DE19626206A1 - Flügelzellenpumpe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flügelzellenpumpe mit
einem Gehäuse, in dem ein mit in etwa radialer
Richtung beweglichen Flügeln versehener Rotor zwi
schen zwei Seitenplatten innerhalb eines Kontur
rings rotiert.
Flügelzellenpumpen der hier angesprochenen Art sind
bekannt. Sie haben den Nachteil, daß die Seiten
platten einem hohen Verschleiß unterliegen, der zu
Undichtigkeiten oder gar zu einem Ausfall der Pumpe
führen kann. Die für die Herstellung der Seiten
platten eingesetzten Werkstoffe sind Stahl/Bronze
und Sinterstahl, die relativ teuer sind und die
alle eine verhältnismäßig große Dichte aufweisen,
sowie Aluminium-Gußlegierungen, die zwar kostengün
stiger sind, jedoch ein schlechtes Verschleißver
halten besitzen. Nachteilig ist also, daß Seiten
platten mit gutem Verschleißverhalten hohe Herstel
lungskosten und ein hohes Gewicht aufweisen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Flügelzel
lenpumpe zu schaffen, die die genannten Nachteile
nicht aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Flügelzellen
pumpe mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen
vorgeschlagen. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß
die dem Rotor zugewandte Seitenfläche mindestens
einer Seitenplatte zumindest in ihrem Anlagebereich
aus technischer Keramik besteht. Vorzugsweise wer
den jedoch zur Minimierung der Verschleißerschei
nungen beide Seitenplatten aus diesem Material her
gestellt.
Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Flügel
zellenpumpe, das sich dadurch auszeichnet, daß an
mindestens einer Seitenplatte eine Dichtungsein
richtung auf der dem Rotor abgewandten Oberfläche
der Seitenplatte vorgesehen ist, die einerseits
einen unerwünschten Austritt des von der Flügelzel
lenpumpe geförderten Mediums in den Ansaugbereich
verhindert, andererseits ein axiales Spiel zwischen
dem Gehäuse und der aus den Seitenplatten und dem
Rotor beziehungsweise dem Konturring bestehenden
Baueinheit überbrückt.
Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel
der Flügelzellenpumpe, das sich dadurch auszeich
net, daß in den dem Rotor zu- und/oder abgewandten
Seitenflächen mindestens einer der Seitenplatten
Ausformungen vorgesehen sind, die der Montage der
Seitenplatten, der Förderung eines Fluids und/oder
der Beeinflussung der Flügelbewegung dienen. Es
kann sich also hier um Durchgangslöcher für Ju
stierstifte, Durchgangsöffnungen für die Saug- und
Druckbereiche der Flügelzellenpumpe und/oder um
Steuernuten handeln, die die innenliegenden Berei
che der Flügel mit einem Überdruck beaufschlagen,
und auf der dem Rotor abgewandten Seitenfläche um
axiale und/oder radiale Dichtungen aufnehmende Nu
ten. Diese beidseitigen Ausformungen werden auf
einfache Weise mittels einer Preßform im ungebrann
ten Zustand der Seitenplatten in deren Seitenflä
chen eingebracht. Auf diese Weise ist es möglich,
die Konturen der Ausformungen und deren Anordnungen
in der Ober- beziehungsweise Seitenfläche sehr ex
akt auszuführen, so daß sich eine sehr sichere
Funktionsweise der Flügelzellenpumpe einstellt.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den übri
gen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Flügelzel
lenpumpe;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die dem Rotor zuge
wandte Seitenfläche einer ersten Seiten
platte der in Fig. 1 dargestellten Flü
gelzellenpumpe;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Seiten
platte der Flügelzellenpumpe gemäß Fig.
1 und
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die dem
Rotor abgewandte Seitenfläche der Seiten
platte gemäß Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine Flügelzellenpumpe 1 mit einem
Gehäuse 3, das ein Gehäusehauptteil 5 und einen
Deckel 7 umfaßt. Im Inneren des Gehäuses 3 bezie
hungsweise dem Gehäusehauptteil 5 ist eine Bau
gruppe 9 vorgesehen, die einen zwischen zwei Sei
tenplatten 11 und 13 drehbar gelagerten Rotor 15
umfaßt, der mit in seiner Umfangsfläche eingebrach
ten Nuten versehen ist. In diese sind Flügel 17 in
radialer Richtung verschiebbar eingebracht, deren
Außenkanten im Betrieb der Flügelzellenpumpe an ei
nem Konturring 19 anliegen, der einen mehr oder we
niger elliptischen Innenraum einschließt. Bei einer
Drehung des Rotors 15 in diesem Innenraum werden
die Flügel 17 einer radialen Ein- und Ausfahrbewe
gung unterworfen, so daß sich zwischen den Flügeln
17 und der Innenfläche des Konturrings 19 Förder
räume ergeben, deren Volumen bei der Drehung des
Rotors 15 größer und kleiner werden, so daß in ei
nem Saugbereich ein gefördertes Medium angesaugt
und dieses in einem Druckbereich abgegeben wird.
Die Funktion einer Flügelzellenpumpe der hier ange
sprochenen Art ist bekannt, so daß hier nicht näher
darauf eingegangen werden soll.
Die Seitenplatten 11 und 13 sind unter Ausbildung
eines geringen Spiels am Rotor 15, an den seitli
chen Flächen der Flügel 17 und am Konturring 19 an
geordnet. Die aufgrund des Spiels zwischen den
seitlichen Flächen der Flügel 17 sowie dem Rotor 15
und den Seitenplatten 11 und 13 gebildeten Spalte
werden durch einen dünnen Ölfilm, der sich während
des Betriebs der Flügelzellenpumpe 1 bildet, abge
dichtet, so daß die Förderräume zwischen den Flü
geln 17 nicht nur gegenüber der Innenfläche des
Konturrings 19, sondern auch seitlich dichtend ab
geschlossen sind. Der Rotor 15 und die Flügel 17
laufen also frei, das heißt ohne Berührung, zwi
schen den Seitenplatten 11 und 13. Das Spiel be
trägt vorzugsweise 20 µm bis 30 µm und verkleinert
sich bei Hochdruck, also während des Betriebs der
Flügelzellenpumpe, infolge einer Durchbiegung der
Seitenplatten 11 und 13. Das geförderte Medium ge
langt auf die dem Rotor 15 abgewandte Seite der
linken Seitenplatte 11, die daher im folgenden als
Druckplatte bezeichnet wird. Hier gelangt das ge
förderte Medium durch Auslaßöffnungen 21 und 23 in
einen Druckraum 25, der sich über die gesamte dem
Rotor 15 abgewandte Seitenfläche der Druckplatte 11
erstreckt. Der Druckraum 25 steht auch mit einem
kombinierten Stromregel- und Druckbegrenzungsventil
27 in Fluidverbindung, das der Einstellung des an
einen Verbraucher gelieferten Fluidstroms dient.
Durch den Druck im Druckraum 25 wird die Druck
platte 11 gegen den Konturring 19 gepreßt, so daß
der Konturring 19 gegen die gegenüberliegende Sei
tenplatte 13 gedrückt wird, die im folgenden als
Verschleißplatte bezeichnet wird. In Fig. 1 ist
schließlich noch angedeutet, daß der Rotor 15 über
eine Welle 28 antreibbar ist, die im Deckel 7 gela
gert ist.
Das von der Flügelzellenpumpe 1 geförderte Medium
gelangt auch durch Auslaßöffnungen 31 und 33 in der
Verschleißplatte 13 in Nuten 34 und 36, die in der
der Verschleißplatte 13 zugewandten Oberfläche des
Deckels 7 eingebracht sind.
Auf der dem Rotor 15 zugewandten Seitenfläche der
Druckplatte 11 sind mit dem Unterflügelbereich 35
und 37 der Flügel 17 in Fluidverbindung stehende
Nuten 39 und 41 vorgesehen, die mit einem Druck be
aufschlagt sind und die die Ausfahrbewegung der
Flügel 17 bei einer Drehung des Rotors 15 innerhalb
des Konturrings 19 unterstützen. Derartige techni
sche Gegebenheiten sind bekannt, so daß hier nicht
näher darauf eingegangen wird.
Die Seitenplatten 11 und 13 der Flügelzellenpumpe 1
sind vorzugsweise vollständig aus technischer Kera
mik hergestellt. Es ist auch möglich, daß zumindest
die dem Rotor 15 zugewandte Seitenfläche wenigstens
einer Seitenplatte aus technischer Keramik besteht.
Ferner ist es möglich, daß durch eine hohe Durch
biegung der Seitenplatten 11 und 13 diese teilweise
in Berührkontakt mit dem Rotor 15 und/oder den
seitlichen Flächen der Flügel 17 treten. Aus diesem
Grund kann vorgesehen sein, daß lediglich der Be
reich, in dem der Rotor und/oder die Flügel während
des Betriebs der Flügelzellenpumpe 1 die Seitenflä
chen der Seitenplatten 11 und 13 berühren bezie
hungsweise an diesen anliegen könnten, also der
mögliche Anlagebereich, aus technischer Keramik be
steht.
Eine aus technischer Keramik hergestellte Seiten
platte weist gegenüber einer herkömmlichen, aus
Stahl/Bronze oder Sinterstahl hergestellten Seiten
platte geringere Herstellungskosten und ein wesent
lich kleineres Gewicht auf. Dies deshalb, weil
technische Keramik relativ billig ist und im Ver
gleich zu beispielsweise Stahl eine sehr geringe
Dichte aufweist. Besonders bewährt hat sich eine
Aluminiumoxid-Keramik mit der chemischen Formel
Al₂O₃-SiO₂. Der Aluminiumoxidanteil beträgt vor
zugsweise circa 96,0%. Die Substanz hat eine Dichte
von circa 3,75 g/cm³.
Zu den mechanischen Eigenschaften bei Raumtempera
tur ist festzuhalten, daß die Vickers-Härte HV im
Bereich von 1500 HV bis 2000 HV, insbesondere von
1550 HV bis 1650 HV liegt. Besonders bevorzugt wird
eine Vickers-Härte von 1620 HV. Die Druckfestigkeit
der Seitenplatten 11 und 13 liegt im Bereich von
2000 MPa bis 3000 MPa, insbesondere von 2250 MPa
bis 2750 MPa. Besonders bevorzugt wird ein Material
mit einer Druckfestigkeit von 2500 MPa. Der Ausdeh
nungskoeffizient des Materials beträgt für 20°C bis
500°C 7,2·10-6K-1 bis 8,0·10-6K-1, wodurch diesem
Material ein Wärmedehnungsverhalten gegeben ist,
das in etwa dem von Stahl (8,0·10-6K-1 bis
9,0·10-6K-1) entspricht und das etwa nur 1/3 der
Wärmedehnung von aus Aluminium bestehenden Seiten
platten besitzt.
Wenn im Betrieb der Flügelzellenpumpe 1 ein unter
Druck stehendes Medium, beispielsweise Hydrauliköl
für eine Servolenkung eines Kraftfahrzeugs, mit ho
hem Druck in den Druckraum 25 gelangt, wird die
Druckplatte 11 praktisch auf dem größten Teil der
dem Rotor 15 abgewandten Seite mit Druckkräften be
aufschlagt und gegen den Konturring 19 der Bau
gruppe 9 gepreßt. Ein axiales Spiel der Baugruppe 9
gegenüber dem Gehäuse 3 wird durch mindestens eine
in die dem Rotor 15 abgewandte Seitenfläche der
Druckplatte 11 eingebrachte Dichtungseinrichtung 70
ausgeglichen, die hier einen in eine Nut 71 (siehe
Fig. 4) eingebrachten Dichtungsring 72 umfaßt,
dessen Dicke so gewählt ist, daß der Dichtungsring
72 im zusammengebauten Zustand der Flügelzellen
pumpe 1 so zusammengepreßt wird, daß er auch bei
einer geringen axialen Verlagerung der Druckplatte
11 immer noch einen dichten Abschluß, das heißt
eine Trennung des Saugbereichs (siehe Fig. 4,
Durchgangsöffnungen 55 und 57) vom Druckbereich be
ziehungsweise vom Druckraum 25, gewährleistet. An
dem Gehäuse 3 sind mehrere - in Fig. 1 nicht darge
stellte - als Saugkanäle dienende Zuführkanäle ange
ordnet, die beispielsweise mit einem Hydrauliköl-Speicher
verbunden sind.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die dem Rotor 15
und den Flügeln 17 zugewandte Seitenfläche 43 der
Druckplatte 11. In die Seitenfläche 43 ist eine An
zahl von Ausformungen eingebracht. Beispielsweise
finden sich Ausnehmungen 45 und 47, in die Stifte
49 eingebracht werden können (siehe Fig. 1), durch
die die Druckplatte 11 und Teile der Baugruppe 9 im
Gehäuse 3 drehgesichert sind. Es sind auch quasi
nierenförmig ausgebildete Saugbereiche 51 und 53
erkennbar, in die über Durchgangsöffnungen 55 und
57 Zuführkanäle münden können. Die Saugbereiche
liegen auf einer etwa horizontal angeordneten, ge
dachten Durchmesserlinie der Druckplatte 11. Im
Randbereich der Druckplatte 11 sind auf einer senk
recht stehenden, gedachten Durchmesserlinie Druck
bereiche 59 und 61 vorgesehen, die die Auslaßöff
nungen 21 und 23 bilden, durch die das von der Flü
gelzellenpumpe 1 geförderte Fluid in den Druckraum
25 gelangt. Die Auslaßöffnungen 21 und 23 sind hier
mit sogenannten Dämpfungskerben 22 und 24 versehen.
In diesem Ausführungsbeispiel ist in die Seitenflä
che 43 eine Zentralausnehmung 63 eingebracht, die
eine Vertiefung darstellt und in der das Ende der
Welle 28 angeordnet ist. Konzentrisch zur Zentral
ausnehmung 63 sind Ringnutenabschnitte 65 vorge
sehen, die so angeordnet und ausgebildet sind, daß
sie mit dem Unterflügelbereich 35 der Flügel 17 in
Hydraulikverbindung stehen. Von den Ringnutenab
schnitten 65 sind in Fig. 1 die Nuten 39 und 41 zu
sehen. Die übrigen Ringnutenabschnitte liegen
außerhalb der in Fig. 1 gewählten Schnittebene.
Die Saugbereiche 51 und 53 sowie die Druckbereiche
59 und 61 dienen der Förderung des Fluids, während
die Ringnutenabschnitte 65 der Beeinflussung bezie
hungsweise Steuerung der Flügelbewegung dienen.
Fig. 3 zeigt die dem Rotor 15 und den Flügeln 17
zugewandte Seitenfläche 67 der Verschleißplatte 13.
Entsprechend den Erläuterungen zu Fig. 2 sind auch
hier Ausnehmungen 45′ und 47′ zu erkennen, in die
Stifte zur Drehsicherung einsetzbar sind. Außerdem
sind rechts und links in die Seitenfläche 67 Saug
bereiche 51′ und 53′ und oben und unten Druckberei
che 59′ und 61′ eingebracht. In der Mitte der Ver
schleißplatte 13 ist eine Zentralöffnung 63′ einge
bracht, die von der Welle 28 durchdrungen wird.
Konzentrisch zur Zentralöffnung 63′ verläuft eine
Ringnut 65′, über die die Unterflügelbereiche 35
und 37 druckbeaufschlagt werden können.
Die in der Seitenfläche 43 der Druckplatte 11 und
der Seitenfläche 67 der Verschleißplatte 13 vorge
sehenen Ausformungen werden im ungebrannten Zustand
der Seitenplatten mit Hilfe eines Preßwerkzeugs er
zeugt. Die Konturen der Ausformungen, die also im
sogenannten Urformverfahren hergestellt werden,
können sehr exakt vorgegeben werden. Besonders vor
teilhaft ist, daß auch Ausformungen in die den Sei
tenflächen 43 und 67 gegenüberliegenden Oberflächen
der Seitenplatten 11 und 13 eingebracht werden.
Beispielsweise können in die dem Rotor 15 abge
wandte Seitenfläche der Druckplatte 11 und/oder der
Verschleißplatte 13 Dichtungseinrichtungen einge
bracht werden, die in Nuten liegende Dichtungsringe
umfassen, deren Dicke so gewählt ist, daß auch bei
beispielsweise Fertigungstoleranzen und/oder einem
axialen Spiel der einzelnen Teile ein dichter Ab
schluß beispielsweise des Druckraums 25 gegen den
Saugraum gegeben ist.
Die Druckbereiche 59 und 61 weisen hier nierenför
mige Ansätze auf, die als Auslaßöffnungen 31 und 33
dienen und bereits bei den Erläuterungen zu Fig. 1
erwähnt wurden. Es ist möglich, die Auslaßöffnungen
31 und 33 - wie die Auslaßöffnungen 21 und 23 der
Druckplatte 11 - mit Dämpfungskerben beziehungs
weise -schlitzen zu versehen.
Fig. 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf die
dem Rotor 15 abgewandte Seitenfläche 43′ der Druck
platte 11. Teile, die mit denen übereinstimmen, die
anhand der Fig. 1 und 2 erläutert wurden, tragen
gleiche Bezugszeichen, so daß auf die Beschreibung
zu diesen Figuren verwiesen wird. In der Seitenflä
che 43′ sind Nuten 71 und 71′ angeordnet, die bei
der Herstellung der Druckplatte auf einfache Weise
ausgeformt werden können. Die Nut 71 ist ein Teil
der Dichtungseinrichtung 70 und weist eine ge
schlossene, ringförmige Kontur auf, in der ein
Dichtungsring 72 angeordnet ist. Der Dichtungsring
72 umgibt die mit einem Zuführkanal in Verbindung
stehende Durchgangsöffnung 57 und gewährleistet da
durch eine Trennung zwischen dem Saug- und dem
Druckbereich. In Übereinstimmung damit ist die
Durchgangsöffnung 55 von der Nut 71′ umgeben bezie
hungsweise innerhalb des von der Nut 71′ gebildeten
Rings angeordnet. In der Nut 71′, die Teil einer
Dichtungseinrichtung 70′ ist, ist ein Dichtungsring
72′ angeordnet, der die Durchgangsöffnung 55, also
die Saugseite, von der Druckseite abdichtet. Die
Dicke der Dichtungsringe 72 und 72′ wird - wie oben
bereits beschrieben - so gewählt, daß das axiale
Spiel der Baugruppe 9 überbrückt, das heißt kompen
siert wird, ohne die Abdichtung beziehungsweise
Trennung der Druckseite von der Saugseite zu beein
trächtigen.
Die Form der Seitenplatten kann also mittels eines
Preßvorgangs vorgegeben werden, mit dessen Hilfe
der sogenannte Grünling erstellt wird. Dieser wird
einem nachfolgenden Brennvorgang unterworfen, bei
dem Seitenplatten entstehen, die nachfolgend nur
noch planseitig auf Ebenheit bearbeitet, insbeson
dere geschliffen/geläppt, werden. Es hat sich her
ausgestellt, daß für die Herstellung der Seiten
platten, von denen ein gutes Verschleißverhalten
und ein niedriges Gewicht gefordert wird, techni
sche Keramikmaterialien besonders geeignet sind.
Vorzuziehen ist insbesondere eine Aluminiumoxid-Ke
ramik, die eine Härte (Vickers-Härte) von 1620 HV
aufweist, deren Druckfestigkeit vorzugsweise 2500
MPa beträgt, die einen Ausdehnungskoeffizienten für
20°C bis 500°C von vorzugsweise 8,0·10-6K-1 auf
weist.
Derartige Seitenplatten zeichnen sich durch eine
besonders hohe Verschleißfestigkeit, sehr gute
thermische Belastbarkeit und eine extrem gute Tem
peraturwechsel-Belastbarkeit aus. Besonders vor
teilhaft bei Seitenplatten der hier angesprochenen
Art ist, daß sie wesentlich weniger empfindlich ge
genüber Kavitationen sind als Seitenplatten aus üb
licherweise eingesetzten Werkstoffen. Es zeigt sich
auch, daß die Gleitpaarung der aus Keramik beste
henden Seitenplatten mit dem Stahl des Rotors und
der Flügel sehr gut ist. Besonders hervorzuheben
ist auch das geringe Gewicht der Seitenplatten und
damit der gesamten Flügelzellenpumpe.
Technische Keramik weist eine wesentlich geringere
Dichte als Bronze/Stahl und Sintermetalle auf, und
ist deutlich verschleißunanfälliger als das etwas
leichtere Aluminium. Aus technischen Keramikmate
rialien hergestellte Seitenplatten zeichnen sich
also auch - wie oben bereits beschrieben - durch ein
geringes Gewicht und aufgrund ihrer Verschleißbe
ständigkeit durch eine hohe Lebensdauer aus.
Aus dem oben Gesagten wird deutlich, daß Seiten
platten der hier angesprochenen Art, also Druck- und
Verschleißplatten, die aus technischer Keramik
hergestellt sind, auch in bestehende Pumpen einge
setzt werden können. Es ist also möglich, Flügel
zellenpumpen mit Keramik-Seitenplatten nachzurüsten
und damit die hier erwähnten Vorteile zu erreichen.
Claims (11)
1. Flügelzellenpumpe mit einem Gehäuse, in dem ein
mit in etwa radialer Richtung beweglichen Flügeln
versehener Rotor zwischen zwei Seitenplatten inner
halb eines Konturrings rotiert, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Rotor (15) zugewandte Seiten
fläche mindestens einer Seitenplatte (11, 13) zumin
dest in ihrem Anlagebereich aus technischer Keramik
besteht.
2. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das von der Flügelzellenpumpe (1)
geförderte Medium auf die dem Rotor (15) abgewandte
Seite einer als Druckplatte (11) dienenden Seiten
platte gelangt.
3. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (11) dic
ker oder gleich dick ist als die gegenüberliegende
als Verschleißplatte (13) dienende Seitenplatte.
4. Flügelzellenpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an minde
stens einer Seitenplatte (11, 13) - auf der dem Rotor
(15) abgewandten Oberfläche der Seitenplatte - eine
Dichtungseinrichtung (70, 70′) vorgesehen ist.
5. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dichtungseinrichtung (70, 70′)
mindestens einen in wenigstens einer Nut (71, 71′)
angeordneten Dichtungsring (72, 72′) umfaßt.
6. Flügelzellenpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die dem
Rotor (15) zu- und/oder abgewandten Seitenflächen
mindestens einer Seitenplatte (11, 13) Ausformungen
eingebracht sind, die der Montage der Seitenplat
ten, der Förderung eines Fluids und/oder der Beein
flussung der Flügelbewegungen dienen und die mit
tels eines Preßwerkzeugs im ungebrannten Zustand
der Seitenplatten in deren Seitenflächen einbring
bar sind.
7. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß in die dem Rotor (15) abgewandten
Oberflächen mindestens einer Seitenplatte Ausfor
mungen eingebracht sind, die vorzugsweise der Auf
nahme einer Dichtungseinrichtung dienen.
8. Flügelzellenpumpe nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten
platten (11, 13) vollständig aus technischer Kera
mik, insbesondere Aluminiumoxid-Keramik, bestehen.
9. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Härte der Seitenplatten
(11, 13) 1500 HV bis 2000 HV, insbesondere 1550 HV
bis 1650 HV, vorzugsweise 1620 HV beträgt.
10. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 8
oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfe
stigkeit der Seitenplatten (11, 13) 2000 MPa bis
3000 MPa, insbesondere 2250 MPa bis 2750 MPa, vor
zugsweise 2500 MPa beträgt.
11. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 8
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausdeh
nungskoeffizient für 20°C bis 500°C 7,2·10-6K-1 bis
8,0·10-6K-1 beträgt.
Priority Applications (3)
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DE1996126206 DE19626206A1 (de) | 1996-06-29 | 1996-06-29 | Flügelzellenpumpe |
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