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Die
Erfindung betrifft ein System mit einer Spritze und einem Griffstück mit den
Merkmalen M1 bis M6.3f.
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Spritzen
mit den Merkmalen M2a bis M2c sind weit verbreitet. Sie können von
einem Arzneimittelhersteller befüllt
und verpackt werden. Im befüllten Zustand
befindet sich der Kolben im proximalen Bereich des Glaszylinders,
so daß der
Schaft weit über das
proximale Ende des Glaszylinders hinausreicht.
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Die
Handhabung einer derartigen Spritze erfordert jedoch einige Sorgfalt.
Um die Spritze zu applizieren, muß der proximale Bereich des
Glaszylinders zwischen dem Zeigefinger und dem Mittelfinger eingeklemmt
werden, wobei sich diese Finger an dem flanschartig vorspringenden
Glasring abstützen, während der
Daumen auf das proximale Ende des Schafts drückt, um den Kolben zu bewegen.
Da der Glasring in der Regel nicht besonders groß ist, besteht die Gefahr,
daß die
Spritze zwischen den Fingern verrutscht. Aus diesem Grunde ist es
auch schwierig, den Schaft mit Feingefühl zu bewegen. Ferner sind
Kolben und Schaft nicht gegen Herausziehen aus dem Glaszylinder
gesichert, so daß die Spritze
z.B. auslaufen kann, wenn ihre Verpackung unachtsam geöffnet wird.
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Aus
der
DE 84 24 558 U1 ist
ein System mit einer Spritze und einem Griffstück mit den Merkmalen M1, M2c
bis M6.2 und M6.3b bekannt.
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In
der
DE 43 31 137 A1 ist
ein System mit einer Spritze und einem Griffstück mit den Merkmalen M1 bis
M4, M6.1 bis M6.3b und M6.3d offenbart, wobei der Kolben bestimmungsgemäß nicht
aus dem Glaszylinder herausziehbar ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige Möglichkeit zu schaffen, die
Handhabung einer Spritze der eingangs genannten Art zu erleichtern
und ihre Sicherheit zu erhöhen;
insbesondere soll das Einführen
und das Herausziehen des Kolbens in den bzw. aus dem Glaszylinder
sicher verhindert werden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein System mit einer Spritze und einem Griffstück mit den
Merkmalen M1 bis M6.3f des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Griffstück weist
eine erste, eine zweite und eine dritte Aussparung auf, die zum
seitlichen Aufschieben des Griffstücks auf die Spritze seitlich
zugänglich
sind. Die erste Aussparung ist zur Aufnahme des Glasrings eingerichtet.
Die zweite Aussparung, in die die erste Aussparung in distaler Richtung
(d.h. in Richtung auf die Spritzenkanüle zu) übergeht, dient zur Aufnahme
des proximalen Bereichs des Glaszylinders. Die dritte Aussparung,
in die die erste Aussparung in proximaler Richtung (d.h. in Richtung
weg von der Spritzenkanüle) übergeht,
ist so eingerichtet, daß sie
den Durchtritt des Schafts, nicht aber den des Kolbens ermöglicht. Ferner
weist das Griffstück
mindestens ein seitlich vorspringendes Fingeranlageelement auf.
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Das
erfindungsgemäße Griffstück kann durch
seitliches Aufschieben an einer Spritze angebracht werden. Zur Montage
ist es also nicht erforderlich, Schaft und Kolben herauszunehmen.
Das Griffstück
kann daher nach dem Befüllen
der Spritze aufgesetzt werden, so daß bisher übliche Standardverfahren zum
Füllen
der Spritzen nicht geändert
und die Produktionsanlagen nicht umgerüstet werden müssen.
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Das
mindestens eine Fingeranlageelement sorgt dafür, daß die Angriffsfläche am proximalen Ende
des Glaszylinders vergrößert wird,
weshalb die mit dem Griffstück
versehene Spritze bei der Benutzung nicht wegrutschen kann. Ferner
ist es dadurch möglich,
mittels des Schafts den Kolben mit mehr Feingefühl zu bewegen.
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Weil
die dritte Aussparung so eingerichtet ist, daß sie den Durchtritt des Schafts,
nicht aber den des Kolbens ermöglicht,
wird ein unbeabsichtigtes Herausziehen des Kolbens aus dem Glaszylinder
wirkungsvoll verhindert. Bei aufgesetztem Griffstück kann
der Kolben nur so lange in proximaler Richtung gezogen werden, bis
er am Griffstück
anschlägt.
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Die
Spritze hat einen Schaft mit einem kreuzförmigen Querschnitt. Die dritte
Aussparung weist einen Schlitz mit einer Breite auf, die nur ein
schräges Einführen der
Kreuzbalken ermöglicht,
aber geringer ist als der Durchmesser des Kolbens.
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Vorzugsweise
ist die zweite Aussparung auf den Außendurchmesser des Glaszylinders
abgestimmt und in Aufschieberichtung tiefer als der halbe Außendurchmesser
des Glaszylinders. In der Nähe der
seitlichen Öffnung
der zweiten Aussparung sind zwei gegenüberliegende Rastvorsprünge vorgesehen,
die zur Anlage am Glaszylinder bestimmt sind. Eine derartige Ausgestaltung
schafft eine einfache Möglichkeit,
das Griffstück
an der Spritze zu arretieren, damit es nicht seitlich abrutschen
kann. Der Außendurchmesser
des Glaszylinders weicht allenfalls geringfügig von seinem Sollwert ab.
Diese geringen Maßtoleranzen
sind schon deshalb erforderlich, damit der Kolben problemlos und
gegenüber
der Innenwandung des Glaszylinders abgedichtet verschoben werden
kann. Dagegen ist bei dem flanschartig vorspringenden Glasring mit
größeren Maßtoleranzen zu
rechnen. Bei der bevorzugten Ausführungsform des Griffstücks ist
daher die zur Aufnahme des Glasrings bestimmte erste Aussparung
groß genug,
um die Glasringe verschiedener Spritzen derselben Bauart im Rahmen
der Toleranzen aufnehmen zu können.
Die Rastvorsprünge
liegen dagegen an dem Glaszylinder an, dessen Außendurchmesser ziemlich präzise eingehalten
wird. So ist es möglich,
die Rastvorsprünge
mit geringem Querschnitt zu gestalten und trotzdem eine sichere
Arretierung des Griffstücks
an verschiedenen Spritzen derselben Nenngröße zu erreichen. Rastvorsprünge mit
geringem Querschnitt bieten den Vorteil, daß das Griffstück beim
Aufschieben auf die Spritze nur geringfügig deformiert werden muß, um den
Abstand zwischen den beiden gegenüberliegenden Rastvorsprüngen so groß werden
zu lassen, daß der
Glaszylinder hindurchtreten kann, bis er ganz in der zweiten Aussparung
anliegt. In diesem Zustand ist der Abstand zwischen den beiden Rastvorsprüngen geringer
als der Außendurchmesser
des Glaszylinders, so daß das Griffstück eingerastet
und damit arretiert ist.
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Vorzugsweise
sind zwei einander gegenüberliegend
angeordnete Fingeranlageelemente vorgesehen. Bei einer derartigen
Ausgestaltung kann das Griffstück
beim Handhaben der Spritze bequem zwischen Zeigefinger und Mittelfinger
einer Hand eingeklemmt werden. Ein weiterer Vorteil eines derartigen
Griffstückes
ist, daß eine
damit versehene Spritze nicht wegrollen kann, wenn sie auf einer
Unterlage abgelegt ist. Diesen Vorteil haben alle Arten von Griffstücke, deren
Umriß nicht
kreisförmig
ist. Ohne das aufgesetzte Griffstück kommt dagegen eine Spritze der
betrachteten Art leicht ins Rollen.
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Vorzugsweise
ist das Griffstück
einstückig aus
Kunststoff ausgebildet. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann
es kostengünstig
als Spritzteil hergestellt werden. Als Kunststoff eignet sich z.B.
Polyethylen, das besonders umweltfreundlich ist. Ein Griffstück aus Polyethylen
hat auch das für
die Wirkungsweise von Rastvorsprüngen
erforderliche Elastizitätsverhalten.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen in
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1 einen
Längsschnitt
durch eine Spritze mit einem aufgeschobenen erfindungsgemäßen Griffstück,
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2 eine
Ansicht des Griffstücks
von unten, d.h. bei Blick in proximaler Richtung,
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3 einen
Längsschnitt
durch das Griffstück,
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4 eine
Draufsicht auf das Griffstück
von oben, d.h. bei Blick in distaler Richtung,
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5 einen
Querschnitt durch die Spritze aus 1 entlang
der Linie V-V und
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6 einen
vergrößerten Teilquerschnitt
des auf die Spritze aufgeschobenen Griffstücks im proximalen Bereich des
Glaszylinders, der die Wirkung eines Rastvorsprungs verdeutlicht.
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In 1 ist
dargestellt, wie ein erfindungsgemäßes Griffstück 1 auf eine herkömmliche
Spritze 2 aufgesetzt ist.
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Die
Spritze 2 weist einen Glaszylinder 10 auf, der
an seinem proximalen Ende mit einem flanschartig vorspringenden
Glasring 12 versehen ist. An seinem distalen Ende geht
der Glaszylinder 10 in einen Boden über, von dem ein mit einem
Längskanal
versehenes Ansatzstück
ausgeht, das von dem Gegenstück 14 einer
Luer-Kopplung umgeben ist. Mit Hilfe der Luer-Kopplung kann eine
Kanüle
auf die Spritze 2 aufgesetzt werden.
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Im
Innenraum des Glaszylinders 10 befindet sich ein in Längsrichtung
bewegbarer Kolben, der ein Trägerteil 16 aufweist,
das von einer aus einem gummiartigen Material bestehenden Dichtung 18 umgeben
ist. Das Trägerteil 16 ist
mit einem Schaft 20 verbunden, der über das proximale Ende des
Glaszylinders 10 hinausreicht. Im Ausführungsbeispiel hat der Schaft 20 einen
kreuzförmigen
Querschnitt mit zwei Kreuzbalken 22 und 23, siehe 5.
Am proximalen Ende des Schafts 20 befindet sich eine Scheibe 24, auf
die mit dem Daumen gedrückt
wird, um den Kolben 16 in dista ler Richtung zu bewegen,
d.h. um Flüssigkeit
aus der Spritze 2 auszudrücken.
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Vorzugsweise
sind bei der herkömmlichen Spritze
der Glaszylinder 10 und der Glasring 12 einstückig gefertigt.
Das Trägerteil 16,
der Schaft 20 und die Scheibe 24 können einstückig aus
Kunststoff hergestellt sein, während
die Dichtung 18 als separates Teil vorgesehen sein kann.
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Die 2, 3 und 4 zeigen
das erfindungsgemäße Griffstück 1 in
verschiedenen Ansichten. Es ist im Ausführungsbeispiel einstückig aus Kunststoff
gefertigt, vorzugsweise aus Polyethylen.
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Seitlich
springen von dem Griffstück 1 zwei Fingeranlageelemente 30 und 31 vor.
Das Griffstück 1 weist
eine erste Aussparung 32, eine zweite Aussparung 34 und
eine dritte Aussparung 36 auf, die alle seitlich zugänglich sind,
und zwar von derselben Seite, so daß sich das Griffstück 1 seitlich
auf die Spritze 2 aufschieben läßt. Wie 1 zeigt,
bieten die Fingeranlageelemente 30 und 31 im auf
die Spritze aufgeschobenen Zustand des Griffstücks 1 eine bequeme
Handhabe, um die Spritze 2 leichter bedienen zu können. Dabei
greift z.B. der Zeigefinger der rechten Hand unter das Fingeranlageelement 30 und der
Mittelfinger unter das Fingeranlageelement 31, während der
Daumen auf die Scheibe 24 drückt, um den Kolben 16 in
distaler Richtung, also in 1 nach links,
zu bewegen.
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Die
erste Aussparung 32 ist zur Aufnahme des Glasrings 12 eingerichtet.
Sie ist so groß,
daß der
Glasring 12 auf jeden Fall hineinpaßt, auch für verschiedene Spritzen derselben
Bauart, bei denen mit fertigungsbedingten größeren Toleranzen bei den Maßen des
Glasrings 12 zu rechnen ist. In Zusammenwirkung mit dem
Glasring 12 verhindert die erste Aussparung 32,
daß das
Griffstück 1 in
Längsrichtung
von der Spritze 2 abgezogen werden kann.
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Die
erste Aussparung 32 geht in distaler Richtung in die zweite
Aussparung 34 über,
die auf den Außendurchmesser
des Glaszylinders 10 abgestimmt ist. Wie man z.B. an 2 sieht,
ist die zweite Aussparung 34 in Aufschieberichtung tiefer
als der halbe Außendurchmesser
des Glaszylinders 10. In der Nähe der seitlichen Öffnung der
zweiten Aussparung 34 (d.h. in der Darstellung gemäß 2 oben) sind
zwei gegenüberliegende
Rastvorsprünge 38 und 39 vorgesehen.
Die Rastvorsprünge 38 und 39 sind
rippenartige Vorsprünge,
die sich in Längsrichtung
erstrecken. In 6 ist am Beispiel des Rastvorsprungs 38 in
vergrößerter Ansicht
dargestellt, wie die Rastvorsprünge 38 und 39 an
der Außenwandung
des Glaszylinders 10 anliegen, wenn das Griffstück 1 auf
die Spritze 2 aufgeschoben ist. Die Rastvorsprünge 38 und 39 verhindern,
daß das
Griffstück 1 seitlich
von der Spritze 2 abfallen kann. Wenn das Griffstück 1 aufgesetzt
oder bewußt
abgezogen wird, drückt
der Glaszylinder 10 die Rastvorsprünge 38 und 39 auseinander,
d.h. das Griffstück 1 wird
dabei verbogen, wozu eine Kraft erforderlich ist. Im Ausführungsbeispiel
ist das Griffstück 1 aus
Polyethylen gefertigt, einem Kunststoff, der das für die Wirkung
der Rastvorsprünge 38 und 39 notwendige
Elastizitätsverhalten
zeigt.
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Im
Gegensatz zu dem Glasring 12 ist der Glaszylinder 10 in
der Regel mit einer hohen Maßgenauigkeit
gefertigt. Daher ist bei verschiedenen Spritzen 2 derselben
Sorte nicht mit größeren Schwankungen
im Außendurchmesser
des Glaszylinders 10 zu rechnen. Der Abstand zwischen den Rastvorsprüngen 38 und 39 kann
daher so festgesetzt werden, daß er
etwas kleiner ist als der Außendurchmesser
des Glaszylinders 10. Dann sind zum Aufschieben oder Abnehmen
des Griffstücks 1 von der
Spritze 2 keine sonderlich großen Kräfte erforderlich, andererseits
ist aber auch gewährleistet,
daß der Außendurchmesser
des Glaszylinders 10 immer größer ist als der Abstand zwischen
den Rastvorsprüngen 38 und 39.
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Die
erste Aussparung 32 geht in proximaler Richtung in die
dritte Aussparung 36 über.
Im Ausführungsbeispiel
ist die dritte Aussparung 36 als Schlitz mit der Breite
B ausgestaltet, siehe 4. Wie 5 zeigt,
kann der Schaft 20 mit den Kreuzbalken 22 und 23 so
in die dritte Aussparung 36 eingeführt werden, daß die Kreuzbalken 22 und 23 schräg liegen.
Der Durchmesser des Kolbens 16, 18 ist größer als
die Breite B. Daher kann der Kolben 16, 18 mit
dem Schaft 20 nur so lange in distaler Richtung gezogen werden,
bis der Kolben 16, 18 am Griffstück 1 anschlägt. Ein
unbeabsichtigtes Herausziehen des Kolbens 16, 18 aus
dem Glaszylinder 10 wird dadurch zuverlässig vermieden.
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Das
erfindungsgemäße Griffstück 1 kann, nachdem
eine Spritze 2 auf herkömmliche
Weise mit einer Flüssigkeit
befüllt
wurde, seitlich auf die Spritze 2 aufgeschoben werden.
Anschließend
können
die Spritze 2 und das Griffstück 1 zusammen verpackt und
an den Kunden ausgeliefert werden. Das Griffstück kann aber auch vom Kunden
auf eine Spritze 2 aufgeschoben werden, um deren Handhabung
zu erleichtern.