DE19618348A1 - Mobil- oder Raupenbagger - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Mobil- oder Raupenbagger mit einem Unterwagen, einem Oberwa­ gen sowie einem Auslegersystem.

Zur Räumung von Landminen, insbesondere Personenminen, sind bereits Geräte bekannt, die ein Raupenfahrwerk beinhalten, vor welchem eine ggf. rotierende Einrichtung angeordnet ist, deren Werkzeuge in den Boden eindringen und auf diese Art und Weise die Zerstörung der im oberflächennahen Bereich versteckten Landminen, insbesondere Personenminen, bewirken. Nachteilig ist hier festzustellen, daß die Einrichtung relativ nah vor dem eigentlichen Gerät vorgesehen ist, so daß beim Auffinden und Zerstören einer Landmine, insbesondere Perso­ nenmine, ein Krater gerissen wird, in welchen das Raupengerät unter Umständen beim weite­ ren Vorschub hinfährt und nur unter größerer Leistungsaufnahme wieder aus eigener Kraft herausfahren kann. Ferner nachteilig ist, daß das Raupenfahrwerk in der Regel nur geradlinig verfahrbar ist, so daß - sofern die Einrichtung sich lediglich im Bereich der Spurbreite des Rau­ penfahrwerkes befindet - ggf. durch den Druck desselben ausgeübte Seitenkräfte eine unmit­ telbar neben dem Raupenfahrwerk liegende Mine dennoch explodieren und zu Beschädigun­ gen des Raupenfahrwerkes führen kann.

Abhilfe könnte hier schaffen, daß die Einrichtung sich über einen vorgegebenen Abstand über das Raupenfahrwerk hinaus erstreckt. Dies bewirkt jedoch eine verhältnismäßig komplexe An­ ordnung im Hinblick auf die Gesamtstatik des Gerätes, was letztendlich wiederum zu erhöhten Antriebsleistungen führt.

Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es daher, einen Mobil- oder Raupenbagger zu konzipie­ ren, mit welchem die Nachteile des St.d.T. überwunden werden können, insbesondere den Mobil- oder Raupenbagger so weiterzubilden, daß bei geringstmöglichem Antriebsaufwand ein möglichst optimaler Nutzen bei der Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere Personenminen, erzielt werden kann.

Dieses Ziel wird erreicht mit einem Mobil- oder Raupenbagger mit einem Unterwagen, einem Oberwagen sowie einem Auslegersystem, in dessen Bereich eine Einrichtung zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere Personenminen, vorgesehen ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind des Unteransprüchen zu ent­ nehmen.

Dieses Ziel wird ferner erreicht durch die Verwendung eines mit einem Auslegersystem ausge­ rüsteten Mobil- oder Raupenbaggers als Trägergerät für eine Einrichtung zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere Personenminen.

Dieses Ziel wird darüber hinaus auch erreicht durch die Verwendung einer an sich bekannten Einrichtung zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere Personenminen, im Bereich des Auslegersystems eines Mobil- oder Raupenbaggers.

Der Erfindungsgegenstand ist anhand einer Prinzipskizze verdeutlicht und wird im folgenden näher beschrieben.

Dargestellt ist ein Raupenbagger 1 mit einem Raupenfahrwerk 2, einem über einen Drehkranz 3 darauf um die Vertikalachse 4 drehbar gelagerten Oberwagen 5 sowie einem Auslegersystem 6, welches aus einem Auslegerarm 7 und einem Stiel 8 gebildet ist. Anstelle des Raupenfahr­ werkes könnte hier in analoger Weise auch ein mit Rädern ausgerüstetes Mobilfahrwerk vorge­ sehen werden. Der Auslegerarm 7 ist im vorderen Bereich 9 des Oberwagens 5 schwenkbar aufgehängt und mittels entsprechender Hydraulikzylinder 10 in Verbindung mit Koppelelemen­ ten 11 gegenüber dem Oberwagen 5 beweglich. Am freien Ende des Auslegerarms 7 ist der Stiel 8 schwenkbar vorgesehen, der mittels der Hydraulikzylinder 12 betätigt wird. Am freien Ende des Stieles 8 ist eine Einrichtung 13 angeordnet, die eine hydraulisch drehantreibbare Welle 14 sowie damit gelenkig verbundene, messerartige Schlagwerkzeuge 15 beinhaltet. Die Einrichtung 13 ist mittels Hydraulikzylindern 16 sowie Koppelelementen 17 im Sinne einer Schwenkbewegung betätigbar. Die Schlagwerkzeuge 15 sind mittels einer Abdeckung 18 ge­ genüber dem äußeren Umfeld abgeschirmt.

Die Einrichtung 13 ist zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen 19 vorgesehen, die im oberflächennahen Erdbereich 20 versteckt sind.

Die Schlagwerkzeuge 15 dringen um einen vorgegebenen Betrag in das Erdreich ein und tref­ fen auch auf die Mine 19, die infolge Berührung zur Explosion gebracht wird. Die Einrichtung 13 ist konstruktiv so ausgestaltet, daß infolge der verhältnismäßig geringen Sprengkraft der insbesondere als Personenmine ausgebildeten Mine 19 keinerlei Beschädigungen an derselben auftreten. Mittels der Einrichtung 13 wird neben der Zerstörung der Minen 19 auch gleichzeitig ein Auflockern des Bodens 20 herbeigeführt, so daß im Anschluß an den Fräs- und Zerstö­ rungsvorgang im gleichen Arbeitsgang ggf. auch mit dem Raupenbagger 1 Saatgut oder dgl. ins Erdreich eingebracht werden kann.

Das Auslegersystem 6 ist so weit vor dem Raupenfahrwerk 2 angeordnet, daß eine Beschädi­ gung desselben nicht auftreten kann. Durch beispielsweise computergesteuerte Schwenkbewe­ gung des Oberwagens 5 relativ zum Raupenfahrwerk 2 um die Vertikalachse 4 kann durch das Auslegersystem 6 ein Bereich bestrichen werden, der weit über die Abmessungen des Raupen­ fahrwerkes 2 hinausgeht. Beschädigungen desselben durch daneben evtl. noch liegende Minen 19 werden somit sicher unterbunden. Hier nicht dargestellt, vom Schutzumfang jedoch mit umgriffen, ist die Schwenkbewegung der Einrichtung 13, ggf. auch um noch weitere Achsen, um so auch geneigte Ebenen bearbeiten zu können. Hier können dann an sich bekannte Dreh- oder Schwenkwerke im Bereich des Auslegersystems 6 zum Einsatz gelangen.

Claims (10)

1. Mobil- oder Raupenbagger mit einem Unterwagen, einem Oberwagen sowie einem Aus­ legersystem, in dessen Bereich eine Einrichtung zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere von Personenminen, vorgesehen ist.

2. Mobil- oder Raupenbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrich­ tung im Bereich des freien Endes des Auslegersystems angeordnet ist.

3. Mobil- oder Raupenbagger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung nach Art einer Fräse ausgebildet ist.

4. Mobil- oder Raupenbagger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräse eine mit Schlagwerkzeugen versehene rotierende Welle beinhaltet, die zumindest teilweise von außen mit einer Abdeckung versehen ist.

5. Mobil- oder Raupenbagger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagwerkzeuge messerartig ausgebildet und gegenüber der Welle um eine Horizontalachse schwenkbar angeordnet sind.

6. Mobil- oder Raupenbagger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle hydraulisch, insbesondere durch im Bereich des Baggers vorhandene Antriebsmittel, antreibbar ist.

7. Mobil- oder Raupenbagger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung um mindestens eine Achse schwenkbar im Bereich des Auslegersystems vorgesehen ist.

8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, mit einem um eine Verti­ kalachse relativ zum Unterwagen schwenkbaren Oberwagen, dadurch gekennzeichnet, daß durch alternierendes Verschwenken des Oberwagens relativ zum Unterwagen ein um einen vorgebbaren Schwenkwinkel, ggf. in Verbindung mit einer Schwenkbewegung der Einrichtung um eine andere Achse, einerseits ein definierter Schwenkbereich vor dem Fahrwerk bestreichbar und andererseits auch geneigte Landstriche, wie Böschun­ gen oder dgl., bearbeitbar sind.

9. Verwendung eines Mobil- oder Raupenbaggers als Trägergerät für eine Einrichtung zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere Personenminen.

10. Verwendung einer an sich bekannten Einrichtung zur Auffindung und/oder Zerstörung von Minen, insbesondere Personenminen, im Bereich des Auslegersystems eines Mobil- oder Raupenbaggers.