DE19610684A1 - Automatische gefahrenabhängige Sensibilisierungsvorrichtung für Aufprallschutz-Einrichtungen (Airbag) an Kraftfahrzeugen - Google Patents
Automatische gefahrenabhängige Sensibilisierungsvorrichtung für Aufprallschutz-Einrichtungen (Airbag) an KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die zum Aufprallschutz der Insassen verwendeten Airbag-Einrichtungen, die sowohl im
Fronteinbau gegen direkten Frontalzusammenstoß als auch unter seitlichem Einbau in den
Türen gegen Aufprallverletzungen Anwendung finden, werden mittels elektronischer Airbag-Sensoren
im Moment der Aufprallbeschleunigung infolge Überschreiten einer empirisch
ermittelten und im System festgelegten Beschleunigungsschwelle ausgelöst.
Da dies bereits die vorliegende sowie zunehmend wirksame Crash-Situation voraussetzt
bleibt bis zur eigentlichen Schutzentfaltung des Luftsackes nur eine enorm kurze
Zeitspanne, die wiederum für die noch rechtzeitige schutzfähige Füllung mit einem
entsprechenden fluiden Medium höchste und somit sich explosionsartig ausbreitende
Treibdrücke im mitgeführten Speichervolumen erfordert.
Die Festlegungshöhe der Auslöseschwelle bedarf mithin größter Beachtung, damit
einerseits kein Verletzungsrisiko durch unkontrolliertes und explosives Entfalten des
Airbags entsteht, ausgelöst etwa schon durch leichte Rammstöße während unvorsichtigem
Einparken, welches z. B. besonders in erhöhtem Maße für Brillenträger zutreffen kann,
jedoch sollte aber auch im Crash die wirksame Schutzentfaltung des Airbags rechtzeitig
gewährleistet sein: indem die Crash-Beschleunigung möglichst schon frühzeitig: unter
möglichst niedrigen Werten, die Auslöseschwelle erreicht.
Hinzu kommt erschwerend die mangelnde Kontrollmöglichkeit des Airbags im einzelnen
Fahrzeug hinsichtlich der tauglichen Funktion in einem Crash, so daß davon ausgegangen
werden kann, daß ein haufiges Versagen vorliegt weil unkontrollierbar zu spät ausgelöst
wurde oder eben auch garnicht ausgelöst wurde.
Ein weiterer kritischer Aspekt, der für ein gelegentliches Versagen hauptsächlich
mitverantwortlich sein dürfte stellt sicherlich die Zufallskonstellation von derartigen in der
Praxis vorliegenden Crash-Bedingungen dar, wodurch nur zum Teil zutreffende Daten
empirisch gesammelt werden können.
Als gravierendstes Beispiel läßt sich sicher auf erheblich unterschiedliche kurzzeitige
Funktionsablaufe der Crash-Beschleunigung hinweisen, die sich zeigen, wenn man
beispielsweise das Fahrzeug frontal gegen eine starre, unnachgiebige Betonwand prallen
läßt oder im Vergleich dazu, das Fahrzeug gegen ein anderes Fahrzeug aufprallt, eben
unter dann sich zufällig einstellenden Bedingungen in der Nachgiebigkeit: bedingt etwa
durch die Crash-Positionen der beteiligten Fahrzeuge: desweiteren durch Fahrzeugtyp,
elastische Verformungsstrukturen, Bodenhaftung der Räder etc.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, vornehmlich die beschriebenen
Unsicherheitsfaktoren hinsichtlich der Airbag-Auslösung zu überwinden oder zumindest
weitgehend einzuschränken, die im Zusammenhang mit solchen empirisch kaum
erfaßbaren Zufallskonstellationen stehen können.
In Druckschrift DE 41 39 215 C2 wird in allgemeinem Zusammenhang auf das
funktionelle Einbeziehen eines Airbagsensors bei Fahrzeugen hingewiesen, jedoch mehr
zur Feststellung von Beschleunigungsvorgängen zur Auswertung für ein Sicherheitssignal
wie beispielsweise der automatischen Einschaltung einer Warnblinklichtanlage.
Desweiteren enthält die Druckschrift DE 42 36 395 A1 in Verbindung mit einer
sogenannten - Anordnung zur Erfassung und Anzeige von Bremsvorgängen -
u. a. einen Anwendungsvorschlag, daß auch Sicherheitseinrichtungen für
Fahrzeuginsassen an entsprechende Ausgange der Steuereinheit anzuschließen sind.
Über diese als bekannt vorauszusetzenden Möglichkeiten hinaus, welche in allgemeiner
Form eine Verbindung auch zur Airbag-Anwendung darstellen können, sind jedoch keine
spezifischen Lösungsvorschläge zu dieser besonderen, vorbeschriebenen Problematik mit
der Airbag-Auslösung enthalten.
Zur weitergehenden Behandlung dieser Problematik wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß einer insoweit bekannten Vorrichtung zur Feststellung und Auswertung von
Bremsvorgangen, in einer entsprechend kritischen Gefahrensituation, wie dies auch eine
sogenannte Panikbremsung darstellt, ein hierfür eigens vorgesehener Airbagsensor im
Ausgang nachgeschaltet sowie aktiviert wird, dessen Auslöseschwelle weitaus niedriger
liegen kann, als die des ansonsten beibehaltenen und parallel in der Steuerung liegenden
Basissensors in bewährter und beibehaltener Anwendungsfunktion.
Es dürfte sich somit als Vorteil erweisen, daß die Entfaltung des Luftsackes, falls denn der
Crash während der Panikbremsung unter der Aktivierung des zugehörigen Sensors
schließlich eintritt, wesentlich früher beginnen kann und mehr Zeit zur vollkommenen
Schutzentfaltung hat, welches bereits als Sicherheitsgewinn zu bewerten ist.
Darüberhinaus dürfte sich naturgemäß auch die Verringerung des Auslöserisikos zeigen,
resultierend aus den sich zufallig ergebenden mehr oder weniger elastischen
Crash-Bedingungen, da die auslösende Beschleunigungsschwelle dementgegen schon
bei sehr niedrigen Werten angesetzt werden kann und schließlich wieder, falls der Crash
nicht eintritt, die Deaktivierung nach Beendigung der Panikbremsung über die Steuerung
vorgenommen wird, so daß ansonsten wieder die normalen Auslösebedingungen für das
Airbagsystem gelten.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, keinen gesondert parallel geschalteten Sensor zu
verwenden, sondern statt dessen über die Steuerung im entsprechenden Falle eine
stufenmäßige Sensibilisierung des (Basis-) Airbagsensors direkt elektronisch (digital)
vorzunehmen.
Claims (2)
1. Automatische gefahrenabhängige Sensibilisierungsvorrichtung für Aufprallschutz-Einrichtungen
(Airbag) an Kraftfahrzeugen, in Verbindung mit einer entsprechenden
Vorrichtung zur Feststellung und sicherheitstechnischen Auswertung von
Bremsvorgängen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerungseinheit in einem entsprechenden Ausgang ein eigens
vorgesehener Airbagsensor nachgeschaltet wird, welcher während einer
Panikbremsung von der Steuerung aktiviert wird und dem Basis-Airbagsensor parallel
geschaltet ist und diesen in seiner Funktion im Falle eines Crashs überbrückt, so daß
diesem Zusatzsensor eine erheblich sensiblere Auslöseschwelle zugeordnet werden
kann, da auch nach Beendigung der Panikbremsung und Deaktivierung des
Zusatzsensors durch die Steuerung wieder die normalen Funktionsverhältnisse nur
mittels des Basissensors gewährleistet sind.
2. Automatische gefahrenabhängige Sensibilisierungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstatt des parallelen Zusatzsensors eine stufenweise angepaßte Auslösung
mittels entsprechender Sensibilisierung am Basis-Airbagsensor durch die Steuerung
aktiviert wird.
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- 1996-03-19 DE DE1996110684 patent/DE19610684C2/de not_active Expired - Fee Related
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