DE19630270A1 - Verfahren zur Vergütung von Oberflächen - Google Patents
Verfahren zur Vergütung von OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vergütung von
Oberflächen von Holzwerkstoffen, vorzugsweise von unebenen schmalen
Oberflächen.
In der Möbelindustrie werden solche Oberflächen-Behandlungsverfahren in
großem Umfang eingesetzt. Üblicherweise werden die dort verwendeten
Holzwerkstoffe nämlich nicht in ihrem ursprünglichen Aussehen belassen,
sondern erhalten eine veredelnde Oberflächenbeschichtung. Zumeist handelt es
sich dabei um eine Melaminbeschichtung. Furniere, dekorative Schichtstoffe oder
Dekorfolien werden daneben als Beschichtungsmaterial benutzt.
Die Beschichtung von Seitenflächen, Kanten oder allgemein von schmalen
Flächen erfolgt häufig durch ein spezielles Kantenmaterial. Beispielsweise handelt
es sich hierbei um einen Umleimer oder ein sogenanntes Schmalflächenband, das
mittels eines Klebstoffes auf die Schmalflächen aufgebracht wird. Dieses
Verfahren wird allgemein als Kantenanleimung bezeichnet.
Es besteht jedoch häufig der Wunsch, die schmalen Flächen beziehungsweise
Kanten aus ästhetischen Gründen abzurunden beziehungsweise aus funktionellen
Gründen profilierte Flächen vorzusehen. Bei der Beschichtung solcher weichen
"Konturen" werden neben der zuvor beschriebenen Kantenanleimung, die auch
als Softforming-Verfahren bezeichnet wird, weitere Beschichtungsverfahren
eingesetzt.
Ein Grund für den Wunsch nach einer Vergütung ist, daß die zu beschichtenden
Oberflächen häufig große Unebenheiten, Lunkerstellen etc. aufweisen. Dies gilt
insbesondere für Spanplatten.
Eine derartige Oberflächenbeschaffenheit führt bei der Beschichtung nach einem
der angegebenen Verfahren zu einer auffallend unruhigen, "buckeligen", oder
welligen Materialoberfläche, die das Aussehen, beispielsweise des späteren
Möbelstückes, beeinträchtigt. Um eine Verbesserung herbeizuführen, werden
häufig dickere Kanten- beziehungsweise Beschichtungsmaterialien benutzt, die in
ausreichendem Maße die Unebenheiten der Oberfläche ausgleichen können und
ein Durchscheinen (Telegraphieren) des Untergrunds der Oberfläche vermeiden.
Mit dem Anstieg der Materialdicke ist jedoch auch eine Vergrößerung der
Rückstellkraft des gebogenen Beschichtungsmaterials verbunden. Dies erfordert
wiederum eine verlängerte Andruckstrecke zur Verklebung eines solchen steiferen
Beschichtungsmaterials. Im übrigen sind solche dickeren Beschichtungsmaterialien
in der Regel teurer.
Besser ist ein in der DE 44 42 397 beschriebenes Verfahren beziehungsweise
eine Vorrichtung zur Behandlung von Oberflächen, insbesondere von schmalen
Flächen, wobei ein formbares Beschichtungsmaterial aufgetragen und mittels
eines Glättebandes geglättet wird. Doch auch hier werden nicht für alle Fälle
ausreichend glatte Oberflächen erzielt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Möglichkeit
anzugeben, mit der die zuvor genannten Nachteile beseitigt werden und eine
Behandlung zur Glättung von Oberflächen auf einfache Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das die in Anspruch 1 genannten
Schritte umfaßt, und außerdem durch eine Vorrichtung, die die Merkmale des
Anspruchs 7 aufweist.
Das Beschichtungsmaterial wird z. B. mit einer Walze, einer verstellbaren
Breitschlitzdüse oder einem Transferband aufgetragen, und zwar vorzugsweise
auf das Kantenband (Umleimer). Aber ein Auftrag auf den Holzwerkstoff ist
ebenfalls möglich. Vorzugsweise wird es mittels eines Transferbandes auf die
Oberfläche aufgebracht. Dabei ergibt sich der Vorteil, daß für den Auftrag des
Materials keine an das Profil der zu beschichtenden Oberfläche angepaßte
Auftragwalze notwendig ist. Insbesondere bei einer Vielzahl von verschiedenen
Kantenprofilen ist die Anfertigung solcher an die Profile angepaßter
Auftragswalzen oder auch speziell angepaßter Auftragsdüsen zeitraubend und
äußerst kostspielig. Überdies können verschiedene Profile nicht in kurzer Zeit
beschichtet werden.
Vorzugsweise wird der Auftrag des Beschichtungsmaterials auf die zu
behandelnde Oberfläche durch Druckkraft bewerkstelligt. Eine geeignete
Druckvorrichtung beaufschlagt das Band auf der nicht beschichteten Seite mit
einer Kraft, die das Andrücken der beschichteten Transferbandseite an die zu
beschichtende Fläche bewirkt.
Eine Verbesserung des Materialauftrags wird durch zusätzliche
Wärmebehandlung des Beschichtungsmaterials bzw. des Holzwerkstoffes erzielt.
Vorzugsweise werden dafür Infrarotstrahler, Heizluftgebläse,
Hochfrequenzstrahler oder ähnliches eingesetzt.
In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens beziehungsweise der
Vorrichtung wird das Beschichtungsmaterial unmittelbar vor dem Auftrag auf die
zu beschichtende Oberfläche auf das Transferband aufgebracht. Der Auftrag
erfolgt dabei vorzugsweise über eine entsprechende Auftragwalze oder eine
Auftragsdüse, die das Material in einer einzustellenden Materialdicke auf das
Transferband bringt. Bei der Bestimmung der Materialdicke ist es vorteilhaft, diese
im mittleren Bereich des Transferbandes zu erhöhen. Wie bereits beschrieben,
sind insbesondere in diesem Bereich der zu beschichtenden Oberfläche die
Unebenheiten am größten, so daß dort folglich mehr Material eingesetzt werden
muß.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird das Transferband
von der zu behandelnden Oberfläche abgezogen, wobei das Material zuvor in die
Poren der zu behandelnden Oberfläche eingedrungen und erstarrt bzw.
ausgehärtet ist, so daß dieses beim Abziehen des Transferbands nicht daran
kleben bleibt.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird das abgezogene Transferband
wieder zu dem Auftragssystem zurückgeführt, so daß die Verwendung eines
Endlosbandes möglich ist.
Vorzugsweise wird das Transferband auch als Glätteband benutzt, so daß auf
Glättungswalzen beziehungsweise auf glättende Gleitschuhe verzichtet werden
kann.
Eine Glättung bzw. Modellierung ist aber auch auf andere bekannte Art und Weise
möglich, z. B. mit Walzen und Rakeln bzw. Schleifen nach dem Aufsprühen.
Weitere Einzelheiten zum Auftrag und zur Glättung können der einschlägigen
Literatur entnommen werden, insbesondere der DE 44 42 397, auf die
ausdrücklich Bezug genommen wird.
Es können sowohl bei Raumtemperatur feste als auch nicht feste, z. B.
strukturviskose, pastöse oder dickflüssige Beschichtungsmaterialien verwendet
werden.
Wenn auf eine einfache Verarbeitung Wert gelegt wird und nicht auf die
besonderen Gebrauchseigenschaften eines Duromeren, dann sind
thermoplastische Materialien zur Beschichtung zweckmäßig. Einerseits verbinden
sie sich gut mit der Oberfläche und andererseits sind sie leicht formbar
beziehungsweise glättbar.
Um zum Auftrag des thermoplastischen Beschichtungsmaterials handelsübliche
Hotmelt-Auftragsgeräte verwenden zu können, sollte das thermoplastische
Material beim Auftrag ausreichend fließfähig sein. Eine gute Fließfähigkeit des
Materials ist insofern wichtig, als es dadurch das Transferband besser benetzen
kann, besser auf die zu beschichtende Schmalfläche auftragbar ist und darüber
hinaus besser in die Poren der Spanplatte eindringen kann. Um ein zu starkes
Eindringen zu vermeiden, wird die der Schmalseite abgewandte Seite der
Beschichtung beziehungsweise des Transportbandes gekühlt, beispielsweise
mittels einer Kaltluftdusche oder einer Kühlwalze. Damit erstarrt der das
Transportband berührende Teil der Beschichtungsmasse sehr rasch, so daß
weniger in die Oberfläche "absackt". Dieser Effekt kann durch Schaumbildung
verstärkt werden.
Außerdem kann mit reaktiven nichtthermoplastischen Materialien beschichtet
werden. Als Beispiele seien konkret genannt: 1-komponentige oder
2-komponentige Systeme auf der Basis von Polyurethanen, Polyestern,
Poly(Meth)acrylaten und Epoxiden.
Sie können Zusätze enthalten, z. B. Füllstoffe, Farbpigmente, Farbstoffe,
Thixotropiermittel, Katalysatoren und Stabilisatoren. Bei Zusatz von Farb
pigmenten oder Farbstoffen können gleich dekorative Kanten erhalten werden.
Beim Einsatz von reaktiven Beschichtungsmassen müssen Temperaturen
vermieden werden, bei denen sie in den Misch- und Dosiergeräten oder beim
Auftragen und Glätten durch Vernetzung aushärten.
Das Beschichtungsmaterial soll des weiteren klebefreudig sein, das heißt, daß es
zu der gleichzeitig oder in einem späteren Verfahren aufgebrachten Dekorschicht
eine hohe Affinität besitzt.
Das Beschichtungsmaterial oder der Holzwerkstoff enthält ein Treibmittel, welches
unter Einwirkung des beheizten Metallschuhes Gase bildet, so daß Poren
entstehen. Dabei kann es sich im einfachsten Fall um leicht flüchtige Substanzen
handeln, z. B. um Wasser, niedrigviskose Kohlenwasserstoffe oder
Halogenkohlenwasserstoffe. Es kann aber auch ein Stoff sein, der sich unter
Gasbildung zersetzt, z. B. N,N′-Azobisisobutyronitril, Toluol-4-
sulfonylsemicarbazid, 4,4′-Oxy-bis(benzolsulfonhydrazid) oder
Azodicarbonsäurediamid.
Diese porenbildenden Gase können aber auch bei der Aushärtungsreaktion der
reaktiven Beschichtungsmasse entstehen, z. B. CO₂ bei der Reaktion von
Isocyanaten mit Wasser. Die Aushärtungstemperatur und die Aushärtungszeit
richtet sich ganz nach den Verarbeitungsprozessen und den verwendeten
Beschichtungsmaterialien. In der Regel liegen die Temperaturen im Bereich von
50 bis 250°C, insbesondere von 80°C bis 180°C und die Kontaktzeiten im
Bereich von 1 bis 300, insbesondere von 2 bis 20 Sekunden. Damit ist also der
Vorteil verbunden, daß der Holzwerkstoff kontinuierlich verarbeitet werden kann
und allenfalls kurze Haltestopps erforderlich sind, je nach der Schichtdicke des
Beschichtungsmaterials.
Das erforderliche Heizaggregat kann aus einem großen Metallblock (Heizschuh)
bestehen, der z. B. mit einer Heizpatrone auf die erforderliche Temperatur erwärmt
wird. Vorteilhaft ist es, statt eines großen mehrere kleine Heizschuhe einzusetzen,
die sich auf wechselnde konturierte Kantenoberflächen variabel anpassen lassen.
Der Metallblock kann so geformt sein, daß er gleichzeitig glättet (Heizschuh).
Wird die auszuhärtende Glättemasse mit dem Transferband an eine konturierte
Spanplattenkante angebracht, so muß der Heizschuh so geformt bzw. die Schar
der kleinen Heizschuhe so angebracht sein, daß das flexible Transferband an die
Kante konturgetreu oder mit einer sonst gewünschten Form angepreßt wird.
Wichtig ist es, ein flexibles Transferband einzusetzen, das der hohen Erwärmung
bei Dauergebrauch standhält und die Wärme an die zu härtende Glättungsmasse
weiterleitet. Beim praktischen Einsatz zeigte sich, daß z. B. Glasfaser- oder Kevlar
verstärkte, teflonisierte Bänder geeignet sind (bis 260°C einsetzbar). Auch ein
dünnes teflonisiertes Stahlband kann verwendet werden.
Des weiteren stellte sich bei den bisherigen Versuchen heraus, daß die
Spanplatte mit ihrem spezifischen Schichtaufbau insofern Probleme bereitet, daß
zwar die Verankerung und damit die Haftung der Glättemasse im porösen
Mittelteil gut ist, eine ausreichende Haftung in den höher verdichteten
Randbereichen dagegen nur mit niedrigviskosen Glättemassen zu erzielen ist.
Hier hat sich gezeigt, daß eine Anrauhung der Randzonen zu einem besseren,
zufriedenstellenden Ergebnis führt. Eine maschinelle Anrauhung ist ohne
größeren Aufwand in einer Durchlaufmaschine mit marktgängigen Werkzeugen
durchführbar.
Das beschriebene Beschichtungsverfahren ist insbesondere für Holzwerkstoffe,
wie Massivholz, Spanplatten, Tischlerplatten, Stäbchenplatten oder Sperrholz
einsetzbar. Es kann jedoch auch bei unebenen Kunststoffmaterialien oder
Metallen eine Beschichtung mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens
vorgenommen werden.
Neben der Glättung von Oberflächen bietet das Beschichtungsmaterial auch
Schutz vor mechanischer Beanspruchung. Es können beispielsweise
Metallschienen an den Kanten von Betonschaltungsbrettern durch eine
Beschichtung mit einem Material ersetzt werden, das zu einem Duroplasten
aushärtet. Selbstverständlich sind auch andere Anwendungsgebiete denkbar.
So kann auf die geglättete Schmalfläche - vorzugsweise gleichzeitig mit dem
Aushärten - eine Dekorschicht kaschiert werden. Als Dekorschicht können
verwendet werden: Kanten aus PVC, ABS, PP oder Holz (Furnier). Sie können
ein- oder mehrschichtig sein (Laminat-Kanten). Insbesondere wird Harz-
imprägniertes Papier verwendet.
Wenn z. B. ein zweikomponentiges Polyurethan-System auf das dekorative
Kantenmaterial aufgebracht und dieses klebstoffbeschichtete Kanten band auf
eine gerade oder konturierte Spanplattenkante aufgeklebt wird, dann kann die
Aushärtung zu einem Duroplasten mittels eines Heizschuhs überraschenderweise
so beschleunigt werden, daß die Aushärtung unmittelbar nach Verlassen der
Heizvorrichtung für die Folgearbeiten (Fräsen, Kappen) ausreichend weit
fortgeschritten ist. Vorteilhafterweise wird man das Polyurethan-System so
formulieren, daß es schnell genug ausreagiert, aber nicht bereits im Mischkopf zu
störenden Aushärtungsreaktionen führt. Durch die nachträgliche Erwärmung mit
dem Heizschuh läßt sich somit in-line ein Kantenband auf die Spanplattenkante
aufkleben. Da der PUR-Klebstoff zu einem Duroplasten aushärtet, weist die
Verklebung eine sehr hohe Wärmestand- und Wasserfestigkeit auf, wie sie z. B.
für Küchen- und Badmöbel gefordert wird. Für einen Fachmann war nicht zu
erwarten, daß durch die Kombination eines schnell aushärtenden, aber trotzdem
leicht verarbeitbaren, reaktiven Beschichtungsmaterials mit einem beheizten
Heizschuh eine dermaßen schnelle maschinelle Verklebung erreicht wird, die die
kurz darauf erfolgenden Nachfolgearbeiten wie Fräsen und Kappen des
Kantenüberstandes und somit einen kontinuierlichen Fertigungsprozeß zuläßt. Die
Verklebung führt außerdem zu einer erstaunlich dichten Fuge.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft nicht nur die Oberflächenvergütung
eines Werkstückes aus Holzwerkstoff in Form einer Kantenleimung an geraden
Kanten und im Softforming-Verfahren (geschweifte Kanten), sondern auch in
Form des Postforming-Verfahrens, der Profilummantelung und der
3D-Ummantelung.
Zur Erläuterung dieser drei Verfahren sei gesagt: Wird bei einer länglichen
Holzwerkstoff-Platte eine der beiden Vollflächen und zumindest eine der beiden
Längskanten, die irgendwie abgerundet ist, mit ein und demselben
Beschichtungsmaterial, vorzugsweise dekorativem Schichtstoff wie CPL oder
HPL, laminiert, so spricht man von dem Postforming-Verfahren. Sind nicht nur die
beiden Längskanten, sondern eventuell auch die Oberfläche eines langen,
schmalen Holzwerkstoffes profiliert und wird dieses Profil-Werkstück mit einem
dekorativen Beschichtungsmaterial kaschiert, so handelt es sich bei diesem
Verfahren um die Profilummantelung. Bei der sogenannten 3D-Ummantelung (3D
= dreidimensional), häufig auch Thermoforming-Prozeß genannt, wird Furnier
oder eine Thermoplastfolie, mehrheitlich aus PVC, in Thermoforming-Pressen mit
und ohne Membrane auf ein Holzwerkstoff-Paneel kaschiert, das an allen vier
Seiten und eventuell auch an der flächigen Oberfläche dekorativ profiliert ist.
Werkstücke aus einem Holzwerkstoff mit einer unebenen Oberfläche können im
Anschluß an die Glättung (speziell der rauhen, porösen Seiten gemäß dem
beschriebenen Verfahren) bei den oben genannten Verfahren eingesetzt werden.
Bei allen genannten Verfahren ist es aber auch möglich, daß die Glättung und das
Kaschieren mit einem dekorativen Beschichtungsmaterial gleichzeitig
vorgenommen werden. Dies zeigt Beispiel 4 für die Kantenanleimung.
Die Erfindung wird im einzelnen durch folgende Beispiele erläutert:
- 1. Bei dem Reaktionsklebstoff 1 handelt es sich um ein einkomponentiges Polyurethan auf der Basis von MDI und Polypropylenglykol.
- 2. Bei dem Reaktionsklebstoff 2 handelt es sich um ein zweikomponentiges Polyurethan auf der Basis von Roh-MDI und Rizinusöl mit CaCO₃-Füllstoff.
- 3. Bei dem Reaktionsklebstoff 3 handelt es sich um ein Zweikomponentensystem aus einem Bisphenol-A-Diepoxid und einem Amin-Härter mit einem Beschleuniger.
- 4. Bei dem Reaktionsklebstoff 4 handelt es sich um einen zweikomponentigen Polyesterklebstoff aus einem ungesättigten Polyester und Benzoylperoxid, Dimethyl-p-toluidin sowie Cobaltoctoat.
- 5. Bei dem Reaktionsklebstoff 5 handelt es sich um einen zweikomponentigen Methacrylatklebstoff aus Polyurethandimethacrylat und Benzoylperoxid.
Mit den obigen Glättungsmassen wurden folgende Versuche durchgeführt:
Auf die gerundete Kante einer 19-mm-Spanplatte mit Softformingprofil (Rundprofil
mit Radius 20 mm) wird eine Raupe der Glättungsmasse (s. unterstehende
Tabelle 1) mittig aufgetragen. Die Menge ist so bemessen, daß nach dem
anschließenden Pressen die Kantenfläche vollständig bedeckt ist.
Die mit der Glättungsmasse versehene Kante wird gegen eine beheizte
Metallschiene gedrückt, deren Oberflächen der gerundeten
Spanplattenkantenfläche angepaßt ist. Um ein Verkleben mit der Metallschiene zu
verhindern, wird als Zwischenlage Silikonpapier verwendet. Die
Oberflächentemperatur der beheizten Metallschiene: siehe Tabelle 1.
Nach der in der Tabelle 1 angegebenen Kontaktzeit wird das Spanplattenteil
entlastet und kurz gegen eine kalte Metallschiene mit gleicher Rundung zur
schnelleren Abkühlung gedrückt.
Die Glättungsmasse ist bei allen aufgeführten Klebstoffsystemen ausgehärtet. Der
entstandene Randwulst läßt sich rückstandsfrei mittels einer Rasierklinge ablösen.
Auf ein in Tabelle 2 aufgeführtes flexibles Material, das eine klebstoffabweisende
Beschichtung aufweist, wird als Glättungsmasse der 2-K-PUR-Klebstoff flächig
aufgetragen. Die Menge ist so bemessen, daß nach dem anschließenden Pressen
die Kantenfläche vollständig bedeckt ist.
Das mit der Glättungsmassed versehene Material wird gegen die Oberfläche der
gerundeten Spanplattenkantenfläche (wie im Beispiel 1 beschrieben) gedrückt
und mittels beheizter Metallschiene (analog Beispiel 1) ausgehärtet. Die
Oberflächentemperatur der beheizten Metallschiene: siehe Tabelle 2.
Nach der in der Tabelle 2 angegebenen Kontaktzeit wird das Spanplattenteil
entlastet und kurz gegen eine kalte Metallschiene mit gleicher Rundung zur
schnelleren Abkühlung gedrückt.
Das flexible Material kann rückstandfrei von der ausgehärteten Spanplattenkante
abgezogen werden.
Auf die gerundete Kante einer 19-mm-Spanplatte mit Softformingprofil (Rundprofil
mit Radius 20 mm) wird eine Raupe der eingefärbten Glättungsmasse (s.
untenstehende Tabelle 3) mittig aufgetragen. Die Menge ist so bemessen, daß
nach dem anschließenden Pressen die Kantenfläche vollständig bedeckt ist.
Die mit der eingefärbten Glättungsmasse versehene Kante wird gegen eine
beheizte Metallschiene gedruckt, deren Oberfläche der gerundeten
Spanplattenkantenfläche angepaßt ist. Um ein Verkleben mit der Metallschiene zu
verhindern, wird als Zwischenlage Silikonpapier verwendet. Die
Oberflächentemperatur der beheizten Metallschiene: siehe Tabelle 3.
Nach der in der Tabelle 3 angegebenen Kontaktzeit wird das Spanplattenteil
entlastet und kurz gegen eine kalte Metallschiene mit gleicher Rundung zur
schnelleren Abkühlung gedrückt.
Die Glättungsmasse ist bei allen aufgeführten Klebstoffsystemen ausgehärtet und
weist eine gleichmäßig farbige Oberfläche auf. Der entstandene Randwulst läßt
sich rückstandsfrei mittels einer Rasierklinge ablösen.
Auf 0,6 mm starkes Eichefurnier bzw. eine in Tabelle 4 aufgeführten Folie (Papier-
oder Kunststoff-Basis) wird der Klebstoff flächig aufgetragen.
Das mit dem Klebstoff versehene Material wird gegen die Oberfläche der
gerundeten Spanplattenkantenfläche (wie im Beispiel 1 beschrieben) gedrückt
und mittels beheizter Metallschiene (analog Beispiel 1) ausgehärtet. Die
Oberflächentemperatur der beheizten Metallschiene: siehe Tabelle 4.
Nach der in der Tabelle 4 angegebenen Kontaktzeit wird das Spanplattenteil
entlastet und kurz gegen eine kalte Metallschiene mit gleicher Rundung zur
schnelleren Abkühlung gedruckt.
Das flexible Material ist vollständig mit der gerundeten Spanplattenkante verklebt.
Die im Randbereich befindliche Klebefuge ist optisch mit bloßem Auge nicht zu
erkennen. Die Oberfläche des angeklebten Materials ist äußerst glatt und weist
keine Welligkeit auf.
Claims (7)
1. Verfahren zur Vergütung von Oberflächen von Holzwerkstoffen,
insbesondere von schmalen Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß ein
formbares Beschichtungsmaterial auf die Oberfläche aufgebracht, das
aufgebrachte Beschichtungsmaterial geglättet und/oder modelliert und in
Kontakt mit mindestens einem beheizbaren Metallblock unter Beibehaltung
der glatten Oberfläche geschlossene Poren ausbildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Beschichtungsmaterial reaktiv ist, insbesondere ein 1- oder 2-Komponenten-
System auf der Basis von Polyurethan, Polyester, Poly(meth)acrylat oder
Epoxid ist, und es in Kontakt mit mindestens einem beheizbaren Metallblock
unter Beibehaltung der glatten Oberfläche aushärtet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Beschichtungsmaterial thermoplastisch bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallblock Temperaturen im Bereich von 80 bis 180°C hat.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kontaktzeit mit dem Metallblock im Bereich von 2
bis 20 Sekunden liegt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Kontakt mit dem Metallblock gleichzeitig eine
Dekorschicht aufgeklebt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Heizschuh aus mehreren Teilen besteht, die der
gewünschten Kontur angepaßt sind.
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