DE19626705A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren einer VerpackungsmaterialbahnInfo
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- B65B55/02—Sterilising, e.g. of complete packages
- B65B55/04—Sterilising wrappers or receptacles prior to, or during, packaging
- B65B55/10—Sterilising wrappers or receptacles prior to, or during, packaging by liquids or gases
- B65B55/103—Sterilising flat or tubular webs
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sterilisieren einer
Verpackungsmaterialbahn, wie es beispielsweise aus der DE 42
09 838 A1 bekanntgeworden ist. Bei diesem Verfahren wird
eine Verpackungsmaterialbahn zuerst einem mit hohem Druck
auf die Verpackungsmaterialbahn auftreffenden Wasserstrahl,
und anschließend einem UV-Licht ausgesetzt. Mit dem
bekannten Verfahren können auf der Verpackungsmaterialbahn
anhaftende Staubkörnchen oder Ansammlungen von
Mikroorganismen in hohem Maße entfernt bzw. abgetötet
werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß insbesondere Keime
des Typs Aspergillus niger gegen das bekannte
Sterilisierverfahren resistent sind. Dies rührt daher, daß
der im wesentlichen mechanisch wirkende Wasserstrahl nicht
alle Keime des obengenannten, besonders UV-Licht resistenten
Typs auf der Verpackungsmaterialbahn erfaßt und loslöst,
insbesondere wenn dieser in mehreren Schichten neben- oder
übereinander angelagert ist. Weiterhin sind chemische
Medien, wie beispielsweise Wasserstoffperoxid (H₂O₂)
bekannt, die zwar Keime des Typs Aspergillus niger von
Verpackungsmaterialbahnen entfernen, die jedoch aufgrund
ihrer chemischen Zusammensetzung nur mit hohem Aufwand
handzuhaben sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Sterilisieren einer
Verpackungsmaterialbahn mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß überraschenderweise
nicht nur auf der Verpackungsmaterialbahn anhaftende
Staubkörnchen und Ansammlungen von Mikroorganismen, sondern
insbesondere auch Keime des Typs Aspergillus niger ohne den
Einsatz chemischer Sterilisiermittel entfernt bzw. abgetötet
werden können.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Sterilisierverfahrens, sowie eine nach dem
Verfahren arbeitende Vorrichtung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende
Vorrichtung hat den Vorteil, daß durch die Verwendung des
nur unter einem relativ geringen Druck stehenden Sattdampfes
kein aufwendiger Druckbehälter für das Sterilisiermittel
erforderlich ist. Dadurch baut die erfindungsgemäße
Vorrichtung besonders einfach.
Die Verwendung von Saugrakeln anstelle von Druckluftrakeln
hat den Vorteil, daß neben der Trocknung der
Verpackungsmaterialbahn gleichzeitig eine Entfernung der
abgewaschenen Keime erzielt wird. Ferner ist zum Betrieb von
Saugrakeln keine Sterilluft erforderlich. Es ist jedoch auch
denkbar, eine Kombination von Saug- und Druckluftrakeln zu
verwenden.
Durch den Einsatz und die Anordnung eines der
UV-Bestrahlungseinrichtung nachgeschalteten
Sterilluftdüsenpaares läßt sich die Temperatur der
Verpackungsmaterialbahn derart absenken, daß selbst
UV-Bestrahlungseinrichtungen mit einer relativ hohen Leistung
und somit hohen Wärmeabstrahlung ohne die Gefahr einer
Beschädigung der Verpackungsmaterialbahn verwendet werden
können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Die einzige Fig. 1 zeigt einen vereinfachten
Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Sterilisieren einer
Verpackungsmaterialbahn.
Die in einem Sterilraum 10 angeordnete Vorrichtung 11 zum
Sterilisieren einer insbesondere aus Kunststoff bestehenden
Verpackungsmaterialbahn 12, wie sie beispielsweise zum
Formen oder Verschließen von Verpackungsbehältern verwendet
wird, hat ein kontinuierlich angetriebenes Vorzugswalzenpaar
13, 14 zum Abziehen der Verpackungsmaterialbahn 12 von einer
außerhalb des Sterilraums 10 befindlichen Vorratsrolle 16.
In Förderrichtung der Verpackungsmaterialbahn 12 betrachtet
schließen sich im Sterilraum 10 nacheinander zwei vertikal
übereinander angeordnete, vorzugsweise als Breitschlitzdüsen
ausgebildete Rakelpaare 17, 18 und 19, 20 für Sattdampf an,
deren Dampfstrahlen die Oberseite 1 bzw. die Unterseite 2
der Verpackungsmaterialbahn 12 vollständig überstreichen.
Zum Entfernen des auf der Verpackungsmaterialbahn 12
niedergeschlagenen Sattdampfes schließt sich auf dem
weiteren Förderweg der Verpackungsmaterialbahn 12 für deren
Oberseite 1 bzw. Unterseite 2 ein Paar von Druckluft- oder
Saugrakeln 22, 23 an. Ferner befindet sich zum Umlenken der
Verpackungsmaterialbahn 12 aus ihrer vertikalen
Förderrichtung in eine horizontale Förderrichtung im
Sterilraum 10 eine Umlenkrolle 24. Der Umlenkrolle 24 ist
eine UV-Bestrahlungseinrichtung 25 nachgeschaltet, die aus
einem Oberteil 26 und einem Unterteil 27 besteht.
Im Auslaufbereich der Verpackungsmaterialbahn 12 aus der
UV-Bestrahlungseinrichtung 25 befindet sich ein mit Sterilluft
arbeitendes Druckluftdüsenpaar 28, 29 zum Abkuhlen der
Verpackungsmaterialbahn 12, dessen Blasrichtung entgegen der
Förderrichtung der Verpackungsmaterialbahn 12 gerichtet ist.
Ferner zielt die Blasrichtung des Druckluftdüsenpaares 28,
29 in die jeweiligen Spalte 31, 32 zwischen der Oberseite 1
der Verpackungsmaterialbahn 12 und dem Oberteil 26, bzw. der
Unterseite 2 der Verpackungsmaterialbahn 12 und dem
Unterteil 27.
Um die Verfahrenssicherheit der oben beschriebenen
Vorrichtung 11 nachzuweisen wurde Sattdampf mit einem Druck
von ca. 2 bis 5 bar (entspricht einer Temperatur von ca. 120
bis 160 Grad Celsius) eingesetzt. Die
UV-Bestrahlungseinrichtung 25 wies eine Leistung von ca. 500
Milliwattsekunden/cm² auf, und die Bestrahlungsdauer der
Verpackungsmaterialbahn 12 lag im Bereich von 1 bis 10
Sekunden. Beim einmaligen Durchlauf einer mit den Keimarten
Bacillus subtilis, Bacillus stearothermophilus und
Aspergillus niger präparierten Verpackungsmaterialbahn 12
konnten damit Abtötungsraten größer 6 Zehnenpotenzen erzielt
werden.
Die oben beschriebene Vorrichtung 11 kann in vorteilhafter
Weise modifiziert werden, indem der Bereich der
Dampfreinigung, das heißt insbesondere der Bereich der
Rakelpaare 17, 18 und 19, 20 weitgehend abgeschlossen
ausgebildet ist, so daß keine Dampfschwaden in den Bereich
der UV-Bestrahlungseinrichtung 25 gelangen. Es ist jedoch
auch möglich, die Dampfschwaden entweder durch den Einsatz
von keimarmem Wasser, oder mittels einer Absaugeinrichtung
am Eintreten in die UV-Bestrahlungseinrichtung 25 zu
hindern.
Ferner wird darauf hingewiesen, daß es je nach gewünschter
Sterilitätsrate der Verpackungsmaterialbahn 12 auch denkbar
ist, anstelle einer zweifachen Sattdampfbehandlung der
Verpackungsmaterialbahn 12 auch lediglich eine einmalige,
oder aber eine mehrmalige Sattdampfbehandlung vorzusehen.
Anstelle einer zweimaligen Sattdampfbehandlung kann auch
eine Kombination einer Sattdampf- und einer
Heißwasserbehandlung treten.
Claims (9)
1. Verfahren zum Sterilisieren einer Verpackungsmaterialbahn
(12), bei der zuerst wenigstens ein Sterilisiermittel auf
die Oberfläche der Verpackungsmaterialbahn (12) einwirkt,
worauf anschließend nach einer Trocknung der
Verpackungsmaterialbahn (12) eine Bestrahlung der
Verpackungsmaterialbahn (12) durch UV-Licht erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sterilisermittel Sattdampf ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sattdampf eine Temperatur zwischen 120 Grad und 160 Grad
Celsius aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sattdampf auf die Verpackungsmaterialbahn (12)
vollflächig auftrifft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trocknen der Verpackungsmaterialbahn
(12) mittels Druckluft und/oder Unterdruck erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verpackungsmaterialbahn (12) während
der UV-Bestrahlung mittels steriler Luft gekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß daß nach der Behandlung der
Verpackungsmaterialbahn (12) mit Sattdampf eine Behandlung
derselben mit Heißwasser erfolgt.
7. Vorrichtung (11) zum Durchführen des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, mit wenigstens einer
Einrichtung zum Aufbringen von Sterilisiermittel auf eine
Verpackungsmaterialbahn (12) und einer
UV-Bestrahlungseinrichtung (25) für die Verpackungsmaterialbahn
(12), dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (17 bis
20) zum Aufbringen von Sterilisiermittel für die Verwendung
von Sattdampf als Sterilisiermittel ausgebildet ist, und daß
im Bereich der UV-Bestrahlungseinrichtung (25) eine
Kühleinrichtung (28, 29) für die Verpackungsmaterialbahn
(12) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der wenigstens einen Einrichtung (17 bis 20) zum
Aufbringen des Sattdampfes auf die Verpackungsmaterialbahn
(12) eine Abführeinrichtung für den im Bereich der
Einrichtung (17 bis 20) befindlichen Sattdampf gekoppelt
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die wenigstens eine Einrichtung (17 bis 20) zum Aufbringen
des Sattdampfes auf die Verpackungsmaterialbahn (12) in
einem weitgehend geschlossenen, von der
UV-Bestrahlungseinrichtung (25) abgetrennten Raum angeordnet
ist.
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