DE19622212C1 - Ellipsometrisches Meßverfahren - Google Patents

Ellipsometrisches Meßverfahren

Info

Publication number
DE19622212C1
DE19622212C1 DE1996122212 DE19622212A DE19622212C1 DE 19622212 C1 DE19622212 C1 DE 19622212C1 DE 1996122212 DE1996122212 DE 1996122212 DE 19622212 A DE19622212 A DE 19622212A DE 19622212 C1 DE19622212 C1 DE 19622212C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
measuring method
ellipsometric
lock
analyzer
polarizer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1996122212
Other languages
English (en)
Inventor
Alexander Zuber
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Original Assignee
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV filed Critical Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority to DE1996122212 priority Critical patent/DE19622212C1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19622212C1 publication Critical patent/DE19622212C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01JMEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
    • G01J4/00Measuring polarisation of light
    • G01J4/04Polarimeters using electric detection means
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01JMEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
    • G01J4/00Measuring polarisation of light

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Investigating Or Analysing Materials By Optical Means (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein ellipsometrisches Meßver­ fahren, insbesondere für intensitätsschwache Spek­ tralgebiete und Proben mit geringer Reflektivität.
Intensitätsschwache Spektralgebiete liegen beispiels­ weise zwischen 1 µm und 2 µm oder im Ultravioletten unterhalb 0.22 µm. Ellipsometrische Meßverfahren für das UV-Spektralgebiet gewinnen zunehmend an Bedeutung bei der Charakterisierung dünner Schichten für opti­ sche Komponenten. Anwendungsgebiete sind beispiels­ weise dielektrische Spiegelsysteme für Excimer-Laser bei 308 nm, 248 nm und 193 nm sowie Antireflexionsbe­ schichtungen für die UV-Lithographie.
Mittels ellipsometrischer Meßverfahren lassen sich optische Konstanten wie Brechungsindex oder Absorp­ tionskoeffizient mit hoher Genauigkeit bestimmen. Bei photometrischen Ellipsometern wechselwirkt polari­ siertes Licht mit der zu untersuchenden Probe. Infol­ ge der Wechselwirkung ändert sich die Polarisation des Lichtes. Nach der Wechselwirkung wird der Polari­ sationszustand des Lichtes ermittelt und aus der Än­ derung des Polarisationszustandes die charakteristi­ schen Wechselwirkungsparameter bestimmt. Aus diesen Parametern wiederum lassen sich Rückschlüsse auf die interessierenden physikalischen Größen ziehen.
Trifft das von einem Polarisator unter einem Azimuth­ winkel γ₁ linear polarisierte Licht auf eine Probe, so ist das reflektierte Licht im allgemeinen infolge der Wechselwirkung mit der Probe elliptisch polari­ siert. Passiert das reflektierte Licht anschließend einen Analysator unter einem Azimuthwinkel γ₂, so beträgt die Intensität I des von einem nachgeschal­ teten Detektor gemessenen reflektierten Lichtes (A. Rösler: "Infrared Spectroscopic Ellipsometry", Akade­ mie Verlag Berlin, 1990):
Mit si (i = 0, 1, 2) werden die Stokes-Parameter be­ zeichnet. Unter einem Azimuthwinkel γ versteht man denjenigen Winkel, den der Polarisator oder Analysa­ tor mit der Einfalls- bzw. Ausfallsebene des Lichtes einschließt. Gleichung (1) läßt sich auch schreiben als:
I(γ₂) = I₀ (1 + α cos(2γ₂) + β sin(2γ₂)) (2)
I₀ bezeichnet die Grundintensität. α und β bezeichnen die gesuchten ellipsometrischen Kenngrößen. Es gilt
Man unterscheidet zwischen statischer und dynamischer Ellipsometrie. Bei der statischen Ellipsometrie wird bei festen (unterschiedlichen) Polarisatorazimuthwin­ keln γ₁ und unterschiedlichen (festen) Analysatorazi­ muthwinkeln γ₂ die Intensität des reflektierten Lich­ tes gemessen. Zur eindeutigen Bestimmung der ellip­ sometrischen Kenngrößen α und β müssen dazu mindes­ tens drei Intensitätsmessungen bei den Azimuthwinkeln γ₂ = 0°, 45° und 90° durchgeführt werden (A. Rösler: "Infrared Spectroscopic Ellipsometry", Akademie Ver­ lag Berlin, 1990).
Bei der dynamischen Ellipsometrie rotiert entweder der Polarisator oder der Analysator mit einer festen Frequenz ω. Der Detektor mißt ein mit der doppelten Rotationsfrequenz 2ω oszillierendes Intensitätssig­ nal. Alternativ zu rotierenden Polarisationsvor­ richtungen finden phasenoszillierende Modulatoren Verwendung. Dynamische Ellipsometer haben gegenüber statischen Ellipsometern den Vorteil, daß Proben in sehr kurzer Zeit spektral vermessen werden können. Dadurch werden In-situ-Messungen möglich, mit denen beispielsweise Schichtwachstumprozesse in Echtzeit verfolgt werden.
Die gesuchten Größen I₀, α und β lassen sich bei dy­ namischen ellipsometrischen Verfahren beispielsweise ermitteln, indem die Signalintensität für eine Perio­ denlänge in vier Quadranten aufgeteilt und für jeden Quadranten die Intensität I(t) integriert wird (N.V. Nguyen et al., "Error correction for calibration and data reduction in rotating-polarizer ellipsometry: applications to a novel multi-channel ellipsometer", J. Opt. Soc. Am. A, Vol. 8, No. 6, Juni 1991, 919-931). Ein Nachteil dieses Verfahrens ist allerdings, daß vor allem bei Wellenlängen unterhalb 220 nm bei einem Signal-Rausch-Verhälnis unter 500 das Rausch­ signal anteilig in die Berechnung von α und β ein­ geht. Ein weiterer Nachteil ist, daß für das zeitab­ hängige Signal I(t) auch Komponenten höherer Ordnung (2nωt, n = 2, 3, . . .) miterfaßt werden und unmittel­ bar als Meßfehler in α und β eingehen. Die Komponen­ ten höherer Ordnung entstehen durch Restpolarisation der Lichtquelle und durch optische Aktivität von Po­ larisator und Analysator.
Eine weitere Möglichkeit zur Ermittlung der ellipso­ metrischen Kenngrößen bei dynamischen Ellipsometern bildet eine Fourier-Transformation der Funktion I(t). Der Nachteil dieser Auswertemethode ist, daß das Rau­ schen bei geringen Amplituden in intensitätsschwachen Spektralgebieten zu hohen Meßfehlern führt.
Aus A. Zuber et al., "Variable-angle spectroscopic ellipsometry for the deep UV characterisation of di­ electric coatings", Thin Solid Films, 261 (1995), pp. 37-43 ist ein speziell für den UV-Spektralbereich entwickeltes dynamisches Ellipsometer bekannt. Der spektrale Einsatzbereich dieses Ellipsometers ist durch die Absorption der verwendeten optischen Kom­ ponenten, die spektrale Intensität der Lichtquelle sowie die Detektorempfindlichkeit vorgegeben.
Ein Problem dieses und auch anderer kommerziell er­ hältlicher Ellipsometer besteht darin, daß das Sig­ nal-Rausch-Verhältnis der gemessenen Lichtintensität einen kritischen Wert von 100 und darüber nicht un­ terschreiten darf, da der Einfluß von Rauschquellen jeder Art die Genauigkeit der Messung drastisch senkt. Insbesondere das Detektorrauschen und Inten­ sitätsschwankungen der Lichtquelle beeinflussen die Meßsignalauswertung negativ.
Das Rauschproblem rückt vor allem bei geringer Inten­ sität der Lichtquelle und hohen Absorptionsverlusten durch optische Komponenten im Strahlengang in den Vordergrund. Dieser Sachverhalt ist insbesondere im UV-Spektralbereich bei Wellenlängen unterhalb 300 nm gegeben.
Zur Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses wird in R. Kirsch, "Ein Fourier-Stokes-Analysatorsystem für polarisiertes Licht", Exper. Tech. Phys 23 (1975), p 583 vorgeschlagen, einen Zerhacker (Chop­ per-Rad) in den Strahlengang zu bringen und das re­ flektierte Licht mittels eines Lock-In-Verstärkers auszuwerten. Die Chopper-Frequenz, welche als Refe­ renzfrequenz für den Lock-In-Verstärker dient, soll weit über der Rotationsfrequenz des Analysators lie­ gen. Ein Nachteil dieses Aufbaus ist die Tatsache, daß durch das mechanische Zerhacken des Signals die Hälfte der Signalintensität verloren geht. Dies ist insbesondere in intensitätsschwachen Spektralgebieten problematisch. Weiterhin ist die Auswertung eines doppeltmodulierten Signals schwieriger und mit größe­ ren Fehlern behaftet, d. h. im Ergebnis sinkt die Emp­ findlichkeit.
Weitere Probleme speziell im UV-Bereich sind die ab­ nehmende Detektorempfindlichkeit (Sekundärelektronen­ vervielfacher) und die geringe Reflektivität der Probe. Unter bestimmten Einfallswinkeln ergeben sich daher Reflektivitäten von unter 1%. Aus diesem Grund arbeiten kommerzielle UV-Ellipsometer effektiv nur mit Proben hoher Reflektivität (Metalle, Halbleiter).
Auch die Absorption durch die Umgebungsluft unterhalb 200 nm stellt ein Problem dar. Zur Messung im Spek­ tralgebiet unterhalb 200 nm werden deshalb Vakuum- Ellipsometer eingesetzt (J. Barth et al., "Spectro­ scopic Ellipsometry in the 6-35 eV Region", Handbook of Optical Constants of Solids II, Academic Press, San Diego, pp. 213-245). Die entscheidenden Nachteile einer derartigen Meßapparatur sind der hohe Anschaf­ fungspreis sowie die hohen Wartungs- und Betriebsko­ sten für Vakuumtechnik.
In DD-WP 1 20 294 ist ein "Verfahren zur fotoelektri­ schen Analyse des Polarisationszustandes einer Licht­ welle" beschrieben, mit dem der den Polarisationszu­ stand charakterisierende Intensitätsparameter, ins­ besondere zur optischen Ellipsometrie von Material­ proben, automatisch bestimmt werden kann. Bei dem dort beschriebenen Verfahren wird die zu analysieren­ de Lichtwelle bei Passieren eines rotierenden Analy­ sators in ihrer Intensität in definierter Weise modu­ liert und durch einen fotoelektrischen Empfänger in ein proportionales elektrisches Signal gewandelt und verstärkt. Im weiteren wird dann so verfahren, daß mittels dreier Phasentastfunktionen, die phasenstarr mit dem rotierenden Analysator synchronisiert sind, aus dem amplitudenmodulierten Intensitätssignal auf geeignete Weise definierte Phasenbereiche ausgeblen­ det werden und durch nachfolgende elektronische In­ tegration drei Anzeigewerte erhalten werden, die eine eindeutige Charakterisierung des Polarisationszustan­ des der untersuchten Lichtwelle gestatten sollen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein ellipsometrisches Meßverfahren zur Ver­ fügung zu stellen, das schnelle und genaue Messungen in intensitätsschwachen Spektralgebieten, insbesonde­ re im UV-Bereich, auch an Proben geringer Reflektivi­ tät und ohne kostspieligen apparativen Aufwand ermög­ licht und damit den den Dynamik- und Wellenlängenbe­ reich herkömmlicher Ellipsometer erweitert.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen.
Durch die erfindungsgemäße Kombination eines dynami­ schen Ellipsometers mit einem Lock-In-Verstärker unter Verwendung der Rotationsfrequenz der Polarisa­ torvorrichtung oder der Analysatorvorrichtung als Grundlage für die Lock-In-Referenzfrequenz ergibt sich ein neuartiges ellipsometrisches Meßverfahren mit einer Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Verfahren. Die Rotationsfrequenz liegt bevorzugt über 15 Hz.
Aufgrund der Symmetrie von Polarisatorvorrichtung und Analysatorvorrichtung spielt es keine Rolle, welche von beiden rotiert und welche unter einem bestimmten Azimuthwinkel fixierbar ist. Nachfolgend soll exem­ plarisch der Fall geschildert werden, daß die Polari­ satorvorrichtung mit einer festen Frequenz rotiert und die Analysatorvorrichtung unter einem variierba­ ren Azimuthwinkel fixierbar ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich die Vorteile der Lock-In-Meßtechnik nutzen, ohne daß durch den Einsatz eines mechanischen Choppers die Signalintensität reduziert wird. Dies ist vor allem in intensitätsschwachen Spektralgebieten von Bedeu­ tung. Weiterhin lassen sich die Meßfehler bei doppel­ modulierten Signalen vermeiden, da erfindungsgemäß das dem Lock-In-Verstärker zugeführte Signal nur ein­ fach moduliert ist.
Die erfindungsgemäße Verwendung des Lock-In-Verstär­ kers erlaubt die exakte Trennung des Meßsignals vom Rauschsignal bis hinab zu einem Signal-Rausch-Ver­ hältnis von 1/2 und damit einen 1000-fach höheren Dynamikbereich als bei Verfahren ohne Lock-In-Meß­ technik. Überraschenderweise ist der Dynamikbereich des erfindungsgemäßen Meßverfahrens auch im Vergleich zu herkömmlichen, Chopper verwendenden ellipsometri­ schen Lock-In-Meßverfahren bedeutend höher. Dies dürfte in erster Linie daran liegen, daß keine Dop­ pelmodulation des Signals erforderlich ist. Es genügt bereits ein Detektorereignis pro Polarisatorumdreh­ ung, um die ellipsometrischen Kenngrößen mit ausrei­ chender Genauigkeit zu bestimmen.
Durch das erfindungsgemäße Meßverfahren werden somit insbesondere auch Messungen an Proben mit geringer Reflektivität in Spektralgebieten bis unterhalb 190 nm ohne Vakuumtechnik möglich.
Da aufgrund der Lock-In-Meßtechnik bei der Auswertung des Meßsignals nur Signalanteile der Frequenz 2ω be­ rücksichtigt werden, lassen sich Meßfehler aufgrund von Frequenzanteilen höherer Ordnung vermeiden. Die Restpolarisation der Lichtquelle oder die optische Aktivität der Polarisationsvorrichtungen verfälschen das Meßergebnis damit nicht. Dies vereinfacht auch die Kalibrierung des Meßaufbaus.
Lock-In-Verstärker werden bei herkömmlichen ellipso­ metrischen Meßverfahren nur zur Amplitudenmessung benutzt. Im Gegensatz dazu können beim erfindungsge­ mäßen elliptischen Meßverfahren sowohl die Amplitu­ den- als auch die Phaseninformationen verwertet wer­ den, so daß die Messungen schneller und einfacher durchgeführt werden können. Dies soll nachfolgend näher ausgeführt werden.
Der Lock-In-Meßverstärker detektiert das Ausgangssig­ nal I(t) = a cos(2ωt + ϕ) in Amplitude a und Phase ϕ. Somit lassen sich für jeden Analysatorazimuthwinkel γ₂ die unnormierten Kenngrößen α′ und β′ finden:
α′ = -a cosϕ; β′ = a sinϕ (4)
Die Phase ϕ wird auf den Analysatorazimuthwinkel γ₂ = 0° normiert, d. h. ϕ = 0° bei γ₂ = 0°. Wenn die Einfallsebene nicht mit γ₂ = 0° übereinstimmt, dann muß γ₂ bestimmt werden. Entsprechend wird dann die Phase ϕ für diesen Azimuthwinkel γ₂ auf 0° normiert.
Ausgehend von Gleichung (4) läßt sich nun mit Hilfe der Matrizenrechnung zeigen, daß die gesuchten inten­ sitätsunabhängigen und normierten ellipsometrischen Kenngrößen α und β wie folgt berechnet werden können:
α und β sind auf die Gesamtintensität I₀ normiert. Der Normierungsfaktor C ergibt sich aus der zusätzli­ chen Phasenverschiebung aufgrund der von 0° verschie­ denen Analysatorposition zu
C = tan (60°-30°) = tan 30° (7)
Im Gegensatz zu herkömmlichen statischen Meßverfah­ ren, welche eine Datenerfassung an mindestens drei verschiedenen Azimuthwinkeln erfordern, sind beim er­ findungsgemäßen ellipsometrischen Meßverfahren Mes­ sungen an nur zwei unterschiedlichen Azimuthwinkeln nötig, um die ellipsometrischen Kenngrößen mit aus­ reichender Genauigkeit zu bestimmen. Dies führt zu einer Beschleunigung des Meßvorganges. Zur Minimie­ rung des Meßfehlers kann es in manchen Fällen vor­ teilhaft sein, Messungen an weiteren Analysatorwin­ keln vorzunehmen.
Erfindungsgemäß wird also ein dynamisches Meßverfah­ ren, d. h. zeitlich veränderliche Polarisation des Lichtes, mit einem statischen Meßverfahren, d. h. Mes­ sung bei verschiedenen festen Analysatorazimuthwin­ keln, zu einem neuen vereinfachten Meßverfahren kom­ biniert.
Zur Erzeugung der Lock-In-Referenzfrequenz, welche der doppelten Rotationsfrequenz der Polarisatorvor­ richtung entspricht, kann es erforderlich sein, Aus­ gangsimpulse der rotierenden Polarisatorvorrichtung mittels einer Frequenzwandlervorrichtung, beispiels­ weise einer Vorrichtung zur Frequenzvervielfachung oder Frequenzteilung, entsprechend aufzubereiten.
Erhält man beispielsweise einen Impuls pro Umdrehung der Polarisatorvorrichtung, so kann mittels eines Frequenzverdopplers die Lock-In-Referenzfrequenz ge­ neriert werden.
Weiterhin kann es erforderlich sein, mittels einer Adaptionsvorrichtung das Ausgangssignal der Detektor­ vorrichtung an die Lock-In-Spezifikationen anzupas­ sen. Sekundärionenvervielfacher beispielsweise, wel­ che zur Detektion von Licht im UV-Spektralbereich eingesetzt werden, weisen hohe Ausgangssignalpegel auf. Mittels einer Spannungsteilerschaltung kann der Ausgangssignalpegel an den niedrigeren Eingangssig­ nalpegel des Lock-In-Verstärkers angepaßt werden.
Zur spektralen Analyse der ellipsometrischen Kenngrö­ ßen kann bei Verwendung polychromatischer Lichtquel­ len das emittierte Licht mittels eines Monochromators spektral zerlegt werden. Der Monochromator ist bevor­ zugt zwischen Analysatorvorrichtung und Detektorvor­ richtung oder direkt hinter der Lichtquelle angeord­ net.
Obwohl es zur Bestimmung der ellipsometrischen Kenn­ größen selbst in intensitätsschwachen Spektralgebie­ ten nicht erforderlich ist, können einzelne Schritte des erfindungsgemäßen Meßverfahrens oder auch das gesamte Meßverfahren im Vakuum durchgeführt werden. Auf diese Weise lassen sich Intensitätsverluste auf­ grund von Absorption der umgebenen Luft reduzieren.
Zur Optimierung des Anteils des von der Probe reflek­ tierten Lichtes ist es vorteilhaft, den Einfallswin­ kel des Lichtes auf die Probe zu optimieren.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er­ findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei­ bung eines Ausführungsbeispiels und anhand der Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen el­ lipsometrischen Meßverfahrens,
Fig. 2A eine Messung der ellipsometrischen Kenn­ größe α = -cos(2Ψ) nach dem erfindungsgemä­ ßen Verfahren und nach einem kommerziellen Verfahren sowie eine theoretische Simula­ tion der Messung, und
Fig. 2B eine Messung der ellipsometrischen Kenn­ größe β = sin(2Ψ) cos(Δ) nach dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren und nach einem kom­ merziellen Verfahren sowie eine theoreti­ sche Simulation der Messung.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfin­ dungsgemäßen ellipsometrischen Meßverfahrens für den UV-Spektralbereich schematisch dargestellt. Eine Deu­ terium-Lichtquelle 1 emittiert unpolarisiertes Licht mit einem Wellenlängenspektrum von 160 bis 600 nm. Das Licht durchläuft zunächst UV-durchlässige Linsen­ optiken aus MgF₂, CaF₂ oder Quarz zur Strahlführung und Strahlfokussierung. Anschließend passiert es ein mit einer Umlauffrequenz von ungefähr 40 Hz rotieren­ des Rochon-UV-Quarz-Prisma 2 und wird linear polari­ siert. Das polarisierte Licht trifft unter einem be­ stimmten Winkel auf die Probe 3 und wird von dieser reflektiert. Der Einfallswinkel wird so gewählt, daß die Polarisationsempfindlichkeit der Probe maximal ist (Brewsterwinkel). Bei der Probe 3 handelt es sich im Beispielfall um ein Siliziumsubstrat, auf das eine 2.54 µm dicke SiO₂-Schicht aufgebracht ist.
Das reflektierte Licht erfährt infolge der Wechsel­ wirkung mit der Probe 3 eine Polarisationsänderung und passiert nach der Reflexion ein als Analysator dienendes Rochon-UV-Quarz-Prisma 4 mit variierbarem Azimuthwinkel. Das Licht, welches den Analysator pas­ siert, wird anschließend einem Monochromator 5 zuge­ führt, der das Licht monochromatisiert.
Licht eines engen Wellenlängenbereichs von typisch unter 0.5 nm wird daraufhin von einem Sekundärelek­ tronenvervielfacher 6 in ein mit der doppelten Rota­ tionsfrequenz des Polarisators 2 oszillierendes elek­ trisches Signal gewandelt. Der Sekundärelektronenver­ vielfacher 6 wurde UV-sensibilisiert.
Das oszillierende elektrische Ausgangssignal des De­ tektors 6 durchläuft anschließend ein Widerstands­ netzwerk 7 zur Spannungsteilung. Das Ausgangssignal des Spannungsteilers 7 wird einem Lock-In-Verstärker 8 zugeführt und dort phasenselektiv verstärkt.
Als Grundlage für das Referenzsignal für den Lock-In- Verstärker 8 dient die Rotationsfrequenz des Polari­ sators. Da das elektrische Detektorsignal die doppel­ te Polarisatorfrequenz aufweist, muß ein rotations­ synchrones Signal vom Polarisator 2 zunächst ent­ sprechend aufbereitet werden. Dies geschieht mittels einer geeigneten elektronischen Frequenzteilerschal­ tung 9. Das Ausgangssignal der Frequenzteilerschal­ tung 9 oszilliert mit der doppelten Rotationsfrequenz der Polarisatorvorrichtung 2 und ist synchron zu die­ ser.
Die vom Lock-In-Verstärker 8 ermittelten Amplituden- und Phasenwerte des Detektorsignals werden über eine IEEE-Schnittstelle 10 einem Rechner 11 zugeführt und dort weiter verarbeitet.
Die Fig. 2A und 2B zeigen Meßprotokolle für die ellipsometrischen Kenngrößen α und β für eine 2,54 µm dicke SiO₂-Schicht auf einem Siliziumsubstrat, wobei
α = -cos(2Ψ); β = sin(2Ψ)cos(Δ) (8)
Im Vergleich zum erfindungsgemäßen Meßverfahren sind eine Messung nach einem herkömmlichen Verfahren sowie eine Simulation aus Literaturwerten dargestellt.
Es ist deutlich zu erkennen, daß das erfindungsgemäße Verfahren eine exakte Messung unterhalb 200 nm ohne Vakuumtechnologie ermöglicht und gut mit der simu­ lierten Meßkurve übereinstimmt.

Claims (9)

1. Ellipsometrisches Meßverfahren, bei dem von einer Lichtquelle (1) emittiertes Licht eine rotierende Polarisatorvorrichtung (2) passiert, von einer Probe (3) reflektiert wird und eine nichtrotierende Analysatorvorrichtung (4) pas­ siert oder
eine nichtrotierende Polarisatorvorrichtung (2) passiert, von einer Probe (3) reflektiert wird und eine rotierende Analysatorvorrichtung (4) passiert
und von einer Detektorvorrichtung (6) detektiert wird, wobei das von einem Lock-In-Verstärker (8) verstärkte Detektorsignal als Ausgangsmeßgröße dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotationsfrequenz der Polarisatorvor­ richtung (2) oder der Analysatorvorrichtung (4) als Grundlage für die Lock-In-Referenzfrequenz eingesetzt wird.
2. Ellipsometrisches Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei rotierender Polarisatorvorrichtung (2) Analysatorvorrichtung (4) durch Messungen an mindestens zwei festen Analysator-Polarisator­ azimuthwinkeln die ellipsometrischen Kenngrößen der Probe ermittelt werden.
3. Ellipsometrisches Meßverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens bei den Analysator-/Polarisator­ azimuthwinkeln γ = 30° und γ = 60° die ellipso­ metrischen Kenngrößen α und β nach den Formeln berechnet werden,
wobei C = tan 30°, α′ = -a cosϕ, β′ = a sinϕ, a die Lock-In-Amplitude und ϕ die Lock-In-Phase.
4. Ellipsometrisches Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß aus einem zur Rotationsfrequenz der Polari­ satorvorrichtung (2)/Analysatorvorrichtung (4) synchronen Signal mittels einer Frequenzwandler- Vorrichtung (9) die Lock-In-Referenzfrequenz er­ zeugt wird.
5. Ellipsometrisches Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß der Ausgangssignalpegel der Detektorvorrich­ tung (6) mittels einer Adaptionsvorrichtung (7) an den Eingangssignalpegel des Lock-In-Verstär­ kers (8) angepaßt wird.
6. Ellipsometrisches Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Lichtquelle (1) polychromatisches Licht emittiert, welches mittels eines im Strahlengang zwischen Lichtquelle (1) und Detektorvorrichtung (6) angeordneten Monochromators (5) monochroma­ tisiert wird.
7. Ellipsometrisches Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rotationsfrequenz der Polarisatorvor­ richtung (2)/Analysatorvorrichtung (4) über 15 Hz beträgt.
8. Ellipsometrisches Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Verfahren zumindest teilweise im Vakuum durchgeführt wird.
9. Ellipsometrisches Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß der Einfallswinkel des polarisierten Lichtes auf die Probe (3) variiert wird.
DE1996122212 1996-06-03 1996-06-03 Ellipsometrisches Meßverfahren Expired - Fee Related DE19622212C1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996122212 DE19622212C1 (de) 1996-06-03 1996-06-03 Ellipsometrisches Meßverfahren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996122212 DE19622212C1 (de) 1996-06-03 1996-06-03 Ellipsometrisches Meßverfahren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19622212C1 true DE19622212C1 (de) 1997-12-04

Family

ID=7795994

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1996122212 Expired - Fee Related DE19622212C1 (de) 1996-06-03 1996-06-03 Ellipsometrisches Meßverfahren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19622212C1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10023477A1 (de) * 2000-05-10 2001-11-29 Sentech Instr Gmbh Ellipsometer

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD120294A1 (de) * 1975-06-20 1976-06-05

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD120294A1 (de) * 1975-06-20 1976-06-05

Non-Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
A. Zuber et al., "Variable-angel spectroscopic ellipsometry for the deep UV characterisation of dielectric coatings", Thin Solid Films, 261 (1995), pp. 37-43 *
J. Barth et al., "Spectroscopic Ellipsometry in the 6-35 eV Region", Handbook of Optical Constantsof Solids II, Academic Press, San Diego, pp. 213-345 *
Nguyen et al., "Error correction for calibration and data reduction in rotating-polarizer ellipsometry: applications to a novel multi- channel ellipsometer", J. Opt. Soc. Am.A, Vol. 8, No. 6, Juni 1991, 919-931 *
R. Kirsch, "Ein Fourier-Stokes-Analysatorsystem für polarisiertes Licht", Exper. Tech. Phys 23 (1975), p 583 *

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10023477A1 (de) * 2000-05-10 2001-11-29 Sentech Instr Gmbh Ellipsometer
DE10023477C2 (de) * 2000-05-10 2002-09-19 Sentech Instr Gmbh Ellipsometer
US6897955B2 (en) 2000-05-10 2005-05-24 Sentech Instruments Gmbh Ellipsometer

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0163176B1 (de) Ellipsometrisches Verfahren sowie ellipsometrische Vorrichtung zur Untersuchung der physikalischen Eigenschaften von Proben bzw. Oberflächenschichten von Proben
DE69930651T2 (de) Vorrichtung zur optischen charakterisierung eines dünnschichtmaterials
DE60220213T2 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Polarisationsanalyse
DE69938134T2 (de) Spektroskopisches ellipsometer
DE2014531A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Konzentration suspendierter Festteilchen unter Verwendung von zirku larpolarisiertem Licht
DE10154008C1 (de) Verfahren und Anordnung zur spannungsoptischen Analyse von Festkörpern
EP0195039A1 (de) Messanordnung zur analyse elektromagnetischer strahlung.
US6535285B1 (en) Combination thermal wave and optical spectroscopy measurement system
US2829555A (en) Polarimetric method and apparatus
DE4301889A1 (de) Verfahren zum Bestimmen charakteristischer Größen transparenter Schichten mit Hilfe der Ellipsometrie
DE19622212C1 (de) Ellipsometrisches Meßverfahren
DE4105192A1 (de) Polarimetrisches verfahren und vorrichtung zur bestimmung von eigenschaften von materialoberflaechen und transparenten materialien sowie zur winkelmessung
Aspnes Interface ellipsometry: An overview
DE19922614A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur optischen Kontrolle von Fertigungsprozessen feinstrukturierter Oberflächen in der Halbleiterfertigung
US7342661B2 (en) Method for noise improvement in ellipsometers
JP2921597B2 (ja) 全反射スペクトル測定装置
Hunderi et al. A simple automatic ellipsometer for a wide energy range
EP0736171A1 (de) Schnelles spektroskopisches ellipsometer
JPH063295A (ja) 表面分析装置
DE19745607A1 (de) Anordnung zur Messung von optischen Parametern kristalliner Proben mittels optischer Reflexion
DE4209537A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur messung von polarisiertem licht
DE3820226A1 (de) Polarisationssensor
CN207457053U (zh) 一种用于测量样品的衍射结构的装置
JPH1140635A (ja) 半導体多層膜の層厚評価方法
DE1547200C3 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee