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Verfahren zur Herstellung von Gußbrllcken Zusatz zu Patent.............
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(Patentanmeldung P 17 66 141.5-35) Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Gußrücken, bei welchem nach einem aus plastischem Material bestehenden,
individuell geformten Modell eine Gußform hergestellt wird, die mit Edelmetall oder
ähnlich korrosionsbeständigem Material ausgegossen wird.
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Mit der Patentanmeldung P 17 66 141.5-35 ist bereits ein Herfahren
zur Herstellung von Gußkronen vorgeschlagen worden, bei welchem vorgefertigte, anatomisch
ausgebildete Kronenmodelle aus plastifizierbarem Material verwendet werden, welche
zur Anpassung an die natürlichen anatomischein Verhältnisse bearbeitbar sind. Durch
dieses Verfahren
wird die Herstellung von Gußkronen außerordentlich
vereinfacht und kann in einem Bruchteil der früher dauer erforderlichen Zeit durchgeführt
werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses Verfahren
derart abzuwandeln, daß es auch für die Herstellung von Gußrücken anwendbar ist.
Sie löst diese Aufgabe durch die Verwendung der bereits vorgeschlagenen, vorgefertigten
Kronenmodelle in Verbindung mit der Verwendung von ebenfalls vorgefertigten, anatomisch
ausgebildeten, bearbeitbaren Brückenzahnmodellen aus plastifizierbarem Material.
Als Brtickenzahnmodelle lassen sich dabei auch die vorbereiteten Kronenmodelle verwenden.
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Gemäß einem weiteren Merkmale der Erfindung bestehen die vorgefertigten
Kronen- und Brückenzahnmodelle aus thermoplastischem oder mittels eines Weichmachers
plastifizierbarem Kunststoff. Für diesen Zweck haben sich beispielsweise Acrylatkunststoffe
oder/und diesen verwandte Kunststoffe bewährt. Der Zahntechniker kann das aus den
Kronenmodellen und dem Brückenzahnmodell mittels Autopolymers zusammengesetzte Brückenmodell
durch Behandlung mit erwärmten Geräten oder nach Plastifizierung mit einem Weichmacher
den individuellen Verhältnissen, insbesondere dem Gegenbiß, anpassen.
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Vorzugsweise wird für die vorgefertigten Kronen- und Brükkenzahnmodelle
rUckstandslos verbrennbares Material verwendet, so daß das fertige Brttckenmodell
in eine geeignete Einbettmasse eingeformt und sodann rttckstandslos verbrannt werden
kann. Daraufhin wird die Form ausgegossen, der Guß ausgekühlt und schließlich die
fertige Brücke ausgebettet.
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In gewohnter Weise ist diese dann noch aussuarbeiten und zu polieren.
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Nötigenfalls kann das Kunststoffmodell auch in Mund des Patienten
einprobiert und eingeschliffen werden.
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Da der Zahntechniker bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht mehr für die gesamte anatomische Ausbildung des Modells zu sorgen hat, sondern
sich auf die Anpassung des vorhandenen Modells an die individuellen Verhältnisse
beschränken kann, wird eine Arbeitszeitersparnis gegenüber dem bisher bekannten
Herstellungsverfahren von Gußbrücken von 70 bis 80 % erzielt, wobei diese Arbeit
auch von angelernten Hilfskräften ausgeführt werden kann. Die einzige Voraussetzung
ist nach wie vor, daß der behandelnde Zahnarzt die die Brücke tragenden, das heißt
die an die zu überbrtickende Bücke angrenzenden Zähne einwandfrei präpariert und
einen exakten Abdruck zur Verfügung stellt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird im einzelnen vorzugsweise so durchgeführt,
daß zuerst zwei vorgeformte Kronenmodelle an Je einen an die zu überbrückende Lücke
angrenzenden Zahn eines Gebißabgusses unter Ausnutzung der Dehnung oder Verwendung
von rasch erhärtendem Modelliermaterial dicht angepaßt werden. Diese erste Verfahrensstufe
entspricht im wesentlichen dem bereits für die Herstellung von Gußkronen vorgeschlagenen
Verfahren. Sodann wird in der Bücke ein vorgeformtes BrUckenzahnmodell, das heißt
ein der Form des fehlenden Zahnes oder der fehlenden Zähne entsprechendes Modell,
angeordnet und mit Wachs am Gebißabguß in der richtigen Lage festgelegt.
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Sodann wird erfindungsgemäß das BrEckenzahnmodell mit Tropfen eines
Autopolymerisats stabil mit den benachbarten Kronenmodellen verbunden Soll die BrUcke
zwei oder mehr fehlende Zähne überbrücken, so werden auch die das Brückenzahnmodell
bildenden
Zahnmodelle miteinander verbunden.
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In der nächsten Verfahrensstufe werden die Kauflächen der Kronenmodelle
und des Brückenzahnmodells zur Anpassung an den Gegenbiß des Patienten mittels eines
erwärmten Geräts verformt. Das erwärmte Gerät weicht dabei den Kunststoff der Modelle
auf und kann diese daher plastisch verformen.
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Auch kann für den gleichen Zweck ein bekannter Weichmacher verwendet
werden.
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Vorzugsweise wird anschließend ein Vorabguß des Modells hergestellt,
welcher später in einer weiter unten erläuterten Weise zur Herstellung der Vorderflächen
der 3rückenzähne Verwendung finden kann.
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Anschließend wird das aus Kronenmodellen und Brückenzahnmodell bestehende
Brückenmodell vom Gebißabguß abgehoben, die buccale Fläche des Brückenzahnmodells
mit einem heißen Schneidgerät grob herausgeschnitten, worauf die stehengebliebenen
Ränder bis kurz vor den Scheitelpunkt der Profilwölbung der Brückenzähne , z. B.
mittels einer Schere, abgeschnitten werden. In den durch das Herausschneiden entstandenen
Hohlraum wird eine Wachs- oder Kunststoffverankerung bekannter Baut für die später
anzubringende Vorderfläche des Brückenzahns eingeklebt. Schließlich wird in an sich
bekannter Weise das fertige Brückenmodell eingebettet und nach dem ausbrennen der
Guß der BrUcke mit einem Edelmetall oder dergleichen durchgeführt.
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Nach Ausbetten und Polieren des Brückengusses ist die Vorderfläche
des 3rückenzahns aus Kunststoff anzuformen. Mit Hilfe des oben erwähnten Vorabgusses
ist dies in einfacher und schneller Weise möglich. Der fertige Brückenguß wird nämlich
in den Vorabg@@ eingelegt. Dadurch entstehen HoBlräume
zwischen
dem Vorabguß und Brückenguß infolge der in den späteren Verfahrens stufen weggeschnittenen
Teile des Brückenzahns bzw. der Brückenzähne. In diesen Hohlraum wird Kunststoff
eingepreßt, welcher automatisch an den Verankerungen jedes Brückenzahns sowie im
Bereich des Äquators der Profilwölbung festgelegt wird. Dadurch wird die sonst für
die Herstellung der Kunststoffverblendungen des Brückenzahns erforderliche Nodellierarbeit
eingespart, Zu erwähnen ist noch, daß der Gebißabguß vorher in üblicher Weise radiert
wurde, damit die Brückenbasis dicht uf dem Zahnfleisch des Kiefekammes aufliegt.
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Anhand der figuren wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Beispiel
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht eines Oberkiefer-Gebißabgusses mit
aufgesetzten Kronenmodellen, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit eingesetzten
und angewachsten Brückenzahnmodellen, Fig. S dpn Gebißabguß nach Anbringung des
Autopolymerisats, das. die Brückenzahnmodelle miteinander verbindet, Fig. 4 das
vom Gebißabguß abgehobene Brückenmodell, rig. 5 verschiedene Ausführungsformen der
an den auageschnittenen Brückenzähnen anzubringenden Verankerungen, Fig. 6. den
fetigen Brückenguß auf dem Gebigabguß, Fig. 7 eine Frontansicht des unbeschnittenen
Brückenzahnmodells,
Fig. 8 eine Seitenansicht des in Fig. 7 dargestellten
Brückenzahnmodells, Fig. 9 eine Frontansicht des beschnittenen Brückenzahnmodells
und Fig. 10 eine Seitenansicht des in Fig. 9 dargestellten beschnittenen Brückenzahnmodells.
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In Fig. 1 ist der nach dem Abdruck des Zahnarztes hergestellte Gebißabguß
eines Oberkiefers 1 dargestellt, wobei die Brücke zwischen dem medizinisch mit Nummer
3 bezeichneten Eckzahn 2 und dem medizinisch mit der Nummer 6 bezeichneten Molaren
3 hergestellt werden soll. Eckzahn 2 und Backenzahn 5 sind Jeweils bis auf einen
Stumpf + bzw. 5 abgeschliffen und auf diese Stumpfe ist Jeweils ein vorgefertigtes
Kronenmodell aus Kunststoff oder dergleichen aufgesetzt. Nach dem oben genannten,
bereits vorgeschlagenen Verfahren werden diese Kronenmodelle dicht an die Stumpfe
4 bzw. 5 angepaßt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, werden sodann zwischen die Kronenmodelle
2 und 3 zwei den medizinisch mit der Nummer 4 und 5 bezeichneten Zähnen, den sogenannten
Prämolaren, entsprechende 3rückenzahnmodelle 6 und 7 eingesetzt und mittels Wachs
8 in der richtigen Lage festgelegt. Die Brückenzahnmodelle können dabei in ihrer
Form den für diese Zähne verwendeten Kronenmodellen entaprechen.
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Sodann wird, wie aus Fig. 3 ersichtlich! mittels einer Sonde 9 o.
ä. ein selbsthärtendes Autopolymerisat 10 zwischen die Kronenmodelle 2 und 3 und
die Brückenzahnmodelle 6 und 7 eingebracht. Dadurch werden die vier Modelle miteinander
verbunden.
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Die Einbettung und der Guß der Gußbrücke kann sodann in der oben beschriebenen
Weise erfolgen.
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Die fertige Gußbrücke 15 wird nunmehr wieder auf den Gebißabguß 1
aufgesetzt, wie Fig. 6 veranschaulicht. In Fig. 6 sind zur Verdeutlichung die sich
auf die Modelle in den Fig. 1 bis 4 beziehenden Ziffern eingetragen.
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Sodann wird der Gebißabguß 1 im Bereich der Lücke radiert, das heißt
abgeschabt, eo daß die noch herzustellenden BrUckenzähne der fertigen Gußbrücke
dicht auf das Zahnfleisch des Patienten zu liegen kommen.
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Zur Fertigstellung der Brückenzähne wird von dem in Fig. 3 dargestellten
Modell ein sauberer Vorabguß in herkömalicher Weise erstellt, In diesen Vorabguß
wird nun die fertige Gußbrücke eingelegt und zur Einpressung von Kunststoff eingebettet.
In die so entstandenen Hohlräume wird hierauf Kunststoff eingepreßt, welcher die
erforderlichen buccalen Verblendungen der Brückenzähne ergibt. Diese Eunststoffverblendungen
sind durch die Verankerungen 14 fest mit der Gußbrücke verbunden. Dadurch wird die
Modellierarbeit für die Kunststoffverblendungen überflüssig. Bei instrumenteller
Auftragung der Kunststoffverblendungen ist sinngemäß zu verfahren.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man einen spannungsfreien
Einstückguß der Brücke und es ergeben sich Kunststoffverblendungen mit freiliegenden
Interdentalräumen.
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Die aufzuwendende Arbeitszeit wird gegenüber den bekannten Herstellungsverfähren
um etwa 70 % verkürzt.
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Aus den Fig. 7 - 10 ist im einzelnen ersichtlich, wie ein Brückenzahnmodell,
beispielsweise das Modell 6, welches in
Fig. 7 in Frontansicht und
in Fig. 8 in Seitenansicht dargestellt ist, zur Bildung des fertigen Brückenmodells
beschnitten wird. Das beschnittene BrUckenzahumodell 6' ist in Fig. 9 in Frontansicht
und in Fig. 10 in Seitenansicht dargestellt. Aus diesen beiden Figuren ist ersichtlich,
daß die Kaufläche des Zahnmodells bei der Beschneidung vollständig erhalten bleibt
und nur die darunter liegende Frontfläche weggeschnitten wird. Aus den Fig. 9 und
10 ist auch die Anordnung der Verankerung 14 zu ersehen.