DE19613861A1 - Landwirtschaftliche Ballenpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Ballenpresse im wesentlichen bestehend aus ei­ nem Aufsammler, einer den vom Acker aufgesammelten Erntegutstrom mittig zusammenfüh­ renden Schnecke sowie einer den zusammengeführten Gutstrom in Richtung Ballenkammer leitenden Übergabeeinrichtung, die aus mehreren mit Abstand zueinander auf einem Zylinder fest aufgesetzten profilierten Scheiben besteht, wobei vor dem eigentlichen Preßraum als aus­ lenkbare Tastbügel ausgebildete Sensoren zur Erfassung des Erntegutstromes über die Breite angeordnet sind, welche mit einer Auswertvorrichtung und diese mit Stellmitteln verbunden sind bzw. ist.

Eine solche bekannte Ballenpresse ist beispielsweise aus der Deutschen Patentschrift DE 38 11 649 C1 bekannt. Bei dieser bekannten Ballenpresse sind über die Breite der Aufsammel­ vorrichtung einendig gelagerte auslenkbare Tastbügel vorgesehen, die mit Meßfühlern verbun­ den sind. Entsprechend der Höhe des vom Aufsammler aufgenommenen Erntegutstromes wer­ den die Tastbügel mehr oder weniger weit ausgelenkt. Diese Auslenkung wird von den an den Tastbügeln befestigten Meßfühlern registriert und als elektrische Größen einer Auswertvor­ richtung zugeführt. Letztere kann mit Stellmitteln zur seitlichen Verschiebung der den Ernte­ gutstrom mittig zusammenführenden Schnecke verbunden sein zwecks gleichmäßiger Be­ schickung der Ballenpresse. Diese Stellmittel können auch durch einen Zylinder zur Beeinflussung der Lenkung der Ballenpresse gebildet sein. Weiterhin bietet diese bekannte Ballenpresse die Möglichkeit, die Auswertvorrichtung auch zur genauen Erfassung der aufgenommenen Ernte­ gutmenge heranzuziehen. Generell arbeiten solche Ballenpressen zufriedenstellend.

Konstruktiv schwierig und sehr kostenaufwendig hat sich allerdings die Anordnung der aus­ lenkbaren Tastbügel erwiesen, die zu dem für den Fahrbetrieb hinderlich sind. Ebenfalls ist ein Abtasten der zum Teil sehr lockeren Erntegutschicht nur beschränkt möglich.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine landwirtschaftliche Ballen­ presse der eingangs näher bezeichneten Art so auszugestalten, daß der zusätzliche Anbau aus­ lenkbarer Tastelemente nicht erforderlich ist.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die in an sich bekannter Weise in den Ab­ standsraum zwischen den einzelnen profilierten Scheiben zwecks Verhinderung des Auf­ wickelns des Erntegutstromes auf die Scheiben hineinragende Abstreifer als Tastbügel dienen, in­ dem die durch den Druck des abzustreifenden Erntegutes bewirkte Auslenkung der einzelnen Abstreifer erfaßt wird und den Abstreifern eine Auswertvorrichtung zugeordnet ist. Auf vor­ teilhafte Weise können mit den Abstreifern Dehnungsmeßstreifen befestigt sein. Statt dessen ist es selbstverständlich auch möglich, Drehwinkelgeber, induktive oder kapazitive Wegemeß­ systeme oder andere bekannte Meßsysteme einzusetzen.

Bei Erntemaschinen der vorgenannten Art werden wahlweise die trommelförmigen Übergabe­ einrichtungen so ausgerüstet, daß sie das Erntegut gleichzeitig zerkleinern. Zu diesem Zweck sind eine Schar von Messerklingen vorgesehen, die wie die Abstreifer mit ihrer Schneidezone in den Ringspalt zwischen zwei benachbarten Scheiben ragen. Jede dieser Messerklingen ist auf einer Querwelle drehbar gelagert und wird über einen Federstab in ihrer Wirkstellung ge­ halten. (siehe hierzu DOS 42 22 518). Bei Belastung können die Messerklingen um die Quer­ welle drehend ausweichen. Diese Drehbewegung kann ebenfalls wie bei den Abstreifern durch Drehwinkelgeber etc. für die vorgenannten Zwecke erfaßt und verwendet werden.

Der große Vorteil einer erfindungsgemäß ausgestatteten Ballenpresse ist darin zu sehen, daß die ohnehin zu einer jeden Übergabeeinrichtung gehörenden Abstreifer als Tastbügel verwen­ det werden. Es ist demzufolge nicht mehr erforderlich, zusätzlich Tastarme im Bereich der Erntegutaufnahme montieren zu müssen.

Im folgenden soll die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Rundballenpresse in der Seitenansicht,

Fig. 2 den vorderen Teil einer Kolbenpresse in der Seitenansicht,

Fig. 3 den vorderen Teil der in Fig. 1 dargestellten Rundballenpresse in Draufsicht und in vergrößerter Darstellung und

Fig. 4 den in Fig. 3 dargestellten Bereich in der Seitenansicht.

Mit 1 ist ein Erntegut aufnehmender und weiterführender Bereich bezeichnet, der in nahezu identischer Weise sowohl einer Rundballenpresse 2 wie auch einer Kolbenpresse 3 vorgeord­ net sein kann. Er besteht im wesentlichen aus einem Aufsammler 4, mindestens einer den auf­ gesammelten Erntegutstrom mittig zusammenführenden Schnecke 5 sowie einer Übergabeein­ richtung 6. Diese Übergabeeinrichtung 6 weist einen Zylinder 7 auf, auf den eine Vielzahl pro­ filierter Scheiben 8 in gleichmäßigen Abständen zueinander aufgesetzt ist. In die Abstandsräu­ me zwischen den einzelnen profilierten Scheiben 8 ragen Abstreifer 9 hinein, die, wie dies die Fig. 4 zeigt, einendig mit einem maschinenfesten Trägerprofil 10 verschraubt sind. Auf die Abstreifer 9 sind Dehnungsmeßstreifen 11 aufgeklebt welche über nicht dargestellte Leitun­ gen mit einer an sich bekannten Auswertvorrichtung verbunden sind. Der einlaufende Guts­ trom wird durch die Übergabeeinrichtung 6 in den Einlaufspalt einer Ballenpresse 2, 3 trans­ portiert. Dabei schälen die Abstreifer 9 das Erntegut quasi von der Übergabeeinrichtung 6 ab, so daß wirksam verhindert ist, daß Erntegut durch die Scheiben 8 aufgewickelt wird und der Gutfluß in Richtung Ballenpreßraum sichergestellt ist. Da der zulaufende Erntegutstrom über die Breite betrachtet zum einen ungleichmäßig hoch ist und zum anderen ungleichmäßig dicht sein kann, werden die einzelnen Abstreifer 9 unterschiedlich stark ausgelenkt, und zwar derge­ stalt, daß ihre frei auslaufenden Enden mehr oder weniger stark in Richtung des Zylinders 7 gedrückt werden. Entsprechend der mechanischen Belastung der einzelnen Abstreifer 9 wer­ den durch die Dehnungsmeßstreifen 11 unterschiedliche elektrische Größen erzeugt, die in an sich bekannter Weise einer Auswertvorrichtung zugeleitet werden. Über diese kann dann, wie dies bereits die DE-PS 38 11 649 zeigt, das Gesamtvolumen ermittelt, die Lenkung beauf­ schlagt oder aber die das Erntegut mittig zusammenführende Schnecke axial versetzt werden. Anstatt auf die Abstreifer 9 Dehnungsmeßstreifen 11 zu kleben, wie dies die Fig. 4 zeigt, ist es natürlich auch möglich, den Abstreifern 9 Drehwinkelgeber 13 zuzuordnen.

Der Erfindungsgegenstand ist neben den erläuterten Anwendungsmöglichkeiten auch bei son­ stigen, mit Erntegut aufnehmenden Einrichtungen ausgerüsteten Erntemaschinen z. B. Aufsam­ mel-Ladewagen einsetzbar.

Claims (7)

1. Landwirtschaftliche Ballenpresse im wesentlichen bestehend aus einem Aufsamm­ ler, einer den vom Acker aufgesammelten Erntegutstrom mittig zusammenführen­ den Schnecke sowie einer den zusammengeführten Gutstrom in Richtung Ballen­ kammer leitenden Übergabeeinrichtung, die aus mehreren mit Abstand zueinander auf einem Zylinder fest aufgesetzten profilierten Scheiben besteht, wobei vor dem eigentlichen Preßraum als auslenkbare Tastbügel ausgebildete Sensoren zur Erfas­ sung des Erntegutstromes über die Breite angeordnet sind, welche mit einer Aus­ wertvorrichtung verbunden sind bzw. ist, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise in den Abstandsraum zwischen den einzelnen profilierten Scheiben (8) zwecks Verhinderung des Aufwickelns von Erntegut auf die Scheiben hineinragenden Abstreifer (9) als Tastbügel dienen, die die Auslen­ kung der einzelnen oder einzelner Abstreifer (9) erfaßt wird und den Abstreifern (9) eine Auswertvorrichtung zugeordnet ist.

2. Landwirtschaftliche Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Abstreifern (9) Dehnungsmeßstreifen (11) befestigt sind.

3. Landwirtschaftliche Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Abstreifern (9) Drehwinkelgeber (13) in Wirkverbindung stehen.

4. Landwirtschaftliche Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß jeder einzelne Abstreifer eine Meßstelle darstellt.

5. Landwirtschaftliche Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß über die gesamte Breite der Übergabeeinrichtung verteilt Abstreifer gruppen­ artig zu Meßstellen zusammengefaßt sind.

6. Landwirtschaftliche Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertvorrichtung wahlweise die Meßwerte aus den Endbereichen A und B oder die der gesamten Breite der Übergabeeinrichtung zur Anzeige bringt.

7. Landwirtschaftliche Ballenpresse im wesentlichen bestehend aus einem Aufsamm­ ler, einer den vom Acker aufgesammelten Erntegutstrom mittig zusammenführen­ den Schnecke sowie einer den zusammengeführten Gutstrom in Richtung Ballen­ kammer leitenden Übergabeeinrichtung, die aus mehreren mit Abstand zueinander auf einem Zylinder fest aufgesetzten profilierten Scheiben besteht, wobei vor dem eigentlichen Preßraum als auslenkbare Tastbügel ausgebildete Sensoren zur Erfas­ sung des Erntegutstromes über die Breite angeordnet sind, welche mit einer Aus­ wertvorrichtung verbunden sind bzw. ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Umfang der Übergabeeinrichtung mit Versatz zu den Abstreifern (9) Messerklingen in die Ringspalte zwischen zwei benachbarten Scheiben (8) eintau­ chen, deren Ausweichbewegung bei Belastung über Drehwinkelgeber ermittelt wird.