DE4209537A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung von polarisiertem licht - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung von polarisiertem lichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung von polari
siertem Licht, bei dem die Polarisationscharakteristik von
Licht gemessen wird, welches durch ein anisotropes Medium
hindurchgegangen ist, um die Eigenschaften des Mediums zu
analysieren. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrich
tung zur Messung von polarisiertem Licht unter Verwendung des
Verfahrens.
Wenn man den Polarisationszustand von Licht mißt, das durch
ein anisotropes Medium hindurchgegangen ist, beispielsweise
durch Flüssigkristalle oder optische Kristalle, können die
Richtung der optischen Achse, Doppelbrechungs-Phasendifferen
zen und andere Eigenschaften des Mediums ermittelt werden.
Mit der oben erwähnten Messung können die Schichtdicke und
die optische Konstante des Mediums ermittelt werden, und wenn
man die oben erwähnten Messungen des Lichtes bei verschie
denen Wellenlängen durchführt, so kann auch die Wellenlängen-
Abhängigkeit bestimmt werden.
Nimmt man beispielsweise Flüssigkristalle, so hat man in jün
gerer Zeit wachsende Aufmerksamkeit der Eigenschaft der Dop
pelbrechung von Flüssigkristallen geschenkt. Somit ist die
Wellenlängenabhängigkeit der Charakteristik von polarisiertem
Licht derzeit eine wichtige Meßgröße.
Genauer gesagt, bei einem Supertwist-Flüssigkristall wird
eine mögliche Verfärbung aufgrund der Doppelbrechung kompen
siert durch eine Phasendifferenzschicht mit dem Zweck, ein
monochromes Bild zu erhalten und den Kontrast deutlicher zu
machen. Um eine richtige Kompensation zu erreichen, muß die
Wellenlängenabhängigkeit der Polarisationscharakteristik von
Licht korrekt gemessen werden.
Herkömmlicherweise hat man die folgenden Verfahren für die
Messung der Polarisationscharakteristik von Licht verwendet.
Bei einem klassischen Verfahren zur Messung der Polarisati
onscharakteristik von Licht werden eine monochromatische
Lichtquelle, ein Polarisator, eine Probe und ein Analysator
in der angegebenen Reihenfolge angeordnet. Man läßt den Ana
lysator die Ausgangslichtintensität abtasten oder messen, mit
der die Polarisationscharakteristik von Licht, das durch die
Probe hindurchgegangen ist, gemessen werden kann, einschließ
lich der Faktoren von Elliptizitätswinkel χ und Azimutwinkel
Φ, auf welche im Zusammenhang mit Fig. 11 Bezug genommen
wird. Dieses Verfahren wird als Maximum-Minimum-Verfahren be
zeichnet.
Um die Ausgangslichtintensität mit dem Maximum-Minimum-Ver
fahren zu messen, ist es erforderlich, daß der Analysator mit
einer feinen Teilung gedreht wird, was jedoch sehr zeitauf
wendig ist. Insbesondere für die Messung bei zahlreichen ver
schiedenen Wellenlängen muß der Meßvorgang für jede Wellen
länge wiederholt werden, was den Zeitaufwand weiter erhöht.
In Anbetracht dieses Umstandes ist ein Verfahren zum Analy
sieren der Polarisationscharakteristik von Licht bekannt ge
worden, bei dem ein Stokes-Parameter und eine Müller-Matrix
im Zusammenhang mit einem Spektroskop und einem Bildsensor
verwendet werden, um eine Wellenlängenmessung bei einer Viel
zahl von Punkten leicht durchzuführen, vgl. M. C. K. Wiltshire
and M. R. Lewis, J. Phys. E. Sci. Instrum. 20, 884 (1987). Das oben
erwähnte Verfahren wird als Vierpunkt-Verfahren bezeichnet.
Bei dem Vierpunkt-Verfahren wird elliptisch polarisiertes
Licht, das durch eine Probe hindurchgegangen ist, von einem
Analysator empfangen, wobei der Analysator horizontal, also
bei 0°, vertikal, also bei 90°, unter einem Winkel von 45°
sowie unter einem Winkel von 135° fixiert wird, um das Spek
trum der Ausgangslichtintensität bei jedem dieser Winkel zu
messen.
Nachstehend soll das Vierpunkt-Verfahren in einfacher Weise
beschrieben werden. Dabei wird der Stokes-Parameter von el
liptisch polarisiertem Licht wie folgt ausgedrückt:
Σo = (S1, S1, S2, S3).
Es wird angenommen, daß die Müller-Matrix eines Analysators,
die bereits bekannt ist, eine Funktion des Winkels ist und
durch Pi repräsentiert ist, wobei i einen Winkel von 0°, 90°,
45° oder 135° bezeichnet; dann kann der Stokes-Parameter Σ1
von Licht, das durch den Analysator hindurchgegangen ist,
folgendermaßen ausgedrückt werden:
Σ1 = Pi · Σ0,
wobei Σ0 wiederum durch S0 bis S3 ausgedrückt werden kann.
Wenn man somit die Lichtintensitätswerte I1, I2, I3 und I4
von Licht mißt, welches durch den Analysator hindurchgegangen
ist, so können die Stokes-Parameter S0, S1, S2, S3 und S4 des
elliptisch polarisierten Lichtes beim Objektiv bestimmt wer
den.
Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß der Elliptizitäts
winkel χ und der Azimutwinkel Φ der großen Achse als Funktion
von S0, S1, S2 und S3 ausgedrückt werden können.
Wenn man somit die spektrale Intensität von Licht mißt, das
durch den Analysator hindurchgegangen ist, können der Ellip
tizitätswinkel χ einer winkelmäßig bestimmten Wellenlänge und
der Azimutwinkel Φ der Hauptachse ermittelt werden.
Der Elliptizitätswinkel χ und der Azimutwinkel Φ der Haupt
achse können in numerischer Darstellung folgendermaßen ausge
drückt werden:
Die rechte Seite der Gleichung (2) wird als Funktion f (Ii)
der Intensitätswerte I1, I2, I3 und I4 angenommen, wobei
i = 1, 2, 3, 4 gilt.
Die Elliptizität ρ kann durch die nachstehende Gleichung (3)
angegeben werden:
ρ = tan χ (3)
Infolgedessen können die Polarisationscharakteristik von Licht
sowie die Wellenlängenabhängigkeit der Probe ermittelt
werden.
Das oben beschriebene Vierpunkt-Verfahren unter Verwendung
des Stokes-Parameters ermöglicht eine rasche Analyse aus dem
Grunde, daß ein Spektroskop verwendet wird. Es tritt jedoch
der folgende Fehler auf, wenn man die Elliptizität ρ mißt,
denn der Elliptizitätswinkel χ wird zuerst erhalten und an
schließend die Elliptizität ρ ermittelt:
Da cos χ zum Nenner gehört, tritt dann, wenn χ bei etwa 90°
liegt, also in einem Falle von Licht, das nahezu gleich li
near polarisiertem Licht ist, ein großer Meßfehler auf, auch
wenn die Intensitätsschwankungen klein sind. Somit besteht
das Problem bei dem Vierpunkt-Verfahren darin, daß eine Mes
sung der Elliptizität ρ nicht immer mit hoher Genauigkeit er
reicht werden kann für beliebige Formen von elliptisch pola
risiertem Licht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Messen
von polarisiertem Licht anzugeben, mit dem es möglich ist,
den Elliptizitätswinkel χ und den Azimutwinkel Φ möglichst
schnell und in exakter Weise zu messen und dadurch die
Schwierigkeiten zu überwinden, die bei herkömmlichen Anord
nungen auftreten. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens anzugeben.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, ein Verfahren zur
Messung von polarisiertem Licht anzugeben, bei dem die Inten
sitätswerte I1, I2 und I3 von austretendem Licht mit einem
Fotodetektor bei mindestens drei Rotationsstellungen des Ana
lysators gemessen werden und die Elliptizität ρ und der
Azimutwinkel Φ von elliptisch polarisiertem Licht, das von
einer Probe emittiert wird, gemäß den nachstehenden beiden
Gleichungen berechnet wird:
Weiterhin besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, eine
Vorrichtung zur Messung von polarisiertem Licht anzugeben,
die folgendes aufweist: eine Lichtquelle, einen Polarisator
zur Erzeugung von linear polarisiertem Licht; einen Analysa
tor, der drehbar und in der Lage ist, nur polarisierte Licht
komponenten bei einem gewünschten Winkel hindurchtreten zu
lassen; eine Probe, die zwischen dem Polarisator und dem Ana
lysator angeordnet ist; einen Fotodetektor zur Messung der
Intensität des Lichtes aus dem Analysator; und einen Rechner
zur Berechnung der Elliptizität ρ und des Azimutwinkels Φ von
elliptisch polarisiertem Licht, welches durch die Probe
hindurchgegangen ist, und zwar auf der Basis von Signalen von
dem Fotodetektor, welche die Intensitätswerte I1, I2 und I3
von Licht repräsentieren, das gemäß den obigen beiden Glei
chungen aus dem Analysator austritt.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Mes
sung von polarisiertem Licht ist vorgesehen, daß ein Spektro
skop vor dem Fotodetektor vorgesehen ist, um eine gleichzei
tige Messung bei mehreren Wellenlängen durchführen zu können.
Es wird nun postuliert, daß elliptisch polarisiertes Licht,
wie in Fig. 2 dargestellt, in den Analysator eingegeben wird;
die Bezugsachsen sind die X-Achse und die Y-Achse, und der
Winkel zwischen der Achse der Abtastung oder Messung des Ana
lysators und der X-Achse ist R, dann kann die Ausgangslich
tintensität I (R) durch die nachstehende Gleichung gemäß dem
Gesetz von Malus ausgedrückt werden:
I(R) = a₂ cos² (R - Φ) + b² sin² (R - Φ) (7)
wobei Φ den Winkel zwischen der X-Achse und der großen Achse
ξ der Ellipse angibt, a die Länge der großen Achse ξ angibt
und b die Länge der kleinen Achse η bezeichnet.
Wie sich aus Gleichung (7) ergibt, hängt die Lichtintensität
bei einem bestimmten Meßwinkel R von den drei Variablen a, b
und Φ ab. Somit können durch die Messung der Intensitätswerte
I1, I2 und I3 bei drei gewählten Werten von R und der gleich
zeitigen Bildung von Gleichungen für die drei Intensitäts
werte I1, I2 und I3 die Variablen a, b und Φ ermittelt wer
den.
Wenn man beispielsweise die Winkel 0°, 90° und 45° für R
wählt, so können die folgenden Gleichungen gleichzeitig ge
bildet werden:
I1 = a² cos² Φ + b² sin² Φ (8)
I2 = a² sin² Φ + b² cos² Φ (9)
I3 = a² cos² (45° - Φ) + b² sin² (45° - Φ) (10)
Die Gleichung (10) wird von der Gleichung (8) folgendermaßen
subtrahiert:
I1 - I3 = a² {cos² Φ - cos² (45° - Φ)}
+ b² {sin² Φ - sin² (45° - Φ)} (11)
Die Gleichung (10) wird von der Gleichung (9) folgendermaßen
subtrahiert:
I2 - I3 = a² {sin² Φ - cos² (45° - Φ)}
+ b² {cos² Φ - sin² (45° - Φ)} (12)
Die Gleichung (11) wird zu der Gleichung (12) folgendermaßen
addiert:
I1 - I3 + I2 - I3 = (b² - a²) sin 2Φ (13)
Die Gleichung (8) wird von der Gleichung (9) folgendermaßen
subtrahiert:
I2 - I1 = (b² - a²) cos 2Φ (14)
Aus den beiden Gleichungen (13) und (14) kann die folgende
Gleichung (15) abgeleitet werden:
tan 2Φ = (I1 + I2 - 2 · I3)/(I2 - I1) (15)
Aus der Gleichung (15) kann der Azimutwinkel Φ ermittelt
werden.
Wenn I1<I2 gilt, so ist die Elliptizität ρ gegeben durch
ρ = b/a.
Somit kann die Elliptizität ρ aus der nachstehenden Gleichung
(16) ermittelt werden:
Dann ist der Azimutwinkel Φ gegeben durch
2Φ = tan-1 (I1 + I2 - 2 · I3)/(I2 - I1).
Wenn I1<I2 gilt so ist die Elliptizität ρ gegeben durch
ρ = a/b,
wobei das Rechenergebnis das gleiche wie in Gleichung (16)
ist. Der Azimutwinkel Φ ist dann gegeben durch
2Φ = tan-1 (I1 + I2 - 2 · I3)/(I2 - I1) + π.
Wenn I1 = I2 gilt, so ist der Azimutwinkel Φ gegeben durch
Φ = π/4.
Bei dem oben beschriebenen Verfahren zur Messung von polari
siertem Licht und der Vorrichtung unter Verwendung dieses
Verfahrens können die Elliptizität ρ und der Azimutwinkel Φ
mit hoher Genauigkeit erhalten werden, indem man lediglich
die Spektren bei mindestens drei Rotationsstellungen aufnimmt
bzw. mißt und eine Berechnung entsprechend den angegebenen
Gleichungen durchführt.
Wenn man weiterhin die Messung unter Verwendung eines Spek
trophotometers bei mehreren Wellenlängen durchführt, so kann
die Wellenlängenabhängigkeit der Elliptizität ρ und des
Azimutwinkels Φ mit hoher Geschwindigkeit gemessen werden.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine grafische Darstellung einer Polarisa
tionscharakteristik von Licht hinsichtlich der
Intensität bei elliptisch polarisiertem Licht;
Fig. 2 eine grafische Darstellung einer Polarisa
tionscharakteristik von Licht hinsichtlich der
Amplitude bei elliptisch polarisiertem Licht;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zur Messung von polarisiertem Licht gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4 eine grafische Darstellung der Doppelbrechungs-
Charakteristik eines Polycarbonat-Phasenkontrast
filmes, der als Probe verwendet wird;
Fig. 5 eine grafische Darstellung von tatsächlichen Meß
werten der Elliptizität ρ bei den Wellenlängen von
450 nm und 550 nm;
Fig. 6 eine grafische Darstellung von tatsächlichen Meß
werten gemäß dem herkömmlichen Maximum-Minimum-
Verfahren;
Fig. 7 eine grafische Darstellung von tatsächlichen Meß
werten gemäß dem herkömmlichen Vierpunkt-Verfah
ren;
Fig. 8 eine grafische Darstellung von tatsächlichen Meß
werten des Azimutwinkels Φ bei den Wellenlängen
von 450 nm und 550 nm;
Fig. 9 eine grafische Darstellung von tatsächlichen Meß
werten des Azimutwinkels Φ gemäß dem herkömmli
chen Maximum-Minimum-Verfahren;
Fig. 10 eine grafische Darstellung von tatsächlichen Meß
werten gemäß dem herkömmlichen Vierpunkt-Verfah
ren; und in
Fig. 11 eine grafische Darstellung der Charakteristik von
allgemeinem elliptisch polarisiertem Licht.
Im folgenden wird auf Fig. 3 Bezug genommen, die in schemati
scher Darstellung eine Vorrichtung zur Messung von polari
siertem Licht gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
zeigt.
Das von einer Lichtquelle 1 emittierte Licht geht durch eine
Lochblende 2 hindurch und wird von einem Spiegel 3 reflek
tiert, von dem es durch eine Linse 4 und eine weitere Loch
blende 5 einem Polarisator 6 zugeführt wird. Das aus dem Po
larisator 6 austretende Licht wird über eine Objektivlinse 7
auf eine Probe 8 gerichtet, und das Licht, welches durch die
Probe 8 hindurchgegangen ist, tritt in eine Objektivlinse 9
ein, und von dort gelangt das Licht zu einem Analysator 10.
Das Licht, welches durch den Analysator 10 hindurchgegangen
ist, wird mit einer Linse 11 konvergent gemacht und mit einem
Lichtleiter 12 einem Spektrophotometer 13 zugeführt. Das von
dem Spektrophotometer 13 erhaltene spektrale Intensitätssi
gnal wird einem Prozessor 14 zugeführt, in welchem die nach
stehend beschriebenen Berechnungen durchgeführt werden.
Die Lichtquelle 1 ist eine lichtquelle für weißes Licht, bei
spielsweise eine Jodlampe (I2). Der Polarisator 6 und der
Analysator 10 weisen jeweils beispielsweise ein anisotropes
Prisma, beispielsweise ein Nicol-Prisma oder ein Glan-
Thompson-Prisma, oder einen linearen Polarisator unter Ver
wendung eines Polaroidfilmes auf. Der Polarisator 6 und der
Analysator 10 sind jeweils um die optische Achse drehbar.
Der Lichtleiter 12 dient dazu, das Licht zu Meßzwecken dem
Spektrophotometer 13 zuzuführen, wobei er gleichzeitig als
Depolarisator dient, um zu verhindern, daß die Lichtempfangs
empfindlichkeit des Spektrophotometers 13 durch den Polarisa
tionszustand beeinflußt wird, vgl. die JP-A-1 24 723/1989.
Bei dem Spektrophotometer 13 handelt es sich um eine bekannte
Baugruppe, die beispielsweise dadurch hergestellt wird, daß
man ein Lichtstreuungselement, beispielsweise ein Beugungs
gitter, mit einem Bildabtastelement kombiniert.
Der Prozessor 14 dient dazu, die Elliptizität ρ und den
Azimutwinkel Φ zu erhalten, indem man die spektrale
Intensität, gemessen in Abhängigkeit von dem Drehwinkel des
Analysators 10, auf die oben erläuterten Gleichungen (15) und
(16) anwendet. In der Praxis wird ein Personal Computer als
Prozessor 14 verwendet.
Nachstehend wird das Verfahren zum Messen von polarisiertem
Licht unter Verwendung der obigen Vorrichtung zur Messung von
polarisiertem Licht näher erläutert. Dabei wird zunächst ein
Referenz-Polarisator 8a, dessen Polarisationsachse in einer
Referenzrichtung liegt, in die Vorrichtung eingesetzt, wobei
keine Probe eingeführt ist. Der Polarisator 6 und der Analy
sator 10 werden dann so angeordnet, daß sie mit der Referenz
richtung ausgefluchtet sind. Dann wird der Referenzpolarisa
tor 8a entfernt, und eine Probe wird in die Vorrichtung ein
gesetzt, wobei die Kristallachsenrichtung der eingebauten
Probe parallel zu der Referenzrichtung liegt, wobei angenom
men wird, daß die Einbaurichtung die X-Achse ist. Dann wird
der Winkel des Analysators 10 nacheinander auf 0°, 90° und
45° eingestellt, um die Lichtintensität bei jedem dieser Win
kel zu messen.
Nachstehend erfolgt eine Beschreibung der tatsächlichen Meß
resultate, die mit der oben beschriebenen Meßvorrichtung er
halten worden sind.
Ein Polycarbonat-Phasenkontrastfilm wurde als Probe 8 verwen
det. Die Wellenlängenverteilungscharakteristik, also die re
lative Brechungsindexdifferenz, wenn die Brechungsindexdiffe
renz bei einer Wellenlänge von 550 nm den Wert 1 hat, des Po
lycarbonat-Phasenkontrastfilmes ist bekannt, wie es in Fig. 4
dargestellt ist, vgl. Nitto Technical Information Nr. 28, 105
(1980) von Yamamoto et al.
Eine grafische Darstellung der tatsächlichen Meßwerte der El
liptizität ρ bei Wellenlängen von 450 nm und 550 nm ist in
Fig. 5 dargestellt. Längs der Abszisse dieser Darstellung ist
der Azimutwinkel des einfallenden linear polarisierten
Lichtes aufgetragen, also der Drehwinkel des Polarisators 6.
Die Markierungen "+" geben die tatsächlichen Meßwerte bei der
Wellenlänge von 550 nm an, während die Markierungen "x" die
tatsächlichen Meßwerte bei der Wellenlänge von 450 nm ange
ben. Theoretische Werte, die direkt mit der Wellenlängenver
teilungscharakteristik gemäß Fig. 4 berechnet worden sind,
sind mit ausgezogenen Linien (für 550 nm) und gestrichelten
Linien (für 450 nm) angegeben.
Die tatsächlichen Meßwerte gemäß dem herkömmlichen Maximum-
Minimum-Verfahren sind in Fig. 6 eingetragen. Die Markierun
gen "+" geben die Werte bei 550 nm an, während die Markierun
gen "x" die Werte bei 450 nm angeben.
Die Meßwerte gemäß dem herkömmlichen Vierpunkt-Verfahren sind
in Fig. 7 angegeben. Die Markierungen "+" bezeichnen die
Werte bei 550 nm, während die Markierungen "Δ" die Werte für
450 nm angeben.
Die tatsächlichen Meßwerte des Azimutwinkels Φ der Ellipse
bei den Wellenlängen von 450 nm und 550 nm sind in Fig. 8 an
gegeben. Längs der Abszisse der grafischen Darstellung sind
die Azimutwinkel des einfallenden linear polarisierten
Lichtes aufgetragen, also der Drehwinkel des Polarisators 6.
Mit den Markierungen "+" sind die tatsächlichen Meßwerte bei
einer Wellenlänge von 550 nm angegeben, während die Markie
rungen "Δ" die tatsächlichen Meßwerte bei der Wellenlänge von
450 nm bezeichnen. Die theoretischen Werte, die direkt aus
der Wellenlängenverteilungscharakteristik gemäß Fig. 4 be
rechnet worden sind, sind mit einer ausgezogenen Linie (für
550 nm) und mit einer gestrichelten Linie (für 450 nm) ange
geben.
Die tatsächlichen Meßwerte gemäß dem herkömmlichen Maximum-
Minimum-Verfahren sind in Fig. 9 eingetragen, während die
tatsächlichen Meßwerte gemäß dem herkömmlichen Vierpunkt-Ver
fahren in Fig. 10 angegeben sind.
Wie sich aus den grafischen Darstellungen in Fig. 5 bis 10
ergibt, liegt der Azimutwinkel Φ ziemlich dicht bei dem
theoretischen Wert bei dem Verfahren gemäß der Erfindung, dem
herkömmlichen Maximum-Minimum-Verfahren und dem herkömmlichen
Vierpunkt-Verfahren. Hinsichtlich der Elliptizität ρ zeigt
jedoch das herkömmliche Vierpunkt-Verfahren erhebliche Fehler
bzw. Abweichungen bei den Winkeln von 0°, 90° und 180°, wie
sich aus Fig. 7 ergibt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
und dem herkömmlichen Maximum-Minimum-Verfahren treten nur
geringfügige Abweichungen auf, vgl. Fig. 5 und 6.
Um die Meßgenauigkeit der Elliptizität ρ abzuschätzen, wird
eine durchschnittliche relative Abweichung δ1 von dem theore
tischen Rechenwert der Elliptizität ρ wie folgt definiert:
wobei ρex der tatsächliche Meßwert ist, während mit ρth der
theoretische Wert bezeichnet ist.
Die gemäß der obigen Gleichung erhaltenen Werte der durch
schnittlichen relativen Abweichung δ1 sind in Tabelle 1 ange
geben, und zwar für das erfindungsgemäße Verfahren, das her
kömmliche Maximum-Minimum-Verfahren und das herkömmliche
Vierpunkt-Verfahren.
Gemäß der Tabelle 1 ist die durchschnittliche relative Abwei
chung δ1 verhältnismäßig klein in den Fällen des erfindungsge
mäßen Verfahrens und des herkömmlichen Maximum-Minimum-Ver
fahrens. Die durchschnittliche relative Abweichung δ1 ist je
doch hoch im Falle des herkömmlichen Vierpunkt-Verfahrens,
bei dem eine Abschätzung der grafischen Darstellung erfolgt.
Die in ähnlicher Weise resultierenden Werte der durchschnitt
lichen Abweichung δ2 für den elliptischen Azimutwinkel Φ sind
in Tabelle 2 zusammengestellt.
Gemäß Tabelle 2 ergibt sich, daß die Messung mit der gleichen
Genauigkeit für sämtliche Verfahren durchgeführt werden
konnte, also für das erfindungsgemäße Verfahren, das herkömm
liche Maximum-Minimum-Verfahren und das herkömmliche Vier
punkt-Verfahren.
Wie oben erläutert, können durch die Messung der Lichtinten
sität bei drei Drehstellungen des Analysators und Einsetzen
der erhaltenen Werte in einfache Gleichungen die Elliptizität
ρ und der Azimutwinkel Φ direkt erhalten werden. Die erhal
tenen Werte sind genau genug, im Vergleich mit dem herkömmli
chen Verfahren, und die Tatsache, daß die Messung nur für
drei Drehstellungen erforderlich ist, führt dazu, daß sich
die Meßdauer reduzieren läßt. Wenn die spektrale Intensität
unter Verwendung eines Spektroskopes gemessen wird, kann mit
einer Messung zu einem einzigen Zeitpunkt eine Messung für
mehrere gewünschte Wellenlängen durchgeführt werden.
Es darf darauf hingewiesen werden, daß die Erfindung nicht
auf die oben beschriebene Ausführungsform beschränkt ist.
Wenn beispielsweise ein Material, wie z. B. Flüssigkristall
mit einer Polarisationscharakteristik als Probe gewählt wird
oder wenn eine Lichtquelle, deren Polarisationscharakteristik
bereits bekannt ist, verwendet wird, kann der Polarisator zur
Bildung von linear polarisiertem Licht weggelassen werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Messung von polarisiertem Licht mit einer
Meßvorrichtung mit einem Analysator, der drehbar und in
der Lage ist, polarisierte Lichtkomponenten nur bei einem
gewünschten Winkel des Lichtes hindurchzulassen, das von
einer Probe emittiert wird, und mit einem Photodetektor
zur Messung der Intensität des Lichtes aus dem Analysa
tor,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Bestimmen der Intensitätswerte I1, I2 und I3 von austre tendem Licht bei mindestens drei Drehstellungen des Ana lysators durch den Photodetektor und
Berechnen der Elliptizität ρ in Abhängigkeit von der großen Achse und der kleinen Achse des elliptisch polari sierten Lichtes, das von der Probe emittiert wird, und des Azimutwinkels Φ der großen Achse des elliptisch po larisierten Lichtes unter Verwendung der beiden nachste henden Gleichungen: tan 2Φ = (I1 + I2 - 2 · I3)/(I2 - I)und
Bestimmen der Intensitätswerte I1, I2 und I3 von austre tendem Licht bei mindestens drei Drehstellungen des Ana lysators durch den Photodetektor und
Berechnen der Elliptizität ρ in Abhängigkeit von der großen Achse und der kleinen Achse des elliptisch polari sierten Lichtes, das von der Probe emittiert wird, und des Azimutwinkels Φ der großen Achse des elliptisch po larisierten Lichtes unter Verwendung der beiden nachste henden Gleichungen: tan 2Φ = (I1 + I2 - 2 · I3)/(I2 - I)und
2. Vorrichtung zur Messung von polarisiertem Licht,
gekennzeichnet durch
- - eine Lichtquelle (1),
- - einen Polarisator (6) zur Erzeugung von linear polari siertem Licht,
- - einen Analysator (10), der drehbar und in der Lage ist, eine polarisierte Lichtkomponente nur bei einem gewünschten Winkel hindurchtreten zu lassen,
- - einen Photodetektor zur Messung der Intensität des aus dem Analysator (10) austretenden Lichtes, und
- - einen Rechner (14) zur Berechnung der Elliptizität ρ und des Azimutwinkels Φ in Abhängigkeit von der Länge der großen Achse und der Länge der kleinen Achse des elliptisch polarisierten Lichtes, das von einer Probe (8) zwischen dem Polarisator (6) und dem Analysator (10) emittiert wird, auf der Basis eines Signals von dem Photodetektor, welches jeweils die Intensitäts werte I1, I2 und I3 des austretenden Lichtes repräsen tiert, welche mit dem Photodetektor bei mindestens drei Drehstellungen des Analysators (10) gemessen wer den, unter Verwendung der nachstehenden beiden Glei chungen: tan 2Φ = (I1 + I2 - 2 · I3)/(I2 - I1)und
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spektroskop (13) vor dem Photodetektor angeordnet ist, mit dem eine gleichzeitige Messung des polarisierten Lichtes für zahlreiche Wellenlängen durchführbar ist.
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