DE19622149A1 - Bauelement, insbesondere Schalplatte zur Herstellung von Betonschalungen - Google Patents
Bauelement, insbesondere Schalplatte zur Herstellung von BetonschalungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bauelement, insbesondere Schal
platte zur Herstellung von Betonschalungen, wobei das Bau
element größtenteils aus einem sortenreinen Kunststoff
gefertigt ist
Derartige Bauelemente bzw. Schalplatten aus größtenteils
Kunststoff sind beispielsweise aus der EP-PS 0 487 952
bekannt. Hier enthält das Bauelement mehr als 50% Kunst
stoff und weniger als 50% Metall-Bandkörper. Nur auf diese
Weise glaubt man, die notwendige Festigkeit und Stabilität
bei Schalplatten aus Kunststoff erreichen zu können.
Gleichzeitig soll die bekannte Schalplatte aber auch wie
Holz gesägt, gebohrt und genagelt werden können. Nachteilig
wirkt sich bei diesen Konstruktionen aus, daß zur seitlichen
Befestigung und zur Erhöhung der Biegesteifigkeit diese
vorgekannten Platten in Metallrahmen eingesetzt werden.
Schalplatten bzw. Bauelemente der eingangs beschriebenen
Ausführungsform werden üblicherweise zur Begrenzung von
Hohlräumen verwendet, in denen endotherme Vorgänge statt
finden. Insbesondere werden sie zur Herstellung von Beton
schalungen eingesetzt. In diesem Fall findet in dem Hohl
raum eine entsprechende Reaktion statt, nämlich das Ab
binden von Beton. Dabei kommt es darauf an, daß die Ver
schalung, insbesondere Betonschalung nicht nur problemlos
verarbeitet werden kann, sondern es ist wichtig, daß die
Wärmeleitfähigkeit der Schalung so eingestellt wird, daß
der erhärtende Beton problemlos abbinden kann. Auch muß
zunehmend berücksichtigt werden, daß sich die Schalplatten
einfach und problemlos recyceln lassen.
In der Vergangenheit hat man hauptsächlich Schalungen aus
Holzplatten vorgesehen, welche eine Reihe von Nachteilen
aufweisen. Hier sei nur beispielhaft genannt, daß es
schwierig ist, die Oberfläche zementleimabweisend auszubil
den. Außerdem nehmen Holzplatten in der Regel Feuchtigkeit
auf und verändern ihre Form und können faulen bzw. ver
rotten. Ebenso sind die Tragfähigkeit und der Elastizi
tätsmodul unbestimmt. Abgesehen davon befriedigt die Le
bensdauer in der Regel nicht.
Aus diesem Grund hat man bereits in der Vergangenheit ver
sucht, andere Materialien für Schalplatten einzusetzen,
nämlich die bereits eingangs angesprochenen Kunststoffe mit
eingelagerten Metall-Bandkörpern, welche statistisch
gleichmäßig im Kunststoff verteilt sind. - Ähnlich wird bei
der DE-OS 40 20 124 verfahren. Eine solche Vorgehensweise
befriedigt weder in fertigungstechnischer Hinsicht noch im
Hinblick auf die gewünschte Recycelfähigkeit. Denn zum
einen muß das Kunststoffmaterial bei den bekannten Lehren
während der Fertigung mit den statistisch gleichmäßig ver
teilten Metall-Bandkörpern angereichert werden. Zum anderen
müssen diese Metall-Bandkörper im Zuge eines eventuell
nachfolgenden Recyclingverfahrens wieder ausgesondert wer
den. Eine derartige Vorgehensweise ist aufwendig und teuer.
Dies gilt auch unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die
Verschalungen bzw. Betonschalungen regelmäßig so ausgeführt
werden, daß die Schalplatten in Profilrahmen eingesetzt
werden, welche ihrerseits untereinander mittels Schal
schlössern für Elementschalungen verbunden werden. Ein
solcher Verbund ist beispielsweise in der EP-PS 0 311 876
beschrieben. Jedenfalls ist die bekannte Vorgehensweise zur
Herstellung von Verschalungen, insbesondere Betonscha
lungen, aufwendig und teuer. Abgesehen davon sind die be
kannten Schalplatten bzw. die für einen Verbund erforder
lichen Profilrahmen schwer und damit schwierig zu transpor
tieren und zu handhaben. - Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement,
insbesondere eine Schalplatte der eingangs beschriebenen
Ausführungsform anzugeben, welche leicht und zugleich fest
ausgebildet ist, sich einfach recyceln und ohne zusätzliche
Profilrahmen zu einer Verschalung zusammensetzen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem
gattungsgemäßen Bauelement, insbesondere Schalplatte zur
Herstellung von Betonschalungen, vor, daß das Bauelement
als Vollkunststoffteil aus spritzfähigem, mit Langfasern
verstärktem, thermoplastischen Kunststoff ausgeführt ist.
Vorzugsweise enthält der langfaserverstärkte thermoplasti
sche Kunststoff als Langfasern Glasfasern, Kohlen
stoffasern, Metallfasern oder dergleichen mit einem Ge
wichtsanteil von bis zu 70%. Als thermoplastische Kunst
stoffe sind PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PA
(Polyamid), PETP (Polyethylenterephthalat), PBTP (Poly
butylenterephthalat), PC (Polycarbonat) alleine oder in
einer Mischung aus zumindest zwei der angegebenen Kompo
nenten verwendbar. Weiter weist bevorzugt ein Bauelement in
der Ausführungsform als Schalplatte einen randseitig ange
formten, z. B. umlaufenden U-Profilrahmen mit einer bevor
zugten Rahmenhöhe von 60 mm bis 200 mm, insbesondere 120 mm
bis 140 mm, für die Aufnahme von Verbindungselementen wie
Klammern, Schrauben oder dergleichen zur Verbindung ein
zelner Schalplatten zur Schalung auf. Dabei ist die Orien
tierung der Langfasern im U-Profilrahmen an die im Zuge der
Verbindung der Schalplatten aufgebauten Belastungen, insbe
sondere an die Richtung größter Werkstoffspannungen ange
paßt. - Durch diese Maßnahmen der Erfindung wird zunächst
einmal erreicht, daß das Bauelement bzw. die Schalplatte
leicht und zugleich fest ausgebildet ist. Denn die Schal
platte ist als Vollkunststoffteil ausgeführt. Auf die
Einbringung von Metall in Form von beispielsweise
Metall-Bandkörpern wird bewußt verzichtet. Gleichzeitig ist
jedoch für eine hohe Steifigkeit und Festigkeit gesorgt, da
ein langfaserverstärkter thermoplastischer Kunststoff ein
gesetzt wird. Ein solcher Thermoplast weist regelmäßig ohne
Langfaserverstärkung einen Elastizitätsmodul in der Größen
ordnung von einigen (1 bis 7) kN/mm² auf. Durch die
Einbringung von Langfasern, wie z. B. Glasfasern, läßt sich
der Elastizitätsmodul auf Werte bis zu 20 kN/mm² steigern,
je nachdem wie groß der Gewichtsanteil der Langfasern im
Thermoplast ist. Dadurch, daß auf zusätzliche Verstärkungs
einlagen in Form von beispielsweise Metall-Bandkörpern
verzichtet werden kann, lassen sich die erfindungsgemäßen
Bauelemente bzw. Schalplatten problemlos recyceln, wobei
der verwendete Kunststoff auch als Verstärkung für andere
Recyclingprodukte verwendet werden kann. Darüber hinaus
kann auf zusätzliche Profilrahmen erfindungsgemäß verzich
tet werden, weil die randseitig angeformten umlaufenden
U-Profilrahmen Verbindungselemente aufnehmen können, so daß
die einzelnen Schalplatten problemlos zu einer Schalung
zusammengefügt und miteinander verbunden werden können.
Folglich besteht das Bauelement bzw. die Schalplatte aus
einem sortenreinen Kunststoff und verzichtet auf die sonst
üblichen Metallrahmenkonstruktionen.
Dabei ist die erreichte Festigkeit des verwendeten Kunst
stoffmaterials auch im Bereich der U-Profilrahmen groß
genug um beispielsweise Wohnbauschalungen ausführen zu
können. Unter Wohnbauschalungen werden nach der bereits
angesprochenen EP-PS 0 311 876 in der Regel Schalungen mit
einer Schalungshöhe bis zu maximal 300 cm verstanden.
Weiter sind Wohnbauschalungen in der Regel leichter als
Industrie- und Ingenieurbauschalungen ausgeführt. Denn sie
wiegen im Schnitt bis zu ca. 40 kg/m². Durch den Einsatz
der erfindungsgemäß verwendeten langfaserverstärkten Kunst
stoffe ohne zusätzlich eingebrachtes Metall kann dieses
Gewicht auf ca. 10 kg/m² und weniger reduziert werden.
Hierbei wurde von einer mittleren Dichte von ungefähr 1
g/cm³ (Polyamid) und einer mittleren Dicke von 1 cm der
Schalplatte ausgegangen. Jedenfalls wird eine deutliche
Reduzierung des Gewichts erreicht, ohne daß Festigkeits
probleme zu befürchten sind. Dies alles gelingt bei nach
wie vor einfacher Recycelfähigkeit und ohne das ein zusätz
licher Profilrahmen zu einer Verschalung erforderlich ist.
Zusätzlich wird gegenüber einer Verwendung langfaserver
stärkter Duroplaste mit in etwa dem gleichen Elastizi
tätsmodul eine Kostenreduzierung erzielt. Dies alles wird
auch für den Fall erreicht, daß die Erfindungsgemäße
Schalplatte auf den nicht industriellen Baubereich durch
eine maximale Tragfähigkeit von 1000 KN/m² beschränkt ist.
- Hierin
sind die wesentlichen Vorteile der Erfindung zu
sehen.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden
aufgeführt. So ist für den Fall, daß die Schalplatte eine
die Schalhaut der Schalung bildende ebene Innenfläche und
eine hiervon abgewandte Außenfläche aufweist, bevorzugt
vorgesehen, daß die Außenfläche im vom umlaufenden
U-Profilrahmen eingeschlossenen Innenbereich angeformte
Verstärkungsrippen besitzt, welche diesen Innenbereich in
dreieckige bzw. rautenförmige oder quadratische Teil
bereiche unterteilen. Hierdurch läßt sich die Stärke bzw.
Dicke der Schalplatte verringern, ohne daß die Festigkeit
vermindert wird. Denn zur zusätzlichen Versteifung dienen
die angesprochenen angeformten Verstärkungsrippen. Der
Elastizitätsmodul des langfaserverstärkten Kunststoffs ist
bevorzugt weiter durch die Menge und/oder Auswahl der
Langfasern und verwendeten Thermoplaste so eingestellt, daß
die Schalplatte schlagzäh, weich und damit nagel- und
sägbar ausgebildet ist. Das heißt, die Schalplatte kann
problemlos - wie alle anderen bekannten Schalplatten -
gebohrt,
gesägt, genagelt usw. werden. Es ist aber auch
möglich, daß die Außenfläche im Innenbereich vorzugsweise
bis zur Oberkante des U-Profilrahmens mit insbesondere
Polyamidschaum gegebenenfalls unter Zumischung von LDPE
(Low Dencity Polyethylen) und/oder HDPE (High Dencity
Polyethylen) ausgeschäumt ist. In diesem Fall ist die
vorbeschriebene Schaumstruktur nagelbar. Denn die Nagel
barkeit steht in direktem Zusammenhang mit dem Poly
amidanteil in Abhängigkeit vom Anteil HDPE und LDPE. So
machen Zumischungen von LDPE die Schalplatte bzw. das
Bauelement nagelfreundlicher. Anstelle einer Schaumstruktur
kann die Außenfläche auch eine den Innenbereich vollständig
oder teilweise abdeckende Deckplatte aus dem spritzfähigen,
langfaserverstärktem thermoplastischen Kunststoff auf
weisen, wobei der Elastizitätsmodul der Schalplatte und der
Deckplatte gleich eingestellt sind oder die Deckplatte
einen höheren Elastizitätsmodul aufweist. Bevorzugt besitzt
die Innenfläche der Deckplatte angeformte Verstärkungs
rippen und die Verstärkungsrippen der Schalplatte und/oder
der Deckplatte sind so ausgebildet, daß die Deckplatte mit
ihrer Innenfläche auf den Verstärkungsrippen der Schal
platte aufliegt, wobei die Außenfläche der Deckplatte mit
der Oberkante des äußeren U-Stegs des U-Profilrahmens
fluchtet, und wobei der Außenrand der Deckplatte auf dem
inneren U-Steg des U-Profilrahmens aufliegt.
Der Abstand zwischen der Deckplatte und der Schalplatte
beträgt in der Regel zwischen 100 mm und 180 mm und führt
damit zu deutlich dickeren Schalplatten im Vergleich mit
dem Stand der Technik. Auf diese Weise wird die Steifigkeit
erhöht. Dabei lassen sich die Schalplatte und die Deck
platte in der Regel miteinander verrasten, verschrauben,
verschweißen, verkleben oder durch eine Kombination dieser
Maßnahmen miteinander verbinden. Die Schalplatte kann auch
mit Rippen und/oder Noppen versehen sein. Dagegen ist die
Deckplatte in der Regel vollkommen glatt ausgeführt und
kann beispielsweise im Extrusionsverfahren hergestellt
werden. Regelmäßig weist die Deckplatte Durchbrüche auf, in
welche bestimmte Teile der Rippen und/oder Noppen der
Schalplatte bzw. besondere Zapfen passen und folglich eine
formschlüssige Verbindung von Schalplatte und Deckplatte
gewährleisten. Es ist auch möglich, eine Verbindung von
Schalplatte und Deckplatte über Sägezähne herzustellen.
Dabei ist die Ausbildung der Sägezähne so ausgeführt, daß
deren Flanken bei einer Belastung der Schalplatte die
entsprechenden Kräfte aufnehmen. Die Höhe der Zähne liegt
in der Regel im Bereich zwischen 1 mm und 20 mm, bevorzugt
zwischen 5 mm und 10 mm.
Zur weiteren Reduzierung des Gewichts der Schalplatte sowie
der Deckplatte weisen die Schalplatte und gegebenenfalls
die Deckplatte an definierten Stellen im Innern Hohlräume
auf, welche im Zuge des Spritzgußprozesses durch Nutzung
des Lufteinblas- bzw. Airmold-Verfahrens einbringbar sind,
wobei auf diese Weise zumindest in Teilabschnitten eine
Zweiplattenstruktur von Schalplatte und/oder Deckplatte
entsteht. Das heißt, es werden in dem geschmolzenen Extrudat
mittels Lufteinblasung die entsprechenden Hohlräume herge
stellt. Es kann aber auch so vorgegangen werden, daß die
Schalplatte und gegebenenfalls die Deckplatte an
definierten Stellen im Innern im Zuge des Spritzgußver
fahrens umspritzte Schaumplatten aufweisen, wobei auf diese
Weise ebenfalls zumindest in Teilabschnitten eine Zwei
plattenstruktur von Schalplatte und/oder Deckplatte ent
steht. Jedenfalls wird hierdurch eine nochmalige Gewichts
reduzierung ohne Einbußen hinsichtlich der Festigkeit
erreicht. Die Schalplatte und gegebenenfalls die Deckplatte
sind im Zuge eines Spritzgußverfahrens bzw. eines soge
nannten Kernausschmelzverfahrens herstellbar. Zu diesem
Zweck besitzt in der Regel der innere U-Steg des
U-Profilrahmens Durchbrüche, durch welche der geschmolzene
Kern ausfließen kann. Auf diese Weise ist eine sehr
materialsparende Herstellung der Schalplatte und/oder der
Deckplatte möglich, da die Wanddicken bzw. Wandstärken
beider Platten so eingestellt werden können, daß sie eine
zur jeweiligen Mitte der Schalplatte und/oder Deckplatte
hin zunehmende Wandstärke aufweisen. Insbesondere läßt sich
hierdurch ein in Längen- und Breitenrichtung von Schal
platte und/oder Deckplatte jeweils konvexer Wandstärke
verlauf einstellen. Regelmäßig weist die Schalplatte
außenseitige geschlossene Längskanäle mit einer bevorzugten
Kanalhöhe von 50% bis 80% der Rahmenhöhe des U-Profil
rahmens und vorzugsweise eine zur Längskanalmitte hin
zunehmende Wandstärke der Längskanaloberseite auf. Dabei
kann die Anzahl der einzelnen Längskanäle einen bis zu zehn
Kanäle betragen, welche gleichmäßig über die Breite der
Schalplatte verteilt sind. Bevorzugt sind jedoch drei bis
vier Längskanäle vorgesehen. Insgesamt ist eine symme
trische Anordnung der Längskanäle über die Breite der
Schalplatte verwirklicht. Endlich sind diese Längskanäle in
der Regel ausgeschäumt, wobei die Kanalhöhe der Rahmenhöhe
des U-Profilrahmens durch die Nutzung von Faltkernen ent
spricht. Durch diese Faltkerne kann folglich die Kanalhöhe
der Längskanäle auf die Rahmenhöhe des U-Profilrahmens
gebracht werden, ohne daß Unterbrechungen des U-Profils,
wie sie ansonsten erforderlich sind, in Kauf genommen
werden müssen. Ebenso kann bei dieser Ausführungsform die
Materialdicke entsprechend der Belastung angepaßt werden.
Hauptsächlich werden die Schalplatte und die Deckplatte in
einem Spritzgußwerkzeug hergestellt. Dabei wird der
U-Profilrahmen während des Spritzvorganges zur Herstellung
der Deckplatte abgedeckt. Die Gestaltung der innenseitigen
Verstärkungsrippen der Schalplatte bzw. der Deckplatte ist
insgesamt so ausgeführt, daß eine formschlüssige Verbindung
von Schalplatte und Deckplatte entsteht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläu
tert; es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht und einen Längsschnitt einer
erfindungsgemäßen Schalplatte,
Fig. 2 zwei Querschnitte durch den Gegenstand nach Fig.
1, wobei der Querschnitt im unteren Teil der Fig.
2 eine abgewandelte Ausführungsform zeigt.
In den Figuren ist ein Bauelement, im Ausführungsbeispiel
eine Schalplatte zur Herstellung von Betonschalungen
gezeigt, welche größtenteils aus Kunststoff gefertigt ist.
Im Ausführungsbeispiel ist die Schalplatte als Voll
kunststoffteil aus spritzfähigem, mit Langfasern ver
stärktem, thermoplastischen Kunststoff ausgeführt. Der
langfaserverstärkte thermoplastische Kunststoff enthält als
Langfasern Glasfasern, Kohlenstoffasern, Metallfasern oder
dergleichen mit einem Gewichtsanteil von bis zu 70%. Bei
dem thermoplastischen Kunststoff handelt es sich im
Ausführungsbeispiel um PA (Polyamid) mit einem 50%igen
Anteil an Glasfasern als Langfasern. Die Schalplatte weist
randseitig einen angeformten umlaufenden U-Profilrahmen 1
für die Aufnahme von nicht gezeigten Verbindungselementen
wie Klammern, Schrauben oder dergleichen zur Verbindung
einzelner Schalplatten zur Schalung auf. Die Orientierung
der Langfasern im U-Profilrahmen 1 ist an die im Zuge der
Verbindung der Schalplatten aufgebauten Belastungen, ins
besondere an die Richtung größter Werkstoffspannungen,
angepaßt. Dies kann während der Extrusion vorgenommen
werden, wo die Langfasern entsprechend orientierbar sind.
Die Schalplatte weist eine die Schalhaut der Schalung
bildende ebene Innenfläche 2 und eine hiervon abgewandte
Außenfläche 3 auf, wobei die Außenfläche 3 im vom um
laufenden U-Profilrahmen eingeschlossenen Innenbereich 4
angeformte Verstärkungsrippen 5 besitzt, welche diesen
Innenbereich 4 in dreieckige bzw. rautenförmige Teilbe
reiche unterteilen. Dies ist insbesondere in der Fig. 1 zu
erkennen. Der Elastizitätsmodul des langfaserverstärkten
Kunststoffs läßt sich durch die Menge und/oder Auswahl der
Längsfasern und verwendeten Thermoplaste so einstellen, daß
die Schalplatte schlagzäh, weich und damit nagel- und
sägbar ausgebildet ist. Die Außenfläche 3 kann im Innen
bereich 4 vorzugsweise bis zur Oberkante des U-Profil
rahmens 1 mit insbesondere Polyamidschaum (PA) gegebenen
falls unter Zumischung von LDPE und/oder HDPE ausgeschäumt
sein. Dies ist jedoch nicht dargestellt.
Nach dem Ausführungsbeispiel im unteren Teil der Fig. 2
weist die Außenfläche 3 eine den Innenbereich 4 abdeckende
Deckplatte 6 ebenfalls aus spritzfähigem, langfaserver
stärktem thermoplastischen Kunststoff auf, wobei der
Elastizitätsmodul der Schalplatte und der Deckplatte 6
gleich eingestellt sind oder die Deckplatte 6 einen höheren
Elastizitätsmodul aufweist. Auch die Innenfläche der Deck
platte 6 kann angeformte Verstärkungsrippen 5 besitzen.
Dies ist jedoch nicht gezeigt. Nach dem im unteren Teil der
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ver
stärkungsrippen 5 der Schalplatte so ausgebildet, daß die
Deckplatte 6 mit ihrer Innenfläche auf diesen Verstär
kungsrippen 5 der Schalplatte aufliegt, wobei die Außen
fläche der Deckplatte mit der Oberkante des äußeren U-Stegs
1a des U-Profilrahmens 1 fluchtet und wobei der Außenrand
der Deckplatte 6 auf dem inneren U-Steg 1b des U-Profil
rahmens 1 aufliegt. Die Schalplatte und die Deckplatte 6
können miteinander verrastet, verschraubt, verschweißt,
verklebt oder durch eine Kombination dieser Maßnahmen
miteinander verbunden sein. Es ist auch möglich, daß die
Schalplatte und gegebenenfalls die Deckplatte 6 an
definierten Stellen im Innern Hohlräume aufweisen, welche
im Zuge der Extrusion unter Nutzung des Airmold-Verfahrens
einbringbar sind. Es ist auch möglich, daß die Schalplatte
und gegebenenfalls die Deckplatte 6 an definierten Stellen
im Innern im Zuge der Extrusion umspritzte Schaumplatten
besitzen. Dies beides ist jedoch nicht gezeigt. Insgesamt
ist die gezeigte Schalplatte leicht und zugleich fest
ausgebildet, läßt sich weiter einfach recyceln und ohne
zusätzliche Profilrahmen zu einer Verschalung zusammen
setzen. Denn hierzu dient der U-Profilrahmen 1, welcher
eine Verbindung von Schalplatten mittels Verbindungs
elementen erlaubt.
Claims (19)
1. Bauelement, insbesondere Schalplatte zur Herstellung von
Betonschalungen, wobei das Bauelement größtenteils aus
Kunststoff gefertigt ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bauelement als Vollkunststoffteil
aus spritzfähigem, mit Langfasern verstärktem, thermo
plastischen Kunststoff ausgeführt ist.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der langfaserverstärkte thermoplastische Kunststoff als
Langfasern Glasfasern, Kohlenstoffasern oder dergleichen
mit einem Gewichtsanteil von bis zu 70% enthält.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als thermoplastische Kunststoffe PE, PP, PA,
PETP, PBTP, PC alleine oder in einer Mischung aus zumindest
zwei der angegebenen Komponenten verwendbar sind.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in der
Ausführungsform als Schalplatte, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalplatte einen randseitig angeformten, z. B. um
laufenden U-Profilrahmen (1) mit einer bevorzugten Rahmen
höhe von 60 mm bis 200 mm, insbesondere 120 mm bis 140 mm,
für die Aufnahme von Verbindungselementen wie Klammern,
Schrauben oder dergleichen zur Verbindung einzelner Schal
platten zur Schalung aufweist.
5. Bauelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Orientierung der Langfasern im U-Profilrahmen an die im
Zuge der Verbindung der Schalplatten aufgebauten Be
lastungen, insbesondere an die Richtung größter Werkstoff
spannungen, angepaßt ist.
6. Bauelement nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Schalplatte
eine die Schalhaut der Schalung bildende ebene Innenfläche
(2) und eine hiervon abgewandte Außenfläche (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (3) im vom
umlaufenden U-Profilrahmen (1) eingeschlossenen Innenbe
reich (4) angeformte Verstärkungsrippen (5) aufweist,
welche diesen Innenbereich (4) in dreieckige bzw. rauten
förmige oder quadratische Teilbereiche unterteilen.
7. Bauelement nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elastizitätsmodul des langfaserver
stärkten Kunststoffs durch die Menge und/oder Auswahl der
Langfasern und verwendeten Thermoplaste so eingestellt ist,
daß die Schalplatte schlagzäh, weich und damit nagel- und
sägbar ausgebildet ist.
8. Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenfläche (3) im Innenbereich (4) vorzugsweise bis
zur Oberkante des U-Profilrahmens (1) mit insbesondere
Polyamidschaum, gegebenenfalls unter Zumischung von LDPE
und/oder HDPE, ausgeschäumt ist.
9. Bauelement nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Außenfläche (3) eine den Innenbereich (4)
vollständig oder teilweise abdeckende Deckplatte (6) aus
dem spritzfähigen, langfaserverstärkten, thermoplastischen
Kunststoff aufweist, wobei der Elastizitätsmodul der
Schalplatte und der Deckplatte (6) gleich eingestellt sind
oder die Deckplatte (6) einen höheren Elastizitätsmodul
aufweist.
10. Bauelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenfläche der Deckplatte (6) angeformte Verstär
kungsrippen aufweist.
11. Bauelement nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verstärkungsrippen der Schalplatte
und/oder der Deckplatte (6) so ausgebildet sind, daß die
Deckplatte (6) mit ihrer Innenfläche auf den Verstär
kungsrippen der Schalplatte aufliegt, wobei die Außenfläche
der Deckplatte (6) mit der Oberkante des äußeren U-Stegs
(1a) des U-Profilrahmens (1) fluchtet, und wobei der
Außenrand der Deckplatte (6) auf dem inneren U-Steg (1b)
des U-Profilrahmens (1) aufliegt.
12. Bauelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Deckplatte (6) und der
Schalplatte zwischen 100 mm und 180 mm beträgt.
13. Bauelement nach einem Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalplatte und die Deckplatte (6)
miteinander verrastet, verschraubt, verschweißt, verklebt
oder durch eine Kombination dieser Maßnahmen miteinander
verbunden sind.
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalplatte und die Deckplatte (6)
in einem Arbeitsgang im Zuge eines Spritzgußverfahrens
herstellbar sind.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalplatte und gegebenenfalls die
Deckplatte (6) an definierten Stellen im Innern Hohlräume
aufweisen, welche im Zuge eines Spritzgußverfahrens unter
Nutzung des Lufteinblas- bzw. Airmold-Verfahrens einbring
bar sind und daß auf diese Weise in Teilabschnitten eine
Zweiplattenstruktur von Schalplatte und/oder Deckplatte (6)
entsteht.
16. Bauelement nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalplatte und gegebenenfalls die
Deckplatte (6) an definierten Stellen im Innern im Zuge
eines Spritzgußverfahrens umspritzte Schaumplatten auf
weisen und daß auf diese Weise in Teilabschnitten eine
Zweiplattenstruktur von Schalplatte und/oder Deckplatte (6)
entsteht.
17. Bauelement nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalplatte und gegebenenfalls die
Deckplatte (6) im Zuge eines Kernausschmelzverfahrens
herstellbar sind und bevorzugt einer zur jeweiligen Mitte
der Schalplatte und/oder Deckplatte hin zunehmende Wand
stärke aufweisen, insbesondere einen in Längen- und Brei
tenrichtung jeweils konvexen Wandstärkeverlauf besitzen.
18. Bauelement nach einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalplatte außenseitige geschlos
sene Längskanäle mit einer bevorzugten Kanalhöhe von 50%
bis 80% der Rahmenhöhe des U-Profilrahmens (1) und mit
vorzugsweise zur Längskanalmitte hin zunehmender Wandstärke
der Längskanaloberseite aufweist.
19. Bauelement nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längskanäle ausgeschäumt sind und vorzugsweise die
Kanalhöhe der Rahmenhöhe des U-Profilrahmens durch die
Nutzung von Faltkernen entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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