DE19627194C2 - Karde mit Vorrichtung zum Ausscheiden von Fremdfasern - Google Patents
Karde mit Vorrichtung zum Ausscheiden von FremdfasernInfo
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Description
Bei der Aufbereitung der Baumwolle zum Kardieren ist es er
forderlich, die Baumwolle zu reinigen. Bei gewissen Verunrei
nigungen, insbesondere bei Bändern, Geweben und Plastikfolien
versagen die üblichen Reinigungsverfahren jedoch. Ein Teil
dieser Verunreinigungen verbleibt häufig in der Baumwolle und
ist mit dieser so innig vermischt, daß er mit kardiert und so
gar später mit in das Garn eingesponnen wird.
Dort oder auch erst beim Weben treten dann Fadenbrüche auf,
die zu teueren Stillstandzeiten führen. Manchmal wirken sich
die Fremdfasern sogar erst im fertigen Gewebe z. B. beim Färben
aus und führen durch Qualitätsminderung zu hohen Kosten.
Eine Möglichkeit, die Anzahl der Fremdfasern im Garn zu re
duzieren, besteht darin, im Vorwerk zusätzlich spezielle Rei
niger einzusetzen, die gezielt Fremdfasern entfernen, wie in
CH 665 430 beschrieben ist.
Eine andere Möglichkeit ist, die üblicherweise sowieso vor
handenen sog. Garnreiniger durch eine geeignete Vorrichtung so
zu ergänzen, daß sie diese Aufgabe mit übernehmen können.
Zu diesem Zweck sind spezielle Garnreiniger entwickelt wor
den, die die Fremdfasern bei dem sowieso erforderlichen Umspul
vorgang aufgrund ihrer Farbe von der Baumwolle unterscheiden
können und ggf. die Entfernung eines Garnstückes auslösen. Sol
che Garnreiniger sind z. B. unter EP 0 197 763 und EP 0 399 945
beschrieben.
Die dynamischen Eigenschaften der Umspulmaschinen erfordern
eine gewisse Mindestlänge des entfernten Garnstückes. Dadurch
ist die Menge der ausgeschiedenen Baumwolle vielhundertmal so
groß, wie die der Fremdfasern. Ferner reduziert die Unterbe
chung des Spulvorgangs den Maschinenwirkungsgrad, da teuere
Stillstandszeiten entstehen. Das geschilderte Verfahren ist
dadurch relativ unwirtschaftlich.
Aus der DE-A 43 40 165 ist ein Verfahren zur Erkennung und Ausscheidung von Fremdteilen
aus einem Faserstrom bekannt. Dieses arbeitet mit Farbsensoren zur Erkennung der
Fremdteile und mit Ventilen mit angeschlossenen Druckluftdüsen zum Ausscheiden dieser
Fremdteile. Das Verfahren wird an einer Schicht aus losen Faserflocken durchgeführt,
bevor diese in einer Weiterverarbeitungseinrichtung, wie z. B. einer Karde, weiterverarbeitet
werden.
Aus der DE-A 37 03 449 ist ein Verfahren zur Ausscheidung von Fremdteilen, vor allem von
metallischen Fremdteilen bekannt, das ebenfalls durchgeführt wird, bevor die Fasern einer
Karde zugeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die es
ermöglicht, Fremdfasern zusammen mit einer relativ kleinen Menge Baumwollfasern an
einer geeigneten Stelle im Verarbeitungsweg der Baumwolle ohne Unterbrechung des
Produktionsprozesses zu entfernen.
Die Aufgabe wird durch eine Karde mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Karde sind in den Ansprüchen 2-8 beschrieben.
Erfindungsgemäss befindet sich bei einer Karde mit einer Abnehmerwalze zur Bildung
eines Kardenvlieses eine Vorrichtung zum Ausscheiden von Fremdfasern und
Verunreinigungen im Bereich der Abnehmerwalze. Diese erkennt die Fremdfasern bzw.
Verunreinigungen im Kardenvlies auf an sich bekannte Weise aufgrund ihrer von der
Baumwolle abweichenden Farbe. Durch einen Luftstrom reisst sie diese zusammen mit
einem Teil des sie umgebenden Vlieses aus dem Vlies heraus.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Abb. 1 beschrieben.
Die Abb. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Abneh
merseite einer Karde üblicher Bauart. Die dargestellten Elemen
te der Karde sind: Abnehmerwalze 2, Abstreichwalze 3, Quetsch
walzen 4, und Kalanderwalzen 5.
Das Vlies 1 wird, auf der Garnitur der Abnehmerwalze 2 lie
gend, von unten zur Abstreichwalze 3 geführt. Dabei bewegt es
sich am Sensor 6 vorbei. Der Sensor 6 detektiert Körper, die ei
ne von der Rohbaumwolle abweichende Farbe aufweisen. Er be
steht aus einer Vielzahl von Sensorelementen, z. B. von Vor
richtungen gemäß EP 0 399 945 oder ähnlichen. Jedes einzelne
Element ist über eine Verzögerungseinheit und einen Impulsge
ber mit einem Ventil 7 verbunden. Die Ventile 7 verbinden je
weils eine Saugdüse 8 mit der Unterdruckkammer 9. Die Saug
düsen 8 sind in zwei Reihen angeordnet, die um eine halbe Teilung
versetzt sind. Sie erfassen die gesamte Breite der Abnehmerwalze
2. Bei einer Düsenbreite von 1,5 cm sind z. B. 2 × 50
Düsen erforderlich und natürlich auch 100 Sensorelemente.
Wenn ein Sensorelement eine Fremdfaser detektiert, bewirkt
die erwähnte Verzögerungseinheit, daß das zugehörige Ventil 7
erst öffnet, wenn die entsprechende Stelle des Vlieses 1 infolge
der Drehung der Abnehmerwalze 2 gerade vor der zugehörigen
Saugdüse 8 ist. Das Ventil 7 öffnet nur für eine kurze Zeit im
Millisekunden Bereich. Der Unterdruck der Kammer 9 erzeugt ei
nen kurzen Luftstrom durch die Saugdüse 8. Dieser reißt die
Fasern aus der Garnitur. Die Fasern sammeln sich dann auf dem
Filter 10 in der Unterdruckkammer 9. Von dort können sie z. B.
beim Kannenwechsel entfernt werden.
Es empfiehlt sich, an der Abnehmerwalze 2 einen Pulsgeber
vorzusehen, der die Verzögerungseinheiten steuert, da nicht
die Zeit, sondern der Drehwinkel eingehalten werden muß. Eine
Verzögerungseinheit kann dann durch einen Zähler realisiert
werden. Ferner ist es vorteilhaft, statt der Ventile 7 Injekto
ren vorzusehen, die mit Druckluft gespeist werden. Dann sind
zwar zum Schalten dieser Druckluft wiederum Ventile erforder
lich. Diese können aber wesentlich kleiner sein und führen nur
saubere, faserfreie Luft.
Bei einer Karde üblicher Bauart ist das Vlies 1 nur auf der
Abnehmerwalze 2 zugänglich. Dort erschwert die Garnitur sowohl
die Erfassung der Fremdfasern, da sie ein erhebliches Unter
grundsignal erzeugt, als auch deren Entfernung, da sie die
Luftzufuhr behindert.
Eine Abhilfe bietet eine Karde bei der die Abstreichung des
Vlieses 1' durch Luft erfolgt, wie sie in Abb. 2 dargestellt ist.
Hier wird das Vlies 1' durch einen Luftstrom aus einem Düsen
kamm 12 aus der Garnitur der Abnehmerwalze 2' gelöst. Die Be
wegungsrichtung des Vlieses 1' ergibt sich aus der Intensität des
Luftstromes und den Umfangsgeschwindigkeiten der Abnehmerwal
ze 2' und der Quetschwalzen 4'. Bei richtiger Bemessung fliegt
das Vlies 1' in einen Kanal, der es zu den Quetschwalzen 4' führt.
Dadurch können die die Anforderungen an den Sensor 6' zur
Fremdfasererkennung gesenkt werden. Er muß nicht mehr die
von den Garniturzähnen ausgelösten Störsignale unterdrücken
und kann ggf. auch beide Seiten des Vlieses 1' bewerten.
Auch die Entfernung der Fremdfasern ist einfacher. Es kön
nen Druckluftdüsen 14 und Diffusoren 15 verwendet weden, die
das Vlies 1' durch kurze Kanäle 16 in die Unterdruckkammer 9' bla
sen. Der Unterdruck in der Kammer 9' muß hier so niedrig sein,
daß er allein das Vlies 1' nicht beeinflußt, wenn die Ventile 14
geschlossen sind. Er dient nur dazu, die Fasern gegen den Fil
ter 10' zu saugen. Ggf. kann auch statt der Kammer 9' eine sowieso
vorhandene Absaugeeinrichtung mitbenutzt werden. Die Ventile
14 können erheblich kleiner als bei der Karde nach Abb. 1 sein.
Die in das Vlies 1, 1' gerissenen Löcher führen natürlich zu kurz
zeitigen Erhöhungen der Garnnummer des Kardenbandes. Dies ist
aber bei der relativ geringen Häufigkeit der Fremdfasern und
wegen der üblichen Streckenpassagen ohne Bedeutung.
Natürlich könnte man mit der gleichen Anordnung durch ge
ringfügige Änderungen des Sensors 6, 6' auch Nissen ausschneiden. Da
diese aber wesentlich häufiger sind, wären die Materialkosten
wahrscheinlich zu hoch.
Claims (8)
1. Karde mit Abnehmerwalze (2) zur Bildung eines Kar
denvlieses (1), dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich
der Abnehmerwalze (2) eine Vorrichtung zum Ausscheiden
von Fremdfasern und Verunreinigungen vorgesehen ist, wel
che die Fremdfasern bzw. Verunreinigungen im Kardenvlies
(1) auf an sich bekannte Weise aufgrund ihrer, von der
Baumwolle abweichenden Farbe erkennt und durch einen
Luftstrom zusammen mit einem Teil des sie umgebenden
Vlieses aus diesem herausreisst.
2. Karde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung zum Ausscheiden der Fremdfasern und Ver
unreinigungen der Abnehmerwalze (2) benachbart angeordnet
ist und die Fremdfasern bzw. Verunreinigungen aus dem auf
der Abnehmerwalze (2) befindlichen Kardenvlies (1) aus
scheidet.
3. Karde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fremdfasern bzw. Verunreinigungen durch einen durch
Unterdruck erzeugten, saugenden Luftstrom aus dem Kar
denvlies herausgerissen werden.
4. Karde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung zum Ausscheiden von Fremdfasern und Ver
unreinigungen in Bewegungsrichtung des Kardenvlieses (1)
gesehen hinter der Abnehmerwalze (2) angeordnet ist.
5. Karde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fremdfasern bzw. Verunreinigungen durch einen durch
Druckluft erzeugten Luftstrom aus dem Kardenvlies heraus
gerissen werden.
6. Karde nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, dass zum Abstreichen des Kardenvlieses (1) von der
Abnehmerwalze (2) eine oder mehrere Düsen (12) vorgesehen
sind, die eine Luftströmung erzeugen.
7. Karde nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Ausscheiden von
Fremdfasern und Verunreinigungen vor einer der Abnehmer
walze (2) nachgeordneten Einrichtung zum Verdichten des
Kardenvlieses (1), beispielsweise in Form von Quetschwal
zen (4), angeordnet ist.
8. Karde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass der Luftstrom zum Herausrei
ssen der Fremdfasern bzw. Verunreinigungen über Ventile
(7, 14) gesteuert wird, welche piezoelektrisch betätigt
werden.
Applications Claiming Priority (2)
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- 1996-07-05 DE DE1996127194 patent/DE19627194C5/de not_active Expired - Fee Related
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