DE19625609C1 - Koordinateneingabevorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Koordinateneingabevorrichtung mit einer Eingabekugel, einer
mit dieser Eingabekugel in reibschlüssiger Verbindung stehenden Steuerkugel, deren
Durchmesser kleiner als der der Eingabekugel ist, ferner mit wenigstens zwei an der
Steuerkugel reibenden Steuerwellen zum Umsetzen der Bewegungen der Steuerkugel in
elektrische Signale.
Koordinateneingabevorrichtungen für Datenverarbeitungsanlagen sind aus offenkundi
ger Vorbenutzung bekannt. Die gebräuchlichste Ausführungsform ist eine sog. Maus.
Eine solche Maus weist eine aus der Unterseite des Gehäuses herausragende Kugel
auf, die auf einer ebenen Fläche abrollt. Die Drehung der Kugel wird üblicherweise mit
tels zwei an der Kugel reibenden Steuerwellen in elektrische Koordinaten umgesetzt, die
in der Regel die Bewegung der Maus in zwei Dimensionen beschreiben (X-Y-Ein
gabevorrichtung).
Der Nachteil der Maus liegt darin, daß sie nur in Verbindung mit einer ebenen Unterlage
als Arbeitsfläche eingesetzt werden kann. Dies macht ihre Verwendung insbesondere
bei mobilem Einsatz eines Computers (Notebook oder Laptop) schwierig.
Ebenfalls aus offenkundiger Vorbenutzung ist ein sog. Trackball bekannt, dessen Funk
tionsprinzip dem der Maus entspricht. Die Eingabekugel ist hier allerdings an der Ober
seite eines Gehäuses angeordnet und wird üblicherweise mit dem Zeigefinger betätigt.
Das Trackballgehäuse wird in der Regel seitlich oder an der Vorderseite eines Note
books bzw. Laptops angesetzt. Der Trackball erlaubt ein Arbeiten unabhängig von einer
ebenen Unterlage, ist aber verhältnismäßig unbequem zu handhaben.
Aus JP 05-224 811 A ist eine Koordinateneingabevorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Koordinateneingabevorrichtung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, deren konstruktive Gestaltung eine raumsparende,
insbesondere schmale Bauweise ermöglicht, so daß eine bequem mit einer Hand betä
tigbare und nicht auf eine Arbeitsfläche angewiesene Koordinateneingabevorrichtung
geschaffen werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Steuerwellen einander kreuzen.
Zunächst seien einige im Rahmen der Erfindung verwendeten Begriffe erläutert.
Eine Koordinateneingabevorrichtung ist jegliche Vorrichtung, mit deren Hilfe sich Bewe
gungen (Drehbewegungen der Eingabekugel) in elektrische Signale umsetzen lassen,
die in eine Datenverarbeitungsanlage eingespeist werden und dort beispielsweise einen
Cursor auf einem Bildschirm steuern. Die Koordinateneingabe erfolgt in der Regel- zwei
dimensional (X-Y-Koordinateneingabevorrichtung), sie kann jedoch unter Umständen
auch dreidimensional erfolgen.
Einer Eingabekugel ist jegliche hohl oder massiv ausgebildete Kugel, die teilweise aus
der Koordinateneingabevorrichtung herausragt und sich zwecks Koordinateneingabe
verdrehen läßt. Der Begriff Steuerkugel bezeichnet diejenige hohl oder massiv ausgebil
dete Kugel, die unmittelbar mit Einrichtungen zum Abnehmen der Bewegung dieser
Steuerkugel und Umsetzen in elektrische Signale in Verbindung steht. Eine reibschlüssi
ge Verbindung zwischen diesen beiden Kugeln bedeutet, daß sich Eingabe- und Steuer
kugel dergestalt berühren, daß beim Verdrehen der Eingabekugel die Steuerkugel
ebenfalls (im entgegengesetzten Sinn) verdreht wird, zwischen den beiden Kugeln be
steht dabei kein oder nur ein geringer Schlupf.
Unter Einrichtungen zum Umsetzen der Kugelbewegungen in elektrische Signale sind
jegliche Einrichtungen zu verstehen, die die Kugelbewegung mechanisch oder auf ande
re Weise (beispielsweise optisch) abtasten und elektrische Signale erzeugen, die ein
Maß für die Drehbewegung der Kugel in einer bestimmten Richtung (beispielsweise der
X- und der Y-Richtung) sind. Solche Umsetzeinrichtungen sind dem Fachmann aus dem
Stand der Technik geläufig.
Der Kern der Erfindung liegt darin, die Bewegungen der Eingabekugel nicht unmittelbar
abzutasten und in elektrische Signale umzusetzen, sondern diese Abtastung indirekt mit
Hilfe einer separaten Steuerkugel, die mit der Eingabekugel in im wesentlichen reib
schlüssiger Verbindung steht, vorzunehmen. Der Durchmesser der Steuerkugel ist klei
ner als der der Eingabekugel und die Bewegungen der Steuerkugel werden mittels we
nigstens zwei Steuerwellen abgetastet, die einander kreuzend angeordnet sind. Diese
konstruktive Gestaltung ermöglicht eine Anordnung der Einrichtungen zum Abtasten der
Bewegungen in einem Bereich unterhalb der Eingabekugel, dies wiederum ermöglicht,
wie unten noch näher ausgeführt wird, erfindungsgemäß die Gestaltung des Gehäuses
der Koordinateneingabevorrichtung in der Art eines von einer Hand wenigstens teilweise
zu umschließenden, in der Handfläche ruhenden und ergonomisch ausgebildeten Hand
griffs, an dessen Oberseite die Eingabekugel herausragt und bequem mit dem Daumen
der das Gehäuse umschließenden Hand zu betätigen ist. Erfindungsgemäß ist es so
möglich, die Koordinateneingabevorrichtung freihändig mit einer Hand zu handhaben,
ohne dabei auf eine Arbeitsfläche zum Abrollen angewiesen zu sein. Dies erleichtert
sowohl das Arbeiten mit einem mobilen Computer unterwegs als auch das Arbeiten an
einem stationären Computer auf einem Schreibtisch, da die freihändige Betätigung der
Koordinateneingabevorrichtung ein entspanntes Arbeiten in beliebigen Arbeitshaltungen
(beispielsweise auch zurückgelehnt) ermöglicht.
Im Stand der Technik bedingt die Anordnung der Einrichtungen zum Abtasten der Bewe
gungen der Eingabekugel unmittelbar an derselben eine verhältnismäßig breite Bauwei
se der Koordinateneingabevorrichtung im Bereich dieser Eingabekugel, so daß eine
Ausbildung als bequem von einer Hand umschließbarer Griff mit an der Oberseite her
ausragender Eingabekugel nicht möglich ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Ein
gabekugel einen etwas größeren Durchmesser aufweisen soll, der ein bequemes Betäti
gen mit dem Daumen erleichtert.
Der Durchmesser der Steuerkugel ist kleiner als der Durchmesser der Eingabekugel. Die
Erfindung kombiniert eine große, ein bequemes Betätigen erlaubende Eingabekugel mit
einer kleineren Steuerkugel, an der entsprechend raumsparend Einrichtungen zum Ab
tasten von deren Bewegungen angreifen können. Es ist so möglich, die Steuerkugel
samt Umsetz- bzw. Abtasteinrichtungen auf einer Fläche unterzubringen, die die Quer
schnittsfläche der Eingabekugel größeren Durchmessers nicht oder nur unwesentlich
überschreitet. Dies ermöglicht eine besonders schmale und bequem von einer Hand zu
umschließende Bauform der Koordinateneingabevorrichtung, diese kann sich sogar von
der die Eingabekugel aufweisenden Oberseite abwärts verjüngen.
Das Abtasten der Bewegungen der Steuerkugel erfolgt durch wenigstens zwei an der
Steuerkugel reibende Steuerwellen. Diese Steuerwellen sind vorzugsweise mit aus dem
Stand der Technik bekannten Schlitzscheiben versehen, die eine Lichtschranke durch
laufen und mittels dieser Lichtschranke abhängig von Drehrichtung und Geschwindigkeit
elektrische Signale erzeugen. Solche Schlitzscheiben und die zugehörigen optoelektro
nischen Einrichtungen sind dem Fachmann geläufig und bedürfen hier keiner näheren
Erläuterung. Die Drehungen der Steuerwellen können auch mit anderen Mitteln als den
beschriebenen Schlitzscheiben und optoelektronischen Einrichtungen abgetastet wer
den.
Es werden in der Regel zwei Steuerwellen vorhanden sein, um eine zweidimensionale
Bewegung abzunehmen und Signale in diesen beiden Dimensionen zu erzeugen.
Die Steuerwellen kreuzen einander. Dieses Kreuzen der Steuerwellen ermöglicht, wie im
Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel näher beschrieben, eine besonders raum
sparende Anordnung von Steuerwellen, Schlitzscheiben und zugehörigen optoelektroni
schen Abtasteinrichtungen und damit eine besonders schlanke Bauweise des Gehäuses
der Koordinateneingabevorrichtung.
Die tribologische Werkstoffpaarung von Eingabe- und Steuerkugel sollte so ausgebildet
sein, daß die beiden Kugeln mit keinem oder nur einem geringen Schlupf aneinander
reiben, sie also in im wesentlichen reibschlüssiger Verbindung stehen. Die Bewegungen
der Steuerkugel folgen dann vollständig oder doch zumindest weitgehend den Bewe
gungen der Eingabekugel. Vorteilhaft ist es, wenn die Eingabekugel zu diesem Zweck
eine gummierte Oberfläche aufweist. Sie weist damit einen verhältnismäßig hohen Rei
bungskoeffizienten auf. Dies erleichtert nicht nur die reibschlüssige Verbindung mit der
Steuerkugel, sondern auch das Betätigen mit dem Daumen. Die Eingabekugel wird
zweckmäßigerweise kugelgelagert, um ein leichtes Verdrehen zu ermöglichen.
Die Steuerkugel besteht vorteilhafterweise aus einem harten Kunststoff. In Verbindung
mit einer gummierten Eingabekugel wird einerseits eine reibschlüssige Verbindung si
chergestellt, anderseits benötigt die verhältnismäßig glatte Hartkunststoffoberfläche kei
ne aufwendige Kugellagerung, eine konstruktiv einfachere Gleitlagerung ist ausreichend.
Die Drehbewegungen der Steuerwellen werden, wie oben bereits beschrieben, vorzugs
weise mittels optoelektronischer Einrichtungen in elektrische Signale umgesetzt. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Koordinateneingabe
vorrichtung ein griffgünstiges, von einer Hand wenigstens teilweise umschließbares Ge
häuse auf, an dessen Oberseite die mittels des Daumens der das Gehäuse umschlie
ßenden Hand betätigbare Eingabekugel angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist vorzugsweise zusätzliche Funktionstasten auf.
Diese sind vorteilhafterweise griffgünstig für die das Gehäuse umschließenden Finger
bzw. den Daumen angeordnet. Vorzugsweise handelt es sich um wenigstens zwei Funk
tionstasten. Mit Hilfe dieser Funktionstasten können diejenigen Funktionen des Compu
ters gesteuert werden, die bei einer üblichen Maus mittels der Maustasten betätigt wer
den.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen be
schrieben. Darin zeigen:
Fig. 1-4 Ansichten der erfindungsgemäßen Koordinateneingabevorrichtung von
vier Seiten, die durch das jeweils mitgezeichnete Koordinatensystem
kenntlich gemacht sind;
Fig. 5 eine Draufsicht von oben;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch den oberen Teil der Vorrichtung;
Fig. 7 einen Längsschnitt durch den die Steuerkugel halternden Trichter mit
Steuerwellen und Schlitzscheiben;
Fig. 8 einen Schnitt in der Radialebene (X-Y-Ebene) von Steuerkugeltrichter
und Steuerwellen;
Fig. 9 und 10 im Detail ein Lager einer Steuerwelle.
In den Fig. 1 bis 5 ist die äußere Gestaltung der erfindungsgemäßen Koordinateneinga
bevorrichtung zu erkennen. Das ergonomisch gestaltete und bequem mit einer Hand zu
greifende Griffgehäuse 1 weist an seiner Oberseite einen Ringlagerdeckel 2 auf, der die
mit dem Daumen zu betätigende Eingabekugel 3 haltert. Eine vorzugsweise mit dem
Zeigefinger zu betätigende Funktionstaste 4 und eine weitere vorzugsweise mit dem
Daumen zu betätigende Funktionstaste 5 dienen der Steuerung von Funktionen des
Computers. Ein Kabel 6 dient der Verbindung mit der Schnittstelle des Computers, im
Rahmen der Erfindung kann die Verbindung der Eingabevorrichtung mit dem Computer
aber auch wahlweise drahtlos erfolgen. Aus der Draufsicht in Fig. 5 ist zu erkennen, daß
es sich bei dieser Eingabevorrichtung um eine Konstruktion für einen Rechtshänder
handelt; der Daumen der rechten Hand kann beim Umschließen des Gehäuses 1 be
quem die Eingabekugel 3 einerseits und die Funktionstaste 5 andererseits erreichen, die
Funktionstaste 4 ist bequem mit dem Zeigefinger betätigbar. Eine entsprechende Vor
richtung für Linkshänder wird spiegelsymmetrisch zur Y-Z-Ebene ausgeführt werden.
In den Figuren ist zu erkennen, daß sich die Form des Griffgehäuses 1 nach unten hin
verjüngt, beim Anschluß des Kabels 6 ist sie abgerundet. Nach oben in Richtung der
Eingabekugel 3 hin erweitert sich das Gehäuse 1, die Funktionstasten 4 und 5 sind
zwecks griffgünstiger Anordnung auf einem seitlich leicht ausladenden Vorsprung ange
ordnet. Die Form des Gehäuses 1 setzt sich bündig in den Ringlagerdeckel 2 fort, der die
Eingabekugel 3 haltert und zentriert.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 6 dargestellt. Die verhältnis
mäßig leichte, hohle Hartkunststoffkugel 3 weist eine gummierte Oberfläche zur Erhö
hung ihres Reibkoeffizienten auf. Ggf. kann die Eingabekugel 3 auch als hohle, gum
mierte Metallkugel (beispielsweise Stahlkugel) ausgebildet sein. Die reibungsarme Lage
rung und Zentrierung der Eingabekugel 3 erfolgt mittels im Lagertrichter 19 angeordneter
Lagerkugeln 23 aus Stahl sowie mittels im Ringlagerdeckel 2 angeordneter Stahllager
kugeln 25.
Der Lagertrichter 19 weist im wesentlichen die Form eines hohlen Kegelstumpfes mit im
Bereich des größeren Durchmessers angeordneten radialen Abstufungen auf. Er ist her
ausnehmbar im Griffgehäuse 1 gehaltert und weist zwecks genauer Positionierung ein
Formschloß 20 auf, das in eine passende Aussparung 21 im Griffgehäuse 1 eingreift.
Der Lagertrichter 19 haltert die gesamte Mechanik zur Umsetzung in elektrische Signale,
insbesondere die Steuerwellen 8, 9 mit den Schlitzsteuerscheiben 10, 11. Diese Teile
sind also zur Montage und für etwaige Reparaturen durch einfaches Herausnehmen des
Steuertrichters 19 zugänglich.
In der ersten radialen Abstufung des Lagerdeckels des Lagertrichters 19 sind wenigstens
drei über den Umfang dieser radialen Stufe verteilte Senkungen 22 eingetieft, in die we
nigstens drei Lagerkugeln 23 aus Stahl drehbar eingesetzt sind. Ein auf dem La
gertrichter 19 aufliegender und durch das Griffgehäuse 1 zentrierter Haltering 24 haltert
die Lagerkugeln 23 in ihren zugehörigen Senkungen 22, sein Innenradius ist so bemes
sen, daß er diese Haltefunktion erfüllt, ohne die Eingabekugel 3 zu berühren. Die wenig
stens drei Lagerkugeln 23 zentrieren und positionieren die Eingabekugel 3 im La
gertrichter 19, sie leiten beim Verdrehen der Eingabekugel 3 mittels des Daumens auf
diese ausgeübte Kräfte über den Lagertrichter 19 in das Griffgehäuse 1 ab. Ihre Anord
nung unterhalb des größten Durchmessers der Eingabekugel 3 verhindert ein Durch
drücken dieser Eingabekugel 3 durch die Ebene der Lagerkugeln 23.
Auf dem Griffgehäuse 1 ist ein Ringlagerdeckel 2 befestigt, der in einem radial nach in
nen vorragenden Bereich wenigstens drei gleichmäßig über den Umfang verteilte Sen
kungen 26 zur Aufnahme von Stahllagerkugeln 25 aufweist. Ein in den Ringlagerdeckel
2 eingesetzter Haltering 27 mit entsprechenden Senkungen sichert die Stahlkugeln 25
gegen Herausfallen und bewirkt eine Halterung bei gleichzeitig freier Verdrehbarkeit der
Stahlkugeln 25. Die Innenradien von Ringlagerdeckel 2 und Haltering 27 sind so bemes
sen, daß die Eingabekugel 3 von diesen nicht berührt wird und lediglich durch die Lager
kugeln 25 geführt wird.
Die Eingabekugel 3 wird somit in zwei zueinander parallelen Ebenen durch mindestens
je drei Stahllagerkugeln 23, 25 leicht verdrehbar gehaltert.
In einem unteren Bereich des Lagertrichters 19 befinden sich wenigstens drei gleichmä
ßig über den Umfang verteilte, in einer Radialebene des Lagertrichters 19 angeordnete
Auflager 28, die vorzugsweise als kugelschalenförmige Vorsprünge ausgebildet sind und
einstückig mit dem Lagertrichter 19 verbunden sind. Diese Auflager 28 lagern die Steu
erkugel 7, die gegenüber der Eingabekugel 3 einen kleineren Durchmesser aufweist. Sie
besteht aus einem harten Kunststoff mit vorzugsweise niedrigen Reibkoeffizienten. Da
zwischen der Steuerkugel 7 und den Auflagern 28 eine Gleitreibung stattfindet, sollte die
tribologische Werkstoffpaarung von Steuerkugel 7 und Auflagern 28 für eine verhältnis
mäßig geringe Gleitreibung ausgelegt sein. Beispielsweise kann der Lagertrichter 19 mit
den angeformten Auflagern 28 ebenfalls aus einem harten Kunststoff bestehen. Die
Auflager 28 haltern die Steuerkugel 7 unterhalb des Bereichs ihres größten Durchmes
sers, so daß ein Durchrutschen durch die von den Auflagern 28 aufgespannte Ebene
nicht möglich ist.
Die Steuerkugel 7 steht bei 18 mit der Eingabekugel 3 in im wesentlichen reibschlüssiger
Verbindung. Die Werkstoffpaarung einer gummierten Oberfläche der Eingabekugel 3
und einer harten Kunststoffoberfläche der Steuerkugel 7 stellt weitgehenden Reibschluß
sicher. Der Berührpunkt 18 der beiden Kugeln 3, 7 stellt gleichzeitig einen weiteren La
gerpunkt für die Steuerkugel 7 dar, so daß diese auf mindestens vier Punkten im Raum,
die vier Ecken eines Tetraeders bilden, sicher gelagert ist. Die Steuerkugel 7 ist daher
ebenso wie die Eingabekugel 3 nur um sich selbst drehbar, nicht jedoch im Raum ver
schieblich.
Zwei rechtwinklig zueinander verlaufende und sich kreuzende Steuerwellen 8, 9 stehen
mittels auf diese Achsen aufgeschobenen Gummihülsen 37 im wesentlichen reibschlüs
sig mit der Steuerkugel 7 in Verbindung. Am Lagertrichter 19 sind je zwei Lager für jede
dieser Steuerwellen 8, 9 angeordnet. Es handelt sich dabei um jeweils ein zweiwertiges
Querlager 29, 30, das Kräfte nur in Radialrichtung aufnimmt, und um je ein dreiwertiges
Quer- und Längslager 31, 32, das Kräfte sowohl in Radial- als auch in Axialrichtung der
zugehörigen Steuerwelle 8, 9 aufnimmt. Die Querlager 29, 30 weisen je eine Bohrung
auf, in der die zugehörige Steuerwelle 9, 8 mit geringem Radialspiel läuft. Die Quer- und
Längslager 31, 32 sind im Detail in den Fig. 9 und 10 dargestellt. Jedes Lager 31, 32
weist in einer Lagerbohrung sechs über den Umfang verteilte, radial nach innen gerich
tete, etwa pyramidenförmige Federzungen 33 auf, die durch Schlitze 34 getrennt sind.
Eine Fasung 35 am Stirnende der Steuerwellen 8, 9 erleichtert ein Einstecken dieser
Wellen 8, 9 in die Lager 31, 32. Beim weiteren Durchschieben der Steuerwellen 8, 9
rasten die Federlamellen 33 in die radiale Kerbung 36 der jeweiligen Steuerwelle 8, 9 ein
und haltern die entsprechende Welle sowohl in Radial- als auch in Axialrichtung. Die
Anordnung der Steuerwellen 8, 9 relativ zur Steuerkugel 7 ist so bemessen, daß die
Gummihülsen 37 mit leichter Vorspannung an der Steuerkugel 7 anliegen. Der La
gertrichter 19 weist Aussparungen 38, 39 auf, durch die die Steuerwellen 9, 8 verlaufen,
und durch die die Gummihülsen 37 mit der Lagerkugel 7 in Berührung gebracht werden
können.
Die einander kreuzende Anordnung der Steuerwellen 8, 9 ermöglicht eine besonders
raumsparende Anordnung der an einem Ende aufgesetzten Schlitzsteuerscheiben 10,
11 und der zugehörigen Optoelektronik. Diese Schlitzsteuerscheiben 10, 11 drehen sich
mit einem Bereich, in dem gleichmäßig über den Umfang verteilte Lücken bzw. Schlitze
12 angeordnet sind, durch von LEDs 13, 14 und lichtempfindlichen Empfängern 15, 16
gebildete Lichtschranken. Eine Drehung der Steuerwellen 8, 9 und der zugehörigen
Schlitzsteuerscheiben 10, 11 erzeugt somit Lichtimpulse in den lichtempfindlichen Emp
fängern 15, 16 die in elektrische Signale umgesetzt werden und über das Kabel 6 dem
Computer zugeleitet werden. Die Ausbildung dieser optoelektronischen Umsetzeinrich
tung ist dem Fachmann geläufig und bedarf hier keiner näheren Erläuterung. Es sei an
gemerkt, daß diese optoelektronischen Einrichtungen auch die Drehrichtung der Schlitz
steuerscheiben 10, 11 erfassen. Die Umwandlung der Signale der lichtempfindlichen
Empfänger 15, 16 in eine zur Einspeisung in die Schnittstelle des Computers geeignete
Form geschieht mittels einer elektronischen Schaltung 17.
In Fig. 6 ist zu erkennen, daß die Symmetrieachse Z des Lagertrichters 19 gleichzeitig
durch die Mittelpunkte der Kugeln 3, 7 sowie durch den Wälzpunkt 18 dieser beiden Ku
geln verläuft.
Beim Betätigen der Eingabekugel 3 (vorzugsweise mittels des Daumens) rollt diese auf
der Steuerkugel 7 ab und überträgt ihre Drehbewegungen in entsprechende gegensinni
ge Bewegungen der Steuerkugel 7. Die Bewegungen der Steuerkugel 7 um die X-Achse
einerseits und um die Y-Achse andererseits (siehe Fig. 8) werden auf die Steuerwelle 8
bzw. die Steuerwelle 9 übertragen und mittels der Schlitzsteuerscheiben 10, 11 und der
zugehörigen optoelektronischen Einrichtungen in elektrische Signale umgesetzt. Das
Durchmesserverhältnis der Eingabekugel 3 und der Steuerkugel 7 bewirkt, daß sich der
Cursor beim Verdrehen der Eingabekugel 3 um einen bestimmten Winkel um eine grö
ßere Strecke auf dem Bildschirm bewegt, als wenn mittels der Steuerwellen 8, 9 unmit
telbar die Bewegung der Eingabekugel abgegriffen würde. Sollte dies aus dem einen
oder anderen Grunde unerwünscht sein, kann man entweder die Anzahl der Schlitze der
Schlitzsteuerscheiben 10, 11 entsprechend ändern oder aber die Cursorgeschwindigkeit
per Software im Computer verstellen.
Claims (6)
1. Koordinateneingabevorrichtung, mit einer Eingabekugel (3), einer mit dieser Eingabe
kugel (3) in reibschlüssiger Verbindung stehenden Steuerkugel (7), deren Durchmes
ser kleiner als der der Eingabekugel (3) ist, ferner mit wenigstens zwei an der Steuer
kugel (7) reibenden Steuerwellen (8, 9) zum Umsetzen der Bewegungen der Steuer
kugel (7) in elektrische Signale, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerwellen (8, 9)
einander kreuzen.
2. Koordinateneingabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eingabekugel (3) eine gummierte Oberfläche aufweist.
3. Koordinateneingabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkugel (7) aus einem harten Kunststoff besteht.
4. Koordinateneingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehbewegungen der Steuerwellen (8, 9) mittels optoelektronischer
Einrichtungen in elektrische Signale umgesetzt werden.
5. Koordinateneingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ein griffgünstiges, von einer Hand wenigstens teilweise umschließ
bares Gehäuse (1) aufweist, an dessen Oberseite die mittels des Daumens der das
Gehäuse (1) umschließenden Hand betätigbare Eingabekugel (3) angeordnet ist.
6. Koordinateneingabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung zusätzliche Funktionstasten (4, 5) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29616753U DE29616753U1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Ergonomische, handgriffartige Koordinateneingabe-Vorrichtung (Track-Ball; Maus) |
DE1996125609 DE19625609C1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Koordinateneingabevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996125609 DE19625609C1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Koordinateneingabevorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19625609C1 true DE19625609C1 (de) | 1997-10-30 |
Family
ID=7798093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996125609 Expired - Fee Related DE19625609C1 (de) | 1996-06-26 | 1996-06-26 | Koordinateneingabevorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19625609C1 (de) |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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