DE19625772A1

DE19625772A1 - Raumlüftung mit rekuperativer Wärmerückgewinnung

Info

Publication number: DE19625772A1
Application number: DE19625772A
Authority: DE
Inventors: Michael Dipl Ing Loeffler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-06-27
Filing date: 1996-06-27
Publication date: 1998-01-02

Description

Die Erfindung betrifft die Raumlüftung von Räumen, insbesondere von einzelnen Zimmern, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ermöglichen die Nutzung von Wärme, welche beim Lüften normalerweise verlorengeht. Meistens kommen zentrale Anlagen mit einer Rückgewinnungsanlage (Kreuzstrom- oder Gegenstromprinzip) zum Einsatz.

Neuerdings werden dezentrale Anlagen angeboten, welche regenerativ arbeiten und den Luftwechsel in einem Raum, oder in mehreren Räumen, welche durch Luftöffnungen verbunden sind, ermöglicht. Der Wirkungsgrad dieser Anlagen ist mit dem zentraler Anlagen vergleichbar und liegt bei etwa 70% bis 90%. Für einen geschlossenen Luftbereich benötigt man zwei Module, welche bevorzugt "raumdiagonal" eingebaut werden.

In Bereich von Einfamilienhäusern belaufen sich die Kosten von regenerativen Anlagen auf etwa 3000 DM (2 Geräte, Regelung) bis 5000 DM (4 Geräte, Regelung). Zentrale Anlagen gibt es erst ab etwa 10.000 DM. Im Mehrfamilienhaus-Sektor sinken die Kosten pro Wohneinheit bei zentralen Anlagen, da nur ein Wärmetauscher pro Gebäude benötigt wird.

Dezentrale Anlagen haben den Vorteil, daß im Normalfall keine Lüftungsschächte benötigt werden. Bei zentralen Anlagen sind der Raumbedarf und die Mehrkosten für die Luftschächte markante Nachteile.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine dezentrale und kostengünstige Lüftungsanlage mit regenerativem Wärmetauscher zu schaffen.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit Lüftungsanlagen mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.

Gemäß der Erfindung wird der Regenerator und der elektrische Lüfter der Lüftungsanlage, vorzugsweise ein Rohreinschublüfter, in ein Rohr geschoben, vorzugsweise in ein kostengünstiges Kunststoffrohr. Die Länge des Rohres kann der jeweiligen Mauerdicke angepaßt werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden pro Raum zwei Rohre, vorzugsweise nebeneinander, in eine Außenwand eingebaut. Die Lüfter der beiden Rohre laufen vorzugsweise abwechselnd saugend und blasend und in gegenläufiger Weise. (Einer bläst, während der andere saugt und umgekehrt).

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Lüftungsanlage mit einem Regenerator aus Kunststoffspänen oder Metallspänen, wobei das Metall vorzugsweise Aluminium oder rostfreier Stahl ist, versehen. Der Regenerator kann von der zerspanenden Industrie bezogen werden, wo er als Abfallprodukt anfällt. Die Spangeometrie ist so zu wählen, daß keine Kondensatabscheidungen auf den Spänen auftreten, weil in diesem Fall Staub an den Spänen festkleben kann und die Lufthygiene in Frage gestellt ist. Das bedeutet, daß Späne mit großer Oberfläche bezogen auf das spezifische Gewicht verwendet werden müssen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Enden der Kunststoffrohre derart geformt, daß zum einen kein Regenwasser oder Schnee in die Lüftungsanlage gesogen wird und daß zum anderen, bei der Verwendung von zwei nebeneinanderliegenden Rohren, die in den Raum eingeblasene Luft nicht sofort wieder abgesogen wird (Luftkurzschluß). Die Enden der Rohre werden im folgenden Stutzen genannt. Die Stutzen können zum Beispiel abgewinkelte Rohre sein. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung können die Stutzen drehbar in die Blenden und an die Rohre eingefügt werden, so daß durch das Drehen der Stutzen im Innenraum verschiedene Lüftungssituationen geschaffen werden können.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Umschaltung der Laufrichtung der Lüfter zeitgesteuert. Die länge des Umschalttaktes ist erfindungsgemäß lüfterdrehzahlabhängig.

Durch die Integration von zwei Rohren mit je einem Lüftern und je einem Regenerator in ein Gerät ist eine einfache Belüftung eines einzelnen Raumes möglich. Die Lüfter laufen gegenläufig. Die Laufrichtung wird zeitgesteuert oder temperaturgesteuert umgeschalten. Eine temperaturgesteuerte Umschaltung hat den Vorteil, daß die Lüfterdrehzahl beliebig gewählt werden kann, ohne daß die Lüfter zu lange in eine Richtung laufen und dadurch der Wirkungsgrad der Anlage absinkt. Eine Zeitsteuerung hat den Vorteil, daß die Steuerelektronik einfacher aufgebaut und dadurch billiger ist. Vorgeschlagen wird eine zeitgesteuerte Umschaltung mit lüfterdrehzahlabhängigem Umschalttakt.

Die Belüftung wird auch deshalb billiger als herkömmliche regenerative Lüftungssysteme, weil nur an einer Stelle des Raumes ein Mauerdurchbruch und eine Stromzuführung benötigt werden. Im Gegensatz zu regenerativen Lüftungssystemen mit mehreren, örtlich getrennten Geräten ist die Funktionstüchtigkeit eines Lüftungssystems mit beiden Geräten in einer Maueröffnung auch bei starkem Wind gewährleistet, da sich der Lufteinlaß und der Luftauslaß auf dem gleichen Luftdruckniveau befinden. Einem "Kurzschluß" der Luft kann durch Luftinlenkung der Zu- und Abluftströme begegnet werden. Die Stutzen erzeugen ein Strömungsbild im Innenraum, welches eine gleichmäßige und zugfreie Durchlüftung gewährleistet.

Die Raumlüftung nach dem erfindungsgeinäßen Prinzip besteht aus handelsüblichen und billigen Bauteilen. Im folgenden ist eine einfache Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt:
Heizkosteneinsparung pro Raum: etwa 30 DM/a (25 m², L=0,3/h, 3500 Kd)
Antizipierte Kosten: 150 DM/Raum (Selbstbausatz)
Daraus folgt eine Amortisation in 5 Jahren. (150 DM/30 DM/a).

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Außenwand mit Lüftungsgerät.

Fig. 1 Ein Lüftungsgerät 1 weist im wesentlichen ein Kunststoffrohr 2 mit Regenerator 3 und Lüfter 4 und ein weiteres Kunststoffrohr 12 mit Regenerator 13 und Lüfter 14 auf. Die Rohre 2, 12 sind durch Dämmwolle 5 mechanisch mit dem Mauerwerk 6 verbunden. Außenblende 7 und Innenblende 8 sind mit Öffnungen zur Aufnahme der Rohre versehen. Die Innenstutzen 15 sind im Ausführungsbeispiel rechtwinklig geknickt. Der Außenstutzen 16 ist angeschrägt und 17 ist rechtwinklig geknickt. Die Außenstutzen müssen nicht drehbar sein.

Claims

1. Raumlüftung mit regenerativer Wärmerückgewinnung, dadurch gekennzeichnet, daß der Regenerator und der Lüfter in ein Rohr, vorzugsweise ein Aluminium- oder Kunststoffrohr eingefügt werden.

2. Raumlüftung mit regenerativer Wärmerückgewinnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lüftungsgerät aus zwei Rohren besteht, welche nebeneinander in eine Wandöffnung eingebaut werden.

3. Raumlüftung mit regenerativer Wärmerückgewinnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Regenerator aus Kunststoff- oder Metallspänen besteht.

4. Raumlüftung mit regenerativer Wärmerückgewinnung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstutzen teilweise drehbar, angewinkelt oder angeschrägt sein können.

5. Raumlüftung mit regenerativer Wärmerückgewinnung nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung der Drehrichtung der Lüfter zeitgesteuert und mit lüfterdrehzahlabhängigem Umschalttakt erfolgt.