einen Einsatz auch
unter schweren Bedingungen ermöglichen. Hinzu kommt neben einer geringen
Dichte hohe Verschleißfestigkeit, Oxidationsbeständigkeit sowie, neben der ausge
zeichneten Temperaturbeständigkeit, eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit.
Dabei ist es insbesondere bei Oberflächenversiegelung besonders gas- und flüssig
keitsdicht.
Besonders hervorzuheben sind die große Geometrie- und Formenvielfalt bei gleich
zeitig niedrigem Gewicht, sowie die hervorragende Temperaturfestigkeit und hohe
bzw. einstellbare Wärmeleitfähigkeit, die entsprechend niedrige Kühlleistungen er
möglichen. In bestimmten Flugkörpern kann aufgrund der hohen Temperaturfestig
keit von C/SiC und C/C und SiC/SiC ganz auf eine Kühlung oder thermische Isolie
rung verzichtet werden.
Man unterscheidet C/SiC und C/C und SiC/SiC mit kontinuierlicher Faserverstärkung
sowie kurzfaserverstärktes C/SiC und C/C und SiC/SiC. Das erstgenannte Material
aus C/SiC oder C/C oder SiC/SiC, das laminiert, gepreßt oder gewickelt werden
kann, zeichnet sich durch besonders hohe Festigkeit und besonders niedrige Dichte
aus. Zur Erhöhung der Oxidationsbeständigkeit kann mit einer Oberflächenversie
gelung gearbeitet werden. Vorzugsweise werden dafür Schutzschichten aus Silici
umcarbid und/oder Siliciumdioxid und/oder Molybdändisilizid auf die Bauteiloberflä
chen aufgebracht. Letztere ist bei kurzfaserverstärktem C/SiC überflüssig, da das
Material besonders oxidations- und korrosionsbeständig ist. Auch verfügt es über
eine extrem gute Wärmeleitfähigkeit und zeichnet sich durch besonders hohe Ther
moschockfestigkeit aus. Es eignet sich vor allen Dingen für eine mechanische Bear
beitung im Grünzustand. Dabei können aus C/SiC-Rohlingen und/oder C/C-Roh
lingen Bugspitzen 1, feste Flossen 2 oder bewegliche Ruder [Fins] 3, Strahlruder 4,
Schubdüsen oder Düsenhalseinsätze 5, Brennkammerauskleidungen 6, Heckkonus
7, Gitterflügel 8, Fluidikelemente 9 und Radome 10 oder Teilkomponenten aus die
sen in beliebiger Geometrie aus einem Stück oder aus Verschiedenen Einzelseg
menten durch mechanische Bearbeitung leicht geformt werden.
Vorteilhafterweise sind die Einzelsegmente der Bugspitze 1, festen Flossen 2 oder
beweglichen Ruder [Fins] 3, Strahlruder 4, Schubdüsen und Düsenhalseinsätze 5,
Brennkammerauskleidungen 6, Heckkonus 7, Gitterflügel 8, Fluidikelemente 9 und
der Radome 10 oder Teilkomponenten aus diesen mit Siliciumcarbid und/oder Koh
lenstoff und/oder Silicium zusammeninfiltriert oder zusammensiliziert, um die ge
wünschte monolithische Struktur zu geben. Diese Konstruktion eignet sich insbeson
dere für C/SiC oder C/C oder SiC/SiC mit Kurzfaserverstärkung, wobei die Einzel
segmente vor dem Zusammensilizieren bzw. Infiltrieren mechanisch bearbeitet wer
den. Eine derartige Flugkörperkomponente 1-10 kann ohne weiteres auch mit Befes
tigungselementen wie z. B. Schrauben oder Bolzen oder Flanschen, vorzugsweise
aus C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC, verbunden werden. Außerdem können in
die Flugkörperkomponenten 1-10 durch mechanische Bearbeitung im Grünzustand
Kühlkanäle und/oder Ausnehmungen mit runden, rechteckigen oder schlitzförmigen
Querschnitten eingebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht auch eine Gestaltung der Flugkörperkompo
nenten 1-10 in Hybrid- und Segmentbauweise vor. Durch mechanische Bearbeitung
von Rohkörpern und Teilsegmenten, die vorzugsweise aus C/SiC und/oder C/C
und/oder SiC/SiC oder aus geeigneten Kombinationen mit kontinuierlicher Faserver
stärkung und/oder Kurzfaserverstärkung besteht und durch die anschließende Infil
tration mit Silicium und/oder Siliciumcarbid und/oder Kohlenstoff dieser Einzelseg
mente werden monolithische Flugkörperkomponenten in Hybridbauweise ausgebil
det.
In Weiterbildung der Erfindung werden die Innenwand der Flugkörper oder die ther
misch hochbelasteten Stellen der Flugkörper in geeigneter Weise mit C/SiC- oder
C/C- oder SiC/SiC-Segmenten ausgekleidet und mittels Kühlung über Kühlkanäle
und/oder mit einem Isolationsmaterial, vorzugsweise aus C/SiC oder C/C oder
SiC/SiC oder aus Kohlenstoffaserfilzen oder Graphitfolie oder Kombinationen aus
diesen, das die Temperatur- und Druckbelastung der metallischen Flugkörperstruktur
soweit wie möglich reduziert, versehen und zu einer monolithischen Flugkörperkom
ponente 1-10 zusammensiliziert. Die Isolationswerkstoffe können auch unter Zwi
schenschaltung von Abstandshaltern, vorzugsweise aus C/SiC oder C/C oder
SiC/SiC, mit den Flugkörperkomponenten 1-10 aus C/SiC und/oder C/C miteinander
verbunden werden, um die gewünschte monolithische Struktur zu ergeben.
Vorteilhafterweise kann die Dichte und Porosität des C/SiC- und/oder des C/C-
und/oder SiC/SiC-Materials während der Infiltration oder Silizierung durch die Zuga
bemenge an Silicium, Kohlenstoff oder Siliciumcarbid eingestellt werden, sodaß das
C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC mit hoher Dichte und geringer Porosität als
thermomechanische Tragstruktur und/oder Auskleidung und das C/SiC und/oder C/C
und/oder SiC/SiC mit niedriger Dichte bzw. hoher Porosität als Wärmeisolierung ein
gesetzt werden kann. Dabei können auch Dichte- und Porositätsgradienten über der
Wandstärke der Flugkörperkomponenten 1-10 eingestellt werden.
Durch die Gas- und Flüssigkeitsdichtigkeit der C/SiC- und/oder C/C-Materialien kön
nen in die metallische Flugkörperstruktur auch offene Kühlkanäle eingearbeitet wer
den, die beim Einsetzen der C/SiC- und/oder C/C-Teile und/oder SiC/SiC-Teile ge
schlossen werden. Die Flugkörperkomponente 1-10 wird je nach verwendetem
System aus C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Einzelsegmenten gefertigt, die
anschließend zu einer monolithischen Struktur mit Kohlenstoff und/oder Silicium
und/oder Siliciumcarbid zusammeninfiltriert und/oder zusammensiliziert werden oder
man fertigt die Flugkörperkomponenten 1-10 aus einem Stück, vorzugsweise durch
mechanische Bearbeitung eines C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Rohlings.
Diese C/SiC- und/oder C/C-Teile und/oder SiC/SiC-Teile können auch die Kühlka
näle (falls notwendig) oder Ausnehmungen bereitstellen, um die Wärme abzutrans
portieren. Der C/SiC- und/oder C/C-Körper und/oder SiC/SiC-Körper 1-10 und die
metallische Flugkörperstruktur sind mit geeigneten Verbindungselementen wie z. B.
Bolzen-, Schraub- oder Flanschverbindungen, vorzugsweise aus C/SiC und/oder
C/C und/oder SiC/SiC, miteinander zu verbinden.
Durch den Einsatz von Flugkörperkomponenten 1-10 aus faserverstärkter Keramik
(C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC) kommt es zu einer erheblichen Gewichtsre
duzierung im Vergleich zu metallischen Flugkörperkomponenten. Durch die Hoch
temperaturfestigkeit von C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC kann auf die Kühlung
ganz oder teilweise verzichtet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt
jegliche Geometrie- und Größenvariationen bei den Flugkörperkomponenten 1-10.
In Fig. 1 ist ein Flugkörper im prinzipiellen Aufbau dargestellt. Aufgrund der hohen
Temperatur- und Druckbelastung kommen derzeit z. B. nur warmfeste Metalle und
Metallegierungen mit hoher Dichte infrage, die aufgrund ihrer relativ geringen Tem
peraturfestigkeit gekühlt werden müssen. Neben diesen thermomechanischen An
forderungen müssen die metallischen Werkstoffe auch allen Anforderungen bezüg
lich Korrosion, Bearbeitung, Oberflächengüte und Schweißbarkeit genügen.
An Radomen treten Beanspruchungen durch hohe Drücke und hohe Temperaturen
auf. Zusätzlich ist bei Radomen eine erhöhte Radardurchlässigkeit und Oberflächen
genauigkeit (z. B. durch Schleifbarkeit) sowie der Aufbau unterschiedlicher Wand
stärken erforderlich.
An den festen Flossen treten vor allem Beanspruchungen durch hohe Längs- und
Querbeschleunigungskräfte und durch hohe Temperaturen auf. Der Heckkonus 7
eines Flugkörpers wird durch hohe Drücke und hohe Temperaturen beansprucht und
dient zur Stabilisierung des Flugkörpers. Der Einsatz von faserverstärkter Keramik
führt am Heckkonus zu einer Gewichtsersparnis von 3 kg.
An den beweglichen Rudern bzw. Fins 3 treten Beanspruchungen durch hohe
Längs- und Querbeschleunigungskräfte und durch hohe Temperaturen auf. Sie die
nen als aerodynamische Lenkhilfe. Auch an den Gitterflügeln 8 treten Beanspru
chungen durch hohe Längs- und Querbeschleunigungskräfte und durch hohe Tem
peraturen auf. Sie dienen sowohl als aerodynamische Lenkhilfe als auch zur Erhal
tung der Stabilität des Flugkörpers. Der Gitterflügel sieht aus wie ein am Heck des
Flugkörpers angebrachter schmaler Fußabstreifer, dessen Öffnungen in Flugricht
ung stehen und der um die Längsachse gedreht werden kann.
Eine Beanspruchung durch hohe Querkräfte, Temperaturen und Abrasion durch Ab
gase und Feststoffteilchen (z. B. Al2O3-Partikel) muß bei der Auslegung von Strahlru
dern berücksichtigt werden. Der Einsatz von Strahlrudern im Abgasstrahl dient als
zusätzliche Lenkhilfe während der Antriebsphase des Flugkörpers. Strahlruder, die
im hinteren Bereich einer Raketendüse direkt im Abgasstrahl zur Strahlumlenkung
eingebaut sind, unterliegen extrem hohen thermomechanischen Beanspruchungen
durch die heißen, reaktiven Verbrennungsgase und die hohen Querkräfte. Thermo
schockbeständigkeit und ein gutes Abrasionsverhalten gegenüber Feststoffteilchen,
wie z. B. Al2O3 und Ruß, werden bei Strahlrudern zusätzlich gefordert, da Strahlruder
je nach Motortyp und Treibstoffart Gas/Teilchenströmungen mit Temperaturen von
2500°C plötzlich ausgesetzt sein können.
Die Schubdüse wird durch extrem hohe Drücke und Temperaturen beansprucht. Oft
besitzen die Triebwerke von Flugkörpern für die einzelnen Schubphasen (Auswurf-,
Beschleunigungs- und Marschphase) mehrere und unterschiedlich viele Schubdü
sen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß man die Schubdüse und/oder den
Düsenhals und/oder die Brennkammer mit C/SiC- und/oder C/C-Segmenten
und/oder SiC/SiC-Segmenten auskleidet. Die Innenwände der Flugkörper sind aus
C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Einzelsegmenten gestaltet. Die C/SiC-
und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Segmente sind so zu gestalten, daß die Teilungs
schlitze, die unter hohem Druck und hoher Temperatur stehenden Gase nicht zur
metallischen Flugkörperstruktur durchgelassen werden. Die C/SiC- und/oder C/C-
Teile und/oder SiC/SiC-Teile können der Innenkontur des Flugkörpermotors ange
paßt werden und ermöglichen so eine geometrische Vereinfachung der Flugkörper
struktur.
Eine Verfahrensvariante sieht auch vor, daß man die C/SiC- und/oder C/C- und/oder
SiC/SiC-Einzelsegmente für die Flugkörperkomponenten 1-10 aus C/SiC- und/oder
C/C- und/oder SiC/SiC-Rohlingen mechanisch bearbeitet und vor der Montage in die
Flugkörperstruktur zu einer monolithischen Struktur zusammensiliziert.
In den Beispielen kann die Kühlung (falls notwendig) wahlweise über das Einbringen
von Kühlkanälen oder Ausnehmungen in die C/SiC- und/oder C/C- und/oder
SiC/SiC-Struktur oder die Isolation mit Kohlenstoffilzen oder Graphitfolie oder C/SiC
oder C/C oder SiC/SiC oder Kombinationen aus diesen erfolgen. Die Kühlung mit
Kühlkanälen kann wahlweise je nach Anforderung in der Flugkörperstruktur am
Übergang Metall zu C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC oder im C/SiC- und/oder
C/C- und/oder SiC/SiC-Teil selbst erfolgen. Es ist auch eine Kombination aus beiden
Teilen vorgesehen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von, thermisch und mechanisch hochbelasteten Flugkör
pern oder Flugkörperkomponenten mit folgenden Schritten:
- a) Fertigen von Rohlingen aus faserverstärkter grüner Keramik, nämlich kohlenfaserverstärktem Siliciumcarbid (C/SiC) und/oder kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff (C/C) und/oder siliciumcarbidfaserverstärktem Siliciumcarbid (SiC/SiC);
- b) Ausformen und mechanisches Bearbeiten der Keramikrohlinge im Grünzu stand entsprechend den Teilegeometrien des Flugkörpers oder der Flugkörperkom ponenten;
- c) Gemeinsame Infiltration oder gemeinsames Silizieren der Rohlinge mit Sili cium und/oder Siliciumcarbid und/oder Kohlenstoff zum Erhalt einer monolithischen Verbundstruktur, wobei die zusammengefügten Rohlinge die Gesamtform des Flug körpers oder der jeweiligen Flugkörperkomponente bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte und Porosität
des S/SiC- und/oder des C/C- und/oder SiC/SiC-Materials während des Schrittes der
Infiltrationen oder Silizierung durch die Zugabemenge von Silicium, Kohlenstoff
und/oder Siliciumcarbid eingestellt wird, so daß sich eine Tragstruktur mit einerseits
hoher Dichte und geringer Porosität als Tragteil und/oder Auskleidung und mit ande
rerseits niedriger Dichte und hoher Porosität als Wärmeisolierung ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Keramikrohling
durch mechanisches Bearbeiten Kühlkanäle eingebracht oder eingeformt werden.
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