DE19618070A1 - Kunststoff-Schutzblech für Fahrräder oder Motorräder und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Kunst­ stoff-Schutzblech für Fahrräder oder Motorräder und ein Verfahren zur Herstellung desselben.

Aus metallischem Blech gestanzte oder aus Kunststoff spritzgegossene Schutzbleche für Fahrräder oder Motorrä­ der sind körpereinheitlicher Farbe und zur Verbesserung des Aussehens angebrachte Zierstreifen oder dergl. wer­ den aufgeklebt, aufgemalt oder auf eine sonstige aufwen­ dige Weise angebracht, wobei die Dauerhaftigkeit der Anbringung oft zu wünschen übrig läßt. Aufgeklebte Zier­ streifen können sich leicht lösen und, ebenso wie aufge­ malte Zierstreifen, abgekratzt werden.

Ein anderer Nachteil der bekannten Schutzbleche ist die Unmöglichkeit, diese in den elektrischen Kreis der Spei­ sung einer Lampe oder eines Rücklichts einzubeziehen. Bei metallischen Schutzblechen muß ein Kabel vom Dynamo zur Lampe verlegt werden und bei Kunststoff-Schutzble­ chen, bei denen auch keine metallische Haltestrebe oder ein anderes leitendes Element zur Verfügung steht, müs­ sen zwei Kabel bzw. ein zweiadriges Kabel verlegt werden. Diese Kabel beeinträchtigen das Aussehen eines Fahrrades und sind überdies empfindlich; sie können bre­ chen, reißen oder Kurzschlüsse verursachen.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Schutz­ blechs und eines Verfahrens zu seiner Herstellung, mit denen die vorstehend genannten Nachteile vermieden wer­ den können.

Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 ein Schutzblech mit längsverlaufenden seitli­ chen Zierstreifen;

Fig. 2 eine Spritzform zur Herstellung eines Schutz­ blechwerkstücks;

Fig. 3 das Schutzblechwerkstück im Querschnitt;

Fig. 4 das zum Schutzblech verformte Werkstück im Querschnitt;

Fig. 5 ein Schutzblech mit querverlaufenden Zier­ streifen;

Fig. 6 eine Spritzform zur Herstellung eines Schutz­ blechs mit mehrfarbigen Zierstreifen;

Fig. 7 eine Spritzform zur Herstellung eines Schutz­ blechs mit eingelagertem elektrischem Leiter;

Fig. 8 das Schutzblech mit eingelagertem Leiterband im Querschnitt;

Fig. 9 die Anbringung eines Rücklichts am Schutz­ blech;

Fig. 10 die perspektivische Explosionsdarstellung ei­ nes Schutzblechs mit eingelagertem Leiterband und zwei Anschlußstellen an diesem;

Fig. 11 das Schutzblech und seine Einschaltung in den Speisekreis des Rücklichts.

Das in Fig. 1 gezeigte, zum fertigen Schutzblech mit beschnittenen Enden 66, 67 verformte Werkstück 6 hat in den Umriß integriert eingelagerte seitliche farbige Zierstreifen 63 (62).

Die Herstellung erfolgt in einem Spritzgießverfahren. Die Spritzform 5 hat einen Hauptkanal, in dessen Ein­ tritt 531 der auf Fließtemperatur erhitzte Werkstoff des Schutzblech-Grundkörpers 61 eingeleitet wird. Hinter einem verengten Halsabschnitt 532 mündet ein bzw. münden mehrere (vorliegend zwei) Einlagerungszufuhrkanäle 511, durch die ein ebenfalls auf Fließtemperatur erhitzter Werkstoff der Zierstreifen zugeführt wird. Die Spritz­ form ist zweigeteilt und besteht aus einer Unterhälfte 52 und einer Oberhälfte 51, in der der Einlagerungszu­ fuhrkanal 511 ausgebildet ist. Fig. 3 zeigt den Quer­ schnitt des aus dem Spritzkanal 53 austretenden ebenen Werkstücks 6 mit den Farbstreifeneinlagerungen 62, 63.

Es versteht sich, daß für den Werkstoff des Grundkörpers 61 sowie für jede weitere Farbe eine Preßvorrichtung zum Auspressen des fließfähigen Kunststoffs in den Spritzkanaleintritt 531 bzw. die Einlagerungszufuhrka­ näle 511 vorhanden sein muß.

Der verengte Halsabschnitt 532 des Spritzkanals 53 ist zustandegebracht durch eine Verengungsplatte 512 oder einen entsprechenden Vorsprung, der im fließenden Grund­ körperwerkstoff eine Rinne freihält, die der durch den Einlagerungszufuhrkanal 511 eintretende Einlagerungs­ werkstoff füllen kann.

Das noch warme ebene Werkstück 6 wird einer Vakuum-Form­ maschine zugeführt, wo es gemäß Fig. 4 durch einseitiges Anlegen eines Vakuums in die Querschnittsform des ferti­ gen Schutzblechs gebracht wird. Durch Kühlen sinkt die Temperatur auf einen solchen Wert, daß die Form an­ schließend beibehalten wird.

Anschließend bringt eine Fördervorrichtung das Werkstück zu einer Beschneidemaschine, wo die Enden 66, 67 auf die gewünschte Form beschnitten werden und dadurch das Schutzblech auf die gewünschte Länge gebracht wird.

Bei Bedarf werden noch Stanzlöcher 65 angebracht, bei­ spielsweise zur Befestigung von Anschlußbeschlägen oder Strebenbügeln. Damit ist die Fertigung des Schutzblechs beendet.

Während vorliegend die Farbstreifen 62, 63 parallel zu­ einander in Längsrichtung des Schutzblechs verlaufen, ist es auch möglich, eine wechselnde Verteilung von Farbstreifen zu erzielen. Dies geschieht durch Änderung der Position des Einleitungszufuhrkanals 511. Durch eine Zeitsteuerung der Farbeinlagerungswerkstoffzufuhr können Unterbrechungen und, mit einer Mehrzahl von Zufuhrkanä­ len für verschiedenfarbige Einlagerungen, Abwechslungen der Farbmuster erzielt werden. Es können regelmäßige oder unregelmäßige, einfarbige oder farbgemischte Zier­ streifen erhalten werden.

Fig. 5 zeigt ein Schutzblech mit querverlaufenden Farb­ abschnitten 68, 69. Ein solches Schutzblech kann mit einer Spritzform gemäß Fig. 6 hergestellt werden, an deren Einlagerungszufuhrkanal 511 ein Farbeinlagerungs­ aufsatz L angeschlossen ist, in den eine Mehrzahl, vor­ liegend zwei, Farbzufuhrleitungen M1, M2 münden, wobei jede derselben mittels eines Absperrschiebers N12, N22 absperrbar ist. Die Absperrschieber werden betätigt von Servozylindern N1, N2, und zwar über deren Kolbenstangen N11, N21. Eine Zeitsteuerung der Absperrschieber bewirkt die gewünschte Verteilung der Farben und damit das er­ zielte Farbmuster.

Eine andere Art von Einlagerung ist in Fig. 7 bis 10 gezeigt, nämlich die Einlagerung eines bandförmigen elektrischen Leiters R1 in den Grundkörper eines Schutz­ blechwerkstücks 8.

Zur Herstellung dieses Schutzblechs 8 hat die Spritzform 7 (Fig. 7) einen Leitereinleitkanal 711, in den ein von einem Wickel R abgezogenes Leiterband R1 eingeleitet wird, welches von dem fließenden Schutzblechwerkstoff mitgenommen und in diesen eingelagert wird. Der Kanal 711 ist in der oberen Spritzformhälfte 71 ausgebildet.

Fig. 8 zeigt den Querschnitt des Schutzblechs 8 mit seitlich eingelagertem Leiterband, wobei im Bereich des Leiterbandes ein Stanzloch 81 (82) und mittig ein Stanzloch 83 durch das Schutzblech geht.

Fig. 9 und 10 zeigen, wie das Leiterband R1 eines sol­ chen Schutzblechs zur Speisung einer Lampe 42 oder eines Rücklichts beitragen kann. Bei Betrachtung von zunächst Fig. 10 ist zu sehen, wie in durch das Leiterband R1 gehende Stanzlöcher 81, 82 je ein Niet B1 mit einer Ge­ windebohrung B11 eingesetzt und vernietet ist. Beim Ver­ nieten entsteht auf dem das Leiterband berührenden Um­ fangsbereich des Niets ein zuverlässiger elektrischer Kontakt. Eine elektrische Anschlußfahne B2 wird mittels einer Schraube B3 an den Niet angeschlossen.

Das Gehäuse 42 einer Lampe bzw., gemäß Fig. 9, eines Rücklichts ist im Bereich eines metallischen Strebenbü­ gels 45 befestigt, wobei der Strebenbügel mit dem Fahr­ radrahmen elektrische Verbindung hat. Ein durch ein mit­ tiges Stanzloch greifender Niet B1 bzw. dessen Schraube B3 hat Kontakt einerseits mit dem Strebenbügel 45 und andererseits mit einem ersten Anschlußelement G1 der Glühbirne 421 des Rücklichts 42. Das andere Anschlußele­ ment G2 der Glühbirne ist über ein kurzes Kabel D mit der Anschlußfahne B2 verbunden, welche in leitender Ver­ bindung mit dem Leiterband R1 steht.

Fig. 11 zeigt, wie der an einer Rahmenstrebe 43 befestigte Dynamo 44, dessen Reibrad 441 mit der Felge 411 des Laufrads 41 des Fahrrads zusammenwirkt, einer­ seits mit der Rahmenstrebe 43 und damit dem gesamten Rahmen und andererseits über ein kurzes Kabel D mit dem Leiterbahnanschluß des Stanzlochs 81 elektrisch verbun­ den ist. Damit fließt der das Rücklicht 42 speisende Strom im geschlossenen Kreislauf unter Einbeziehung der im Schutzblech 8 integrierten Leiterbahn R1, was einen entsprechend langen und störenden Kabelabschnitt ent­ behrlich macht.

Claims (15)

1. Kunststoff-Schutzblech für Fahr- oder Motorräder, gekennzeichnet durch wenigstens eine in den Umriß des Grundkörpers (61) integrierte Einlagerung (62, 63; 67, 68; R1).

2. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Schutz­ blechs für Fahr- oder Motorräder nach Anspruch 1, bei dem der Werkstoff des Schutzblech-Grundkörpers (61) auf Fließtemperatur erhitzt und durch eine Spritzform (5) zur Bildung eines Schutzblechwerkstücks (6) ausgepreßt wird, welches anschließend in einer Formgebungsmaschine durch Vakuumeinwirkung geformt und in einer Beschneide­ maschine auf die gewünschte Länge beschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Spritzform (5) wenig­ stens eine Einlagerung in den Werkstoff des Schutzblech- Grundkörpers zugeführt wird.

3. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffschutz­ blechs nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagerung ein Streifen (62, 63) andersfarbigen, eben­ falls auf Fließtemperatur erhitzten Kunststoffs ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbeinlagerung der Spritzform (5) durch einen Einlagerungszufuhrkanal (511) an einer Stelle zugeführt wird, wo der Hauptkanal von einem verengten Halsab­ schnitt (532) in einen weiteren anschließenden Abschnitt übergeht.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der verengte Halsabschnitt (532) des Hauptkanals durch eine Verengungsplatte (512) zustandegebracht ist.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Einlage­ rungszufuhrkanals (511) zur Verteilung der Farbstreifen auf der Oberfläche des Schutzblechs geändert wird.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbeinlagerungs­ werkstoff zur Erzielung von Unterbrechungen in den Farb­ streifen des Schutzblechs intermittierend zugeführt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Zeitsteuerungsvorrichtung für die Einspeisung des Werk­ stoffs der Farbeinlagerung.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 8, gekennzeichnet durch wenigstens 2 in den Einlage­ rungszufuhrkanal (511) mündende Farbzufuhrleitungen (M1, M2), deren jede einen Absperrschieber (N12, N22) auf­ weist.

10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (6) abschließend mit Stanzlöchern (65) versehen wird.

11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagerung ein elektrisch leitendes Leiterband (R1) ist.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Leiterband (R1) von einem Wickel (R) durch einen Leitereinleitkanal (711) der Spritzform (7) in den Werk­ stoff des Schutzblech-Grundkörpers eingeleitet und von diesem mitgenommen wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an erforderlichen Stellen im Schutzblech-Werkstück (8) im Bereich des Leiterbandes (R1) Stanzlö­ cher (81) angebracht werden und elektrische Anschlußfahnen (B2) leitend mit dem Leiterband (R1) verbunden wer­ den.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in die Stanzlöcher (81) Nieten (B1) mit Gewindelö­ chern (B11) eingenietet werden und die Anschlußfahnen (B2) mittels Schrauben (B3) angeschraubt werden.

15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lampe oder ein Rücklicht (42) am Schutzblech (8) im Bereich eines me­ tallischen Strebenbügels (45) montiert wird und ein An­ schlußelement (G1) der Glühbirne (421) der Lampe mit dem Strebenbügel (45) und das andere Anschlußelement (G2) über ein Kabel (D) mit einer Anschlußfahne (B2) elek­ trisch verbunden wird.