DE19620147A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Sichtweitenmessung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur SichtweitenmessungInfo
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- G01N21/00—Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
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- G01N21/47—Scattering, i.e. diffuse reflection
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung zur Bestimmung der Sichtweite nach dem
Prinzip der Vorwärtsstreuung, die aufgrund der Baugröße speziell für den Einbau in
Kraftfahrzeugen geeignet ist. Dabei ist die Meßvorrichtung so angeordnet, daß das
Streuverhalten der Atmosphäre in einem bestimmten Abstand über dem Fahrzeug, quer
zur Fahrtrichtung, gemessen wird. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, daß die Sicht
weite in der bodennahen Atmosphärenschicht mit einer vertikalen Mächtigkeit von eini
gen Metern (kleiner gleich 10 m) und einer horizontalen Ausdehnung von einigen 100
Metern (kleiner gleich 500 m) homogen ist und somit unmittelbar Rückschlüsse von
der Sichtweite in vertikaler Richtung auf die Sichtweite in horizontaler Richtung gezo
gen werden können. Die Gesamtanordnung ist aus Fig. 1 ersichtlich.
In der OS 37 35 267 wird ein Sichtweitenmeßgerät nach dem Prinzip der Rückwärts
streuung für den Einbau in Kraftfahrzeugen vorgeschlagen. Hier wird der Verschmut
zung der Optik, in diesem Fall der Windschutzscheibe, durch Mittelwertbildung inner
halb einzelner Zeitfenster Rechnung getragen.
In der DE 43 13 280 A1 wird ein visuelles Meßverfahren für die Sichtweite vorgeschla
gen. Durch die Anordnung von zwei Zusatzscheinwerfern wird vor dem Fahrzeug ein für
den Fahrer sichtbarere Meßpunkt gebildet, der bei schlechten Sichtverhältnissen nicht
mehr wahrgenommen wird. Somit steht der Fahrer vor der Aufgabe, den Verkehr zu
beobachten als auch den ausgebildeten Lichtfleck. Auch dieses Verfahren basiert auf
dem Prinzip der Rückwärtsstreuung.
In der DE 43 26 170 A1 wird ebenfalls ein auf dem Prinzip der Rückwärtsstreuung wir
kendes Sichtweitenmeßgerät vorgeschlagen. Hier wird der Verschmutzungseffekt durch
die Verhältnisbildung von Rückstreusignalen aus zwei Teilvolumina vor dem Fahrzeug
kompensiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sichtweitenmeßgerät zu schaffen, das
durch seine Abmessungen leicht in Kraftfahrzeuge zu integrieren ist, seine Funktions
fähigkeit durch die Verschmutzung der Optik nicht beeinträchtigt wird und schließlich
durch den Einsatz zuverlässig arbeitender Komponenten der Lichtleiternachrichtenüber
tragungstechnik eine kostengünstige Alternative zu den bisher vorgeschlagenen Lö
sungen darstellt.
Das erfindungsgemäße Sichtweitenmeßgerät dient dazu, bei Erreichen eines Gebietes
mit stark herabgesetzter Sichtweite den Fahrer sofort zu informieren bzw. über einen
Tempomat die Geschwindigkeit entsprechend zu reduzieren.
Diese Zielsetzung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Sende- und Empfangs
einheit vorzugsweise auf dem Dach des Fahrzeuges angeordnet sind. Die Sendeeinheit
gemäß Fig. 2 zur Erzeugung von Lichtimpulsen besteht aus einem Lichtemitter (1).
Der Lichtemitter ist vorzugsweise eine Laserdiode oder eine LED. Unmittelbar hinter
der Austrittsöffnung der Lichtquelle befindet sich erfindungsgemäß ein optischer Zwei
wegeschalter (2). Durch Betätigung des Schalters (2) verläßt in Schalterstellung 1 die
emittierte Strahlung des Lichtemitters (1) die Sendeeinheit durch das Austrittsfenster (3)
als Meßstrahl, der schräg über dem Fahrzeug in den Raum abgestrahlt wird.
Die aus dem Raumvolumen (4) über dem Fahrzeug durch Streuung austretenden
Lichtquanten werden von der Sensoreinheit gemäß Fig. 2 in einem großem Streuwin
kelbereich registriert.
In der Schalterstellung 2 dient die emittierte Strahlung als Referenzstrahl. Dieser Refe
renzstrahl wird unmittelbar nach dem Verlassen der Sendeeinheit und dem Passieren
einer kurzen Luftstrecke (5) von einer Glasfaser (6) empfangen und ebenfalls der Sen
soreinheit gemäß Fig. 3 zugeleitet.
Durch diese Anordnung wird gewährleistet, daß kein parasitäres Licht vom Referenz
strahl in den Raum über dem Fahrzeug abstrahlen und am Lichtsensor (7) ein Signal
erzeugen kann. Die Glasfaser (6) verfügt die gleiche optische Eigenschaften
(numerische Apertur, Fasertyp und Durchmesser) wie der optische Zweiwegeschalter,
um die Koppelverluste zu minimieren.
Bei klarer Sicht fällt naturgemäß kein Streulicht auf die Sensoreinheit. Bei dem Vorhan
densein von Streupartikeln in der Atmosphäre wird der Lichtsensor (7) Streulicht aus
dem über dem Fahrzeug befindlichem Volumen empfangen. Die Intensität des Streu
lichtes ist bekanntlich ein Maß für die aktuelle Sichtweite. Je größer die Intensität ist,
um so kleiner ist die Sichtweite.
Durch die vorgeschlagene Anordnung der Sichtweitenmeßvorrichtung ist von vornher
ein eine Verschmutzung der Sende- und Empfangseinheiten nach Fig. 2 und 3 ge
geben. Die störenden Effekte der Verschmutzung an den Aus- und Eintrittsfensterplat
ten (3 und 8) aus Quarzglas werden durch die Verhältnisbildung eliminiert. Dabei wird
von der Tatsache ausgegangen, daß sowohl die Fensterplatte (3) an der Sendeein
heit, an der Empfangseinheit (8) als auch die Stirnflächen des Lichtwellenleiters (6) den
gleichen Verschmutzungsgrad aufweisen. Ohne dem Vorhandensein eines Referenzsi
gnals würde bei Nebelwetterlagen eine Verschmutzung der Fenster dazu führen, daß
der Lichtsensor (7) nur noch sehr schwache Signale aus dem Streuvolumen (4) über
dem Fahrzeug empfängt und somit eine große Sichtweite vorgetäuscht wird. Durch die
erfindungsgemäße Anordnung wird der Lichtsensor (7) unabhängig von den aktuellen
Streueigenschaften der Atmosphäre (Sichtweite) über dem Fahrzeug mit einem Signal
aus der Sendeeinheit in Schalterstellung 2 beaufschlagt (Referenzsignal). Die Signal
größe des Referenzsignales ist nur abhängig von dem Verschmutzungsgrad der Fen
ster (3 und 8) und dem Verschmutzungsgrad der Stirnflächen des Lichtwellenleiters (6).
Durch die im Signalprozessor (9) durchgeführte Verhältnisbildung beider Lichtsensorsi
gnale gemäß Schalterstellung 1 und 2 wird erreicht, daß nicht das Streulichtsignal am
Lichtsensor (7) als Maß für die aktuelle Sichtweite dient, sondern die relative Intensität,
bezogen auf Verhältnisse mit großer Sichtweite. Beispielsweise werden durch den Re
ferenzstrahl in Schalterstellung 2 bei sauberer Optik und großer Sichtweite 0,5 mA am
Lichtsensor (7) gemessen. Da kein Streulicht auf den Lichtsensor (7) fallen kann, ist
das gebildete Verhältnis gleich Null. Wird von einer noch sauberen Optik ausgegangen
und befindet sich das Fahrzeug in einer Nebelwand, möge der Signalstrom am Licht
sensor (7) bspw. 0,2 mA betragen, so wird jetzt das Verhältnis aus 0,2 zu 0,5 gebildet.
Setzt man nunmehr eine resultierende Gesamtdämpfung von 50% voraus, die aus der
Verschmutzung der Ein- und Austrittsfenster sowie der Stirnflächen des Lichtwellenlei
ters resultiert, so wird leicht deutlich, daß die nunmehr durchgeführte Verhältnisbildung
zum gleichen Ergebnis führt.
Weiterhin bietet die erfindungsgemäße Anordnung den Vorteil, daß durch die ständige
Beaufschlagung des Lichtsensors (7) die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems über
wacht werden kann.
Das im Signalprozessor (9) gebildete Verhältnis wird über eine geeignete Schwellwert
schaltung ausgewertet und entweder zur Anzeige für den Fahrer gebracht oder einer
Geschwindigkeitsregeleinrichtung zugeführt, die unabhängig vom Fahrer die maximal
zulässige Geschwindigkeit des Fahrers einstellt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Messung von Sichtweiten in Luft mit einem Lichtemitter zur Erzeu
gung von Lichtimpulsen und einem photoelektrischen Empfänger nach dem Prinzip der
Vorwärtsstreuung von Licht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der ausgesendete
Lichtstrahl des Lichtemitters mittels eines optischen Zweiwegeschalters abwechselnd
als Meßstrahl und als Referenzstrahl dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Meßstrahl
schräg aufwärts und senkrecht zur Bewegungsrichtung über dem Fahrzeug gerichtet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzstrahl
unmittelbar nach Verlassen der Sendeeinheit wieder in eine Glasfaser eingekoppelt
wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das von
dem über dem Fahrzeug befindliche Streuvolumen gestreute Licht von einem Lichtsen
sor, dessen Empfangsrichtung senkrecht zur Richtung des Meßstrahles angeordnet,
also schräg aufwärts gerichtet ist, empfangen wird und ein Ausgangssignal als Maß für
die Sichtweite erzeugt.
6. Vorrichtung nach einem Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der in die
Glasfaser eingekoppelte Referenzstrahl am anderen Ende der Glasfaser durch densel
ben Lichtsensor ein Referenzsignal erzeugt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß durch
einen geeigneten Signalprozessor Streulichtsignal und Referenzlichtsignal ausgewertet
werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß durch
einen Schwellwertschaltung der kritische Wert für die Sichtweite ermittelt und entweder
zur Anzeige gebracht bzw. eine im Fahrzeug vorhandene Regelung der Fahrgeschwin
digkeit (Tempomat) betätigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996120147 DE19620147A1 (de) | 1996-05-07 | 1996-05-07 | Vorrichtung und Verfahren zur Sichtweitenmessung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996120147 DE19620147A1 (de) | 1996-05-07 | 1996-05-07 | Vorrichtung und Verfahren zur Sichtweitenmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19620147A1 true DE19620147A1 (de) | 1996-12-19 |
Family
ID=7794723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996120147 Withdrawn DE19620147A1 (de) | 1996-05-07 | 1996-05-07 | Vorrichtung und Verfahren zur Sichtweitenmessung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19620147A1 (de) |
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-
1996
- 1996-05-07 DE DE1996120147 patent/DE19620147A1/de not_active Withdrawn
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