DE19618300A1 - Durchströmte Tauchwand - Google Patents
Durchströmte TauchwandInfo
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Description
Kanalisationsanlagen für Regen- oder Mischwasser enthalten üblicherweise
Speicherbauwerke, z. B. Regenbecken oder Regenüberlaufbecken, aus denen
aufgestautes Regenwasser in begrenzter Abflußmenge einem Vorfluter bzw.
einer Kläranlage zugeführt wird. Um bei gefülltem Stauraum nachfolgende
Zuflußmengen in den Vorfluter leiten zu können, ist im Speicherbecken oder
in dessen Zulaufkanal eine Überlaufschwelle vorgesehen. Weil dabei ver
hindert werden muß, daß auf dem oder in Nähe des Stauspiegels befindliche
schwimmende Schmutzstoffe mit in den Vorfluter abgegeben werden, ver
wendet man üblicherweise eine vor der Überlaufschwelle parallel zu dieser
angeordnete Tauchwand.
Neben hängenden Tauchwänden, die an einer oberhalb des Überlaufberei
ches angeordneten Tragkonstruktion, z. B. an der Deckwand eines Zulauf
schachtes/-kanals oder Speicherbeckens, montiert sind und mit Abstand von
der Überlaufschwelle in den Aufstau hineinragen, sind sogenannte auf
schwimmende Tauchwände bekannt, die nur auf der Oberfläche schwim
mende Schmutzstoffe zurückhalten, jedoch bei über die Schwellenhöhe an
steigendem Zufluß sämtliche zwischen Schwellenhöhe und dem Spiegel des
Zulaufwassers befindlichen Schmutzstoffe in den Vorfluter überströmen las
sen. Bauwerksbedingt treten häufig Fälle auf, bei denen weder aufgehängte
noch aufschwimmende Tauchwände bestimmungsgemäß eingesetzt werden
können, beispielsweise dann, wenn das Zuflußrohr parallel und nahe oder
tangential zur Schwelle verläuft. Wenn eine hängende Tauchwand aus bauli
chen Gründen oberhalb des Querschnittes des Zulaufrohres/-kanals ange
bracht werden muß, gelangen die Schwimmstoffe auch hinter die Tauch
wand in den zwischen dieser und der Überlaufschwelle befindlichen Ab
stand, so daß sie ungehindert über die Schwelle in den Vorfluter gelangen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaltung einer verbesserten
Tauchwand, die sich unabhängig von den jeweils bestehenden baulichen
Verhältnissen auf einfache Weise montieren läßt und in der Lage ist, bei an
steigendem oder absinkendem Wasserspiegel oder auch bei stationärem Be
trieb auf und in der Nähe des Wasserspiegels den Abfluß schwimmender
Schmutzstoffe über eine Überlaufschwelle wirksam zu verhindern.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß mehrere bezüglich der waagerechten Überlaufströmungsrichtung auf
wärts geneigte Lamellen mit Abständen übereinander in einer vor der
Schwelle angeordneten Baugruppe vereinigt sind, deren Vertikalmaß am
stromabseitigen Ende mindestens der Überlaufhöhe entspricht und deren
unterste Lamelle am stromabseitigen Ende an die Oberseite der Schwelle
anschließt.
Mit der vorgeschlagenen Bauweise entsteht eine je nach Aufstauhöhe in den
Abständen zwischen den übereinander angeordneten Lamellen durchströmte
Tauchwand, mit der das Ziel der wirksamen Zurückhaltung von auf dem
Stauspiegel schwimmenden oder dahin auftreibenden Schmutzstoffen durch
ein neuartiges Funktionsprinzip vorteilhaft erreicht wird. Die erfindungsge
mäße Tauchwand findet insbesondere dort Anwendung, wo herkömmliche
hängende oder aufschwimmende Tauchwände aufgrund baulicher Verhält
nisse nicht sinnvoll eingesetzt werden können. Da die Tauchwand direkt an
der Schwelle angebracht wird bzw. anliegt, entfällt dazwischen jeglicher
Spalt, durch den sonst Schwimmstoffe hindurchtreten. Die kaskadenartige
Anordnung der aufeinander abgestimmten Lamellen bewirkt das Zurückhal
ten der Schwimmstoffe, da das über die Schwelle abfließende Wasser stets
unterhalb der Oberfläche abgezogen wird, bevor es durch die Lamellenab
stände und die Schwelle abfließt. Diese Wirkung ist davon unabhängig, ob
sich der Wasserspiegel gerade hebt oder senkt oder ob stationärer Betrieb
herrscht.
Ausfürungsbeispiele einer bekannten Tauchwand sowie einer Tauchwand
gemäß der Erfindung mit weiteren Merkmalen und Vorteilen sind nachfol
gend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Speicher-Zulaufkanal mit einer
Überlaufschwelle und einer an der Kanaloberseite befestigten
hängenden Tauchwand nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 einen Speicher-Zulaufkanal in ähnlicher Darstellung wie in Fig. 1
mit einer durchströmten Tauchwand gemäß einer Ausführungs
form der Erfindung, und
Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform einer von links nach rechts
durchströmten Tauchwand gemäß der Erfindung, bei der der
Querschnitt an der Anströmseite gegenüber dem der Abströmseite
vergrößert ist.
Eine entsprechend Fig. 1 in einem Mischwasserkanal 10 an dessen Deck
wand 12 eine bekannte hängend befestigte Tauchwand 14 befindet sich mit
ihrem unteren Ende vor und unterhalb der Oberkante einer seitlich im Kanal
seitlich angeordneten Überlaufschwelle 16. Sie hat die Aufgabe, über die
Zuflußleitung 18 in den Kanal 10 bzw. ein anschließendes Speicherbecken
eingetragene Schwimmstoffe daran zu hindern, über die Schwelle 16 in den
dahinter angeschlossenen Vorfluter zu entweichen. Fig. 1 zeigt einen Zu
stand, bei dem der Spiegel des angestauten Mischwassers über die Oberkan
te der Überlaufschwelle 16 angestiegen ist, so daß die eingezeichnete Ent
lastung zum Vorfluter hin stattfindet.
Die im Stauvolumen enthaltenen Schwimmstoffe sind zwar vereinfacht in
gleichmäßiger Verteilung angedeutet, sie steigen jedoch in beruhigten Berei
chen des Aufstaus aufgrund ihres Auftriebs zur Wasseroberfläche, um sich,
wie bei 20 angedeutet, in größerer Menge anzusammeln. Die bekannte
Tauchwand 14 ist in diesem Zustand wirksam, die nahe der Oberfläche an
gesammelten Schmutzstoffe 20 vom Abfluß in den Vorfluter zurückzuhalten.
Wenn die Tauchwand 14 in der Nähe oder, wie in Fig. 1 gezeigt, teilweise
über dem Querschnitt der Zuflußleitung 18 angeordnet ist, können von dort
eingetragene Schwimmstoffe ohne weiteres auch hinter die Tauchwand ge
langen und mit der Überlaufströmung direkt in den Vorfluter abfließen.
Sollte der ohnehin diskontinuierliche Zufluß bei Regenende nach vorherigen
starken Zuflüssen abrupt aufhören, bewirkt die Tauchwand 14 einen verzö
gerten Überlauf-Abfluß mit der Folge, daß der Stauspiegel links von der
Tauchwand 14 bezüglich Fig. 1 schneller absinkt und dadurch einen uner
wünschten Hebereffekt mit der Folge ausübt, daß die rechts von der Stau
wand angesammelten Schwimmstoffe um das untere Ende der Tauchwand
herum angesaugt und zum Abfluß in den Vorfluter über die Schwelle 16
hinweg angehoben werden.
Diese nachteiligen Wirkungen sind bei der in Fig. 2 gezeigten Tauchwand
gemäß der Erfindung vollständig beseitigt, die direkt an der Schwelle 16 an
liegt, so daß zwischen Tauchwand und Schwelle kein vertikaler Spalt für
beim Auftauchen hindurchtretende Schwimmstoffe verbleibt. Die Tauch
wand gemäß der Erfindung besteht aus mehreren, im Beispiel vier, bezüglich
der etwa waagerechten Überlaufströmungsrichtung um z. B. 45° aufwärts
geneigten Lamellen 22, die mit vorzugsweise gleichen, nach hydraulischen
Erfordernissen ausgelegten Abständen übereinander in einer Baugruppe ge
halten und vereinigt sind.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Lamellen 22 sowohl am
stromaufseitigen als auch stromabseitigen Ende durch waagerechte Ab
schnitte 24 bzw. 26 versteift. Die vorzugsweise aus gekanteten Blechen be
stehenden Lamellen 22 sind endseitig an senkrechten Montageplatten 26
befestigt, deren Länge in Strömungsrichtung etwa der Lamellenlänge bei
senkrechter Projektion entspricht. Die in Richtung der Überlaufschwelle 16
entsprechend Fig. 2 verlaufende Lamellen-Baugruppe kann mit ihren Mon
tageplatten 26 z. B. an den die Schwelle seitlich begrenzenden Bauwerks
wänden oder an der Schwelle so befestigt werden, daß die Kante des waage
rechten Abströmendes 26 an oder auf der Schwelle 16 aufliegt.
Als Tauchwand für längere Überlaufschwellen können mehrere aus Lamel
len 22 und endseitigen Montageplatten 26 bestehende Baugruppen über die
Montageplatten in einer Flucht miteinander verbunden, verschraubt oder
verschweißt werden. Andererseits können in einer einzigen der Schwellen
länge entsprechend langen Baugruppe zur Versteifung senkrechte Zwi
schenplatten (nicht gezeigt) vorgesehen sein, wobei an diesen Zwischen
wänden beidseitig die Enden kürzerer Lamellen 22 befestigt sind. Falls die
örtlichen Verhältnisse eine seitliche Befestigung der Tauchwand nicht zulas
sen, können sowohl die endseitigen Montageplatten als auch die Zwischen
platten obere Anschlußflansche oder -winkel zur Befestigung an einer obe
ren Tragkonstruktion aufweisen. Zusätzlich oder alternativ können Montage- und
Zwischenplatten Anschlüssen zur Abstützung bzw. Befestigung an der
Schwelle selbst versehen sein.
Die Höhe der Tauchwand von Oberkante der Schwelle 16 bis zur Abström
kante 26 der obersten Lamelle ist etwas größer als die größte berechnete
oder gemessene Überlaufhöhe hü des Aufstaus über der Schwelle 16. Wenn
hü dem in Fig. 2 eingezeichneten Stauspiegel p entspricht, ist t das durch die
Anströmkante 24 der obersten Lamelle bestimmte Maß für die oberste
Schichthöhe des Aufstaus, aus der kein Wasser und keine Schwimmstoffe zu
Überlauf abgezogen werden.
Häufig führen hohe Anströmgeschwindigkeiten im Bereich der Überlauf
schwelle 16 dazu, daß Schwimmstoffe in Richtung zur Entlastungsseite mit
gerissen werden, bevor sie bis an die Wasseroberfläche gelangen und dort
zurückgehalten werden können. Die durchströmte Tauchwand gemäß der
Erfindung ist in der Lage, die Anströmgeschwindigkeit vor dem Überfall
soweit zu reduzieren, daß der von der durchströmten Tauchwand auf die
Schwimmstoffe ausgeübte Ansaugeffekt weitestgehend beseitigt wird. Ent
sprechend Fig. 3 besteht die von links angeströmte abgeänderte Tauchwand
aus Lamellen 22, die wenigstens teilweise zueinander unterschiedliche Nei
gungswinkel aufweisen, die im Beispiel zwischen etwa 60° und 70° zur
Waagerechten differieren. Ausgehend von waagerechten Abströmabschnit
ten 26 oberhalb der Überlaufschwelle 16, für die der Abströmquerschnitt A2
in Fig. 3 schematisch eingezeichnet ist, haben die übereinander angeordne
ten Lamellen 22 von unten nach oben flachere Neigungen, so daß ihre
stromaufseitigen Enden bzw. die dort angeschlossenen Anströmabschnitte
24 einen größeren schematisch dargestellten Anströmquerschnitt A1 bilden.
Die vom Stauspiegels p vor der Überlaufschwelle 16 beeinflußte Überlauf
menge, die dem Abströmquerschnitt A2 der Tauchwand proportional ist,
saugt durch die Lamellenabstände hindurch die entsprechende Flüssigkeits
menge nach, wobei jedoch aufgrund des größeren Anströmquerschnittes A1
die Ansaug- bzw. Anströmgeschwindigkeit verringert ist. Durch Variation
des Anstellwinkels der einzelnen Lamellen 22 wird somit eine gezielte Auf
fächerung des eigentlichen Überlaufquerschnittes bewirkt. Damit ist die
Anströmgeschwindigkeit vor dem Überfall soweit reduziert, daß Schwimm
stoffe vor allem während des kritischen Auftauchvorganges nicht mehr von
der Tauchwand angesaugt werden, sondern sich ungehindert zur Wasser
oberfläche bewegen können.
Claims (10)
1. Tauchwand in paralleler Zuordnung zu einer Überlaufschwelle eines Ka
nalisationsbauwerkes, z. B. eines Speicherbeckens oder Zulaufkanals,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere bezüglich der waagerechten Überlaufströmungsrichtung (s)
aufwärtsgeneigte Lamellen (22) mit Abständen übereinander in einer vor
der Überlaufschwelle (16) angeordneten Baugruppe vereinigt sind, deren
Vertikalmaß am stromabseitigen Ende mindestens der Überlaufhöhe (hü)
entspricht und deren unterste Lamelle am stromabseitigen Ende an die Ober
seite der Schwelle (16) anschließt.
2. Tauchwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen
(22) endseitig an senkrechten Montageplatten (28) befestigt sind, deren
Länge (in Strömungsrichtung) etwa der senkrechten Projektionslänge der in
der Baugruppe übereinander angeordneten Lamellen entspricht.
3. Tauchwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
längeren Überlaufschwellen (16) mehrere aus Lamellen (22) und Montage
platten (28) bestehende Baugruppen über die Montageplatten (26) in einer
Flucht miteinander verbunden sind oder in einer einzigen langen Baugruppe
senkrechte Zwischenwände vorgesehen sind, an denen beidseitig die Enden
entsprechend kürzer bemessener Lamellenabschnitte befestigt sind.
4. Tauchwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
die senkrechten Zwischenwände obere Anschlußflansche oder dergleichen
Anschlußmittel zur Befestigung an einer oberen Tragkonstruktion des Bau
werkes aufweisen.
5. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die geneigten Lamellen (22) an mindestens einem ihrer strom
auf- und stromabseitigen Enden im wesentlichen waagerecht verlaufende
Anström- bzw. Abströmabschnitte (24 bzw. 26) aufweisen.
6. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Neigungswinkel der Lamellen (22) ungefähr 45° zur Waa
gerechten beträgt.
7. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß innerhalb einer Baugruppe mehr als zwei, z. B. vier Lamellen (22)
jeweils unter gleichen Abständen übereinander angeordnet sind.
8. Tauchwand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die innerhalb einer Baugruppe mit Abstand übereinander gehaltenen
Lamellen aufgrund mindestens teilweise zueinander unterschiedlicher Nei
gungswinkel eine an der Anströmseite gegenüber der Abströmseite aufgefä
cherte Anordnung bilden.
9. Tauchwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch Ver
größerung des Querschnittes der Lamellenbaugruppe an der Anströmseite
gegenüber dem der Abströmseite die Anströmgeschwindigkeit im Eingangs
bereich der Baugruppe auf für den Auftauchvorgang auftreibende
Schwimmstoffe unkritische Werte reduziert ist.
10. Tauchwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lamellenbaugruppe mit ihren Montage- und/oder
Zwischenwänden (28) in der Weise am Kanalisationsbauwerk befestigt ist,
daß die Abströmkante (26) der unterste Lamelle an der Überlaufschwelle
(16) im wesentlichen anliegt oder aufliegt.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE1996118300 DE19618300C2 (de) | 1996-05-07 | 1996-05-07 | Durchströmte Tauchwand |
DE29624329U DE29624329U1 (de) | 1996-05-07 | 1996-05-07 | Durchströmte Tauchwand |
Applications Claiming Priority (1)
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Family
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19618300C2 (de) |
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DE19618300C2 (de) | 2003-04-03 |
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