DE19621705B4 - Einlegesohle, insbesondere für Sport- und Orthopädieschuhe - Google Patents

Einlegesohle, insbesondere für Sport- und Orthopädieschuhe Download PDF

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Abstract

Einlegesohle, insbesondere für Sport- oder Orthopädieschuhe, bestehend aus zwei Platten aus weichem, verschleißfestem Material, insbesondere Leder, und zwischen diesen angeordneten federnden Elementen, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (1, 2) durch zwei Serien paralleler Nähte (3) miteinander verbunden sind, von denen die Nähte der einen Serie die Nähte der anderen Serie überkreuzen und die zwischen den Platten (1, 2) Innenzellen (4) mit quadratischer Grundfläche abgrenzen, in denen kegelförmig gewundene Federn (5) mit Vorspannung angeordnet sind, deren Basisdurchmesser gleich dem der Zellengrundfläche ist und deren Windungen beim Zusammenpressen aneinander vorbeigleiten, wobei die Parameter und die Anzahl der Federn in Abhängigkeit von der Größe der Einlegesohle und der Eigenfrequenz der einzelnen menschlichen Stützorgane entsprechend den Pedopunkturzonen des Fußes und dem menschlichen Gewicht gewählt sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schuh-Einlage bzw. Einlegesohle, insbesondere für Sport- oder Orthopädieschuhe, bestehend aus zwei Platten aus weichem, verschleißfestem Material (Leder) und zwischen diesen angeordneten federnden Elementen.
  • Die Erfindung fällt in das Gebiet der Herstellung von Schuhen und Schuhzubehör. Sie kann u.a. bei der Herstellung von Arbeits-, Sport- und Orthopädieschuhen angewandt werden.
  • Bekannt sind Sport- und Orthopädie-Einlegesohlen, in deren Pedopunkturzonen einzelne Massage-Elemente eingearbeitet sind. Bei herkömmlichen Einlegesohlen dieser Art ist die funktionelle Begrenzung und der niedrige Wirkungsgrad der Massage-Elemente von Nachteil.
  • Vorgefederte Einlegesohlen der eingangs erwähnten Art sind z. B. aus der EP 0449762 B1 bekannt. Die Herstellung dieser Sohlen ist wegen der großen Anzahl von einzubauenden Feder-Führungselementen aufwendig. Nachteilig ist weiterhin das hohe Gewicht dieser bekannten Sohlen.
  • In der RU 2 036 596 C1 ist eine Einlegesohle beschrieben, die aus einer Stützplatte besteht, in deren Hackenteil in konzentrischen Kreisen, den Pedopunkturzonen des Fußes entsprechend, perforierte Öffnungen eingearbeitet sind. In diesen sind gewundene Federn angebracht, die mittels eines Auflegers und einer Unterplatte vorverdichtet und auf einer Stützplatte aufgeklebt sind.
  • Der Hauptnachteil dieser Einlegesohle besteht in ihrer zu großen Dicke infolge ihrer nicht unterschreitbaren Mindesthöhe. Überdies bringen die sich nach oben windenden Federn eine Instabilität in Querrichtung mit sich, die eine Zersplitterung in der Perforationszone zur Folge haben kann und den Zusammenbau der Sohle erschwert. Auch bewirkt die Perforation der Trägerplatte eine die Effektivität der Sohle begrenzende Verringerung der Reststeifigkeit.
  • In der DE 141 998 C sind elastische Einlagen für Schuhwerk beschrieben, welche im wesentlichen aus einer Sohle bzw. einem Fersenteil mit darunter angeordneten Federn bestehen. Es kommen sowohl konische Spiralfedern infrage, die zwischen zwei Platten nebeneinander mit abwechselnd nach oben oder unten gekehrter Spitze angeordnet sind, als auch Blattfedern, welche an ihrem einen Ende miteinander verbunden und an dem anderen Ende frei sind, so dass sie sich frei biegen können. Diese Einlege-Sohlen sind infolge der fehlenden Fixierung ihrer federnden Elemente unstabil und haben sich wegen ihrer geringen Effektivität und Haltbarkeit in der Praxis nicht bewährt.
  • Der Erfindung hat die Aufgabe zugrunde gelegen, eine Einlage mit verbesserter Stabilität und Effektivität durch Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Gangart (Gehkomfort) zu schaffen, bei gleichzeitiger Ermöglichung von Sohlen-Gewichts- und -Dickenverringerung.
  • Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Besondere Ausgestaltungen einer Einlage gemäß der Erfindung ergeben sich aus den Kennzeichen der Unteransprüche.
  • Im Anspruch 2 wird ein Größenbereich für die Eigenfrequenz der Sohle vorgeschlagen, in dem eine optimale Anpassung des Vibrationsschutzsystems an die Resonanzfrequenzen der menschlichen Organe erzielbar ist.
  • Die Ansprüche 3 und 4 beziehen sich auf vorzugsweise Ausbildungen der Federn hinsichtlich des zu deren Herstellung verwendeten Drahtes, Anspruch 5 gibt eine vorzugsweise Federausbildung in Bezug auf die Windungsform an, Anspruch 6 vermittelt eine Lehre für den Bereich, in dem die Anzahl der Federn liegen sollte und Anspruch 7 schlägt eine besondere Art Federvorverdichtung vor.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform einer sohlenförmigen Einlage gemäß der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen:
  • 1: Eine Einlegesohle in Draufsicht,
  • 2: Einen Schnitt nach der Linie A-A der 1 und
  • 3: Eine auf experimentellem Wege ermittelte Wobbelamplituden-Charakteristik einer Einlegesohle gemäß der Erfindung.
  • Die Sport- und Orthopädie-Einlage ist aus einer oberen Platte 1 und einer unteren Platte 2 zusammengesetzt, die durch eine sich über die ganze Sohlenoberfläche erstreckende Anordnung von Steppnähten 3 miteinander verbunden sind. Die Nahtanordnung besteht aus zwei Gruppen von zueinander unter gleichem Abstand parallel verlaufenden Nähten 3, wobei die Nähte der einen Gruppe zu den Nähten der anderen Gruppe unter einem senkrechten Winkel verlaufen, so dass quadratische Nest-Elemente 4 zwischen den Platten 1 und 2 durch die Nähte 3 abgegrenzt sind. In jedem Element 4 ist eine kegelförmige Feder 5 angeordnet, die im Zwischenplattenvolumen des Nestes 4 vorverdichtet ist.
  • Durch die konvexe Verformung des unter der Wirkung der statisch vorverdichteten Federn stehenden Plattenmaterials erhält die obere Oberfläche der Einlegesohle ein geriffeltes Aussehen. Die Einlegesohle wird nach Maß angefertigt und in einen Sport- oder Orthopädieschuh eingelegt.
  • Die Qualitätskriterien von Sport- und Orthopädie-Einlegesohlen sind der Bewegungskomfort bei der Osteochondrose, die Akkumulation der kinetischen Energie beim Laufen, die Verringerung der Stoßbelastungen auf den Bewegungsapparat sowie die Stimulation und Massage der Pedopunkturzonen des Fußes.
  • Der Qualitätsbeiwert der Wirksamkeit ist der Vibroisolationsbeiwert k als Verhältnis der absoluten Beschleunigungsbeiwerte a des Objektes zu denen der Quelle. Er ergibt sich aus folgender Gleichung, die dem russischen Nachschlagewerk „Vibration in der Technik" (Herausgeber K.W. Frolow) von 1981 in Band 6 (Maschinenbau) auf Seite 175 zu entnehmen ist:
    Figure 00040001
  • Dabei bedeuten:
  • ϑ
    der Dämpfungsbeiwert, der gleich ½ Q ist, wobei Q die Qualität des energieintensiven Elementes ist, und
    z
    das Verhältnis der Vibrationshäufigkeit (ωo) zu der Eigenfrequenz (ω) des Vibrationsschutzsystemes.
  • Wie der Seite 172 des vorstehend genannten Nachschlagewerkes zu entnehmen ist, ergibt sich die Abhängigkeit der Eigenfrequenz der Vibrationsschutzsysteme von der Starrheit des biegsamen Elementes (c), der Belastungsmasse (m) und dem Grad des statischen Setzens (ϑSt) aus folgender Gleichung:
    Figure 00040002
  • Die gemäß den Gleichungen (1) und (2) den Vibroisolationsbeiwert mitbestimmende Steifheit (c) der kegelförmigen Feder als biegsamem Element der Einlegesohle ist von Feder-Parametern nach folgender Gleichung abhängig, die dem russischen Nachschlagewerke „Geräte und Systeme für die Messung der Vibration, des Geräusches und des Stoßes" (Herausgeber W.W. Klüew), Moskau, 1978 im Band Maschinenbau auf Seite 46 zu entnehmen ist:
    Figure 00040003
    wobei G der Gleitmodul des Drahtmaterials, d der Drahtdurchmesser, D1 und D2 der Windungsdurchmesser der kegelförmigen Federn an der Federbasis und der Federspitze sind und n die Windungszahl der Feder ist. Auf diese Weise ist die Wirksamkeit der Einlegesohle nicht nur von den ausgewählten Verhältnissen ( ω / ωo) abhängig, sondern auch in größerem Maße von der Vervollkommnung der konstruktiven Lösung. Um die bestmögliche Qualität der Einlegesohle zu erreichen, muss die Anzahl der kegelförmigen Federn optimal sein. Die Resonanzfrequenz der verschiedenen menschlichen Organe (Kreuzbein, Lendenwirbel) liegen in einem Intervall von 8 bis 32 Hertz (s. z.B. Seite 372 des Bandes 6 des eingangs genannten russischen Nachschlagewerkes von K. W. Frolow). Demnach muss die Eigenfrequenz des durch die Gesamtzahl der kegelförmigen Federn und die Gesamtmasse des menschlichen Körpers erzeugten Systems der Einlegesohle im Bereich von 6 ... 8 Hz liegen. Die Qualität der Vibrationsschutzsysteme kann man mittels der Resonanzbreite nach folgender Gleichung bestimmen (siehe z. B. das russische „Nachschlagewerk für die Elektronik", Herausgeber A.A. Kulikoswkii, Band 2, Verlag „Energie", Moskau, 1986, Seite 34):
    Figure 00050001
    wobei Δω die Breite der Resonanzkurve auf dem Niveau 0,5 des Maximalwertes Q der Qualität ist.
  • Gemäß der Theorie des Fehlers (siehe z.B. „Die Differential- und Integralrechnung" von N.S. Piskunow, Verlag Nauka, Moskau, 1964, Band 1, Seite 252) ist der relative Fehler der Funktion gleich dem maximalen Fehler des Logarithmus dieser Funktion, d.h.:
    Figure 00050002
  • Um den maximalen Gütewert bei einem minimalen relativen Fehler zu erreichen, ist es nötig, das volle Differential auszurechnen. Die numerische Rechnung der erhaltenen Gleichung zeigt, dass zum Erreichen der möglichen optimalen Qualität der Feder (maximale Güte der Einlegesohle) die aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlichen Parameter erforderlich sind:
    Figure 00060001
  • Es empfiehlt sich die Verwendung eines Drahtes mit einem Rockwelt-Härtegrad von 53–57. Die Anzahl der Federn in einer Einlegesohle für den Laufsport (Variante 1) mit einer Stoßbelastungs-Dämpfung bis zu 7 Dezibel sollte 90 bis 110 Stück betragen.
  • Die Innenseite der Quadratnestzellen 4 ist gleich dem großen Durchmesser der Federn (6,4 oder 9 mm). In jede Zelle 4 ist eine einzelne kegelförmige Feder eingearbeitet. Die statische Federvorverdichtung entsteht durch die Begrenzung des Zellenvolumens. Es besteht die Möglichkeit der Erweiterung der Sohleneigenschaften in Abhängigkeit von den Nutzungsgegebenheiten (Verwendung für Sport-, Orthopädie- oder normale Schuhe) durch die Regulierung der Oberflächenpackungsdichte, die durch die Steppnahtabstände bestimmt ist.
  • Die Vorgehensweise bei der Sohlenherstellung sieht die Einarbeitung einer Steppnahtreihe in die Einlegesohle vor sowie die Einbettung der Federn in die gebildeten Zellen und das Zusammennähen mittels senkrechter Steppnahtreihen. Durch das Zusammenpressen der kegelförmigen Federn in einer Fläche kann das Zusammennähen mittels einfacher handelsüblicher Nähmaschinen erfolgen.
  • Die Einlegesohlen werden aus folgenden Materialien hergestellt:
    Die kegelförmigen Federn werden aus Federdraht mit einer einfachen Wickelmaschine hergestellt. Nach dem Aufwickeln werden die Federn einer Normalisierung im Ölnormalisator bei einer Temperatur von 120°C im Verlaufe von 20 Minuten unterzogen. Um Plattendurchstiche bei der Vorverdichtung zu vermeiden, hat jede Feder an den Endungen eine um 0,5 vorverdichtete Windung. Die obere und die untere Platte werden aus weichem, verschleißfestem Leder hergestellt und mit einem Kapronfaden in einer Doppelsteppnaht zusammengenäht.
  • Die Testprüfung von Einlegesohlen gemäß der Erfindung wurde auf einem Prüfstand unter Benutzung von Vibrationsmessvorrichtungen und mit einem Vibrationsstand VP-1 durchgeführt.
  • Die experimentell ermittelte Amplitudenfrequenzcharakteristik der Einlegesohle ist in 3 wiedergegeben. Aus ihr folgt, dass die integrale Wirksamkeit der Einlegesohle im Eigenfrequenzbereich des menschlichen Stützsystems 7 Dezibel beträgt.

Claims (7)

  1. Einlegesohle, insbesondere für Sport- oder Orthopädieschuhe, bestehend aus zwei Platten aus weichem, verschleißfestem Material, insbesondere Leder, und zwischen diesen angeordneten federnden Elementen, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (1, 2) durch zwei Serien paralleler Nähte (3) miteinander verbunden sind, von denen die Nähte der einen Serie die Nähte der anderen Serie überkreuzen und die zwischen den Platten (1, 2) Innenzellen (4) mit quadratischer Grundfläche abgrenzen, in denen kegelförmig gewundene Federn (5) mit Vorspannung angeordnet sind, deren Basisdurchmesser gleich dem der Zellengrundfläche ist und deren Windungen beim Zusammenpressen aneinander vorbeigleiten, wobei die Parameter und die Anzahl der Federn in Abhängigkeit von der Größe der Einlegesohle und der Eigenfrequenz der einzelnen menschlichen Stützorgane entsprechend den Pedopunkturzonen des Fußes und dem menschlichen Gewicht gewählt sind.
  2. Einlegesohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Eigenfrequenz 6 bis 8 Hz beträgt.
  3. Einlegesohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (5) aus Draht mit einem Rockwell-Härtegrad von 53–57 bestehen.
  4. Einlegesohle nach mindestens einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (5) aus Draht mit einem Durchmesser von 0,4–0,6 mm gefertigt sind.
  5. Einlegesohle nach mindestens einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungsanzahl der Federn (5) 3,5 beträgt bei einer Aufwickelhöhe von 9,4 mm, einem Windungsdurchmesser von 6,4–5 mm an der Federbasis und von 4,4–5 mm an der Federspitze.
  6. Einlegesohle nach mindestens einem der Ansprüche 1–5, gekennzeichnet durch 90–110 Federn (5).
  7. Einlegesohle nach mindestens einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Feder (5) an den Endungen eine um 0,5 vorverdichtete Windung aufweist
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