DE19625259A1 - Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an Mastrohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an Mastrohren und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von
Korrosionsschäden an Mastrohren, bei welchem eine Stabi
lisierung des Mastes durch eine biegesteife Überbrückung
des Korrosionsbereiches erzielt wird, welche über eine
Wartungsöffnung vom Inneren des Mastes aus vorgenommen
wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Mastrohre, welche z. B. für Lichtmasten, Telefonmasten
oder Masten von Oberleitungen von elektrisch angetrie
benen Verkehrsmitteln eingesetzt werden, bestehen üblicher
weise aus einem metallischen Rohr, welches einen unterhalb
der Erdoberfläche und einen oberhalb der Erdoberfläche
liegenden Abschnitt aufweist. Der aus der Erde heraus
ragende Abschnitt weist im allgemeinen eine verschließbare
Öffnung auf, durch welche Verkabelungs-, Schaltungs- und
Wartungsarbeiten durchgeführt werden können. Der in der
Erde liegende Abschnitt des Mastes dient der Befestigung
und ist zu diesem Zweck ausreichend tief eingegraben und/
oder durch ein Fundament zusätzlich gesichert.
Untersuchungen haben ergeben, daß insbesondere der in
der Erde liegende Abschnitt des Mastrohres Korrosions
einflüssen durch Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Es wurde
festgestellt, daß die Korrosion in einer Tiefe von ca.
10 bis 40 cm unterhalb der Erdoberfläche ein Maximum
erreichen kann. Im Laufe der Zeit kann diese Korrosion
so weit fortschreiten, daß die Standfestigkeit des Rohr
mastes signifikant beeinträchtigt ist.
Aus diesem Grund werden die in der Erde liegenden Ab
schnitte von Masten in regelmäßigen Zeitabständen in
spiziert und gegebenenfalls saniert.
Zur Sanierung wird üblicherweise in das Innere des Mast
rohres eine Armierung, vorzugsweise aus Stahl, eingebracht
und das Mastrohr anschließend bis oberhalb des Korrosions
bereiches mit Beton aufgefüllt. Hierdurch soll eine
biegesteife Überbrückung des Korrosionsbereiches erzielt
werden.
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist jedoch, daß
durch das Auffüllen des Mastinneren mit Beton der Zugang
zum Inneren des Mastfußes z. B. zu Inspektionszwecken
oder für Arbeiten an den Elektrokabeln unmöglich gemacht
wird. Außerdem ist das Einbringen der Stahlarmierungen
in das Innere des Mastrohres durch die Wartungsöffnung
aufgrund der Steifheit der Armierungen schwierig und
führt oftmals zu Beschädigungen an der Verkabelung bzw.
an sonstigen Einrichtungen im Inneren des Mastfußes.
Schließlich führen die unterschiedlichen Biegesteifigkeiten
des Stahlbetons und des metallischen Mastrohres nach
einiger Zeit zu Lockerungserscheinungen, welche die
Dauerhaftigkeit der Sanierung beeinträchtigen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden von Mast
rohren anzugeben, welches die Zugänglichkeit zum Mast
inneren weiterhin gewährleistet, die Einrichtungen im
Inneren des Mastrohres vor Beschädigungen schützt und
vor allem eine dauerhafte biegesteife Überbrückung des
Korrosionsbereiches gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an Mast
rohren, bei welchem eine Stabilisierung des Mastes durch
eine biegesteife Überbrückung des Korrosionsbereiches
erzielt wird, welche über eine Wartungsöffnung vom Inne
ren des Mastes aus vorgenommen wird. Bei diesem Verfahren
wird ein rohrförmiger Einsatz mit einer zunächst kleineren
Gesamt-Außenabmessung als der Innendurchmesser des Mast
rohres über die Wartungsöffnung in das Innere des Mastes
in Höhe des Korrosionsbereichs eingebracht. Die Außenwand
des rohrförmigen Einsatzes wird dann durch eine Vergrößer
ung des Außendurchmessers des rohrförmigen Einsatzes bis
zur Anlage an die Innenwand des Mastrohres und schließlich
zur Erstarrung gebracht.
Die rohrförmige Ausgestaltung der biegesteifen Überbrückung
hat den Vorteil, daß das Innere des Mastrohres auch
nach einer Sanierung für weitere Arbeiten zugänglich
bleibt. Das Risiko einer Beschädigung der Elektrokabel
im Inneren des Mastrohres wird hierdurch ebenfalls ver
ringert, wobei - sollte es dennoch einmal zu einer Be
schädigung kommen - eine Reparatur problemlos möglich
ist. Schließlich kann durch eine geeignete Auswahl eines
entsprechenden Materials für den rohrförmigen Einsatz
die Biegesteifigkeit des rohrförmigen Einsatzes so ge
wählt werden, daß die Überbrückung des Korrosionsberei
ches möglichst dauerhaft ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen wiedergegeben.
Bei einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird für den rohrförmigen Einsatz ein biege
steifes Kunststoff-Material verwendet. Derartige Material
ien sind leicht erhältlich, der Einsatz ist bei guter
Zugänglichkeit des Korrosionsbereichs möglich.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens zur Sanie
rung von Korrosionsschäden umfaßt einen Arbeitsgang,
in welchem der rohrförmige Einsatz erst nach der Vergröße
rung seines Durchmessers biegesteif verfestigt wird.
Hierdurch ist ein besonders einfaches Einbringen des
rohrförmigen Einsatzes in das Innere des Mastrohres
auch bei schlechter Zugänglichkeit des Korrosionsbereiches
möglich.
Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens zeichnet sich dadurch aus, daß der rohrförmige Ein
satz zumindest zum Teil unter Bestrahlung, z. B. mit
Infrarot-Strahlen oder Ultraviolett-Strahlen, aushärtet.
Das Einbringen einer solchen Strahlungsquelle in das
Innere des Mastrohres ist einfach und bietet sich insbe
sondere beim Einsatz bestimmter Epoxidharze an.
Die Vergrößerung des Durchmessers des rohrförmigen Ein
satzes kann jedoch auch durch den Einsatz einer entspre
chenden mechanischen Vorrichtung bewirkt werden, wie
z. B. einem aufblasbaren Luftsack oder einer Spreizkeule.
Hierdurch können insbesondere relativ steife rohrförmige
Einsätze in der notwendigen Weise gedehnt werden.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die
Vergrößerung des Durchmessers des rohrförmigen Einsatzes
und/oder die biegesteife Verfestigung des rohrförmigen
Einsatzes mindestens zum Teil durch eine Erwärmung des
rohrförmiges Einsatzes bewirkt wird. Diese Vorgehensweise
kann bei zahlreichen Kunststoffen angewendet werden.
Vorzugsweise wird für den rohrförmigen Einsatz ein Kunst
stoff-Material mit Formgedächtnis, wie z. B. ein PTE-Kunst
stoff, verwendet.
Mit dem Begriff "Formgedächnis" wird ein spezifischer
Sachverhalt beschrieben, welcher auch als "Elastizitäts
gedächtnis" oder "Memory-Effekt" bekannt ist. Ein Werkstück,
welches aus einem derartigen Werkstoff hergestellt ist,
behält eine bei Raumtemperatur erzeugte Verformung beliebig
lang bei. Voraussetzung hierfür ist, daß die Umgebungs
temperatur gleich bleibt. Wird die Temperatur jedoch
erhöht, so erinnert sich der Werkstoff wieder an seine
ursprüngliche Gestalt vor dieser Verformung und strebt
selbständig wieder die ursprüngliche Form an. Nach dem
Wiederabkühlen bleibt der Werkstoff dann in der Lage, in
die er sich "zurückerinnert" hat.
Ein rohrförmiger Einsatz aus einem Material mit Formge
dächtnis weist also in seinem "Ur-Zustand" mindestens
einen dem Innendurchmesser des zu sanierenden Mastrohres
entsprechenden Außendurchmesser auf. Der rohrförmige
Einsatz wird dann bei Raumtemperatur so verformt, daß
er eine kleinere Gesamt-Außenabmessung aufweist. Nach dem
Einbringen in das Mastrohr wird er dann erwärmt (siehe
auch weiter unten), wodurch er sich an seinen Ur-Zustand
erinnert und danach strebt, wieder die ursprüngliche Form
bzw. Ausdehnung anzunehmen.
Die Erwärmung des rohrförmigen Einsatzes kann zumindest
teilweise durch die Einleitung entweder eines heißen Gases,
z. B. Luft, oder durch die Einleitung einer heißen Flüssig
keit, wie z. B. Wasser, herbeigeführt werden.
Bei zwei anderen Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden zwischen die Außenwand des rohrförmigen
Einsatzes und die Innenwand des Mastrohres im Korrosions
bereich Mittel eingebracht, welche den Kontakt zwischen
dem rohrförmigen Einsatz und dem Mastrohr verbessern
und/oder den Korrosionsfortschritt im Korrosionsbereich
vermindern. Eine Verbesserung des Kontaktes zwischen
dem rohrförmigen Einsatz und dem Mastrohr wird z. B.
durch den Einsatz von Expoxydharzklebern, die Verminde
rung des Korrosionsfortschritts z. B. durch handelsüb
liche Rostschutzmittel und/oder durch spezielle feuchtig
keitsabweisende Substanzen erzielt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, eine
Vorrichtung zu schaffen, welche eine biegesteife Über
brückung des Korrosionsbereiches entsprechend dem vorge
nannten erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen rohrförmigen Einsatz
aus einem Material gelöst, welches eine Expansion von
einer relativ kleinen Außenabmessung zu einem relativ
großen Außendurchmesser gestattet und welches in expan
dierter Form zur Erstarrung gebracht werden kann.
Eine bevorzugte Weiterbildung des rohrförmigen Einsatzes
enthält ein Material mit Formgedächtnis (auf den Begriff
"Formgedächtnis" wurde weiter oben detailliert eingegangen).
Der rohrförmige Einsatz weist vorzugsweise eine konische
Form auf, um einer konischen Mastgeometrie optimal ent
sprechen zu können.
Zur Verringerung der Gesamt-Außenabmessung ist, beson
ders bei der Verwendung eines Kunststoffes mit Formge
dächtnis, die Verformung bei Raumtemperatur zu einem C-Profil
besonders vorteilhaft.
Zur Verbesserung der Biegesteifigkeit kann der erfindungs
gemäße rohrförmige Einsatz in Längsrichtung mit Verstei
fungsfasern z. B. aus Glas, Kohle oder Kevlar versehen
werden.
Ein besonders einfaches Einbringen in das Innere des
Mastrohres gestattet ein rohrförmiger Einsatz, welcher
zunächst biegeweich ist und erst im expandierten Zustand
verfestigt werden kann.
Eine bevorzugte Ausgestaltung dieses rohrförmigen Einsatzes
umfaßt eine dehnbare und flexible rohrförmige Hülle,
in welcher ein zunächst nicht formstabiles, jedoch zu
gegebener Zeit verfestigbares Material eingebracht ist.
Um das Ausmaß der Quetschung eines derartigen rohrförmigen
Einsatzes beim Ausdehnen gegen die Innenwand des Mast
rohres zu begrenzen, kann die rohrförmige Hülle in Längs
richtung gegebenenfalls geeignete Versteifungen aufweisen,
so daß die rohrförmige Hülle nur in Umfangsrichtung, nicht
jedoch in Längsrichtung dehnbar ist. Als Füllmaterial kommt
vorzugsweise ein Expoxidharz in Frage. Vorteilhaft bei
einem derartigen rohrförmigen Einsatz ist insbesondere,
daß er sich leicht auch an unregelmäßige Innenkonturen
eines Mastrohres anpassen kann.
Der rohrförmige Einsatz kann schließlich Materialien
enthalten, welche sich unter Bestrahlung z. B. mit Infra
rot- oder Ultraviolett-Strahlen verfestigen oder er kann
Materialien enthalten, welche sich unter Erwärmung aus
dehnen oder/und verfestigen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher er
läutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des bodennahen
Bereichs eines Mastrohres (Vorderteil wegge
schnitten) mit einem in das Mastrohr eingeführten
ersten Ausführungsbeispiel eines rohrförmigen
Einsatz im Anfangszustand;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht ähnlich der Fig. 1,
wobei sich der rohrförmige Einsatz in einem
Zwischenzustand befindet;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht ähnlich den Fig.
1 und 2, wobei sich der rohrförmige Einsatz
im Endzustand befindet;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des bodennahen
Bereichs eines Mastrohres (Vorderteil wegge
schnitten) mit einem in das Mastrohr eingeführten
zweiten Ausführungsbeispiel eines rohrförmigen
Einsatzes (Vorderteil weggeschnitten) in einem
Anfangszustand;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht ähnlich der Fig.
4, wobei sich der rohrförmige Einsatz im Endzu
stand zusammen mit einer Expansionsvorrichtung
befindet.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel
eines rohrförmigen Einsatzes 2 zu verschiedenen Zeitpunkten
während des Einbringens in einen Korrosionsbereich 6
eines Lichtmastes 4. Der rohrförmige Einsatz 2 weist zur
Verringerung der Gesamt-Außenabmessung D zunächst eine
Faltung in Längsrichtung im Sinne eines C-Profils auf.
Die Bildung dieses C-Profils erfolgte durch eine Kaltver
formung eines Polyäthylen-Rohres aus einem Material mit
Formgedächtnis. Auf den Begriff des "Formgedächtnisses",
welcher auch "Memory-Effekt" genannt wird, wurde oben
näher eingegangen.
In Fig. 1 ist der bodennahe Bereich eines Mastrohres 10
dargestellt, dessen vordere Hälfte zur besseren Darstellung
weggeschnitten ist. Durch eine Wartungsöffnung 16, von
der in Fig. 1 nur ein Teil sichtbar ist, wurde der
rohrförmige Einsatz 2 in das Innere des Mastrohres 10
verbracht. Die Elektrokabel 14, welche der Leistungsver
sorgung der in der Spitze des Lichtmastes 4 vorhandenen
Beleuchtungseinrichtung (nicht dargestellt) dienen, müssen
zuvor an geeigneter Stelle gelöst und durch den rohr
förmigen Einsatz 2 hindurchgefädelt werden.
Der rohrförmige Einsatz 2 wird abgesenkt, bis er in Höhe
des Korrosionsbereichs 6 liegt. In Fig. 1 sind im Korro
sionsbereich zwei Arten von Schädigungen des Mastrohres
10 dargestellt: auf der linken Seite ist eine Außenflächen-Korrosionsschädigung
18, auf der rechten Seite ein Korro
sions-Durchbruch 20 durch die Wand des Mastrohres 10
sichtbar. Üblicherweise liegt der Korrosionsbereich
unterhalb der Erdoberfläche 12.
Der rohrförmige Einsatz 2 weist zu dem in Fig. 1 darge
stellten Zeitpunkt noch seine minimale Gesamt-Außen
abmessung D auf, so daß die Außenwand 42 des rohrförmigen
Einsatzes 2 noch nicht an der Innenwand 44 des Mastrohres
10 anliegt.
In Fig. 2 ist der rohrförmige Einsatz 2 während eines
Expansions-Vorganges dargestellt, der sich nunmehr an
schließt.
Über die Wartungsöffnung 16 wird z. B. durch ein Gebläse
(nicht dargestellt) Heißluft 26 in das Innere des Mast
rohres 10 geblasen. Die Erwärmung des rohrförmigen Ein
satzes 2 durch die Heißluft 26 bewirkt in Zusammenhang mit
dem Formgedächtnis des verwendeten Werkstoffes, daß
der rohrförmige Einsatz 2 seine ursprüngliche Form,
das heißt die im Querschnitt kreisrunde Rohrform mit
größerem Durchmesser, welche er vor der Kaltverformung
aufwies, wieder einzunehmen sucht. Dieses Expansionsver
halten wird in Fig. 2 durch die Pfeile 28 dargestellt,
welche in Expansionsrichtung zeigen.
Die Außenwand 42 des rohrförmigen Einsatzes 2 beginnt
sich nun der Innenwand 44 des Mastrohres 10 zu nähern.
In Fig. 3 ist der Endzustand nach erfolgter Expansion
des rohrförmigen Einsatzes 2 zu sehen.
Aufgrund der Erwärmung hat sich der rohrförmige Einsatz 2
soweit ausgedehnt, daß seine Außenwand 42 vollständig
in Anlage an die Innenwand 44 des Mastrohres 10 kommt.
Bei einem ausreichenden Formüberschuß des rohrförmigen
Einsatzes ist auch eine Verwendung bei variablem Innen
durchmesser des Mastrohres 10, z. B. im Falle konischer
Lichtmasten, möglich.
Zur Verbesserung des Kontaktes zwischen dem rohrförmigen
Einsatz 2 und dem Mastrohr 10 kann z. B. die Innenfläche
44 des Mastrohres 10 im Korrosionsbereich vor der Expansion
des rohrförmigen Einsatzes 2 mit einem Kontaktmittel, z. B.
einem Harzkleber bestrichen werden. Analog kann auch
der Korrosionsfortschritt im Korrosionsbereich 6 durch
Einbringen eines geeigneten Mittels gehemmt werden.
Die Erwärmung des rohrförmigen Einsatzes 2 zur Erzielung
des Expansionseffektes kann auch durch das Einbringen
einer heißen Flüssigkeit oder durch Bestrahlung z. B.
mit Infrarot- oder UV-Licht erzielt werden.
Bei dem in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungs
beispiel eines rohrförmigen Einsatzes 102 wird die Expan
sion nicht durch die Ausnützung eines auf dem Prinzip
des Form-Gedächtnis beruhenden Effekts erzielt. Statt
dessen ist die Vorrichtung folgendermaßen aufgebaut:
Der rohrförmige Einsatz 102 umfaßt eine dehnbare und
flexible rohrförmige Hülle 132, welche vorzugsweise nur
in Umfangsrichtung, nicht jedoch in Längsrichtung dehnbar
ist. Innerhalb der Hülle ist ein Füllmaterial 134 ange
bracht, z. B. ein Epoxidharz, welches zunächst weich,
gegebenenfalls sogar flüssig und zu einem geeigneten
Zeitpunkt verfestigbar ist. Im Innern der rohrförmigen
Hülle 132 sind im Füllmaterial 134 in Längsrichtung
angeordnete Versteifungsfasern 136 vorhanden. Diese
Versteifungsfasern 136 können z. B. aus Glas, Kohle oder
Kevlar sein.
Der Aufbau des Mastrohres 110 entspricht dem aus den
Fig. 1 bis 3 und wird daher hier nicht noch einmal
im Detail beschrieben. Entsprechende Teile sind in den
Fig. 4 und 5 mit den gleichen Bezugszeichen wie in
den Fig. 1 bis 3 zzgl. 100 versehen.
Der flexible rohrförmige Einsatz 102 wird durch die
Wartungsöffnung 116 in das Innere des Mastrohres 110
eingebracht, wobei die Elektrokabel 114 durch den rohr
förmigen Einsatz 102 hindurchgefädelt werden müssen.
Der rohrförmige Einsatz 102 wird in Höhe des Korrosions
bereichs 106 positioniert.
Wie in Fig. 5 dargestellt, wird dann durch die Wartungs
öffnung 116 ein dehnbarer Luftsack 122 in die Ringöffnung
des rohrförmigen Einsatzes 102 eingebracht. Durch Zufuhr
von Preßluft 148 wird der Luftsack gedehnt, so daß er
den rohrförmigen Einsatz 102 ebenfalls dehnt und mit
dessen Außenwand 142 gegen die Innenwand 144 des Mast
rohres 110 preßt. Im Luftsack 122 kann eine in Längsrich
tung angeordnete Ausnehmung vorhanden sein, in welcher
die Elektrokabel 114 während des Expansionsvorganges
geführt werden.
Durch Einbringen z. B. von Heißluft (nicht dargestellt)
in das Innere des Luftsacks 122 wird das Expoxydharz 134
im Inneren der Hülle 132 ausgehärtet. Nach der erfolgten
Aushärtung können die Luft aus dem Luftsack 122 abgesaugt
und der Luftsack 122 aus dem Inneren des Mastrohres
entfernt werden.
Claims (21)
1. Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an
Mastrohren, bei welchem eine Stabilisierung des
Mastes durch eine biegesteife Überbrückung des Korrosions
bereiches erzielt wird, welche über eine Wartungsöffnung
vom Inneren des Mastes aus vorgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein rohrförmiger Einsatz (2; 102) mit einer zunächst kleineren Gesamt-Außenabmessung (D) als der Innendurch messer des Mastrohres (10; 110) über die Wartungs öffnung (16; 116) in das Innere des Mastes (4; 104) in Höhe des Korrosionsbereichs (6; 106) eingebracht wird,
- b) die Außenwand (42; 142) des rohrförmigen Einsatzes (2; 102) durch eine Vergrößerung seines Durchmessers bis zur Anlage an die Innenwand (44; 144) des Mast rohres (10; 110) gebracht wird,
- c) das Material des rohrförmigen Einsatzes (2; 102) nach der Vergrößerung seines Durchmessers zur Erstarrung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für den rohrförmigen Einsatz (2; 102) ein biege
steifes Kunststoffmaterial verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der rohrförmige Einsatz (2; 102)
erst nach der Vergrößerung seines Durchmessers biege
steif verfestigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Einsatz
(2; 102) mindestens zum Teil unter Bestrahlung erstarrt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergrößerung des Durch
messers des rohrförmigen Einsatzes (102) mindestens zum
Teil durch eine entsprechende mechanische Vorrichtung
(122) bewirkt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergrößerung des Durch
messers des rohrförmigen Einsatzes (2; 102) und/oder die
biegesteife Verfestigung mindestens zum Teil durch eine
Erwärmung des rohrförmigen Einsatzes (2; 102) bewirkt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß für den rohrförmigen Einsatz (2; 102) ein Kunst
stoff-Material mit Formgedächtnis verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erwärmung des rohrförmigen Ein
satzes (2; 102) mindestens zum Teil durch die Einleit
ung eines heißen Gases (26; 126) herbeigeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erwärmung des rohrförmigen
Einsatzes (2; 102) mindestens zum Teil durch die Einleitung
einer heißen Flüssigkeit herbeigeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Außenwand
(42; 142) des rohrförmigen Einsatzes (2; 102) und die
Innenwand (44; 144) des Mastrohres (10; 110) ein Mittel
(24; 124) eingebracht wird, welches den Kontakt zwischen
rohrförmigem Einsatz (2; 102) und Mastrohr (10; 110)
verbessert.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Außenwand
(42; 142) des rohrförmigen Einsatzes (2; 102) und die
Innenwand (44; 144) des Mastrohres (10; 110) ein Mittel
eingebracht wird, welches den Korrosionsfortschritt im
Korrosionsbereich (6; 106) vermindert.
12. Rohrförmiger Einsatz für die Durchführung des Ver
fahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) er aus einem Material besteht, welches eine Expansion von einer relativ kleinen Außenabmessung (D) zu einem relativ großen Außendurchmesser gestattet,
- b) er aus einem Material besteht, welches in expandierter Form zur Erstarrung gebracht werden kann.
13. Rohrförmiger Einsatz nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß er ein Material mit Formgedächtnis
enthält.
14. Rohrförmiger Einsatz nach einem der Ansprüche 12
oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß er eine konische
Form aufweist.
15. Rohrförmiger Einsatz nach einem der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß er zur Verringerung der
Gesamt-Außenabmessung (D) ein C-Profil aufweist.
16. Rohrförmiger Einsatz nach einem der Ansprüche 12 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß er in Längsrichtung mit
Versteifungsfasern (136), z. B. aus Glas, Kohle oder Kevlar
versehen ist.
17. Rohrförmiger Einsatz nach einem der Ansprüche 12 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß er ein biegeweiches
und im expandierten Zustand verfestigbares Material enthält.
18. Rohrförmiger Einsatz nach Anspruch 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß er eine dehnbare und flexible
rohrförmige Hülle (132) umfaßt, in welches ein nicht
formstabiles jedoch zu gegebener Zeit verfestigbares Füll
material (134) eingebracht ist.
19. Rohrförmiger Einsatz nach Anspruch 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß die rohrförmige Hülle (132) gegeb
enenfalls mittels geeigneter Versteifungen nur in Umfangs
richtung, nicht jedoch in Längsrichtung dehnbar ist.
20. Rohrförmiger Einsatz nach einem der Ansprüche 12 bis
19, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Material
enthält, welches unter Bestrahlung erstarrt.
21. Rohrförmiger Einsatz nach einem der Ansprüche 12 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Material
enthält, welches sich unter Erwärmung ausdehnt bzw.
erstarrt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125259 DE19625259A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an Mastrohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996125259 DE19625259A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an Mastrohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19625259A1 true DE19625259A1 (de) | 1998-01-02 |
Family
ID=7797869
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DE1996125259 Ceased DE19625259A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Verfahren zur Sanierung von Korrosionsschäden an Mastrohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19625259A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1718805A1 (de) * | 2004-02-12 | 2006-11-08 | Arizona Board of Regents, on behalf of the University of Arizona | Verbunddübelsystem und verwandtes verfahren |
CN113914654A (zh) * | 2021-11-15 | 2022-01-11 | 西南石油大学 | 一种混凝土裂缝生态修复用注浆装置 |
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1996
- 1996-06-25 DE DE1996125259 patent/DE19625259A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1718805A1 (de) * | 2004-02-12 | 2006-11-08 | Arizona Board of Regents, on behalf of the University of Arizona | Verbunddübelsystem und verwandtes verfahren |
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