DE19615633C1 - Verfahren und Vorrichtung zum handgeführten Bearbeiten von Werkstücken mittels Bestrahlung, insbesondere mittels Laserstrahlung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum handgeführten Bearbeiten von Werkstücken mittels Bestrahlung, insbesondere mittels LaserstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum handge
führten Bearbeiten von Werkstücken mittels Bestrahlung, ins
besondere mittels Laserstrahlung, bei dem ein mit einer Be
strahlungsquelle strahlungszuleitend und abstandsveränder
lich verbundener Strahlabgabekopf mit einem Abstandhalter auf
das Werkstück aufgesetzt wird, und bei dem Gas auf die Bear
beitungsstelle geleitet wird, von der eine Gasableitung er
folgt.
Ein Verfahren mit den vorgenannten Merkmalen ist aus der
DE 29 43 107 C2 bekannt. Der Strahlabgabekopfist mittels ei
nes abstandhaltenden Gestells auf dem Werkstück abgestützt
und hat Abstand zu letzterem. Es ist eine oberhalb der Bear
beitungsstelle angeordnete Haube als Gasableitung vorhanden,
an die eine Absaugleitung angeschlossen ist. Beim Entrosten
entstehende Verdampfungs- und Umsetzungsprodukte werden abge
saugt.
Über die Abgasproblematik durch Verdampfungs- und Umset
zungsprodukte hinaus besteht beim handgeführten Bearbeiten
von Werkstücken mittels Bestrahlung die Notwendigkeit, eine
Strahlungsgefährdung oder Schädigung des Bedieners, der
Personen im Umkreis und der im Umkreis befindlichen Gegen
stände zu vermeiden. Diesbezüglich ist es aus der
US 3 622 743 bei einem mit Laserstrahlung arbeitenden Gerät
bekannt, das zum Abtragen von gedruckter Schrift und als
Mikroschweißgerät eingesetzt wird, die Laserstrahlung abzu
schalten, falls nicht der Abstandhalter auf das Werkstück ge
drückt und dadurch ein die Strahlung einschaltender Kontakt
betätigt wird. Dieses Gerät zum handgeführten Bearbeiten
schließt normalerweise eine Gefährdung durch Laserstrahlung
aus. Es sind jedoch Fehlbedienungen möglich. Beispielsweise
kann der Abstandhalter manuell eingedrückt und dadurch eine
unerwünschte Erzeugung von Laserstrahlung bei nicht auf das
Werkstück gedrücktem Abstandhalter verursacht werden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren mit den eingangs genannten Verfahrensschritten
so zu verbessern, daß die Sicherheit gegen einen unbeabsich
tigten Strahlungsaustritt verbessert wird, auch in Verbindung
mit einer Vermeidung einer Verschmutzung der Umwelt durch
Verdampfungs- und Umsetzungsprodukte des bearbeiteten Werk
stücks.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Druck- und/oder
Strömungskenngrößen der Gasströmung bei abdichtend auf das
Werkstück aufgesetztem Abstandhalter gemessen werden, und daß
bei vorgegebenen Kenngrößen und/oder vorgegebenen Kenngrö
ßenänderungen eine selbsttätige Reduzierung oder Steigerung
der Bestrahlung durchgeführt wird.
Das Messen von Druck- und/oder Strömungskenngrößen der
Gasströmung ermöglicht eine sehr zuverlässige Beurteilung, ob
das Verfahren ordnungsgemäß durchgeführt wird. Denn bei auf
das Werkstück aufgesetztem Abstandhalter werden die Druck-
und/oder Strömungskenngrößen der Gasströmung infolge der Ab
dichtung zwischen dem Abstandhalter und dem Werkstück aus
schließlich von der Vorrichtung bestimmt, mit der das Verfah
ren durchgeführt wird. Die durch diese Vorrichtung bedingte
Gasströmung ist hinsichtlich ihrer Kenngrößen bekannt. Abwei
chungen der Kenngrößen können daher nur dadurch zustandekom
men, daß die Abdichtung nicht wirkt, weil nämlich der Ab
standhalter nicht auf das Werkstück aufgesetzt ist. Infolge
dessen wird bei Abweichungen von den Kenngrößen eine selbst
tätige Beeinflussung des Bearbeitungsprozesses durchgeführt,
nämlich im Sinne einer Reduzierung oder Abschaltung der Be
strahlung, wenn beispielsweise der Druck plötzlich abfällt.
Umgekehrt kann ein plötzlich höherer Druck als Zeichen dafür
gewertet werden, die Strahlung wieder einzuschalten, weil der
Abstandhalter auf dem Werkstück abgedichtet aufgesetzt ist.
Es handelt sich dann um eine automatische Einschaltungsmög
lichkeit.
Es ist möglich, nicht nur die Amplitude der Kenngrößen
auszuwerten, sondern auch die Geschwindigkeit, mit der sich
die Kenngrößen ändern, also die Kenngrößenänderungen. Ferner
ist es möglich, durch Erfassung der Kenngrößen und der Kenn
größenänderung steuernd auf den Bearbeitungsprozeß Einfluß zu
nehmen. Im Vordergrund steht jedoch die infolge des Verfah
rens erheblich gesteigerte Sicherheit. Das Verfahren kann
beispielsweise ohne Abstandsmeßeinrichtung durchgeführt wer
den, welche detektiert, ob sich in einem vorbestimmten Ab
stand vor dem Abstandhalter in unerwarteter Weise ein Gegen
stand befindet, der geschädigt werden könnte. Es ist ferner
nicht notwendig, eine zwangsweise Zweihandbedienung vorzuneh
men, um zu verhindern, daß der Bediener mit einer Hand in die
Laserstrahlung eingreift. Ferner ist es nicht erforderlich,
einen mobil anzuordnenden Bewegungsmelder zu installieren,
der bei Annäherung einer Person in den Bearbeitungsbereich
den Laser abschaltet.
Vorstehend wurde auf eine Bearbeitung mit Laserstrahlung
abgestellt. Das Verfahren kann jedoch auch in Verbindung mit
anderen Strahlverfahren eingesetzt werden, bei dem hohe Si
cherheitsanforderungen gestellt werden und eine Gefährdung
oder Schädigung von Personen oder Gegenständen sicher vermie
den werden soll, beispielsweise eine Gefährdung durch Abgase.
Insoweit wird beispielsweise die Elektroerosion genannt, de
ren Erosionsfunken gefährdend sind und deren Abgase umwelt
schädlich sein können.
Vorteilhafterweise kann ein unbeabsichtigter Strahlungs
austritt auch dann verhindert werden, wenn der Abstandhalter
ordnungsgemäß auf dem Werkstück aufsitzt, die Strahlung je
doch durch einen Austrittsschlitz über den Rand des Werk
stücks hinaus oszilliert wird. In einem solchen Fall würde
der Abstandhalter der US 3 622 743 die Laserstrahlung einge
schaltet halten, die jedoch seitlich am Werkstück vorbei in
den freien Raum gelangt und hier gefährdend wirkt. Demgegen
über wird bei dem Verfahren der Erfindung die Laserstrahlung
abgeschaltet, weil der Abstandhalter mit einem Teil seines
Querschnitts über die Kante des Werkstücks hinausragt und so
ein Leck entsteht, welches den Druck der Gasströmung schnell
abfallen läßt, was zu der besagten Abschaltung der Laser
strahlung führt.
Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die Be
strahlungsquelle geschaltet und/oder der Austritt der Be
strahlung aus dem Strahlabgabekopf unterbunden oder freigege
ben wird. Die Schaltung der Bestrahlungsquelle bedeutet ein
Abschalten oder ein Einschalten z. B. eines Lasers. Ein sol
ches Ab- oder Einschalten ist jedoch nicht erforderlich, so
fern die Strahlung anderweitig unwirksam gemacht werden kann,
beispielsweise durch voll ständiges oder teilweises Schließen
eines Verschlusses im Strahlengang, vorzugsweise in einem
Bereich, in dem eine niedrige Intensität der Strahlung
und/oder eine Kühlung des eingeblendeten Elements möglich
ist.
Des weiteren ist es für das Verfahren vorteilhaft, wenn
die Gasableitung durch Gasabsaugung erfolgt. Die Gasabsaugung
stellt sicher, daß alle konstruktiv bedingten Räume des
Strahlabgabekopfs abgesaugt werden. Es wird ausgeschlossen,
daß in unerwünschter Weise Gas in derartige Räume oder durch
etwa doch vorhandene Undichtigkeiten ins Freie gedrückt wer
den. Eine unerwünschte Verteilung von schädlichen Gasen und
die infolgedessen nicht auszuschließende Gefährdung werden
vermieden.
Die Erfindung bezieht sich des weiteren auf eine Vor
richtung zum handgeführten Bearbeiten von Werkstücken mit
tels Bestrahlung, insbesondere Laserstrahlung, mit einem mit
einer Bestrahlungsquelle strahlungszuleitend und abstands
veränderlich verbundenen Strahlabgabekopf, der einen auf das
Werkstück aufsetzbaren Abstandshalter hat, mit
einer Gas auf die Bearbeitungsstelle leitenden Gaszuleitung,
und mit einer von der Bearbeitungsstelle Gas abführenden
Gasableitung (DE 29 43 107 A1).
Auch für diese Vorrichtung gelten die vorstehend be
schriebenen Nachteile des genannten Standes der Technik, so
daß es bezüglich der Vorrichtung eine Aufgabe der Erfindung
ist, diese so zu verbessern, daß die Sicherheit gegen einen
unbeabsichtigten Strahlungsaustritt verbessert wird, auch in
Verbindung mit einer Vermeidung einer Verschmutzung der
Umwelt durch Verdampfungs- und Umsetzungsprodukte des bear
beiteten Werkstücks.
Diese vorgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der
Abstandhalter düsenartig ausgebildet ist und werkstückseitig Abdichtungsmittel hat, und daß
ein Druck- und/oder Strömungskenngrößen erfassender Sensor an
eine Auswerteeinheit angeschlossen ist, mit der bei vorgegebenen
Kenngrößen und/oder vorgegebenen Kenngrößenänderun
gen eine selbsttätige Reduzierung oder Steigerung der Be
strahlung durchführbar ist.
Die Abdichtungsmittel des Abstandhalters bewirken, daß
die Druck- und/oder Strömungskenngrößen der Gasströmung aus
schließlich von der Konstruktion des Strahlabgabekopfes und
durch die daran angeschlossenen Gasleitungen bestimmt werden.
Jede abweichende Kenngröße oder Kenngrößenänderung kann in
vorbeschriebener Weise einer Undichtigkeit der Abdichtung und
damit einem nicht vollständigen Aufliegen des Strahlabgabe
kopfs vom Werkstück zugeschrieben werden, so daß infolgedes
sen eine Sicherheitsschaltung erfolgt. Die Reduzierung der
Bestrahlung kann vollständig oder in vorbeschriebener Weise
teilweise durchgeführt werden. Entsprechendes gilt für die
Steigerung der Bestrahlung für den Fall, daß die Kenngrößen
die vorbestimmten Werte erreichen, weil die Bearbeitungsstel
le mit den Abdichtungsmitteln wieder vollständig abgedichtet
ist.
Zwecks Abdichtung wird die Vorrichtung in konstruktiv
einfacher Weise so ausgebildet, daß der Abstandhalter für La
serstrahlung mit einer der Werkstückoberfläche abdichtend an
gepaßten Spitze versehen ist.
Wenn die Vorrichtung in erster Linie zum Einsatz groß
flächiger Werkstücke bestimmt ist, kann sie so ausgebildet
werden, daß die Spitze des Abstandhalters eine dessen Aus
trittsöffnung radial umgebende ebene Scheibe ist. Mit der
Scheibe, insbesondere einer Ringscheibe wird ein allenfalls
durch Materialunebenheiten gebildeter schmaler Radialschlitz
hergestellt, der eine gute Abdichtungswirkung ergibt. Auf da
rüber hinausgehende besondere Abdichtungsmittel kann dann
verzichtet werden, beispielsweise auf speziell geformte Dich
tungen, die bei rauhem Betrieb verschleißanfällig sein kön
nen.
Wenn die Gaszuleitung an den Innenraum des Abstand
halters nahe einer Fokussieroptik angeschlossen ist, wird
durch die Gasströmung von der Fokussieroptik zur Bearbei
tungsstelle erreicht, daß eine im wesentliche parallel zur
Laserstrahlung gerichtete Gasströmung innerhalb der Düse bzw.
innerhalb des Abstandhalters entsteht, welche die Fokussier
optik schützt, beispielsweise gegen die Fokussieroptik be
schlagende Dämpfe, die den Lichtdurchtritt der Laserstrahlung
beeinträchtigen.
Die Vorrichtung kann auch so ausgebildet werden, daß die
Gaszu- und -ableitung an einen den Innenraum umgebenden Hohlraum eines doppelwandigen
Abstandhalters angeschlossen ist. Der doppelwandige Abstand
halter kann beispielsweise als herkömmliche, also an sich be
kannte Gaszuleitungsdüse ausgebildet sein, wobei die Doppel
wand bzw. der zwischen den beiden Wänden befindliche Hohlraum
der Gaszu- bzw. -ableitung dient.
Zweckmäßig wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß der
Hohlraum eines doppelwandigen Abstandhalters vertikal in
einen an die Gaszuleitung angeschlossenen Gasraum und in
einen an die Gasableitung angeschlossenen Gasraum bis in die
Nähe der Spitze des Abstandhalters unterteilt ist. Bei dieser
Ausgestaltung wird die,Gasströmung vollständig in den Bereich
der Spitze des Abstandhalters geführt und dann abgeleitet.
Daher kann die Gasmenge vergleichsweise klein gehalten wer
den.
Es ist möglich, die Vorrichtung so auszugestalten, daß
die Austrittsöffnung des Abstandhalters ein Schlitz ist, und
daß sich die Gasräume zumindest am Schlitz über dessen gesam
te Länge erstrecken. Die Ausgestaltung der Austrittsöffnung
als Schlitz ermöglicht es, Laserstrahlung mit Strahlflecken
einzusetzen, die entsprechend der Schlitzlänge bearbeiten,
also entweder einen der Schlitzlänge langen Strahlfleck oder
einen demgegenüber kürzeren gescannten Strahlfleck aufweisen.
Die Bearbeitungsleistung wird entsprechend der Schlitzlänge
vergrößert.
Bezüglich der Messung der Druck- und/oder Strömungskenn
größen ist es nicht von grundsätzlicher Bedeutung, ob die
Strömung im Bereich der Bearbeitungsstelle durch Beblasen
oder durch Absaugen gefördert wird. Es ist jedoch vorteil
haft, wenn an die Gasableitung eine Absaugeinrichtung ange
schlossen ist, weil dann allenfalls geringe Nebenluft möglich
ist, nicht aber eine unerwünschte Verbreitung von Verdamp
fungs- und Umsetzungsprodukten durch Druckgas.
Zur Erfassung der Druck- und/oder Strömungskenngrößen
wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß der Sensor in der
Gaszuleitung oder in der Gasableitung angeordnet ist.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
mit einem auf ein Werkstück aufgesetzten Ab
standhalter mit angeschlossenen Gasleitungen,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende schematische Dar
stellung, bei der der Abstandhalter von dem
Werkstück um einen geringen Betrag entfernt
angeordnet ist,
Fig. 3 eine diagrammatische Darstellung zur Erläu
terung des Verfahrens mit den Vorrichtungen
der Fig. 1, 2 bei Kenngrößenänderung, und
Fig. 4a, 4b schematische Darstellungen von Vorrich
tungen gemäß der Erfindung mit unterschied
lichen Anordnungen von Funktionsteilen.
Zum Bearbeiten eines Werkstücks 5 wird Laserstrahlung 1
eingesetzt, die mit einer Fokussieroptik 2 auf eine Bearbei
tungsstelle 4 des Werkstücks 5 fokussiert ist. Die Fokussier
optik ist Bestandteil eines allgemein mit 21 bezeichneten
Strahlabgabekopfes, der von Hand auf der Werkstückoberfläche
5′ bewegt werden kann, z. B. mittels eines nicht dargestellten
Handgriffs. Wesentlicher Bestandteil des Strahlabgabekopfs 21
ist ein düsenartiger mit der Laserstrahlung 1 gleichachsiger
Abstandhalter 22, der doppelwandig ausgeführt ist. Eine
Außenwand 28 bildet mit einer Innenwand 27 einen Hohlraum
6, 9. Die Außenwand 28 verjüngt sich konisch zum Werkstück 5
hin und bildet eine Spitze 22′ mit einer Austrittsöffnung 23.
Die Innenwand 27 ist ebenfalls konisch verjüngt und um
schließt den fokussierten Bereich der Laserstrahlung 1. Die
Innenwand 27 ist etwas kürzer, als die Außenwand 28, so daß
eine von ihr gebildete Austrittsöffnung 29 mit Abstand ober
halb der Austrittsöffnung 23 liegt. Der Hohlraum 6, 9 des dop
pelwandigen Abstandhalters 22 ist in voneinander getrennte
Gasräume 6 und 9 unterteilt. An den Gasraum 9 ist eine Gaszu
leitung 25 angeschlossen, durch die Gas 10 zugeleitet wird.
An den Gasraum 6 ist eine Gasableitung 26 angeschlossen,
durch die Gas abgeleitet wird. Die Gasableitung 26 ist an
eine Absaugeinrichtung 8 angeschlossen, welche die Gasströ
mung 7 bewirkt. Diese speist sich aus dem Gasraum 6 und dem
Gasraum 9, in das Gas 10 durch den Gasraum 9 und im Bereich
zwischen den Austrittsöffnungen 23, 29 um das werkstückseitige
Ende 27′ der konusförmigen Innenwand 27 im Sinne des Pfeils
herum in den Gasraum 6 strömt. Voraussetzung bei dieser Strö
mung ist es, daß die Spitze 22′ des Abstandhalters 22 dem
Werkstück 5 dicht benachbart ist. Hierdurch wird verhindert,
daß die Absaugeinrichtung Luft ansaugen kann. Insbesondere
wird Nebenluft verhindert, weil die Spitze 22′ in besonderer
Weise mit Abdichtungsmitteln 11 versehen ist, beispielsweise
einer ringförmigen Abdichtungsscheibe, die die Aus
trittsöffnung 23 des Abstandhalters 22 radial umgibt. Die Ab
dichtungsmittel 11 können aber auch eine einfache ebene Ring
scheibe 24 sein, die mit der Außenwand 28 des Abstandhalters
22 einstückig ist und sich in gleicher Weise radial um die
Austrittsöffnung 23 herum erstreckt. In allen Abdichtungs
fällen muß dafür gesorgt werden, daß der Anteil der Nebenluft
praktisch ohne Einfluß auf die Strömungsverhältnisse der Gas
strömung ist.
In den Gasströmungsweg ist ein Sensor 12 eingebaut, und
zwar in die Gaszuleitung 25. Der Sensor 12 mißt die Gasströ
mung kennzeichnende Kenngrößen, nämlich Druck- und/oder Strö
mungskenngrößen. Er meldet entsprechend an eine Auswerteein
heit 13, die mit einer Strahlabschaltung 14 in Wirkungsver
bindung steht. Die Strahlabschaltung 14 erlaubt es zu verhin
dern, daß Laserstrahlung 1 aus der Austrittsöffnung 23 aus
tritt, wenn der Sensor 12 nicht vorbestimmte Kenngrößen oder
Kenngrößenänderungen meldet.
Zur Erläuterung der Wirkung der Funktionskette Sensor
12, Auswerteeinheit 13 und Strahlabschaltung 14 wird auf die
Fig. 2, 3 Bezug genommen. Fig. 2 erläutert, daß der Abstandhal
ter 22 vom Werkstück 5 abgehoben angeordnet ist. Infolgedes
sen entsteht ein Spalt 30 zwischen der Ringscheibe 24 bzw.
der Spitze 22 des Abstandshalters 22 und dem Werkstück 5,
durch den Nebenluft 18 angesaugt wird. Diese Nebenluft 18 und
ein aus dem Gasraum 9 herrührender Anteil zugeführten Gases
bilden die Gasströmung 7, die von der Absaugeinrichtung 8
verursacht wird. Infolge der Nebenluft 18 ist der Anteil des
Gases 10 an der Gasströmung 7 geringer, als es der Fall wäre,
wenn der Abstandhalter 22 abgedichtet auf das Werkstück 5
aufgesetzt ist, wie es Fig. 1 zeigt. Während das Gas 10 bei
einem Bearbeitungsbetrieb gemäß Fig. 1 den in Fig. 3 veran
schaulichten Druck 16 aufweist, wird es im Fall der Fig. 2 den
in Fig. 3 beispielsweise angegebenen Druck 19 haben. Entspre
chend verhält sich auch die Strömungsmenge, so daß der Druck-
und/oder die Strömungsmenge für die Ermittlung von Druck-
und/oder Strömungskenngrößen herangezogen werden können, um
festzustellen, ob sich der Abstandhalter 22 in der in Fig. 1
dargestellten Stellung mit Abdichtung am Werkstück 5 befin
det, oder in der in Fig. 2 dargestellten oder in einer ähnli
chen Stellung, in der Nebenluft 18 ermöglicht wird. Dement
sprechend gibt der Sensor 12 Signale an die Auswerteeinheit
13. Wenn diese Signale dahingehend ausgewertet werden, daß
die vorbestimmten Kenngrößen vorhanden sind, so gibt die Aus
werteeinheit 13 ein entsprechendes Signal an die Strahlab
schaltung 14 derart, daß diese inaktiv ist und infolgedessen
die Laserstrahlung 1 gemäß Fig. 1 auf das Werkstück 5 einwir
ken kann. Sind die vorbestimmten Kenngrößen hingegen nicht
ermittelbar, bewirkt die Auswerteeinheit 13, daß die Strahl
abschaltung 14 gemäß Fig. 2 eine Sperrung der Laserstrahlung 1
vornimmt. Es wird dann verhindert, daß die Laserstrahlung in
unerwünschter Weise aus der Austrittsöffnung 23 austritt.
Entsprechend ist in Fig. 3 ein Einschaltbefehl 17 für die
Freigabe der Laserstrahlung 1 durch die Strahlabschaltung 14
und ein Ausschaltbefehl 20 für das Unterbrechen der Laser
strahlung 1 durch die Strahlabschaltung 14 angegeben. In Fig. 3
ist außerdem der Grenzwert 31 des Drucks angegeben, bei des
sen Überschreiten eine Ausschaltung der Laserstrahlung 1 er
folgt. Diese Ausschaltung erfolgt selbsttätig in Abhängigkeit
von der andauernden Messung mit dem Sensor 12.
In Fig. 3 wurde dargestellt, daß die Änderung vom Druck
16 auf den Druck 19 zeitlos erfolgt. Das ist im praktischen
Betrieb nicht der Fall. Es gibt eine Übergangsfunktion, die
von der Art und Weise der Bedienung des Strahlabgabekopfs 21
abhängt. Wenn der Spalt 30 zwischen dem Abstandhalter 22 bzw.
dessen Spitze 22 und dem Werkstück 5 sehr schnell vergrößert
wird, stellt sich die Übergangsfunktion in Fig. 3 sehr steil
dar, beispielsweise wie gestrichelt angegeben wurde. Der Sen
sor 12 meldet eine entsprechende Kenngrößenänderung an die
Auswerteeinheit 13. Diese kann sehr schnell erfassen, ob es
sich um eine unzulässige Kenngrößenänderung handelt und die
Strahlabschaltung 14 entsprechend schnell beaufschlagen, noch
bevor die Amplitude der Kenngröße den Grenzwert 31 über
steigt. Die Ansprechzeit der Strahlabschaltung 14 wird ent
sprechend verkürzt und die Sicherheit des Verfahrens bzw. der
Vorrichtung entsprechend gesteigert.
Fig. 4a zeigt eine Ausgestaltung der Vorrichtung, bei der
die Gaszuleitung 25 nicht an den Gasraum 9 angeschlossen ist,
sondern an den Innenraum 3 des Abstandshalters 22 nahe der Fo
kussieroptik 2. Es ergibt sich eine Gasströmung 32 aus der
Nähe der Fokussieroptik 2 durch die Austrittsöffnung 29 der
Innenwand 27 in den Gasraum 6. Durch die Gasströmung 32 wird
die Fokussieroptik 2 abgeschirmt, beispielsweise gegen Be
schlagen durch verdampftes Material des Werkstücks 5. In die
sem Fall ist eine Zuleitung 33 zum Hohlraum 9 entweder ge
sperrt oder mit einem Gas anderer Zusammensetzung beauf
schlagt, beispielsweise mit einem Inertgas. In allen Fällen
ist bei einer Abdichtung zwischen dem Abstandhalter 22 und
dem Werkstück 5 gewährleistet, daß nur definierte Gasströmun
gen vorhanden sind. Es sind entsprechende Messungen mit dem
Sensor 12 möglich, die, wie auch im Falle der Fig. 1, selbst
tätige Reduzierungen oder Steigerungen der Bestrahlung ermög
lichen, insbesondere Aus- und Einschaltungen.
Fig. 4b zeigt eine Anordnung des Sensors 12 in der Gasab
leitung 26 vor der Absaugeinrichtung 8. Dieser Anordnung ist
besonders geeignet, wenn die Betriebsweise der Absaugeinrich
tung 8 geändert wird. Infolge des geringen Abstandes zwischen
der Absaugeinrichtung 8 und dem Sensor 12 sind nur kurze Be
triebsumstellungszeiten zu berücksichtigen. Änderungen der
Betriebsweise sind beispielsweise dann notwendig, wenn aus
Gründen der Bearbeitung mehrfach oder fortlaufend Änderungen
von Gasströmungsmengen vorgenommen werden müssen.
Die vorbeschriebenen Vorrichtungen und die mit diesen
durchgeführten Verfahren beim handgeführten Bearbeiten von
Werkstücken 5 werden z. B. beim Entrosten von Bauteilen aller
Art eingesetzt, wie Brücken, Stahlträgern, Kesseln od. dgl.,
ferner beim Entzundern von Schweißnähten, beim Entlacken von
Bauteilen aller Art, insbesondere Karosserie-, Flugzeug-,
Schiffs- und Holzteilen, beim Reinigen, Entölen oder Entfet
ten von Bauteilen aller Art, beim Reinigen von Fassaden, beim
Reinigen von Spritzguß- oder Vulkanisierformen, beim Entlac
ken von Druckwalzen usw. In allen Fällen wird die erforderli
che Sicherheit gegen Strahlungsschäden erreicht, also ohne
Gefährdung und Schädigung des Bedieners, weiterer Personen im
Umkreis oder von Gegenständen.
Claims (12)
1. Verfahren zum handgeführten Bearbeiten von Werkstücken
(5) mittels Bestrahlung, insbesondere mittels Laser
strahlung (1), bei dem ein mit einer Bestrahlungsquelle
strahlungszuleitend und abstandsveränderlich verbunde
ner Strahlabgabekopf (21) mit einem Abstandhalter (22)
auf das Werkstück (5) aufgesetzt wird, und bei dem Gas
(10) auf die Bearbeitungsstelle (4) geleitet wird, von
der eine Gasableitung erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß Druck- und/oder Strömungskenngrößen der Gasströmung
bei abdichtend auf das Werkstück (5) aufgesetztem Ab
standhalter (22) gemessen werden, und daß bei vorgegebenen
Kenngrößen und/oder vorgegebenen Kenngrößenän
derungen eine selbsttätige Reduzierung oder Steigerung
der Bestrahlung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bestrahlungsquelle geschaltet und/oder der Austritt
der Bestrahlung aus dem Strahlabgabekopf (21) unterbun
den oder freigegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Gasableitung durch Gasabsaugung erfolgt.
4. Vorrichtung zum handgeführten Bearbeiten von Werkstücken
(5) mittels Bestrahlung, insbesondere Laserstrahlung
(1), mit einem mit einer Bestrahlungsquelle strah
lungszuleitend und abstandsveränderlich verbundenen
Strahlabgabekopf (21), der einen auf das Werkstück (5)
aufsetzbaren Abstandhalter (22) hat, mit
einer Gas (10) auf die Bearbeitungsstelle (4) leitenden
Gaszuleitung, und mit einer von der Bearbeitungsstelle
(4) Gas (10) abführenden Gasableitung (6), dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstandhalter (22) düsenartig ausgebildet ist und werkstückseitig
Abdichtungsmittel (11) hat, und daß ein Druck- und/oder
Strömungskenngrößen erfassender Sensor (12) an eine Aus
werteeinheit (13) angeschlossen ist, mit der bei vorgegebenen
Kenngrößen und/oder vorgegebenen Kenngrößenän
derungen eine selbsttätige Reduzierung oder Steigerung
der Bestrahlung durchführbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstandhalter (22) für Laserstrahlung (1) mit einer
der Werkstückoberfläche (5′) abdichtend angepaßten Spit
ze (22′) versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spitze (22′) des Abstandhalters (22) eine dessen
Austrittsöffnung (23) radial umgebende ebene Scheibe
(24) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaszuleitung (25) an den Innen
raum (3) des Abstandhalters (22) nahe einer Fokussierop
tik (2) angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaszu- und -ableitung (25, 26) an einen
den Innenraum (3) umgebenden Hohlraum (6, 9) eines doppelwandigen Abstandhalters
(22) angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hohlraum (6, 9) des doppelwan
digen Abstandhalters (22) vertikal in einen an die Gas
zuleitung (25) angeschlossenen Gasraum (9) und in einen
an die Gasableitung (26) angeschlossenen Gasraum (6) bis
in die Nähe der Spitze (22′) des Abstandhalters (22) un
terteilt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (23) des Ab
standhalters (22) ein Schlitz ist, und daß sich die Gas
räume (6 bzw. 9) zumindest am Schlitz über dessen gesam
te Länge erstrecken.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Gasableitung (26) eine Ab
saugeinrichtung (8) angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor (12) in der Gaszuleitung
(25) oder in der Gasableitung (26) angeordnet ist.
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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