DE19629344A1 - Vorrichtung zum Zünden eines Brennstoff-Luft-Gemisches - Google Patents
Vorrichtung zum Zünden eines Brennstoff-Luft-GemischesInfo
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- H01T13/00—Sparking plugs
- H01T13/52—Sparking plugs characterised by a discharge along a surface
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zünden eines
Brennstoff-Luft-Gemisches in einer Brennkammer mit einer
in der Brennkammerwand oder deren Boden angeordneten
Zündkerze mit einem in die Brennkammer ragenden
Zündmittel.
Im Stand der Technik sind als Zündmittel Zündkerzen
bekannt, die beispielsweise in den Zylinderkopf von
Brennkraftmaschinen einschraubbar sind und an eine
Zündeinrichtung angeschlossen sind. Solche Zündkerzen
weisen ein in einem Porzellankörper isoliert angeordnete
Zündmittelelektrode und eine Zündaußenelektrode auf,
zwischen denen eine Funkenstrecke besteht. Nachteilig
ist dabei, daß sich insbesondere durch Elektroden
verschleiß das Abstandsmaß zwischen den Elektroden
verändert, so daß ein Ersatz der Zündkerze oder ein
Nachstellen des Zündkerzenelektrodenabstandes
erforderlich ist. Zudem müssen diese
Elektroden von Ablagerungen häufig gereinigt werden.
Auch ist es üblich, solche Elektroden aus hochwertigen
Materialien, die entsprechend kostenträchtig sind, zu
fertigen, um lange Lebensdauer zu erreichen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
gattungsgemäßer Art zu schaffen, die insbesondere auch
für den Einsatz in Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschinen
geeignet ist, die kostengünstig sowie verschleißarm
ist und eine hohe Lebensdauer besitzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das
Zündmittel aus einer nach dem Prinzip der Gleitentladung
funktionierenden Gleitanordnung mit einer mit
elektrischem Isolierstoff umgebenen oder ummantelten
Mittelelektrode besteht.
Das Prinzip der Gleitentladung an Isolierstoffoberflächen
ist an sich aus der Literaturstelle Beyer, Boeck, Möller,
Zaengl: Hochspannungstechnik, Springer-Verlag, 1986,
Seite 139 bis 141 bekannt.
Die Funktionen des erfindungsgemäßen Zündmittels basiert
auf dem Phänomen der Gleitentladung.
Erläuternd sind hierzu einige Grundlagen erklärt.
Unter elektrischer Festigkeit ist die Fähigkeit einer
Isolatoranordnung zu verstehen, hohe Feldstärken zu
ertragen, ohne daß es zu einer Entladung kommt. Grund
sätzlich ist die Festigkeit entlang von Grenzflächen
zwischen Feststoff und Gas geringer als die Festigkeit
derselben Anordnung in Gas und diese wiederum als die
Festigkeit der Anordnung mit Feststoffisolation.
Entladungen treten daher bevorzugt entlang solcher
Grenzschichten auf. Sie erfordern ein elektrisches Feld
in Richtung der Oberfläche, also eine tangentiale
Feldkomponente. Die entsprechende Anordnung von
Elektroden und Isolatoren führt im Zusammenhang mit
einem Sprung der Dielektrizitätszahl zwischen den Medien
zu einer Anordnung, bei der die Voraussetzung für das
Entstehen und Wachsen von Gleitentladungen gegeben sind.
Solche Anordnungen werden daher als Gleitanordnungen
bezeichnet.
Ein erfindungsgemäßes Zündmittel stellt eine solche
Gleitanordnung dar. Ein solches Zündmittel erzeugt schon
bei geringen Spannungen sehr lange Zündfunken, wobei
infolge der Isolieranordnung kein Spannungsdurchschlag
zwischen Masse und Mittelelektrode auftritt. Die
Entladung endet auf der Isolierstoffhülle oder dem
Isolierstoffmantel, ohne eine metallische Gegenelektrode
zu erreichen.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Mittelelektrode vom
dem Brennraum zugewandten Ende bis zur außerhalb des
Brennraumes angeordneten Anschlußstelle der Zündkerze
reicht und im gesamten Bereich von Isolierstoff ummantelt
ist, mit Ausnahme der Anschlußstelle, wobei die
ummantelte Elektrode ein hülsenartiges Einschraubteil
der Zündkerze durchsetzt.
Besonders bevorzugt ist, daß der Isolierstoffmantel
aus Keramik besteht.
Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, daß die Wandstärke
des Isolierstoffmantels etwa gleich dem halben
Querschnittsmaß der Elektrode entspricht.
Auch kann bevorzugt sein, daß die Elektrode zylindrischen
und der Mantel kreisringförmigen Querschnitt aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Zündmittel im Mittellängs
schnitt gesehen;
Fig. 2 desgleichen in Ansicht;
Fig. 3 eine Einzelheit der Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Zündmittels
im Brennraum einer Brennkraftmaschine mit
Äquipotentiallinien;
Fig. 5 desgleichen mit dem Feldbild mit Entladung.
Die Vorrichtung zu Zünden eines Brennstoff-Luft-Gemisches
in einer Brennkammer 1 mit in der Brennkammerwand oder
deren Boden, insbesondere im Zylinderkopf 2 angeordneten
Zündkerze 3 mit einem in die Brennkammer 1 ragenden
Zündmittel ist in den Zeichnungsfiguren gezeigt. Das
Zündmittel besteht dabei aus einer nach dem Prinzip
der Gleitentladung funktionierenden Gleitanordnung mit
einer mit elektrischen Isolierstoff 4 umgehenen oder
ummantelten Mittelelektrode 5. Die Mittelelektrode 5
reicht vom dem Brennraum 1 zugewandten Ende bis zur
außerhalb des Brennraums angeordneten Anschlußstelle
6, an welche eine Zündspule unmittelbar oder über ein
entsprechendes Kabel angeschlossen werden kann. Sie
ist im gesamten Bereich von Isolierstoff ummantelt,
mit Ausnahme der Anschlußstelle 6, wobei die ummantelte
Elektrode 5 eine hülsenartiges Einschraubteil 7 der
Zündkerze durchsetzt. Mittels dieses Anschraubteiles
ist die Zündkerze in eine entsprechende Gewindebohrung
beispielsweise des Zylinderkopfes 2 einer Brennkraft
maschine einschraubbar. Vorzugsweise besteht der
Isolierstoffmantel 4 aus Keramik. Die Wandstärke des
Isolierstoffmantels 4 entspricht vorzugsweise etwa gleich
dem halben Querschnittsmaß der Elektrode 5. Vorzugsweise
hat die Elektrode 5 zylindrischen Querschnitt, während
der Mantel aus Isolierstoff 4 kreisringförmigen
Querschnitt aufweist. In Fig. 4 und 5 ist das Funktions
prinzip der Erfindung verdeutlicht. Der Brennraum 1
ist dort von Zylinderkopf 2 und dem Kolben 8 begrenzt.
In Fig. 3 ist ein Halbschnitt der Zündkerze mit
liniengleichen elektrischen Potentials beim Anlegen
einer Zündspannung gezeigt. Das elektrische Feld verläuft
dabei senkrecht zu diesen Äquipotentiallinien und ist
um so stärker, je dichter diese Linien sind. Am Punkt
A liegt die höchste Feldstärke vor, so daß dort eine
Gleitentladung entlang der Oberfläche der keramischen
Isolierung 4 entsteht.
Die Entladung entwickelt sich durch Stoßionisation zu
einem gut leitfähigen Entladungskanal. Wegen der Leit
fähigkeit hat dieser nahezu das gleiche Potential wie
der Gewindeteil (Teil 7) und bewirkt damit eine
Veränderung des Feldbildes. Wie in Fig. 5 gezeigt,
durchdringen die Äquipotentiallinien die Isolierstoff
hülle 4 aus Keramikmaterial nun nicht mehr am Punkt
A, sondern an der Spitze der Entladung. Damit liegt
dort eine hohe Tangentialfeldstärke vor, die zu einem
weiteren Wachstum der Entladung führt. Durch den
beschriebenen Mechanismus und die geringe Festigkeit
der Grenzschicht erzeugt diese Zündkerze schon bei
geringen Spannungen sehr lange Zündfunken. Da die Mittel
elektrode 5 innerhalb der Keramik (Isolierstoffhülle
4) liegt, tritt kein Durchschlag zwischen Masse und
Mittelelektrode auf. Die Entladung endet auf dem
Keramikmaterial, ohne eine metallische Gegenelektrode
zu erreichen.
Durch diese Ausbildung wird eine äußerst funktions
tüchtige praktisch verschleißfreie Zündkerze geschaffen,
die auch unter Einsatz von kostengünstigem Material
gefertigt werden kann. So ist der Einsatz von teuren
Materialien für das Elektrodenmaterial nicht
erforderlich, da dieses innerhalb der Isolierstoffhülle
4 geschützt angeordnet ist.
Zur Fixierung der Zündkerze 3 in einer Gewindebohrung
beispielsweise des Zylinderkopfes 2 ist der Isolierstoff
mantel 4 mit einem umlaufend vorstehenden Ringbereich
9 ausgebildet, an den eine Gewindehülse 10 mit Anschlag
kragen 11 stirnseitig angelegt werden kann, über welche
eine Überwurfmutter 12 geschraubt wird, um die Verbindung
zu fixieren. Dabei können in den Bereichen 13 und 14
Dichtungen, vorzugsweise aus Keramikmaterial angeordnet
sein.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Zünden eines Brennstoff-Luft-Gemisches
in einer Brennkammer mit einer in der Brennkammerwand
oder deren Boden angeordneten Zündkerze mit einem
in die Brennkammer ragenden Zündmittel, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zündmittel aus einer nach
dem Prinzip der Gleitentladung funktionierenden Gleit
anordnung mit einer mit elektrischem Isolierstoff
(4) umgebenen oder ummantelten Mittelelektrode (5)
besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelelektrode (5) vom dem Brennraum (1)
zugewandten Ende bis zur außerhalb des Brennraumes
(1) angeordneten Anschlußstelle (6) der Zündkerze
(3) reicht und im gesamten Bereich von Isolierstoff
(4) ummantelt ist, mit Ausnahme der Anschlußstelle
(6), wobei die ummantelte Elektrode (5) ein hülsen
artiges Einschraubteil (7) der Zündkerze durchsetzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Isolierstoffmantel (4) aus Keramik
besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Isolierstoff
mantels (4) etwa gleich dem halben Querschnittsmaß
der Elektrode (5) entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode (5) zylindrischen
und der Mantel (4) kreisringförmigen Querschnitt
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996129344 DE19629344C2 (de) | 1996-07-20 | 1996-07-20 | Gleitfunkenzündkerze zum Zünden eines Brennstoff-Luft-Gemisches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996129344 DE19629344C2 (de) | 1996-07-20 | 1996-07-20 | Gleitfunkenzündkerze zum Zünden eines Brennstoff-Luft-Gemisches |
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DE19629344A1 true DE19629344A1 (de) | 1998-01-29 |
DE19629344C2 DE19629344C2 (de) | 2000-05-04 |
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ID=7800378
Family Applications (1)
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DE1996129344 Expired - Lifetime DE19629344C2 (de) | 1996-07-20 | 1996-07-20 | Gleitfunkenzündkerze zum Zünden eines Brennstoff-Luft-Gemisches |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19629344C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008017601A1 (de) * | 2006-08-08 | 2008-02-14 | Siemens Aktiengesellschaft | Zündkerze für hochfrequenzplasmazündung |
EP2427938A4 (de) * | 2009-05-04 | 2013-07-24 | Federal Mogul Ignition Co | Isolator mit koronaspitze |
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GB745016A (en) * | 1952-10-31 | 1956-02-15 | Lodge Plugs Ltd | Improvements in or relating to surface discharge sparking plugs or other igniters |
US2867740A (en) * | 1957-02-07 | 1959-01-06 | Bendix Aviat Corp | Spark device |
-
1996
- 1996-07-20 DE DE1996129344 patent/DE19629344C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19629344C2 (de) | 2000-05-04 |
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R082 | Change of representative |
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