DE19615168B4 - Niederhubkommissionierer mit einem Lenkgeber für einen stehenden Fahrer - Google Patents

Niederhubkommissionierer mit einem Lenkgeber für einen stehenden Fahrer Download PDF

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Abstract

Niederhubkommissionierer mit einem Fahrerstand für einen stehenden Fahrer und einem Lenkgeber, der in elektrischer Wirkverbindung mit einem lenkbaren Rad des Niederhubkommissionierers steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkgeber als ein mindestens einen Handgriff (15a, 15b) aufweisender Lenker (19) ausgebildet ist, der um eine den Handgriff (15a, 15b) mittig schneidende Drehachse (14) drehbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Niederhubkommissionierer mit einem Fahrerstand für einen stehenden Fahrer und einem Lenkgeber, der in elektrischer Wirkverbindung mit einem lenkbaren Rad des Niederhubkommissionierers steht.
  • Flurförderzeuge mit Hilfskraftlenkung sind häufig mit einem Fahrersitz oder einem Fahrerstand ausgerüstet. Der Lenkgeber ist vom Fahrersitz oder vom Fahrerstand aus erreichbar angeordnet. Insbesondere bei Flurförderzeugen mit einem Fahrerstand kommen derzeit zwei verschiedene Typen von Lenkgebern, nämlich Lenkräder oder mit Handgriffen versehene Deichseln, zum Einsatz. Diese Lenkgeber des Standes der Technik weisen bauartbedingte ergonomische Nachteile auf.
  • Deichseln sind in der Regel nicht hilfskraftunterstützt und meist direkt mit einem lenkbaren Rad des Flurförderzeugs gekoppelt. Sie erfordern eine große manuell aufzubringende Kraft zum Lenken. Weiterhin besteht bei Deichseln das Problem, daß zum Erreichen großer Lenkwinkel der Handgriff der Deichsel über annähernd die gesamte Breite des Fahrerplatzes bewegt werden muß. Dabei ändert sich stets der Abstand des Handgriffs zum Körper des Fahrers. Somit ist beispielsweise beim Wenden des Flurförderzeugs ein wiederholter Stellungswechsel des Fahrers auf dem Fahrerstand oder ein wiederholtes Umgreifen mit den Händen erforderlich.
  • Eine Deichsel für einen Hubwagen des Standes der Technik ist beispielsweise in der DE 38 40 800 A1 beschrieben.
  • Bei Verwendung eines Lenkrades als Lenkgeber ist es erforderlich, eine zusätzliche Konsole für Bedienelemente vorzusehen, da z.B. die Bedienhebel für die Betätigung des Fahrantriebs nicht an einem Lenkrad angeordnet werden können. Zur Betätigung der zum Fahren erforderlichen Funktionen des Flurförderzeugs benötigt der Fahrer aus diesem Grund stets beide Hände. Dies bewirkt insbesondere beim Rückwärtsfahren eine ergonomisch ungünstige Körperhaltung des Fahrers. Ein Lenkrad weist weiterhin den Nachteil auf, daß aus der Stellung des Lenkrades keine eindeutigen Rückschlüsse auf den tatsächlich eingestellten Lenkwinkel gezogen werden können.
  • Aus der DE 15 80 730 A ist eine Lenkvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei der anstelle eines Lenkrads eine Lenkstange vorgesehen ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Niederhubwagen mit einem ergonomisch günstig gestalteten Lenkgeber zur Verfügung zu stellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Lenkgeber als ein mindestens einen Handgriff aufweisender Lenker ausgebildet ist, der um eine den Handgriff mittig schneidende Drehachse drehbar ist. Bei dieser Anordnung ist der Handgriff an einem drehbaren Lenker befestigt. Der Handgriff ist für den Fahrer des Flurförderzeugs in jeder Betriebssituation in ergonomisch vorteilhafter Weise erreichbar. Es ist sichergestellt, daß der Handgriff während des Lenkens nicht über große Strecken bewegt werden muß. Der Abstand zwischen Fahrer und Handgriff ändert sich beim Lenken kaum. Die elektrische Wirkverbindung ermöglicht, den Lenkgeber unabhängig von dem lenkbaren Rad des Flurförderzeugs anzuordnen und somit den Fahrerplatz frei gestalten zu können. Die elektrische Wirkverbindung zwischen dem Lenkgeber und dem lenkbaren Rad wird mittels eines einfachen elektrischen Kabels hergestellt.
  • Vorteilhafterweise ist der Handgriff senkrecht zur Drehachse angeordnet. Es ist dadurch eine zweckmäßig definierte Bewegungsbahn des Handgriffs während einer Lenkbewegung gewährleistet. Ergonomisch günstig ist dabei, wenn der Handgriff um einen kleinen Winkelbetrag, z.B. 3 bis 5 Grad, zu der Bedienperson hin geneigt ist.
  • Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Handgriff horizontal angeordnet ist. Der Handgriff befindet sich dann während des Lenkens stets in einer ergonomisch günstigen Arbeitshöhe. Auch hierbei ist es ergonomisch besonders günstig, wenn der Handgriff um einen kleinen Winkelbetrag, z.B. 3 bis 5 Grad, nach unten geneigt ist.
  • Vorteilhafterweise ist die Drehachse vertikal angeordnet. Diese Maßnahme bewirkt ebenfalls, daß sich die vertikale Lage des Handgriffs während des Lenkens nicht ändert.
  • Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die Drehachse zu einer Bedienperson des Flurförderzeugs hin geneigt angeordnet ist. Dabei ist ein Neigungswinkel von ca. 20 Grad zur Vertikalen besonders zweckmäßig, um den ergonomischen Erfordernissen beim Lenken gerecht zu werden.
  • In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist der Handgriff zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teile des Handgriffs in bezug auf die Drehachse symmetrisch angeordnet sind. Durch die Zweiteilung des Handgriffs entsteht eine definierte Griffposition für die rechte und die linke Hand des Fahrers. Die symmetrische Anordnung bewirkt, daß der Lenkgeber in gleicher Weise mit der rechten wie mit der linken Hand betätigt werden kann.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß an dem Lenker mindestens ein Bedienelement angeordnet ist. Als Bedienelemente kommen beispielsweise Schalter für die Betätigung des Fahrantriebs, der Hupe, einer Notbremse oder einer Hubvorrichtung in Frage. Durch die Anordnung der Bedienelemente im Bereich des Lenkers ist es möglich, die Funktionen des Flurförderzeugs jederzeit mit einer Hand zu steuern.
  • Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung liegt vor, wenn das Bedienelement im Bereich zwischen den beiden Teilen des Handgriffs angeordnet ist. Damit wird ermöglicht, den Handgriff des Lenkers mit einer Hand zu halten und gleichzeitig mit dem Daumen der selben Hand das Bedienelement zu betätigen.
  • Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt vor, wenn als Bedienelement mindestens ein Drehschalter und mindestens ein Tastschalter vorgesehen sind, wobei die Berührungsfläche des Tastschalters derart angeordnet ist, daß der Tastschalter in jeder Stellung des Drehschalters mittels des den Drehschalter betätigenden Fingers betätigbar ist. Der Tastschalter, der beispielsweise mit der Hupe verbunden ist, kann somit während des Betätigens des Drehschalters (Steuerung des Fahrantriebs des Flurförderzeugs) jederzeit betätigt werden.
  • Zweckmäßigerweise weist der Lenker eine definierte Neutralstellung auf. Die definierte Neutralstellung erleichtert dem Fahrer das Lenken des Flurförderzeugs bei Geradeausfahrt.
  • Weiterhin ist es von Vorteil, wenn Mittel zum Rückstellen des Lenkers in die definierte Neutralstellung vorgesehen sind. Es ist damit gewährleistet, daß der Fahrer zu Beginn jeder Fahrt eine definierte Fahrrichtung des Flurförderzeugs vorfindet.
  • Mit besonderem Vorteil ist für den Lenker, ausgehend von seiner Neutralstellung, in beide Richtungen ein maximaler Drehwinkel von höchstens 90 Grad, vorzugsweise von 70 Grad, vorgesehen. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß der von außen zu erkennende Drehwinkel des Lenkers einer Fahrrichtung des Flurförderzeugs exakt zugeordnet ist. Dies bietet auch während des Rückwärtsfahrens Vorteile, da die momentane Fahrrichtung auch über die Stellung des Handgriffs erkennbar ist.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
  • 1 ein Flurförderzeug mit erfindungsgemäßem Lenkgeber und
  • 2 einen erfindungsgemäßen Lenkgeber.
  • In 1 ist ein Niederhubkommissionierer mit erfindungsgemäßem Lenkgeber dargestellt. Der Niederhubkommissionierer besteht aus einem Lastteil 1 und einem Antriebsteil 2. Der Lastteil weist zwei Gabelzinken 3, ein Batteriegehäuse 4 und ein Schutzgitter 5 auf. Diese Bauteile können gemeinsam mit einem auf den Gabelzinken 3 befindlichen Lastaufnahmemittel angehoben werden. Als Lastaufnahmemittel kommen bei Niederhubkommissionierern in der Regel Paletten oder Gitterboxen zum Einsatz, auf denen die kommissionierten Gegenstände abgestellt sind. Im Bereich des Lastteils steht der Niederhubkommissionierer mit unterhalb der Gabelzinken 3 angeordneten Lastrollen 9 auf der Fahrbahn auf. Der Antriebsteil 2 des Niederhubkommissionierers weist ein Antriebsgehäuse 6, einen Fahrerstand 7 sowie eine Brüstung 8 auf. Im Bereich des Antriebsgehäuses 6 ist ein lenkbares Antriebsrad 10 angeordnet, das mittels einer in einer Lenk- und Antriebseinheit 12 erzeugten Hilfskraft um die Lenkachse 11 drehbar ist.
  • Vom Fahrerstand 7 aus betrachtet in Hauptfahrrichtung 13 des Niederhubkommissionierers befindet sich die Brüstung 8 mit dem daran befestigten, erfindungsgemäß als drehbarer Lenker 19 ausgebildeten Lenkgeber. Abgebildet ist der Lenker in seiner Neutralstellung für Geradeausfahrt. Der Lenker 19 kann von einem auf dem Fahrerstand 7 stehenden Fahrer einhändig bedient werden. Auch eine sich vor oder neben dem Fahrerstand befindende Person kann auf den Lenker 19 zugreifen. Die Drehachse 14 des Lenkers 19 ist um ca. 20 Grad zur Bedienperson hin geneigt angeordnet.
  • Im Bereich des Lenkers 19 ist eine elektronische Sensoreinheit 20 zur Erfassung der Drehbewegung des Lenkers 19 angeordnet. Ein in der Sensoreinheit 20 erzeugtes elektrisches Signal wird über ein Kabel 21 einer Recheneinheit 22 zugeführt, von der das Signal aufbereitet und der Lenk- und Antriebseinheit 12 zugeführt wird. Infolge der elektrischen Signalübertragung und der Hilfskraftunterstützung sind vom Fahrer nur geringe Lenkkräfte aufzubringen.
  • In 2 ist ein erfindungsgemäßer Lenkgeber dargestellt. Der als Lenker 19 ausgeführte Lenkgeber ist drehbar um die Drehachse 14 an der Brüstung 8 des Antriebsteils 2 befestigt. Der Lenker 19 weist einen zweiteilig ausgeführten Handgriff 15a, 15b auf. Die Mittellinie 17 des Handgriffs 15a, 15b ist senkrecht zur Drehachse 14 angeordnet und schneidet diese im Punkt 18.
  • An der Innenseite beider Teile des Handgriffs 15a, 15b ist jeweils ein Drehschalter 16a, 16b zur Steuerung der Lenk- und Antriebseinheit 12 befestigt. Der Drehschalter 16a, 16b kann von dem Fahrer ohne Umgreifen mit der den Handgriff greifenden Hand betätigt werden.
  • Neben dem Drehschalter 16a, 16b, mit dem die Funktionen "Vorwärtsfahrt" und "Rückwärtsfahrt" betätigt werden können, befindet sich der Tastschalter 22a, 22b. Mit dem Tastschalter kann in diesem Ausführungsbeispiel die Fahrzeughupe bedient werden. Der Tastschalter 22a, 22b weist eine ringförmige Berührungsfläche 23 auf, die mit dem den Drehschalter 16a, 16b betätigenden Finger jederzeit erreichbar und in Richtung zur Mitte des Lenkers 19 betätigbar ist.

Claims (12)

  1. Niederhubkommissionierer mit einem Fahrerstand für einen stehenden Fahrer und einem Lenkgeber, der in elektrischer Wirkverbindung mit einem lenkbaren Rad des Niederhubkommissionierers steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkgeber als ein mindestens einen Handgriff (15a, 15b) aufweisender Lenker (19) ausgebildet ist, der um eine den Handgriff (15a, 15b) mittig schneidende Drehachse (14) drehbar ist.
  2. Niederhubkommissionierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (15a, 15b) senkrecht zur Drehachse (14) angeordnet ist.
  3. Niederhubkommissionierer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (15a, 15b) horizontal angeordnet ist.
  4. Niederhubkommissionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (14) vertikal angeordnet ist.
  5. Niederhubkommissionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (14) zu einer Bedienperson des Flurförderzeugs hin geneigt angeordnet ist.
  6. Niederhubkommissionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (15a, 15b) zweiteilig ausgebildet ist, wobei die beiden Teile des Handgriffs (15a, 15b) in bezug auf die Drehachse (14) symmetrisch angeordnet sind.
  7. Niederhubkommissionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Lenker (19) mindestens ein Bedienelement angeordnet ist.
  8. Niederhubkommissionierer nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienelement im Bereich zwischen den beiden Teilen des Handgriffs (15a, 15b) angeordnet ist.
  9. Niederhubkommissionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Bedienelement mindestens ein Drehschalter (16a, 16b) und mindestens ein Tastschalter (22a, 22b) vorgesehen sind, wobei die Berührungsfläche (23) des Tastschalters (22a, 22b) derart angeordnet ist, daß der Tastschalter in jeder Stellung des Drehschalters mittels des den Drehschalter betätigenden Fingers betätigbar ist.
  10. Niederhubkommissionierer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (19) eine definierte Neutralstellung aufweist.
  11. Niederhubkommissionierer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Rückstellen des Lenkers (19) in die definierte Neutralstellung vorgesehen sind.
  12. Niederhubkommissionierer nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß für den Lenker (19), ausgehend von der definierten Neutralstellung, in beide Richtungen ein maximaler Drehwinkel von höchstens 90 Grad, vorzugsweise von 70 Grad, vorgesehen ist.
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