Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs.
Ein Narkosemittelverdunster mit einer Dosiereinheit, einer
Verdunsterkammer und einem die Dosiereinheit betätigenden Einstellorgan
ist aus der DE-AS 10 98 169 bekanntgeworden. Bei dem bekannten
Narkosemittelverdunster wird die Verdunsterkammer von einem Gaseinlaß
zu einem Gasauslaß mit dem mit Narkosemittel anzureichernden Gas
durchströmt. Am Einlaß und am Auslaß der Verdunsterkammer ist ein
Schieberventil vorgesehen, durch welches die Verdunsterkammer in der
Absperrposition des Einstellorgans vollständig von der Dosiereinrichtung
bzw. von dem den Verdunster durchströmenden Gasstrom abgetrennt ist.
Bei dieser Stellung des Schieberventils steht die Verdunsterkammer nur über
einen Entlüftungskanal mit der Umgebungsluft in Verbindung.
Nachteilig bei dem bekannten Narkosemittelverdunster ist, daß beim
Transport Narkoseflüssigkeit aus der Verdunsterkammer austreten kann,
wenn das Gerät gekippt wird, Narkosemittel in den Bereich der
Entlüftungsbohrung gelangt und sich während des Transportes in der
Verdunsterkammer aufgrund der durch die Narkoseflüssigkeit
verschlossenen Entlüftungsbohrung, ein Überdruck aufbaut. Da
Narkosemittel Substanzen sind, die eine vergleichsweise geringe
Siedetemperatur haben, kann ein derartiger Zustand in der
Verdunsterkammer schon durch eine Erhöhung der Umgebungstemperatur
auftreten. Wird jedoch der Narkosemittelverdunster in Betrieb genommen,
soll die Verdunsterkammer möglichst drucklos sein, wenn sie über das
Schieberventil mit dem Gasstrom verbunden wird. Eine unter Überdruck
stehende Verdunsterkammer würde beim Verbinden mit der
Dosiereinrichtung eine unkontrollierte Menge von Narkosemitteldampf in den
Gasstrom abgeben.
Von diesem Stand der Technik geht die Vorrichtung nach dem
Patentanspruch aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Narkosemittelverdunster
der genannten Art derart zu verbessern, daß beim Transport der Austritt von
gasförmigem oder flüssigem Narkosemittel aus der Verdunsterkammer
unterbunden ist und das Einschalten des Narkosemittelverdunsters unter
definierten Druckbedingungen in der Verdunsterkammer erfolgt.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im
Patentanspruch dazu angegebenen Merkmale.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß am
Einstellorgan zusätzlich zur Abschaltposition, der sogenannten Nullstellung
des Einstellorgans, eine Transportposition vorgesehen ist, in welcher das
Entlüftungsventil der Verdunsterkammer in Absperrlage geschaltet ist.
Hierdurch wird erreicht, daß die Verdunsterkammer in der Transportposition
vollständig von der Umgebung abgetrennt ist. Vorzugsweise ist die
Transportposition als der Abschaltposition vorgelagert am Einstellorgan
angeordnet. Zur Inbetriebnahme wird zunächst das Einstellorgan von der
Transportposition in die Abschaltposition gebracht und hierbei das
Entlüftungsventil in Durchlaßrichtung gebracht. Der in der
Verdunsterkammer befindliche Überdruck kann in die Umgebung oder eine
Narkosegasfortleitung entweichen. Bei einem Unterdruck in der
Verdunsterkammer erfolgt der Druckausgleich in entgegengesetzter
Richtung. Wird nun das Einstellorgan auf einen bestimmten
Konzentrationswert eingestellt, wird zunächst das Entlüftungsventil
geschlossen und dann der Gasfluß durch die Verdunsterkammer durch
Öffnen der am Eingang und Ausgang befindlichen Ventile hergestellt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt schematisch einen Narkosemittelverdunster 1 mit
einer Dosiereinheit 2, einer Verdunsterkammer 3 und einem die
Dosiereinheit 2 auf den gewünschten Konzentrationswert einstellenden
Einstellorgan 4. Der an einer Gaseintrittsöffnung 5 eintretende Gasstrom 6
wird in einen Bypass-Gasstrom 7, der über ein Bypass-Ventil bzw. Bypass-Kanal 8 direkt wieder
zu einer Gasaustrittsöffnung 9 gelangt, und einen Verdunsterkammer-
Gasstrom 10 aufgeteilt. Der Verdunsterkammer-Gasstrom 10 strömt über ein
erstes Ventil 11 in einen Einlaß 12 der Verdunsterkammer 3. Das mit
dampfförmigem Narkosemittel angereicherte Gas gelangt von einem Auslaß
13 der Verdunsterkammer 3 über ein zweites Ventil 14 zu der Dosiereinheit
2. Die Ventile 11, 12 werden über ein Verbindungselement 15 gleichzeitig
betätigt, so daß entweder eine den Verdunsterkammer-Gasstrom 10 vom
Einlaß 12 über den Auslaß 13 zur Dosiereinheit 2 leitende
Strömungsverbindung vorhanden ist, oder, wie in der Figur gezeigt, die
Verdunsterkammer 3 völlig von der Gasdurchströmung abgetrennt ist. Die
Ventile 11, 14 werden über eine Schaltnocke 16 am Einstellorgan 4 betätigt.
An die Verdunsterkammer 3 ist eine Entlüftungsleitung 17 angeschlossen,
welche über ein Entlüftungsventil 18 in die Umgebung mündet. Das
Entlüftungsventil 18 wird ebenfalls über die Schaltnocke 16 am Einstellorgan
4 betätigt.
Am Einstellorgan 4 sind verschiedene Einstellpositionen des
Narkosemittelverdunsters 1 angegeben. Diese Einstellpositionen sind eine
Transportposition 19, eine Abschalt- oder Nullposition 20 und ein Konzentrations-
Einstellbereich 21. In der Transportposition 19, die in der Figur
veranschaulicht ist, sind die Ventile 11, 14, 18 in der Absperrlage, in welcher
die Verdunsterkammer 3 völlig von der Umgebung und der
Gaseintrittsöffnung 5 und der Gasaustrittsöffnung 9 isoliert ist. Beim
Übergang von der Transportposition 19 in die Nullposition 20 wird durch die
Schaltnocke 16 das Entlüftungsventil 18 in Durchlaßrichtung geschaltet,
während die Ventile 11, 14 in der Absperrlage verbleiben. Durch das Öffnen
des Entlüftungsventils 18 kann ein in der Verdunsterkammer 3
möglicherweise durch verdampftes Narkosemittel vorliegender Überdruck,
zur Umgebung abgebaut werden. Wird das Einstellorgan 4 von der
Nullposition 20 in den Konzentrations-Einstellbereich 21 verstellt, wird durch
die Schaltnocke 16 das Entlüftungsventil 18 geschlossen und die Ventile 11,
14 werden in Durchlaßrichtung geschaltet. Es kann nun der
Verdunsterkammer-Gasstrom 10 über die Verdunsterkammer 3 zur
Dosiereinheit 2 gelangen. Durch Verändern des Öffnungsquerschnittes der
Dosiereinheit 2 über das Einstellorgan 4 wird mehr oder weniger
dampfförmiges Narkosemittel dem Bypass-Gasstrom 7 zugemischt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Narkosemittelverdunsters 1 besteht im
wesentlichen darin, daß in der Transportposition 19 die Verdunsterkammer 3
völlig von der Dosiereinheit 2 und der Umgebung abgetrennt ist, und somit
weder flüssiges noch dampfförmiges Narkosemittel beim Transport aus der
Verdunsterkammer 3 entweichen kann. Bei der Inbetriebnahme des
Narkosemittelverdunsters 1, d. h. beim Übergang von der Transportposition
19 in die Nullposition 20 wird zunächst die Verdunsterkammer 3 zur
Umgebung hin über das Entlüftungsventil 18 entlüftet. Beim Wechsel von der
Nullposition 20 in den Konzentrations-Einstellbereich 21 wird das
Entlüftungsventil 18 wieder geschlossen, und es werden die Ventile 11, 14 in
Durchlaßrichtung geschaltet. Durch die Druckentlastung der
Verdunsterkammer 3 in der Nullposition 20 ist die Verdunsterkammer 3 beim
Übergang des Einstellorgans 4 in den Konzentrations-Einstellbereich 21 auf
dem Druckniveau des Gasstroms 6 durchströmbar.