Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur relativen
Winkelverstellung einer Nockenwelle nach der im Ober
begriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
Verstellvorrichtungen dieser Art sind z. B. aus der
DE 38 10 804 C2 und der DE 39 07 077 C2 bekannt. Zu
sätzlich zu der elektromagnetischen Verstellung des
Stellkolbens wird dieser hydraulisch durch ein
4/2-Ventil verstellt. Die Verstellbuchse, über die die re
lative Winkelverstellung der Nockenwelle erfolgt, ist
dabei über eine Flanschverbindung mit einem Flansch
der Nockenwelle verbunden.
Die vorbekannten Verstellvorrichtungen sind zwar im
Vergleich zu Verstellvorrichtungen, die ein externes
Ventil aufweisen, relativ kompakt, allerdings weisen
sie noch einige Nachteile auf. So ist z. B. die Montage
der Einzelteile umständlich. Durch den Flansch an der
Nockenwelle ist diese relativ aufwendig herzustellen
und damit teuer. Darüber hinaus treten hohe Biege
spannungen am Übergang vom Flansch zur Nockenwelle zu
dem Nockenwellen-Schaft auf. Außerdem wird relativ
viel Bauraum in axialer Richtung benötigt, insbeson
dere durch einen großen Übergangsradius zwischen dem
Flansch und dem Nockenwellen-Schaft.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
weiter zu verbessern, insbesondere eine noch kompak
tere Bauweise bei relativ geringem Aufwand zu schaf
fen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale ge
löst.
Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine sehr kom
pakt bauende Vorrichtung erreicht. Dies gilt insbeson
dere für eine geringe Bauhöhe in radialer Richtung.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
relativ einfach in der Montage. Dadurch, daß der
Flansch an der Nockenwelle entfällt, kann diese ko
stengünstiger hergestellt werden. Darüber hinaus er
geben sich damit keine Probleme bezüglich Biegespan
nungen.
Die erfindungsgemäße Zentralschraube erfüllt drei
Funktionen. Zum einen stellt sie die Verbindung der
Verstellvorrichtung zur Nockenwelle her und zum ande
ren nimmt sie die Ventilfunktion wahr, denn der Steu
erkolben ist in einer Bohrung des Schraubenschaftes
angeordnet. Darüber hinaus kann die Zentralschraube
auch zur Aufnahme und zur Positionierung aller Einzel
teile der Verstellvorrichtung dienen.
Durch die Kompaktheit der Verstellvorrichtung, insbe
sondere des geringeren Bauraumes in radialer Richtung,
wird erreicht, daß das zur Verstellung erforderliche
Ölvolumen relativ gering ist, wodurch kürzere Stell
zeiten erreicht werden. Die Rückstellung der Vorrich
tung in die Grundstellung erfolgt alleine mit einer
Feder. Dadurch kann das Ventil vereinfacht werden.
Insbesondere ist es deshalb möglich, lediglich ein
Ventil mit einer 3/2-Funktion vorzusehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet auch eine hö
here Flexibilität bezüglich der Variation des Ver
stellbereiches.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig be
schriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Winkel
verstellung der Nockenwelle in einem Längs
schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in der
Fig. 1 (Teilschnitt),
Fig. 3 eine Einrichtung zur Zentrierung des Magneten
über den Anker,
Fig. 4 eine Vorrichtung in abgewandelter Bauart,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in der Fig.
4.
Die Fig. 1 zeigt die Vorrichtung zur Winkelverstellung
einer Nockenwelle gegenüber der diese antreibenden
Kurbelwelle in einer Gesamtdarstellung. Ein Antriebs
zahnrad 1 sitzt auf einer mit einer Innenverzahnung 2
versehenen Antriebshülse 3. Über eine Außenverzahnung
4 ist ein mit einer Ölbohrung 5 versehener ringförmi
ger Stellkolben 6 axial verschiebbar und verdrehbar im
Inneren der Antriebshülse 3 angeordnet.
Der Stellkolben 6 weist an seiner inneren Umfangswand
ebenfalls eine Verzahnung 7 auf, durch die er eben
falls axial verschiebbar und verdrehbar über eine wei
tere Außenverzahnung 8 mit einer Verstellbuchse 9 ver
bunden ist.
Eine, in der Fig. 1 nur teilweise dargestellte,
Nockenwelle 10 ist mit einer koaxial zur Nockenwellen
längsachse verlaufenden zentralen Bohrung 11 versehen.
Die Bohrung 11 ist als Gewindebohrung ausgebildet, in
die eine zentral gelegene Schraube 12 mit einem hohlen
Schraubenschaft 13 und einem Schraubenkopf 14 einge
schraubt ist. Neben einer zentralen Längsbohrung 15,
durch die eine Verbindung mit einem nicht dargestell
ten Tank T herstellbar ist, weist die Zentralschraube
12 eine Bohrung 16 auf, in der ein Steuerkolben 17
verschiebbar ist. Der Steuerkolben 17 ist durch eine
in einer Stufenbohrung mit geringem Durchmesser ange
ordnete Feder 18 vorgespannt.
Auf der von der Nockenwelle 10 abgewandten Seite ist
der Steuerkolben 17 mit einem Betätigungsstift 19 ver
sehen, auf dem ein Anker 20 befestigt ist. Der Anker
20 arbeitet mit einem maschinenfesten Elektromagneten 21
zusammen, der durch Schrauben 22 in seine Lage po
sitioniert wird.
Über einen nicht dargestellten Anschluß ist der Elek
tromagnet 21 mit einem ebenfalls nicht dargestellten
Steuergerät elektrisch verbunden. Beim Anlegen einer
elektrischen Spannung an den Elektromagneten 21 durch
das Steuergerät wird der rotierende Anker 20 in Rich
tung des Elektromagneten 21 bewegt und bringt dadurch
den fest mit ihm verbundenen Steuerkolben 17 gegen die
Kraft der Feder 18 aus seiner Grundstellung nach
rechts in die Arbeitsstellung, wobei eine Steuerkante
43 geöffnet und eine Rücklaufsteuerkante 44 geschlos
sen wird. Durch diese Bewegung wird eine Verbindung
mit einer Pumpe P über eine Bohrung 23 in der Nocken
welle 10, einer weiteren Axialbohrung 24 in der Ver
stellbuchse 9, durch aufgrund einer ellipsenförmigen
Bohrform in der Verstellbuchse 9 gebildeten sichel
förmige Druckräume 27 und 28, vier Radialbohrungen 42
in der Zentralschraube 12, einer Radialbohrung 26,
einen umlaufenden Kanal 25 und die Ölbohrung 5 mit
einem Kolbenraum 30 des Stellkolbens 6 geschaffen.
In der Fig. 1 ist teilweise gestrichelt der Stellkol
ben 6 in der Endarbeitsstellung dargestellt. Die Rück
stellung des Stellkolbens 6 in die Grundstellung wird
durch die Rückstellkraft einer Rückstellfeder 31 er
reicht. Ausgleichsbohrungen 32 sorgen dafür, daß sich
in dem Raum, in dem die Feder angeordnet ist, kein
Druck aufbaut bzw. ein Druckausgleich hergestellt
wird. Der Druckmittelablauf aus dem Kolbenraum 30 er
folgt über eine Steuerkante 44, einem Ölkanal 29, ei
ner Querbohrung 47 in dem Steuerkolben 17 und der
Längsbohrung 15 zum Tank T. Die Vorrichtung ist auf
der von der Nockenwelle 10 abgewandten Seite mit einem
Deckel 46 versehen.
Bei der Verstellung des Stellkolbens 6 aus der Grund
stellung in die Arbeitsstellung erfolgt aufgrund der
Schrägverzahnungen 2, 4 und 7, 8 eine Winkelverstellung
der Nockenwelle 10. Da diese Funktion und die Verstel
lung allgemein bekannt sind, wird an dieser Stelle
nicht näher darauf eingegangen. Nur beispielsweise
wird hierzu auf die eingangs genannten beiden Patent
schriften verwiesen.
Die Anordnung von insgesamt vier Radialbohrungen 42
ist deshalb notwendig, um sicherzustellen, daß ein Öl
fluß nach dem Einschrauben der Zentralschraube 12 in
die Nockenwelle 10 gegeben ist, da ja dessen genaue
Endstellung aufgrund des Gewindes nicht festliegt.
Durch die vier Radialbohrungen 42 ist auf jeden Fall
sichergestellt, daß Öl von dem Ölraum 28 über eine der
beiden unteren Radialbohrungen 42 in den Innenraum und
von da aus über die beiden oberen Radialbohrungen 42
in den Ölraum 27 zur Weiterleitung gelangen kann.
Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Antriebshülse
3 mit einem Mitnehmerzahn 33 versehen ist, der stirn
seitig aus der Antriebshülse 3 in Richtung auf die
Nockenwelle 10 ragt. Die Verstellbuchse 9 ist über der
äußeren Umfangswand mit einer randoffenen Ausnehmung
34 versehen, in die der Mitnehmerzahn 33 ragt. In der
Spätstellung bzw. der Grundstellung der Nockenwelle 10
bildet diese Einrichtung durch eine Anlage des Mitneh
merzahnes 33 an einem Umfangsanschlag 35 der Ausneh
mung 34 eine Wegbegrenzung für den Stellkolben 6.
In der Frühstellung der Nockenwelle erfolgt die Wegbe
grenzung durch einen Axialanschlag 36 des Stellkolbens
6 an der Verstellbuchse 9.
Wie aus der Fig. 1 weiter ersichtlich ist, sind die
Antriebshülse 3, der Stellkolben 6 und die Verstell
buchse 9 zwischen dem Schraubenkopf 14 und der Stirn
seite oder einem stirnseitigen Anschlag der Nockenwel
le 10 positioniert.
Wie weiterhin aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist der
Anker 20 auf seiner von der Nockenwelle 10 abgewandten
Stirnseite mit einer zentralen Einstellbohrung 37 ver
sehen. Ein nicht magnetisches Abdeckblech als Deckel
38 des Elektromagneten 21 ist ebenfalls mit einer mit
der Bohrung 37 fluchtenden Bohrung versehen. Bei der
Montage wird zur Positionierung und zur exakten Zen
trierung des Magneten 21 zum Anker 20 in die Bohrung
des Deckels 38 und des Ankers 20 ein Montagestift 39,
der an einem Rändelhalter 40 angeordnet ist, einge
führt. Aufgrund der konzentrischen Bohrung 37 kann
damit der Magnet 21 exakt positioniert durch die
Schrauben 22 befestigt werden. Durch diese Maßnahme
wird erreicht, daß man einen sehr engen Luftspalt
zwischen dem Anker 20 und dem Magneten 21 einstellen
kann, wodurch bei Beibehaltung einer gewünschten Mag
netkraft eine deutliche Verringerung der Magnetgröße
und damit eine Bauraumreduzierung und Kostenersparnis
eintritt. Nach dieser Montagehilfe durch den Montage
stift 39 wird diese nach einem Festschrauben des Ma
gneten 21 entfernt und das verbleibende Loch in dem
Deckel 38 mit einem Kunststoffpfropfen 41 (siehe Fig.
1) verschlossen.
Aus den Fig. 4 und 5 ist eine Abwandlung der in den
Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausgestaltung ersichtlich.
Grundsätzlich ist sie jedoch von fast gleichem Aufbau
und nahezu gleicher Funktionsweise weshalb zur Verein
fachung alle Bezugszeichen, bis auf diejenigen, die
die Abwandlung betreffen, weggelassen worden sind.
Während gemäß Fig. 1 bis 3 der Deckel 46 und die Zen
tralschraube 12 mit dem Schaft 13 getrennte Teile
sind, sind sie gemäß Fig. 4 und 5 ein einteiliges Bau
element. Der Ölrücklauf zum Tank T erfolgt dabei über
stirnseitig in mit dem Schaft 13 verbundenen Deckel 46
angeordneten Bohrungen 45.