DE19612691C1 - Verfahren zur Gemischbildung von Luft mit flüssigem Brennstoff in einem Wirbelrohr - Google Patents
Verfahren zur Gemischbildung von Luft mit flüssigem Brennstoff in einem WirbelrohrInfo
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Description
Es ist bekannt, daß der Wärmeübergang im turbulenten Zentrifugalströmungsfeld
besonders intensiv ist (F. Schultz-Grunow, Zeitschrift "Forschung auf dem Gebiet des
Ingenieurwesens", Jahrgang 1951, Band 17, Heft 3, Seiten 65ff). Dieser Effekt sorgt in
einem Wirbelrohr nach Ranque bzw. Hilsch dafür, daß die mit Umgebungstemperatur
eintretende Luft aufgetrennt wird in zwei Luftströme, von denen der eine deutlich kälter
(bis <230K), der andere deutlich wärmer (bis <470K) als die eintretende Luft ist (R.
Hilsch, " Zeitschrift für Naturforschung", Jahrgang 1946, Band 1, Seiten 208ff). Die
erreichbaren Temperaturen hängen dabei bei gegebener Geometrie von dem Verhältnis
der austretenden warmen und kalten Luftmengen ab. Einen Überblick über neuere
Anwendungen sowie über geeignete Ausführungen des Wirbelrohrs vermittelt L. Bloos,
Zeitschrift "Die Kälte- und Klimatechnik", Nr.9/1991, Seiten 620, 621.
Weiter ist bekannt, daß die Umsetzung flüssiger Brennstoffe vollständiger abläuft, wenn
der Brennstoff vor der Umsetzung verdampft wird. Eine gewünschte vollständige Ver
dampfung des Brennstoffs vor der Umsetzung wird bisher nicht angewendet, weil die
Leistung des Brenners dabei nur ungenügend geregelt werden kann. Deshalb wird heu
te die Sprüh- oder Flammvergasung angewendet, jedoch mit dem Nachteil, daß sich
größere Brennstofftröpfchen durch die Flamme bewegen können, ohne vollständig zu
verdampfen und zu verbrennen, wodurch der Wirkungsgrad sinkt, und die gasförmigen
und festen Emissionen zunehmen. Um aber eine feine Vernebelung des Brennstoffs, wie
sie für die effektive und emissionsarme Umwandlung erforderlich ist, zu erreichen, kann
die in die Flamme eingespritzte Brennstoffmenge nicht beliebig klein sein. Deshalb be
sitzen Hausheizungen heute in der Regel so hohe Leistungen, daß sie nicht kontinuierlich
betrieben werden können. Die benötigte Heizleistung wird dabei durch intermittieren
den Betrieb des Brenners eingestellt. Dieser Betriebszustand bedingt aber im Mittel
höhere Vorlauftemperaturen, und damit auch höhere Verluste, als bei kontinuierlichem
Betrieb der Hausheizung nötig wären.
Außerdem ist bekannt, daß selbst weniger flüchtige, flüssige Brennstoffe im Zentrifu
galströmungsfeld eines Wirbelrohrs teilweise verdampft und mit Luft gemischt werden
können (DE-PS 2 87 835). Auch wird in dieser Patentschrift beschrieben, daß dem aus
dem Wirbelrohr austretenden Brennstoff/Luft-Gemisch zusätzlich Sekundärluft für ei
ne feinere Zerstäubung der noch im Gemisch enthaltenen Brennstofftröpfchen zugeführt
werden soll.
Der angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Emissionen bei der Um
wandlung flüssiger Brennstoffe in einem Brenner zu verringern, und den Brennstoffver
brauch zu reduzieren.
Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß in ein Wirbelrohr nach Ranque/Hilsch flüssi
ger Brennstoff gegeben wird. Der Brennstoff wird dabei entsprechend seinem Partial
druck von dem Trägergas aufgenommen. Weil der Partialdruck des Brennstoffs expo
nentiell mit der Temperatur steigt, können selbst wenig flüchtige Brennstoffe bei den
hohen Temperaturen, die am warmen Ende des Wirbelrohrs erreicht werden können,
ein brennbares Gemisch bilden. Das turbulente Strömungsfeld im Wirbelrohr sorgt
dabei für eine gute Vermischung von Brennstoffdampf und Trägergas.
Wenn durch geeignete Strömungsführung oder durch Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens entsprechend der Patentansprüche 2 und 3 erreicht wird, daß der Brenn
stoff das Wirbelrohr nur gasförmig verlassen kann, wird eine konstante Gemischzusam
mensetzung erreicht, solange flüssiger Brennstoff im Wirbelrohr enthalten ist. Daraus
ergeben sich mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Brennern, nämlich:
- 1. Die Brennstoffzufuhr (kontinuierlich oder intermittierend) hat keinen Einfluß mehr auf die Gemischbildung. Dies erlaubt den intermittierenden Betrieb der Pumpe für den flüssigen Brennstoff.
- 2. Die Brennstoffmenge die in den Brennraum gelangt, und damit auch die Brenner leistung, hängt nur noch von der Temperatur des warmen Endes des Wirbelrohrs ab. Diese Temperatur läßt sich aber sehr effektiv durch Variation des Verhält nisses der austretenden warmen und kalten Luftströme einstellen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, die Brennerleistung einfach zu regeln (zum Beispiel durch Drosselung des kalten Luftstroms), was einen kontinuierlichen Betrieb einer Hei zungsanlage möglich macht.
- 3. Selbst wenn sich das Gemisch beim Eintritt in die Brennkammer durch die Expan sion abkühlt, so daß Brennstoff auskondensiert, sind die entstehenden Tröpfchen deutlich kleiner und verbrennen deshalb vollständiger, als es mit herkömmlichen Brennern möglich ist.
Um den zusätzlichen Energieaufwand für die Kompression des Trägergases in sinnvollen
Grenzen zu halten, kann die Temperatur des warmen Endes des Wirbelrohrs so hoch
gewählt werden, daß das Gemisch überstoichometrisch in den Brennraum gelangt, wo
entsprechend Patentanspruch 4 Sekundärluft zugemischt wird. Dabei kann es, insbeson
dere bei wenig flüchtigen Brennstoffen, erforderlich sein, einzelne Teile der Vorrichtung
entsprechend Patentanspruch 5 durch externe Wärmezufuhr zu erwärmen. Der Vorteil
der guten Regelbarkeit geht dabei nicht verloren. Der intensive Wärmeaustausch im
turbulenten Zentrifugalfeld sorgt dabei für definierte Verhältnisse am warmen Ende
des Wirbelrohrs, egal bei welchem Temperaturniveau.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Abb. 1 dargestellt, und wird im
Folgenden näher beschrieben. Komprimiertes Trägergas (üblicherweise Luft) strömt aus
einem Druckbehälter (2) in der Nähe der Rohrwand tangential in das Wirbelrohr (1).
Eine mögliche Dosierung des Trägergases durch ein Ventil in der Zuleitung erscheint
nicht notwendig, weil der Trägergasstrom bestimmt wird durch den Zustand am Eintritt
in das Wirbelrohr, wo üblicherweise der kritische Zustand erreicht wird. Besonders
hohe Temperaturdifferenzen zwischen den beiden Enden des Wirbelrohrs ergeben sich
offenbar, wenn der Gaseintritt möglichst nahe am kalten Ende (1b) liegt. Die turbulente
Strömung im Wirbelrohr sorgt dafür, daß in der Nähe der Rohrachse ein Teil des Gases
zur Blendenöffnung am kalten Ende (1b) strömt und dabei Wärme abgibt.
Die Temperaturen an dem warmen (1a) und kalten Ende (1b) des Wirbelrohrs sind, wie
oben beschrieben, bestimmt durch das Verhältnis von warmem zu kaltem Luftstrom.
Dieses Verhältnis wird in diesem Ausführungsbeispiel bestimmt durch Drosselung des
kalten Luftstroms, wobei auch die Drosselung des warmen Luftstroms denkbar ist.
In einiger Entfernung zum kalten Ende wird durch eine kleine Öffnung (3) im Wirbel
rohr flüssiger Brennstoff gepumpt. Der Ort dieser Öffnung sollte möglichst so gewählt
werden, daß der Brennstoff nicht mit dem kalten Luftstrom in Berührung kommen
kann, weil dadurch Brennstoff mit dem kalten Luftstrom aus dem Rohr transportiert
werden würde. Andererseits sollte die Brennstoffzufuhr nicht zu nahe am warmen En
de des Wirbelrohrs liegen, um einen möglichst intensiven Stoff- und Wärmeaustausch
zwischen Trägergas und flüssigem Brennstoff zu gewährleisten. Das mit Brennstoff
gesättigte Trägergas tritt durch die Blende im warmen Ende (1a) des Wirbelrohrs in
den Brennraum (4), wo der Brennstoff umgesetzt wird. Üblicherweise wird der Eintritt
in den Brennraum eine geeignete Strömungsführung besitzen, wie sie von Gasbrennern
bekannt ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Gemischbildung von Luft mit flüssigem Brennstoff in einem Wir
belrohr, in welchem der flüssige Brennstoff und die Luft unter Einwirkung eines
turbulenten Zentrifugalfeldes gemischt und das Gemisch einem Brennraum zu
geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wirbelrohr nach Hilsch ausgebildet ist und ein warmes sowie ein ent
gegengesetztes, kaltes Ende mit jeweils verengten Öffnungsquerschnitten besitzt,
wobei dem warmen Ende das gasförmige, erwärmte Gemisch entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Austritt von flüssigem Brennstoff am warmen Ende des Wirbelrohrs
verhindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Austritt von flüssigem Brennstoff am kalten Ende verhindert, oder dort
austretender Brennstoff aufgefangen wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch am warmen Ende überstoichometrisch eingestellt ist und daß
dem Brennraum Sekundärluft zugeführt wird.
5. Vorrichtung der Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden
Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Teile des Wirbelrohrs im Bereich der Luftzufuhr, der Brennstoffzufuhr oder
das Wirbelrohr selbst separat erwärmt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19612691A DE19612691C1 (de) | 1996-03-29 | 1996-03-29 | Verfahren zur Gemischbildung von Luft mit flüssigem Brennstoff in einem Wirbelrohr |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19612691A DE19612691C1 (de) | 1996-03-29 | 1996-03-29 | Verfahren zur Gemischbildung von Luft mit flüssigem Brennstoff in einem Wirbelrohr |
Publications (1)
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---|---|
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DE19612691A Expired - Fee Related DE19612691C1 (de) | 1996-03-29 | 1996-03-29 | Verfahren zur Gemischbildung von Luft mit flüssigem Brennstoff in einem Wirbelrohr |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19612691C1 (de) |
Citations (7)
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-
1996
- 1996-03-29 DE DE19612691A patent/DE19612691C1/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z.: "Die Kälte- und Klimatechnik" Nr. 9/1991, S. 620,621 * |
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