DE19628428A1 - Schneidplatte für ein Bearbeitungswerkzeug und Verfahren zum Herstellen einer Schneidplatte mit Präzisionsausnehmungen - Google Patents
Schneidplatte für ein Bearbeitungswerkzeug und Verfahren zum Herstellen einer Schneidplatte mit PräzisionsausnehmungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidplatte für ein
Bearbeitungswerkzeug für Holz, Kunststoff oder dgl., insbe
sondere Fräswerkzeug mit zumindest einer Rohausnehmung und
einer Präzisionsausnehmung mit kleinerem Durchmesser als die
Rohausnehmung, wobei in der Rohausnehmung eine plastisch ver
formbare, aushärtbare Fremdmaterialeinheit angeordnet ist,
die die Präzisionsausnehmung aufweist. Die vorliegende Erfin
dung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen von Präzi
sionsausnehmungen in Schneidplatten für Bearbeitungswerkzeuge
für Holz, Kunststoff oder dgl., insbesondere Fräswerkzeug,
mit zumindest einer Rohausnehmung, einer in der Rohausnehmung
angeordneten Fremdmaterialeinheit, die die Präzisionsausneh
mung aufweist.
Bei Fräswerkzeugen ist das Positionieren der Wendeschneid
platten sowohl in radialer als auch in axialer Richtung be
züglich der Drehachse des Grundkörpers von großer Bedeutung,
damit das zu bearbeitende Werkstück exakt hergestellt werden
kann, ohne daß größere Nachbearbeitungen erforderlich werden.
Neben einer hohen Präzision wird bei derartigen Fräswerkzeu
gen auch eine einfache Handhabung und ein einfaches und si
cheres Auswechseln der Wendeschneidplatten angestrebt.
Gleichzeitig soll die Herstellung der Wendeschneidplatte mit
ihren Präzisionsausnehmungen wirtschaftlich sein.
Um die Positionierung der Wendeschneidplatten in axialer und
radialer Richtung ohne den Einsatz einer Einstellehre zu ge
währleisten, ist aus der GB-PS 9 35 127 eine Messerkopfvor
richtung bekannt, die quadratische Wendeschneidplatten auf
weist, in denen mittig eine quadratische Ausnehmung vorhanden
ist, in die ein Vorsprung mit gegengleichem Querschnitt
spielfrei eingreift. Die Herstellung einer solchen quadrati
schen Ausnehmung mit den erforderlichen geringen Toleranzen
ist jedoch problematisch und nur mit relativ großem techni
schen Aufwand möglich, insbesondere wenn die Wendeschneid
platte aus einem Hartstoff wie z. B. Hartmetall besteht. Dabei
muß mit höchster Präzision gearbeitet werden, da die Vor
sprünge in allen vier möglichen Stellungen der Wendeschneid
platten spielfrei in deren Ausnehmung eingreifen sollen. Des
weiteren engt die Positionierung mittels Vierkant- und qua
dratischer Ausnehmung die Wahl der Breite der Schneiden der
Wendeschneidplatten auf einen relativ geringen Bereich ein.
Aus Festigkeitsgründen darf der vierkantige Vorsprung ein ge
wisses Mindestmaß nicht unterschreiten, so daß sich für sehr
schmale Schneiden eine Schwächung der Platte im Bereich der
Ausnehmung ergibt, die die Festigkeitseigenschaften der Plat
te insgesamt negativ beeinflußt, während bei sehr breiten
Schneiden die eine, zentral erfolgende Positionierung nicht
mehr mit der erforderlichen Genauigkeit gewährleistet werden
kann.
Ein ähnliches Fräswerkzeug mit Wendeschneidplatten ist aus
der DE-PS 35 05 974 bekannt, die jedoch nicht eine zentrale
Ausnehmung der Wendeschneidplatten aufweisen, sondern eine
Ausnehmungsanordnung, die aus von den schneidenfreien Seiten
der Wendeschneidplatten ausgehenden Ausnehmungen besteht.
Auch hier stellt sich die Problematik der Herstellung der
kantigen Ausnehmungen und der relativ hohe Aufwand beim Her
stellen der Vorsprünge.
Die DE-OS 27 13 118 zeigt ein Maschinenmesser, bei der die
Schneidschicht des Messers entsprechend der Trägerschicht
ausgebildet ist, wobei die Schneidschicht gleichzeitig auf
die höchstmögliche Härtewärme zu behandeln ist. Dabei wird
auch vorgeschlagen, Nuten, Einsenkung, Taschen, Löcher, Rif
felung und/oder Rändelungen zur Verbesserung der Einspannmög
lichkeit am Messer vorzusehen.
Die europäische Patentanmeldung 0 088 990 zeigt einen Messer
träger eines Hobelmessers, wobei am Messerträger selbst Paß
stifte vorhanden sind, die in entsprechende am Messer vorhan
dene Paßlöcher einsetzbar sind. Dabei wird darauf abgezielt,
die Paßstifte aus dem Messerträger herausgestanzt bzw. her
ausgeprägt auszubilden.
Die DE-OS 24 05 467, DE-OS 24 62 041 und DE-OS 24 62 114 zei
gen ein Messer und eine Halterung für dasselbe bei einem Mes
serkopf zum Bearbeiten von Holz oder Kunststoff, jeweils mit
einem ähnlichen bzw. identischen Aufbau. Hierbei weist das
Messer eine Ausnehmung auf, die einen am Werkzeug vorhandenen
Vorsprung aufnehmen kann, wobei unterschiedliche Ausbildungen
des Vorsprungs dargestellt sind. Dabei kann die Ausnehmung am
Messer entsprechend der Kontur der Ausnehmung konisch verlau
fend angebracht sein. Um ein Verdrehen des Messers zu verhin
dern ist eine Rippe an dem Vorsprung vorgesehen, die in eine
entsprechende Nut im Messer in eingesetztem Zustand des Mes
sers eingreift. Das Messer selbst sitzt auf einem Messerträ
ger. Bedingt durch mehrere zu montierende Teile kann es hier
jedoch zu Toleranzproblemen kommen.
In der P 42 28 896 ist eine Wendeschneidplatte offenbar, de
ren Wandung konisch verlaufend ausgebildet ist, so daß diese
Wendeplatten in problemloser und einfacher Art und Weise oft
an dem Werkzeug vorhandenen entsprechend ausgebildeten koni
schen Vorsprüngen präzise positioniert werden kann.
In dem deutschen Gebrauchsmuster 295 06 825 ist eine Hartme
tallplatte mit mindestens einer darin gebildeten Präzisions
bohrung beschrieben, die sich dadurch auszeichnet, daß in die
Hauptmetallplatte eine Rohbohrung eingebracht ist, die im
Durchmesser größer als die Präzisionsbohrung ist und in die
Rohbohrung ein Kunstharzkörper eingebracht ist, in welchen
die Präzisionsbohrung eingebohrt ist.
Ausgehend von dem letztgenannten nächstliegenden Stand der
Technik liegt der vorliegenden Erfindung das technische Pro
blem bzw. die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Schneidplat
te sowie ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer
Schneidplatte mit Präzisionsausnehmungen anzugeben. Es soll
eine wirtschaftlich herstellbare Schneidplatte angegeben wer
den, die die bestehenden Vorteile des einfachen Wechselns
beibehält und bei der die Präzisionsausnehmungen exakt posi
tioniert werden können. Insbesondere soll das im Stand der
Technik angewandte Präzisionsbohren vermieden werden und eine
wirtschaftliche Herstellung in hohen Stückzahlen ermöglicht
werden.
Diese Erfindung ist bei einer Schneidplatte der eingangs ge
nannten Art durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1
gegeben. Das erfindungsgemäße Herstellverfahren ist durch die
Merkmale des Anspruchs 10 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltun
gen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen An
sprüche.
Die erfindungsgemäße Schneidplatte zeichnet sich demgemäß da
durch aus, daß die Präzisionsausnehmung in der Fremdmaterial
einheit durch plastisches Verformen der Fremdmaterialeinheit
hergestellt ist. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Präzisionsausnehmung mit
Fremdmaterialeinheit durch Gießen oder Spritzgießen herge
stellt ist.
In einer alternativen Ausgestaltung ist die Präzisionsausneh
mung durch Stempeln, Prägen oder Stanzen des Fremdmaterials
hergestellt.
Als Fremdmaterial kann beispielsweise Kunststoff oder Kunst
harz eingesetzt werden. Es kann auch ein kunststoffgebundener
Kompositwerkstoff eingesetzt werden. Darüberhinaus ist ein
Einsatz eines Kunststoffes mit metallischen Anteilen denkbar.
Wichtig ist, daß das Fremdmaterial einerseits in einen Zu
stand der plastischen Verformbarkeit bringbar ist anderer
seits nach dem Aushärten eine genügend hohe Festigkeit hat um
eine dauerhaft zuverlässige Präzisionsausnehmung zu gewähr
leisten. Von besonderem Vorteil ist, wenn das Fremdmaterial
problemlos mit der Schneideplatte materialmäßig verbindbar
ist.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Schneidplatte zeichnet sich dadurch aus, daß die Wandung der
Präzisionsausnehmung konisch, insbesonders kegelstumpfförmig
verläuft.
Es ist auch möglich, die Krümmung der Wandung der Präzisions
ausnehmung konvex oder konkav auszubilden.
Ein besonders zuverlässiger Verbund der Fremdmaterialeinheit
mit der Schneideplatte wird dadurch gewährleistet, daß die
Rohausnehmung eine eingeformte Hinterschneidung besitzt, in
nerhalb derer auch Material der Fremdmaterialeinheit vorhan
den ist.
Bei einer alternativen Ausgestaltung erfolgt die Verbindung
der Fremdmaterialeinheit mit der Wandung der Rohausnehmung
über eine Klebeschicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich demgemäß durch Ein
bringen der Fremdmaterialeinheit in die Rohausnehmung mit an
schließendem plastischen Verformen der Fremdmaterialeinheit zum
Bilden der Präzisionsausnehmung und anschließendes Aushärten dem
Fremdmaterials aus.
Ein besonders bevorzugtes Verfahren ist ein Gießverfahren oder
ein Spritzgußverfahren. Hierbei wird die Schneidplatte in eine
Matrize eingelegt, wobei die Matrize Positioniereinrichtungen
zum exakten Positionieren der Schneidplatten besitzt. An der Po
sition der Präzisionsausnehmung besitzt die Matrize Vorsprungs
einheiten die im Zusammenspiel mit den vorhandenen Positionier
einrichtungen eine exakte Lage der Präzisionsausnehmungen an dem
Schneidplatte gewährleisten. Anschließend wird das Fremdmaterial
eingegossen bzw. eingespritzt und anschließend wird die Schneid
platte entformt. Ein weiterer Nachbearbeitungsgang ist nicht
mehr erforderlich. Das aufwendige Herstellen einer Präzisions
bohrung wie im Stand der Technik ist nicht mehr erforderlich.
Eine alternative Verfahrensgestaltung sieht so aus, daß zunächst
in die Rohausnehmung das Fremdmaterial eingebracht wird und an
schließend die Präzisionsausnehmung durch Stempeln, Prägen oder
Stanzen hergestellt wird.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale
sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinan
der kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich
gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Wei
terbildung derselben werden im folgenden anhand der in der
Zeichnung dargestellen Bespiele näher beschrieben und erläu
tert. Die der Beschreibung der Zeichnung zu entnehmenden
Merkmale können für sich oder zu mehreren in beliebiger Kom
bination angewandt werden. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivische Teilansicht eines Fräswerkzeuges mit
kegelstumpfförmigen Vorsprüngen bzw. Ausnehmungen und
einer Klemmvorrichtung, wobei aus Gründen der Über
sichtlichkeit die Wendeschneidplatte und die Klemm
vorrichtung außerhalb des Fräswerkzeuges dargestellt
sind,
Fig. 2 Detailschnitt durch ein Fräswerkzeug gemäß Fig. 1 bei
eingesetzter Wendeschneidplatte und Klemmvorrichtung,
Fig. 3 schematischer Schnitt durch eine Gießeinheit, in der
Schneidplatten angeordnet sind und die Fremdmaterial
einheit mit Präzisionsausnehmungen durch Eingießen
von Fremdmaterial gebildet wird,
Fig. 4 Schnitt durch eine Gießmatrize mit eingelegten Wende
schneidplatten mit Präzisionsausnehmungen mit koni
schem Wandungsverlauf,
Fig. 5 schematische Detaildraufsicht auf die Anordnung gemäß
Fig. 4,
Fig. 6 schematische Darstellung des Herstellvorgangs der
Präzisionsausnehmungen mittels einer Stempeleinheit,
Fig. 7 auseinandergezogener Querschnitt einer Wendeschneid
platte mit darin verklebter Fremdmaterialeinheit mit
Präzisionsausnehmungen,
Fig. 8 Detailschnitt durch ein Fräswerkzeug gemäß Fig. 1 mit
eingegossener Vorsprungseinheit und
Fig. 9 schematische Darstellung einer auf die Anlagefläche
des Fräswerkzeugs aufklebbare Vorsprungseinheit
Ein in Fig. 1 nur ausschnittsweise dargestelltes Fräswerkzeug
10 weist einen im wesentlichen zylindrischen Rundkörper 11
auf, bei dem eine in etwa U-förmige Ausnehmung 12 zur Aufnah
me einer Wendeschneidplatte 14 und einer Klemmvorrichtung 16
vorhanden ist. Die Klemmvorrichtung 16 wird durch eine
stumpfförmige Keileinheit 18 und ein L-förmiges Formteil 20
gebildet. Die im wesentlichen rechteckförmige Wendeschneid
platte 14 weist eine obere Schneide 24 und eine untere
Schneide 26 auf. Die Schnittrichtung des Fräswerkzeugs 10 ist
in den Figuren mit einem Pfeil S gekennzeichnet. Die Wende
schneidplatte 14 besitzt symmetrisch zu ihrer Mitte insgesamt
zwei Rohausnehmungen 42, in denen jeweils eine Fremdmaterial
einheit 40 angeordnet ist. Die Fremdmaterialeinheit 40 weist
eine Präzisionsausnehmung 28 auf.
Die Seitenflanken der Ausnehmung 12 verlaufen nach außen hin,
d. h. in radialer Richtung aufeinander zu und die Klemmvor
richtung 16 weist ebenfalls Seitenflankenkonturflächen auf,
die aufeinander zu verlaufen. Aufgrund der nach außen immer
kleiner werdenden Öffnungsbreite der Ausnehmung kann die
Klemmvorrichtung 16 nur seitlich in die Ausnehmung 12, d. h.
im wesentlichen parallel zur Drehachse des Grundkörpers 11,
eingeschoben werden. Das Verklemmen der Klemmvorrichtung 16
in der Ausnehmung 12 wird dadurch bewirkt, daß durch Drehen
eines Gewindestabes 22 die Keileinheit 18 gegenüber dem L-
Formteil 20 verschoben wird.
Die Innenwandung 29 dieser Präzisionsausnehmungen 28 verläuft
entsprechend der Kontur eines Kegelstumpfes und zwar mit ent
gegen der Schneidrichtung S zunehmendem Kegelstumpfdurchmes
ser. Bei der Montage bzw. dem Wechseln der Wendeschneidplatte
wird diese auf eine an der Seitenflanke der Ausnehmung 12 be
reichsweise vorhandene Auflagefläche 30 aufgelegt. Zur exak
ten Positionierung der Wendeschneidplatte 14 weist hierbei
die Auflagefläche 30 zwei kegelstumpfförmige Vorsprünge 32
auf, wobei die Kontur dieser Vorsprünge 32 mit der Innenwand
kontur 29 der Ausnehmungen 28 korrespondieren. Die Vorsprünge
32 werden jeweils durch den Endbereich eines Gewindestabes 34
gebildet, der in eine Bohrung 36 mit Innengewinde einge
schraubt ist, wobei diese Bohrung 36 von der Grundkörper
außenoberfläche her im wesentlichen senkrecht zur Auflageflä
che 30 angeordnet ist.
Unterhalb der beiden Vorsprünge 32 ist eine an der Seiten
flanke der Ausnehmung 12 vorhandene Anlagekante 38 vorhanden,
deren Form entsprechend der Ausbildung der Schneide 26 bzw.
24 der Wendeschneidplatte entspricht. Die Anlagekante 38 wür
de normalerweise zum exakten Positionieren der Wendeschneid
platte 14 nicht benötigt werden. Die zwei Vorsprünge 32 wür
den zu diesem Zweck ausreichen. Daß diese Anlagekante 38
trotzdem in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist rührt daher,
daß das dargestellte Fräswerkzeug nachträglich mit den erfin
dungsgemäßen Vorsprüngen nachgerüstet worden ist. Es handelt
sich also um ein Fräswerkzeug 10, das ursprünglich keine Vor
sprünge 32 aufgewiesen hat und bei dem die Wendeplatte allein
an die Anschlagkante 18 angelegt worden ist, und eine exakte
Positionierung mittels Einstellehre durchgeführt werden muß
te.
Beim Wechseln der Wendeschneidplatte 14 wird nun wie folgt
vorgegangen. Zunächst wird mittels Drehen der Schraube 22 die
Klemmvorrichtung 16 durch Zusammenfahren des Keiles 18 und
des L-Formstücks 20 aus ihrem klemmenden Zustand gelöst.
Danach kann die Klemmvorrichtung 16 seitlich aus der Ausneh
mung 12 herausgeschoben werden und die Wendeschneidplatte 14
kann entnommen werden. Danach wird eine neue Wendeschneid
platte 14 oder eine gedrehte Wendeschneidplatte 14 auf die
Auflagefläche 30 gelegt und ist in diesem Zustand bereits
automatisch exakt positioniert. Nach dem seitlichen Einschie
ben der Klemmvorrichtung wird diese wiederum durch Drehen der
Schraube 22 in entsprechend gegengerichtetem Drehsinn in der
Ausnehmung 12 verklemmt. In diesem Zustand ist die Wende
schneidplatte 14 formschlüssig gegen Verschiebung in axialer
und radialer Richtung gehalten.
Im folgenden wird die Herstellung der Präzisionsausnehmungen
28 der Schneidplatten 14.1 beschrieben. Gemäß der schemati
schen Darstellung in Fig. 3 werden die Schneidplatten 14.1 in
einer Matrixform 50 positioniert. Die Matrixform 50 weist an
den Stellen, an denen die Präzisionsausnehmung 28 hergestellt
werden soll, Vorsprungseinheiten 52 auf. Diese Vorsprungsein
heit 52 ist gemäß Fig. 3 zylindrisch ausgebildet. Die Vor
sprungseinheit 52 besitzt einen geringeren Durchmesser als
die Rohbohrung 42. An der Matrixform 50 sind nicht näher dar
gestellte Positioniereinheiten vorhanden, die eine exakte Po
sitionierung der Wendeschneidplatten 14.1 in Bezug auf die
Präzisionsausnehmung 28 ermöglichen.
Die Rohausnehmung 42 ist als Bohrung ausgeführt. Die Wandung
der Bohrung weist eine als umlaufende Ringnut 54 ausgebildete
Hinterschneidung auf.
Sind die Wendeschneidplatten 14.1 positioniert, wird die Ma
trixform geschlossen und in den Zwischenraum zwischen Vor
sprungseinheit 52 und der Wandung der Rohausnehmung 42 wird
Fremdmaterial eingebracht (Pfeil P). Das Einbringen kann im
Rahmen eines Spritzgußverfahrens erfolgen. Auch ein normaler
Gießvorgang ist denkbar.
Die Herstellung der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Wende
schneidplatten erfolgt wie bei den Wendeschneidplatten 14. 1.
Die Wendeschneidplatten 14.2 weisen eine Präzisionsausnehmung
28 auf, die einen konischen Wandungsverlauf besitzt. Dies
rührt daher, daß die Matrixform 60 entsprechend konisch ver
laufende Vorsprungseinheiten 62 besitzt. Das obere abdeckende
Formteil ist in Fig. 4 nicht dargestellt. Das eingebrachte
Fremdmaterial bildet die Fremdmaterialeinheit 40, die die
Präzisionsausnehmung 28 enthält. Nach dem Erhärten des Fremd
materials wird die Matrixform entformt. Ein Nachbearbeiten
der Wendeschneidplatten 14 ist in der Regel nicht nötig.
In Fig. 6 ist schematisch ein weiterer möglicher Herstellvor
gang schematisch dargestellt. Die Wendeschneidplatten 14.3
werden in nicht näher dargestellten Art und Weise exakt auf
einer Platteneinheit 70 positioniert. Danach wird das Fremd
material in die Rohausnehmung 42 eingebracht. Solange sich
das Fremdmaterial noch in einem plastisch verformbaren Zu
stand befindet wird eine Stempeleinheit 72 mit konisch ver
laufenden Vorsprungseinheiten 74 gemäß Pfeilrichtung S be
wegt, so daß die Fremdmaterialeinheit 40 mit Präzisionsaus
nehmung entsteht. Eventuelle Überläufe für beim Stempeln
überlaufendes Fremdmaterial ist in Fig. 6 nicht dargestellt.
Alternativ kann die Füllmenge des Fremdmaterials so abge
stimmt sein, daß nach dem Eindruck der Stempeleinheit 72 die
Außenoberfläche der Fremdmaterialeinheit 40 mit der Außeno
berfläche der Schneidplatte 14.3 bündig abschließt.
Als Fremdmaterial wird ein Stoff eingesetzt, der neben seiner
plastischen Verformbarkeit eine nachfolgende Aushärtung und
eine hohe Festigkeit gewährleistet. Gleichzeitig kommt eine
dauerzuverlässige Verbindung des Fremdmaterials mit dem
Schneidplattenmaterial zustande.
In der auseinandergezogenen Darstellung gemäß Fig. 7 ist zwi
schen der Wandung des Fremdmaterial 41 und der Rohausnehmung
42 der Schneidplatte 14 eine Klebeschicht 46 vorhanden. Der
Wandungsverlauf der Präzisionsausnehmung 28 kann hierbei ko
nisch, konvex oder konkav gekrümmt sein.
Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 8
schematisch dargestellt. Hierbei ist in die Bohrung 36 des
Werkzeugs 10 ein Formteil 80 eingespritzt, das über die Auf
lagefläche 30 hinaussteht und Vorsprünge 82 bildet. Beim
Gießvorgang werden entsprechend an der Auflagefläche 30 Scha
blonen angebracht, die die entsprechende negative Form der
Vorsprünge 82 aufweisen.
Eine besonders bevorzugte Weiterentwicklung besteht darin,
daß Vorsprünge 86 separat hergestellt werden, die dann auf
die Auflagefläche 30 entsprechend positioniert aufgeklebt
oder in sonstiger Art und Weise mit der Auflagefläche verbun
den werden. Die Positionierung kann beispielsweise mit Hilfe
von Schablonen erfolgen. Gemäß Fig. 9 besitzt eine Ausfüh
rungsform eines Vorsprungs 86 einen Bereich mit konischem
Wandverlauf und einen anschließenden Wandbereich mit zylin
drischem Wandverlauf. Die in der Schneidplatte vorhandene
Präzisionsausnehmung hat dann den entsprechenden Wandungsver
lauf.
Claims (13)
1. Schneidplatte (14) für ein Bearbeitungswerkzeug für Holz,
Kunststoff oder dgl., insbesondere Fräswerkzeug (10) mit
- - zumindest einer Rohausnehmung (42) und
- - einer Präzisionsausnehmung (28) mit kleinerem Durchmes ser als die Rohausnehmung (42),
- - wobei in der Rohausnehmung (42) eine plastisch verform bare, aushärtbare Fremdmaterialeinheit (40) angeordnet ist, die die Präzisionsausnehmung (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Präzisionsausnehmung (28) in der Fremdmaterialein heit (40) durch plastisches Verformen der Fremdmaterial einheit (40) hergestellt ist.
2. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Präzisionsausnehmung (28) mit Fremdmaterialeinheit
(40) durch Gießen oder Spritzgießen hergestellt ist.
3. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Präzisionsausnehmung (28) durch Stempeln, Prägen oder
Stanzen der Fremdmaterialeinheit (40) hergestellt ist.
4. Platte nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Präzisionsausnehmung (28) konisch, insbe
sondere kegelstumpfförmig verläuft.
5. Platte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Präzisionsausnehmung (28) im Querschnitt
eine konvexe oder konkave Kontur aufweist.
6. Platte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung der Präzisionsausnehmung zusätzlich einen an
den konischen Bereich anschließenden zylindrischen Be
reich besitzt.
7. Platte nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohausnehmung (42) eine eingeformte Hinterschneidung
(54) besitzt, innerhalb derer auch Material der Fremdma
terialeinheit (40) vorhanden ist.
8. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Wandung der Rohausnehmung (42) und der
Außenwandung der Fremdmaterialeinheit (40) eine Klebe
schicht (46) vorhanden ist.
9. Platte nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohausnehmung (42) als Rohbohrung ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Herstellen von Präzisionsausnehmungen (28)
in Schneidplatten (14) für Bearbeitungswerkzeuge für
Holz, Kunststoff oder dgl., insbesondere Fräswerkzeug
(10), mit
- - zumindest einer Rohausnehmung (42), einer in der Roh
ausnehmung (42) angeordneten Fremdmaterialeinheit (40),
die die Präzisionsausnehmung (28) aufweist, gekennzeich
net durch folgende Verfahrensschritte:
Einbringen der Fremdmaterialeinheit (40) in die Rohaus nehmung (42) mit anschließendem plastischen Verformen der Fremdmaterialeinheit (40) zum Bilden der Präzisionsaus nehmung (28) und anschließendes Aushärten des Fremdmate rials.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fremdmaterialeinheit (40) mit Präzisionsausnehmung
(28) in der Rohausnehmung (42) durch Gießen oder Spritz
gießen hergestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fremdmaterialeinheit in die Rohausnehmung eingebracht
wird und die Präzisionsausnehmung durch anschließendes
Stempeln, Prägen oder Stanzen hergestellt wird und an
schließend das Fremdmaterial aushärtet.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Einbringen des Fremdmaterials die Schneidplatten
in einer Matrize positioniert werden, wobei die exakte
Relativlage von Platte und Präzisionsausnehmung mittels
in der Matrize eingeformten oder eingeformten Positions
einrichtungen durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996128428 DE19628428A1 (de) | 1996-07-15 | 1996-07-15 | Schneidplatte für ein Bearbeitungswerkzeug und Verfahren zum Herstellen einer Schneidplatte mit Präzisionsausnehmungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996128428 DE19628428A1 (de) | 1996-07-15 | 1996-07-15 | Schneidplatte für ein Bearbeitungswerkzeug und Verfahren zum Herstellen einer Schneidplatte mit Präzisionsausnehmungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19628428A1 true DE19628428A1 (de) | 1998-01-22 |
Family
ID=7799839
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996128428 Withdrawn DE19628428A1 (de) | 1996-07-15 | 1996-07-15 | Schneidplatte für ein Bearbeitungswerkzeug und Verfahren zum Herstellen einer Schneidplatte mit Präzisionsausnehmungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19628428A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1996
- 1996-07-15 DE DE1996128428 patent/DE19628428A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |