DE19613173C2 - Verfahren und Vorrichtung zur optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern aus Konturpunkten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern aus KonturpunktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern aus Konturpunkten,
die sich durch geeignete Neigung der Gewindeachse zur optischen Achse einer
Bildaufnahmeeinrichtung im Achsschnitt des Gewindes befinden.
Um berührungslos Konturpunkte im Achsschnitt eines Gewindes zu erhalten,
sind im wesentlichen zwei optische bzw. optoelektronische Verfahren bekannt.
Zum einen wird das Gewinde in der Ebene der optischen Achse der
Bildaufnahmeeinrichtung in zwei Richtungen "geschwenkt". Eine solche
Vorgehensweise ist z. B. aus der DE 34 32 057 A1 bekannt. Hierbei werden
Verkippungen derart vorgenommen, daß zunächst auf der einen Seite der
Gewindekontur parallel zum Verlauf der Gewinderille durch die Gewindelücken
gesehen werden kann und im zweiten Kippzustand die andere Seite der
Gewindekontur "eingesehen" wird. Man erreicht dabei im Schattenbild
annähernd eine Abbildung des Gewindeprofils, wenn die zwei Schwenkwinkel
jeweils dem mittleren Steigungswinkel des Gewindes entsprechen. Abgesehen
vom mechanischen Aufwand zur Realisierung der zwei Schwenkwinkeleinstel
lungen entstehen bei dieser Methode Meßfehler dadurch, daß die Schwenkwinkel
bewegung nicht exakt in der Ebene der optischen Achse der Bildaufnahme
einrichtung erfolgt, so daß praktisch nur im Drehpunkt der Schwenkbewegung
Messungen der verschiedenen Gewindedurchmesser als richtig gelten können.
Andererseits ist aus der DD 286 660 A5 zur Umgehung der o. g. Fehler eine
Lösung offenbart, die ohne jegliche Schwenkbewegung das Schattenbild des
Gewindes erfasst, indem bei senkrecht zur optischen Visierlinie angeordneter
Gewindeachse in parallel vor und hinter der Achsschnittebene definierten
Ebenen Antastpunkte gemessen werden. Diese Antastpunkte, die nicht im
Achsschnitt liegen, werden durch Kenntnis der Sollparameter der Gewindeart
korrigiert, indem aus den Sollparametern die Abstände der Parallelebenen von
der Achsschnittebene bestimmt und als Grundlage für die Ermittlung von
Korrekturwerten dienen.
Da die Fehlerkorrektur nicht ursächlich an die Messung geknüpft ist, treten bei
dieser Methode nicht quantifizierbare Fehler auf, wenn der Gewindeprüfling
von der Norm abweicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Möglichkeit zur
optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern aus Konturpunkten
zu finden, die die Fehlerquellen beim Schwenken des Gewindes vermeidet und
Konturpunkte im Achsschnitt des Gewindes ohne Korrekturwerte ermittelt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Verfahren zur
optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern aus Konturpunkten,
bei dem Gewindekonturen einer relativen Neigung zwischen der
Gewindeachse und der optischen Achse einer Bildaufnahmeeinrichtung,
bestehend aus einer Beleuchtungseinheit, einer Abbildungsoptik und einem
optoelektronischen Sensor, erzeugt werden, wobei der Neigungswinkel in
einer Ebene, die die Bildebene der Abbildungsoptik orthogonal schneidet, liegt
und der Steigung des Gewindes angepaßt wird, und bei dem die
Bildaufnahmeeinrichtung bezüglich Bildfeld und Fokussierung so eingestellt
wird, daß trotz relativer Neigung von Gewinde- und optischer Achse durch
Einhaltung eines konstanten Abbildungsmaßstabes eine geometriegetreue
Abbildung der Gewindekontur gewährleistet wird, dadurch gelöst, daß aus
Konturpunkten von mindestens zwei Gewindespitzen jeder Seite einer
abgebildeten Gewindekontur jeweils eine Bezugslinie als Einhüllende der
Gewindekontur ermittelt wird, daß aus den zwei Bezugslinien eine
Symmetrielinie als Projektion der Gewindeachse in die Gewindekontur und
der Gewindedurchmesser berechnet werden, daß entsprechend dem in
Abhängigkeit von der Gewindeart eingestellten Neigungswinkel an einer Seite
der Gewindekontur eine Meßlinie festgelegt wird, die parallel zur
Symmetrielinie die Gewindeflanken der Gewindekontur schneidet, wobei
entlang der Meßlinie in sehr guter Näherung im Achsschnitt liegende reale
Konturpunkte des Gewindeprofils in die Bildebene der
Bildaufnahmeeinrichtung abgebildet und vermessen werden und daß die
ermittelten Konturpunkte entlang der Meßlinie als Antastpunkte des
Gewindeprofils im Achsschnitt mit Konturpunkten der Bezugslinien über die
bekannten Verhältnisse am Profildreieck verknüpft werden, um die
gewünschten Gewindeparameter zu berechnen.
Für die Messung der wesentlichen Gewindeparameter, wie
Außendurchmesser, Flankendurchmesser und Flankenwinkel, wird vorteilhaft
als Neigungswinkel der (mittlere) Steigungswinkel der Gewindeflanke
eingestellt und als Meßlinie eine Parallele zur Symmetrieachse in einem
Abstand gewählt, der im wesentlichen dem halben Sollmaß des
Flankendurchmessers entspricht.
Zweckmäßig werden dann mindestens drei aufeinanderfolgende
Konturpunkte entlang der Meßlinie aufgenommen und deren Abstände als
Partialmaße der Teilung des Gewindes gemessen, wobei sich die Teilung aus
dem Maß des Gewindezahns und der Gewinderille zusammensetzt. Die
Teilung entspricht bei eingängigen Gewinden der Steigung des Gewindes.
Falls ein vollständig gemessenes Gewindeprofil (Kontur im Achsschnitt) des
Gewindes benötigt wird, ist es von Vorteil, daß der Neigungswinkel
schrittweise verändert wird, wobei der Neigungswinkel Winkelgrößen
annimmt, die zwischen den Beträgen der Steigungswinkel der Gewindeflanke
an der Gewindespitze und am Gewindegrund liegen, und daß die Meßlinie
jeweils auf eine Parallele zur Symmetrielinie innerhalb der Gewindekontur
gelegt wird, bei der der Steigungswinkel der Gewindeflanke mit dem
eingestellten Neigungswinkel übereinstimmt, so daß sukzessive Konturpunkte
aufgenommen werden, die zum Gewindeprofil im Achsschnitt gehören. Dabei
ist es vorteilhaft, bei jedem geänderten Neigungswinkel auch neben der
Meßlinie liegende Flankenpunkte anzutasten, um bei begrenzter Anzahl von
schrittweise eingestellten Neigungswinkeln eine größere Menge von nahezu
"dicht" liegenden Flankenpunkten zu erhalten.
Vorzugsweise wird die Bildaufnahmeeinrichtung gegenüber dem fest
eingespannten Gewinde gekippt, um den gewünschten Neigungswinkel
einzustellen. In einer ebenfalls zweckdienlichen Variante kann eine das
Gewinde tragende Halterungsvorrichtung gegenüber der orstfesten
Bildaufnahmeeinrichtung um den gewünschten Neigungswinkel gekippt
werden.
Die zur Gewindevermessung erfindungswesentlichen Bezugslinien werden
vorteilhaft als Ausgleichsgeraden aus mindestens zwei nicht benachbarten
Gewindespitzen jeder Seite berechnet.
Um jegliche Art von Gewindekrümmung mit zu erfassen, werden zweckmäßig
mehrere, einander zugeordnete Gewindespitzen jeder Seite für die Errechnung
zweier Ausgleichskurven als Bezugslinien verwendet, wobei die zugeordneten
Gewindespitzen als entlang der Schraubenlinie aufeinanderfolgende
Gewindespitzen im Achsschnitt zu verstehen sind.
Die o. g. Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung zur
optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern aus Konturpunkten,
in der Gewindekonturen bei einer relativen Neigung zwischen der
Gewindeachse und der optischen Achse einer Bildaufnahmeeinrichtung,
bestehend aus einer Beleuchtungseinheit, einer Abbildungsoptik und einem
optoelektronischen Sensor, abgebildet werden, wobei der Neigungswinkel in
einer Ebene, die als Bildebene der Abbildungsoptik orthogonal schneidet, liegt
und der Steigung des Gewindes angepaßt ist, und bei dem die
Bildaufnahmeeinrichtung bezüglich Bildfeld und Fokussierung so einstellbar
ist, daß trotz relativer Neigung zwischen Gewinde- und optischer Achse ein
konstanter Abbildungsmaßstab zur Gewährleistung einer geometriegetreuen
Abbildung der Gewindekontur eingehalten wird, dadurch gelöst, daß in einer
Auswerteeinheit Mittel zur Extraktion von Konturpunkten von mindestens
zwei Gewindespitzen jeder Seite der abgebildeten Gewindekontur, Mittel zur
Berechnung zweier Bezugslinien aus den Konturpunkten der Gewindespitzen
jeder Seite der Gewindekontur sowie zur Ermittlung einer Symmetrielinie
zwischen den beiden Bezugslinien als Projektion der Gewindeachse in die
Gewindekontur und zur Bestimmung des Außendurchmessers als Abstand der
zwei Bezugslinien zueinander, Mittel zur Erfassung des eingestellten
Neigungswinkels und zur Errechnung einer von der Gewindeart und dem
Neigungswinkel abhängigen Meßlinie, wobei die Meßlinie parallel zur
Symmetrielinie der Gewindekontur angeordnet ist und Schnittpunkte mit den
Flanken derjenigen Seite der Gewindekontur aufweist, bei der aufgrund der
Neigung die Konturpunkte entlang der Meßlinie in guter Näherung im
Achsschnitt des Gewindes liegen und somit Antastpunkte des Gewindeprofils
sind, und Mittel zur Verarbeitung aller Konturpunkte, die reale Antastpunkte
des Gewindeprofils sind, für die Berechnung von Gewindeparametern
vorhanden sind.
Dabei wird als Mittel zur Berechnung der Bezugslinien eine Rechnerstruktur
zur Errechnung einer Ausgleichsgeraden aus wenigstens zwei Konturpunkten
der Gewindespitzen jeder Seite der Gewindekontur eingesetzt.
Für die genauere Vermessung des Gewindes, z. B. bezüglich Achsenfehlern, ist
als Mittel zur Berechnung der Bezugslinien zweckmäßig eine Struktur zur
Errechnung eines Polynoms n-ten, vorzugsweise dritten Grades vorhanden.
Diese kann auch als Option zusätzlich zur Berechnung der Ausgleichsgerade
zuschaltbar sein.
Zur Messung der wesentlichen Gewindeparameter ist zweckmäßig eine
Steuerung zur automatischen Änderung des Neigungswinkels in Abhängigkeit
vom Soll-Steigungswinkel des Gewindes vorhanden. Diese Steuerung ist
vorzugsweise durch Eingabe des Gewindenenndurchmessers einstellbar,
indem ein metrisches Gewinde vorausgesetzt wird.
Die Steuerung ist aber auch durch einen Meßvorgang einstellbar. Dazu kann
der Neigungswinkel einerseits durch Berechnung des Steigungswinkels aus
wenigstens zwei benachbarten Gewindespitzen einer Seite der
Gewindekontur, dem Abstand der Bezugslinien zueinander und der
Gewindeart definiert werden.
Weiterhin läßt sich der Neigungswinkel ebenfalls zweckmäßig durch
Berechnung des Steigungswinkels aus wenigstens drei gegenüberliegenden
Konturpunkten von Gewindespitzen derselben Windung eines
Gewindeganges sowie der Kenntnis der Gewindeart einstellen.
Vorteilhaft ist eine erweiterte Steuerung zur schrittweisen Änderung des
Neigungswinkels einsetzbar, so daß durch schrittweise Verschiebung der
Meßlinie zwischen Gewindegrund und Gewindespitzen beliebig viele
Flankenpunkte als in guter Näherung im Achsschnitt liegende Konturpunkte
des Gewindeprofils aufnehmbar sind. Es erweist sich als nützlich, für jede
Einstellung des Neigungswinkels auch neben der Meßlinie befindliche
Flankenpunkte zu erfassen, um die Anzahl der Neigungswinkeleinstellungen
zu begrenzen.
Die Grundidee der Erfindung basiert auf der Überlegung, daß eine genaue
Vermessung eines beliebig fehlerhaften Gewindes im Konturbild (vorzugsweise
im Schattenbild) nur dann möglich ist, wenn man auf Antastpunkte im
Achsschnitt des Gewindes zugreift. Dabei kommt der Erkenntnis, daß man
dazu im wesentlichen nur eine einzige (an die Gewindeart angepaßte)
Verkippung der Gewindeachse bezüglich der optischen Achse der
Bildaufnahmeeinrichtung benötigt, eine Schlüsselrolle zu. Diese Erkenntnis
fußt darauf, daß bei gekippter Gewindeachse zwar nur eine Seite der
Gewindekontur annähernd das Gewindeprofil im Achsschnitt widerspiegelt,
jedoch die andere Seite ebenfalls eine bestimmte Menge von Konturpunkten
im Achsschnitt enthält, nämlich die Gewindespitzen. Diese Menge von
Konturpunkten wird nun erfindungsgemäß dazu verwendet, eine Bezugslinie
zu berechnen, die ein zweites Verkippen (Schwenken) des Gewindes
überflüssig macht. Mit den realen Konturpunkten der Gewindespitzen wird
nahezu fehlerfrei eine Symmetrielinie als Projektion der Gewindeachse in die
abgebildete Gewindekontur errechnet, die eine Vermessung der
Gewindeflanken der zweiten Seite der Gewindekontur erübrigt. Somit werden
Fehler vernachlässigbar, die sich ergeben, wenn die optische Achse der
Bildaufnahmeeinrichtung nicht exakt in der Ebene des Neigungswinkels der
Gewindeachse liegt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zur Realisierung des
Verfahrens angegebenen Vorrichtung ist es möglich, aus dem Konturbild eines
um einen Steigungswinkel geneigten Gewindes Konturpunkte, die in sehr
guter Näherung im Achsschnitt liegen, geometrisch zu vermessen und daraus
die interessierenden Gewindeparameter zu berechnen.
Für besonders anspruchsvolle Gewindemessung sind sogar
Komplettabtastungen des Gewindeprofils bei sukzessive verschobener
Meßlinie die radial unterschiedlichen Steigungswinkel der Gewindeflanken
möglich.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschema einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 2 eine Darstellung der erfindungsgemäß aufgenommenen
Gewindekontur mit Extraktion von im Achsschnitt liegenden
Konturpunkten
Fig. 3 einen Konturausschnitt zur Erläuterung der geometrischen
Zusammenhänge zwischen Meßgrößen und Gewindeparametern
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im wesentlichen aus den Schritten:
- - Erzeugung einer Gewindekontur bei geneigter Gewindeachse, bei der einseitig die Richtung der optischen Achse der Bildaufnahmeeinrichtung auf den (mittleren) Steigungswinkel der Gewindeflanken eingestellt wird,
- - Extraktion von im Achsschnitt liegenden Konturpunkten KC der Gewindespitzen 13 zur Berechnung von Bezugs- und Symmetrielinien 10 bzw. 11 sowie des Gewindeaußendurchmessers d,
- - Festlegung mindestens einer Meßlinie 12, die von der Gewindeart und dem Neigungswinkel von optischer Achse 4 zur Gewindeachse 2 abhängt, und Extraktion von im Achsschnitt liegenden Konturpunkten KF der Gewindeflanken 15 und
- - Verknüpfung der Konturpunkte KC der Gewindespitzen 13 mit den extrahierten Konturpunkten KF der Gewindeflanken 15 zur Berechnung der gewünschten Gewindeparameter.
Das Verfahren wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
erfindungsgemäße Vorrichtung, wie sie schematisch in Fig. 1 dargestellt ist,
beschrieben.
Ein zu vermessendes Gewinde 1, das der Einfachheit halber als metrisches
Gewinde angenommen werden soll, ohne daß das Verfahren gemäß der
Erfindung darauf beschränkt ist, wird in seiner Gewindeachse 2 in einer
Halterung 3 befestigt.
Die Halterung 3 kann prinzipiell beliebig ausgebildet sein, muß aber eine
einfache Zuordnung bzw. Definition der Lage der Gewindeachse 2 zulassen.
Dies ist insofern von Bedeutung, da die Gewindeachse 2 bezüglich der
optischen Achse 4 einer Bildaufnahmeeinrichtung definiert geneigt einstellbar
sein soll. Insofern bietet sich eine Zwei-Spitzen-Halterung an, wie in Fig. 1
angedeutet.
Dem Gewinde 1 ist erfindungsgemäß eine optische Bildaufnahmeeinrichtung,
bestehend aus Beleuchtungseinheit 5, Abbildungsoptik 6 und
optoelektronischem Sensor 7 so zugeordnet, daß ihre optische Achse 4 mit
der Gewindeachse 2 einen um einen Neigungswinkel γ von der Orthogonalen
abweichenden, einstellbaren Winkel bildet. Dabei ist lediglich eine einzige
Neigungsrichtung der zwei Achsen (Gewindeachse 2 und optischer Achse 4)
innerhalb der von ihnen aufgespannten Ebene erforderlich. Eine zweite
Neigung in entgegengesetzter Richtung - wie im Stand der Technik mit
Neigungswinkel γ üblich und notwendig - ist erfindungsgemäß entbehrlich,
aber für redundante Meßwerte durchaus zulässig und sinnvoll.
Für die Neigung der Gewindeachse 2 bezüglich der optischen Achse 4 ist es
belanglos, welche der beiden Achsen tatsächlich im Raum gekippt wird.
Entscheidend ist lediglich die genaue Bestimmung des Neigungswinkels γ als
Eingangsgröße für den Meßvorgang.
Die Bildaufnahmeeinrichtung verfügt über an sich bekannte optische Mittel
bezüglich Beleuchtungseinheit 5 und Abbildungsoptik 6, um eine geometrisch
weitgehend fehlerfreie Abbildung einer Gewindekontur 9 in die Bildebene des
optoelektronischen Sensors 7 zu realisieren. Das geschieht vorteilhaft in Form
eines Schattenbildes, ist aber ebenso durch geeigneten Auflichtkontrast
möglich. Um Fehler durch Änderung des Abbildungsmaßstabes zu vermeiden,
wird vorzugsweise mit paralleler Beleuchtung und telezentrischer
Abbildungsoptik 6 gearbeitet.
Die Bildaufnahmeeinrichtung muß bezüglich der Gewindeachse 2 so justiert
sein, daß die Ebene, die die um den Neigungswinkel γ geneigte Gewindeachse
2 und die optische Achse 4 aufspannen, die Bildebene des Sensors 7
orthogonal schneidet.
Der Neigungswinkel γ wird - wie auch schon im Stand der Technik üblich - so
eingestellt, daß auf einer der beiden Seiten der abgebildeten Gewindekontur
9, z. B. auf der linken Seite, die Umrißpunkte nahezu im Achsschnitt des
Gewindes 1 liegen. Dies ist in erster Näherung der Fall, wenn der
Neigungswinkel γ dem Steigungswinkel des Gewindes 1 entspricht.
Da der Steigungswinkel aber lediglich den mittleren Steigungswinkel der
Flankenfläche des Gewindes 1 angibt, können also nur ganz bestimmte
Punkte der Flanken 15 der Gewindekontur 9 als tatsächlich im Achsschnitt
liegende Konturpunkte KF abgebildet werden. D. h. es gibt ausschließlich
entlang einer einzigen Linie über die abgebildeten Flanken 15 der
Gewindekontur 9 im Achsschnitt liegende Konturpunkte KF der Flanken 15,
wenn die betrachtete Linie an einem Ort parallel zur Gewindeachse 2 liegt, an
dem der tatsächliche Steigungswinkel der Flankenfläche mit dem eingestellten
Neigungswinkel γ übereinstimmt.
Für ein reales (geringfügig fehlerhaftes) Gewinde 1 ist diese Linie, die
nachfolgend als Meßlinie 12 bezeichnet werden soll, innerhalb der
Gewindekontur 9 einfach und in guter Näherung richtig festgelegt, wenn von
den Normmaßen eines idealen Gewindes ausgegangen wird und man sich auf
Meßpunkte entlang der Flankendurchmesserlinie 16 beschränkt.
Es soll in diesem ersten Beispiel also von einem im voraus eingestellten
Neigungswinkel γ ausgegangen werden, der dem aus der Gewindeart
(einschließlich Gewindedurchmesser) bekannten Steigungswinkel des
Idealgewindes entspricht.
Um die oben erläuterte Meßlinie 12 in der Gewindekontur 9 richtig zu
definieren, sind - da gemäß der Darstellung in Fig. 1 nur die linke Seite des
Gewindes 1 eine in erster Näherung adäquate Übertragung in die
Gewindekontur 9 erfährt - einige zusätzliche Größen erforderlich, damit eine
analoge Abbildung der rechten Gewindeseite (durch entgegengesetzte
Einstellung des Neigungswinkels γ) vermieden werden kann.
Dazu zeigt Fig. 2 eine mit der Bildaufnahmeeinrichtung erzeugte
Gewindekontur 9. Das Grunddefizit der Gewindekontur 9 ist die fehlende
Symmetrie der Gewindeabbildung, weil die eine (rechte) Gewindeseite
verfälscht abgebildet wird. Damit fehlt der geometrische Anschluß der
Konturmeßwerte der linken Seite in bezug auf das gegenüberliegende reale
Gewindeprofil. Um diesen Mangel zu beseitigen, werden gemäß der
Erfindung zwei Bezugslinien 10 festgelegt, die aus Konturpunkten KC der
Gewindekontur 9 errechnet werden, die die Gewindespitzen 13 des Gewindes
1 beschreiben. Die Konturpunkte KC der Gewindespitzen 13 sind (ebenso wie
die entlang einer oben definierten idealen Meßlinie 12 zu extrahierenden
Konturpunkte KF der Flanken 15) echte Antastpunkte im Achsschnitt des
Gewindes 1. Das gilt auch für die verfälscht abgebildete (rechte) Seite der
Gewindekontur 9.
Erfindungsgemäß werden deshalb zunächst diejenigen Punkte der
Gewindekontur 9, die unabhängig vom Neigungswinkel γ des Gewindes 1
stets im Achsschnitt liegen - nämlich die Gewindespitzen 13 - entsprechend
dem bekannten Prinzip optischer Taster erfaßt, gespeichert und verarbeitet.
Dadurch wird durch geeignete Ausgleichs- oder Interpolationsverfahren zur
Berechnung der Bezugslinien 10 sogleich der Außendurchmesser bestimmbar
und eine Symmetrielinie 11 zwischen den Bezugslinien 10 errechnet, die der
Projektion der Gewindeachse in die Gewindekontur 9 entspricht.
Somit ist für den vorausgesetzten Fall der vorgewählten Einstellung des
Neigungswinkels γ = (mittlerer) Steigungswinkel die Meßlinie 12 parallel zur
Symmetrielinie 11 in einem Abstand A anzuordnen, der dem halben
Flankendurchmesser des idealen Gewindes 1 entspricht.
Fig. 3 zeigt die dabei auftretenden geometrischen Beziehungen und
Meßgrößen.
Da der tatsächliche Flankendurchmesser d2 (bzw. dessen Halbmesser d2/2)
vorher nicht bekannt ist, geht man - ohne einen entscheidenden Fehler zu
machen - davon aus, daß die Meßlinie 12 in einem solchen Abstand A zur
Symmetrielinie 11 anzuordnen ist, daß A der Sollgröße des halben
Flankendurchmessers d2/2 entspricht. In diesem Fall kann man annehmen, daß
die (linksseitig) abgebildete Gewindekontur 9 Flankenpunkte KF enthält, die in
sehr guter Näherung im Achsschnitt des Gewindes 1 liegen. Selbst wenn die
Meßlinie 12 am Ende nicht mit der realen Flankendurchmesserlinie 16
übereinstimmt, sind die Fehler vernachlässigbar, solange man sich in der Nähe
dieser Linie 16 bewegt.
Durch optische Antastung der Flankenpunkte KF entlang der Meßlinie 12 und
Antastung dazu benachbarter Flankenpunkte, die noch in guter Näherung im
Achsschnitt liegen, ist mittels einiger Hilfsgrößen eine Berechnung der
wesentlichen Gewindeparameter, wie Flankenwinkel α und
Flankendurchmesser d2 möglich. Der Flankendurchmesser d2 kann z. B. (wie
durch Fig. 3 unterstützt) auf nachfolgend umrissene Weise berechnet werden.
Zunächst gelten folgende einfache geometrische Beziehungen
A = A1+ d2/2 und
A1 = B - B1.
Dabei bedeutet A1 den Abstand zwischen Flankendurchmesserlinie 16 und
Meßlinie 12, B ist der Abstand zwischen Flankendurchmesserlinie 16 und dem
Schnittpunkt der Flanken an der Konturaußenseite und B1 ist der Abstand der
Meßlinie 12 zum Flankenschnittpunkt an der Gewindeaußenseite.
Weiterhin ergibt sich auf einfache Weise die Gewindeteilung (die für
eingängige Gewinde 1 der Steigung entspricht) aus den Konturpunkten KF, in
dem mindestens drei aufeinanderfolgende Schnittpunkte der Meßlinie 12 mit
den Flanken 15 zur Berechnung der Maße C1 und C2 für Gewindezahn bzw.
Gewinderille verwendet werden. Damit ergibt sich für die Steigung P des
Gewindes 1
P = C1 + C2.
Nun kann auch B berechnet werden über die geometrischen Beziehungen im
sogenannten Profildreieck eines Gewindezahns zu
womit sich
ergibt.
Für den Flankendurchmesser d2 folgt damit aus der ersten Gleichung
Die Bestimmung weiterer Gewindeparameter, wie z. B. gegebenenfalls
Teilflankenwinkel, Kerndurchmesser d3 ist auf einfache analoge Weise über
das Profildreieck möglich. Die Verwendung von Teilflankenwinkeln ist z. B.
dann heranzuziehen, wenn aufgrund der vorliegenden Gewindegeometrie
davon auszugehen ist, daß die beiden Teilflankenwinkel verschieden groß
sind.
Sollen zum Beispiel an einem metrischen Regelgewinde Kernrundung und
Kerndurchmesser d3 gemessen werden, so kann in zu Beispiel 1 analoger
Weise vorgegangen werden.
Die Gewindeachse 2 wird dazu so geschwenkt, daß der Neigungswinkel γ
dem Steigungswinkel der Flanke 15 im Gewindegrund 14 entspricht. In
diesem Fall können auf einer der beiden Gewindeseiten Oberflächenpunkte
angetastet werden, die einerseits im Gewindegrund 14 und andererseits in
guter Näherung im Achsschnitt des Gewindes 1 liegen. Die Konturpunkte, die
zur Kernrundung mit dem Radius R gehören, werden in geeigneter Weise von
den angrenzenden Flankenpunkten isoliert und einer Ausgleichsrechnung
unterworfen, die als Resultat den Radius R der Kernrundung ergibt.
Zweckmäßig ist beispielsweise die Regression eines Kreisbogens aus
hinreichend vielen Punkten.
Zur Bestimmung des Kerndurchmessers d3 wird aus Punkten der
Gewindekontur 9 auf derjenigen Seite des Gewindes 1, die in guter Näherung
im Achsschnitt abgebildet wurde, eine Kerndurchmesserlinie 17 gebildet. Dazu
werden Punkte aus der gemessenen Gewindekontur 9 ausgewählt, die am
weitesten im Gewindegrund 14 liegen, also den geringsten Abstand zur
Symmetrielinie 11 haben. Die Kerndurchmesserlinie 17 kann z. B. die
Ausgleichsgerade aus allen zur Verfügung stehenden derartigen Punkten sein,
sie kann aber beispielsweise auch durch zwei ausgewählte Gewindegründe 14
- die nicht notwendigerweise benachbart sein müssen - definiert werden oder
auf andere geeignete Weise gewonnen werden.
Die Kerndurchmesserlinie 17 liegt im Pferchzylinder des Gewindes 1. Somit
entspricht der Abstand der Kerndurchmesserlinie 17 von der Symmetrielinie 11
dem halben Kerndurchmesser d3/2.
1
Gewinde
2
Gewindeachse
3
Halterung
4
optische Achse
5
Beleuchtungseinheit
6
Abbildungsoptik
7
optoelektronischer Sensor
8
Auswerteeinheit
9
Gewindekontur
10
Bezugslinie
11
Symmetrielinie
12
Meßlinie
13
Gewindespitze
14
Gewindegrund
15
Gewindeflanke
16
Flankendurchmesserlinie
17
Kerndurchmesserlinie
A Abstand der Meßlinie von der Symmetrielinie
A1
A Abstand der Meßlinie von der Symmetrielinie
A1
Abstand der Meßlinie von der Flankendurchmesserlinie
B Abstand der Flankendurchmesserlinie vom Schnittpunkt der Flankenlinien
B1
B Abstand der Flankendurchmesserlinie vom Schnittpunkt der Flankenlinien
B1
Abstand der Meßlinie vom Schnittpunkt der Flankenlinien
C1
C1
Maß des Gewindezahns entlang der Meßlinie
C2
C2
Maß der Gewinderille entlang der Meßlinie
KC
KC
Konturpunkte der Gewindespitzen
KF
KF
Konturpunkte der Flanken
R Radius am Gewindegrund
d Außendurchmesser
d2
R Radius am Gewindegrund
d Außendurchmesser
d2
Flankendurchmesser
d3
d3
Kerndurchmesser
α Flankenwinkel
α Flankenwinkel
Claims (15)
1. Verfahren zur optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern
aus Konturpunkten, bei dem Gewindekonturen bei einer relativen Neigung
zwischen der Gewindeachse und der optischen Achse einer
Bildaufnahmeeinrichtung, bestehend aus einer Beleuchtungseinheit, einer
Abbildungsoptik und einem optoelektronischen Sensor, erzeugt werden,
wobei der Neigungswinkel in einer Ebene, die die Bildebene der
Abbildungsoptik orthogonal schneidet, liegt und der Steigung des
Gewindes angepaßt wird, und bei dem die Bildaufnahmeeinrichtung
bezüglich Bildfeld und Fokussierung so eingestellt wird, daß trotz relativer
Neigung von Gewinde - und optischer Achse durch Einhaltung eines
konstanten Abbildungsmaßstabes eine geometriegetreue Abbildung der
Gewindekontur gewährleistet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
aus Konturpunkten (KC) von mindestens zwei nicht benachbarten Gewindespitzen (13) jeder Seite einer abgebildeten Gewindekontur (9) jeweils eine Bezugslinie (10) als Einhüllende der Gewindekontur (9) ermittelt wird,
aus den zwei Bezugslinien (10) eine Symmetrielinie (11) und der Gewindeaußendurchmesser (d) berechnet werden,
entsprechend dem in Abhängigkeit von der Gewindeart eingestellten Neigungswinkel (γ) an einer Seite der Gewindekontur (9) eine Meßlinie (12) festgelegt wird, die parallel zur Symmetrielinie (11) die Gewindeflanken der Gewindekontur (9) schneidet, wobei entlang der Meßlinie (12) in guter Näherung im Achsschnitt liegende reale Konturpunkte (KF) des Gewindeprofils in die Bildebene der Bildaufnahmeeinrichtung abgebildet und vermessen werden, und
die ermittelten Konturpunkte (KF) entlang der Meßlinie (12) als Antastpunkte des Gewindeprofils im Achsschnitt mit Konturpunkten (KC) der Bezugslinien (10) über die bekannten Verhältnisse am Profildreieck verknüpft werden, um die gewünschten Gewindeparameter zu berechnen.
aus Konturpunkten (KC) von mindestens zwei nicht benachbarten Gewindespitzen (13) jeder Seite einer abgebildeten Gewindekontur (9) jeweils eine Bezugslinie (10) als Einhüllende der Gewindekontur (9) ermittelt wird,
aus den zwei Bezugslinien (10) eine Symmetrielinie (11) und der Gewindeaußendurchmesser (d) berechnet werden,
entsprechend dem in Abhängigkeit von der Gewindeart eingestellten Neigungswinkel (γ) an einer Seite der Gewindekontur (9) eine Meßlinie (12) festgelegt wird, die parallel zur Symmetrielinie (11) die Gewindeflanken der Gewindekontur (9) schneidet, wobei entlang der Meßlinie (12) in guter Näherung im Achsschnitt liegende reale Konturpunkte (KF) des Gewindeprofils in die Bildebene der Bildaufnahmeeinrichtung abgebildet und vermessen werden, und
die ermittelten Konturpunkte (KF) entlang der Meßlinie (12) als Antastpunkte des Gewindeprofils im Achsschnitt mit Konturpunkten (KC) der Bezugslinien (10) über die bekannten Verhältnisse am Profildreieck verknüpft werden, um die gewünschten Gewindeparameter zu berechnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Neigungswinkel (γ) der mittlere Steigungswinkel der
Gewindeflanke (15) eingestellt und als Meßlinie (12) eine Parallele zur
Symmetrielinie (11) in einem Abstand (A) gewählt wird, der im
wesentlichen dem halben Flankendurchmesser (d2/2) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens drei aufeinanderfolgende Konturpunkte (KF) entlang der
Meßlinie (12) aufgenommen und deren Abstände als Partialmaße der
Teilung des Gewindes (1) gemessen werden, wobei sich die Teilung des
Gewindes (1) aus dem Maß des Gewindezahns (C1) und der Gewinderille
(C2) zusammensetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (γ) schrittweise verändert wird, wobei der
Neigungswinkel (γ) Winkelgrößen annimmt, die zwischen dem
Steigungswinkel der Gewindeflanke (15) an der Gewindespitze (13) und
dem Steigungswinkel der Gewindeflanke (15) am Gewindegrund (14)
liegen, und die Meßlinie (12) jeweils auf eine Parallele zur Symmetrielinie
(11)innerhalb der Gewindekontur (9) gelegt wird, bei der der
Steigungswinkel der Gewindeflanke (15) mit dem eingestellten
Neigungswinkel (γ) übereinstimmt, so daß sukzessive Konturpunkte (KF)
aufgenommen werden, die zum Gewindeprofil im Achsschnitt gehören.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bildaufnahmeeinrichtung gegenüber dem fest eingespannten
Gewinde (1) gekippt wird, um den gewünschten Neigungswinkel (γ)
einzustellen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine das Gewinde (1) tragende Halterungsvorrichtung (3) gegenüber
der ortsfesten Bildaufnahmeeinrichtung um den gewünschten
Neigungswinkel (γ) gekippt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Bezugslinie (10) als Ausgleichsgerade von mindestens zwei nicht
benachbarten Gewindespitzen (13) errechnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß neben den Flankenkonturpunkten (KF), die sich entlang der Meßlinie
(12) als Schnittpunkte mit den Flanken (15) ergeben, zusätzlich
benachbarte Punkte der Flanken (15) angetastet werden, die noch in guter
Näherung im Achsschnitt liegen.
9. Vorrichtung zur optoelektronischen Gewinnung von Gewindeparametern
aus Konturpunkten, in der Gewindekonturen bei einer relativen Neigung
zwischen der Gewindeachse und der optischen Achse einer
Bildaufnahmeeinrichtung, bestehend aus einer Beleuchtungseinheit, einer
Abbildungsoptik und einem optoelektronischen Sensor, abgebildet
werden, wobei der Neigungswinkel in einer Ebene, die die Bildebene der
Abbildungsoptik orthogonal schneidet, liegt und der Steigung des
Gewindes angepaßt ist, und bei dem die Bildaufnahmeeinrichtung
bezüglich Bildfeld und Fokussierung so einstellbar ist, daß trotz relativer
Neigung zwischen Gewinde- und optischer Achse ein konstanter
Abbildungsmaßstab zur Gewährleistung einer geometriegetreuen
Abbildung der Gewindekontur eingehalten wird, dadurch gekennzeichnet,
daß
in einer Auswerteeinheit (8)
Mittel zur Extraktion von Konturpunkten (KC) von mindestens zwei Gewindespitzen (13) jeder Seite der abgebildeten Gewindekontur (9),
Mittel zur Berechnung zweier Bezugslinien (10) aus den Konturpunkten (KC) der Gewindespitzen (13) jeder Seite der Gewindekontur (9) sowie zur Ermittlung einer Symmetrielinie (11) zwischen den beiden Bezugslinien (10) als Projektion der Gewindeachse in die Gewindekontur (9) und zur Bestimmung des Außendurchmessers (d) als Abstand der zwei Bezugslinien (10) zueinander,
Mittel zur Einstellung und Erfassung des Neigungswinkels (γ) und zur Errechnung einer von der Gewindeart und dem Neigungswinkel (γ) abhängigen Meßlinie (12), wobei die Meßlinie (12) parallel zu zur Symmetrielinie (11) der Gewindekontur (9) angeordnet ist und Schnittpunkte mit den Flanken derjenigen Seite der Gewindekontur (9) aufweist, bei der aufgrund der Neigung die Konturpunkte (KF) entlang der Meßlinie (12) in guter Näherung im Achsschnitt des Gewindes (1) liegen und somit Antastpunkte des Gewindeprofils sind, und
Mittel zur Verarbeitung aller Konturpunkte (KF, KC), die reale Antastpunkte des Gewindeprofils sind, für die Berechnung von Gewindeparametern
vorhanden sind.
in einer Auswerteeinheit (8)
Mittel zur Extraktion von Konturpunkten (KC) von mindestens zwei Gewindespitzen (13) jeder Seite der abgebildeten Gewindekontur (9),
Mittel zur Berechnung zweier Bezugslinien (10) aus den Konturpunkten (KC) der Gewindespitzen (13) jeder Seite der Gewindekontur (9) sowie zur Ermittlung einer Symmetrielinie (11) zwischen den beiden Bezugslinien (10) als Projektion der Gewindeachse in die Gewindekontur (9) und zur Bestimmung des Außendurchmessers (d) als Abstand der zwei Bezugslinien (10) zueinander,
Mittel zur Einstellung und Erfassung des Neigungswinkels (γ) und zur Errechnung einer von der Gewindeart und dem Neigungswinkel (γ) abhängigen Meßlinie (12), wobei die Meßlinie (12) parallel zu zur Symmetrielinie (11) der Gewindekontur (9) angeordnet ist und Schnittpunkte mit den Flanken derjenigen Seite der Gewindekontur (9) aufweist, bei der aufgrund der Neigung die Konturpunkte (KF) entlang der Meßlinie (12) in guter Näherung im Achsschnitt des Gewindes (1) liegen und somit Antastpunkte des Gewindeprofils sind, und
Mittel zur Verarbeitung aller Konturpunkte (KF, KC), die reale Antastpunkte des Gewindeprofils sind, für die Berechnung von Gewindeparametern
vorhanden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Berechnung der Bezugslinien (10) eine Struktur zur
Errechnung einer Ausgleichsgeraden aus wenigstens zwei Konturpunkten
(KC) von Gewindespitzen (13) jeder Seite enthalten.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Berechnung der Bezugslinien (10) eine Struktur zur
Errechnung eines Polynoms n-ten Grades aus den Konturpunkten (KC) der
Gewindespitzen (13) jeder Seite enthalten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerung zur automatischen Einstellung des Neigungswinkels (γ)
in Abhängigkeit vom mittleren Steigungswinkel des Gewindes vorhanden
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung für den Neigungswinkel (γ) durch Eingabe des
Gewindenenndurchmessers auf den Steigungswinkel des Gewindes (1)
einstellbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung für den Neigungswinkel (γ) durch Bestimmung des
Steigungswinkels aus wenigstens zwei benachbarten Gewindespitzen (13)
einer Seite der Gewindekontur (9) dem Abstand der Bezugslinien (10) und
der Gewindeart einstellbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erweiterte Steuerung zur systematischen schrittweisen Änderung
des Neigungswinkels (γ) vorhanden ist, so daß durch schrittweise
berechnete Verschiebung der Meßlinie (12) zwischen Gewindegrund (14)
und Gewindespitzen (13) beliebig viele Konturpunkte (KF) in guter
Näherung als Konturpunkte (KF) des Gewindeprofils aufnehmbar sind.
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