DE19627760C2 - Brenner mit Zerstäuberdüse - Google Patents
Brenner mit ZerstäuberdüseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Brenner für Brennkammern von Gasturbinen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein solcher Brenner bei, dem auch Brennstoff auf eine Wandung einer Zerstäuber-Einrichtung gespritzt wird, ist in der
DE 44 44 961 A1 beschrieben.
Die Reduktion von Schadstoffen, die bei der Verbrennung von Kerosin in Brennkam
mern von Flugtriebwerken entstehen, ist ein ständiges Entwicklungsziel. Hierbei ist
die schadstoffreduzierte Brennkammer ein Ansatzpunkt. Für Verwirklichung der
schadstoffreduzierten Verbrennungskonzepte müssen Komponenten der Brennkam
mer optimiert werden. So gilt es beispielsweise den Brennstoff in allen Betriebsberei
chen möglichst fein zu zerstäuben und mit der Verbrennungsluft zu vermischen.
Diese Brennstoffaufbereitung wird bei Brennkammern moderner Fluggasturbinen mit
Luftzerstäuberdüsen bewerkstelligt. Nach deren Funktionsprinzip fließt der Brenn
stoff auf einer zylindrischen Oberfläche bis an dessen Ende, wo aufgrund der Luft
scherkräfte die Zerstäubung einsetzt. Um örtlich unerwünschte Brennstoffanreiche
rungen im Brennraum der Brennkammer, die zur Rußbildung Anlaß geben könnten,
zu vermeiden, wird die Luftströmung durch die Zerstäuberdüse in einen primären und
sekundären Strömungskanal geteilt und gegensinnig verdrallt, so daß im Brennraum
entgegengerichtete Rotationswirbel erzeugt werden. Hierzu ist jedem Strömungskanal
eine radial angeströmte Drallvorrichtung zugeordnet. Eine hohe Drallzahl des Luft
stromes führt zudem zu einem Rezirkulationswirbel an der rückseitigen Wand des
Brennraumes wodurch eine homogene Verbrennung erzielt werden soll. Um eine
vorzeitige Vermischung der beiden Luftströme zu vermeiden, die wiederum zu einer
Reduktion der Umfangsgeschwindigkeit im sekundären Luftstrom führen würde, wird
die Zerstäuberlippe, die den primären vom sekundären Luftstrom trennt, möglichst
lang, bis an die brennraumseitige Mündung der Zerstäuberdüse ausgeführt. Bei kon
vergent-divergent ausgeführten Strömungskanälen hat dies allerdings zur Folge, daß
die Zerstäubung sich nicht im Bereich der maximalen Luftscherkräfte abspielt und aus
diesem Grund die Zerstäubung nicht das mögliche Optimum erreicht.
Darüber hinaus muß der Massenstrom des sekundären Luftstroms größer als der des
primären Luftstroms sein, damit in der kurzen Strecke vom Ende der Zerstäuberlippe
bis zum Eintritt in den Brennraum der Umfangsimpuls des sekundären Luftstroms
nicht vollständig abgebaut wird und die Entstehung des Rezirkulationswirbels gefähr
det wird. Hieraus resultiert wiederum, daß die Verteilung des Luft- Brennstoffverhält
nisses am Düsenaustritt nicht die gewünschte Homogenität aufweist, weil der primäre
Luftstrom, der sich hauptsächlich am Mischungsprozeß beteiligt, geringer als der
sekundäre Luftstrom ist.
Aus der DE 34 43 066 A1 ist eine Verbrennungseinrichtung für ein Gasturbinen
triebwerk bekannt, bei der zur Vereinfachung der stromaufwärtigen Wand einer
Brennkammer und zur Schaffung einer Konvektionskühlung am stromaufwärtigen
Ende eines Konvergent/Divergent-Topfes zwei radiale Verwirbelungsvorrichtungen
vorgesehen sind, die zwischen sich eine Ringlippe aufweisen, welche radial nach
innen vorsteht und in Strömungsrichtung in den Konvergent/Divergent-Topf weist
und Luft aus der einen Verwirbelungsvorrichtung über die innere Oberfläche des
Topfes richtet, damit sich der durch die Ringlippe abfließende Brennstoff nicht auf
der Oberfläche des Topfes ablagert. Die Drallrichtung der Luftströmung wird ebenso
wie deren Massenstromverhältnis nicht beschrieben.
Die US 4,180,974 offenbart einen Brenner, der stromabwärts der Einspritzdüse ei
nen Ring einer einen gekrümmten mit und einen linearen Abschnitt aufweisenden
Innenwandung besitzt, wobei die einzelnen Luftströme, deren Massenstromverhält
nis offen gelassen wird, einen gegensinnigen Drall aufweisen sollen.
Der aus der DE 42 20 060 A1 bekannte Brenner weist eine Einrichtung zur Betäti
gung einer den Durchsatz von Verbrennungsluft steuernden Dralleinrichtung auf, die
eine die einzelnen Drallkanäle trennende nach innen vorstehende Abschirmwand
umfaßt, wobei wiederum eine gegensinnige Drallausbildung vorgesehen ist.
Hiervon ausgehend, ist es Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Brenner
anzugeben, der eine weitgehend homogene Verteilung des Luftbrennstoffgemisches
im Brennraum ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch die gleichsinnige Verdrallung der beiden
Luftströme ein Vermischen derselben vor dem Eintritt in den Brennraum im Hinblick
auf eine hohe Umfangsgeschwindigkeit nicht vermieden werden muß, so daß auch das
Maßenstromverhältnis unabhängig von der Verdrallung der Ströme gewählt werden
kann um die Verteilung des Luft-Brennstoffgemisches homogen gestalten zu können.
Auch kann ohne Rücksicht auf eine Vermischung der beiden Ströme die Drallzahl der
Luftströmung variiert werden, um einen abgelösten oder einen wandanliegenden
Strömungszustand im Brennraum einzustellen. Durch die Positionierung der Zerstäu
berlippe am engsten Strömungsquerschnitt in der Zerstäuberdüse oder kurz davor
kann die Zerstäubung des Brennstoffes in einem Bereich der maximalen Luftscher
kräfte erfolgen, so daß die Zerstäubung optimal erfolgen kann.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Patent
ansprüchen 2 bis 5.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnah
me auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. I einen Halbschnitt eines vorderen Brennkammerabschnittes mit Bren
ner,
Fig. 2a im Halbschnitt den Strömungszustand in der Brennkammer und in der
Zerstäuberdüse mit abgelöster Strömung
Fig. 2b im Halbschnitt den Strömungszustand in der Brennkammer und in der
Zerstäuberdüse mit wandanlieger Strömung.
Der in Fig. 1 gezeigte Brenner 1 ist einer von mehreren ringförmig angeordneten
Brennern der abschnittsweise dargestellten Brennkammer 2 einer nicht weiter darge
stellten Fluggasturbine.
Der Brenner 1 weist eine Zerstäuberdüse 3 mit einem primären und einem sekundären
Strömungskanal 4 bzw. 5 sowie eine Einspritzdüse 15 auf. Die beiden Strömungs
kanäle 4, 5 werden durch ring- oder hülsenförmige Bauteile 6, 7 in ihrem Kanalver
lauf bestimmt und begrenzt. Die beiden konzentrisch zur Brennerachse Z geführten
Strömungskanäle 4, 5 weisen jeweils einen radialen verlaufenden Eintrittsabschnitt E
auf, um dann in einen im wesentlichen axial verlaufenden Austrittsabschnitt A umge
lenkt zu werden. Das hülsenförmige erste Bauteil 6 trennt die beiden Kanäle 4, 5 vonein
ander und weist in seinem stromabwärtigen Abschnitt eine ringförmige Zerstäuber
lippe 8 mit konisch verjüngendem Verlauf auf. An seinem stromaufwärtigen Ab
schnitt weist das Bauteil 6 einen radial sich erstreckenden Flansch 9 auf, der die bei
den axial voneinander beabstandeten, ringförmigen Eintrittsabschnitte E der Kanäle
4, 5 trennt. Der zwischen den beiden Bauteilen 6 und 7 verlaufende sekundäre Strö
mungskanal 5 wird in seinem radial sich erstreckenden Eintrittsabschnitt E von zwei
parallel zueinander verlaufenden, ringförmigen Wandabschnitten der beiden Bauteile
6 und 7 begrenzt. Im Austrittsabschnitt A wird der sekundäre Strömungskanal 5 nach
radial außen hin von einer, in Strömungsrichtung gesehen, konvergent-divergent
verlaufende Innenwandung 14 des zweiten Bauteils 7 begrenzt. Die Zerstäuberlippe 8 endet
unmittelbar vor dem Ort mit dem engsten Strömungsquerschnitt Q, welcher durch den
konvergent-divergenten Verlauf des Bauteils 7 definiert wird, so daß stromabwärts
der Zerstäuberlippe 8, inerhalb des divergenten Abschnitts des Bauteils 7 und strom
abwärts hiervon eine homogene Vermischung der beiden Luftströme erfolgt.
Auf die konisch verjüngt verlaufende Innenwandung der Zerstäuberlippe 8 wird mit
tels der im primären Strömungskanal 4 angeordneten Einspritzdüse 15 Brennstoff fein
zerstäubt in Form eines sich stromab fächerartig aufweitenden Kegels aufgespritzt, so
daß sich dieser filmartig an der Innenwandung ablagert. An der stromabwärtigen
scharfkantigen Endkante 10 der Zerstäuberlippe 8 reißt der Brennstoffilm im Wege
einer ausgebildeten Scherströmung ab, so daß in den im Brennraum 11 der Brenn
kammer 2 sich ausbildenden Rotationswirbel W der Brennstoff nebelartig und teil
weise dampfförmig sowie gleichmäßig verteilt eingebracht wird.
Verantwortlich für die Ausbildung des Rotationswirbels W ist der gleichsinnige Drall
der Luftströmung in den Strömungskanälen 4 und 5, welcher durch jeweils in den
Eintrittsabschnitten E der Strömungskanäle 4 und 5 angeordnete Drallvorrichtungen
12 erzeugt wird.
Die beiden Strömungskanäle 4, 5 sind in ihren Querschnitten derart dimensioniert, daß
sich ein Massenstromverhältnis zwischen primärer und sekundärer Luftströmung von
größer als 0,4 ergibt. Hierdurch wird eine homogene Vermischung des Brennraumes
mit Luft-Brennstoffgemisch gewährleistet.
Wie in den Fig. 2a und 2b zu sehen ist, ist durch die gleichsinnige Drallbildung in den
Strömungskanälen 4 und 5 durch Variation der Drallzahl in den beiden Kanälen 4, 5
eine abgelöste bzw. wandanliegende Brennraumströmung darstellbar, so daß auf Lage
und Ausbildung des Rotationswirbels W Einfluß genommen werden kann. Bei der
wandanliegenden Strömung gemäß Fig. 2b mündet die Luftströmung stromabwärts
des divergenten Abschnitts des Bauteils 7 in den Brennraum und strömt parallel zur
radial verlaufenden Rückwand 13 des Brennraumes 11 ab, um dann in einem Rezirku
lationswirbel W etwa parallel zur Brennerachse Z zentral in Richtung des Brenners 1
zu strömen.
Bei der in Fig. 2a gezeigten Strömung hingegen sind zwei Rezirkulationswirbel W zu
erkennen, wobei sich der eine im Bereich der Rückwand 13 ausbildet und der andere
sich mit entgegengesetzter Drallrichtung im zentralen Bereich des Brennraumes 11
ausbildet.
1
Brenner
2
Brennkammer
3
Zerstäuberdüse
4
Strömungskanal primär
5
Strömungskanal sekundär
6
erstes Bauteil
7
zweites Bauteil
8
Zerstäuberlippe
9
Flansch
10
Endkante
11
Brennraum
12
Drallvorrichtung
13
Rückwand
14
Innenwandung
15
Einspritzdüse
A Austrittsabschnitt
E Eintrittsabschnitt
Z Brennerachse
A Austrittsabschnitt
E Eintrittsabschnitt
Z Brennerachse
Claims (4)
1. Brenner für Brennkammern (2) von Gasturbinen mit einer Zerstäuberdüse (3) zum
Zerstäuben von Brennstoff in der Verbrennungsluft, die einen primären und einen
sekundären Strömungskanal (4, 5) stromaufwärts des Brennraumes (11) der
Brennkammer (2) durchströmt, wobei die in den Brennraum (11) mündenden
Strömungskanäle (4, 5) von einem bezüglich der Brennerachse A konzentrisch an
geordneten, ersten Bauteil (6) mit einer hülsenförmigen, zylindrisch oder konisch
verjüngend verlaufenden Zerstäuberlippe (8) getrennt werden und der äußere,
sekundäre Strömungskanal (5) von einem konzentrisch angeordneten ringförmi
gen zweiten Bauteil (7) mit konvergent-divergent verlaufender Innenwandung (14)
nach radial außen begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff auf
eine Wandung in der Zerstäuberdüse (3) gespritzt wird und das zweite Bauteil (7)
in der Zerstäuberdüse (3) einen Ort (Q) mit engstem Strömungsquerschnitt aus
bildet, auf dessen axialer Höhe oder stromaufwärts hiervon das radial innen an
geordnete erste Bauteil (6) mit der Zerstäuberlippe (8) endet und die Luftströ
mung (L) die Strömungskanäle (4, 5) mit einem gleichsinnigen Drall durchströmt,
wobei das Massenstromverhältnis der primären und sekundären Luftströmung
größer als 0,4 ist.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bauteile (6, 7)
bezüglich der Brennerachse (Z) konzentrisch angeordnet sind und zwischen sich
den ringförmigen, sekundären Strömungskanal (5) ausbilden.
3. Brenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strö
mungskanälen (4, 5) jeweils vor ihren Austrittsabschnitten (A) Drallvorrichtungen
(12) angeordnet sind.
4. Brenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner (1) eine Einspritzdüse (15) aufweist, über welche in den primären
Strömungskanal (4) auf die Innenwandung (14) des ersten Bauteils (6) Brennstoff
stromaufwärts der Zerstäuberlippe (8) eingespritzt wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MTU AERO ENGINES GMBH, 80995 MUENCHEN, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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