DE19611675A1 - Luftfederanordnung - Google Patents
LuftfederanordnungInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einer Luftfederanordnung für eine Einzelradaufhängung
eines Kraftfahrzeuges. Ein bekanntes Lenkerkonzept dazu ist der Doppel-Querlenker. Dabei
sind zwei Querlenker übereinander angebracht, einer über und einer unter der Radachse. Das
Fahrzeug kann auf verschiedene Arten auf der Lenkachse abgestützt und abgefedert werden,
eine davon ist der Dreh- oder Torsionsstab aus Federstahl, eine andere ist die Luftfederung.
In der deutschen Offenlegungsschrift 28 35 865 ist ein Doppel-Querlenker mit Luftfederung
aufgezeigt. Die Anbringung der Luftfedern direkt über dem oberen Querlenker hat aber den
Nachteil, daß die Radkästen nach innen verbreitert sind und somit der verfügbare Platz
zwischen den Rädern schmäler ist. Dies ist insbesondere für Stadtbusse sehr ungünstig, da der
Durchgang im Flur zwischen den Rädern sehr schmal wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Luftfederanordnung zu schaffen, die
sich in ein modulares Konzept einfügt, in dem sich mit weitgehend gleichen Bauteilen sowohl
eine Drehstabfederanordnung als auch eine Luftfederanordnung realisieren läßt. Dabei soll die
Luftfeder an nahezu einem beliebigen Ort im Fahrzeug anordbar sein, um Bauraum zu sparen.
Insbesondere soll bei dieser Luftfederanordnung der verfügbare Platz zwischen den Rädern
nicht durch die Luftfedern beeinträchtig werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem die Querlenker und ihre
Anbringung am Rahmen identische Bauteile sind für einerseits eine Drehstab- andererseits eine
Luftfederanordnung, wobei bei der Luftfederanordnung der Drehstab durch eine
Verbindungswelle ersetzt wird, die den Querlenker ausgehend von einem der inneren, mit dem
Fahrzeugrahmen verbundenen Gelenkpunkte über einen Ausleger mit der Luftfeder verbindet,
so daß je nach Gestalt des Auslegers die Luftfeder an nahezu einem beliebigen Ort im Fahrzeug
anordbar ist und sie damit an einer für den gesamten Platzbedarf der Einzelradaufhängung
günstigen Stelle untergebracht werden kann.
Durch dieses modulare Konzept mit identischen Bauteilen für einerseits eine
Torsionsstabfederung andererseits eine Luftfederung werden die Herstellungskosten für die
Teile der Einzelradaufhängung verringert, da sie als Gleichteile in größeren Stückzahlen
gefertigt werden. Auch die Lagerhaltung gestaltet sich infolge geringerer Teilevielfalt einfacher
und kostengünstiger.
Diese Luftfederanordnung ist anwendbar auf alle luftgefederten Fahrzeuge,
insbesondere LKW, Busse, Geländewagen, PKW etc.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Fahrzeug durch ein
kombiniertes Konzept aus Luftfederung und Torsionsstabfederung abgefedert. Dabei besitzt
die Verbindungswelle eine Drehelastizität, so daß sie neben der Luftfederung einen Teil der
Federung durch ihre Torsion übernimmt.
Vorzugsweise sind der obere und der untere Querlenker nicht über einen
Achsschenkelträger verbunden, sondern direkt an dem Achsschenkel angebracht. Dadurch
wird das Gewicht des Achsschenkelträgers eingespart und die Teilevielfalt verringert. Somit
kann die Fertigung der Einzelradaufhängung kostengünstiger gestaltet werden.
Vorteilhaft ist die Luftfeder über den Ausleger und die Verbindungswelle mit dem
oberen Querlenker verbunden. Damit werden oberer und unterer Querlenker ungefähr
gleichmäßig belastet. Die Querlenker können daher insgesamt leichter gebaut werden und
damit Kosten gespart werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Luftfeder bezüglich der
Fahrzeuglängsachse so versetzt angebracht, daß sie sich in Längsrichtung gesehen vor oder
hinter einem Rad befindet. Dadurch werden die Radkästen nicht nach innen verbreitert und der
verfügbare Platz zwischen den Rädern wird nicht durch die Luftfedern eingeschränkt.
Vorzugsweise verbinden zwei Verbindungswellen und Ausleger den Querlenker
ausgehend von jeweils einem der beiden inneren, mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen
Gelenkpunkte mit jeweils einer Luftfeder. Durch diese Lastaufteilung können
Verbindungswelle, Ausleger und Luftfeder kleiner dimensioniert werden. Das Platzangebot der
Unterbringung der Luftfedern kann mit dieser zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung noch
flexibler ausgenutzt werden.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß durch die günstigeren Platzverhältnisse ein höherer
Lenkwinkeleinschlag erreicht werden kann. Insbesondere in Verbindung mit großbauenden
Luftdruckbremsen.
In einer dazu alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verbindet jeweils
eine Verbindungswelle und ein Ausleger den oberen und den unteren Querlenker ausgehend
von jeweils einem inneren, mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Gelenkpunkt mit jeweils
einer Luftfeder.
In Kombination dieser beiden Ausgestaltungen können auch drei oder vier
Verbindungswellen und Ausleger den oberen und den unteren Querlenker mit jeweils einer
Luftfeder verbinden. Durch diese Flexibilität, die Einzelradaufhängung mit einer bis vier
Luftfedern abfedern zu können, können verschiedene Typen von Einzelradaufhängungen mit
unterschiedlicher Achslast mit denselben Luftfedern ausgestattet werden. Je nach
aufzunehmender Achslast wird die Anzahl der Luftfedern ausgelegt. Dadurch können
Luftfedern und Ausleger als Gleichteile für eine Serie von Aufhängungen ausgebildet werden,
und in der Produktion Kosten gespart werden.
In einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann dabei auch eine
oder mehrere der aus Verbindungswelle, Ausleger und Luftfeder bestehenden Baugruppen
durch jeweils einen Torsionsstab ersetzt werden. Dadurch wird die Flexibilität der Kombination
der einzelnen Baukastenelemente zur Federung noch gesteigert.
Vorzugsweise sind die Luftfedern niveauregulierbar, damit das Kraftfahrzeug bei
verschiedener Beladung nicht unterschiedlich geneigt ist.
In Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht von zwei Einzelradaufhängungen;
Fig. 2 eine Aufsicht von zwei Einzelradaufhängungen von oben.
Eine Luftfeder 1 federt über einen Ausleger 2, eine Verbindungswelle 3 und einen
Querlenker 4 ein - nicht dargestelltes - Kraftfahrzeug auf einem Rad 5 ab. Die
Verbindungswelle 3 ist dabei an einem dem Rad 5 abgewandten, inneren Gelenkpunkt 4.3 des
Querlenkers 4 angebracht. Die Verbindungswelle 3 ist damit genau an der Stelle angebracht,
an der bei dem konventionellen Drehstabfederungskonzept ein Torsionsfederstab 6 befestigt
ist. Die Querlenker 4 sind als Gleichteile für Drehstabfederung wie für Luftfederung
ausgebildet. Die Luftfeder 1 ist an ihrer Unterseite mit dem Ausleger 2 und an der Oberseite
mit dem Rahmen oder der Karosserie des Kraftfahrzeuges - hier nicht dargestellt - verbunden.
Die Radaufhängung beinhaltet insgesamt zwei Querlenker 4, einen oberen Querlenker 4.1 über
der Radachse und einen unteren Querlenker 4.2 unter der Radachse. Die Verbindungswelle 3
ist mit dem oberen Querlenker 4.1 verbunden. Die Luftfeder 1 befindet sich in Längsrichtung
gesehen vor oder hinter dem Rad 5. Damit werden die Radkästen nicht durch die Luftfedern 1
nach innen verbreitert und der verfügbare Platz zwischen den Rädern wird nicht durch die
Luftfedern I eingeschränkt. Federt das Fahrzeug ein, so wird das Rad 5 gegenüber dem
Fahrzeugrahmen 7 nach oben bewegt. Die Lenker 4.1 und 4.2 erfahren damit eine
Drehbewegung um die Gelenkpunkte 4.3. Diese Drehbewegung wird über die
Verbindungswelle 3 auf den Ausleger 2 übertragen. Der Ausleger 2, an dessen Ende die
Luftfeder 1 angebracht ist, führt deshalb eine Schwenkbewegung aus, die die Unterseite der
Luftfeder 1 nach oben verschiebt. Die mit der Karosserie und dem Rahmen verbundene
Oberseite der Luftfeder 1 verschiebt sich dagegen nicht, so daß die Luftfeder 1
zusammengedrückt wird und Kraft aufnimmt.
Bezugszeichenliste
1 Luftfeder
2 Ausleger
3 Verbindungswelle
4 Querlenker
4.1 oberer Querlenker
4.2 unterer Querlenker
4.3 Gelenkpunkt
5 Rad
6 Torsionsfederstab
7 Fahrzeugrahmen
2 Ausleger
3 Verbindungswelle
4 Querlenker
4.1 oberer Querlenker
4.2 unterer Querlenker
4.3 Gelenkpunkt
5 Rad
6 Torsionsfederstab
7 Fahrzeugrahmen
Claims (10)
1. Luftfederanordnung für eine Einzelradaufhängung für ein Kraftfahrzeug mit zwei
Querlenkern (4), von denen einer über und einer unter der Radachse angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Querlenker (4) und ihre Anbringung am Rahmen identische Bauteile sind für einerseits eine
Drehstab- andererseits eine Luftfederanordnung, wobei bei der Luftfederanordnung der
Drehstab durch einen Verbindungswelle (3) ersetzt wird, die den Querlenker (4) ausgehend
von einem der inneren, mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Gelenkpunkte (4.3) über einen
Ausleger (2) mit der Luftfeder (1) verbindet, so daß, je nach Anordnung und Gestalt des
Auslegers (2) die Luftfeder (1) an nahezu einem beliebigen Ort im Fahrzeug anordbar ist und
sie damit an einer für den gesamten Platzbedarf der Einzelradaufhängung günstigen Stelle
untergebracht werden kann.
2. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Verbindungswelle (3) eine Drehelastizität besitzt, so daß sie neben der Luftfederung einen Teil
der Federung durch ihre Torsion übernimmt.
3. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der obere und der untere Querlenker (4) nicht über einen Achsschenkelträger mit dem
Achsschenkel verbunden sind, sondern direkt an dem Achsschenkel angebracht sind.
4. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftfeder (1) über den Ausleger (2) und die Verbindungswelle (3) mit dem oberen
Querlenker (4.1) verbunden ist.
5. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftfeder (1) in Längsrichtung eines Rades (5) gesehen vor oder hinter dem Rad (5)
angebracht ist.
6. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Verbindungswellen (3) und Ausleger (2) den Querlenker (4) ausgehend von jeweils einem
der beiden inneren, mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Gelenkpunkte (4.3) mit jeweils
einer Luftfeder (1) verbinden.
7. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils eine Verbindungswelle (3) und ein Ausleger (2) den oberen und den unteren Querlenker
(4) ausgehend von jeweils einem inneren, mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Gelenkpunkt
(4.3) mit jeweils einer Luftfeder (1) verbindet.
8. Luftfederanordnung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
drei oder vier Verbindungswellen (3) und Ausleger (2) den oberen und den unteren Querlenker
(4) mit jeweils einer Luftfeder (1) verbinden.
9. Luftfederanordnung nach einem der Ansprüche 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine oder mehrere der aus Verbindungswelle (3), Ausleger (2) und Luftfeder (1) bestehenden
Baugruppen durch jeweils einen Torsionsstab (6) ersetzt werden.
10. Luftfederanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftfeder (1) niveauregulierbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996111675 DE19611675A1 (de) | 1996-03-25 | 1996-03-25 | Luftfederanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996111675 DE19611675A1 (de) | 1996-03-25 | 1996-03-25 | Luftfederanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19611675A1 true DE19611675A1 (de) | 1997-10-02 |
Family
ID=7789306
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996111675 Ceased DE19611675A1 (de) | 1996-03-25 | 1996-03-25 | Luftfederanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19611675A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2058153A1 (de) | 2007-11-07 | 2009-05-13 | Goldschmitt techmobil AG | Fahrzeug mit luftgefederter Radaufhängung mit Lenkern |
DE102022208696A1 (de) | 2022-08-23 | 2024-02-29 | Zf Friedrichshafen Ag | Lenkbare Einzelradaufhängung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE922809C (de) * | 1943-01-20 | 1955-01-24 | Louis Eugene Wi Montrose-Oster | Selbststabilisierende, elastisch ausgeglichene Aufhaengung bei Fahrzeugen |
DE953228C (de) * | 1954-09-23 | 1956-11-29 | Augsburg Nuernberg A G Zweigni | Anordnung der Luftfederung bei Kraftfahrzeugen |
US4635958A (en) * | 1984-07-18 | 1987-01-13 | Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha | Automobile suspensions |
-
1996
- 1996-03-25 DE DE1996111675 patent/DE19611675A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Automobile Engineer, 8 May 1970, S.219 * |
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DE102022208696A1 (de) | 2022-08-23 | 2024-02-29 | Zf Friedrichshafen Ag | Lenkbare Einzelradaufhängung |
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