DE19625864A1 - Röntgenaufnahmegerät - Google Patents

Description

Bei Röntgenaufnahmen soll nur der Bereich des Patienten durchstrahlt werden, der auch untersucht werden soll. Ande­ rerseits muß der durchstrahlte Bereich so groß sein, daß mit Sicherheit alle für die Diagnose relevanten Partien darge­ stellt werden. Deshalb muß die Röntgenstrahlung exakt einge­ blendet und positioniert werden.

Zur Einstellung der Primärstrahlenblende für das Röntgen­ strahlenbündel ist es bekannt, dieser eine Lichtquelle zuzu­ ordnen, welche über einen Spiegel dieselbe Fläche auf dem Pa­ tienten bestrahlt wie der Röntgenstrahler (Lichtvisier). Das Licht auf dem Patienten ist aber häufig, insbesondere dann, wenn die Raumbeleuchtung relativ hell ist, schlecht sichtbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Röntgenaufnah­ megerät mit einer Primärstrahlenblende für die Einblendung des Röntgenstrahlenbündels so auszubilden, daß auch bei hel­ lem Raum eine exakte Einblendung des Röntgenstrahlenbündels möglich ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches. Bei dem erfindungsgemäßen Röntgenauf­ nahmegerät befindet sich im Gehäuse der Primärstrahlenblende eine Bildaufnahmeeinheit, die Bilder im sichtbaren oder im infraroten Wellenlängenbereich aufnimmt. Diese Bildaufnahme­ einheit kann beispielsweise mit einem CCD-Sensor aufgebaut sein. Die Bildaufnahmeeinheit liefert ein Bild des eingeblen­ deten Bereiches auf dem Patienten, das auf einem Monitor wie­ dergegeben werden kann. Eine Abdunklung des Raumes ist nicht erforderlich.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

In der Zeichnung ist ein Röntgenstrahler 1 dargestellt, dem eine röhrennahe Blende 3 sowie in einem Gehäuse 7 eine Pri­ märstrahlenblende zugeordnet ist, von der die Blendenplatten 10 sichtbar sind. Die Blendenplatten 10 sind in Richtung des Doppelpfeils verstellbar. Sie blenden zusammen mit der Blende 3 das pyramidenförmig verlaufende Röntgenstrahlenbündel 15 ein, das vom Fokus 2 des Röntgenstrahlers 1 ausgeht. Das zu untersuchende Objekt 5 liegt auf einem Tisch 6, unter dem ein Flachdetektor 16 zur Bilderzeugung angeordnet ist. Das von der Blende 3 eingeblendete Röntgenstrahlenbündel 4 wird von den Blendenplatten 10 weiter zum Röntgenstrahlenbündel 15 eingeblendet, das das Objekt 5 durchstrahlt.

Im Röntgenstrahlengang liegt ein Spiegel 8, der ein Bild des auf dem Objekt 5 eingeblendeten Bereiches auf eine Bildauf­ nahmeeinheit 11 reflektiert. Die Bildaufnahmeeinheit 11 be­ wirkt dessen Wiedergabe auf einem Monitor 12 sowie eine Steuerung des Röntgenstrahlers 1. Der vom Spiegel 8 reflek­ tierte Strahlengang ist mit 14 bezeichnet.

Das auf dem Monitor 12 wiedergegebene Bild kann während der Einstellung der Primärstrahlenblende 7 auf dem Monitor 12 dargestellt werden. Ist die gewünschte Einstellung erfolgt, so kann ein Referenzbild mit der Bildaufnahmeeinheit 11 auf­ genommen und gespeichert werden.

Zwischen der Einstellung der Primärstrahlenblende 7 und der Auslösung des Röntgenpulses kann eine gewisse Zeit vergehen, in der der Patient seine Lage verändern kann, was zu einer Fehlaufnahme führen könnte. Unmittelbar bevor die Strahlung ausgelöst wird, kann eine weitere Aufnahme mit der Bildauf­ nahmeeinheit 11 aufgenommen werden, welche mit dem Referenz­ bild verglichen wird.

Dieser Vergleich und seine Bewertung kann mit Hilfe geeigne­ ter Algorithmen automatisch in einem Rechner 13 durchgeführt werden. Überschreitet die Abweichung zwischen Referenz- und aktuellem Bild einen zu definierenden Wert, so kann entweder eine Warnung für den Bediener ausgegeben werden, oder im Ex­ tremfall kann das Auslösen der Strahlung unterdrückt werden, wenn eine unbrauchbare Aufnahme zu erwarten ist.

Die Bewertung kann auch vom Bediener durchgeführt werden. Dazu werden laufend aktuelle Bilder aufgenommen. Die Verände­ rung zum Referenzbild wird jeweils in Echtzeit als Bild dar­ gestellt und vom Bediener bewertet. Die Veränderung kann im einfachsten Fall als Differenzbild (Subtraktion von aktuellem und Referenzbild) dargestellt werden.

Zeitgleich mit der Röntgenaufnahme kann ein Bild oder eine Serie von Bildern mit der Bildaufnahmeeinheit 11 aufgenommen werden. Das Einzelbild kann später mit dem Röntgenbild fusio­ niert werden. Durch den Vergleich der einzelnen Bilder einer Serie untereinander kann bestimmt werden, ob und wie stark sich der Patient während der Aufnahme bewegt hat. War die Be­ wegung zu stark, so kann eine Warnung ausgegeben werden, da eine Verschlechterung der diagnostischen Qualität durch Bewe­ gung zu erwarten ist.

Claims (3)

1. Röntgenaufnahmegerät mit einem Röntgenstrahler (1), der eine Primärstrahlenblende (7) sowie eine Patientenlagerungs­ vorrichtung (6) aufweist, wobei der Primärstrahlenblende (7) eine Bildaufnahmeeinheit (11) zugeordnet ist, der ein Bild des jeweils eingeblendeten Bereiches zugeführt wird und die dessen Wiedergabe bewirkt.

2. Röntgenaufnahmegerät nach Anspruch 1, bei dem die Bildwie­ dergabe auf einem Monitor (12) erfolgt.

3. Röntgenaufnahmegerät nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Rechner (13) zur Speicherung eines Referenzbildes zur Frei­ gabe oder Unterdrückung der Strahlung und zur Ausgabe einer Warnung in Abhängigkeit der Abweichung des aktuellen einge­ blendeten Bildes vom gespeicherten Bild vorgesehen ist.