DE19616466C2 - Elastisches Dämpfungselement für Angelschnüre - Google Patents

Elastisches Dämpfungselement für Angelschnüre

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Description

Die Erfindung betrifft ein elastisches Dämpfungselement für Angelschnüre.
Die Geräte für die Angelfischerei haben eine lange Entwicklung hinter sich. Köder, Haken, Vorfach, Angelschnur und Ruten wurden ständig verbessert. Besonders in den letzten Jahrzehnten wurden immer feinere und trotzdem tragfestere Vorfächer und Angelschnüre entwickelt, doch das folgende Problem wurde bis heute noch nicht zufriedenstellend gelöst.
Die meisten Angelfischer nehmen ein Vorfach, welches der Durchschnitts­ größe der zu erwartenden Beutefische entspricht, um die Anbißchancen zu erhöhen. Ergreift nun aber der ersehnte kapitale Fisch den hakenbewehrten Köder, so ergeben sich beim Anhaken Schwierigkeiten, denn die Knorpel­ substanz im Kieferbereich des kapitalen Fisches ist wesentlich widerstands­ fähiger. Folglich muß das Hakensetzen kräftiger ausgeführt werden. Das größere Beharrvermögen des kräftigen Fisches bringt das Vorfach schnell in den Grenzbereich der Zugfestigkeit. Abrisse beim Hakensetzen sind daher vorprogrammiert. Obwohl sich der Fisch erfahrungsgemäß von einem Ha­ ken im Kieferbereich wieder entledigen kann, sind solche Abrisse immer ärgerlich.
Man hat daher versucht, Schnurbrüche zu verhindern, indem man ein Gum­ miband zwischen Angelschnur und Vorfach einbindet (Zeitschrift: "Der Fliegenfischer", J. Schück-Verlag, Jahrgang 1979, Heft 27, Seite 39.)
Dieses Dämpfungselement verhindert eventuell Abrisse bei der Flucht des Fisches, dagegen stehen die Nachteile durch den verzögerten Druckaufbau und geringere Kraft beim Hakensetzen. Es ist auch umständlich, mittels Spezialknoten das Dämpfungselement einzufügen, außerdem hat ein Großteil der Angler Probleme mit der Dimensionierung. Wegen der genannten Nach­ teile konnte sich dieses Dämpfungselement in der Praxis nicht durchsetzen. Diese Anordnung wurde unter Fachleuten auch "Anhieb-Dämpfungselement" genannt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung vorzuschla­ gen, die einerseits ermöglicht, den Angelhaken unverzögert und mit Kraft im Fischmaul zu verankern, andererseits eine Dehnung als Dämpfungselement beinhaltet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, ein Dämpfungselement zwischen Vorfach und Angelschnur einzufügen, welches nicht, wie bisher üblich, permanent elastisch ist, sondern erst bei Überlast elastisch wird.
Die Erfindung geht also von dem Grundgedanken aus, eine Möglichkeit zu schaffen, beim Angeln auf Fische mit Normalgröße, wie gewohnt, mit einer unelastischen Vorfach-Dämpfer-Angelschnur-Kombination zu fischen, welche erst bei Überlast zum elastischen Dämpfungselement wird. Um die Forderung zu erfüllen, wird in einen gummielastischen Hohlkörper eine unelastische Seele eingezogen und mit zwei Schlaufen versehen. In der Praxis hat es sich als günstig erwiesen, für die Seele eine Monofil- Angelschnur vorzusehen, dessen Tragkraft etwa 25% geringer ist, als das Vorfach.
Damit wird berücksichtigt, daß die Seele als "Sollbruchstelle" im Inneren des gummielastischen Hohlkörpers, vor mechanischen Verletzungen geschützt ist, während das freiliegende Vorfach durch Steine, Windknoten, usw. möglicher­ weise geschwächt wird, doch eine Verringerung um mehr als 25% ist die Ausnahme. Wird nun durch einen kräftigen Fisch die Sollbruchstelle abgeris­ sen, so tritt das Dämpfungselement in Kraft.
Die vorgeschlagene Anordnung hat sich besonders beim Fischen mit der künstlichen Fliege bewährt. Bei dieser Angelmethode (Fliegenfischen) wird sehr oft mit feinen Vorfächern gefischt und es ist sehr vorteilhaft, daß man die entsprechend abgestimmten Dämpfungselemente aufgrund der beidseitigen Schlaufen, sehr schnell auswechseln kann. Beim Fliegenfischen wird sehr oft knapp unter der Oberfläche gefischt, dabei kann es günstig sein, wenn die Elemente als Sichthilfe eingefärbt sind. Es ist auch möglich, bei größerer Wassertiefe den Hohlraum des Elementes mit geeigneter Beschwerung aus­ zufüllen (Kupfer- oder Bleidraht), oder den Metalldraht gleichzeitig als Sollbruchstelle und Beschwerung vorzusehen. Als Funktionsteil für starke Strömung kann der Profilgummi mit mehreren Kammern, zur Aufnahme weite­ rer Beschwerung, angefertigt werden.
Ausführungsbeispiele des Dämpfungselements ergeben sich anhand der Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Haken-Schnurkombination mit Dämpfungs­ element
Fig. 2 das Dämpfungselement als montagefertige Einheit; im Schnitt.
Fig. 3 das Dämpfungselement mit abgerissener Seele; im Schnitt.
Fig. 4 das Dämpfungselement als Mehrkammersystem; im Schnitt.
Fig. 5 das Dämpfungselement mit 2 Seelen zur Freisetzung von Fisch­ lockstoffen; im Schnitt.
In der Fig. 1 ist der Angelhaken (1) an das Vorfach (2) angebunden, wel­ ches am anderen Ende mittels einer Schlaufe (3) in eine der beiden An­ schlußschlaufen (4) des Dämpfungselement (5) eingeführt ist. Die zweite Anschlußschlaufe (4') dient zur Verbindung mit der Schlaufe (6) der Haupt­ schnur (7).
Die Fig. 2 zeigt das Dämpfungselement (5) als fertige Einheit, mit den Schlaufen (4) und (4'), sowie die beiden Dichtungswicklungen (8) und (8'). Die eingezogene Seele (9) in der Mitte des Dämpfungsglieds (10) ist mit den Schlaufen (4) und (4') fest verbunden.
Die Fig. 3 zeigt das Dämpfungselement wie in Fig. 2 beschrieben, jedoch ist die eingezogene Seele (9) bereits durch Überlastung gerissen und ermöglicht dadurch das Dehnen des Dämpfungsglieds (10).
In Fig. 4 zeigt das Dämpfungselement als Mehrkammersystem, die Wan­ dungen des Dämpfungsglieds (10) umschließen die Seele (9), sowie die Be­ schwerung (11).
In der Fig. 5 wird ein Mehrkammersystem für das Grundfischen gezeigt. Die Wandungen des Dämpfungsglieds (10) bilden eine Kammer zur Aufnah­ me des Fischlockstoffes (12) und wird mit dem Stöpsel (13) verkapselt. Der Faden (14) wird bei Bedarf von Leine (15) abgerissen und durch die Dehnung des Dämpfungsglieds (10) kann der Fischlockstoff (12) durch die Öffnung (16) freigesetzt werden.
Die locker eingezogene Seele (9) wird bei diesem Vorgang nicht beschädigt und bleibt funktionsfähig.

Claims (5)

1. Dämpfungselement für Angelschnüre aus gummielastischem Material, dadurch gekennzeichnet, daß dem hochdehnbaren Dämpfungsglied (10) eine, in Längsrichtung starre, Sollbruchstelle (9) mit definierter Zugfestig­ keit parallel zugeordnet ist.
2. Dämpfungselement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied (10) ein Hohlkörper ist, in dessen Innenraum eine, oder mehrere Seelen eingezogen sind, die als Sollbruchstelle wirken.
3. Dämpfungselement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß als Seele (9) eine monofile Angelschnur benutzt wird, deren Zugfestigkeit etwa 25% geringer ist, als das vorgesehene Vorfach (2).
4. Dämpfungselement nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper, zur zusätzlichen Aufnahme von Beschwerungen (11) oder Lockstoffen (12), auch aus mehreren Kammern bestehen kann.
5. Dämpfungselement nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper, mit der eingezogenen Seele, an beiden Enden, mit jeweils einer Schlaufe (4) abgeschlossen ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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Der Fliegenfischer, J. Schück Verlag 1979. Heft 27, S. 39 *

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