DE19623179A1 - Verfahren zur Reduzierung der Fleckenbildung bei Laserprojektion und Anordnung - Google Patents
Verfahren zur Reduzierung der Fleckenbildung bei Laserprojektion und AnordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung der Fleckenbildung bei Betrachtung von
mittels Laserprojektion gleichmäßig ausgeleuchteten Bildinhalten, die von einer Projektions
fläche reflektiert werden sowie eine Anordnung zur Laserprojektion.
Die Laserprojektion beruht auf der Bildererzeugung nach dem Rasterscan-Verfahren. Dabei
werden die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau vom Laser emittiert, getrennt gemischt, wie
der zusammengeführt und über eine Fläche gerastert. Wie bei der Standard-Fernsehbildröhre
wird das Bild dabei punktweise aufgebaut. Die Farbe eines Bildpunkts wird definiert durch die
Leistungsanteile in den Grundfarben. Üblicherweise erfolgt die Ablenkung horizontal durch Po
lygonspiegel und vertikal durch Galvoscanner.
Dabei werden Bildungleichmäßigkeiten bzw. Flecken oder sogenannte "Speckles" bei der La
ser-Bildprojektion durch die räumliche Kohärenz des Laserlichts hervorgerufen. Der Effekt ist
sehr einfach beobachtbar, indem z. B. eine Wand mit einem aufgeweiteten Laserstrahl beleuch
tet wird. Das Auge sieht dann anstelle eines gleichmäßig ausgeleuchteten Feldes einen Fleck
mit einer stochastischen Hell-Dunkel-Verteilung.
Zum Entstehungsmechanismus ist, vereinfacht dargestellt, folgendes anzumerken: Das Licht
wird von der Projektionsfläche reflektiert und gelangt dann ins Auge; da die Projektionsfläche
im Vergleich zur Größe einer Wellenlänge immer Unebenheiten aufweist, trifft das von unter
schiedlichen Stellen der Projektionsfläche reflektierte Licht mit unterschiedlicher Phasenlage
auf das Auge. Es kommt daher im Auge zur Interferenz. Bei einem gegebenen Standort des
Beobachters erzeugt diese Interferenz ein räumliches, zweidimensionales Hell-Dunkel-Muster.
Aus der EP 0 589 179 A1 ist ein Laserprojektionssystem bekannt, bei dem die aus drei Grund
farben bestehende Laserstrahlung in einem gemeinsamen Strahlengang durch ein Diffusions
element geführt wird, welches beispielsweise mit Umdrehungen im Bereich von 30 bis 40 pro
Minute eine solche Fleckenbildung infolge Interferenzerscheinungen verhindert und ein klares
farbgetreues Abbild schafft.
Weiterhin ist aus der EP 0 385 706 ein Projektionslichtbildanzeigesystem mit verringerter
Fleckenbildung bekannt, wobei eine kohärente Lichtquelle zur Erzeugung eines Lichtstrahles
eingesetzt wird; mit Hilfe eines Raumlichtmodulators, der auf Signale anspricht, wird Licht von
der Quelle auf den Bildschirm gerichtet, wobei ein so erzeugtes Bild dann auf dem Bildschirm
wiedergegeben wird; dabei ist der Bildschirm mit einem Wandler gekoppelt, der dazu dient, in
dem Schirm, wo das Bild wiedergegeben wird, akustische Oberflächenwellen zu erzeugen; die
Oberflächenwellen besitzen eine Amplitude, die größer ist als eine Wellenlänge des Licht
strahles. Auf diese Weise soll unter Ausnutzung der Trägheit des Auges die Fleckenbildung bei
Betrachtung gleichmäßig ausgebildeter Bildinhalte verhindert werden.
Weiterhin ist in der US-PS 5,313,479 ein fleckenfreies Projektionssystem beschrieben, bei dem
ein rotierendes Diffusionselement im Strahlengang des Lasers angeordnet ist, um die Inter
ferenzmuster so rasch zu bewegen, daß sie für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind.
Es handelt sich dabei um verhältnismäßig aufwendige Systeme mit mechanischen Gebern bzw.
Wandlern.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein möglichst einfaches Verfahren zur Reduzierung der
Fleckenbildung bei der Laserprojektion anzugeben, wobei insbesondere auf technisch auf
wendige Wandlungsverfahren verzichtet werden soll; darüberhinaus soll eine möglichst wenig
störanfällige Anordnung geschaffen werden.
Die Aufgabe wird verfahrensgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Aufgrund des verhältnismäßig einfachen Verfahrens kann die Laserprojektion praktisch
störungsfrei erfolgen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform soll die BROWNsche Bewegung der Partikel durch Er
wärmung der Suspension verstärkt werden. Auch hierbei handelt es sich vorteilhafterweise um
ein verhältnismäßig einfaches Verfahren, bei dem eine geringe Störanfälligkeit zu erwarten ist.
In einem weiteren bevorzugten Verfahren werden die Mikropartikel durch piezoelektrische Kraft
in Bewegung gehalten; auch hierbei handelt es sich um eine verhältnismäßig einfaches Ver
fahren geringer Störanfälligkeit.
Die Aufgabe wird anordnungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 5
gelöst; vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung sind in den Ansprüchen 6 bis 11 angege
ben.
Vorteilhafterweise ist es nach der erfindungsgemäßen Anordnung möglich, die Projektions
fläche so zu gestalten, daß die Bildungleichmäßigkeiten bzw. Flecken oder Speckles zwar
immer noch entstehen, aber zeitlich variabel sind, derart, daß sich das zweidimensionale
Hell-Dunkel-Muster über die Reaktionszeit des Auges gesehen ausmittelt und im Eindruck des
Betrachters ein gleichmäßiger Helligkeitseindruck entsteht.
Anstelle einer festen Projektionswand, weist die Projektionsfläche bewegliche Streuzentren auf;
diese werden durch eine Suspension von Mikropartikeln in einer Flüssigkeit realisiert. Die
Mikropartikel sind, allein schon aufgrund der BROWNschen Molekularbewegung, in ständiger
Bewegung. Ist die Bewegung - ggf. durch zusätzliche Maßnahmen wie z. B. Erwärmung oder
Verwirbelung durch Piezoelemente - hinreichend schnell, um während der Beleuchtung mit
dem Laser-Fleck eine große Zahl an unterschiedlichen Hell/Dunkel-Mustern zu erzeugen, so
wird im Auge ein gleichmäßiger Bildeindruck für gleichmäßig ausgebildete Bildinhalte ent
stehen.
Als vorteilhaft erweist es sich auch, daß eine ständige Durchmischung ein Absetzen der Par
tikel verhindert; neben einer turbulenten Konvektion durch lokale Erwärmung, ist auch die zuvor
genannte Verwirbelung der Flüssigkeit durch Piezoelemente als besonders vorteilhaft anzu
sehen.
Eine solche Projektionsfläche wurde in einem Ausführungsbeispiel durch Milch realisiert. Die
Milch enthält in Wasser aufgeschwemmte koaguliertes Eiweiß und Fettpartikel. Die Milch wurde
mit einem Laser senkrecht beleuchtet. Der auf der Milchoberfläche beobachtbare Fleck wurde
bezüglich der Gleichmäßigkeit seines Helligkeitseindrucks beurteilt im Vergleich zur
Beleuchtung einer festen Pappe mit demselben Laserfleck: der Laserfleck auf der Milchober
fläche erschien von gleichmäßigerer Helligkeit als der auf der Pappe.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Fig. 1a und 1b näher erläutert.
Fig. 1a zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine Laserprojektionsanordnung mit Projektions
fläche
Fig. 1b zeigt schematisch einen Längsschnitt von Laserprojektionsanordnung mit Projektions
fläche, wie sie beispielsweise in einer Zuschauerarena eingesetzt werden könnte.
Gemäß Fig. 1a weist die Laserprojektionsvorrichtung drei kohärente Strahlenquellen für die
Grundfarben rot, blau und grün als Laser auf, wie sie beispielsweise in der eingangs zitierten
US-PS 5,313,479 beschrieben sind. Die erzeugte Laserstrahlung verläßt über Austrittsöffnung
2 der Projektionsvorrichtung das Projektorgehäuse 1 und trifft auf Projektionsfläche 5, wobei
der Strahl im Azimutbereich von Winkel α mittels um eine vertikale Achse geführte Polygon
spiegel und in der Höhe als Winkel β durch Galvoscanner abgelenkt wird. Der Winkelbereich ist
anhand der Fig. 1a und 1b erkennbar, wobei Winkel α im Bereich von 30-90° von oben
gesehen und Winkel β im Bereich von 25-50° liegt.
Gemäß Fig. 1a und 1b weist die mit Gehäuse 7 versehene Projektionsfläche 5 an ihrer der
Strahlen- quellen zugeordneten Seite eine transmittierende Begrenzungsfläche 6 auf, welche
zusammen mit einem hier nur schematisch dargestellten Gehäuse 7 eine Suspension 8 mit
reflektierenden Partikeln 9 enthält, welche die durch die Begrenzungsfläche 6 eintretenden
Laserstrahlen reflektieren, wobei die Partikel aufgrund ihrer ständigen Bewegung eine Inter
ferenzbildung verhindern; dies bedeutet, daß die Auslenkung der Partikel aufgrund ihrer Bewe
gung größer als die Wellenlänge des reflektierten Lichtes ist, so daß sich keine unterschied
lichen Phasenlagen für das Auge des Betrachters ergeben können.
Die Partikel weisen eine größte mittlere Ausdehnung im Bereich von 100 µm auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die bereits bei Raumtemperatur ausreichende
BROWNsche Bewegung durch Erhitzen der Suspension 8 mittels zusätzlicher Heizwiderstände 11
so stark erhöht, so daß eine Fleckenbildung bei Betrachtung von Projektionsfläche 5 im
Auge des Betrachters praktisch verschwindet.
Es ist jedoch weiterhin auch möglich, eine Bewegung der Partikel in der Suspension durch auf
eine oder mehrere Membranen wirkende Piezoschwinger zu verstärken, wobei auch im Falle
der piezoelektrischen Krafteinwirkung die Partikel in ihrem Auslenkungsweg oberhalb der Wel
lenlänge des reflektierten Laserlichts liegen.
Die Aufrißdarstellung gemäß Fig. 1b zeigt eine für Kino- bzw. TV- oder Videozwecke geeig
nete Projektionsfläche, wobei sich das Projektorgehäuse 1 der Laserprojektionsvorrichtung
auch in der Höhe des unteren Bildrandes der Projektionsfläche 5 befinden kann.
Anhand Fig. 1a und 1b ist jeweils die Projektionsfläche in Draufsicht, bzw. Längsansicht dar
gestellt, wobei die Strahlung jeweils durch die transmittierende Begrenzungsfläche 6 auf die
von reflektierenden Partikeln 9 einer Suspension gebildete Projektionsfläche 5 trifft und
reflektiert wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur Reduzierung der Fleckenbildung bei Betrachtung von mittels
Laserprojektion gleichmäßig ausgeleuchteten Bildinhalten, die von einer Projektionsfläche
reflektiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche reflektierende
Mikro-Partikel aufweist, die relativ zur Strahlenquelle der Laserprojektion ständig bewegt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikro-Partikel durch
Suspension einer Flüssigkeit gebildet werden, deren Bewegung aufgrund der
BROWNschen Bewegung erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit zur
Verstärkung der Bewegung der Mikro-Partikel zusätzlich erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bewegung der Mikro-Partikel durch Verwirbelung der Flüssigkeit mittels piezoelektrisch
erzeugter Kraft verstärkt wird.
5. Anordnung zur Laserprojektion mit reduzierter Fleckenbildung bei Betrachtung
gleichmäßig ausgeleuchteter Bildpartien, die von einer Projektionsfläche reflektiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche (5) bewegliche reflektierende
Mikro-Partikel (9) aufweist, die als Suspension in einer Flüssigkeit gelöst sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche (5)
Partikel als Suspension (8) aufweist, und wenigstens in Richtung Strahlenquelle durch ei
ne sichtbares Licht transmittierende Begrenzungsfläche (6) abgeschlossen ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche (5)
koaguliertes Eiweiß als Suspension aufweist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension (8) zusätzlich
Fettpartikel aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche Alumini
umoxid-Partikel als Suspension (8) aufweist.
10. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche Siliziu
moxid-Partikel als Suspension (8) aufweist.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Größe
der Partikel (9) unterhalb von 100 µm liegt.
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Owner name: GSAENGER OPTOELEKTRONIK GMBH & CO. KG, 37081 GOETT |
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D2 | Grant after examination | ||
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