DE19622282C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung von Bohrlochwandungen oder von Wandungen eines von einem Bohrloch aus erzeugten Hohlraums - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung von Bohrlochwandungen oder von Wandungen eines von einem Bohrloch aus erzeugten HohlraumsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermessung von
Bohrlochwandungen oder von Wandungen eines von einem Bohrloch
aus erzeugten Hohlraums, insbesondere zur Vermessung der
Wandungen von Düsenstrahlsäulen bei der Herstellung einer
Düsenstrahlsohle oder Düsenstrahlunterfangung, sowie
Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens.
Sogenannte Düsenstrahlsohlen werden in der Bautechnik
eingesetzt, um bei einem hohen Grundwasserniveau den Baugrund
in einer bestimmten Tiefe gegen das Eindringen von
Grundwasser abzudichten. Vor dem Aushub wird die Baugrube von
einem wasserdichten Trog umschlossen, der aus einer
horizontalen, in einer bestimmten Tiefe unterhalb des
Bauplanums angeordneten Sohle und vertikalen Wänden besteht.
Nach Fertigstellung des Trogs wird das Wasser innerhalb des
Trogs abgepumpt und anschließend kann die Baugrube ausgehoben
werden.
Die horizontalen Sohlen solcher Trogbaugruben werden vor dem
Aushub der Baugrube bis in Tiefen von etwa 30 m hergestellt,
und zwar in der Regel als Düsenstrahlsohlen. Dabei wird über
ein Bohrgestänge ein Hochdruckmedium in den Boden eingeleitet
und der Boden wird dabei in der Umgebung des Bohrgestänges
erodiert. Der erodierte Boden wird mit Zement verfüllt. Je
nach dem angewendeten Verfahren wird als Hochdruckmedium z. B.
Wasser verwendet, um den Boden zu erodieren, und separat dazu
wird eine Zementsuspension verfüllt, so daß schließlich in
dem um das Bohrgestänge herum erodierten Hohlraum ein Gemisch
aus Zement, erodiertem Boden und Wasser vorliegt, das dann
aushärtet und sich verfestigt. Oder als Hochdruckmedium wird
direkt eine Zementsuspension verwendet, mit der der Boden
sowohl erodiert als auch verfüllt wird. Während des
Eindüsvorgangs des Hochdruckmediums in den Boden wird das
Bohrgestänge gleichbleibend gedreht und kontinuierlich nach
oben gezogen. Auf diese Weise wird eine rotationssymmetrische
Düsenstrahlsäule aus einem Zement-Boden-Wasser-Gemisch
erzeugt, die dann wasserdicht abbindet. Vom Bauplanum aus
wird mittels entsprechender Bohrungen eine erforderliche
Anzahl von rotationssymmetrischen Düsenstrahlsäulen in der
gewünschten Sohlentiefe erzeugt, die sich gegenseitig
überlagern bzw. überschneiden, so daß bei einwandfreier
Überschneidung der Säulen eine wasserdichte Sohle gebildet
wird. Der Durchmesser solcher einzelner Düsenstrahlsäulen
beträgt in der Regel etwa 1,2 m bis 2,0 m.
Da die Düsenstrahl sohle vor dem Aushub der Baugrube
hergestellt wird, liegt eine Schwierigkeit darin, eventuelle
Fehlstellen der Düsenstrahlsohle zu lokalisieren. Falls dann
beim Auspumpen des Troges festgestellt wird, daß der Trog
undicht ist, entstehen bei einer anschließenden Sanierung der
Sohle häufig enorme Sanierungs- und Folgekosten, da die
unterirdische Fehlstelle nur sehr ungenau lokalisiert werden
kann.
Es wurde daher eine Reihe von Meß- und Kontrollverfahren
entwickelt, um die Qualität der Düsenstrahlsohle zu
gewährleisten. Beispielsweise werden oberflächennahe
Probesäulen angelegt, die dann freigelegt werden. Die
erhaltenen Ergebnisse werden dann auf die tatsächlichen
Säulen extrapoliert. Dieses Verfahren beinhaltet jedoch große
Unwägbarkeiten, da die Eigenschaften und die Lagerungsdichte
des Bodens mit zunehmender Tiefe stark variieren können.
In der Offenlegungsschrift DE 44 29 917 A1 ist daher ein
anderes Verfahren beschrieben, mit dem die tatsächlichen
Düsenstrahlsäulen der Sohle vermessen werden sollen. Hier
wird während der Herstellung der Düsenstrahlsäule ein
mechanisch abtastendes Meßgestänge in dem noch nicht
ausgehärteten Gemisch aus Boden, Wasser und Bindemittel
ausgeklappt, um durch Anlage an den Wandbereich der
Düsenstrahlsäule deren Durchmesser zu ertasten. Es ist
vorgesehen, das Meßgestänge im unteren Bereich am
Bohrgestänge anzuordnen und entweder eine kontinuierliche
oder eine diskontinuierliche Durchmessermessung
durchzuführen. Der jeweilige Durchmesser der Düsenstrahlsäule
ist für die entsprechende Tiefenlage mittels eines
Rechenprogramms auswertbar. Problematisch bei diesem
Verfahren ist jedoch, daß das mechanische Meßgestänge in
seiner Bewegung in dem Gemisch aus Boden, Wasser und
Bindemittel leicht behindert oder blockiert werden kann und
daß das aufgeklappte Meßgestänge nach der Messung eventuell
nicht mehr geborgen werden kann.
Daher wurden Überlegungen angestellt, inwieweit die
Düsenstrahlsäule berührungslos vermessen werden kann. Der
Grundgedanke ist dabei, innerhalb der Düsenstrahlsäule ein
Meßsignal, z. B. ein Ultraschallsignal, auszusenden und aus
der Laufzeit des an der Säulenwandung reflektierten Signals
den Säulenradius zu bestimmen. Bei der Umsetzung dieses
Gedankens treten jedoch zahlreiche Probleme auf. Das
ausgesendete Ultraschallsignal wird bereits in dem
verwirbelten Gemisch aus Wasser, Zement und Boden reflektiert
und gelangt so eventuell gar nicht bis an die Säulenwandung.
Da das aufgewirbelte Boden-Wasser-Zement-Gemisch eine
unbekannte Dichte aufweist und starken Schwankungen
unterliegt, ist auch die Schallgeschwindigkeit in diesem
inhomogenen Gemisch nicht genau bekannt. Entsprechende
Unsicherheiten bei der Bestimmung der Säulenabmessungen sind
die Folge. Ein weiteres Problem liegt darin, daß u. U. keine
ausreichende Reflexion des Schallsignals an der Säulenwandung
erfolgt, da die Impedanzgrenze zwischen erodiertem
Säulenmaterial und ungestörter Bodenformation zu klein ist.
Für die Öl fördernde Industrie wird in der Offenlegungsschrift
DE 35 11 917 A1 eine akustische Durchmesser-
Vermessungsvorrichtung vorgeschlagen, um während des
Bohrvorgangs die Bohrlochdaten zu ermitteln. Während des
Bohrvorgangs kehrt der Bohrschlamm vom Bohrmeißel durch einen
ringförmigen Spalt, der zwischen dem Bohrgestänge und den
Bohrlochwandungen gebildet wird, zur Erdoberfläche zurück.
Dieser rückgeführte Bohrschlamm ist hinsichtlich seiner
Dichte und Charakteristik sehr unterschiedlich, wobei
beispielsweise auch Gas darin eingeschlossen sein kann. Die
Schallgeschwindigkeit im Bohrschlamm kann daher sowohl in
Längsrichtung des Bohrgestänges als auch in radialer Richtung
stark variieren. Die vorgeschlagene Vorrichtung zur
akustischen Vermessung des Bohrlochs umfaßt mindestens einen
Schall-Übertrager, der gleichzeitig auch einen ersten
Empfänger beinhaltet, sowie einen separaten zweiten
Empfänger. Der Schall-Übertrager mit dem ersten Empfänger ist
am Bohrgestänge angeordnet. Der zweite Empfänger ist, in
Längsrichtung des Bohrgestänges versetzt, in einer
ausgewählten Entfernung vom Schall-Übertrager angeordnet, um
einen Teil des vom Schall-Übertrager ausgesandten
Schallimpulses zu empfangen, nachdem der Schallimpuls an der
Bohrlochwandung reflektiert worden ist. Mit Hilfe des vom
zweiten Empfänger empfangenen Schallimpulses wird die
Schallgeschwindigkeit der Bohrlochflüssigkeit bestimmt, die
zwischen dem Bohrgestänge und der Bohrlochwandung
vorbeiströmt. Ausgehend von dieser ermittelten
Schallgeschwindigkeit wird anhand der Laufzeit des vom ersten
Empfänger empfangenen Schallimpulses die Bohrlochabmessung
bestimmt. Mit dieser Vorrichtung kann das Bohrloch während
des Bohrvorgangs vom Bohrgestänge aus vermessen werden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermessung von
Bohrlochwandungen oder von Wandungen eines von einem Bohrloch
aus erzeugten Hohlraums, insbesondere zur Vermessung der
Wandungen von Düsenstrahlsäulen für die Herstellung einer
Düsenstrahlsohle oder Gebäudeunterfangung, zu schaffen, mit
dem bzw. mit der eine zuverlässige kontinuierliche Vermessung
bereits während der Herstellung des Bohrlochs oder des
Hohlraums möglich ist.
Dieses technische Problem wird erfindungsgemäß von einem
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und von
Vorrichtungen mit den Merkmalen der nebengeordneten
Patentansprüche 8 und 10 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein Schall-
Meßsignal während der Messung in einem Meßstrahl laufen zu
lassen, der als Vollstrahl aus einem definierten flüssigen
Medium gebildet wird. Da für dieses definierte flüssige
Medium die Geschwindigkeit bekannt ist, mit der sich Schall
in diesem Medium ausbreitet, kann durch die Messung der
Laufzeit, die ein Schall-Meßsignal innerhalb dieses
Meßstrahls von einer Sende-Empfangs-Einheit bis zur Wandung
und zurück benötigt, der Abstand zwischen der Sende-Empfangs-
Einheit und der Wandung zuverlässig ermittelt werden. Mit
anderen Worten wird also in einem Bohrloch oder einem von
einem Bohrloch aus erzeugten Hohlraum in dem dort vorhandenen
inhomogenen und in seiner genauen Zusammensetzung nicht
bekannten Medium ein künstlicher Laufpfad aus einem
definierten Medium geschaffen, dessen Schallgeschwindigkeit
bekannt ist, und das Schall-Meßsignal läuft innerhalb dieses
definierten Laufpfades. Nachdem das an der zu vermessenden
Stelle im Bohrloch oder im Hohlraum konkret vorhandene Medium
nicht bekannt ist, schafft man sich also künstlich ein
bekanntes Durchtrittsmedium. Ein Strahl eines definierten
flüssigen Mediums wird als Durchtrittskanal für ein Schall-
Meßsignal durch das umgebende Medium, das z. B. im Falle der
Herstellung einer Düsenstrahlsäule ein Boden-Wasser-Zement-
Gemisch ist, hindurchgestrahlt.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung werden die eingangs
angesprochenen Probleme gelöst. Die unbekannte Dichte und der
unbekannte Strömungszustand des im Bohrloch oder im
erodierten Hohlraum beider Herstellung einer
Düsenstrahlsäule lokal vorhandenen Mediums spielt bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren keine Rolle, da stattdessen am
jeweiligen Ort der Messung ein definiertes bekanntes Medium
als Laufmedium für das Schall-Meßsignal eingebracht wird. Das
Schall-Meßsignal kann nun auch bis an die Bohrloch- bzw.
Säulenwandung vordringen, um dort reflektiert zu werden, da
innerhalb des Meßstrahls Reflexionen des Schall-Meßsignals,
die bereits während der Fortpflanzung des Meßsignals zur
Wandung hin auftreten könnten, minimiert werden. Auch die
Impedanzgrenze zwischen dem definierten flüssigen Medium
innerhalb des Meßstrahls und der ungestörten Bodenformation,
an der die Reflexion des Schall-Meßsignals erfolgen soll, ist
beim erfindungsgemäßen Verfahren groß genug, um eine gute
Reflexion des Schall-Meßsignals zu gewährleisten. Denn
während der Impedanzübergang zwischen einem Gemisch aus
erodiertem Boden, Zement und Wasser und einem festen Boden
vergleichsweise gering ist, liegt zwischen einem definierten
flüssigen Medium, wie z. B. Wasser, und festem Boden ein
vergleichsweise klarer Impedanzübergang vor.
Erfindungsgemäß wird während oder nach der Herstellung eines
Bohrlochs oder eines Hohlraums ein unter Druck stehendes
definiertes flüssiges Medium über ein Gestänge durch das
Bohrloch zugeleitet. An einer Meßöffnung des Gestänges wird
das definierte flüssige Medium in einem freien Meßstrahl in
Richtung quer zur Längsachse des Gestänges in das Bohrloch
oder den Hohlraum eingestrahlt. Vom Gestänge aus wird mittels
einer Sende-Empfangs-Einheit ein Schall-Meßsignal gesendet,
das in Einstrahlrichtung des Meßstrahls durch den Meßstrahl
hindurchläuft. Nachdem das Schall-Meßsignal an der
Bohrlochwandung bzw. Hohlraumwandung reflektiert worden ist,
läuft es wiederum durch den Meßstrahl hindurch zurück zur
Sende-Empfangseinheit. Nach dem Empfang des reflektierten
Meßsignals wird dessen Laufzeit festgestellt und daraus wird
anhand der bekannten Schallgeschwindigkeit, die innerhalb des
definierten flüssigen Mediums herrscht, die Abmessung des
Bohrlochs bzw. des Hohlraums in Richtung des Meßstrahls
bestimmt.
Eine Abwandlung des zuvor erläuterten Grundgedankens der
Erfindung und der Verfahrensvariante, bei der das Schall-
Meßsignal innerhalb des eingestrahlten Meßstrahls aus einem
definierten flüssigen Medium läuft, besteht darin, das
Schall-Meßsignal in unmittelbarer Umgebung des eingestrahlten
Meßstrahls aus einem definierten flüssigen Medium zu führen.
Dem Meßstrahl kommt dabei eine Homogenisierungsfunktion zu,
um definierte Laufverhältnisse für das Schall-Meßsignal zu
schaffen. Mit anderen Worten wirkt der Meßstrahl, der die
Bewegungen des Gestänges mitvollzieht, als Vorläufer für die
Messung mit dem Schall-Meßsignal. Prinzipiell kann das
Schall-Meßsignal, das im wesentlichen parallel zur
Einstrahlrichtung des Meßstrahls ausgesendet wird, bezogen
auf die Längsachsenrichtung des Gestänges, in unmittelbarer
Umgebung oberhalb, unterhalb oder seitlich vom Meßstrahl
ausgesendet werden. Die konkrete räumliche Anordnung der
Aussende- bzw. Empfangsposition für das Schall-Meßsignal in
bezug auf die Position des Meßstrahls hängt vom jeweiligen
Anwendungsfall ab. Die jeweils zweckmäßige Position der
Schall-Meßsignal-Aussendung in bezug auf die Position des
Meßstrahls aus dem definierten flüssigen Medium ergibt sich
aus der Bewegungsrichtung des Gestänges, die während der
durchzuführenden Messung in erster Linie vorliegt. Mit der
Bewegung des Gestänges homogenisiert der Meßstrahl das am
Meßort vorliegende inhomogene Gemisch, z. B. aus Boden, Zement
und Wasser, und die Messung mit Hilfe des Schall-Meßsignals
erfolgt dann im Nachlauf in dem definierten homogenen Medium.
Erfindungsgemäß wird unter dem Begriff "Gestäng" entweder
das Bohrgestänge verstanden, das zur Herstellung des
Bohrlochs oder zur Herstellung eines von einem Bohrloch aus
erzeugten Hohlraums, z. B. einer Düsenstrahlsäule, eingesetzt
wird, oder es wird darunter ein Meßgestänge verstanden, das
in das Bohrloch bzw. den Hohlraum eingeführt wird.
Schließlich kann es sich auch um eine Kombination aus einem
Bohrgestänge und einem Meßgestänge handeln.
Unter dem Begriff "Meßstrahl" wird ein Vollstrahl eines
definierten flüssigen Mediums verstanden. Es handelt sich
also um einen Flüssigkeitsstrahl, beispielsweise einen
Wasserstrahl. Der Meßstrahl ist also ein Laufstrahl bzw. ein
Flüssigkeitsstrom. Beim Meßstrahl kann es sich um einen
separaten Meßstrahl handeln oder aber, z. B. im Falle der
Vermessung einer Düsenstrahlsäule, u. U. auch um den
Hochdruckstrahl, der zur Erosion und/oder Verfüllung einer
das Bohrloch umgebenden Bodensäule bzw. eines Bodensegments
eingesetzt wird.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren während der
Herstellung eines Bohrlochs oder eines Hohlraums eingesetzt,
da dann gleich das bei der Herstellung verwendete
Bohrgestänge für die Vermessung benutzt werden kann. Die
frisch gebohrte Bohrlochwandung oder eine frisch erodierte
Hohlraumwandung kann dann sofort vermessen werden. Die
Vermessung kann parallel zur Herstellung der Wandungen
erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch nach
der Herstellung eines Bohrlochs bzw. eines Hohlraums
eingesetzt werden, z. B. indem nachträglich ein entsprechendes
Gestänge eingeführt wird.
Vorzugsweise werden als Meßsignale Schall-Impulse verwendet.
Die Frequenz f der Meßsignale liegt vorzugsweise in einem
Bereich von f 10 MHz. Es ist vorteilhaft, möglichst geringe
Frequenzen für die Schall-Meßsignale zu wählen, damit die
Schwächung des Schall-Meßsignals möglichst gering gehalten
wird. Die Frequenzen der Meßsignale liegen vorzugsweise im
Ultraschallbereich.
Als definiertes flüssiges Medium zur Ausbildung des
Meßstrahls wird vorzugsweise Wasser verwendet. Es kann aber
auch eine geeignete andere Flüssigkeit verwendet werden.
In einer günstigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Meßstrahl des flüssigen Mediums
kontinuierlich in das Bohrloch oder den Hohlraum eingestrahlt
und die Meßsignal-Laufzeitmessungen innerhalb des Meßstrahls
werden kontinuierlich durchgeführt, während sich das Gestänge
um seine Längsachse dreht und/oder in Richtung seiner
Längsachse fortbewegt, um so die radiale Kontur und/oder die
axiale Kontur der Bohrlochwandung oder der Hohlraumwandung in
bezug auf die Gestänge-Längsachse abzutasten. Auf diese Weise
kann also, wenn das für die Herstellung des Bohrlochs bzw.
des Hohlraums eingesetzte Bohrgestänge für die gleichzeitige
Vermessung des erzeugten Bohrlochs bzw. Hohlraums verwendet
wird, die kontinuierliche Rotation und Fortbewegung des
Gestänges ausgenutzt werden, um mit dem Meßstrahl die radiale
und axiale Kontur der zu vermessenden Wandung "abzufahren".
Bei der Herstellung einer Düsenstrahlsäule wird das Gestänge,
das mit einer Hochdruckdüse versehen ist, um das umgebende
Erdreich mit einem Hochdruckstrahl aus Wasser oder einer
Zementsuspension zu erodieren, kontinuierlich um seine Achse
gedreht und dabei kontinuierlich nach oben aus dem Bohrloch
herausgezogen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann nun
der Meßstrahl über eine Vollstrahldüse etwas unterhalb der
Hochdruckdüse eingestrahlt werden, so daß der Meßstrahl und
das darin laufende Schall-Meßsignal die zu vermessende
Wandung im Nachlauf synchron zum Hochdruckstrahl, also dem
Erosionsstrahl, abtastet.
Vorzugsweise werden die ermittelten Meßdaten über das
Gestänge zur Datenaufbereitung an eine Auswertestation
übertragen. In der Auswertestation können die ermittelten
Meßdaten dann für eine grafische und/oder alphanumerische
Darstellung aufbereitet werden. Die während der Herstellung
des Bohrlochs bzw. des Hohlraums ermittelten Meßdaten können
dann "on-line", also in Echtzeit, ausgewertet und
veranschaulicht werden. Insbesondere mit einer grafischen
Darstellung auf einem Bildschirm-Monitor kann z. B. eine
gerade erzeugte Düsenstrahlsäulenkontur für eine Bedienperson
zeichnerisch dargestellt werden, um so Fehlstellen schnell
erkennen und u. U. unmittelbar beheben zu können. Man erhält
auf diese Weise sofort während der Herstellung ein genaues
Bild über die Qualität z. B. der erzeugten Düsenstrahlsäulen.
Fehlstellen können zielgenau nachgebessert werden. Man kann
also durch Vermessung der tatsächlich hergestellten
Düsenstrahlsäulen die ausreichende Qualität der gebildeten
Düsenstrahlsohle bereits während der Herstellung
gewährleisten, und es entfallen somit die eingangs
angesprochenen, enorm aufwendigen Arbeiten zur Lokalisierung
und Sanierung von Fehlstellen in der Düsenstrahlsohle.
Bei der Herstellung der Düsenstrahlsäulen kann also die
tatsächlich erreichte Qualität der bereits erzeugten
Düsenstrahlsäulen berücksichtigt werden, um das Raster der
weiteren Düsenstrahlsäulen entsprechend anzupassen, so daß
eine einwandfreie Überschneidung der Düsenstrahlsäulen zu
einer durchgehenden Sohle erreicht wird. Damit kann auch der
Materialverbrauch an Zement-Suspension minimiert werden, da
aufgrund der genauen Messung der tatsächlich erreichten
Durchmesser <Angstzuschläge" bei der Herstellung der Säulen
entfallen können, wie sie bisher üblich waren, um angesichts
der Meßungenauigkeiten auf der sicheren Seite zu liegen.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
vorangehend erläuterten Verfahrens umfaßt ein Gestänge zur
Erzeugung eines Bohrlochs oder zur Einführung in ein
Bohrloch, wobei das Gestänge einen Gestängekopf aufweist und
eine Anzahl von konzentrischen Ringkanälen, die sich in
Richtung der Längsachse des Gestänges erstrecken. Im
Außenwandbereich des Gestänges ist quer zu dessen Längsachse
eine Vollstrahldüse angeordnet, um einen freien Meßstrahl
eines definierten flüssigen Mediums in das erzeugte Bohrloch
oder in einen von dort aus erzeugten Hohlraum einzustrahlen.
Ein Ringkanal im Gestänge ist für das definierte flüssige
Medium vorgesehen, um dieses unter Druck der Vollstrahldüse
zuzuleiten. Im Gestänge ist auf Höhe der Vollstrahldüse eine
Sende-Empfangs-Einheit zur Aussendung und zum Empfang von
Schall-Meßsignalen angeordnet. Diese Sende-Empfangs-Einheit
ist hinter der Vollstrahldüse angeordnet, und zwar in
Verlängerung der Meßstrahlachse des flüssigen Mediums in das
Gestängeinnere hinein. Die Sende-Empfangs-Einheit sitzt also
weiter innen im Gestänge als die Vollstrahldüse.
Unter dem Begriff "Gestängekopf" wird das am weitesten in das
Bohrloch eingeführte Ende des Gestänges verstanden, also im
Falle des Bohrgestänges der Bohrkopf bzw. die Bohrkrone. Die
Anzahl der konzentrischen Ringkanäle im Gestänge kann auch
nur 1 betragen, z. B. im Falle eines einfachen Bohrgestänges,
das lediglich einen zentralen Ringkanal zur Einleitung der
Bohrspülung aufweist. Im Falle eines Gestänges, wie es für
die Herstellung von Düsenstrahlsäulen verwendet wird, können
je nach Ausführungsart mehrere Ringkanäle zur Zuleitung von
Wasser, Luft, Zementsuspension und dergleichen vorgesehen
sein.
Vorteilhafterweise ist, in Verlängerung der Meßstrahlrichtung
des definierten flüssigen Mediums in das Gestängeinnere
hinein, eine durchgehende, durch das definierte flüssige
Medium gebildete Verbindung zwischen der Vollstrahldüse und
der Sende-Empfangs-Einheit vorgesehen. Mit anderen Worten
liegt also das definierte flüssige Medium direkt an der
Sende-Empfangs-Einheit an und bildet einen durchgängigen
Übertragungsweg für das Schall-Meßsignal von der Sende-
Empfangs-Einheit in den Meßstrahl hinein und wieder von dort
zurück. Um diese durchgehende Übertragungsverbindung zu
realisieren, kann bei Bedarf z. B. ein kleiner Kanalabschnitt
zwischen der Sende-Empfangs-Einheit und dem Ringkanal zur
Zuführung des definierten flüssigen Mediums im Bohrgestänge
ausgebildet sein, so daß eine Verlängerung des Meßsignal-
Laufweges im flüssigen Medium vom Meßstrahl in das
Gestängeinnere hinein erhalten wird.
Eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
des oben erläuterten Verfahrens entspricht in ihrem
Grundaufbau der zuvor erläuterten erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Jedoch ist nun die Sende-Empfangs-Einheit zur
Aussendung und zum Empfang von Schall-Meßsignalen nicht auf
Höhe der Vollstrahldüse angeordnet, sondern die Sende-
Empfangs-Einheit ist im Gestänge, in Gestänge-
Längsachsenrichtung gesehen, unterhalb der Vollstrahldüse
angeordnet. "Unterhalb" der Vollstrahldüse bedeutet, daß die
Sende-Empfangs-Einheit in Richtung der Gestänge-Längsachse
näher am Gestängekopf angeordnet ist als die Vollstrahldüse.
Wenn nun nach Fertigstellung einer Bohrung das Gestänge z. B.
für die Erosion und Verfüllung des umgebenden Bodens zur
Herstellung einer Düsenstrahlsäule gleichmäßig nach oben
gezogen und dabei um die eigene Achse gedreht wird, läuft der
Meßstrahl aus der Vollstrahldüse voraus, um den jeweiligen
Meßort zu homogenisieren, und die Sende-Empfangs-Einheit
läuft dem Meßstrahl unmittelbar nach, um die Messung in dem
vom Meßstrahl geschaffenen definierten homogenen Medium
durchzuführen.
In einer günstigen Ausgestaltung ist die Sende-Empfangs-
Einheit als Ultraschall-Impuls/Echo-Meßeinheit ausgeführt.
Vorzugsweise ist die Sende-Empfangs-Einheit zentral im
Gestänge angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist im Gestänge in
dessen Längsachsenrichtung eine Meßdaten-Übertragungsleitung
vorgesehen, die an die Sende-Empfangs-Einheit angeschlossen
ist. In einer günstigen Ausgestaltung ist die Meßdaten-
Übertragungsleitung in einem zentral im Gestänge angeordneten
Meßkanal geführt. Vorteilhafterweise steht die Meßdaten-
Übertragungsleitung mit einer Auswertestation zur
Datenaufbereitung in Verbindung.
Es ist günstig, sowohl die Sende-Empfangs-Einheit als auch
den Meßkanal mit der Meßdaten-Übertragungsleitung zentral im
Gestänge anzuordnen. Der Meßkanal verläuft dann entlang der
Mittelachse des Gestänges und die Datenübertragung zwischen
der zusammen mit dem Gestänge rotierenden Meßdaten-
Übertragungsleitung und dem stationären Spülkopf des
Gestänges kann dann besonders gut realisiert werden. Unter
dem "Spülkopf" wird derjenige Endabschnitt des Gestänges
verstanden, der sich an der Erdoberfläche befindet und über
den die verschiedenen Medien in die Ringkanäle eingeleitet
werden.
Wenn, z. B. im Falle der Erzeugung einer Düsenstrahlsäule, ein
Gestänge verwendet wird, bei dem im Außenwandbereich
zumindest eine Hochdruckdüse angeordnet ist und bei dem ein
zugehöriger Gestänge-Ringkanal zur Zuleitung eines
Hochdruckmediums ausgebildet ist, um einen Hochdruckstrahl
des Hochdruckmediums in Richtung quer zur Gestänge-Längsachse
austreten zu lassen, der einer Erosion der umgebenden
Bodenformation dient, ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, die
Vollstrahldüse für den Meßstrahl des definierten flüssigen
Mediums in Längsachsenrichtung des Gestänges näher am
Gestängekopf anzuordnen als die zumindest eine Hochdruckdüse.
Die Vollstrahldüse sitzt also am Gestänge tiefer als die
zumindest eine Hochdruckdüse zur Erosion des umgebenden
Bodens. Wie oben erläutert, kann so, wenn das Gestänge
kontinuierlich gedreht und nach oben gezogen wird, um den
Säulenraum zu erodieren, im Nachlauf synchron die Kontur des
Säulenraums vermessen werden. Hinsichtlich der Wahl des
Abstands zwischen den axialen Gestängepositionen der
Hochdruckdüse und der Vollstrahldüse ist zu berücksichtigen,
daß die während der Bodenerosion vom Hochdruckstrahl
hervorgerufenen Turbulenzen die einwandfreie Ausbildung des
Meßstrahls u. U. stören. Durch eine ausreichende Bemessung des
Abstands kann gewährleistet werden, daß solche Turbulenzen im
umgebenden Boden-Zement-Wasser-Gemisch bereits abgeklungen
sind, wenn der Meßstrahl im Nachlauf die zuvor
freigeschnittene bzw. erodierte Stelle passiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
kann, wie oben erläutert, sowohl zur Vermessung des Bohrlochs
selbst als auch zur Vermessung eines Hohlraums, der in der
Umgebung des Bohrlochs freigeschnitten oder erodiert worden
ist, eingesetzt werden. Neben der erläuterten Anwendung bei
der Herstellung von Düsenstrahlsohlen kann die Erfindung auch
im Zusammenhang mit der Vermessung von Gebäudeunterfangungen,
Abdichtungsinjektionen oder ähnlichem eingesetzt werden. Die
erfindungsgemäße Meßvorrichtung ist im Gestänge, z. B. dem
Bohrgestänge, integriert und arbeitet berührungslos ohne das
Ausfahren oder Ausspreizen mechanischer Meßelemente, was zu
einem problemlosen und zuverlässigen Einsatz des
Meßverfahrens führt. Das erfindungsgemäße Meßverfahren kann
ohne einen zusätzlichen Arbeitsgang gleichzeitig mit der
Herstellung der zu vermessenden Kontur durchgeführt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei bevorzugten
Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Längsschnittansicht durch ein
erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung;
Fig. 2 eine vereinfachte Längsschnittansicht durch ein
zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung;
Fig. 3 eine schematische Ansicht des Bohrvorgangs bei der
Herstellung einer Düsenstrahlsäule;
Fig. 4 eine schematische Ansicht des Anfangsabschnitts des
Erosionsvorgangs zur Herstellung einer
Düsenstrahlsäule;
Fig. 5 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen
Meßverfahrens während des Herstellungsvorgangs der
Düsenstrahlsäule.
Das erste Ausführungsbeispiel in Fig. 1 zeigt das untere Ende
eines Bohrgestänges 1, also dasjenige Ende, das in ein
Bohrloch eingeführt wird. Das Bohrgestänge 1 ist aus Gründen
der Vereinfachung mit einer durchgehenden Schraffur versehen,
auch wenn in Wirklichkeit das Bohrgestänge aus mehreren
Elementen montiert ist. In Längsrichtung des Bohrgestänges 1
erstrecken sich mehrere konzentrische Ringkanäle, und zwar,
von der Mittelachse des Bohrgestänges aus betrachtet,
zunächst ein Meßkanal 7, ein Ringkanal 8 zur Zuführung einer
Zement-Suspension, ein Ringkanal 9 zur Zuführung von Wasser,
ein Ringkanal 10, ebenfalls zur Zuführung von Wasser, sowie
ein Ringkanal 11 zur Zuführung von Luft.
Der Ringkanal 10 mündet in eine Hochdruckdüse 4, die mit
seitlichen Durchtrittsöffnungen 24 zum Ringkanal 11 versehen
ist. Der Ringkanal 8 mündet über Öffnungen 22 in die Umgebung
des Borgestänges. Eine Bohrkrone 15 zum unteren Abschluß des
Bohrgestänges 1 ist lediglich schematisch angedeutet.
Der Aufbau mit den konzentrischen Ringkanälen 8, 10 und 11
sowie der Hochdruckdüse 4 und den Austrittsöffnungen 23 wird
bisher für die Herstellung von Düsenstrahlsäulen im
sogenannten Zweiphasenverfahren mit Luftunterstützung
eingesetzt.
Über die Hochdruckdüse 4 wird ein Hochdruckwasserstrahl 5 vom
Bohrgestänge 1 aus in Richtung des gestrichelten Pfeils, also
in Querrichtung zur Bohrgestänge-Längsachse in den umgebenden
Boden eingedüst. Mit der durch den Ringkanal 11 zugeführten
Druckluft, die über die Durchtrittsöffnungen 24 in den
Düsenbereich eingeleitet wird, wird der Hochdruckwasserstrahl
ummantelt, um sein Eindringvermögen zu verbessern. Unterhalb
der Hochdruckdüse 4 kann dann die über den Ringkanal 8
zugeführte Zement-Suspension über die Öffnungen 22 aus dem
Bohrgestänge 1 in die Umgebung austreten. Auf diese Weise
kann, während das Bohrgestänge 1 um seine Längsachse rotiert
und (in Fig. 1 nach oben) aus dem Bohrloch gezogen wird, der
umgebende Boden in einem gewissen Radius zunächst vom
Hochdruckwasserstrahl 5 erodiert werden und der entstandene,
mit erodiertem Boden und Wasser gefüllte Hohlraum im Nachlauf
zusätzlich mit der Zement-Suspension verfüllt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen ersten Ausführungsbeispiel ist nun
zusätzlich zu der vorangehend erläuterten Bohrgestänge-
Anordnung der zentrale Meßkanal 7 vorgesehen, der in einem
abgeschlossenen Hohlraum 25 endet. In diesem Hohlraum 25
befindet sich ein Ultraschall-Impuls/Echo-Meßkopf 6. Dieser
Meßkopf 6 ist in der Lage, über eine Sende-/Empfangsfläche 13
Schallimpulse auszusenden und reflektierte Schallimpulse zu
empfangen.
Weiterhin ist eine Vollstrahldüse 3 im Bohrgestänge 1
angeordnet. Die Vollstrahldüse 3 ist mit dem Ringkanal 9
verbunden, durch den unter Druck stehendes Wasser zugeführt
wird. Durch die Vollstrahldüse 3 wird ein Meßstrahl 2 bzw.
Meßstrom, also ein Vollstrahl aus Wasser, in Richtung des
gestrichelten Pfeils, d. h. quer zur Bohrgestänge-Längsachse,
in die Umgebung des Bohrgestänges eingestrahlt. Die
Düsenachse der Vollstrahldüse 3 befindet sich auf Höhe der
Sende-/Empfangsfläche 13 des Meßkopfes 6. Ebenfalls koaxial
zur Vollstrahldüse 3 ist ein Verbindungskanalabschnitt 14
ausgebildet, der die Strahlrichtung des Meßstrahls 2 in das
Innere des Bohrgestänges 1 hinein bis zur
Sende-/Empfangsfläche 13 des Meßkopfes 6 verlängert. So
ergibt sich eine durchgehende, aus Wasser gebildete
Verbindung zwischen der Sende-/Empfangsfläche 13 und dem
Meßstrahl 2. Vom Ultraschall-Impuls-Echo-Meßkopf 6 ist eine
Meßdaten-Übertragungsleitung 12 durch den Meßkanal 7 zum
anderen Ende des Bohrgestänges 1, also zum (nicht
dargestellten) Spülkopf geführt. In diesem stationären
Spülkopf findet die Übertragung der verschiedenen Medien, wie
Wasser, Zementsuspension oder Luft in die Ringkanäle hinein
und bei Bedarf aus diesen heraus statt. Zudem werden dort die
Meßdaten der Übertragungsleitung 12 an eine (nicht
dargestellte) Auswertestation weitergeleitet bzw. Daten von
dort an den Meßkopf 6 übertragen.
Während das Wasser für die Hochdruckdüse 4 im Ringkanal 10
beispielsweise unter einem Druck in der Größenordnung von
500 bar zugeführt wird, wird das Wasser zur Ausbildung des
Meßstrahls 2 über den Ringkanal 9 beispielsweise unter einem
Druck in der Größenordnung von 15 bar zugeführt. Durch einen
entsprechenden Öffnungsdurchmesser der Vollstrahldüse 3 mit
einem entsprechenden Wasservolumendurchsatz kann die
erforderliche Eindringtiefe des Meßstrahls in das umgebende
Bohrlochmedium gewährleistet werden. Bei Bedarf kann das
Wasser zur Bildung des Meßstrahls 2 natürlich auch mit
höheren Drücken beaufschlagt werden.
In Fig. 2 ist ein zweites erfindungsgemäßes
Ausführungsbeispiel dargestellt. Gleiche oder sich
entsprechende Komponenten wie beim ersten Ausführungsbeispiel
In Fig. 1 sind mit dem gleichen Bezugszeichen versehen und es
wird auf die dortigen Ausführungen verwiesen. Im Gegensatz
zum ersten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist nun der
Ultraschall-Impuls/Echo-Meßkopf 6 nicht in Verlängerung
hinter dem Meßstrahl 2 angeordnet, sondern unterhalb des
Meßstrahls. Die Sende-/Empfangsfläche 13 des Meßkopfes 6
befindet sich, in Richtung der Bohrgestänge-Längsachse
gesehen, unterhalb der Vollstrahldüse 3, d. h. sie liegt näher
an der Bohrkrone 15 als die Vollstrahldüse 3. Die Verbindung
zwischen der Sende-/Empfangsfläche 13 und der Umgebung des
Bohrgestänges 1 wird durch einen Kanaleinsatz 26 hergestellt,
dessen Längsachse parallel zur Achse der Vollstrahldüse 3
verläuft und durch den das dort außen am Bohrgestänge 1
vorhandene Medium bis unmittelbar an die Sende-
/Empfangsfläche 13 gelangt. Die von der Sende-/Empfangsfläche
13 des Meßkopfes 6 ausgesandten Schallimpulse laufen durch
den Kanaleinsatz 26 hindurch und dann weiter in Richtung des
gestrichelten Pfeiles 27. Die reflektierten Schallimpulse
werden in der entgegengesetzten Richtung empfangen. Die
Schallimpulse laufen also knapp unterhalb des Meßstrahls 2,
und zwar koaxial zum Meßstrahl.
Für die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung wird nachfolgend
anhand der Fig. 3 bis 5 ein Anwendungsbeispiel beschrieben.
In Fig. 3 ist der erste Schritt zur Herstellung einer
Düsenstrahlsäule dargestellt, nämlich das Setzen eines
Bohrlochs 21. Mit einer entsprechenden Maschine 19 wird ein
Bohrkopf, der an der Spitze eines Bohrgestänges 1 angeordnet
ist, vom Bauplanum 18 aus in den Boden 17 eingetrieben. Die
Bohrspülflüssigkeit 16 tritt in einem ringförmigen Kanal, der
zwischen dem Bohrgestänge und dem Bohrloch vorhanden ist, an
die Oberfläche und sammelt sich dort in einem entsprechend
vorbereiteten Becken. Wie in Fig. 3 dargestellt, befindet
sich am unteren Ende des Bohrgestänges 1 die Hochdruckdüse 4
sowie - etwas tiefer - die Vollstrahldüse 3.
Fig. 4 zeigt den nächsten Schritt bei der Herstellung einer
Düsenstrahlsäule, nämlich den Beginn der Erosion des Bodens
17 in einem bestimmten Radius um das Bohrgestänge 1 herum.
Die Erosion erfolgt durch den Hochdruckwasserstrahl 5, der
über die Hochdruckdüse 4 in das Erdreich eingedüst wird.
Durch die kontinuierliche Rotation des Bohrgestänges 1 um
seine Längsachse und das kontinuierliche Ziehen des
Bohrgestänges wird ein zylinderförmiger Hohlraum aus dem
Boden 17 herausgeschnitten. In diesem Hohlraum befindet sich
das erodierte Erdreich zusammen mit dem eingedüsten Wasser.
Über die Öffnungen 22 (siehe Fig. 1) wird eine
Zementsuspension unter vergleichsweise geringem Druck in den
freigeschnittenen Säulenhohlraum eingeleitet.
Fig. 5 zeigt ein fortgeschrittenes Stadium der
Düsenstrahlsäulen-Herstellung. Hier ist nun ersichtlich, wie
während der Herstellung der Düsenstrahlsäule gleichzeitig
deren Wandung 20A im Nachlauf zur Erosion der Säule mittels
des Hochdruckstrahls 5 vermessen wird. Der Meßstrahl 2
vollführt eine zum Hochdruckstrahl 5 synchrone Dreh- und
Aufwärtsbewegung. Der Meßstrahl 2 durchdringt das im Hohlraum
20 befindliche Medium aus erodiertem Boden, Wasser und
Zement-Suspension bis hin zur Säulenwandung 20A. Ein vom
Ultraschall-Meßkopf 6 (siehe Fig. 1) ausgesandter
Schallimpuls läuft innerhalb des Meßstrahls 2, wird an der
Säulenwandung 20A reflektiert und kehrt dann innerhalb des
Meßstrahls 2 als Echo zum Meßkopf 6 zurück. Das Schall-
Meßsignal pflanzt sich also in einem definierten flüssigen
Medium, nämlich Wasser, fort, dessen Schallgeschwindigkeit
bekannt ist. So kann aus der Laufzeitmessung des
Schallimpulses der Säulenradius in Richtung des Meßstrahls 2
festgestellt werden. Durch die Dreh- und Ziehbewegung des
Bohrgestänges 1 wird die gesamte Säulenwandung 20A
abgetastet, so daß durch die Übertragung der Meßdaten über
die Meßdaten-Übertragungsleitung 12 bereits während der
Herstellung der Düsenstrahlsäule die tatsächlich erreichte
Säulenkontur überwacht werden kann. Anschließend härtet das
Gemisch aus Boden, Wasser und Zementsuspension zu einer
wasserdichten Säule aus.
Der Einsatz der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung erfolgt
analog zu dem vorangehend anhand der Fig. 3 bis 5 erläuterten
Anwendungsbeispiel. Der Unterschied besteht lediglich darin,
daß die Schallimpulse nicht innerhalb des Meßstrahls 2
laufen, sondern knapp unterhalb des Meßstrahls. Die
Schallimpulse werden also in einem geringfügigen Nachlauf
durch das zuvor vom Meßstrahl 2 geschaffene definierte
homogene Medium geführt.
Claims (17)
1. Verfahren zur Vermessung von Bohrlochwandungen oder von
Wandungen eines von einem Bohrloch aus erzeugten
Hohlraums, insbesondere zur Vermessung der Wandungen von
Düsenstrahlsäulen bei der Herstellung einer
Düsenstrahlsohle oder Düsenstrahlunterfangung, mit
folgenden Schritten:
- a) während oder nach der Herstellung des Bohrlochs (21) oder des Hohlraums (20) wird ein definiertes flüssiges Medium über ein Gestänge (1) zugeleitet und an einer Meßöffnung (3) des Gestänges (1) quer zu dessen Längsachse unter Druck in einem freien Meßstrahl (2) in das erzeugte Bohrloch (21) oder den erzeugten Hohlraum (20) eingestrahlt;
- b) mittels einer Sende-Empfangs-Einheit (6) wird vom Gestänge (1) aus ein Schall-Meßsignal gesendet, das sich entlang der Einstrahlrichtung des Meßstrahls (2) entweder innerhalb des Meßstrahls (2) oder in unmittelbarer Umgebung des Meßstrahls (2) des flüssigen Mediums fortpflanzt;
- c) nach Empfang des von der Bohrlochwandung (21A) oder der Hohlraumwandung (20A) reflektierten Meßsignals in der Sende-Empfangs-Einheit (6) wird die Laufzeit des Meßsignals festgestellt und aus der Laufzeit wird in Verbindung mit der Schallgeschwindigkeit des flüssigen Mediums des Meßstrahls (2) die Abmessung des Bohrlochs (21) oder des Hohlraums (20) in Richtung der Einstrahlrichtung des Meßstrahls bestimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Meßsignale Schall-Impulse verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,. daß die Frequenz f der Meßsignale in
einem Bereich von f 10 MHz liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als definiertes flüssiges Medium
Wasser verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßstrahl des flüssigen Mediums
kontinuierlich in das Bohrloch (21) oder den Hohlraum
(20) eingestrahlt wird und die Meßsignal-
Laufzeitmessungen innerhalb des Meßstrahls (2) oder in
unmittelbarer Umgebung des Meßstrahls (2) kontinuierlich
durchgeführt werden, während sich das Gestänge (1) um
seine Längsachse dreht und/oder in Richtung seiner
Längsachse fortbewegt, um so die radiale Kontur und/oder
die axiale Kontur der Bohrlochwandung (21A) oder der
Hohlraumwandung (20A) in bezug auf die Gestänge
Längsachse abzutasten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die ermittelten Meßdaten über das
Gestänge (1) zur Datenaufbereitung an eine
Auswertestation übertragen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die ermittelten Meßdaten in der Auswertestation für eine
grafische und/oder alphanumerische Darstellung
aufbereitet werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, umfassend
- - ein Gestänge (1) zur Erzeugung eines Bohrlochs (21) oder zur Einführung in ein Bohrloch,
- - wobei das Gestänge (1) einen Gestängekopf (15) aufweist und eine Anzahl von konzentrischen Ringkanälen (8, 9, 10, 11), die sich in Richtung der Längsachse des Gestänges erstrecken, dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Außenwandbereich des Gestänges (1) quer zu dessen Längsachse eine Vollstrahldüse (3) zur Einstrahlung eines freien Meßstrahls (2) eines definierten flüssigen Mediums in das erzeugte Bohrloch (21) oder in einen erzeugten Hohlraum (20) angeordnet ist,
- - daß ein Ringkanal (9) im Gestänge (1) für das definierte flüssige Medium vorgesehen ist, um dieses der Vollstrahldüse (3) unter Druck zuzuleiten, und
- - daß im Gestänge (1) auf Höhe der Vollstrahldüse (3) eine Sende-Empfangs-Einheit (6) zur Aussendung und zum Empfang von Schall-Meßsignalen angeordnet ist, und zwar, in Verlängerung der Längsachse des Meßstrahls (2) des definierten flüssigen Mediums in das Gestängeinnere hinein, hinter der Vollstrahldüse (3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß, in Verlängerung der Meßstrahlrichtung des
definierten flüssigen Mediums in das Gestängeinnere
hinein, eine durchgehende, durch das definierte flüssige
Medium gebildete Verbindung (14) zwischen der
Vollstrahldüse (3) und der Sende-Empfangs-Einheit (6)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, umfassend
- - ein Gestänge (1) zur Erzeugung eines Bohrlochs (21) oder zur Einführung in ein Bohrloch,
- - wobei das Gestänge (1) einen Gestängekopf (15) aufweist und eine Anzahl von konzentrischen Ringkanälen (8, 9, 10, 11), die sich in Richtung der Längsachse des Gestänges erstrecken, dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Außenwandbereich des Gestänges (1) quer zu dessen Längsachse eine Vollstrahldüse (3) zur Einstrahlung eines freien Meßstrahls (2) eines definierten flüssigen Mediums in das erzeugte Bohrloch (21) oder in einen erzeugten Hohlraum (20) angeordnet ist,
- - daß ein Ringkanal (9) im Gestänge (1) für das definierte flüssige Medium vorgesehen ist, um dieses der Vollstrahldüse (3) unter Druck zuzuleiten, und
- - daß im Gestänge (1) in Gestänge-Längsachsenrichtung unterhalb der Vollstrahldüse (3) eine Sende- Empfangs-Einheit (6) zur Aussendung und zum Empfang von Schall-Meßsignalen angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sende-Empfangs-Einheit (6) als
Ultraschall-Impuls/Echo-Meßeinheit ausgeführt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sende-Empfangs-Einheit (6)
zentral im Gestänge (1) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gestänge (1) in dessen
Längsachsenrichtung eine Meßdaten-Übertragungsleitung
(12) vorgesehen ist, die an die Sende-Empfangs-Einheit
(6) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßdaten-Übertragungsleitung (12) in einem
zentral im Gestänge (1) angeordneten Meßkanal (7)
geführt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßdaten-Übertragungsleitung
(12) mit einer Auswertestation zur Datenaufbereitung in
Verbindung steht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, mit
zumindest einer im Außenwandbereich des Gestänges (1)
angeordneten Hochdruckdüse (4) und einem zugehörigen
Gestänge-Ringkanal (10) zur Zuleitung eines
Hochdruckmediums, um quer zur Gestänge-Längsachse einen
Hochdruckstrahl (5) des Hochdruckmediums auszubilden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vollstrahldüse (3) für den Meßstrahl (2) des definierten
flüssigen Mediums in Längsachsenrichtung des Gestänges
(1) näher am Gestängekopf (15) angeordnet ist als die
zumindest eine Hochdruckdüse (4).
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß als definiertes flüssiges Medium für
den Meßstrahl (2) Wasser vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19622282A DE19622282C1 (de) | 1996-06-03 | 1996-06-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung von Bohrlochwandungen oder von Wandungen eines von einem Bohrloch aus erzeugten Hohlraums |
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DE19622282C1 true DE19622282C1 (de) | 1997-08-07 |
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DE19622282A Expired - Fee Related DE19622282C1 (de) | 1996-06-03 | 1996-06-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung von Bohrlochwandungen oder von Wandungen eines von einem Bohrloch aus erzeugten Hohlraums |
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