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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von 1,4-Dioxan-2,5-dionen der allgemeinen Formel I
in der R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder einen verzweigten oder unverzweigten
Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen bedeuten,
neue Piperazoniumsalze
von α-Hydroxycarbonsäuren und
deren Verwendung.
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Cyclische Diester, wie 1,4-Dioxan-2,5-dione
und deren 3,6-dialkylsubstituierte Derivate, z.B. Dilactide, Glycolide
sind. bekannt und können
zu hochmolekularen aliphatischen Polyestern polymerisiert werden,
wie beispielsweise in Brit. Polym. J., 23 (1990) 23; und Acta Polym.;
43 (1992) 91; beschrieben. Die bekannten technischen Lösungen zur
Synthese dieser Polyester und Copolyester der α-Hydroxycarbonsäuren gehen
zumeist von den 1,4-Dioxan-2,5-dionen aus, die ionisch oder komlexkoordinativ
polymerisiert. werden. Polykondensationsreaktionen der α-Hydroxycarbonsäuren selbst
führen
nur zu Produkten niedriger bis mittlerer Molmasse. Derartige Polyester
sind biologisch abbaubar, kompostierbar und vollständig resorbierbar.
Sie werden als Trägermaterialien
für Wirkstoffe
in Retard-Abgabesystemen
sowie als Ausgangspolymere für
chirurgisches Nahtmaterial und Implantate in der Human- und Veterinärmedizin
eingesetzt, wie es beispielsweise in
DE-OS 25
01 448 , OP-Journal, 10 (2) (1994) 221 und Biomaterials
13 (1992) 176 beschrieben ist.
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So ist die Herstellung von 1,4-Dioxan-2,5-dionen,
wie z. B. 3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion, ein alter und vielstudierter
Prozeß und
läßt sich
beispielsweise von Jungfleisch und Godchot 1906 (C.R. Hebd. Seances Acad.
Sci., 142 (1906) 639), Gruter et.al. 1914 (
US 1.095.205 ); Dietzel & Krug 1929 (Ber.
Deutsch. Chem. Ges., 58 (1929) 1307) Carothers et.al 1939 (
US 2.163.368 ) über Kleine & Kleine 1959 (Makrom.
Chem., 30 (1959) 23) bis in die Gegenwart verfolgen.
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Bekannte Herstellungsverfahren basieren
auf den Ausgangsstoffen α-Halogencarbonsäuren, (
EP-AP 0.339.882 ), α-Hydroxycarbonsäuren und
deren Derivaten wie z.B. α-Hydroxycarbonsäurestern
und Poly-α-hydroxycarbonsäuren, (
DE-PS 12 34 703 ,
US-PS 4.727.163 und
EP 0261572 ). Im Falle der
monomeren Edukte, wie beispielsweise Milchsäure, wird zunächst ein
Oligomer (relativ kurzkettiges Kondensationsprodukt, wie z.B. Lactoylmilchsäure oder
Polymilchsäure)
gebildet, das anschließend
in situ oder nach Isolierung unter hoher Temperatur in der Regel
bei 200-300°C
und vorzugsweise unter reduziertem Druck unter Zusatz von Metallen,
Metalloxiden oder Salzen wiederum eine Depolymerisation erfährt um in
Folge zu den 1,4-Dioxan-2,5-dionen zu cyclisieren. Diese Dimere
werden vorzugsweise im Vakuum abdestilliert. Dieser Prozeß mit einer
fast 90-jährigen
Geschichte in Chemie und Technologie hat den Nachteil von langen
Reaktionszeiten und hohen Temperaturen, welche für die Präparation der Intermediate,
anschließender
Thermolyse und Cyclisierung erforderlich sind. So führen außerdem die
langen Verweilzeiten bei hohen Temperaturen zu einer Reihe von Nebenreaktionen
und Produkten, wie unter anderem zur Bildung unerwünschter
Isomere und Crackprodukte, die zudem schwer aus dem Reaktionsprozeß zu entfernen
sind.
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Eine weitere bekannte Synthese der
1,4-Dioxan-2,5-dione ist die Thermolyse der entsprechenden Oligohydroxycarbonsäuren (
DE-OS 17 20 211 ). Es werden
neben den cyclischen Dimeren auch offenkettige und cyclische Oligomere
höherer
Kettengliederzahl gebildet, die als das Polymerwachstum begrenzende
Substanzen (Kettenabbruch) bzw. auch als Initiatorblockierungsmittel
wirken.
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Die Synthese polymerisationsfähiger 3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dione
durch Oligomerisierung von Milchsäure und anschließender Thermolyse
(
DE-OS 40 22 257 ) erfordert
entweder relativ reine Ausgangsprodukte und/oder entsprechende,
zumeist aufwendige Reinigungsoperationen.
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Zudem ist diese Art von Thermolyse
als eine Reaktion mit hohen Sicherheitsrisiko einzuordnen (
DE-OS 37 26 499 ).
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Neben ausgewiesenen mäßigen chemischen
Ausbeuten sind diese bekannten Verfahren auch sehr energie- und
kostenintensiv. Zusammenfassend ist festzustellen, daß zur Erzielung
einer hohen Reinheit, vor allem bei optisch aktiven 1,4-Dioxan-2,5-dionen
an die Cyclisierung mehrere Reinigungsverfahren nachgeschaltet werden
müssen.
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Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
von 1,4-Dioxan-2,5-dionen
aus α-Hydroxycarbonsäuren und Poly-α-hydroxycarbonsäuren ist
in
DE-OS 43 18 456 beschrieben.
Der entscheidende Nachteil der Darstellung von 1,4-Dioxan-2,5-dionen
aus α-Hydroxycarbonsäuren und
Poly-α -hydroxycarbonsäuren liegt
in der notwendigen Entwässerung
der α-Hydroyxycarbonsäuren und
Poly-α-hydroxycarbonsäuren und
der Entfernung des Reaktionswassers. Diese Entwässerung geschieht zumeist in
einer der Thermolyse vorgeschalteten Destillation des Wassers. unter
Normal- oder reduziertem Druck. Bei in situ Thermolyse, ohne Wechsel
der Reaktionsapparatur bewirkt das Wasser eine entscheidende Verminderung
von Qualität
und Ausbeute der cyclischen Ester. Das Vorhandensein von ausgangsproduktseitigem
Wasser liegt bei dieser Art von Reaktionsführung u.a. in der Natur der α-Hydroxycarbonsäuren begründet. Bekanntermaßen ist
die α-Hydroxypropionsäure (Milchsäure) nur
in einer wäßrigen Lösung über längere Zeit
stabil (Kleine & Kleine
in Makrom. Chem., 30 (1959) 23).
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Ein weiterer entscheidender Nachteil
ist, daß die
bei all diesen Reaktionen üblicherweise
fermentativ erzeugten α-Hydroxycarbonsäuren zuvor
aus ihren im biotechnologischen Gärungsprozeß entstandenen Salzen, im allgemeinen
liegt das Calziumsalz vor, freigesetzt werden müssen. Dies bedeutet, daß beispielsweise ein
Milchsäuremolekel
bis zu seiner Plazierung im Polyester eine 3-5-fache Konvertierung erfährt (Milchsäure→Calziumlactat →Milchsäure→Lactoyl/Polymilchsäure→Milchsäure/Lactat-molekel→Dilactid→Polyester).
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Aufgabe der Erfindung war es deshalb,
ein einfaches Verfahren für
die Herstellung von substituierten und unsubstituierten 1,4-Dioxan-2,5-dionen
der allgemeinen Formel I, insbesondere von 3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dionen (Dilactiden)
zu entwickeln, das es gestattet, diese Verbindungen in guter Ausbeute
und Reinheit aus α--Hydroxycarbonsäuren, insbesondere
Milchsäure,
und deren einfachen Salzen zu gewinnen. Insbesondere soll ein Verfahren
zur Verfügung
gestellt werden, mit dem 1,4-Dioxan-2,5-dione
direkt aus α-Hydroxycarbonsäure-haltigen
Lösungen,
insbesondere wäßrigen Lösungen unterschiedlichster
Konzentration und verschiedenen Reinheitsgrades, wie sie in Produktionsabläufen aus
Industrie und Landwirtschaft anfallen, oder direkt aus den Fermentationsbrühen der
biotechnologischen Erzeugung von α-Hydroxycarbonsäuren gewonnen
werden können.
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Überraschend
wurde die Aufgabe zur Herstellung von 1,4-Dioxan-2,5-dionen der allgemeinen Formel
I
in der R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff der einen verzweigten oder unverzweigten
Alkylrest mit 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5, C-Atomen
bedeuten,
gelöst durch
Umsetzung einer α-Hydroxycarbonsäure der
allgemeinen Formel II
in der R
1 und
R
2 die o. g. Bedeutungen haben,
ihren
Salzen oder deren Hydraten
in Lösung mit einem Piperazinderivat
der allgemeinen Formel III
in der R
3 – R
10 unabhängig
voneinander Wasserstoff, verzweigtes oder unverzweigtes C
1-C
10-Alkyl, C
1-C
10-Alkoxy, Aralkyl
mit 1 bis 10 aliphatischen Alkylgruppen zwischen Aromat und Piperazinkörper,
Aryl
und durch Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Halogen-, Nitro-, Cyano-, Sulfonyl-Reste substituiertes
Aryl, Allyl, Halogen, insbesondere Chlor und Brom, Nitril, Isonitril
sowie Teile eines ankondensierten aliphatischen, aromatischen oder
heterocyclischen Systems bedeuten;
oder mit einem Piperazinderivat
der allgemeinen Formel IV
in der R
3 – R
10 die oben genannten Bedeutungen besitzen,
n
eine Zahl zwischen 1 und 16 ist und
X ein anionischer Rest
ist, vorzugsweise Hydroxid, Halogenid, wie Chlorid, Iodid, Bromid,
Fluorid, Acetat, Hydrogensulfat, Dihydrogenphosphat, Toluolsulfonat
oder den Rest eines assoziationsfähigen Lösungsmittels wie vorzugsweise
Alkoholat, Glycolat, Alkylglycolat bedeutet.
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X kann auch einen organischen oder
anorganischen Rest darstellen, der aufgrund seiner polaren Hydroxy-,
Amino- oder Thiolgruppen befähigt
ist, Assoziate durch Wasserstoffbrückenbindung mit den Piperazinderivaten
der allgemeinen Formel III einzugehen.
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Diese Piperazinderivate der allgemeinen
Formeln III und IV bilden mit den α-Hydroxycarbonsäuren, deren
Salzen oder deren Hydraten, neue, niedrigschmelzende stabile organische
Piperazoniumsalze der allgemeinen Formel v
in der R
1 – R
10 die o.g. Bedeutungen besitzen.
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Je nach α-Hydroxycarbonsäure II entstehen
optisch aktive, racemische oder nicht drehende optisch inaktive
cyclische Diester der allgemeinen Formel I.
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So liegt z.B. die Milchsäure je nach
Herstellung bekanntermaßen
als reine DL-Milchsäure
oder als optisch aktive D(-)- bzw. L(+)-Milchsäure vor.
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Bevorzugt werden die α-Hydroxycarbonsäuren Glykolsäure und
Milchsäure,
ihre Salze oder deren Hydrate als Ausgangsprodukte II eingesetzt,
wobei erfindungsgemäß Glycolide
mit R1 und R2 =
H sowie optisch aktive D,D-; L, L-; D, L-, sowie meso-Dilactide
der Formel I mit R1 = H und R2 =
CH3, hergestellt werden.
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Für
die Umsetzung können
erfindungsgemäß sowohl
wäßrige α-Hydroxycarbonsäuren, ihre
Salze und deren Hydrate beliebiger Konzentration und unterschiedlichster
Reinheitsgrade, z.B. aus Produkt- und Abwässern (Abläufen) der Lebensmittelkonservierungsindustrie
und der Aminosäureproduktion
wie auch aus Fermentationsbrühen
der Erzeugung biotechnologischer α-Hydroxycarbonsäuren eingesetzt
werden.
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Erfindungsgemäß werden α-Hydroxycarbonsäuren der
Formel II und Piperazinderivate der Formeln III und Iv zusammengeführt, welches
geschehen kann durch Zusetzung einer Verbindung der Formel III bzw.
Formel IV oder einem Gemisch aus beiden in eine α-Hydroxycarbonsäurehaltige
Lösung
oder umgekehrt, wobei es sich vorzugsweise um eine wäßrige Lösung handelt.
Weitere Lösungsmedien
können
generell alle mit Wasser mischbaren Lösungsmittel sein, wie z. B.
Alkohole mit verzweigten und unverzweigten C1-C10-Alkylresten, Aceton, Acetonitril, Dioxan,
Cellosolve Essigsäurealkylester,
Dialkylformamide. Ebenso möglich
sind nicht unbegrenzt und nicht mit Wasser mischbare Lösungsmedien
wie Benzol, Toluol, chlorierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise
Chloroform, wobei hier jedoch verstärkt durchmischt werden muß.
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Bevorzugt werden Piperazinderivate
der allgemeinen Formeln III oder IV, die zu Piperazoniumsalzen der
Formel V mit einer Schmelztemperatur < 180 °C führen, eingesetzt. Insbesondere
bevorzugt sind Piperazinderivate, in denen R3 – R10 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder verzweigtes oder unverzweigtes C1 – C5 -Alkyl bedeuten. Ganz besonders bevorzugt
kommen Piperazin, Piperazin-Hexahydrat, Methylpiperazin sowie 2,5-Dimethylpiperazin
und ihre getrennten/gemischten isomeren Formen zur Anwendung.
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In einer exothermen Reaktion werden
Protonen der α-Hydroxycarbonsäure, mindestens
jedoch ein Proton pro Molekel α-Hydroxycarbonsäure auf
das Piperazinderivat übertragen.
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Die neuen Piperazoniumsalze der allgemeinen
Formel V werden entweder sofort zu den Zielverbindungen I cyclisiert
oder zuvor aufgearbeitet und ggf. durch Umkristallisieren gereinigt.
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Die Aufarbeitung erfolgt durch Entfernen
von Wasser oder flüssigem
Medium, beispielsweise destillativ unter Normaldruck und/oder reduziertem
Druck und/oder im Gasstrom und/oder nach bekannten Trockenprozessen,
wobei Reinigungsstufen wie Filtration und Extraktion von Verunreinigungen
vorgeschaltet sein können.
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Werden als Ausgangsstoffe α-Hydroxycarbonsäuren mit
Konzentrationen ≥ 65
% eingesetzt, erfolgt die Umsetzung mit den Piperazinderivaten in
einer exothermen Reaktion ohne zusätzliche Wärmezufuhr. Die Entfernung des
Wassers oder flüssigen
Mediums findet durch Verdampfen des wäßrigen bzw. niedrigsiedenden
Mediums unter Nutzung der Reaktionswärme statt. Diese Methode ist
bei α-Hydroxycarbonsäure-Konzentrationen
von ≥ 85
% besonders effektiv..
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Gegebenenfalls werden die flüssigen und öligen Anteile
nach Beendigung der Salzbildung durch Behandeln des Reaktionsrückstandes
mit Ethylenglycolmono- bzw. Ethylenglycoldialkylether (C1-C5-Glycolether) bei
einer Temperatur zwischen 60°C
und 80°C
entfernt, wobei die Verbindungen V auskristallisieren und Verunreinigungen
und Lösungsmittelanteile,
vorzugsweise wäßrige, von
Glycolether aufgenommen werden.
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Anstelle der Glycolether werden zum
Umkristallisieren auch Acetonitril, Essigsäurealkylester, Dioxan, DMSO
und DMF eingesetzt.
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Verwendet man α-Hydroxycarbonsäure-Ausgangskonzentrationen
von ≤ 65
% wird zunächst
das wäßrige Medium
zum Teil oder ganz in einer azeotropen Reaktionsführung, vorzugsweise
durch azeotrope Destillation mit wasserschleppenden Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Benzol oder Toluol entfernt und danach mit Glycolether,
Acetonitril, Essigsäurealkylester,
Dioxan, DMSO oder DMF umkristallisiert.
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Das so erhaltene Piperazoniumsalz
der Formel V wird in fester, gut kristalliner Form und für weitere Umsetzungen
ausreichender Reinheit erhalten.
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Erfindungsgemäß können auch Salze der α-Hydroxycarbonsäuren, vorzugsweise
Salze der I. oder II. Hauptgruppe oder der II. Nebengruppe des PSE,
besonders bevorzugt das Ca-Salz bzw. dessen Hydrat,, als Ausgangsverbindungen
eingesetzt werden. Zunächst
wird zum α-Hydroxycarbonsäure-Salz
eine anorganischen Säure
zugegeben und zwar in einem geeigneten Lösungmittel, in welchem die
Verbindungen, die aus den Kationen des Hydroxycarbonsäuresalzes
und den Anionen der zugegebenen Säure entstehen, nicht löslich sind,
wodurch die dem Hydroxycarbonsäuresalz
zugrundeliegende Säure
freigesetzt wird. Nach Zugabe des Piperazinderivates entsteht ein
Piperazoniumsalz der Verbindung V, welches nach Entfernen von Rückständen und
des Lösungsmittels
wie oben angegeben gereinigt werden kann.
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Erfindungsgemäß werden die neuen Verbindungen
der allgemeinen Formel V in Gegenwart eines Katalysators bei erhöhten Temperaturen
cyclisiert, wobei das Anion abgespalten wird. Die entstandene Verbindung
I wird ggf. durch Umkristallisieren gereinigt.
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Die Cyclisierung zum 1,4-Dioxan-2,5-dion
der allgemeinen Formel I erfolgt in der Regel aus jeweils zwei an
den Verbindungen der Formel V gebundenen anionischen α-Hydroxycarbonsäuremolekeln
unter Wasserabspaltung (intra- und/oder intermolekular) unter Normaldruck
bzw. reduziertem Druck, unter Sauerstoffatmosphäre bzw. in einem Gasstrom,
vorzugsweise Inertgas und Temperaturen zwischen 150°C und 250°C in Gegenwart
eines Cyclisierungskatalysators, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel.
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Als Cyclisierungskatalysatoren werden
vorzugsweise Metalle, Metallsalze bzw. Metallverbindungen, beispielsweise
Oxide der I., III., IV. und V. Hauptgruppe des PSE und der II. und
IV. Nebengruppe des PSE eingesetzt. Sie können als Katalysator oder Katalysatorengemisch
im Produktstrom geführt
und/oder in der Reaktionsmasse eingebettet und/oder im Brückenteil
zwischen Reaktor und Reaktorabscheidesystem stationiert sein.
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Vorzugsweise zur Anwendung kommen
Metalle oder Metallverbindungen der III. bis V. Hauptgruppe des
PSE, insbesondere Metalle der Iv. Hauptgruppe, beispielsweise Zinn
als Metall in Pulverform, als Oxid, Halogenid oder Carboxylat, speziell
Zinn-octanoat oder Zinn-bis-(2-ethylhexanoat), die im Produktstrom
löslich sind.
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Vor oder während der Cyclisierung können neben
den üblichen
Cyclisierungskatalysatoren der Vorlage zusätzlich ein oder mehrere Salze
zugesetzt werden, welche bewirken, daß sich die Anionen dieser Salze, vorzugsweise
Halogenide, mit dem Piperazonium-Rest der Verbindungen der Formel
V zu stabilen hochschmelzenden salzartigen Addukten verbinden, wodurch
diese auch bei Temperaturen um 200°C im Reaktor unzersetzt zurückgehalten
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den vorteilhaften
Effekt, daß der
Piperazonium-Rest der Formel V nach Abspaltung der α-Hydroxycarbonsäuremolekel
weitestgehend unzersetzt aus dem Reaktor in einem geeigneten Lösungsmittel
durch Fällung
mit einer anorganischen Säure
als Salz und/oder salzartiges Addukt der Formel III oder IV, beispielsweise
als Piperazindihydrochlorid, zurückgewonnen
werden kann und in dieser Form und /oder nach einfachen Reinigungen
und/oder Konversionen wieder eingesetzt werden kann.
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Es hat sich auch gezeigt, daß nicht
nur Piperazin und Piperazinderivate, sondern auch andere heterocyclische
sekundäre
oder tertiäre
Amine oder Diamine, wie z.B. Piperidin, Pyrrolidin, Imidazol, 4-Dimethylaminopyridin
oder deren Derivate, und auch Aminozucker, wie z.B. D-Glucosamin, mit α-Hydroxycarbonsäuren, insbesondere
mit Milchsäure,
stabile, gut kristallisierende Salze bilden können, die als direkte Ausgangsstoffe für die Synthese
der 1,4-Dioxan-2,5-dione geeignet sind.
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Außerdem betrifft die Erfindung
neue Piperazoniumsalze der allgemeinen Formel V, insbesondere D,D-;
L,L-; D,Lund meso-Piperazin- bzw. Alkylpiperazinlactate und Piperazin-
bzw. Alkylpiperazinglycolate sowie ihre Verwendung, ausgenommen
Piperazoniumdilactat und – glycolat.
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Die erfindungsgemäßen Piperazoniumsalze der Formel
v können
zur Herstellung von 1,4-Dioxan-2,5-dionen der allgemeinen Formel
I verwendet werden. Insbesondere aufgrund ihrer optischen Aktivität sind sie
als Synthone für
stereospezifische, enantiomere Synthesen, beispielsweise zur Herstellung
optisch aktiver D,D-, L,L-Diester
und optisch. inaktiver meso- und racemischer Diester sehr gut geeignet.
Darüber
hinaus besitzen die Verbindungen V auch biogische Aktivität.
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Das erfindungsgemäße Verfahren liefert aufgrund
der definierten Zwischenprodukte V und auch der definierten Salze
der anderen genannten heterocyclischen Amine und Aminozucker die
Zielverbindungen I bereits in guter Ausbeute und Reinheit, so daß aufwendige
Reinigungsverfahren nach der Cyclisierungsreaktion entfallen können.
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Ein weiterer Vorteil des Verfahrens
liegt darin, daß die
eingesetzten α-Hydroxycarbonsäuren direkt
aus Abläufen
aus Industrie und Landwirtschaft bzw. auch direkt aus ihrem biotechnologischen
Fermentationsprozeß heraus,
sogar in Form der bei der Gärung
entstandenen Salze, wie z.B. dem Calziumsalz, eingesetzt werden
können. ` Eine schematische Darstellung des Verfahrens
zur Herstellung der 1,4-Dioxan-2,5-dione wird am Beispiel von Milchsäure und
Piperazinderivaten in 1 aufgezeigt.
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Tabelle 1 zeigt eine Auswahl der
erfindungsgemäßen Piperazoniumsalze
und ihre Eigenschaften.
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Anschließend soll die Erfindung an
Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
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Allgemeine Darstellung
von racemischem und optisch reinem 1,4-Piperazonium-dilactat und
1,4-(Alkylpiperazonium)-dilactat aus wäßriger Milchsäurelösung
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Ca. 100 g einer wäßrigen Milchsäurelösung [Anteil
an Milchsäure
(R1 = H; R2 = CH3) > 70%;
enthält u.a.
Kondensationsprodukte, wie Lactoylmilchsäure und Polymilchsäure] werden
in einem schlanken 1 l-Reaktionsgefäß mit Bodenablaßeinrichtung,
Kühlmantel,
Rührer
und Innenthermometer unter gutem Rühren mit der ca. halben molaren
Menge an gepulvertem Piperazin (R3 bis R10=H) bzw. Alkylpiperazin (R3 bis
R10=Alkyl) in Form der freien Amine bzw.
ihrer Hydrate versetzt, wobei die Reaktionsrauminnentemperatur 80°C nicht übersteigen
soll.
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[Die Reaktionswärme kann je nach Ansatzgröße und eingesetztem
Piperazin 95°C übersteigen.
Unter Umständen
kann es sinnvoll sein, den Reaktor nicht zu kühlen, da zum einen auf diese
Weise das Wasser zu einem großen
Teil entfernt, und zum anderen die Reaktionswärme z.B. zum Erwärmen der
Kristallisationsmittel positiv genutzt werden kann. Dies führt jedoch,
je nach Ansatz und Reinheit der Einsatzprodukte zu einer mehr oder
minder starken CO2-Entwicklung, was wiederum
zu Lasten der Ausbeuten geht.]
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Nach Beendigung der Zugabe erstarrt
die Mischung je nach Wasser- und Polymerengehalt der Ausgangslösungen zu
einer festen, wachsartigen oder öligen
Masse. Man läßt etwas
stehen bis sich die Konsistenz der Mischung nicht mehr sichtbar
verändert.
Nach Zugabe von ca. 350 ml technischem Ethylenglycolmonobutylether
bzw. alternativ einem C2-C4-Ethylenglycolmonoalkyl-
oder Ethylenglycoldialkylether) wird langsam auf 70 – 75 °C erwärmt, bis
die Lösung
klar ist. Bildet sich in der noch heißen Lösung ein Bodensatz, wird dieser
entfernt und das noch warme Filtrat dem Reaktor zugeführt und
b.B. die gesamte Lösung
durch Erwärmen
geklärt.
Nach Abkühlen
tritt sehr schnell Kristallisation ein.
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[Ist die Lösung stark dunkel (gelb bis
braun) gefärbt,
wird die Lösung
unter Zugabe von Aktivkohle und/oder Molsieb 4A ca. 20 min bei 80°C gerührt und
nach Entfernen der Absorbentien nach AAV weiterverarbeitet. Bei
sehr starken Verunreinigungen, vor allem bei öligen dunklen Reaktionsprodukten
wird in trockenem Ethanol gelöst,
mit Aktivkohle und Molsieb versetzt, 30 min unter Rückfluß erhitzt
und über
Nacht stehengelassen. Nach Filtrieren der Lösung und destillativer Entfernung
des Lösungsmittels
wird der Rückstand
aus Ethylenglycolmonobutylether oder einem C2-C4-Ethylenglycolmonoalkyl- oder Ethylenglycoldialkylether
bei ca. 70°C
umkristallisiert.]
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Es wird abgesaugt oder filtriert,
der Rückstand
mit Diethylether oder einem niederen Glycolether gewaschen und nach
an sich üblichen
Methoden an der Luft, im Luft- oder Inertgasstrom oder im Vakuum über einem
wasserabsorbierenden Mittel getrocknet. Es wird aus C2-C4-Ethylenglycolmono-
oder Ethylenglycoldialkylether, Dioxan, Essigsäureethylester bzw. Acetonitril
umkristallisiert (vgl. Tabelle 1).
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Beispiel
2 1,4-Piperazonium-(D,L)-dilactat
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103,50 g 85 %iger D,L-Milchsäure (1,0
mol reine Milchsäure)
werden in einem schmalen, zylinderförmigen 3l-Reaktionsgefäß (mit Bodenstutzen, Innenthermometer,
Rührer
) vorgelegt und unter Rühren
mit 43+07 g (0,5 mol) wasserfreiem Piperazin versetzt, wobei die
Temperatur sehr schnell auf 98°C
steigt und Wasser zu einem Teil abdampft. Man läßt unter Rühren abkühlen, wobei die Mischung bei
ca. 55°C
zähflüssig (aber
noch gut rührbar)
wird und bei 40°C
zu erstarren beginnt. Die feste wachsartige Masse wird mit 2,3 Liter technischem
Acetonitril versetzt und unter Rühren
zum Sieden erhitzt. Bleibt nach Beendigung des Rührvorganges ein Bodensatz zurück, so wird
dieser über
den Reaktorabfluß entfernt,
heiß filtriert
und das Filtrat der Lösung
im Reaktor zugeführt.
Man läßt den Reaktor
abkühlen,
wobei das Piperazin-dilactat auskristallisiert. Man entfernt das
Lösungsmittel
und wäscht
unter Rühren
den Kristallbrei mit 100 ml 30-35°C
warmen Ethylenglycolmonoethylether. Es wird abgesaugt oder filtriert,
mit kaltem Ethylenglycolmonoethylether gewaschen und an der Luft
oder im Vakuum getrocknet. Man erhält 124,5 g (945 %) luftgetrocknetes
1,4-Piperazonium-(D,L)-dilactat in schönen weißen Nadeln mit einem Schmelzbereich
von 109-111°C.
Nach Umkristallisieren aus Ethylenglycolmonobutylether bei einer
Temperatur von 70°C
und Trocknen i. Vak. über
P4O10 schmilzt das Lactat
im Bereich von 110-111°C.
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Beispiel
3 1,4-Piperazonium-(D,D)-dilactat
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100,0 g 90 %iger wäßriger D
(-) -Milchsäure-Lösung (Stereochemische
Reinheit: 97%) werden in einem schlanken 1l-Reaktionsgefäß mit Ablaßeinrichtung
(ev. Kühlmantel),
Rührer
und Innenthermometer eingewogen. Unter gutem Rühren versetzt man die Lösung portionsweise
mit 57,0 g (0,5 mol) gepulvertem Piperazin (trans-Isomerengehalt > 92 %; Fp.: 111-113°C) und zwar
so, daß die
Temperatur 80°C
nicht übersteigt (evt.
Kühlen)
. Nach Beendigung der Zugabe erstarrt die Mischung sehr schnell
zu einer wachsartigen weißen Masse
(bei T: ca . 45 ° C)
. Man läßt etwas
stehen und löst
die Masse unter Rühren
in 350 ml ca. 55°C
warmem Ethylenglycolmonobutylether (EGBE). Die Mischung wird unter
Rühren
auf 70°C
erwärmt
und nach Entfernen des Bodensatzes stehengelassen, wobei Kristallisation
eintritt. Durch Kühlung
des Reaktormantels kann die Kristallisation beschleunigt werden.
Es wird abgesaugt oder filtriert, mit Diethylether gewaschen und
nach üblichen
Verfahren an der Luft oder im Vakuum über einer wasserabsorbierenden
Substanz getrocknet. Man erhält
115,5 g (786 %) farblose bis weiße Nadeln an Piperazonium-(D,D)-dilactat
mit einem Schmelzpunkt von 108-110°C [(CH
3CN)
Fp.: 111-112°C]
und einem spezifischen Drehwinkel
von +3,8 .
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Es kann aus Acetonitril, Dioxan,
Essigsäureethylester
sowie Ethylenglycolmono- und Ethylenglycoldialkylether umkristallisiert
werden.
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Tabelle
2 Elementaranalyse:C
10H
22N
2O
6 ( 266.30 )
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Beispiel
4 1,4-(2,5-Dimethylpiperazonium)-(D,D)-dilactat
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100,0 g 90 %iger wäßriger D(-)-Milchsäure-Lösung (Stereochemische
Reinheit: 97%) werden in einem schlanken 1l-Reaktionsgefäß mit Ablaßeinrichtung
(ev. Kühlmantel),
Rührer,
und Innenthermometer eingewogen. Unter gutem Rühren versetzt man die Lösung mit
57,0 g gepulvertem 2,5-Dimethylpiperazin (trans-Isomerengehalt > 92 %; Fp.: 111-113°C) wobei
die Temperatur auf ca. 70°C
steigt und rasch zu einer wachsartigen weißen Masse (bei T: ca. 45°C) erstarrt.
Steigt die Innentemperatur über
80°C sollte
das Reaktionsgefäß gekühlt werden.
Man läßt etwas
stehen und löst
die Masse unter Rühren
in 350 ml ca. 55°C
warmem Ethylenglycolmonobutylether (EGGE). Die Mischung wird unter
Rühren
auf 70°C
erwärmt,
der Bodensatz entfernt und stehengelassen, wobei Kristallisation
eintritt. Durch Kühlung
des Reaktormantels kann die Kristallisation beschleunigt werden.
Es wird abgesaugt oder filtriert, mit Diethylether gewaschen und
nach üblichen
Verfahren an der Luft oder im Vakuum über einer wasserabsorbierenden
Substanz getrocknet. Man erhält
122 g (83 %) transparente bis weiße Kristalle an luftgetrocknetem
1,4-(2,5-Dimethylpiperazonium)-(D,D)-dilactat mit einem Schmelzpunkt
von 138-140 °C
und einem spezifischen Drehwinkel
von +7.4. (vgl. Tabelle
1)
-
Tabelle
3 Elementaranalyse: C
12H
26N
2O
6 ( 294.35 )
-
Beispiel 5
-
1,4-Piperazonium-di-lactat
aus dünnen
wäßrigen Milchsäurelösungen
-
Beispiel 5/1
-
1,4-Piperazonium-(L,L)-dilactat
aus einer 50 %igen wäßrigen L(+)-Milchsäurelösung
-
510 g einer ca. 50 %igen wäßrigen L(+)-Milchsäurelösung (enthält u.a.
Kondensationsprodukte, wie Lactoylmilchsäure und Polymilchsäure und
Wasser) werden in einem 2,5 lReaktionsgefäß mit Bodenablaßeinrichtung
(evt. Kühlmantel),
Innenthermometer, Rührer
und Wasserabscheidersystem unter Rühren mit 275 g (1,42 mol) pulverisiertem
Piperazin-6-hydrat versetzt, wobei die Temperatur auf ca. 45°C ansteigt.
Nach Zugabe von ca. 650 g technischem Benzol werden unter Rühren und
Erwärmen
ca. 670 ml Wasser sehr schnell azeotrop am Wasserabscheider abdestilliert.
Man engt, die Reaktionslösung
durch Destillation von Benzol ein (ca. 400-450 ml), bis die Masse zu kristallisieren
beginnt. Das Salz erstarrt zu plastischen transparenten Klumpen,
das restliche Lösungsmittel
wird über
das Bodenventil abgenommen. Die Masse wird im Reaktionsgefäß mit 1200
ml Etylenglycolmonobutylether (alternativ, -propylether, -ethylether)
versetzt und unter Rühren
auf 60°C
erwärmt;
das Produkt löst
sich. Man erwärmt
auf 70-75°C
bis die Lösung
klar ist und entfernt den Bodensatz durch Filtration. Nach Zugabe.
des Filtrates zur restlichen noch warmen Reaktionslösung läßt man auskristallisieren.
Zur Verfeinerung der Kristallisation wird die Lösung noch einmal bis zur Klare
erwärmt
und ohne Kühlung
stehengelassen. Das Kristallisationsmedium wird abgelassen und das
Salz mit Diethylether (bzw. einem C
3-C
5-Diether) gewaschen, über einem Filter oder Fritte
abgesaugt, evt. mit Ether nachgewaschen und nach den üblichen
Methoden getrocknet. Man erhält
326 g (86,8% bez. auf theor. Einwaage reiner Milchsäure) luftgetrocknetes
1,4-Piperazonium-(L,L)-dilactat
mit einem Schmelzbereich von 104-114°C. Nach Trocknen im Vakuum über P4O1a
wird ein Schmelzbereich von 111-113°C und ein spezifischer Drehwinkel
von -3,1 erhalten.
-
Beispiel 5/2
-
1,4-Piperazonium,-(D,L)-dilactat
aus einer 10 %igen wäßrigen (D,L)-Milchsäurelösung
-
1100 g einer ca. 10 %igen wäßrigen D,L-Milchsäurelösung (bestehend
aus einem nicht optisch aktiven Isomerengemisch von (DL)-2-Hydroxypropionsäure, ihren
Kondensationsprodukten, wie Lactoylmilchsäure und Polymilchsäure und
Wasser) werden in einem 3 l Reaktionsgefäß mit Bodenablaßeinrichtung
(evt. Kühlmantel),
Innenthermometer, Rühren
und Wasserabscheidersystem unter Rühren mit 52,6 g (0,61 mol)
pulverisiertem Piperazin (wasserfrei) versetzt, wobei die Temperatur
auf ca. 35°C
ansteigt. Nach Zugabe von ca. 900 g technischem Benzol werden unter
Rühren
und Erwärmen
ca. 990 ml' Wasser
sehr schnell azeotrop am Wasserabscheider abdestilliert und wie
unter Beispiel 5/1 aufgearbeitet. Man erhält 126 g (77,6 bez. auf theor. Einwaage
reiner Milchsäure)
luftgetrocknetes 1,4-Piperazonium-(D,L)dilactat mit einem Schmelzbereich
von 108-110°C.
Nach Trocknen im Vakuum über
P4O10 von 110-111°C.
-
Beispiel 6
-
1,4-Piperazonium-diglycolat
und 1,4-(2,5-Dimethylpiperazonium)-diglycolat
-
200,00 g 80 %iger wäßriger Glycolsäure (2,1
mol Glycolsäure)
werden in einem 500 ml Reaktionsgefäß mit Innenthermometer, Rührer (bei
nachgeschalteter Kristallisation im Reaktionskolben 2,5 lReaktionsgefäß mit Ablaufventil
bzw. abnehmbarem Reaktorboden) eingewogen und unter gutem Rühren mit
105 mol pulverisiertem Piperazinderivat der Formel III oder IV:
(90,45 g Piperazin; R3-R10=H);
(119,9 g 2,5 Dimethylpiperazin R3,R10=CH3; R4 bis R9=H) ; (203,9
g Piperazin-Hexahydrat, R3-R10=H,
X=OH-) versetzt, wobei die Temperatur unter Gasentwicklung sehr
schnell auf über
105°C ansteigt.
[Die Gasentwicklung (CO2) kann durch Kühlung (Reaktionsgefäß mit Kühlmantel)
verhindert bzw. eingeschränkt
werden (T:< 80°C); ohne
Kühlung
sind die Ausbeuten etwas geringer, jedoch läßt sich so das Wasser problemlos
durch Verdampfen entfernen und die Produkte fallen in für viele
Anwendungen genügender
Reinheit als Feststoffe an. Gleichfalls kann die Reaktionswärme durch
das Kristallisations-Lösungsmittel
genutzt werden.]. Nach Stehenlassen tritt sehr schnell Kristallisation
zu einer festen lösungsmittelfreien
Masse ein. Der Feststoff wird nach den üblichen Methoden getrocknet
und kann aus Dimethylformamid (DMF), Dimethylsulfoxid (DMSO), Ethanol/H2O: 15:1 oder Propanol/H2O:
15:1 umkristallisiert werden (vgl. Tabelle 1).
-
Umkristallisation aus
Dimethylformamid (DMF):
-
50 g eines aus 80 %iger Glycolsäure und
2,5-Dimethylpiperazin (cis-/trans-Isomerengemisch mit einem trans-Anteil
von 92 °s)
nach Beispiel 6 hergestellten und luftgetrockneten 1,4-(2,5-Dimethylpiperazonium)diglycolat
werden in 350 ml Dimethylformamid eingebracht und die Mischung unter
Rühren
auf 110°C
erwärmt,
wobei sich das Glycolat vollständig
und klar löst.
Ist die Lösung
trübe oder
bleibt ein Bodensatz zurück, wird
heiß filtriert.
Nach Auskristallisieren wird das Produkt abgesaugt oder filtriert,
mit Diethylether bzw. einem C3-C5-Diether gewaschen und an der Luft oder
im Vakuum über
P4O10 getrocknet.
Nach Trocknen über
P4O10 erhält man 48,3
g eines sehr reinen 1,4-(2,5-Dimethylpiperazonium)-diglycolates
mit einem Schmelzpunkt von 181-82°C.
-
Tabelle
4 Charakteristische Daten nach Beispiel 6 dargestellter Piperazonium-diglycolate
-
Beispiel
7 1,4-Piperazonium-dilactat aus Calziumlactat
-
14,0 g Calzium-(D,L)-lactat-5-hydrat
(= 460 mmol Calziumlactat) werden in einem schlanken 200 ml Reaktionsgefäß mit Ablaßeinrichtung,
Kühlmantel,
Rührer,
Rückflußkühler und
Innenthermometer eingewogen und unter gutem Rühren mit 9,0 g ca. 50 %iger
Schwefelsäure
und anschließend
mit 50 ml Methanol versetzt. Nach Zugabe von 4,0 g (46,0 mmol) pulverisiertem
Piperazin (Wärmeentwicklung)
wird 10 min gerührt und
die Lösung
mit weiteren 50 ml Methanol versetzt. Nach Abtrennen des Rückstandes
entfernt man das Lösungsmittel
destillativ, versetzt den Rückstand
mit 60 ml Ethylenglycolmonobutylether und kristallisiert bei 70°C um. Es
wird filtriert oder abgesaugt, der Rückstand mit Diethylether gewaschen
und an der Luft oder im Vakuum getrocknet. Man erhält 9,06
g (74 %) weiße
Nadeln an 1,4-Piperazonium-(D,L)-dilactat mit einem Schmelzpunkt
von 107-110°C;
nach Trocknen im Vakuum über
P4O10 von 109-111°C.
-
Beispiel
8 (D,L)-3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion
-
100 g 1,4-Piperazonium-(D,L)-dilactat
mit einem Schmelzbereich von 108-10°C werden in einem ca. 700 ml
beheizbaren Reaktor mit Gaseinleitungsrohr, Rührer, Innenthermometer und
beheizbarer ca. 50 cm langer Destillationsbrücke, welche mit einem Abscheidersystem
(Rührbehälter mit
Kühlmantel
und Ablaßventil, Rührer, sowie
einem Intensivkühler
mit anschließendem
Kühlfallensystem)
verbunden ist, vorgelegt und unter Rühren und leichtem Inertgasstrom
auf 110-120°C
erwärmt,
bis sich das Lactat zu einer klaren gut flüssigen Schmelze löst. Man
rührt unter
leichtem Inertgasstrom bei dieser Temperatur und versetzt die Schmelze
mit einem gut getrockneten, fein pulverisierten Gemisch aus 20 g
Zinn-(II)-chlorid (SnCl2) und 7 g Calziumchlorid (CaCl2) sowie 1 g Zinnoctanoat. Man rührt die
Suspension 10 min bei 125°C
und steigert dann langsam die Badtemperatur unter Erhöhung der
Gaseinleitungsgeschwindigkeit, bis sich die ersten Wassertropfen
am Brückenkopf
bilden. Das Reaktionswasser wird über die inzwischen auf 150 °C erwärmte Brücke in das
mit Aceton gefüllte
und gerührte
Auffanggefäß abdestilliert.
Nach Beendigung der Vorlaufabnahme (Fraktion: 85°C bis ca. 150°C) wird die
Brücke
kurz ausgeheizt, das Auffanggefäß gelehrt
und neu mit trockenem Aceton gefüllt.
Als nächste
Fraktion (Hauptfraktion) wird in gleicher Weise alles abgenommen,
was die Brückentemperaturmeßstelle
bei einer Temperatur zwischen 170 und 220°C passiert; dabei wird der Reaktoroberraum
sowie das Brückenvorderteil
bei einer Manteltemperatur von 200°C gehalten. Das unter Rühren in
Aceton gelöste
Produkt wird über
einem Filter abgenommen, vom Lösungsmittel
befreit und aus Ethylenglycolmonobutylether, wie im folgenden Beispiel
9 beschrieben, umkristallisiert. Man erhält auf diese Weise 29 g (D,L)-3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion
mit einem Schmelzbereich von 116-121°C.
-
Beispiel
9 Reinigung von 3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion
-
100,0 g D,L-3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion
(D,L-Dilactid) mit einem Schmelzbereich von 120-26°C und einem
pH-Wert von 5,8* werden in 250 ml Ethylenglycolmonoethylether (Synthesequalität) unter
Rühren auf
ca. 70°C
erwärmt
bis die Lösung
klar ist. Ein Bodensatz wird durch Heißfiltration entfernt, die Lösung noch einmal
bis zur Klare erwärmt
und stehengelassen, wobei bei 45°C
die Kristallisation beginnt. Es wird abgesaugt, mit Diethylether
gewaschen und im Vakuum über
P4O10 getrocknet.
Man erhält
810 g reines D,L-3,6-Dimethyl-1,4-dioxan-2,5-dion
mit einem Schmelzpunkt von 117°C
und einem pH-Wert* von 7.0. Nach 4-wöchigem Stehenlassen unter Normalbedingungen,
in einer Plastikflasche, hat das Produkt einen Schmelzbereich von
117-19 °C
bei einem pH-Wert* von 6.8. *[gemessen in trockenem Methanol]
-
Beispiel
10 (nachgereicht) Synthese von (L,L)-3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion
(L,L-Dilactid) aus
einer Schmelze von 1,4-Piperazonium-(L,L)dilactat
-
In einem 500 ml Rührreaktor (Reaktorunterteil,
Kammdichtung, 4-Halsreaktordeckel
mit Ankerrührer, Gaseinleitungsrohr
mit Gasfritte, Thermoelement zur Messung und Regelung der Sumpftemperatur,
Destillationsbrücke
mit Thermomelement zur Messung der Brückenkopftemperatur) werden
200,0 g festes kristallines 1,4-Piperazonium-(L,L)-dilactat (Charge
mit einem Schmelzpunkt von 100°C
und einem Drehwinkel
= -3,5 /c=1g/ml in Wasser,
T=20°C)
eingefüllt
und unter Rühren
bei einer Sumpftemperatur von 100 bis 115°C geschmolzen. Man läßt die Schmelze
unter Rühren
auf 90°C
abkühlen
und gibt über
die Thermometeröffnung am
Brückenkopf
tropfenweise 38.33 g 96°ige
Schwefelsäure
zur Schmelze, wobei die Temperatur leicht ansteigt. Nach Einstellung
des Inertgasstromes auf ca. 13 l/h werden bei einer Sumpftemperatur
von 110 bis 140°C
sehr schnell ca. 35 g eines klaren Vorlaufes abgenommen, welcher
bei einer Brückentemperatur
von 89 bis 110°C übergeht.
Nach Erhöhung
der Sumpftemperatur auf 165 °C
bei einem Inertgasstrom von 15 1/h beginnt das Zielprodukt bei einer
Kopftemperatur von 130°C
als klares Destillat überzugehen,
welches sich im Auffanggefäß als hellgelbe
leicht viskose Flüssigkeit
sammelt. Innerhalb von 2 Stunden gehen 107,5 g eines Dilactides
unter schrittweiser Erhöhung
der Durchflußmenge
des Gases auf 20 l/h und schrittweiser Erhöhung der Sumpftemperatur bei
einer Kopftemperatur von 160-180°C über. Das
Rohlactid wird auf 0°C
gekühlt,
das auskristallisierte Dilactid über
eine Fritte abgesaugt, der Rückstand
mit wenig Diethylether gewaschen und im Vakuum über P
4O
10 getrocknet. Man erhält so 94,3 g (87,12 %) eines
weißen
kristallinen L,L-Dilactides mit einem Schmelzbereich von 82-86°C und einem
Drehwinkel
=
-285° (c=1.160
in 100ml Benzol; T= 20°C).
-
Zur Feinreinigung kann aus Ethylenglycolmonoethylether,
Essigester oder Chloroform unter Zusatz von CaCO3 umkristallisiert
werden.
-
Zur Aufarbeitung des Piperazin-haltigen
Rückstandes
läßt man nach
Abnahme des Dilactides den Reaktor auf ca. 90°C abkühlen und versetzt unter gutem
Rühren
mit 300 ml warmem Wasser. Die dunkel gefärbte Piperazinlösung mit
Anteilen von festem Piperazinsulfat kann so problemlos. aus dem
Reaktor entfernt werden.
-
Beispiel
11 (nachgereicht) L,L-3,6-Dimethyl-1,4-dioxan-2,5-dion (L,L-Dilactid)
Synthese von L,L-3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion (L,L-Dilactid) durch Umsetzung
von 1,4-Piperazonium-(L,L)-dilactat mit Schwefelsäure
-
In einem 1l Rührgefäß werden 266,3 g (1 mol) 1,4-Piperazonium(L,L)-dilactat
(Fp.: 116-18°C)
vorgelegt und unter Eiskühlung
und gutem Rühren
mit 98,08 g (1 mol) 96%iger Schwefelsäure versetzt, wobei die Temperatur
ansteigt. Nach Zugabe der gesamten Schwefelsäure wird die Mischung zu einem
rührbaren
hellgelben Brei. Man versetzt diesen unter gutem Rühren mit
350,0 g Methanol und läßt auf 20 °C abkühlen. Es wird
vom Bodensatz filtriert bzw. i.V. abgesaugt und der Rückstand
mit 150 g Methanol gewaschen. Der Filterrückstand wird getrocknet und
man erhält
171,56 g Piperazonium-l-sulfat mit einem Schmelzpunkt von 330°C. Die methanolische
Milchsäurelösung (Filtrat,
pH = 3.5, 181,06 g theoret. Milchsäure ) wird in einem 750 ml Rührreaktor
(Planschliffreaktorunterteil, Kammdichtung,. 4-5 Hals-Reaktordeckel
bestückt
mit einem Rührkopf mit
Propeller bzw. Ankerrührer,
einem Thermoelement zur Messung und Regelung der Sumpftemperatur,
einem Thermometer bzw. Thermoelement zur Messung der Reaktorkopftemperatur
sowie einem Abscheider mit Allihn-Kühler verbracht und das Methanol
unter Rühren
bei einer Sumpftemperatur von 65-88°C mäßig schnell über einen
Abscheider entfernt. Man erhöht
die Sumpftemperatur auf 120°C
und gibt nach Minimierung der Abscheidungsmenge (Stillstand, ca.
4g/h). 10,86 g Sn-II-octoat (Katalysator, verrührt mit wenig Chloroform) in den
Reaktorsumpf. Die Sumpftemperatur wird schrittweise auf 160°c erhöht und nach
Abnahme von 40 g Reaktionswasser (Theorie. 36,0 g) wird das Zielprodukt
(L,L-Dilactid) bei einem Vakuum von 11 bis 16 mbar Vakuum und einer
Destillattemperatur von 135-157°C über eine
kurze Brücke
destilliert. Nach Abkühlen
und Waschen mit wenig kaltem Diethylether erhält man 121,3 g (84,13%) eines
weißen
festen L,L-Lactids mit einem Schmelzbereich von 82-87°C. Es kann
aus Essigester, Ethylenglycolmonoethylether oder Chloroform/CaCO3 umkristallisiert werden.
-
Drehwinkel (Roh)Produkt
=
-310,34 (c=1.160 in 100 ml Benzol; T=20°C)
-
Tabelle
5 Elementaranalyse (Roh) -Produkt [C
6H
8O
4; 144,13 g/mol]
-
Beispiel 12 (nachgereicht)
-
D,L-3,6-Dimethyl-1,4-dioxan-2,5-dion
(D,L-Dilactid)
-
Synthese von D,L-3,6-Dimethyl-l,4-dioxan-2,5-dion
(D,L-Dilactid) durch
Umsetzung von 1,4-Piperazonium-(D,L)-dilactat mit Schwefelsäure
-
Reaktion
unter Atmosphärendruck
und Gasstromunterstützung
-
In einem 1l Rührgefäfl werden 295,59 g (1,11 mol)
1,4-Piperazonium-(D,L)-dilactat
(Fp.: 110-11°C)
vorgelegt und unter Eiskühlung
und gutem Rühren
(Ankerrührer
mit Abscheider) mit 113,41 g (1,11 mol) 96%iger Schwefelsäure (1,11
mol reine Schwefelsäure)
versetzt, wobei die Temperatur auf ca. 70 bis 80°C ansteigt. Nach Zugabe der
gesamten Schwefelsäure
wird die Mischung zu einem rührbaren
hellgelben Brei. Man läßt diesen
Brei auf ca. 40°C
abkühlen
und versetzt diesen unter gutem Rühren mit 300,0 g Methanol und
läßt auf 20 °C abkühlen. Es
wird vom Bodensatz filtriert bzw. i.V. über eine Fritte G3 abgesaugt
und der Rückstand
mit 200 ml Methanol gründlich
gewaschen. Der Filterrückstand
wird getrocknet und man erhält
189,30 g Piperazonium-l-sulfat mit einem Schmelzpunkt von 330°C. Die vereinigten
methanolischen Milchsäurelösungen (Filtrat,
pH = 3.5; 200,0 g theoret. Milchsäure ) werden umgehend in einem
750 ml Rührreaktor
(Planschliffreaktorunterteil, Kammdichtung, 4-5 Hals-Reaktordeckel bestückt mit
einem Rührkopf
mit Propeller bzw. Ankerrührer,
einem Gaseinleitungsrohr mit Fritte wobei sich die Fritte zweckmäßigerweise
unter bzw., neben dem Rührerende
befindet, einem Thermoelement zur Messung und Regelung der Sumpftemperatur,
einem Thermometer bzw. Thermoelement zur Messung der Reaktorkopftemperatur
sowie einem Abscheider mit Allihn-Kühler und gegebenenfalls einen
freien Hals zur Katalysatorverbringung) verbracht und das Methanol
unter Rühren bei
einer Sumpftemperatur von 55-90°C
und einem ansteigenden Gasdurchfluß (Gas: vorzugsweise Stickstoff bzw.
Luft) von 14 bis 20 l/h mäßig schnell über einen
Abscheider entfernt. Als Richtwert zur Einstellung der Durchflußgeschwindigkeit
kann eine zügige
Kondensation im ersten Drittel des Kühlers genommen werden. Man
erhöht
die Sumpftemperatur auf 120 °C
und gibt nach Minimierung der Abscheidungsmenge (Stillstand (ca.
4 g/h nach Abnahme von ca. 540 g Destillat) 12,00 g Sn-II-octoat
(Katalysator, 6% bezogen auf theoretische Einwaage Milchsäure) in
den Reaktorsumpf. Die Sumpftemperatur wird schrittweise bei einem
Gasdurchfluß 21
l/h auf 150°C
erhöht
und auf diese Weise ca. 45 g „Reaktionswasser" (Theorie. 2,22 mol
H2O = 39,96 g + Wasser aus Schwefelsäure) aus
dem Reaktor entfernt.
-
Anschließend wird das Zielprodukt (D,L-Dilactid)
bei einem durchschnittlichen Gasdurchfluß von 23 l/h und Destillattemperatur
(Brückenkopf)
von 130-156°C über eine
kurze Brücke
destilliert wobei der Großteil
bei 156°C übergeht.
Nach Abkühlen
und Waschen mit wenig kaltem Diethylether erhält man 142,38 g (89,1%) eines
weißen
festen D,L-Dilactids mit einem Schmelzbereich von 112-16°C.
-
Es kann aus Essigester, Ethylenglycolmonoethylether
oder Chloroform/CaCO3 umkristallisiert werden.
-
Beispiel
13 (nachgereicht) Rückgewinnung
einer wiedereinsetzbaren wäßrigen Piper_azinlösung aus
Piperazonium-mono-sulfat der Beispiele 11 und 12
-
In einem 1l Rührgefäß werden 171,56 g (0,93 mo1)
Piperazoniummonosulfat (pH=4.5) in 400 ml destilliertem Wasser gelöst und unter
Rühren
mit 74,4 g (1,86 mol, 9,3 N) NaOH, gelöst in 200 ml destilliertem Wasser
versetzt. Die Reaktion verläuft
während der
NaOH-Zugabe unter Wärmeentwicklung
(T= 50-55°C)
und nach Beendigung der Zugabe weist die Reaktionslösung einen
pH-Wert von 11 auf. Die Reaktionslösung wird 2 Stunden weitergerührt, wobei
sie auf Zimmertemperatur abkühlt
und sich ein weißer
kristalliner Niederschlag langsam abscheidet. Der Niederschlag wird
abfiltriert und auf dem Filterpapier getrocknet. Auf diese Weise werden
125,46 g wasserfreies Natriumsulfat in Form rhombischer Kristalle
(95 % der Theorie bez. auf Piperazoniummonosulfat) gewonnen. Als
Filtrat bleiben 625 ml einer 12 % igen Piperazin-Lösung, (titrimetrisch
ermittelt), mit Verunreinigungen an nicht gefälltem Salz< 5% zurück. Fp:/Schmelzbereich : 330°C (Zers.)
-
Elementaranalyse
des isolierten Piperazonium-monosulfats C
4H
12N
2O
4S
1 (184.21)
-
Der pH-Wert der so zurückgewonnenen
Piperazin-Lösung
beträgt
11 und die Lösung
eignet sich zum Wiedereinsatz als Base im Fermentationsprozeß der Milchsäure-Produktion/Piperazonium-
1actat-Produktion.
-
Nach Abdampfen des Wasser oder Extraktion
der Piperazin-Lösung
mittels Chloroform und anschließendem
Einengen des Chloroforms im Vakuum erhält man Piperazin in einem Schmelzbereich
von 108-111°C zurück.
-