DE19622372A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Nockenwellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von NockenwellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
einer Nockenwelle sowie eine Vorrichtung zum Durch
führen dieses Verfahrens.
Es ist eine Vielzahl von Herstellungsverfahren für
Nockenwellen bekannt. Dabei kann im wesentlichen in
zwei Gruppen unterschieden werden.
Zur ersten Gruppe gehört die konventionell herge
stellte Nockenwelle, die entweder geschmiedet oder
als Rohling gegossen wird, und zwar sowohl als Voll
körper als auch als Schalenhartguß, wobei beide
Halbfabrikate dann weiteren Bearbeitungsschritten zu
unterwerfen sind, nämlich zunächst einer mechani
schen, spanenden, sodann der Oberflächenvergütung mit
nachfolgender Wärmebehandlung und schließlich dem
Schleifen der Lagersitze und Nocken. Die Nachteile
derart hergestellter Nockenwellen bestehen insbeson
dere in ihrem hohen Gewicht und damit auch hohen
Trägheitsmomenten, die sich nachteilig z. B. über die
Drehmomentveränderung auf die Lager auswirken, sowie
dem erheblichen Aufwand bei den Schritten der Roh
lingsbearbeitung.
Zur anderen Gruppe gehören gefügte Nockenwellen, bei
denen die Nocken als Einzelteile hergestellt und dann
in verschiedener Weise mit einer Welle verbunden
werden. So können die Nocken beispielsweise auf
geschweißt werden, speziell auf eine Hohlwelle, oder
auch auf ein Rohr aufgeschoben und auf dieses aufge
schrumpft werden. Für die letztgenannte Herstellungs
weise ist es bekannt, das Rohr bzw. die Hohlwelle mit
den aufgeschobenen Nocken in ein entsprechend ausge
formtes Werkzeug zu legen und das Rohr nach dem In
nenhochdruck-Umformverfahren (IHU-Verfahren) aufzu
weiten, wobei sich die Nocken elastisch und das Rohr
plastisch aufweiten, so daß ein fester Sitz der
Nocken auf dem Rohr bzw. der Hohlwelle durch Preßpas
sung geschaffen wird.
Bei dem IHU-Verfahren wird der umzuformende, rohr
förmige Hohlkörper gleichzeitig durch einen Innen
druck und eine an seinen Enden wirkende Axialkraft
belastet. Als Druckmedium sind Flüssigkeiten oder
Elastomere geeignet. Die Axialkraft wird in aller Re
gel mit starren Werkzeugen übertragen, wie Kolben,
Stempel und dgl., die direkt oder indirekt auf die
Werkstückenden einwirken.
Beispiele für im obigen Sinne gefügte Wellen sind aus
der DE 34 09 541 A1 und der DE 35 21 206 A1 bekannt.
Beiden bekannten Vorschlägen ist die aufwendige Son
derherstellung der auf der Welle zu befestigenden
Funktionsteile gemeinsam, deren Einzelherstellung,
insbesondere im Falle von Nocken erhebliche Kosten
verursacht, ganz davon abgesehen, daß das gesamte
Handling im Zusammenhang mit den für die Fügeopera
tion erforderlichen Schritten aufwendig ist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung zu
schaffen, mit denen eine kostensenkende Herstellung
von Nockenwellen nicht nur unter Einsparung von Werk
zeugen und Arbeitsschritten, sondern auch unter Stei
gerung des Wirkungsgrades (höhere Ausbringung) er
reicht werden.
Gelöst wird das Problem mit den Merkmalen des Haupt
anspruchs, d. h. das IHU-Verfahren wird nunmehr im
grundsätzlichen Unterschied zum Stand der Technik
nicht zum Aufweiten einer Hohlwelle zur Schaffung ei
nes Preßsitzes oder, wie im Falle der DE 35 21 206
A1, einer zusätzlichen axialen Befestigung, sondern
für die einstückige Ausformung der Nocken selbst aus
Rohr- bzw.- Profilmaterial - nachfolgend vereinfachend
und nicht beschränkend als "Hohlwelle" bezeichnet -
angewandt, wodurch sich überraschend bei vorzugsweise
sukzessivem Verformen der Nocken verschiedene sowohl
äußerst kostengünstige als auch vom Verfahrensablauf
zeitsparende Möglichkeiten zur Herstellung einer
einstückigen Nockenwelle ergeben.
Dabei ist in Weiterbildung der Erfindung den ver
schiedenen Ausführungsmöglichkeiten gemeinsam, daß
die Hohlwelle in mehreren Schritten verformt wird,
wobei die Nocken hinsichtlich ihrer Gestalt und/oder
ihrer Position auf der Welle sukzessiv ausgeformt
werden. Damit ist gemeint, daß, wie auch die nach
folgenden Ausführungen im einzelnen noch zeigen wer
den, einerseits die Nocken stufenweise in ihre End
form gebracht werden können und andererseits aber
auch in einer gewünschten Reihenfolge ihrer Anordnung
auf der Welle nacheinander ausgeformt werden können.
Selbstverständlich können diese beiden Möglichkeiten
auch überlagert werden.
So werden bei einer bevorzugten Ausführung der Erfin
dung die Nocken von der Wellenmitte zu den Wel
lenenden hin nacheinander ausgeformt, was in beson
ders ökonomischer Weise paarweise geschehen kann. Der
erhebliche Vorteil dieses Vorgehens liegt in der
kostengünstigeren Herstellung, insbesondere beim Weg
fall der Einzelherstellung von Nocken sowie in dem
mit der Eichung geschaffenen Umstand, daß der axiale
Materialfluß ungehindert in die jeweilige Umformzone
erfolgen kann. Der Materialnachschub von den Rohren
den durch die axiale Kraftbeaufschlagung und Vor
schubbewegung wird erfindungsgemäß nicht durch voran
gelagerte Nockenpaare behindert, d. h., Rohrmaterial
kann ungehindert in die jeweilige Umformzone nachge
schoben werden. Wenn diese ausgeformt ist, erfolgt
die Ausformung des nächsten Nockenpaares. Daraus
folgt der Vorteil, daß durch die axial erzeugten
Druckspannungen größere Umformgrade des Rohrmaterials
erreicht werden können, die über der Bruchdehnung des
Werkstoffs liegen. Außerdem ist die Wandstärkenredu
zierung in der Umformzone (auszuformender Nocken) we
sentlich geringer, d. h. es ergibt sich gleichmäßige
rer Wandstärkenverlauf, d. h. es wird höhere Bauteil
stabilität erreicht. Für die praktische Anwendung
kommen mehrere Möglichkeiten in Frage.
So können die Nocken positionsmäßig gezielt gegen den
Druck mehrerer, hinsichtlich ihres Rückzugs steuerba
rer Schieber od. dgl. einzeln oder gruppenweise nach
einander ausgeformt werden.
Für diese und die nachfolgenden Ausführungsmöglich
keiten gilt im Zusammenhang mit der zuvor angegebenen
Möglichkeit, die Nocken von der Wellenmitte zu den
Wellenenden hin nacheinander auszuformen, der be
sondere Vorteil, daß durch die Steuerung des Werk
stoffflusses in die innenliegenden Bereiche, d. h. in
der Wellenmitte keine hohe Werkstoffabstreckung ein
tritt, da während des Ausformens der innenliegenden
Nocken der Werkstofffluß beim axialen Werkstoffnach
schub durch davor gelagerte Nocken nicht behindert
wird. Darüber hinaus ist es dadurch möglich, Nocken
wellen aus Werkstoffen mit einem geringeren Dehnver
mögen, mit hoher Nockenhöhe sowie mit vergleichsweise
zahlreichen Nockenpaaren und Lagersitzen, wie sie
beispielsweise für 12-Zylindermotoren benötigt
werden, herzustellen. Außerdem ergeben sich geringere
Werkstoffanstauchungen an den Bauteilenden sowie ein
gleichmäßigerer Wandstärkenverlauf, mit der weiteren
vorteilhaften Möglichkeit, gegebenenfalls die
Wandstärke insgesamt zu reduzieren.
Bei der zuvor angesprochenen Variante können die
Schieber zum gewünschten Zeitpunkt druckbeaufschlagt
sein, und zwar einzeln oder paarweise, je nach An
wendungsfall. Sie sind bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsmöglichkeit durch jedem Schieber zugeordnete Hy
draulikzylinder weg- und kraftsteuerbar, wobei im
Sinne des von der Wellenmitte her fortschreitenden
Ausformens für die innenliegenden Nocken bzw. die
diesen zugehörigen Ausfräsungen im Werkzeug keine
Schieber erforderlich sind, da dort die Ausformung
der Nocken beginnt, während welcher Zeit in den übri
gen Ausfräsungen die Schieber bis gegen die Außenwand
der Hohlwelle gedrückt werden, so daß an diesen
Stellen keine Wellenverformung stattfindet; dort wer
den die Nocken erst zu einem späteren Zeitpunkt aus
gebildet.
Alternativ zur hydraulischen Druckbeaufschlagung der
Schieber bzw. ihrer Kolben oder Stempel, kann die
Wegsteuerung auch mechanisch erfolgen, und zwar über
eine sich im wesentlichen parallel zur Längsachse der
Hohlwelle bewegende Keilleiste, die mit auf die
Stempel direkt einwirkenden Keilnocken versehen ist,
so daß durch entsprechendes Bewegen der Keilleiste
eine Wegverstellung der Schieber erfolgt, d. h. auch
mit dieser Ausführung können gezielt die jeweils
nicht zu beaufschlagenden Ausfräsungen abgedeckt bzw.
die Stellen freigegeben werden, an denen kein bzw.
gerade ein Nocken ausgeformt werden soll.
Die von innen nach außen erfolgende Nockenausformung
kann nach einer weiteren Ausführungsmöglichkeit der
Erfindung auch dadurch geschehen, daß die einzelnen
Herstellungsschritte in unterschiedlichen Werkzeugbe
reichen durchgeführt werden, d. h. es ist zwischen den
einzelnen Verfahrensschritten zwar ein Wechsel des
Werkstücks von einer Aufnahme im Werkzeug zur anderen
erforderlich, jedoch kann dadurch die Ausführung des
Werkzeugs einfacher und kostengünstiger gestaltet
werden; außerdem sind in diesem Fall keine Aktivele
mente, wie Schieber od. dgl. vorzusehen, was insgesamt
vor allem dann zum Tragen kommt, wenn es keine Platz
probleme gibt, da bei beispielsweise sechs Nocken und
paarweise von innen nach außen erfolgender Ausformung
drei jeweils entsprechend mit Ausfräsungen versehene
Werkstückaufnahmen im Werkzeug erforderlich sind.
Alternativ kann die örtlich gezielte Ausformung der
Nocken auch durch in die Hohlwelle einzuführende In
nendorne geschehen, die dann in wirkungsmäßig glei
cher Weise, wie die zuvor erläuterten Schieber, die
Ausformung an gewissen Stellen zunächst verhindern,
allerdings im Unterschied zu den Schiebern vom Innern
der Hohlwelle her. Nur die jeweils auszuformenden
Nocken (von innen nach außen) werden mit einem Innen
druck (partiell) beaufschlagt, so daß nur dort eine
Umformung erfolgen kann; die restlichen Bereiche sind
ohne Druckbeaufschlagung und damit wirkt dort auch
keine Umformkraft. D.h. es wird hier nicht wie bei
den Schiebern gegen den Innendruck gehalten, sondern
es wird durch den Innendorn verhindert, daß die In
nenwandung der Hohlwelle im Bereich der Ausfräsungen,
in die noch nicht hineinverformt werden soll, vom In
nendruck beaufschlagt wird. Somit bewirkt der mecha
nisch aufgebrachte Axialdruck zusammen mit dem Innen
druck nur dort Stauchungen und schließlich die ge
wünschten Ausformungen, wo kein Innendorn die
Hohlwelleninnenwand gegen Innendruck abdeckt und sich
ein oder mehrere Ausfräsungen befinden.
In praktischer Ausführung werden vorzugsweise zwei
Innendorne verwendet, die beidseitig in die Hohlwelle
einzuschieben sind und einen Außendurchmesser besit
zen, der es zuläßt, daß sie in die die mechanischen
Axialkräfte auf die Rohrenden übertragenden Kolben
eingeführt bzw. eingezogen werden können. Dadurch
wird wiederum die vorteilhafte, örtlich sukzessive
Ausformung der Nocken von der Wellenmitte ausgehend
zum Wellenende hin ermöglicht. Selbstverständlich
müssen die Innendorne mit koaxialen durchgehenden Ka
nälen versehen sein, damit das Druckmedium in das
Welleninnere gelangen kann.
Diese Ausgestaltung der Erfindung erlaubt es, bei
vergleichsweise niedrigen Werkzeugkosten eine ver
gleichsweise hohe Zahl von Ausfräsungen im Werkzeug
zu integrieren.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Möglichkeit der stu
fenweisen Ausformung nicht nur hinsichtlich der
Nockenposition auf der Welle, sondern, wie eingangs
erwähnt, auch hinsichtlich des Erreichens der Nocke
nendform, schlägt die Erfindung weiterhin vor, daß
die Nocken in einem Werkzeug ausgeformt werden, das
im relevanten Bereich, d. h. im Verformungsbereich aus
einzelnen in Längsrichtung der Hohlwelle verschiebba
ren Formteilen besteht.
Bei dieser Ausführung ist es möglich, die Hohlwelle
bei auf Abstand gesetzten Formteilen, in welchem Zu
stand die die Verformung gestattenden Ausnehmungen
eine größere axiale Erstreckung haben als letztend
lich der in axialer Richtung gemessenen Breite der
fertiggestellten Nocken entspricht, vor- oder anzu
formen und dann in einem oder mehreren weiteren
Schritten mit jeweils näher aneinandergerückten
Formteilen weiterzuverformen, bis schließlich die
Endverformung in dem Zustand geschieht, in dem die
Formteile so weit axial zusammengeschoben sind, daß
sie sich gegenseitig berühren.
Da die Verformung stufenlos unter kontinuierlicher
Annäherung der Formteile aneinander durchgeführt wer
den kann, ist das Bauteil in einem Arbeitsschritt
herzustellen, was eine Verfahrenserleichterung bedeu
tet, wobei auch hier eine relativ große Anzahl von
Nocken mit hoher Nockenhöhe sowie relativ vielen La
gersitzen möglich ist.
Es sei erwähnt, daß es im Rahmen der Erfindung auch
möglich ist, von einem Halbzeug auszugehen, das durch
konventionelle Verfahren, beispielsweise durch Stau
chen und/oder Querwalzen einer Hohlwelle vorgeformt
wird. Dies bietet die Möglichkeit, an den Stellen der
Hohlwelle, an denen Nocken ausgeformt werden sollen,
Materialanhäufungen vorzusehen, um der Wanddickenre
duzierung und einem möglicherweise nicht aus reichen
den Dehnvermögen des Werkstoffes entgegenzuwirken.
Anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen vorteil
hafte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt sind,
werden nachfolgend weitere Einzelheiten und Vorteile
dargelegt. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Werkzeug mit eingelegtem Werkstück im
Ausgangs- und Endzustand, schematisch in ge
schnittener Seitenansicht;
Fig. 2 ein Werkzeug ähnlich dem in Fig. 1 darge
stellten, jedoch mit individuell über Hy
draulikzylinder weg- und kraftsteuerbaren
Schiebern in einigen Formnestern;
Fig. 3 eine Keilleiste zur Steuerung der Stempel
der Schieber gemäß Fig. 2, schematisch dar
gestellt;
Fig. 4 eine Werkzeughälfte mit mehreren Aufnahmen
zur stufenweisen Fertigstellung des Werk
stücks mit dem sich im jeweiligen Ausformzu
stand befindenden Werkstück, schematisch in
Draufsicht, geschnitten;
Fig. 5 eine Werkzeughälfte in einer weiteren Anwen
dungsvariation mit eingelegtem, partiell
fertiggestellten Werkstück (Hohlwelle) und
die Innenwand der Hohlwelle teilweise ab
deckenden Innendornen, schematisch in Drauf
sicht, geschnitten;
Fig. 6 eine weitere Ausführungsmöglichkeit des
Werkzeugs mit beweglichen Formteilen, sche
matisch in Seitenansicht, geschnitten, wobei
die Hohlwelle unten im vorgeformten Zustand
und oben fertiggeformt bei zusammengefahre
nen Formteilen gezeigt ist; und
Fig. 7 eine vorgeformte Hohlwelle als Ausgangshalb
zeug zum Einsatz beispielsweise in ein Werk
zeug gemäß Fig. 1.
Bevor auf die Darstellungen im einzelnen eingegangen
wird, seien einige grundlegende Bemerkungen vorange
stellt. So ist zunächst zu beachten, daß in den Fig.
1, 2 und 6 im in der Zeichnung oberen Teil das Werk
stück in seiner endgültigen Form dargestellt ist,
während im unteren Teil der Ausgangszustand bzw. bei
Fig. 6 ein anfängliches Zwischenstadium gezeigt sind.
Sämtlichen Fig. 1 bis 6 ist im übrigen gemeinsam, daß
sie schematisch Werkzeuge zeigen, die grundsätzlich
für das Innenhochdruck-Umformverfahren, das soge
nannte IHU-Verfahren geeignet und vorzugsweise hori
zontal zweigeteilt sind. Sie weisen eine oder mehrere
in ihrer Form nachfolgend noch näher zu beschreibende
Ausnehmungen (Werkzeuginnengravur) auf, in die das zu
verformende Werkstück, im vorliegenden Fall eine
Hohlwelle eingelegt und dann von seitlich außerhalb
des Werkzeugs angeordneten, in bekannter Weise be
tätigbaren Stempel stirnseitig axial wirkenden Kräf
ten ausgesetzt wird, wobei gleichzeitig ein Druckme
dium in das Innere der Hohlwelle gedrückt wird, so
daß das Werkstück durch einen hohen Innendruck und
eine an den Rohrenden wirkende Axialkraft belastet
wird. Dadurch erfolgt das gewünschte Ausbauchen im
geschlossenen Werkzeug. Die seitlichen Stempel sind
in ihrem Durchmesser so bemessen, daß sie in das
Werkzeug eingeschoben werden können und die Hohlwelle
stauchen, und besitzen koaxial verlaufende Kanäle,
durch die das Druckmedium in das Innere der Hohlwelle
gelangen kann. Die Stempel sind an ihrem freien Ende
mit Dichtköpfen versehen, die zum Abdichten des
Halbzeuges (Rohr) an den Rohrenden und zum Einleiten
der Axialkräfte in das Werkstück sowie zur
Druckzufuhr in das Innere des Werkstücks dienen. Vor
zugsweise wird der Druck über einen Druckübersetzer
aufgebracht (aufgebaut wie ein Hydraulikzylinder) und
kann erhöht (Flüssigkeit im Innern des Drucküberset
zers wird komprimiert) oder verringert (Flüssigkeit
wird entlastet) werden.
In Fig. 1 ist ein Werkzeug mit einer oberen Werkzeug
hälfte 1 und einer unteren Werkzeughälfte 2 darge
stellt, die in geschlossenem Zustand den Hohlraum 3
als Form für die endgültige Gestalt der Nockenwelle
bilden. Dabei ist zu bemerken - und dies gilt auch
für die übrigen Darstellungen der anderen bevorzugten
Ausführungsbeispiele - daß hier nur zur Verdeutli
chung die einzelnen Nocken in einer Ebene dargestellt
sind; selbstverständlich sind sie in aller Regel ra
dial winkelversetzt. Der Hohlraum 3 weist an den
Stellen, an denen sich letztendlich die Nocken befin
den sollen, entsprechende Ausfräsungen 4 auf, im vor
liegenden Fall lediglich wegen der Prinzipdarstellung
nur drei, in die die entsprechenden Wandbereiche der
Hohlwelle hineingedrückt werden. Die Ausfräsungen
sind Teil der gesamten Werkzeuginnengravur (Form
nest), in die ein Werkstück eingelegt wird.
In der unteren Hälfte der Fig. 1 ist der Anfangszu
stand der Hohlwelle 5 dargestellt, während die obere
Darstellung ihren Endzustand mit den fertiggeformten
Nocken 6 zeigt, d. h. die erfindungsgemäß einstückig
hergestellte Nockenwelle. Mit 7 sind die seitlichen
Druckstempel mit ihren Druckstempelköpfen 8 bezeich
net, die gemäß der linken Schnittdarstellung einen
durchgehenden koaxialen Kanal 9 aufweisen, durch den
das Druckmedium in das Innere der Hohlwelle 5 ge
langt.
Bei dieser Ausführungsform wird das Hohlrohr 5 in das
Werkzeug 1/2 mit der zu formenden Nockenwellengeome
trie eingelegt und durch Innenhochdruck mit axialem
Werkstoffnachschub umgeformt. D.h. die Hohlwelle 5
wird von ihrem Ausgangszustand kontinuierlich in ih
ren Endzustand gebracht, indem die Druckstempel 7 in
Anlage an die Stirnflächen der Hohlwelle 5 Axialdruck
aufbringen und gleichzeitig das Druckmedium durch die
Kanäle 9 zugeführt wird und unter dem Einfluß dieser
beiden sich überlagernden Kräfte während des
Nachschiebens der Druckstempel in das Innere des
Werkzeugs die Verformung bis zum gezeigten Endzustand
erfolgt.
Für die nachfolgenden Ausführungsformen werden für
entsprechende Teile der Fig. 1 entsprechende Bezugs
ziffern verwendet.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 besteht das
Werkzeug wiederum aus einer oberen Werkzeughälfte 1
und einer unteren Werkzeughälfte 2, deren Hohlraum 3
in der gewünschten Geometrie für die Nockenwelle aus
geformt ist. Dabei sind bei diesem Ausführungsbei
spiel sechs Ausfräsungen 4 für jeweils sechs zu for
mende Nocken im Werkzeug vorgesehen. Die Kanäle 9 in
den Stempeln 7/8 sind der Einfachheit halber nicht
gezeigt. In den jeweils äußeren, d. h. zum Wellenende
hin gelegenen Ausfräsungen 4a und 4b sind hier nur
schematisch dargestellte Schieber 11a bzw. 11b vorge
sehen, die in den Ausfräsungen entsprechend den dar
gestellten Doppelpfeilen im wesentlichen senkrecht
zur Längsachse der Hohlwelle 5 bewegbar sind, und
zwar über mit Hydraulikzylindern 12a bzw. 12b verbun
dene Stempel 13a bzw. 13b. Dadurch sind die Schieber
11a und 11b weg- und kraftsteuerbar; in der Ausgangs
position befinden sie sich mit ihrer Stirnfläche in
der in der Zeichnung oberen Position, d. h. in Anlage
an der Außenwand einer eingelegten Hohlwelle 5. Die
beiden inneren Ausfräsungen 4 besitzen keine Schie
ber.
Der Verfahrensablauf ist folgender: Da sich die vier
Schieber 4a und b in ihrer vorgefahrenen Ausgangspo
sition befinden, werden zunächst die innenliegenden
Nocken 6 aus geformt, ohne daß der Werkstofffluß beim
axialen Werkstoffnachschub durch Bildung der äußeren
Nocken behindert wird. Nach beendeter Ausformung der
inneren beiden Nocken 6 werden die nach außen zu
nächst den fertiggeformten Nocken liegenden Zylinder
12b und damit die Schieber 11b zurückgefahren und die
Nocken 6b als nächstes ausgeformt, wobei auch hier
wiederum der Werkstofffluß durch die Bildung der
Nocken 6a nicht behindert wird. Im letzten Abschnitt
der IHU-Verformung werden die Schieber 11a zurückge
fahren und die entsprechenden Nocken 6a ausgeformt.
Anstelle der hydraulischen Betätigung der Schieber
11a und 11b kann deren Steuerung und Bewegung auch
mechanisch erfolgen. Hierfür ist in Fig. 3 eine
Keilleiste 14 dargestellt, die eine der Anzahl der
Schieber 11a und 11b entsprechende Anzahl von Keil
nocken 15a bzw. 15b in einer entsprechend den Posi
tionen der Schieberstempel 13a und 13b vorgesehener
Anordnung zeigt. Die Keilleiste 14 wird in diesem
Fall im Bereich der Hydraulikzylinder 12a und 12b
angeordnet und ist parallel zur Längsachse der Hohl
welle 5 bewegbar, wobei die Keilnocken 15a und 15b
auf die entsprechenden Stempel 13a bzw. 13b direkt
einwirken. In diesem Fall ist nur ein einziger nicht
dargestellter Hydraulikzylinder erforderlich, der die
Keilleiste 14 in Richtung des horizontalen Dop
pelpfeils in Fig. 3 bewegt. Bei der Position gemäß
Fig. 3 sind die Stempel 13a und 13b, auf die die
Keilnocken 15a bzw. 15b direkt einwirken, in ihrer
eingefahrenen Position, d. h. in der Position darge
stellt, in der zunächst die innenliegenden Nocken 6
ausgeformt werden.
Durch Verfahren der Keilleiste 14 nach links (in Fig.
3) werden bei gleichzeitiger Innendruckbeaufschlagung
der Hohlwelle 5 die Schieber 11a und 11b in Fig. 2
nach unten gedrückt, da deren Stempel 13a bzw. 13b
entlang der Schräge der Keilnocken 15a bzw. 15b nach
unten ausweichen können.
Mit einer derartigen Keilleiste ist eine direkte
Steuerung im Sinne des im Zusammenhang mit der Fig. 2
zuvor erläuterten Verfahrensablaufes möglich, da, wie
Fig. 3 ebenfalls zeigt, die innenliegenden Keillei
sten eine kürzere Stirnfläche besitzen, d. h. bei ei
ner Linksbewegung gelangen die Stempel 13b vor den
Stempeln 13a in den Bereich der Schräge der Keil
nocken 15b, so daß dann zunächst die Ausformung der
Nocken 6b erfolgt, bevor die der Nocken 6a einsetzt,
was zu dem Zeitpunkt geschieht, in dem die Stempel
13a in den Bereich der Schräge der Keilnocken 15a ge
langen.
Um den Werkstofffluß beim Ausformen der inneren
Nocken 6 noch zu verbessern, können auch in den Aus
fräsungen 4 Schieber vorgesehen sein, die in entspre
chender Weise über Stempel von entsprechend zwischen
den Keilnocken 15a und 15b liegenden, hier nicht dar
gestellten Nocken gesteuert werden.
Fig. 4, in der die seitlichen Stempel 7/8 nicht dar
gestellt sind, zeigt eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, bei der in der in Draufsicht dargestellten
unteren Werkzeughälfte 2 drei Formnester
unterschiedlicher Geometrie (unterschiedliche Anzahl
von Ausfräsungen) für das Werkstück gezeigt sind, wo
bei in jedem Formnest ein in jeweils dieser Stufe
fertiggestelltes Werkstück 5 liegt. Das Ausformen in
den einzelnen Formnestern kann gleichzeitig oder
nacheinander durchgeführt werden.
Fig. 4 macht deutlich, daß die Fertigstellung einer
mit sechs Nocken versehenen Nockenwelle 5 in drei
Schritten erfolgt, wobei in einem ersten Verfahrens
schritt die Hohlwelle 5 in dem in Fig. 4 oberen Form
nest verformt wird, bis die beiden innenliegenden
Nocken 6 ausgeformt sind. Das derart ausgeformte
Halbzeug wird dann in das darunter dargestellte
Formnest gebracht, das zwei zusätzliche Ausfräsungen
4b aufweist, in die in dieser zweiten Stufe dann die
Nocken 6b hineinverformt werden. Schließlich wird die
Hohlwelle 5 dann in das in Fig. 4 untere, mit sechs
Ausfräsungen 4, 4a, 4b ausgerüstete Formnest ver
bracht, in dem dann die Verformung in den Endzustand
erfolgt.
Fig. 5 zeigt eine untere Werkzeughälfte 2, in der ei
ne Nockenwelle mit sechs Nocken herzustellen ist, von
denen die beiden inneren bereits fertiggestellt sind.
Auch mit diesem Werkzeug werden die Nocken sukzessiv
von innen nach außen gefertigt, wozu zwei Innendorne
16 eingesetzt werden, die im dargestellten Zustand
einer Zwischenfertigungsstufe soweit endseitig in die
Hohlwelle 5 eingeschoben sind, daß sie im Innern der
Hohlwelle die Bereiche gegen Innendruck schützen, die
erst im weiteren Verfahrensablauf in die äußeren
Ausfräsungen 4a und 4b verformt werden sollen. Dazu
haben die Innendorne einen Außendurchmesser, der ein
teleskopartiges Einschieben in die Hohlwelle 5 mit
einem entsprechenden Spiel zu deren Innenwand
gestattet. An ihrem freien, innenliegenden Ende sind
die Innendorne 16 jeweils mit einer Kopfdichtung 17
bzw. Keildichtringen versehen, die das Rohr bzw. die
Hohlwelle 5 abdichten, sobald im Innern ein Druck
erzeugt wird. Je höher der Druck ist, umso größer
wird die Dichtkraft der Keildichtringe; die Kraft zum
Abdichten wird somit durch den Innendruck erzeugt.
Die Stempel 7/8 sind in diesem Fall derart gestaltet,
daß sie einerseits, wie in den bisher beschriebenen
Ausführungsbeispielen, einen ihr Einführen in die
Werkzeugausnehmung gestattenden Außendurchmesser ha
ben, also einen solchen, der etwa dem Außendurchmes
ser der Hohlwelle 5 entspricht, im Unterschied zu den
bisherigen Ausführungsbeispielen jedoch eine erwei
terte Durchführung, deren Durchmesser so groß ist,
daß darin die Innendorne teleskopartig ein- und aus
gefahren werden können. Somit können die Stempel 7/8
nach wie vor ihre Axialkraft auf die endseitigen
Stirnflächen der Hohlwelle 5 ausüben, gleichzeitig
jedoch in ihnen die Innendorne 16 verfahren werden.
Der koaxiale Kanal 9 für das Druckmedium befindet
sich nunmehr jeweils in den Innendornen 16. Dies geht
im einzelnen aus der Schnittdarstellung der linken
Bildhälfte hervor.
Mit dieser Konzeption ist folgender Verfahrensablauf
zu erreichen: Zunächst werden die Innendorne 16 aus
den endseitig an der Hohlwelle anliegenden Stempeln
7/8 in die in Fig. 5 dargestellte Position aus- und
in die Hohlwelle 5 eingefahren, was durch geeignete,
hier nicht dargestellte, am äußeren Ende der Hohl
stempel 7/8 vorgesehene Mittel geschehen kann, wozu
die Innendorne die Stempel 7/8 beispielsweise bis zu
deren äußeren Ende durchragen können. Bei der nun
folgenden lokalen Innendruckbeaufschlagung bilden
sich die beiden inneren Nocken 6 in der dargestellten
Weise aus.
Als nächstes werden die Innendorne 16 so weit nach
außen zurückgezogen, daß der Bereich der nächstlie
genden Ausfräsungen 4b freigegeben wird, so daß der
Innendruck nun auf diese Hohlwellenbereiche einwirken
kann, die dann in diese Ausfräsungen zur Bildung der
Nocken 6b hineinverformt werden, und zwar bei
gleichzeitigem axialen Werkstoffnachschub von den
Rohrenden her, wobei die Innendorne um den Betrag des
Werkstoffnachschubs mit nach innen bewegt werden, um
eine Reibung zwischen dem Keildichtring an den Innen
dornen und der Rohrinnenwand zu vermeiden.
Nach dem Ausformen dieses zweiten Nockenpaares 6b
erfolgt jeweils der Abbau des Innendrucks, so daß die
Dichtkraft an den Keildichtringen auf ein Minimum
(elastischer Eigenanteil der Keildichtringe) redu
ziert wird. Danach werden die Innendorne noch weiter
nach außen gefahren und das nächste Nockenpaar 6a
ausgeformt.
Auch bei dieser Version kann ein optimaler Werkstoff
nachschub erreicht werden, da bei jeder Verfahrens
stufe - die Nockenausformung erfolgt, wie bereits
mehrfach auch im Zusammenhang mit den zuvor be
schriebenen Ausführungsbeispielen erwähnt, schritt
weise von innen nach außen - der Werkstoff ungehin
dert von außen nachgeschoben werden kann, da in den
nicht druckbeaufschlagten Bereichen die Verformung
noch nicht erfolgt.
Fig. 6 zeigt schließlich ein Werkzeug, mit dem wie
derum schrittweise eine einstückige Hohlnockenwelle
herzustellen ist, wobei im Unterschied zu den Ausfüh
rungen nach den Fig. 2, 4 und 5 die schrittweise Her
stellung nicht von den innenliegenden Dornen bis zu
den außenliegenden erfolgt, sondern sich auf die
gleichzeitige Ausformung der Nocken bezieht, d. h.
hier werden die sechs Nocken 6 gemeinsam ausgeformt,
und zwar im Interesse wiederum eines optimalen Werk
stoffflusses über ein Zwischenstadium, das einen mög
lichst geringen axialen Werkstofffluß benötigt. Die
ses Zwischenstadium ist in Fig. 6 für die untere
Werkzeughälfte 2 dargestellt.
Wie aus dieser Figur hervorgeht, ist das Werkzeug
derart aufgebaut, daß seine "Aktivteile" aus mehre
ren, im dargestellten Ausführungsbeispiel aus sieben
Schiebern oder Formteilen 18a, 18b, 18c und 18d be
stehen, wobei die jeweils beiden spiegelbildlich an
geordneten hier dieselbe Bezugsziffer tragen, also
18a, 18b und 18c und in axialer Richtung der Hohl
welle 5 jeweils verschiebbar sind, während das innen
liegende Formteil 18d vorzugsweise nicht verschiebbar
ist.
Für die untere Werkzeughälfte 2 sind die Schieber 18a
bis 18c in auseinandergefahrener Position dar
gestellt, d. h. sie stehen auf Abstand zueinander,
während sie sich in der oberen Werkzeughälfte 1 in
gegenseitiger Anlage befinden.
Die vier zwischenliegenden Formteile 18b und 18c sind
auf ihrer der Hohlwelle 5 zugekehrten Seite derart
abgestuft ausgebildet, daß sie im dargestellten Quer
schnitt im wesentlichen L-Form besitzen, wobei die
zurückspringende Abstufung eine axiale Erstreckung
besitzt, die der axialen Länge der herauszuformenden
Nocke entspricht. Im zusammengeschobenen Zustand bil
den diese Abstufungen im Zusammenwirken mit dem je
weils benachbarten Formteil die Ausfräsung 4. Dazu
weist des weiteren das feststehende, zentrale Form
teil 18d einen im wesentlichen T-förmigen Querschnitt
auf, d. h. es besitzt zwei Abstufungen, während die
endseitigen Formteile 18a rechteckigen Querschnitt
besitzen.
Ausgegangen wird bei dieser Verfahrensversion vom Zu
stand, wie er für die untere Werkzeughälfte darge
stellt ist, d. h. die Ausnehmungen sind aufgrund der
auseinandergefahrenen Position der Formteile 18a bis
18d quasi axial verlängert. Wird nun das IHU-Verfah
ren eingeleitet, bauchen sich die in den erweiterten
Ausformbereichen liegenden Wandteile der Hohlwelle 5
in der dargestellten Weise aus, also zunächst wel
lenförmig in freier Umformung, ohne daß sich das
Werkstück in den Umformzonen an die Werkzeuginnengra
vur anlegt. Nunmehr werden die Formteile 18a bis 18c
gemäß den Pfeilen axial sukzessiv bei Aufrechterhal
tung eines gesteuerten Innendrucks und der Axialkraft
zusammengeschoben, bis zu der für die obere Werkzeug
hälfte 1 dargestellten, aneinanderliegenden Position,
in der dann die Ausfräsungen 4 die für die gewünschte
Nockenbreite erforderliche axiale Erstreckung haben
und nunmehr die Nocken in ihre Endform gebracht wer
den können.
Während der axialen Bewegung der Formteile zur Mitte
hin wird nicht der volle Innendruck in der Hohlwelle
aufgebracht, sondern nur der erforderliche Stütz
druck, damit vermieden wird, daß die Hohlwelle in
diesem Zustand bereits zu weit in die erweiterten
Ausformbereiche verformt wird; erst als letzter
Schritt wird bei zusammengefahrenen Formteilen der
maximale Innendruck aufgebracht, um das Werkstück in
seinen Außenradienbereichen sauber zu kalibrieren.
Es wird deutlich, daß bei diesem Verfahren aufgrund
des quasi "Mitgehens" der sechs Formteile 18a bis 18c
während des Stauchens der Hohlwelle 5 der in axialer
Richtung erfolgende Werkstofffluß relativ zu den die
Hohlwelle berührenden Stirnflächen der Formteile 18a
bis 18d - wenn überhaupt gegeben - allenfalls minimal
ist.
Nur zur Ergänzung der vielfältigen Anwendungsmöglich
keiten des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 7
ein Ausgangshalbzeug für eine Hohlwelle 5 darge
stellt, das zu einer Nockenwelle mit sechs Nocken
ausgeformt werden soll und in den in Fig. 7 darge
stellten Zustand durch konventionelle Verfahren, wie
Stauchen der Hohlwelle, Querwalzen etc. vorgeformt
wird, wobei an den Stellen, an denen die Nocken aus
geformt werden sollen, Materialanhäufungen 19 erzeugt
worden sind, um der Wanddickenreduzierung und einem
möglicherweise nicht ausreichenden Dehnvermögen des
Werkstoffes entgegenzuwirken. Ein solches Ausgangs
halbzeug eignet sich beispielsweise zur Verarbeitung
in einem Werkzeug, wie es in Fig. 1, dort allerdings
nur für drei Nocken, dargestellt ist, und reduziert
aufgrund der Materialanhäufungen auch den axialen
Werkstofffluß.
Claims (28)
1. Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle, da
durch gekennzeichnet, daß die Nocken (6) mit dem
Innenhochdruck-Umformverfahren einstückig aus ei
nem hohlkörperförmigen Halbzeug ausgeformt wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Halbzeug rohrförmig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nocken (6) hinsichtlich ihrer
Gestalt und/oder ihrer Position in einem oder
mehreren Schritten ausgeformt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Nocken (6) von der
Wellenmitte zu den Wellenenden hin nacheinander
ausgeformt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Nocken (6) einzeln
oder paarweise ausgeformt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nocken (6) gegen den Druck meh
rerer druck- und/oder wegsteuerbarer Schieber
(11a, b) einzeln oder gruppenweise nacheinander
ausgeformt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Schieber (11a, b) zumindest zeit
weise druckbeaufschlagt sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Schieber (11a, b) über Keilnocken
gesteuert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Herstellungs
schritte in unterschiedlichen Werkzeugbereichen
durchgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß eine örtlich gezielte
Ausformung der Nocken (6) durch mindestens einen
in die Hohlwelle einzuführenden, in dieser längs
beweglichen, die Positionen der gerade nicht
auszuformenden Nocken abdeckenden Innendorn (16)
gesteuert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Nocken (6) in einem
Werkzeug mit mehreren in Richtung der Hohlwellen
längsachse verschiebbaren Formteilen (18) ausge
formt werden, wobei die Nocken (6) zunächst bei
auf Abstand gesetzten Formteilen (18) angeformt
und dann in einem oder mehreren weiteren
Schritt(en) bei zusammengeschobenen Formteilen
(18) ausgeformt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Nocken (6) an einer
Hohlwelle (5) angeformt werden, die an den ge
wünschten Nockenpositionen vorgeformt ist und in
den Umformzonen Materialanhäufungen (19) besitzt.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 12 mit
- - einem mehrteiligen, die Hohlwelle (5) auf nehmenden,
- - einem Ausfräsungen (4) für die auszuformen den Nocken (6) aufweisenden Werkzeug (1, 2) und
- - zwei koaxial, jedoch entgegengesetzt je auf ein Hohlwellenende stauchend einwirkende Stempel (7/8),
- - die koaxiale Kanäle (9) für die Zuführung von Druckmedium in das Hohlrohrinnere besit zen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13 zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, ge
kennzeichnet durch je einen senkrecht zur Hohl
wellenlängsachse bewegbaren Schieber (11a, b) in
zumindest einigen der Ausfräsungen (4).
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schieber (11a, b) druckbe
aufschlagt sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schieber (11a,
b) Teil eines Hydraulikzylinders (12a bzw. 12b)
ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
gekennzeichnet durch mit den Schiebern (11a, b)
verbundene Stempel (13a bzw. 13b), deren Positio
nen durch Nocken (15a bzw. 15b) einer in Längs
richtung der Hohlwelle (5) bewegbaren Keilleiste
(14) verstellbar sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 13 zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und
9, gekennzeichnet durch ein oder mehrere Werk
zeug(e), mit mehreren Formnestern mit jeweils
unterschiedlicher Anzahl an Ausfräsungen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18 dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zweiteiliges Werkzeug (1, 2)
mehrere parallel nebeneinander liegende Form
nester mit von Aufnahme zu Aufnahme steigender
Anzahl an Ausfräsungen besitzt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Zahl der Ausfräsungen
benachbarter Formnester jeweils um zwei
unterscheidet.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der
Ausfräsungen von der Hohlwellenmitte her in
axialer Richtung von Formnest zu Formnest
zunimmt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 13 zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und
10, gekennzeichnet durch mindestens einen in der
Hohlwelle (5) längsbeweglichen, hohlen Innendorn
(16).
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß je ein Innendorn (16) in jeweils
ein Hohlwellenende einzuschieben ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Innendorne (16) zumindest
an ihren in die Hohlwelle (5) hineinragenden En
den mit der Innenwand des Hohlrohrs anliegenden
Dichtungen (17) versehen sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß die koaxialen Kanäle
(9) der Stempel (7/8) einen Durchmesser besitzen,
der das Einschieben der Innendorne (16) in die
Stempel (7/8) gestattet.
26. Vorrichtung nach Anspruch 13 zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (1,
2) mehrere in Richtung der Längsachse der Hohl
welle (5) verschiebbare und auf gegenseitigen Ab
stand zu setzende Formteile (18a bis d) besitzt,
die im zusammengeschobenen Zustand die Endform
der Hohlwelle bilden.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekenn
zeichnet, daß das der Mitte der Hohlwelle (5) zu
geordnete Formteil (18d) unverrückbar ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes innenliegende Formteil
(18b bis d) eine dem jeweils zu erzeugenden
Nocken (6) entsprechende Abstufung besitzt, die
im zusammengeschobenen Zustand jeweils vom be
nachbarten Formteil zur Bildung je einer
Ausfräsung (4) seitlich begrenzt wird.
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