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Die
Erfindung betrifft ein ISDN-Anschlußsystem, insbesondere ein ISDN-Telefon
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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ISDN-Telefone
bzw. ISDN-Anschlußsysteme sind
grundsätzlich
bekannt. Die bekannten ISDN-Telefone werden in der Regel über eine
Vierdrahtleitung mit dem SO Bus verbunden. Der SO Bus ist seinerseits
mit einem Gerät
NTBA verbunden, das über eine
UKO-Schnittstelle mit dem Vermittlungssystem verbunden ist. Bei
Telekommunikationsanlagen ist der SO Bus häufig direkt mit der Anlage
verbunden. In dem Buch "Telekommunikations-Anlagen
in ISDN-Technik" von
Ulrich Binder, Expert Verlag, Ehningen bei Böblingen, 1992, ist insbesondere
auf der Seite 116 eine ISDN-fähige
Konfiguration gezeigt. Außerdem
ist in dem Buch "Kommunikation
mit ISDN" von Martin,
Horst-Edgar, Markt und Technik Verlag, 1988 auf der Seite 180 und
Seiten 180 bis 182 sowie 206 ein Prinzipschaltbild mit ISDN-Schnittstellen
im Netz und einer Netzabschlußschaltung
der Deutschen Bundespost gezeigt. Die Situation der ISDN-Standardisierung
ist außerdem
in dem Beitrag von Frensch, K.J. "Situation der ISDN-Standardisierung" in telecomreport
10 (1987), Heft 1, Seiten 2 bis 7 beschrieben. Aus
DE 42 28 801 A1 ist ein
ISDN-Telefonapparat bekannt, der mit einer integrierten Schnittstelle
zum Anschluß weiterer
Applikationsterminals ausgerüstet
ist. In der
DE 36 30
529 C2 ist ein Teilnehmeranschluß für Endgeräte in einem diensteintegrierenden
digitalen Nachrichtennetz unter Ausnutzung installierter Zweidraht-Teilnehmeranschlußleitungen
gezeigt, wobei das ISDN-Gerät
direkt wie ein analoges Fernsprechgerät mit der Zweidraht-Teilnehmeranschlußleitung
verbunden ist und eine nach dem Gleichlageverfahren arbeitende Vollduplexübertragungseinrichtung
für eine
Zweidrahtbusleitung enthält,
an die die übrigen
Endgeräte
angeschlossen sind. In der
DE
93 11 289 U1 wird vorgeschlagen, in einem Fernsprechendgerät eines
analogen Fernsprechsystems eine komplette kleine Vermittlungsanlage
zu integrieren. Aus Kaszynski und Schönhoff: "Fernsprechendgeräte"; Berlin, Verlag Technik GmbH, 1991,
2. Auflage, Handbuch der Nachrichtenelektronik, Seiten 341 bis 344,
ist unter anderem ein Zweittonrufanschluss beschrieben. In den meisten ISDN-Anschlusssystemen
ist ein hoher Installationsaufwand erforderlich. Wie bereits erwähnt, muss
die Verbindung zur Telekommunikationsanlage bei direktem SO Bus
Anschluss vierdrähtig
sein, ansonsten ist die Installation eines separaten Gerätes (NTBA)
erforderlich. Die bekannten a/b Endgeräte, im einfachsten Fall ein
zusätzlicher
Wecker, können
nicht direkt angeschlossen werden.
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In
Mudrack, H., ISDN – eine
Herausforderung, TN-Nachrichten,
1984, Heft 86, Seite 3–9,
ist u. a. ein Fernsprechgerät
für ein
ISDN-Netz mit einem Zweidraht-(U)-Anschluss
beschrieben. Zudem ist aus Siemens Terminal Adapter-a/b, Installation-
und Inbetriebnahmeanleitung, Siemens AG 1995, Bestell-Nr. A30817-K7511-A901-1-31 ein mit einem a/b-Terminal-adapter
ausgerüstetes
ISDN-Telefon und aus E. Foth, ISDN-Telefon mit integriertem Netzanschluss,
Nachrichtentechnik, Elektronik, ne SCIENCE, Berlin 44 (1994), 4,
Seiten 56–59,
ein ISDN-Telefon mit integriertem Netzanschluss bekannt, bei dem
die Stromversorgung des ISDN-Telefons über den ISDN-Bezugspunkt UKO
erfolgt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ISDN-Anschlusssystem, insbesondere -Telefon zu
entwickeln, bei dem der Leitungsaufwand und Installationsaufwand
minimiert wird, das vorhandene Zweidrahtinstallationen von herkömmlichen
a/b Anlagen weiter benutzen kann und das flexibel bei verschiedenen
Endgerätekonstellationen
vor Ort einsetzbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe ist im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 charakterisiert.
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Weitere
Merkmale bzw. Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Patentansprüchen 2 bis
11 angegeben.
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Dadurch,
daß der
Netzabschluß in
Form einer Baugruppe in das ISDN-Telefon gelegt wird und die SO
Bus-Seite des Netzabschlußes
mit dem SO Anschluß des
Telefons verbunden wird, ist ein ISDN-Telefon mit Zweidraht-UKO-Anschluß realisierbar.
Der Anschluß weiterer
Geräte
vor Ort erfolgt über
den SO Bus Anschluß und/oder
den a/b Anschluß am
Telefon. Vorhandene Zweidrahtinstallationen von a/b Anlagen können so
weiterbenutzt werden und bei Neuinstallationen ist der Installationsaufwand
bzw. Leitungsaufwand im Verhältnis
zu den bisherigen Lösungen
minimiert. Dadurch, daß die
SO Anschlußbuchse
am Telefon angeordnet ist und auch der Anschluß von a/b Geräten am Telefon über eine entsprechende
Anschaltmöglichkeit
realisierbar ist, können
vor Ort alle bekannten analogen und ISDN-Endgeräte wie Anrufbeantworter, Fax,
Modem u.s.w. ohne zusätzlichen
Bau- bzw. Geräteaufwand betrieben
werden. Das System ist dadurch vor Ort äußerst flexibel.
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Die
Erfindung wird nun anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
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In
der Zeichnung bedeuten:
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1 ein
ISDN-Telefon mit UKO-Schnittstelle zum Netz als Minimalversion;
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2 eine
Version des ISDN-Anschlußsystem-Telefons
mit zusätzlicher
Anordnung eines Terminaladapters a/b;
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3 eine
Anordnung eines Multi-Stecksystems;
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4 eine
kompatible Anschlußdose
zu dem Multi-Stecksystem
nach 3 und
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5 eine
Maximalversion des ISDN-Anschlußsystems-Telefons mit Steuerrechner.
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Im
folgenden und in der Zeichnung werden folgende Bezugszeichen und
Begriffe für
die Systemkomponenten benutzt:
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- 1
- ISDN-Telefon
- 2
- Netzabschlußschaltung
(NT bzw. NTBA)
- 3
- Terminaladapter
a/b
- 4
- Multi-Steckverbinder
- 5
- Zweidraht-UKO-Anschluß
- 6
- Vierdraht-SO
Bus
- 10
- a/b
Buchse (für
Terminaladapter)
- 11
- SO
Bus Buchse
- 12
- Stromversorgungsbuchse
oder -klemme
- 13
- Anschlußklemmen
- 14
- Steuerrechner
- 15
- Schnittstellenanpassung
- 16
- Display
- 17
- Tastatur
- 18
- Telefonelektronik
- a/b
- herkömmlicher
Anschluß für Endgeräte
- SO
- ISDN-Basisanschluß-Schnittstelle
(SO Bus)
- UKO
- ISDN-Bezugspunkt
(Kupfer-Basisanschluß)
- NT
- Netzabschluß
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Die
in 1 dargestellte Prinzipschaltung stellt eine Minimalversion
der erfindungsgemäßen Lösung dar.
Es ist ein ISDN-Telefon 1 mit einer UKO-Schnittstelle zum
Netz. Eine Netzabschlußschaltung 2 für NTBA-Funktionen
entspricht den Grundfunktionen eines Netzabschlußgerätes NTBA. Die Netzabschlußfunktionen
NTBA können
jedoch hier wie folgt reduziert werden:
- 1.
Eine Stromversorgung ist nicht erforderlich, weil die Stromversorgung über den
ISDN-Bezugspunkt UKO erfolgt.
- 2. Die Verbindung zur Telefoneinheit muß nicht über die ISDN-Basisanschluß-Schnittstelle
SO erfolgen. Es kann vielmehr die technisch einfachste und kostengünstigste
Lösung
gewählt
werden, da hier keine SO Anwendung stattfindet.
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Die
in 1 dargestellte Minimalkonfiguration kommt immer
dann zur Anwendung, wenn ein Benutzer ausschließlich ein komfortables ISDN-Telefon 1 benötigt. Die 2 zeigt
eine Maximalversion des ISDN-Anschlußsystems mit zusätzlicher
Anordnung eines Terminaladapters a/b 3. Das ISDN-Telefon 1 ist hier über einen
Vierdraht-SO Bus 6 mit der Netzabschlußschaltung 2 für die NTBA-Funktionen
verbunden, die ihrerseits mit dem Zweidraht-UKO-Anschluß 5 nach
außen
in Verbindung steht. Der Terminaladapter a/b 3 ist mit
der a/b Buchse 10 verbunden und außerdem ist die SO Bus Buchse 11 mit
dem Vierdraht-SO Bus 6 verbunden. Über die Stromversorgungsbuchse 12 werden
sowohl der Terminaladpater a/b 3 als auch die Netzabschlußschaltung 2 mit Strom
versorgt.
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In 3 ist
eine Anordnung eines Multi-Stecksystems für die Schaltung nach 2 gezeigt.
Dazu ist mit den Leitungen nach 3 ein Multi-Steckverbinder 4 verbunden, der über die
Steckverbindungen UKO, extern SV, SO und a/b verfügt.
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Zu
dem Multi-Steckverbinder 4 ist eine kompatible Anschlußdose mit
Anschlußklemmen 13 in Aufputz-
bzw. Unterputzausführung
mit den entsprechenden Buchsen 10 bis 12 anzuordnen.
Die Anschlußdose
in Maximalausstattung ist je nach Anschlußerfordernissen bis zu einer
Minimalversion auf eine a/b Buchse 10 reduzierbar. An dem
ISDN-Telefon 1 kann je nach Erfordernis zusätzlich eine
serielle Computerschnittstelle angeordnet werden, die mit dem Terminaladapter
a/b 3 verbunden ist.
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Im
nachfolgenden wird die in 4 dargestellte
kompatible Anschlußdose
zu dem Multi-Stecksystem nach 3 beschrieben.
Sie besteht im wesentlichen aus den Anschlußklemmen 13, an die
der Multi-Steckverbinder 4 entsprechend angeschlossen ist.
Außerdem
sind noch die Verbindungen mit der SO Bus Buchse 11, der
Stromversorgungsbuchse 12 und der a/b Buchse 10 für den Terminaladapter
dargestellt.
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Der
Terminaladapter a/b 3 kann auch als Steckeinheit ausgeführt sein.
Zu Konfigurationszwecken kann er mit einem speziellen separaten
Adapter verbindbar ausgeführt
sein. Der Teriminaladapter a/b kann außerdem mit einem speziellen
separaten Adapter eines Personalcomputers, eines Laptops oder eines
Multimediagerätes
verbindbar ausgeführt
werden. Anstelle des Terminaladapters a/b kann auch ein Terminaladapter
mit Schnittstellenfunktionen zur Datenfernübertragung bei entsprechenden
Erfordernissen angeordnet sein.
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Die
in 5 dargestellte Maximalkonfiguration besteht außer dem
ISDN-Telefon 1 mit Display 16, Tastatur 17 und
der Telefonelektronik 18 noch aus der Netzabschlußschaltung (MT
bzw. NTBA) 2, dem Terminaladapter a/b 3 und dem
Multi-Steckverbinder 4.
Außerdem
ist der Terminaladpater a/b 3 und das ISDN-Telefon 1 mit
einem Steuerrechner 14 ausgerüstet, die im vorliegenden Beispiel über die
Schnittstellenanpassung 15 für die Hardware und für die Software
verbunden sind. Es ist allerdings auch möglich, nur einen Steuerrechner
vorzusehen, der sowohl für
das ISDN-Telefon 1 als auch für den Terminaladapter a/b 3 die
erforderlichen Funktionen ausführt.
Der bzw. die Steuerrechner 14 sind mit einem Speicher ausgerüstet.
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Mit
Hilfe dieser Maximalkonfiguration nach 5 ist es
möglich,
die Funktionen des Terminaladapters a/b 3 mit Hilfe des
ISDN-Telefons 1 zu konfigurieren. Im nachfolgenden wird
nun das Verfahren zum Konfigurieren erklärt. Dabei wird davon ausgegangen,
daß für das Telefon 1 und
für den
Terminaladapter a/b 3 je ein separater Steuerrechner 14 mit Speicher
vorhanden ist, wie in 5 dargestellt.
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Es
wird nun angenommen, daß ein
Benutzer eine bestimmte Rufnummer (Dail in Number) eingeben möchte. Die
Eingabe von "**1111#" erfolgt über die
Tastatur des ISDN-Telefons 1. Nach dem Empfang der eingegebenen
Zeichenfolge schaltet der Steuerrechner 14 des ISDN-Telefons 1 auf
Terminalbetrieb. Im Terminalbetrieb gibt er alle über die
Tastatur 17 eingegebenen Zeichen über die Ports zum Steuerrechner 14 des
Terminaladapters a/b 3. Der Steuerrechner 14 mit
Speicher des ISDN-Telefons 1 sendet außerdem eine Steuerzeichenfolge über die Schnittstellenanpassungen 15 zum
Steuerrechner 14 mit Speicher des Terminaladapters a/b 3.
Durch diese Zeichenfolge wird der Steuerrechner 14 des
Terminaladapters a/b 3 in den Konfigurationsmodus geschaltet.
Der genannte Steuerrechner 14 quittiert mit "OK" über seinen Port der Schnittstellenanpassung 15 und das "OK" wird im Display 16 des
ISDN-Telefons 1 dargestellt.
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Über die
Tastatur 17 erfolgt die Eingabe von "*80#". "*80#" soll in diesem Beispiel
dem Steuerrechner 14 des Terminaladapters a/b 3 sagen,
daß eine
neue Rufnummer eingegeben werden soll.
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Der
Steuerrechner 14 des Terminaladapters a/b 3 antwortet
mit "OK, Please
enter" oder ähnlichem.
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Über die
Tastatur 17 erfolgt die Eingabe der Rufnummer und der Abschluß mit "#".
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Der
Steuerrechner 14 des Terminaladapters a/b 3 antwortet
mit "OK". An dieser Stelle
könnte
der Benutzer weitere Punkte im Konfigurationsmenü des Terminaladapters a/b 3 durch
Eingabe von zum Beispiel "*90#" ändern. In dem vorliegenden
Beispiel soll jedoch die Konfiguration hier beendet werden.
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Es
erfolgt die Eingabe von "*00#" über die Tastatur 17. "*00#" soll die Steuerzeichenfolge
für den
Steuerrechner 14 des Terminaladapters a/b 3 sein,
die den Konfigurationsvorgang beendet.
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Der
Steuerrechner 14 des Terminaladapters a/b 3 führt daraufhin
folgende Funktionen aus:
- – Sicherung der Einstellungen;
- – Ausgabe
von "OK" zum Steuerrechner 14 des ISDN-Telefons 1;
- – Ausgabe
einer Steuerzeichenfolge zum Steuerrechner 14 des ISDN-Telefons 1.
Durch diese Steuerzeichenfolge wird der Steuerrechner 14 des
ISDN-Telefons 1 wieder in den Normalmodus zurückgeschaltet;
- – Aktivierung
der neuen Einstellungen und Rückkehr
in den Normalmodus.
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Der
Steuerrechner 14 des ISDN-Telefons 1 empfängt diese
Steuerzeichenfolge und schaltet in den Normalmodus zurück.
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Damit
ist es erstmals möglich,
eine Konfiguration von Adaptern, insbesondere Terminaladaptern nur
mit Hilfe eines ISDN-Telefons 1 durchzuführen.
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Wie
aus der Beschreibung der einzelnen Figuren klar hervorgeht, ist
es gelungen, ein ISDN-Telefon mit Zweidraht-Anschluß zu schaffen,
wobei an der Stelle, an der das ISDN-Telefon 1 betrieben
wird, auch weitere ISDN- bzw. herkömmliche analoge Endgeräte betrieben
werden können.
Dabei werden die Leitungs-, Kabel-, Gerätekosten und der Installationsaufwand
wesentlich reduziert. Das Hauptanwendungsgebiet liegt im Bereich
der Nebenstellenanlagen. Alle von der herkömmlichen a/b Technik vorhandenen
Zweidraht-Verkabelungen können
nahezu unverändert
weiterbenutzt werden.