DE19624418A1 - Verfahren zur Herstellung von 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-TetrachlorpyrimidinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 4,5,6-Trichlor- und
2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin, ausgehend von 3-Dimethylaminopropionitril, deren
Verwendung sowie eine kristalline Zwischenproduktform.
Gemäß US-A 3 509 032 werden 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin
durch Chlorierung von 3-Dimethylaminopropionitril mit Cl₂ unter Bestrahlung von
UV-Licht erhalten, wobei die Temperatur der Chlorierung zeitweise oberhalb von
150°C, insbesondere bei 180 bis 220°C, liegen muß, um die gewünschten Produkte
entstehen zu lassen (siehe Spalte 2, Zeile 51 bis 53 und Beispiel 2 und 3).
Derartig hohe Chlorierungstemperaturen sind jedoch bei einer technischen
Realisierung der Verfahrensweise nachteilig.
Gemäß DE-A 39 00 917 wird 4,5,6-Trichlorpyrimidin ausgehend vom Hydro
chlorid des 3-Dimethylaminopropionitrils durch eine einstufige Chlorierung bei
einer Temperatur von 120 bis 130°C hergestellt. Diese Verfahrensweise ist aber
noch in einigen Punkten verbesserungsfähig, insbesondere hinsichtlich ihrer Eig
nung für großtechnisch dimensionierte Ansätze.
Außerdem weisen die im Stand der Technik beschriebenen Verfahren zumeist den
Nachteil auf, daß bei der anschließenden Destillation unlösliche Destillationsrück
stände gebildet werden, die nur mit erheblichem Aufwand aus den Destillatoren zu
entfernen sind. Zudem gasen die so erhaltenen Produkte sehr stark bei der
Destillation.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Herstellung
von 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidinen ausgehend von 3-Dimethyl
aminopropionitril bereitzustellen, das die genannten Nachteile nicht aufweist.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlor
pyrimidin durch Umsetzung von 3-Dimethylaminopropionitril mit HCl und Cl₂ ge
funden, bei dem man
- a) in einem ersten Reaktionsschritt 3-Dimethylaminopropionitril in einem Lösungsmittel, vorzugsweise gegen HCl und Cl₂ inert, bei einer Tem peratur von -10 bis 55°C mit HCl, vorzugsweise 1 bis 6 mol, und Cl₂, vorzugsweise 2 bis 4 mol, jeweils bezogen auf 1 mol 3-Dimethylamino propionitril, umsetzt und
- b) in einem zweiten Reaktionsschritt das Reaktionsgemisch des ersten Reak tionsschrittes bei einer Temperatur von über 55°C, vorzugsweise von 65 bis 120°C mit Cl₂, vorzugsweise 3 bis 5 mol, bezogen auf 1 mol eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril, gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators, umsetzt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß der zweite Reaktionsschritt in Gegenwart des
Reaktionsproduktes aus dem 1. Reaktionsschritt erfolgt, welches in mikro
kristalliner Form mit einer mittleren Kristallgröße von 10 µm vorliegt.
Als gegen HCl und Cl₂ unter Reaktionsbedingungen inerte Lösungsmittel sind vor
zugsweise solche zu verstehen, die unter den genannten Reaktionsbedingungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens inert sind. Es kommen beispielsweise chlorierte,
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlor
kohlenstoff, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Isododecan, Phosphoroxychlorid oder Ge
mische davon in Frage. Besonders bevorzugt ist Phosphoroxychlorid (POCl₃).
Der erste Reaktionsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bevorzugt bei
einer Temperatur von 15 bis 25°C durchgeführt. Er kann beispielsweise batch
weise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
In der batchweisen Verfahrensvariante wird beispielsweise so vorgegangen, daß
das 3-Dimethylaminopropionitril vorzugsweise in dem gegenüber Cl₂ und HCl
inerten Lösungsmittel vorgelegt wird und HCl eingeleitet wird. Die Menge der
einzuleitenden HCl beträgt im allgemeinen 1 bis 6 mol, vorzugsweise 3 bis 4 mol,
bezogen auf 1 mol des eingesetzten 3-Dimethylaminopropionitrils. Das entstehende
HCl-Addukt des Nitrils ist insbesondere dann im erfindungsgemäßen Temperatur
bereich gut löslich, wenn als Lösungsmittel Phosphoroxychlorid verwendet wird.
Die bei der HCl-Einleitung unter HCl-Addukt-Bildung entstehende Wärme wird
vorzugsweise durch Kühlung abgeführt. Daran schließt sich dann die Umsetzung
mit vorzugsweise 2 bis 4 mol Cl₂ pro 1 mol 3-Dimethylaminopropionitril an. Cl₂
wird dabei unter HCl-Entwicklung in die Reaktionsmischung der HCl-Umsetzung
eingeleitet. Die Einleitung erfolgt vorzugsweise bei 15 bis 20°C.
Bevorzugt ist bei der oben beschriebenen batchweisen Variante 1 bis 2 mol HCl
einzuleiten, bevor mit der Cl₂-Einleitung begonnen wird. Die HCl-Addukt-Bildung
des Nitrils wird dann durch die bei der Chlorierung entstehende HCl komplettiert.
Die batchweise Verfahrensvariante wird vorzugsweise für kleine Ansätze gewählt,
insbesondere für Ansätze kleiner 10 mol, bezogen auf 3-Dimethylaminopropio
nitril.
Besonders bevorzugt ist es, die Umsetzung des ersten Reaktionsschrittes des er
findungsgemäßen Verfahrens kontinuierlich zu betreiben. Bei der kontinuierlichen
Arbeitsweise werden vorzugsweise das gegen Cl₂ und HCl inerte Lösungsmittel,
insbesondere Phosphoroxychlorid, 3-Dimethylaminopropionitril, HCl und Cl₂
kontinuierlich in einem Reaktor zusammengeführt. Die Menge an HCl beträgt vor
zugsweise 1 bis 2 mol pro 1 mol 3-Dimethylaminopropionitril.
Die Menge an Cl₂ entspricht der eingangs erwähnten. Die bei der Chlorierung ent
stehende HCl verbleibt vorzugsweise in der Reaktionsmischung und braucht daher
von außen nicht zugeführt zu werden. Die während der Reaktion freiwerdende
Wärme wird vorzugsweise durch Kühlung abgeführt. Die Temperatur, für die
kontinuierliche Verfahrensweise, wird besonders bevorzugt bei 15 bis 25°C ge
halten.
Besonders bevorzugt erfolgt die Umsetzung des 1. Reaktionsschrittes voll
kontinuierlich, worunter die kontinuierliche Zufuhr von Reaktanden und das konti
nuierliche Abführen von Reaktionsprodukt verstanden wird.
Sofern Phosphoroxychlorid als bevorzugtes Lösungsmittel verwendet wird, liegt
die kontinuierlich gebildete Reaktionsmischung des ersten Reaktionsschrittes bei
einer Temperatur von -10 bis +55°C in Form einer Lösung vor.
Die bei dem ersten Reaktionsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens gebildeten
Reaktionsprodukte sind vorzugsweise die Hydrochloride des chlorierten 3-Di
methylaminopropionitrils, die vorzugsweise den Formeln (I) und (II) entsprechen
worin
x eine Zahl von 1 bis 3, vorzugsweise 3 bedeutet.
x eine Zahl von 1 bis 3, vorzugsweise 3 bedeutet.
Besonders bevorzugt wird ein Produktgemisch gebildet, in dem die Verbindungen
der Formeln (I) und (II) in einem Verhältnis von 10 : 1 bis 2 : 1 vorliegen.
Die Menge des verwendeten Lösungsmittels kann über weite Bereiche variiert
werden. Bevorzugt ist es, 4 bis 10 Teile des Lösungsmittels pro Teil des einge
setzten 3-Dimethylaminopropionitrils einzusetzen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens erfolgt die Zusammenführung des Reaktionsgemisches aus dem ersten
Reaktionsschritt und weiteren Cl₂ bei der Temperatur des zweiten Reaktions
schrittes semikontinuierlich, d. h. daß die Zusammenführung, vorzugsweise in einen
zweiten Reaktor, solange erfolgt, wie die Dimension dieses Reaktors eine Be
füllung erlaubt. Dabei kann gegebenenfalls mitverwendeter Katalysator bei
spielsweise mit dem zugeführten Reaktionsgemisch des ersten Reaktionsschrittes
zugeführt werden oder beispielsweise bereits in dem Reaktor vorhanden sein.
Bei dem zweiten Reaktionsschritt wird HCl gebildet. Diese entsteht einerseits bei
der Chlorierung und wird andererseits aus dem HCl-Addukt des ersten Reak
tionsschrittes unter Bildung eines Monohydrochlorids freigesetzt.
Bei der Überführung der Reaktionsmischung des ersten Reaktionsschrittes in den
zweiten Schritt, vorzugsweise in den zweiten Reaktor, kommt es zur kristallinen
Ausfällung. Außerdem kommt es beim Übergang in den bei höherer Temperatur
ablaufenden zweiten Reaktionsschritts (gegenüber dem ersten Reaktionsschritt) zur
HCl-Entwicklung. Bei der Überführung der Reaktionsmischung in den 2.
Reaktionsschritt entstehen dabei zunächst grobkristalline Ausfällungen. Nach
kurzer Zeit sind dann feinere Kristalle (Mikrokristallisat) zu beobachten.
Sowohl bei den groben als auch bei den feinen Kristallen handelt es sich um
Kristalle bzw. Mischkristalle der Monohydrochloride der Formeln (Ia) und/oder
(IIa).
Diese fallen zunächst als relativ grobe Kristalle an, welche eine mittlere Kristall
größe von <10 µm besitzen. Bevorzugt fallen diese groben Kristalle in Form von
farblosen Plättchen an, die quadratisch sind und eine Kantenlänge von 0,05 bis
0,2 mm und eine Dicke von etwa 0,01 mm besitzen. Bevorzugt enthalten diese
Kristalle die Verbindungen Ia und IIa in einem Gewichtsverhältnis von 10 : 1 bis
2 : 1.
Die Erfindung betrifft auch Kristallisate mit einer mittleren Kristallgröße von
10 µm, enthaltend die Verbindungen der Formel Ia und/oder IIa.
Bevorzugt enthalten diese die Verbindungen der Formeln Ia und IIa in einem
Gewichtsverhältnis von 10 : 1 bis 2 : 1.
Bevorzugt liegt das Mikrokristallisat in Form von Nadeln bzw. Stäbchen vor, die
eine Länge von 2 bis 6 µm und eine Dicke von 0,5 bis 1 µm besitzen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung dieses Mikro
kristallisats, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 3-Dimethylaminopropionitril
in einem gegen HCl und Cl₂ inerten Lösungsmittel bei einer Temperatur von -10
bis +55°C mit 1 bis 6 mol HCl und 2 bis 4 mol Cl₂, jeweils bezogen auf 1 mol
3-Dimethylaminopropionitril, umsetzt und anschließend die so erhaltenen Reaktions
mischung bei einer Temperatur von 65 bis 85°C tempert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung der Chlorpyrimidine beträgt das Verhältnis von
Mikrokristallisat zu einer groben Kristallform 95 : 5 bis 50 : 50.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für Ansätze < 1 kmol,
bezogen auf 3-Dimethylaminopropionitril.
Der zweite Reaktionsschritt schließt sich vorzugsweise unmittelbar an den 1. Re
aktionsschritt an, so daß die Verweilzeit, die zwischen den beiden Schritten liegt,
möglichst klein gehalten wird.
Isoliert man das feinkristalline Monohydrochlorid, so kann man es als Impf
kristalle für den zweiten Reaktionsschritt verwenden. In dem Fall wird der gleiche
vorteilhafte Effekt erzielt, auch ohne die Bildung der feinkristallinen Ausfällung
abzuwarten.
Die Überführung des Reaktionsproduktes des 1. Reaktionsschrittes in den zweiten
Reaktor erfolgt vorzugsweise so, daß der Anteil des sich nur langsam bildenden
Mikrokristallisats gegenüber der groben Kristallform nicht allzu klein wird, da ge
funden wurde, daß die grobe Kristallform unter den Reaktionsbedingungen nicht
stabil ist. Bevorzugt beträgt das Verhältnis von Mikrokristallisat zur groben
Kristallform 95 : 5 bis 50 : 50.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des zweiten Reaktions
schrittes erfolgt die Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators. Als mögliche
Katalysatoren sind beispielsweise organische Katalysatoren zu nennen. Geeignete
organische Katalysatoren sind beispielsweise offenkettige oder cyclische Carbon
amide, wie C₁-C₁₂-Dialkylformamide, insbesondere Dimethylformamid, Dibutyl
formamid, Methyldodecylformamid, N-C₁-C₁₂-Alkylpyrrolidone, wie N-Methyl
pyrrolidon-(2), N-C₁-C₁₂-Alkylcaprolactame, wie N-Methylcaprolactam, ferner Tri
alkylphosphite, Triarylphosphite, Triarylphosphinoxide, wobei Aryl vorzugsweise
gegebenenfalls substituiertes Phenyl bedeutet. Besonders bevorzugt ist Triphenyl
phosphinoxid.
Die Katalysatoren können auch im Gemisch untereinander eingesetzt werden,
vorzugsweise in Mengen von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril.
Ganz besonders bevorzugt erfolgt der zweite Reaktionsschritt des erfindungsge
mäßen Verfahrens in Gegenwart von Radikalabfängen. Bevorzugt ist Sauerstoff,
insbesondere in Form von Luft. Luft wird beispielsweise bevorzugt in einer Menge
von 10 bis 100 l pro 1 kg eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril, insbesondere
kontinuierlich über die Reaktionszeit, in die Reaktionsmischung zugeführt.
Ganz besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die im
zweiten Reaktionsschritt gebildete HCl, gegebenenfalls zusammen mit überschüssi
gem Cl₂ des zweiten Reaktionsschrittes in den ersten Reaktionsschritt rückgeführt
wird, wodurch von außen zuzuführende HCl nicht weiter benötigt wird. Das erfin
dungsgemäße Verfahren in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist daher
bezüglich HCl autark.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehen vorzugsweise 4,5,6-Trichlor- und
2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin im Gemisch. Die Zusammensetzung zugunsten eines
der beiden Pyrimidine läßt sich vorzugsweise über die Temperatur steuern. Dabei
wird das Trichlorpyrimidin beispielsweise bei gleicher Reaktionszeit bevorzugt bei
einer Reaktionstemperatur von 85 bis 105°C gebildet, wohingegen das
2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin vorzugsweise bei einer Temperatur von 65 bis 75°C entsteht.
So erhaltene Chlorpyrimidinmischungen weisen vorzugsweise ein Verhältnis von
Trichlor- zu Tetrachlorpyrimidin von 4 : 1 bis 1 : 30 auf.
Das entstehende 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin sowie das verwen
dete Lösungsmittel werden zwecks Isolierung bzw. Rückgewinnung vorzugsweise
fraktioniert destilliert. Nach Abdestillieren des jeweiligen Produkts kann aus dem
Destillationsrückstand in Gegenwart von wenig Aktivkohle noch jeweils eine
zweite Fraktion des Produkts erhalten werden. Die verbleibenden relativ geringen
Destillationsrückstände sind gut z. B. in o-Dichlorbenzol löslich und können in
dieser Form beispielsweise verbrannt werden.
4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin sind beispielsweise wichtige Vor
produkte für die Herstellung fluorhaltiger Reaktivkomponenten, wie sie in
Reaktivfarbstoffen eingebaut werden (s. DE-A 16 44 203) und eignen sich
ebenfalls als Vorprodukte für Pflanzenschutzmittel sowie Pharmazeutika.
In zwei hintereinander geschalteten Reaktoren 1 und 2 wurden jeweils 85 g
(50 ml) Phosphoroxychlorid vorgelegt. In den hinteren der beiden Reaktoren
(Reaktor 2) wurden zudem noch 5 g Triphenylphosphinoxid gegeben. Die Um
setzung erfolgt wasserfrei.
Bei einer durch Kühlung bei 15 bis 20°C gehaltenen Temperatur wurden im Laufe
von 13 Stunden in den Reaktor 1 gleichmäßig eindosiert:
- 1. Eine Lösung von 600 g (6,12 mol) an 3-Dimethylaminopropionitril in 3340 g Phosphoroxychlorid,
- 2. ca. 500 g (17,7 mol) Chlorwasserstoff sowie
- 3. ca. 850 g (12 mol) Chlor,
wobei die Chlorwasserstoff- und Chlor-Dosierraten anfangs etwas höher gewählt
wurden und nach Inbetriebnahme des 2. Reaktors etwas zurückgenommen wurden,
als das Abgas aus Reaktor 2 im Reaktor 1 mit benutzt wurde.
Die Menge des Reaktionsgemisches im Reaktor 1 wurde bei 50 bis max. 100 ml
durch Abpumpen oder Überlauf in den Reaktor 2 gehalten.
Sobald das Reaktionsgemisch als klare Lösung aus Reaktor 1 in Reaktor 2 über
lief, wurde mit 200 bis 300 mg des gemäß Beispiel 4 erhaltenen Mikrokristallisats
angeimpft und anschließend mit der Eindosierung von 2300 g (32,4 mol) Chlor
im Laufe von 13 Stunden und von trockener Luft (ca. 0,5 ml pro Sekunde) in den
Reaktor 2 begonnen, wobei die Eindosierung in den Reaktor 2 zunächst bei einer
Temperatur von ca. 85°C erfolgte. Nachdem Abgas aus dem Reaktor 2 zu
entweichen begann, wurde ein Strahlwäscher über Reaktor 1 in Betrieb
genommen, um dort das Abgas aus Reaktor 2 zu nutzen.
Die Temperatur im Reaktor 2 wurde dann zunächst auf 95 bis 97°C und nach
einer weiteren Stunde auf 102 bis 104°C erhöht und dort 13 Stunden lang ge
halten. Nach 5 und 13 Stunden wurden jeweils weitere 5 g Triphenylphosphinoxid
in den Reaktor 2 eindosiert.
Nachdem der Reaktor 2 (Fassungsvermögen = 4 l) nahezu gefüllt war, wurde nach
Stoppen aller Produktzufuhren in den Reaktor 1 letzterer völlig in den Reaktor 2
entleert.
Im Laufe von weiteren 12 Stunden wurden dann ca. 1100 g (15,5 mol) Chlor (und
weiterhin die oben genannte Menge Luft) in den Reaktor 2 mit allmählich
abnehmender Dosiergeschwindigkeit so eingeleitet, daß anfangs das Abgas nahezu
farblos und später nur schwach grün war.
Das Reaktionsende ist erreicht, sobald sich die milchig werdende Reaktions
mischung im Reaktor 2 allmählich in eine klare helle Lösung umwandelt. Die
Aufarbeitung schloß sich sodann daran an.
Aus der so erhaltenen Lösung wurde über eine Kolonne zunächst Phosphoroxy
chlorid, das wiederverwendet wurde, vollständig abdestilliert. Man erhielt ca.
3350 g Phosphoroxychlorid. Danach wurden im Vakuum 1048 g eines Gemisches
aus Tri- und Tetrachlorpyrimidin abdestilliert, wobei bis zu einer maximalen
Sumpftemperatur von 180°C bei 12 mbar erhitzt wurde.
Der Destillationsrückstand wurde nach Zusatz von 5 g trockener Aktivkohle 1
Stunde bei 195°C unter geringer Chlorabspaltung betempert. Danach wurden bei
10 bis 12 mbar und bis zu einer maximalen Sumpftemperatur von 200°C weitere
54 g Produktgemisch erhalten. Der Rückstand (81 g, davon 15 g Triphenylphos
phinoxid-Derivat und 5 g Aktivkohle) wurde mit 50 g 1,2-Dichlorbenzol zu einer
dünnflüssigen Suspension verrührt.
Zusammen mit ca. 1% Produktgemisch im Phosphoroxychlorid-Destillat wurden
insgesamt (nach GC-Analyse) 756 g 4,5,6-Trichlorpyrimidin (= 68% der Theorie,
bezogen auf eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril) und 348 g Tetrachlor
pyrimidin (= 26,5% der Theorie, bezogen auf eingesetztes 3-Dimethyl
aminopropionitril) erhalten, die durch Rektifikation getrennt wurden. Dies ent
spricht einer Gesamtausbeute von 94,5% der Theorie, bei Einsatz von 99%igen
3-Dimethylaminopropionitril.
Gleiche Ergebnisse wurden auch bei 10 bis 12 mol sowie 1 bis 2 kmol Ansätzen
erhalten, während bei einer Verfahrensführung, wie sie aus DE-A 39 00 917
bekannt ist die Ausbeute von 95 bis 90% bei 0,5 bis 2 Mol-Ansätzen, auf 75 bis
70% bzw. bei 10 bis 12 Mol-Ansätzen und auf 65 bis 60% bei 1-2
kmol-Ansätzen absanken, jeweils bezogen auf eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril.
In zwei hintereinander geschalteten Reaktoren 1 und 2 (wie in Beispiel 1) wurden
85 g (50 ml) Phosphoroxychlorid im Reaktor 1 und 125 g (75 ml) Phosphor
oxychlorid sowie 5 g Triphenylphosphinoxid in den hinteren Reaktor (Reaktor 2)
vorgelegt.
Bei einer durch Kühlung bei 15 bis 20°C gehaltenen Temperatur wurden im Laufe
von 16 3/4 Stunden in den Reaktor 1 gleichzeitig eindosiert:
- 1. Eine Lösung von 600 g (6,12 mol) an 3-Dimethylaminopropionitril in 3300 g Phosphoroxychlorid,
- 2. ca. 600 g (19,5 mol) Chlorwasserstoff sowie
- 3. ca. 890 g (12,53 mol) Chlor,
wobei die Chlorwasserstoff- und Chlor-Dosierraten anfangs etwas höher eingestellt
wurden (ca. 40 g HCl/h bzw. ca. 55 bis 60 g Chlor/h) und nach Start von Reaktor
2 etwas reduziert wurden, als das Abgas aus Reaktor 2 im Reaktor 1 mit genutzt
wurde.
Die Menge des Reaktionsgemisches im Reaktor 1 wurde bei 50 bis max. 100 ml
gehalten, indem sie kontinuierlich in Reaktor 2 durch Überlauf abgelassen wurde.
Sobald die Reaktionsmischung als Lösung aus Reaktor 1 im Reaktor 2 übertrat,
wurde bei einer Temperatur von ca. 75°C mit der Einleitung von 3600 g
(50,7 mol) Chlor im Laufe von 16 3/4 Stunden und von trockener Luft (ca. 0,5 ml
pro Sekunde) begonnen.
Es wurden kurz darauf 200 bis 300 mg Impfkristalle der feinkristallinen Mono
hydrochloridmischung von 2,2-Dichlor- und 2,2,3-Trichlor-3-dimethylaminopropio
nitril im Reaktor 2 zugesetzt.
Sobald das Abgas aus Reaktor 2 zu entweichen begann, wurde ein Strahlwäscher
über Reaktor 1 in Betrieb genommen, um dort das Abgas aus Reaktor 2 zu nutzen.
Die Temperatur in Reaktor 2 wurde während der gesamten 16 3/4 Stunden bei 74
bis 76°C gehalten. Nach 7 und 14 Stunden der 16 3/4 Stunden wurden jeweils
weitere 5 g Triphenylphosphinoxid im Reaktor 2 eindosiert.
Sobald Reaktor 2 (Fassungsvermögen = 4 l) nach Ablauf von 16 3/4 Stunden
nahezu gefüllt war, wurden alle Eindosierungen im Reaktor 1 gestoppt und der
Inhalt des letzteren in den Reaktor 2 überführt.
Im Laufe von weiteren 22,5 Stunden wurden dann 820 g (11,55 mol) Chlor und
weiterhin die oben angegebene Menge Luft in den Reaktor 2 eingeleitet mit all
mählich abnehmender Dosiergeschwindigkeit, so daß das Abgas stets nur schwach
grün gefärbt war. Nach 8 Stunden der 22,5 Stunden wurden noch einmal 5 g
Triphenylphosphinoxid zugesetzt. Die Temperatur wurde hierbei während der
ersten 14 Stunden bei 74 bis 76°C gehalten, und dann in 8 weiteren Stunden
allmählich von 80 auf 90°C gesteigert und in der letzten halben Stunde, nachdem
sich die milchig wirkende Reaktionsmischung in Reaktor 2 allmählich in eine
klare helle Lösung umgewandelt hatte, auf 95°C gehalten.
Aus der so erhaltenen Lösung wurde über eine Kolonne zunächst das Phosphor
oxychlorid vollständig abdestilliert. Man erhielt ca. 3410 g Phosphoroxychlorid.
Danach wurde im Vakuum 1105 g eines Gemischs aus Tri- und Tetrachlor
pyrimidin abdestilliert, wobei bis zu einer maximalen Sumpftemperatur von 180°C
bei 12 mbar erhitzt wurde.
Der Destillationsrückstand wurde nach Zusatz von 5 g trockener Aktivkohle eine
Stunde bei 195°C unter geringer Chlorabspaltung getempert. Danach wurden bei
10 bis 12 mbar und bis zu einer maximalen Sumpftemperatur von 205°C weitere
122 g Produktgemisch erhalten.
Der Rückstand (105 g, davon ca. 20 g Triphenylphosphinoxid-Derivate und 5 g
Aktivkohle) war bei 130°C noch flüssig und wurde mit 100 g 1,2-Dichlorbenzol
zu einer auch bei Raumtemperatur noch dünnflüssigen Suspension verrührt.
Zusammen mit ca. 0,5% Produkt des Produktgemisch im Phosphoroxychlorid-Destillat
wurden so insgesamt (nach GC-Analyse) 102 g 4,5,6-Trichlorpyrimidin
(= 9,2% der Theorie, bezogen auf 3-Dimethylaminopropionitril) und 1.139 g
Tetrachlorpyrimidin (= 86,2% der Theorie, bezogen auf 3-Dimethylaminopro
pionitril) erhalten, die durch Rektifikation getrennt wurden. Dies entspricht einer
Gesamtausbeute von 95,4% der Theorie, bei Einsatz von 99%igem Dimethyl
aminopropionitril. Gleiche Ausbeuten wurden auch in 10 und 12 mol-Ansätzen
erhalten.
Es wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 2 verfahren, jedoch wurde die Zeit der
kontinuierlichen Chlorierung von 16 3/4 Stunden auf 19 Stunden verlängert, wobei
die Temperatur im Reaktor 2 bei 70°C gehalten wurde, und danach 19 Stunden bei
70°C, 6 Stunden bei 75 bis 80°C, 4 Stunden bei 80 bis 85°C und I Stunde bei
90°C chloriert. Es wurde eine Ausbeute von 93% der Theorie, bezogen auf
eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril an Tetrachlorpyrimidin und 3% der
Theorie an 4,5,6-Trichlorpyrimidin erhalten.
Herstellung und Charakterisierung der grob- und mikrokristallinen Formen von
2,2-Dichlor-3-dimethylamino-propionitril-monohydrochlorid sowie der mikro
kristallinen Form von 2,2,3-Trichlor-3-dimethylamino-propionitril-monohydro
chlorid
- a) In eine Mischung von 580 g Phosphoroxichlorid und 100 g 3-Dimethyl amino-propionitril (ca. 98%ig) wurden zuerst bei 15 bis 25°C 100 g HCl-Gas in ca. 45 Minuten unter Kühlung eingeleitet und dann in die erhaltene klare Lösung 142 g Chlor unter starker Kühlung bei 10 bis 15°C in ca. 30 Minuten. Die so erhaltene klare Lösung wurde schnell (in ca. 10 Minuten) auf 50°C erwärmt, wobei noch sehr wenig Chlor (ca. 5 g) ein geleitet wird und viel HCl ausgast. Sehr bald schieden sich grobe klare Kristalle ab.
- b) Die Hälfte der in a) erhaltenen Reaktionsmischung wurde über eine Glas sinternutsche filtriert, das erhaltene Kristallisat wurde mit Toluol und Petrolether gewaschen, um es von Phosphoroxichlorid zu befreien und im Vakuum bei 50°C 2 Stdn. getrocknet. Es wurden 76 g farbloser Plättchen erhalten, die durch Elementaranalyse, Massen- und NMR-Spektrum als Monohydrochlorid des 2,2-Dichlor-3-dimethylamin-propionitril identifiziert wurden. Es handelte sich um quadratische Plättchen von 0,05 bis 0,2 mm Kantenlänge und 0,01 mm Dicke.
- c) Die zweite Hälfte der o.g. Reaktionsmischung wurde auf 75°C erwärmt.
Nach ca. 10 Minuten wandelten sich die o.g. groben Plättchen um zu einer
sehr feinen Kristallmasse, wodurch die Reaktionsmischung sehr dickflüssig
wurde. Nach 10 bis 15 Minuten weiteren Temperns zur Vervollständigung
der Umwandlung wurde das Kristallisat wie oben filtriert, gewaschen und
getrocknet. Es wurden 74 g farbloser Mikrokristalle erhalten, die durch
Elementaranalyse, Gaschromatographie, Massen- und NMR-Spektrum
identifiziert werden als Mischung aus
ca. 90 Mol-Prozent des o.g. Monohydrochlorids von 2,2-Dichlor-3-dimethylaminopropionitril und
ca. 10 Mol-Prozent des Monohydrochlorids von 2,2,3-Trichlor-3-dimethylaminopropionitril. - Die mikroskopische Untersuchung zeigte, daß das Mikrokristallisat in Form von Nadeln bzw. Stäbchen mit einer Länge von 2 bis 6 Mikrometer und ca. 0,5 bis 1 Mikrometer Stärke anfällt, die weitgehend agglomeriert waren.
- d) Ein weiterer Ansatz wurde ebenso durchgeführt, wie unter a) beschrieben,
jedoch werden beim Erwärmen auf 50°C statt 5 g weitere 35 g Chlor
eingeleitet.
Danach wurde - wie unter c) beschrieben - auf 75°C erwärmt und weiterhin Chlor eingeleitet (insgesamt ca. weitere 40 g).
Nach ca. 15 Minuten wandelten sich die groben Plättchen, die beim Er wärmen auf 50°C auskristallisierten, in das feine Kristallisat um, das nach 15 Minuten weiteren Temperns, wie beschrieben, isoliert wurde.
Die oben durchgeführten Untersuchungen zeigten, daß das Produkt nahezu reines Monohydrochlorid des 2,2,3-Trichlor-3-dimethylaminopropionitrils ist. Es zeigte bei der mikroskopischen Untersuchung den gleichen kristall habitus wie das o.g. entsprechende Gemisch aus Dichlor- und Trichlor derivat.
In einem 1000 l-Stahlemail-Reaktor (mit Gaseinleitung durch das Bodenventil
wurden 165 kg Phosphoroxichlorid (100 l) und 1,5 kg Triphenylphospinoxid
vorgelegt und auf 75°C erwärmt. In einem darüberliegenden 25-l Glasreaktor (mit
Intensiv-Sole-Kühlung) wurden 16 kg Phosphoroxichlorid (ca. 10 l) vorgelegt.
Dann wurden im Laufe von 17 Stdn. gleichmäßig und simultan in den 25
l-Glasreaktor eindosiert:
980 kg Phosphoroxichlorid
180 kg 3-dimethylaminopropionitril
120 kg Chlorwasserstoff und
274 kg Chlor
wobei die Temperatur unter intensivem Durchmischen und Kühlen bei 10 bis 15°C gehalten wurde.
980 kg Phosphoroxichlorid
180 kg 3-dimethylaminopropionitril
120 kg Chlorwasserstoff und
274 kg Chlor
wobei die Temperatur unter intensivem Durchmischen und Kühlen bei 10 bis 15°C gehalten wurde.
Das Reaktionsvolumen im 25 l-Glasreaktor wurde durch Überlauf in den 1000 l
Stahlemail-Reaktor bei 20 l gehalten.
Sobald Produkt aus dem 25 l- in den 1000 l-Reaktor überlief wurden dort ca. 50 g
Impfkristalle (Mikrokristallisat aus 2,2-Dichlor- und 2,2,3-Trichlor-3-dimethyl
aminopropionitril-monohydrochlorid/Herstellung siehe Beispiel 4) zugesetzt.
Dann wurden im Laufe von insgesamt 17 Stunden bei 75°C gleichmäßig
insgesamt 762 kg Chlor (und pro Stunde ca. 100 l trockene Luft) durch das
Bodenventil in den 1000 l-Reaktor eindosiert. Während dieser 17 Stdn. wurden
nach 7 und 13 Stdn. jeweils je 1,5 kg Triphenylphosphinoxid in den 1000
l-Reaktor eingegeben.
Nach Ablauf dieser 17 Stdn. wurde der Inhalt des Glasreaktors in den 1000
l-Reaktor abgelassen.
Im Laufe von weiteren 21 Stdn. wurden dann insgesamt 166 kg Chlor (und
weiterhin die o.g. Luftmenge) so in den 1000 l-Reaktor eindosiert, daß das Abgas
stets schwach grün gefärbt war. Dabei wurden nach Ablauf von 9 dieser 21 Stdn.
noch einmal 1,5 kg Triphenylphosphinoxid zugegeben.
Die Temperatur im 1000 l-Reaktor wurde während der ersten 14 Stdn. dieser
21 Stdn. bei 74 bis 76°C gehalten, dann in 6 Stdn. langsam auf 88°C gesteigert.
Nach vollständiger Auflösung des Kristallisats wurde die Temperatur auf 95°C
gesteigert und dort noch 1/2 Std. gehalten.
Aus der so erhaltenen Lösung wurde über eine 5-boden-Kolonne bei einem
Rücklaufverhältnis von 1 : 1 zuerst das Phosphoroxichlorid (bei einem allmählich
bis auf 60 mbar reduzierten Druck) praktisch vollständig abdestilliert. Dann
wurden bei 10 bis 12 mbar bis zu einer Sumpftemperatur von 183°C das Gemisch
aus Tri- und Tetrachlorpyrimidin (326 kg) abdestilliert.
Der Destillationsrückstand wurde nach Zusatz von 2 kg trockener Aktivkohle 2
Std. bei 195 bis 200°C getempert (mäßige Chlorabspaltung). Danach werden bei 9
bis 12 mbar und bis zu einer maximalen Sumpftemperatur von 212°C weitere
44,5 kg Produktgemisch durch Destillation erhalten.
Nach Gaschromatogramm enthielten die 370,5 kg Produktgemisch
5,6 Gew.% 4,5,6-Trichlorpyrimidin und
94,3 Gew.-% Tetrachlorpyrimidin, was einer Gesamtausbeute von 94,3% der Theorie entspricht.
5,6 Gew.% 4,5,6-Trichlorpyrimidin und
94,3 Gew.-% Tetrachlorpyrimidin, was einer Gesamtausbeute von 94,3% der Theorie entspricht.
Der Destillationsrückstand ließ sich nach Zusatz von 40 kg 1,2-Dichlorbenzol
vollständig aus dem Destillator entfernen (insgesamt 73 kg, davon 40 kg
1,2-Dichlorbenzol).
In derselben Apparatur, wie im Beispiel 5 beschrieben, wurden in den 1000
l-Reaktor 165 kg Phosphoroxichlorid (100 l) und 1,5 kg-Triphenylphosphinoxid
(Mischung auf 85°C erwärmt) und im 25 l-Reaktor 16 kg Phosphoroxichlorid
(10 l) vorgelegt.
Dann wurden im Laufe von 14 Stunden gleichmäßig und simultan in den 25
l-Reaktor bei 10 bis 15°C:
995 kg Phosphoroxichlorid
180 kg 3-Dimethylamino-propionitril
115 kg Chlorwasserstoff und
266 kg Chlor
eindosiert.
995 kg Phosphoroxichlorid
180 kg 3-Dimethylamino-propionitril
115 kg Chlorwasserstoff und
266 kg Chlor
eindosiert.
Das Reaktionsvolumen im 25 l-Reaktor wurde durch Überlauf in den 1000
l-Reaktor bei 20 l gehalten.
Sobald Produkt aus dem 25 l-Reaktor in den 1000 l-Reaktor überlief, wurden dort
ca. 100 g Impfkristalle (Mikrokristallisat-Gemisch aus 2,2-Dichlor- und
2,2,3-Trichlor-3-dimethylaminopropionitril-monohydrochlorid/Herstell-ung s. Beispiel 4)
zugesetzt.
Dann wurden im Laufe von insgesamt 14 Stdn. gleichmäßig insgesamt 675 kg
Chlor (und pro Stunde ca. 100 l trockene Luft) durch das Bodenventil in den
1000 l-Reaktor eindosiert, wobei die Anfangstemperatur von 85°C schnell auf 95
bis 97°C erhöht wurde und nach einer weiteren Stunde auf 103 bis 105°C und dort
bis zum Ende der 14 Stunden gehalten wurde. Während dieser 14 Stdn. wurden
jeweils 1,5 kg Triphenylphosphinoxid nach 6 und 13 Stdn. zusätzlich in den
Reaktor gegeben). Nach Ablauf dieser 14 Stdn. wurde der Inhalt des 25 l-Reaktors
in den 1000 l-Reaktor abgelassen.
Im Laufe dieser Zeit wurde aus der Suspension des Mikrokristallisats allmählich
eine klare helle Lösung.
Diese Lösung wurde dann so aufgearbeitet, wie im Beispiel 5 beschrieben.
Man hielt insgesamt:
328 kg Produkt-Destillat, das nach Gaschromatogramm
72,2 Gew.-% 4,5,6-Trichlorpyrimidin und
27,6 Gew.-% Tetrachlorpyrimidin
enthält, was einer Gesamtausbeute von 93,8% der Theorie entspricht.
328 kg Produkt-Destillat, das nach Gaschromatogramm
72,2 Gew.-% 4,5,6-Trichlorpyrimidin und
27,6 Gew.-% Tetrachlorpyrimidin
enthält, was einer Gesamtausbeute von 93,8% der Theorie entspricht.
Der Destillationsrückstand ließ sich nach Zusatz von 40 kg 1,2-dichlorbenzol
vollständig aus dem Destillator entfernen (insgesamt 67 kg, davon 40 kg
1,2-Dichlorbenzol).
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyri
midin durch Umsetzung von 3-Dimethylaminopropionitril mit HCl und Cl₂,
indem man
- a) in einem ersten Reaktionsschritt 3-Dimethylaminopropionitril in einem Lösungsmittel bei einer Temperatur von -10 bis 55°C mit HCl und Cl₂ umsetzt und
- b) in einem zweiten Reaktionsschritt das Reaktionsgemisch des ersten Reaktionsschrittes bei einer Temperatur von über 55°C mit Cl₂, gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators, umsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Reaktionsschritt in Gegenwart des
Reaktionsproduktes aus dem 1. Reaktionsschritt erfolgt, welches in mikro
kristalliner Form mit einer mittleren Kristallgröße von 10 µm vorliegt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungs
mittel gegen HCl und Cl₂ inert ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungs
mittel Phosphoroxychlorid verwendet wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten
Reaktionsschritt die Umsetzung mit 1 bis 6 mol HCl und 2 bis 4 mol Cl₂,
jeweils bezogen auf 1 mol 3-Dimethylaminopropionitril, erfolgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Reaktionsschritt b) bei einer Temperatur von 65 bis 120°C erfolgt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
im zweiten Reaktionsschritt b) mit 3 bis 5 mol Cl₂, bezogen auf 1 mol
eingesetztes 3-Dimethylaminopropionitril, erfolgt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Re
aktionsschritt voll kontinuierlich betrieben wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im zweiten
Reaktionsschritt entstehende HCl in den ersten Reaktionsschritt rückgeführt
wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten
Reaktionsschritt in Gegenwart eines Katalysators aus der Reihe der offen
kettigen oder cyclischen Carbonamide, Trialkylphosphite, Triarylphosphite
oder Triphenylphosphinoxide, insbesondere Triphenylphosphinoxid oder
einem Gemisch dieser Katalysatoren, gearbeitet wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
des zweiten Reaktionsschritts in Gegenwart von Radikalfängern erfolgt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
des 2. Reaktionsschrittes semikontinuierlich erfolgt.
12. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
von 3-Dimethylaminopropionitril mit Cl₂ im 1. Reaktionsschritt so erfolgt,
daß 3-Dimethylaminopropionitril in Form seines HCl-Addukts gelöst
vorliegt.
13. Kristallisat mit einer mittleren Kristallgröße von 10 µm, enthaltend im
wesentlichen die Verbindungen der Formel Ia und/oder IIa
14. Verfahren zur Herstellung des Kristallisats gemäß Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß man 3-Dimethylaminopropionitril in einem gegen
HCl- und Cl₂-inerten Lösungsmittel bei einer Temperatur von 10 bis 55°C
mit 1 bis 6 mol HCl und 2 bis 4 mol Cl₂, jeweils bezogen auf 1 mol
3-Dimethylaminopropionitril, umsetzt und anschließend die so erhaltenen
Reaktionsmischung bei einer Temperatur von 65 bis 85°C tempert.
15. Verwendung des nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12 erhaltenen
4,5,6-Trichlor- und/oder 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidins zur Herstellung von
Farbstoffen, Pflanzenschutzmitteln oder Pharmazeutika.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19624418A DE19624418A1 (de) | 1996-06-10 | 1996-06-19 | Verfahren zur Herstellung von 4,5,6-Trichlor- und 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin |
DE59708626T DE59708626D1 (de) | 1996-06-10 | 1997-06-06 | Verfahren zur herstellung von 4,5,6-trichlor- und 2,4,5,6-tetrachlorpyrimidin |
EP97925052A EP0906289B1 (de) | 1996-06-10 | 1997-06-06 | Verfahren zur herstellung von 4,5,6-trichlor- und 2,4,5,6-tetrachlorpyrimidin |
JP10501163A JP2000511915A (ja) | 1996-06-10 | 1997-06-06 | 4,5,6―トリクロロ―および2,4,5,6―テトラクロロピリミジンの製造法 |
US09/194,983 US6162917A (en) | 1996-06-10 | 1997-06-06 | Method of preparing 4,5,6-trichloro- and 2,4,5,6-tetrachloropyrimidine |
ES97925052T ES2185021T3 (es) | 1996-06-10 | 1997-06-06 | Procedimiento para la obtencion de 4,5,6-tricloro- y de 2,4,5,6-tetracloropirimidina. |
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US09/668,087 US6369259B1 (en) | 1996-06-10 | 2000-09-22 | Method of preparing 4,5,6-trichloro-and 2,4,5,6-tetrachloropyrimidine |
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DE3900917A1 (de) * | 1989-01-13 | 1990-07-19 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von 4,5,6-trichlorpyrimidin |
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- 1996-06-19 DE DE19624418A patent/DE19624418A1/de not_active Withdrawn
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1997
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Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3509032A (en) * | 1967-02-09 | 1970-04-28 | Bayer Ag | Chloropyrimidines |
DE3900917A1 (de) * | 1989-01-13 | 1990-07-19 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von 4,5,6-trichlorpyrimidin |
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