DE19619641C1 - Verfahren zum Verhindern des Parkens eines Fahrzeugs mit aktiviertem Wegrollverhinderer und unbetätigter Feststellbremse - Google Patents
Verfahren zum Verhindern des Parkens eines Fahrzeugs mit aktiviertem Wegrollverhinderer und unbetätigter FeststellbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindern des Parkens
eines Fahrzeugs mit aktiviertem Wegrollverhinderer und unbetä
tigter Feststellbremse. Gattungsgemäß ist ein Verfahren zugrun
degelegt, bei dem das Fahrzeug auch nach dem Ende der Betätigung
der Betriebsbremse durch Aufbringen eines Bremsdrucks im Still
stand gehalten wird, wie es auch in der DE 36 21 076 A1 be
schrieben ist.
Gemäß der gattungsgemäß zugrundegelegten Druckschrift wird das
Fahrzeug dadurch im Stillstand gehalten, daß Ventile geschlossen
werden, die dann ein Entlüften der Radbremszylinder in den
Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter verhindern. Die Ventile werden
dazu von einer Steuereinheit angesteuert. Die Steuereinheit wer
tet Eingangssignale dahingehend aus, ob der Fahrer ein Fahren
des Fahrzeuges wünscht oder ob ein weiterer Stillstand des Fahr
zeugs gewünscht wird. Dies wird dadurch erkannt, daß die Ein
gangssignale vorgegebene Auslösekriterien erfüllen. Eine Ein
richtung, die ein derartiges Verfahren durchführt wird Wegroll
verhinderer genannt.
Gleichwirkend kann zum Aufbringen eines den Stillstand des Fahr
zeugs aufrechterhaltenden Bremsdrucks in den Radbremszylindern
unabhängig von der Betätigung des Bremspedals durch den Fahrer
eine Druckdifferenz zwischen den Kammern eines Bremskraftver
stärkers oder eines diesem entsprechenden Hilfsverstärkers, wie
er aus der US 4,787,205 bekannt ist, erzeugt oder aufrechterhal
ten werden.
Ein Nachteil einer solchen Aufrechterhaltung des Bremsdrucks
könnte darin gesehen werden, daß das Fahrzeug im Stillstand ge
halten wird, ohne daß dies der Fahrer selbst veranlaßt hat. Will
der Fahrer nun das Fahrzeug parken, also den Antriebsmotor ab
stellen und das Fahrzeug verlassen, so besteht die Gefahr, daß
der Fahrer die Feststellbremse des Fahrzeugs nicht betätigt, da
durch die Aufrechterhaltung des Bremsdrucks zumindest vorüberge
hend das Fahrzeug auch ohne die Betätigung der Feststellbremse
im Stillstand gehalten wird. Um sicherzustellen, daß die Fest
stellbremse dennoch betätigt wird, schlägt die gattungsgemäß zu
grundegelegte DE 36 21 076 A1 einen Warnsummer vor, der den Fah
rer bei aktiviertem Wegrollverhinderer an das Betätigen der
Feststellbremse erinnert. Ferner wird vorgeschlagen die Strom
versorgung der den Bremsdruck aufrechterhaltenden Ventile unab
hängig von der Stellung des Zündschlüssels so zu gestalten, daß
auch bei ausgeschalteter Zündung diese Ventile in geschlossenen
Zustand gehalten werden.
Aber auch diese Maßnahmen weisen Nachteile auf. So kann der
Warnsummer mißachtet werden, beispielsweise weil der Fahrer nur
von einem kurzzeitigen, seiner Ansicht nach unbedenklichen Par
ken ausgeht. Verlängert sich die Parkdauer in unvorhergesehener
Weise, so weiß der Fahrer nicht mehr um den schlecht gesicherten
Zustand seines Fahrzeugs, so daß dadurch eine Gefährdung ausge
hen kann. Ferner ist ein Entleeren der Fahrzeugbatterie durch
das langzeitige Schließen der Ventile insbesondere bei Batterien
mit schlechtem Ladezustand möglich. Daher kann es trotz dieser
Maßnahmen zu einem Wegrollen des geparkten Fahrzeugs kommen.
Auch durch Leckagen oder schleichenden Abbau der Druckdifferenz
zwischen den Kammern des Bremskraftverstärkers kann es dazu kom
men, daß bei langzeitiger Aktivierung des Wegrollverhinderers
der aufgebrachte Bremsdruck ein Rollen des Fahrzeugs nicht mehr
zuverlässig verhindert.
Aufgabe der Erfindung ist es, unbeabsichtigtes Rollen eines mit
einem Wegrollverhinderer ausgestatteten Fahrzeugs, das insbeson
dere durch einen Systemausfall verursachten Druckabfall des ak
tivierten Wegrollverhinderes möglich wird, zu verhindern.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unab
hängigen Ansprüche gelöst.
Die Verfahren gemäß der unabhängigen Ansprüche 1 und 7 stellen
sicher, daß das Fahrzeug nicht mit aktiviertem Wegrollverhinde
rer und unbetätigter Feststellbremse geparkt wird.
Gemäß dem Anspruch 1 geschieht dies dadurch, daß eine Außerbe
triebnahme des Antriebsmotors verhindert wird. Vorteilhaft bei
dieser Ausgestaltung ist es, daß durch den Betrieb des Fahrzeug
motors ständig eine Energiequelle zur Verfügung steht. Dadurch
ist beispielsweise bei Unterdruckbremskraftverstärkern sicherge
stellt, daß die motorseitige Kammer mit Unterdruck
(Saugrohrdruck) versorgt ist, während die pedalseitige Kammer
mit Atmosphärendruck versorgt werden kann, indem ein Schaltven
til betätigt wird. Bei Überdruckbremsanlagen oder Überdruck
bremskraftverstärkern kann während des Betriebs über den vom
Fahrzeugmotor angetriebenen Kompressor ständig Druck erzeugt
werden. Wird der das Rollen des Fahrzeug verhindernde Bremsdruck
durch Betätigung von den Radbremsen zugeordneten Ventilen aufge
bracht, so steht während des Betriebs des Fahrzeugmotors stets
genügend Strom zur Ventilbetätigung zur Verfügung. Somit ist
durch den Betrieb des Antriebsmotors eine große Ausfallsicher
heit gewährleistet. Im übrigen wird der Fahrer sein Fahrzeug
nicht parken, solange sein Antriebsmotor in Betrieb ist.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung dieser Erfindung wird die Au
ßerbetriebnahme des Antriebsmotors bei aktiviertem Wegrollver
hinderer und nicht betätigter Feststellbremse dadurch verhin
dert, daß eine Sperreinrichtung ein Betätigen des Schlüssels
über eine bestimmte Stellung hinaus verhindert. Der Schlüssel
befindet sich dabei zunächst in der Betriebsstellung des An
triebsmotors. Eine Sperreinrichtung verhindert nun ein Betätigen
des Zündschlüssels in eine Stellung (Radiostellung oder Schlüs
selabzugsstellung) in der der Antriebsmotor des Fahrzeugs außer
Betrieb ist.
Gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung wird nicht die
Betätigung des Schlüssels verhindert, sondern die Funktion der
Betätigung, nämlich die Außerbetriebnahme des Antriebsmotors
wird unterdrückt und der Motor bleibt weiter in Betrieb. Dabei
kann es von Vorteil sein, daß zusätzlich eine Sperreinrichtung
das Abziehen des Schlüssels aus dem Zündschloß verhindert.
Gemäß dem unabhängigen Anspruch 6 wird die Außerbetriebnahme des
Fahrzeugs dadurch verhindert, daß ein Abziehen des Schlüssels
aus dem Zündschloß durch eine Sperreinrichtung verhindert wird,
solange der Wegrollverhinderer aktiviert ist und die Feststell
bremse nicht betätigt ist. Da ein Fahrer sein Fahrzeug nicht
verläßt, solange der Zündschlüssel nicht aus dem Zündschloß ab
gezogen ist, verhindert diese Sperreinrichtung, daß der Fahrer
sein Fahrzeug in einem Zustand hinterläßt, in dem es nicht si
cher vor dem Wegrollen gesichert ist.
Gemäß der Ausgestaltung nach dem Anspruch 8 ist eine vorgenannte
Vorgehensweise insbesondere dann von Vorteil, wenn der das Rol
len des Fahrzeugs verhindernde Bremsdruck aufgebracht wird, in
dem eine Druckdifferenz zwischen den Kammern eines Bremskraft
verstärkers erzeugt wird. Da diese Druckdifferenz bei herkömm
lichen Bremskraftverstärkern sich schleichend verringert, wenn
der Fahrzeugmotor außer Betrieb ist, besteht hier eine besonders
große Gefahr für das Fahrzeug, wenn dies geparkt wird, ohne daß
die Feststellbremse betätigt ist.
Gemäß dem unabhängigen Anspruch 10 wird bei einem Wegrollverhin
derer, bei dem der das Rollen des Fahrzeugs verhindernde
Bremsdruck dadurch aufgebracht wird, daß zwischen den Kammern
eines Bremskraftverstärkers unabhängig von der Betätigung des
Bremspedals durch den Fahrer eine Druckdifferenz über ein von
der Steuereinrichtung schaltbaren Ventil erzeugt wird, nach dem
Überschreiten einer bestimmten Betätigungsdauer in die Stellung
gebracht, die einem Aufbringen eines maximalen Bremsdrucks ent
spricht und anschließend in dieser Stellung so geschädigt, daß
das Ventil in dieser Stellung verbleibt und daher diese Stellung
auch ohne weitere Ansteuerung des Ventils dauerhaft einnimmt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den
Unteransprüchen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfindung
an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 eine Fahrzeugbremsanlage zur Durchführung eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Bremskraftverstär
kers, besonders ausgebildet zur Erzeugung eines
Bremsdrucks unabhängig von der Betätigung des Bremspedals
durch den Fahrer,
Fig. 3 das Flußdiagramm eines ersten Verfahrens zur Verhinderung
des Parkens eines Fahrzeugs mit unbetätigter Feststell
bremse mittel einer Sperre im Zündschloß,
Fig. 4 das Flußdiagramm eines zweiten Verfahrens zur Verhinde
rung des Parkens eines Fahrzeugs mit unbetätigter Fest
stellbremse und
Fig. 5 das Flußdiagramm zum dauerhaften Erzeugen eines den
Stillstand des Fahrzeugs auf rechterhaltenden Bremsdrucks.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Fahrzeug
bremsanlage, die zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Ver
fahrens geeignet ist. Die Radbremsen 13a, 13b, 13c, 13d bestehen
aus jeweils einer Bremsscheibe 14 und einen den Radbremszylinder
enthaltenden Bremssattel 15. Die Bremsleitungen 19 verbinden die
Bremsen mit dem Hauptbremszylinder 12. Der Bremsdruck kann im
Bedarfsfall beispielsweise durch einen Drucksensor 26 an einer
der Bremsleitungen 19 gemessen und an die Steuereinheit 16 ge
leitet werden.
Die Feststellbremse ist als fußbetätigte Bremseinrichtung darge
stellt und unterscheidet sich außer in der Art ihrer Betätigung
nicht von einer handbetätigten Feststellbremse. An den Bremssät
teln 15 sind Betätigungsmittel 31 angeordnet, die eine Beauf
schlagung der Bremsbeläge auf die Bremsscheibe 14 ermöglichen.
Die dazu erforderliche Betätigungskraft wird durch den Seilzug
32 von einem Feststellbremspedal 30 auf die Betätigungsmittel 31
übertragen. Ein Sensor 33 erfaßt die Stellung des Feststell
bremspedals 30 und leitet ein entsprechendes Signal weiter an
die Steuereinheit 16.
Der Hauptbremszylinder 12 ist an dem Bremskraftverstärker 11 be
festigt. Der Bremskraftverstärker 11 ist in dem dargestellten
Beispiel als Unterdruckbremskraftverstärker ausgebildet und über
die Leitung 20 mit dem Saugrohr, das als Unterdruckquelle dient,
verbunden. Das Bremspedal 10 ist mechanisch mit dem Bremskraft
verstärker 11 verbunden. Über die Steuerleitung 17 ist die Steu
ereinheit 16 mit einem Steuerventil im Bremskraftverstärker 11
verbunden, das den Aufbau einer Druckdifferenz zwischen den Kam
mern des Bremskraftverstärkers 11 unabhängig von der Betätigung
des Bremspedals 10 durch den Fahrer ermöglicht. Die Ansteuerung
des Steuerventils erfolgt dann, wenn aus den der Steuereinheit
16 zugeführten weiteren Signalen 42 geschlossen wird, daß das
Auslösekriterium für das Aufbringen eines das Rollen des Fahr
zeugs verhindernden Bremsdrucks erfüllt ist.
Des weiteren ist die Steuereinheit 16 mit dem Zündschloß 35
über Leitungen 38 verbunden, mittels derer die Stellung des
Zündschlüssels 34 von der Steuereinheit 16 erfaßt wird. Das
Zündschloß 35 wird mittels des Zündschlüssels 34 betätigt. Das
Zündschloß 35 ist mit der Fahrzeugbatterie 36 verbunden und
schaltet die elektrische Verbindung zwischen der Fahrzeugbatte
rie 36 und der Stromzufuhr 37 einer Vielzahl von Verbrauchern.
Die symbolisch dargestellte Sperreinrichtung 40 mit der Sperr
klinke 41 verhindert - über die Steuerleitung 39 von der Steuer
einrichtung 16 angesteuert - eine Betätigung des Zündschlosses
35 oder ein Abziehen des Zündschlüssels 34 aus dem Zündschloß
35.
Die Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Bremskraft
verstärker, der geeignet ist, unabhängig von der Betätigung des
Bremspedals durch den Fahrer eine Bremskraft zu erzeugen. In
dieser Figur sind die Schaltventile nicht in ihrer Anordnung an
dem Bremskraftverstärker, sondern - zur Verdeutlichung der mög
lichen Schaltzustände - außerhalb des Bremskraftverstärkers als
Schaltzeichen dargestellt.
Das Bremspedal 10 ist über das Bremsgestänge 51 an der Arbeits
kolben 52 des Bremskraftverstärkers 11 abgestützt. Der Arbeits
kolben 52 trennt die beiden Kammern 55, 56 des Bremskraftver
stärkers 11 voneinander. Auf der anderen Seite des Arbeitskol
bens 52 ist der Kolben des Hauptbremszylinders 12 abgestützt.
Die Leitung 20 verbindet die bremszylinderseitige Kammer 55 mit
der Unterdruckquelle, üblicherweise also dem Saugrohr eines Mo
tors. Die bremspedalseitige Kammer 56 ist in unbetätigter Stel
lung des von der Steuereinheit 16 über die Steuerleitung 17 an
steuerbaren Ventils 54 und bei unbetätigtem Schaltventil 53 mit
der Kammer 55 fluidisch verbunden. Dadurch wird die Kammer 56 in
die Kammer 55 entlüftet.
Bei einer Betätigung des Bremspedals 10 wird das Schaltventil 53
entsprechend der Betätigungskraft zunächst aus der Ruhestellung
0 in die Stellung I geschaltet, in der die beiden Kammern 55, 56
fluidisch voneinander getrennt sind. Danach wird in die Stellung
II geschaltet, wodurch die Kammer 56 mit der Atmosphäre flui
disch verbunden ist, wodurch eine Druckdifferenz zwischen den
Kammern 55 und 56 entsteht. Wird das Bremspedal mit konstanter
Betätigungskraft gehalten, so nimmt das Schaltventil 53 nach dem
Erreichen einer entsprechenden Druckdifferenz zwischen den Kam
mern wieder die Stellung I ein. Wird das Bremspedal gelöst oder
die Betätigungskraft verringert, so nimmt das Ventil die Stel
lung 53 ein.
Entgegen dem Schaltventil 53, das aufgrund der auf das Bremspe
dal einwirkenden Kräfte schaltet ist das Ventil 54 durch die
Steuereinheit 16 schaltbar. Das Ventil 54 kann unabhängig von
der Betätigung des Bremspedals jede seiner drei Schaltstellungen
einnehmen. Dabei ist die Schaltung so ausgelegt, daß der Schalt
zustand des Ventils 54 über den des Schaltventils 53 dominiert,
so daß sich im Betrieb der beiden Ventile 53, 54 der Schaltzu
stand des Ventils 54 einstellt, sofern es betätigt ist. Der
Schaltzustand des Schaltventils 54 ist lediglich dann wirksam,
wenn sich das Ventil 54 in dem unbetätigten Zustand 0 befindet.
Im Schaltzustand 0 des Ventils 54 ergibt sich der momentane
Schaltzustand aus der Stellung des Schaltventils 53. Im Schalt
zustand I des Ventils 54 ist sowohl die fluidische Verbindung
zwischen der Kammer 56 und der Belüftung (Atmosphäre) als auch
der Entlüftung (Kammer 55) gesperrt. Eine eventuell vorhandene
Druckdifferenz zwischen den beiden Kammern 55, 56 wird unabhän
gig von der Betätigung des Bremspedals 10 aufrechterhalten. In
der Schaltstellung II des Ventils 54 wird eine Druckdifferenz
zwischen den Kammern 55 und 56 aufgebaut, in dem die Kammer 56
mit der Atmosphäre fluidisch verbunden wird. Die Größe der
Druckdifferenz hängt bis zum Erreichen der maximalen Druckdiffe
renz von der Dauer des Aufrechterhaltens der Stellung II des
Ventils 54 ab.
Somit kann dann, wenn das Auslösekriterium, das auch in der
Überprüfung mehrerer Zustände in unterschiedlichen logischen
Verknüpfungen bestehen kann, erfüllt ist, die Steuereinheit 16
durch Schalten des Ventils 54 eine Druckdifferenz zwischen den
Kammern 55 und 56 des Bremskraftverstärkers 11 aufbauen. Durch
den Hauptbremszylinder 12 wird dann in den Bremsleitungen 19 und
in der Folge auch in den Radbremsen 13a, 13b, 13c, 13d ein
Bremsdruck erzeugt. Dadurch kann das Fahrzeug im Stillstand ge
halten werden. Das Rückschlagventil 57 stellt sicher, daß bei
spielsweise bei außer Betrieb genommenen Antriebsmotor kein Be
lüften der Kammer 55 über die Leitung 20 stattfinden kann, was
zu einer unbeabsichtigten Verringerung der Druckdifferenz zwi
schen den Kammern 55 und 56 führen würde.
Um unabhängig von der Stromversorgung dauerhaft eine maximale
Druckdifferenz zwischen den beiden Kammern 55 und 56 zu erzeugen
wird dann, wenn die Dauer des Aufbringens eines Bremsdrucks ein
bestimmtes Maß - hierbei kommen Werte von mindestens 15 Minuten
in Betracht -, überschreitet, das Ventil 54 so betätigt, daß es
in die Stellung II (Belüften) übergeht. In dieser Stellung wird
das Ventil 54 so geschädigt, daß es in der Stellung II auch dann
verbleibt, wenn keine entsprechende Ansteuerung des Ventils 54
durch die Steuereinheit 16 erfolgt. Damit ist sichergestellt,
daß kein unbeabsichtigtes Wegrollen des (geparkten) Fahrzeugs
auch dann nicht stattfindet, wenn die Versorgungsspannung zusam
menbricht. Die Schädigung des Ventils 54 hat zwar die nachteili
ge Folge, daß die Bremse stets maximal betätigt und daher das
Fahren des Fahrzeugs nicht möglich ist, dies kann im Hinblick
auf die Gefährdung, die durch ein fahrerlos rollendes Fahrzeug
entsteht in Kauf genommen werden.
Die Fig. 3 zeigt das Flußdiagramm eines Verfahrens, bei dem eine
Sperre das Parken des Fahrzeugs verhindert, solange die Fest
stellbremse nicht betätigt ist. Dabei wird im Schritt 301 über
prüft, ob der Wegrollverhinderer WRV aktiviert ist, also ob in
Radbremszylindern ein das Rollen des Fahrzeugs verhindernder
Bremsdruck unabhängig von der Betätigung des Bremspedals durch
den Fahrer erzeugt worden ist. Sobald dies der Fall ist, wird im
Schritt 302 überprüft, ob die Feststellbremse FB des Fahrzeugs
betätigt ist. Ist dies der Fall so wird im Schritt 304 der
Wegrollverhinderer WRV deaktiviert, das heißt der erzeugte
Bremsdruck wird abgebaut. Nach Beendigung des Bremsdruckabbaus
wird das Fahrzeug somit nur noch mittels der Feststellbremse ge
bremst und im Stillstand gehalten. Die unmittelbar nach dem Be
tätigen der Feststellbremse erfolgende Beendigung der Aktivie
rung des Wegrollverhinders ermöglicht in vorteilhafter Weise,
daß der Fahrer sofort feststellen kann, ob die erfolgte Betäti
gung der Feststellbremse ausreichend ist um das Fahrzeug im
Stillstand zu halten. Eine eventuell am Zündschloß oder am Zünd
schlüssel eingreifende Sperre 40 wird gelöst. Anschließend wird
zum Schritt 301 gesprungen. Ist dagegen die Feststellbremse
nicht betätigt, so wird gemäß dem Schritt 303 eine auf Zünd
schloß oder Zündschlüssel einwirkende Sperre 40 aktiviert bzw.
ihre Aktivierung weiter fortgeführt. Mittels der Sperre kann
beispielsweise ein Abziehen des Zündschlüssels 34 aus dem Zünd
schloß 35 oder die Betätigung des Zündschlüssels über eine be
stimmte Stellung hinaus verhindert werden.
Zündschlösser weisen üblicherweise vier Stellungen 0, 1, 2 und 3
auf, wobei lediglich in der Stellung 0 der Zündschlüssel abgezo
gen werden kann und die Lenkung nach dem einrasten blockiert
ist. In der Stellung 1, auch Radiostellung genannt, ist die
Sperre der Lenkung aufgehoben und die meisten Stromverbraucher
(u. a. Radio) sind eingeschaltet. Die Stellung 2 (Zündung ein)
ist die Fahrstellung und die Stellung 3 die Startstellung zur
Betätigung des Anlassers.
Es kann davon ausgegangen werden, daß sich der Zündschlüssel zum
Zeitpunkt der Aktivierung des Wegrollverhinderers in der Stel
lung 2, der Fahrstellung, befindet und daß der Motor des Fahr
zeugs in Betrieb ist. Mit einer die Betätigung des Zündschlüs
sels verhindernden Sperreinrichtung kann nun der Zündschlüssel
in der Stellung 2 gemäß dem Schritt 303 gesperrt werden; eine
Betätigung des Schlüssels in Richtung auf die Stellung 1 ist un
terbunden und der Antriebsmotor kann dann nicht außer Betrieb
genommen werden. Dadurch ist der Fahrer gehindert, sein Fahrzeug
zu parken, ohne daß die Feststellbremse betätigt ist.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung genügt es auch, die Be
tätigung des Schlüssels erst in der Stellung 1 zu unterbinden.
Dann kann zwar der Antriebsmotor außer Betrieb genommen werden,
die meisten elektrischen Verbraucher sind jedoch noch einge
schaltet. Ein Abziehen des Zündschlüssels ist in dieser Stellung
jedoch nicht möglich, so daß das Fahrzeug in diesem Zustand
nicht geparkt werden kann. Dabei ist zu beachten, daß die Steu
ereinheit 16 in diesem Zusand weiter bestromt ist.
Die Fig. 4 zeigt das Flußdiagramm einer weiteren Ausführung ei
nes erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Schritte 401 und 402 dieses Verfahrens sind mit den Schrit
ten 301 und 302 des vorstehend beschriebenen Verfahrens iden
tisch. Wird im Schritt 402 festgestellt, daß die Feststellbremse
FB betätigt ist, so wird im Schritt 403 der Wegrollverhinderer
deaktiviert, das heißt, der in den Radbremsen unabhängig von der
Betätigung des Bremspedals durch den Fahrer erzeugte Bremsdruck
wird abgebaut. Gleichzeitig wird die Warneinrichtung (optische
oder akustische Anzeigemittel) ausgeschaltet. Sollte eine Sperre
ein Abziehen des Schlüssels verhindern, so wird diese Sperre
aufgehoben.
Andernfalls wird vom Schritt 402 zum Schritt 404 gesprungen, in
dem überprüft wird, ob sich der Zündschlüssel in der Stellung 2
befindet. Ist dies der Fall so wird darauf geschlossen, daß ein
Parken des Fahrzeugs nicht stattfindet und es wird zum Schritt
401 zurückgesprungen.
Ansonsten wird vom Schritt 404 zum Schritt 405 gesprungen. Der
Zündschlüssel befindet sich nicht mehr in der Stellung zwei, er
wird also vom Fahrer betätigt. Eine solche Betätigung entspricht
entweder der Intention des Fahrers, den Fahrzeugmotor außer Be
trieb zu nehmen oder aber er möchte nach einem "Abwürgen" des
Fahrzeugmotors diesen erneut in Betrieb nehmen. In beiden Fällen
ist es wünschenswert, daß der Fahrer zunächst die Feststellbrem
se betätigt. Daher ist es gemäß diesem Verfahren zwar möglich
den Zündschlüssel entsprechend zu betätigen, jedoch führt dies
nicht zum Abstellen oder Starten des Fahrzeugmotors, der gesteu
ert durch die Steuereinheit 16 weiter so betrieben wird, als be
fände sich der Zündschlüssel noch in der Stellung 2. Bei dieser
Vorgehensweise ist es jedoch sinnvoll, wenn zusätzlich noch eine
Sperreinrichtung das Abziehen des Schlüssels aus dem Zündschloß
verhindert. Der Betrieb des Antriebsaggregats hat den Vorteil,
daß der Antriebsmotor als Unterdruckquelle und Stromquelle wei
ter zur Verfügung steht.
Anschließend wird der Fahrer gemäß dem Schritt 406 mit optischen
und/oder akustischen Mitteln, also beispielsweise Warnleuchte
und/oder Warnsummer, zusätzlich darüber informiert, daß ein Par
ken des Fahrzeugs in diesem Zustand nicht möglich ist. Anschlie
ßend wird zum Schritt 401 gesprungen.
Die Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens, bei dem ein längstmögliches Aufbringen
einer Bremskraft unabhängig von der Versorgung der Steuereinheit
oder des Unterdruckbremskraftverstärkers erfolgt. Das Verfahren
bezieht sich auf Wegrollverhinderer, deren Bremskraft über das
Einsteuern einer Druckdifferenz zwischen den Kammern eines
Bremskraftverstärkers erfolgt. Die Ausgestaltung geht davon aus,
daß dann, wenn der Wegrollverhinderer WRV über eine bestimmte
Zeit hinaus aktiviert ist, ein Parken des Fahrzeugs vorliegt.
Erfolgt dieses Parken ohne Betätigung der Feststellbremse FB, so
ist grundsätzlich die Gefahr eines unbeabsichtigten Rollens des
Fahrzeugs gegeben. Daher wird im Schritt 501 überprüft, ob der
Wegrollverhinderer WRV aktiviert ist. Ist dies der Fall, so wird
im Schritt 502 ein Zeitzähler aktiviert. Im Schritt 508 wird
dann geprüft, ob die Feststellbremse FB betätigt ist. Ist dies
der Fall, so werden gemäß dem Schritt 509 der Wegrollverhinderer
und gegebenenfalls vorhandene Mittel zum Warnen des Fahrers de
aktiviert und anschließend wird zum Schritt 501 zurückgesprun
gen.
Wurde im Schritt 508 festgestellt, daß die Feststellbremse FB
nicht betätigt ist, so wird im Schritt 504 überprüft, ob der
Zeitzähler t die maximale Haltezeit Th überschritten hat. Ist
dies nicht der Fall, so wird zum Schritt 508 zurückgesprungen.
Andernfalls wird im Schritt 505 durch die Steuereinheit 16 das
Ventil 54 so angesteuert, daß es sich in der Stellung II befin
det und daher eine maximale Druckdifferenz zwischen den Kammern
des Bremskraftverstärkers erzeugt wird. Dadurch werden die Brem
sen 13a, 13b, 13c, 13d mit dem maximal möglichen Bremsdruck beauf
schlagt. Anschließend wird in dem Schaltrelais 60 des Ventils 54
durch eine kurzzeitige Überspannung der einen kurzzeitigen über
der Nennleistung liegenden Strom eine Schädigung erzeugt, die
dazu führt, daß das Ventil dauerhaft und ohne weitere Betätigung
in der Stellung II verbleibt. Anschließend wird gemäß dem
Schritt 507 eine Warneinrichtung aktiviert, die zumindest dann,
wenn der Zündschlüssel nicht in der Stellung 0 ist, den Fahrer
darüber informiert, daß eine ordnungsgemäße Funktion der Brem
sanlage nicht mehr vorliegt. Tatsächlich führt das Fahrzeug nach
der Schädigung des Ventils 54 in der vorgesehenen Stellung an
dauern eine Vollbremsung durch, daher ist das Ventil 54 vor dem
weiteren Betrieb dies Fahrzeugs auszutauschen. Bei der Warnein
richtung handelt es sich beispielsweise um eine entsprechende
Warnlampe oder um einen Warnsummer. Es ist selbstverständlich
auch möglich sowohl Warnsummer als auch Warnlampe gleichzeitig
anzusteuern.
Claims (13)
1. Verfahren zum Verhindern des Parkens eines Kraftfahrzeugs mit
einem aktivierten Wegrollverhinderer (WRV) und unbetätigter
Feststellbremse (FB),
- - wobei das Kraftfahrzeug einen Antriebsmotor aufweist, dessen Betriebszustand durch die Stellung eines mit einem Zündschlüs sel (34) betätigbaren Zündschlosses (35) bestimmt ist,
- - wobei zum Aktivieren des Wegrollverhinderers (WRV) abhängig von einem Auslösekriterium durch eine Steuereinheit (16) ein das Rollen des Kraftfahrzeuges verhindernder Bremsdruck in Radbremszylindern (13a, 13b, 13c, 13d) erzeugbar ist und
- - wobei die Betätigung einer Feststellbremse (FB) erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn - - in Radbremszylindern ein das Rollen des Kraftfahrzeuges ver hindernder Bremsdruck aufgebracht ist und wenn
- - die Feststellbremse (FB) nicht betätigt ist,
eine Außerbetriebnahme des Antriebsmotors durch eine Betätigung
des Zündschlüssels (34) verhindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außerbetriebnahme des Antriebsmotors dadurch verhindert
wird, daß eine Sperreinrichtung (40) ein Betätigen des Zünd
schlüssels (34) über eine bestimmte Stellung des Zündschlosses
(35) hinaus verhindert.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verhindern der Außerbetriebnahme des Antriebsmotors eine
Sperreinrichtung (40) in eine Wirkstellung verbracht wird, in
der die Außerbetriebnahme des Motors auch dann nicht erfolgt,
wenn der Zündschlüssel (34) entsprechend betätigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sperre ein Abziehen des Zündschlüssels (34) aus dem
Zündschloß (35) verhindert.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die bestimmte Stellung die Betriebsstellung des Zündschlos
ses (34) ist.
6. Verfahren zum Verhindern des Parkens eines Kraftfahrzeugs mit
einem aktivierten Wegrollverhinderer und unbetätigter Feststell
bremse (FB),
- - wobei das Kraftfahrzeug einen Antriebsmotor aufweist, dessen Betriebszustand durch die Stellung eines mit einem Zündschlüs sel (34) betätigbaren Zündschlosses (35) bestimmt ist,
- - wobei zum aktivieren des Wegrollverhinderers (WRV) abhängig von einem Auslösekriterium durch eine Steuereinheit (16) ein das Rollen des Kraftfahrzeuges verhindernder Bremsdruck in Radbremszylindern erzeugbar ist und
- - wobei die Betätigung einer Feststellbremse (FB) erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dann, wenn
- - in Radbremszylindern ein das Rollen des Kraftfahrzeugs verhin dernder Bremsdruck aufgebracht ist und
- - die Feststellbremse (FB) nicht betätigt ist, ein Abziehen des Zündschlüssels (34) durch eine Sperreinrichtung (40) verhindert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abziehen des Zündschlüssels (34) aus dem Zündschloß (35)
dadurch verhindert ist, daß eine Sperreinrichtung (40) das Zünd
schloß in der Radiostellung (40) sperrt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bremsdruck in den Radbremszylindern durch das Erzeugen
einer Druckdifferenz zwischen den Kammern (55, 56) eines Brems
kraftverstärkers (11) aufbringbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß dann, wenn ein das Rollen des Fahrzeugs verhindernder
Bremsdruck aufgebracht ist und eine Betätigung des Zündschlüs
sels (34) im Sinne einer Außerbetriebnahme des Antriebsmotors
oder des Abziehens des Zündschlüssels (34) aus dem Zündschloß
(35) erfolgt, dem Fahrer mittels optischer und/oder akustischer
Mittel angezeigt wird, daß ein Parken des Fahrzeugs in diesem
Betriebszustand nicht möglich ist.
10. Verfahren zum Verhindern des Wegrollens eines Kraftfahr
zeugs, bei dem abhängig von einem Auslösekriterium durch eine
Steuereinheit eines Wegrollverhinderers ein das Rollen des
Kraftfahrzeuges verhindernder Bremsdruck in den Radbremszylin
dern erzeugbar ist und wobei die Stellung einer Feststellbremse
(FB) erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- - der das Rollen verhindernde Bremsdruck dadurch aufgebracht wird, daß zwischen den Kammern (55, 56) eines Bremskraftver stärkers (11) eine Druckdifferenz erzeugt wird, wobei die Druckdifferenz durch ein von der Steuereinrichtung (16) schaltbares Ventil (54) des Bremskraftverstärkers (11) gesteu ert ist,
- - wobei dann, wenn die Dauer des Aufbringens eines Bremsdrucks ein bestimmtes Maß (Th) übersteigt, das Ventil (54) so betä tigt wird, daß
- - eine maximale Druckdifferenz zwischen den Kammern (55, 56) des Bremskraftverstärkers (11) aufgebaut wird und
- - daß das Ventil (54) in dieser Stellung (II) derart geschä digt wird, daß es dauerhaft in dieser Stellung (II) verbleibt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorliegen der Schädigung des Ventils (54) dem Fahrer zu
mindest dann mittels optischer und/oder akustischer Mittel an
gezeigt wird, wenn das Zündschloß (35) nicht in der Ruhestellung
ist, in der der Zündschlüssel (34) abgezogen werden kann.
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