DE19625658A1 - Spülklosett - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Spülklosett.

Zwar sind in öffentlichen Herrentoiletten meist Urinale vorge­ sehen. Im privaten Bereich sind jedoch häufig nur Spülklosetts vorhanden. Wenn Männer im Stehen in die Schüssel eines Spülklo­ settes urinieren, besteht die Gefahr, daß der Boden durch Urin verunreinigt wird. Die ständige Verschmutzung des Toilettenbo­ dens erfordert einen entsprechend großen Reinigungsaufwand.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Spülklosett bereitzu­ stellen, mit dem eine Verschmutzung der Toilette beim Urinieren eines Mannes verhindert wird.

Dies wird erfindungsgemäß mit dem in Anspruch 1 gekennzeichne­ ten Spülklosett erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteil­ hafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben. Nach der Er­ findung wird in die Klosettschüssel ein Urinal integriert. Das heißt, es ist ein Behälter zur Aufnahme von Urin vorgesehen, der in einer Entleerstellung in der Klosettschüssel angeordnet ist, und zwar so, daß er bei Betätigung der Klosettspülung von dem Spülwasser ausgewaschen wird, wobei der Urinaufnahmebehäl­ ter von der Entleerstellung aus der Klosettschüssel nach oben in die Gebrauchsstellung schwenkbar ist, sowie von der Ge­ brauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung, beispielsweise hinter der Klosettschüssel, unter Freigabe des Klosettsitzes.

Nachstehend ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spülklosetts anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zei­ gen:

Fig. 1 bis 4 ein Spülklosett mit längsgeschnittener Klosett­ schüssel mit dem Urinaufnahmebehälter in der Entleerstellung einer Zwischenstellung zwischen der Entleer- und der Gebrauchs­ stellung bzw. der Nichtgebrauchsstellung;

Fig. 5 bis 7 schematisch eine Vorderansicht des Spülklosetts, in der Entleer-, Gebrauchs- und Nichtgebrauchsstellung des Urinaufnahmebehälters;

Fig. 8 bis 10 eine Draufsicht auf das Spülklosett in der Ent­ leer-, Gebrauchs- bzw. Nichtgebrauchsstellung des Urinaufnahme­ behälters, und

Fig. 11 eine Vorderansicht des Spülklosetts mit einem Getriebe zum Drehen des Urinaufnahmebehälters, und zwar in der Ge­ brauchsstellung des Urinaufnahmebehälters.

Danach weist ein übliches Spülklosett einen Spülkasten 1 auf, von dem das Spülwasser über das Rohr 2 in den oberen hinteren Bereich einer Klosettschüssel 3 strömt, um deren Innenwand 4 zu spülen, bevor es über das Siphon 5 abfließt.

Auf dem oberen Rand der Klosettschüssel 3 ist wie üblich ein Sitz 6 angeordnet, der um eine nicht dargestellte Querachse nach oben klappbar ist, welche auf der Klosettschüssel 3 in de­ ren hinteren Bereich angeordnet ist.

In die Klosettschüssel 3 ist ein Urinal integriert. Dazu ist im hinteren Bereich der Klosettschüssel 3 oberhalb des Sitzes 6 eine Querachse 7 vorgesehen, an der ein Bügel 8 befestigt ist, der sich, abgesehen von der Nichtgebrauchsstellung nach Fig. 4, 7 und 10 über den Sitz 6 erstreckt und dessen Kontur ange­ paßt ist, wie insbesondere aus Fig. 8 und 9 ersichtlich.

Der Bügel 8 bildet die Halterung für einen Urinaufnahmebehäl­ ter. Dazu ist an dem Bügel 8 an seinem von der Schwenkachse 7 abgewandten, vorderen Ende, eine Querachse 10 vorgesehen.

In der Mitte der Querachse 10 ist im rechten Winkel eine Dreh­ achse 11 vorgesehen, von der sich im rechten Winkel ein Träger 12 wegerstreckt, an dem der Urinaufnahmebehälter 9 befestigt ist. Der Urinaufnahmebehälter 9 ist damit gemäß dem Doppelpfeil 13 um 180° um die Drehachse 11 verschwenkbar, und zwar von der Zwischenstellung gemäß Fig. 2 in die Gebrauchsstellung gemäß Fig. 3. Durch den Träger 12 weist der Urinaufnahmebehälter 9 gemäß Fig. 3 in der Gebrauchsstellung einen solchen Abstand von der Drehachse 11 auf, daß er mit Abstand vor der Klosett­ schüssel 3 angeordnet ist.

Der Urinaufnahmebehälter 9 weist eine Rückwand 15 auf, von der ein halbschalenförmiger Körper 16 vorsteht. Die Rückwand 15 ist vorzugsweise steif ausgebildet, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff. Der schalenförmige Körper 16 ist elastisch oder flexibel ausgebildet. Das heißt, er besteht beispielsweise aus Gummi oder einem gummielastischem Kunststoff. In der Entleer­ stellung legt sich damit der schalenförmige Körper 16 mit dem Randbereich 17 an seiner Öffnung 18 an der Innenwand 4 der Klo­ settschüssel 3 an (Fig. 1). Wenn die Spülung betätigt wird, fließt damit das Spülwasser entlang der Innenwand 4 in den Auf­ nahmebehälter 9 hinein. Der Aufnahmebehälter 9 erzeugt einen Wasserstau. Er wird durch das gestaute Wasser ausgespült, das dann in das Siphon 5 abfließt.

An der Rückwand 15 ist, wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, mit einem winkelförmigen Verlängerungshebel 21 ein Hand­ griff 20 befestigt, wobei sich der waagrechte Abschnitt 22 des Hebels 21 oberhalb des Bügels 8 befindet und damit der Hand­ griff 20 in der Entleerstellung seitlich neben dem Sitz 6 liegt.

Nach der Erfindung kann ein herkömmliches Spülklosett mit einem Urinal ausgerüstet werden. Dazu kann eine Vorrichtung vorgese­ hen sein, die aus dem Urinaufnahmebehälter 9 mit dem Träger 12, dem Verlängerungshebel 21 und dem Handgriff 20, dem Bügel 8 und den Achsen 7, 10 und 11 besteht. Diese Vorrichtung kann auch als Bausatz angeboten werden. Zur Befestigung der Vorrichtung an einem herkömmlichen Spülklosett braucht lediglich die hinte­ re Querachse 7 am hinteren Bereich oben auf die Klosettschüssel 7 montiert zu werden.

In der Nichtgebrauchsstellung gemäß Fig. 4, 7 und 10 ist der Bügel 8 senkrecht aufgeklappt. Der Urinaufnahmebehälter 9 ist um die Querachse 10 und die Drehachse 11 mit dem Handgriff 20 so gedreht, daß er oberhalb des Spülkastens 1 angeordnet ist. Der Sitz 6 des Spülklosetts ist damit freigegeben. Zum Urinie­ ren wird mit dem Handgriff 20 der Bügel 8 mit dem Urinaufnahme­ behälter 9 um die Querachse 7 nach unten auf den Sitz 6 ge­ klappt, und zugleich der Urinaufnahmebehälter 9 um 90° um die Querachse 10 verschwenkt, wodurch der Urinaufnahmebehälter 9 die Zwischenstellung gemäß Fig. 2 einnimmt. Anschließend wird der Urinaufnahmebehälter 9 mit dem Handgriff 20 um die Drehach­ se 11 gemäß dem Pfeil 13 um 180° gedreht, so daß er die Ge­ brauchsstellung gemäß Fig. 3, 6 und 9 einnimmt, bei der er vor der Klosettschüssel 3 in einer Höhe angeordnet ist, in der in ihn uriniert werden kann, ohne daß Urin auf den Boden der Toi­ lette verspritzt wird.

Alsdann wird der Urinaufnahmebehälter 9 mit dem Griff 20 um die Drehachse 11 gemäß dem Pfeil 13 um 180° wieder in die Zwischen­ stellung gemäß Fig. 2 gedreht und danach um die Querachse 10 in die Klosettschüssel 3 gekippt, um ihn dort zu entleeren.

Wie insbesondere Fig. 1 zu entnehmen, liegt der flexible, scha­ lenförmige Körper 16 des Urinaufnahmebehälters 9 damit mit sei­ nem Randbereich 17 an der Innenwandung 4 der Kloschüssel 3 an, so daß der Urinaufnahmebehälter 9 ausgespült wird, wenn die Spülung betätigt wird.

Danach wird mit dem Griff 20 der Urinaufnahmebehälter 9 um die Querachse 11 wieder in die Zwischenstellung gemäß Fig. 2 ge­ schwenkt und dann unter Freigabe des Sitzes 6 durch den Hand­ griff 20 mit dem Bügel 8 um die Querachsen 7 und 10 in die Nichtgebrauchsstellung gemäß Fig. 4, 7 und 10 nach oben ge­ klappt.

Der Handgriff 20 kann beispielsweise als Platzgründen auch auf der linken Seite angeordnet sein. Neben dem in der Zeichnung dargestellten Flachspülklosett ist nach der Erfindung der Urinaufnahmebehälter auch in eine Tiefspülklosettschüssel inte­ grierbar.

Die Drehung mit dem Handgriff 20 um die Drehachse 11 kann ent­ fallen, wenn ein Getriebe vorgesehen ist, das beim Drehen der Querachse 10 um 90° den Urinaufnahmebehälter 9 gemäß dem Pfeil 13 um die Drehachse 11 um 180° verschwenkt. Der Handgriff 20 braucht dann nur noch nach oben und unten bewegt zu werden.

Diese Variante ist in Fig. 11 dargestellt. Die Querachse 10 ist dabei mit Lagern 24, 25 am Bügel 8 gelagert. Auf der Quer­ achse 10 ist drehfest ein Kegelradsegment 26 angeordnet, das mit einem Kegelrad 27 kämmt, das drehfest auf der Drehachse 11 sitzt, welche an der Querachse 10 gemäß dem Pfeil 13 drehbar gelagert ist. Bei Betätigung des Handgriffs 20 dreht sich die Querachse 10 und damit die Drehachse 11 gemäß dem Pfeil 13 um 180°, so daß der Urinaufnahmebehälter 9 bei Bewegung von der Entleerstellung in die Gebrauchsstellung gemäß Fig. 11 nach vorne verschwenkt wird.

Claims (12)

1. Spülklosett, gekennzeichnet durch einen Behälter (9) zur Aufnahme von Urin, der in einer Entleerstellung in der Klosettschüssel (3) derart angeordnet ist, daß er bei Be­ tätigung der Klosettspülung von dem Spülwasser ausgewa­ schen wird und von der Entleerstellung aus der Klosett­ schüssel (3) nach oben in eine Gebrauchsstellung sowie in eine Nichtgebrauchsstellung unter Freigabe des Klosettsit­ zes (6) verschwenkbar ist.

2. Spülklosett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Urinaufnahmebehälter (9) an einer Halterung um eine Querachse (10) von der Entleer- in die Gebrauchsstellung verschwenkbar angelenkt ist.

3. Spülklosett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse (10) zur Verschwenkung des Urinaufnahmebe­ hälters (9) von der Entleer- in die Gebrauchsstellung bei über dem Klosettsitz (6) verschwenkter Halterung im vorde­ ren Bereich der Klosettschüssel (3) angeordnet ist.

4. Spülklosett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung um eine im hinteren Be­ reich der Klosettschüssel (3) angeordnete Querachse (7) von ihrer Position über dem Klosettsitz (6) in der Entleer- und Gebrauchsstellung des Urinaufnahmebehälters (9) nach hinten und oben zur Freigabe des Klosettsitzes (6) in die Nichtgebrauchsstellung des Urinaufnahmebehälters (9) an der Klosettschüssel (3) verschwenkbar angelenkt ist.

5. Spülklosett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung als Bügel (8) ausgebil­ det ist, dessen beide Enden an der hinteren Querachse (7) angeordnet sind und der sich in der Entleer- und Ge­ brauchsstellung des Urinaufnahmebehälters (9) über den Klosettsitz (6) erstreckt.

6. Spülklosett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Urinaufnahmebehälter (9) an der vorderen Querachse (10) um eine dazu senkrechte Drehachse (11) verschwenkbar befestigt ist.

7. Spülklosett nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Urinaufnahmebehälter (9) im Abstand von der Drehachse (11) angeordnet ist.

8. Spülklosett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Urinaufnahmebehälter (9) ein Handgriff (20) befestigt ist.

9. Spülklosett nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Urinaufnahmebehälter (9) als Scha­ le ausgebildet ist, welche in der Entleerstellung mit ih­ rem Randbereich (17) an der Schalenöffnung (18) an der In­ nenwand (4) der Klosettschüssel (3) anliegt, über die das Spülwasser zu dem Siphon (5) fließt.

10. Spülklosett nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Urinaufnahmebehälter zumindest in seinem Randbereich (17) elastisch oder flexibel ausgebildet ist.

11. Spülklosett nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich­ net, daß der Urinaufnahmebehälter (9) aus einer Rückwand (15) besteht, von der ein halbschalenförmiger Körper (16) vorsteht.

12. Spülklosett nach Anspruch 8 und 11, dadurch gekennzeich­ net, daß der Handgriff (20) an der Rückwand (15) befestigt st.