DE19610347C1 - Kabelkanalsystem für Büroeinrichtungen, insbesondere für EDV-Arbeitsplätze o. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kabelkanalsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein solches Kabelkanalsystem findet insbesondere Anwendung bei einem variablen Arbeitsplatz-Möbelsystem, wie es in DE 39 16 095 C2 beschrieben ist. Dieses bekannte Arbeitsplatz-Möbelsystem weist bereits senkrechte und waagerechte Kabelkanäle auf, die miteinander in Verbindung stehen. Dabei befindet sich der senkrechte Kabelkanal am hinteren Teil einer die Arbeitsplatte tragenden Säule, während der waagerechte Kabelkanal am hinteren Rand der Arbeitsplatte angebracht ist. Eine Veränderung des Arbeitsplatz-Möbelsystems erfordert allerdings eine entsprechende Anpassung der Kabelkanäle.

Dazu wurde bereits nach DE 91 02 735 U1 ein Kabelkanalsystem vorgeschlagen, das baukastenartig zusammengesetzt werden kann und aus zusammensteckbaren Einzelelementen besteht, nämlich aus waagerechten und senkrechten Kanalstücken, aus Zwischenstücken, aus Winkelstücken, aus Verbindungsstücken zwischen waagerechten und senkrechten Kanalstücken sowie aus Fußstücken. Dabei bestehen die waagerechten Kanalstücke aus Loch- oder Gitterblech, während die übrigen Einzelelemente aus Kunststoff bestehen.

Bei einem Arbeitsmöbel nach WO 94/16597 wird der Hohlraum eines Querträgers unter der Arbeitsplatte zur Verkabelung benutzt. Die Installation der Verkabelung ist jedoch umständlich, da der Hohlraum des Querträgers unter der Arbeitsplatte nur schwer zugänglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kabelkanalsystem zu schaffen, das schnell zusammensetzbar ist und dessen Hohlräume für die Beschickung mit Netz- und Datenkabeln sowie Steckerleisten leicht zugänglich sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in erster Linie durch die Kennzeichnungsmerkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Das erfindungsgemäße Kabelkanalsystem läßt sich fast ohne Werkzeug schnell montieren und ist auch nachträglich an EDV-Arbeitsplätzen anbringbar. Es ermöglicht die sichere Unterbringung von Steckerleisten und sonstigen Anschlußeinrichtungen beliebiger Fabrikate. Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Kabelkanalsystems ist die leichte Zugänglichkeit des Innern der Kabelkanäle bei der Installation.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigen

Fig. 1 perspektivisch in transparenter Darstellung eine Säule für Arbeits- bzw. Abstellplatten mit einem senkrechten und zwei in verschiedenen Höhen angebrachten waagerechten Kabelkanälen,

Fig. 2 in Perspektive die Befestigung von einstöckigen waagerechten Kabelkanälen an einer Arbeitsplatte,

Fig. 3 die Befestigung eines doppelstöckigen waagerechten Kabelkanals,

Fig. 4 eine andere Befestigungsmöglichkeit mit den gleichen Befestigungsstücken wie in Fig. 3,

Fig. 5 ein Endstück eines einstöckigen waagerechten Kabelkanals,

Fig. 6 den gleichen Kabelkanal wie in Fig. 5 in aufgeklapptem Zustand,

Fig. 7 einen aufgeklappten doppelstöckigen waagerechten Kabelkanal mit eingebauten Steckerleisten,

Fig. 8 einen aufgeklappten waagerechten Kabelkanal bei abgenommener und ausgeschnittener Abschlußplatte,

Fig. 9 das Einsetzen eines horizontalen Trennstegs bei aufgeklapptem Wandteil eines waagerechten Kabelkanals,

Fig. 10 das Anbringen eines senkrechten Kabelkanals an einer rechteckigen Säule,

Fig. 11 der fertig montierte senkrechte Kabelkanal mit aufgeklappter freier Schmalseite,

Fig. 12 einen vergrößerten Ausschnitt XII aus Fig. 11,

Fig. 13 die Befestigung eines senkrechten Kabelkanals an einer sternförmigen Säule und die

Fig. 14 bis 17 verschiedene Phasen des Zusammenfügens der Wandteile von waagerechten Kabelkanälen.

Fig. 1 zeigt eine rechteckige Säule 1 mit einem senkrechten Kabelkanal 2 und zwei zweistöckigen waagerechten Kabelkanälen 3, die zur Verdeutlichung transparent dargestellt sind. Power- und Dataleitungen 4 bzw. 5 können in den waagerechten Kabelkanälen 3 getrennt verlegt werden. Die Powerleitungen 4 führen zu Steckerleisten 6 und die Dataleitungen direkt zu Geräten 7 bzw. 8. Die Säule 1 hat in ihren Breitseiten Schlitze 9 zum Befestigen von Traversen (in Fig. 1 nicht sichtbar), an denen Kragarme (ebenfalls in Fig. 1 nicht dargestellt) zum Tragen von Arbeits- oder Abstellplatten 10 angebracht sind, wie in DE 39 16 095 C2 beschrieben. In den Breitseiten des senkrechten Kabelkanals 2 sind Kunststoffeinsätze 11 mit ausbrechbaren oder ausschneidbaren Wandteilstücken 12 eingerastet.

Fig. 2 zeigt zwei waagerechte Kabelkanäle 13 von einstöckiger Bauart und unterschiedlicher Länge. Die Kabelkanäle 13 sind über ein Faltenbalgstück 14 miteinander verbunden. Die waagerechten Kabelkanäle 13, die einfach auf Länge geschnitten werden können, weisen auf ihren der Arbeitsplatte 10 zugewandten Außenseiten einstückig angeformte L-förmige Führungsleisten 15 auf, in die Befestigungsstücke 16 eingeschoben werden können, die aus im wesentlichen U-förmig gebogenem Stahlblech bestehen und in ihren Schenkeln 17 zur Lotrechten schräg verlaufende Schlitze 18 aufweisen, die in Montagestellung jeweils mit Schlitzen 19 in Schenkeln 20 eines U-förmigen Kragarmes 21 für die Arbeitsplatte 10 fluchten und zusammen mit diesen Schlitzen 19 einen Flachstahlriegel 22 aufnehmen, der an beiden Enden mit je einem Stift 23 (siehe Fig. 3) gesichert wird.

Fig. 3 zeigt diese Befestigungsart für einen doppelstöckigen waagerechten Kabelkanal 3. In Fig. 3 ist auch eine Traverse 24 sichtbar, mit der der Kragarm 21 verbunden ist. Die Befestigungsstücke 16′ sind bei diesen doppelstöckigen Kabelkanälen 3 größer ausgeführt. Die gleichen Befestigungsstücke 16, 16′ können auch je nach Anwendungsfall unter einer Arbeitsplatte 10 verschraubt werden, wie in Fig. 4 dargestellt. Dazu weisen die Schenkel 17, 17′ der Befestigungsstücke 16, 16′ oben rechtwinklig nach außen gebogene Lappen 25 mit Löchern 26 für Befestigungsschrauben 27 auf.

Die waagerechten Kabelkanäle 3 und 13 weisen an ihren Enden angeschraubte Abschlußplatten 28 aus Kunststoff mit an Abreißstegen ausschneidbaren Wandteilstücken 29, 30 auf, wie in Fig. 5 an einem einstöckigen waagerechten Kabelkanal 13 demonstriert. Fig. 5 zeigt außerdem einen hochklappbaren Deckel 31, der im geschlossenen Zustand einen Spalt 32 (siehe auch Fig. 2 und 3) für den Austritt der Leitungen 4, 5 freiläßt (siehe z. B. Fig. 1).

Fig. 6 zeigt, daß scharnierartig miteinander verbundene Wandteile 33, 34 mitsamt Deckel 31 des waagerechten Kabelkanals 13 aufgeklappt werden können, so daß Anschlußelemente wie die Steckerleisten 6 (Fig. 1) bequem in T-Nuten 35 mit Schrauben und Muttern befestigt werden können, wie insbesondere Fig. 7 zeigt. Dies gilt sowohl für die einstöckigen Kabelkanäle 13 (Fig. 6) als auch für die doppelstöckigen Kabelkanäle 3 (Fig. 7 und 8).

Fig. 9 zeigt, wie ein horizontaler Trennsteg 31′ eingesetzt werden kann. Dieser dient der Trennung von unterschiedlichen Kabelbündeln.

Die Fig. 10, 11 und 12 zeigen die Befestigung des senkrechten Kabelkanals 2 an der rechteckigen Säule 1. Der Kabelkanal 2 weist an seiner der Säule 1 zugewandten Schmalseite 36 einstückig angeformte Führungsleisten 37 zum Einschieben eines oberen Haltestücks 38 und eines unteren Haltestücks 39 auf. Das obere Haltestück 38 greift in einen entsprechenden Schlitz 40 der Säule 1 ein, während sich das untere Haltestück 39 in einem Säulenfuß festsetzt, aber mit einem Schraubendreher o. dgl. zum Demontieren des senkrechten Kabelkanals 2 aus seiner Verriegelungsstellung (Fig. 12) angehoben werden kann, wenn die der Säule 1 abgewandte, deckelartig angelenkte Schmalseite 42 des senkrechten Kabelkanals 2 aufgeklappt ist.

Wie Fig. 13 zeigt, sind für die Befestigung des senkrechten Kabelkanals 2 an einer im Querschnitt sternförmigen Säule 43, die ebenfalls wie die Säule 1 Einsteckschlitze 9 für Traversen 24 (Fig. 3) in mehreren Umfangsflächen aufweist, Haltestücke 44 vorgesehen, die jeweils aus einem Einschubteil 45 zum Einschieben in die Führungsleisten 37 des Kabelkanals 2 und einem Hakenteil 46 zum Einhängen in die Schlitze 9 der Säule 43 bestehen.

Die Fig. 14 bis 17 zeigen jeweils im Querschnitt, wie die einzelnen Wandteile der waagerechten Kabelkanäle 3, 13 scharnierartig zusammengesetzt werden. Die Fig. 14 bis 17 sprechen für sich und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung. Alle Wandteile der Kabelkanäle 2, 3, 13 sind Leichtmetall-Strangpreßprofile.

Ein Halteprofil 13′ wird sowohl beim einstöckigen Kabelkanal 13 (siehe Fig. 14, 15) als auch beim zweistöckigen Kabelkanal 3 verwendet, so daß ein nachträgliches Umrüsten von einstöckig auf zweistöckig möglich ist.

Bezugszeichenliste

1 Säule
2 senkrechter Kabelkanal
3 waagerechte Kabelkanäle (doppelstöckig)
4 Powerleitungen
5 Dataleitungen
6 Steckerleisten
7 Geräte
8 Geräte
9 Schlitze in 1
10 Arbeits- oder Abstellplatte
11 Kunststoffeinsätze
12 ausschneidbare Wandteilstücke von 11
13 waagerechte Kabelkanäle (einstöckig)
13′ Halteprofil für 3 und 13
14 Faltenbalgstück
15 L-förmige Führungsleisten für 16 und 16′
16, 16′ Befestigungsstücke für 13 bzw. 3
17, 17′ Schenkel von 16 und 16′
18 Schlitze in 17
19 Schlitze in 20 von 21
20 Schenkel von 21
21 Kragarm
22 Flachstahlriegel für 16, 16′
23 Stifte für 22
24 Traverse
25 abgewinkelte Lappen von 17, 17′
26 Löcher für 27
27 Befestigungsschrauben für 16
28 Abschlußplatten an 3 und 13
29 Wandteilstücke von 28 (ausschneidbar)
30 Wandteilstücke von 28 (ausschneidbar)
31 Deckel von 3, 13
31′ horizontaler Trennsteg
32 Spalt für 4 und 5
33 Wandteile von 3, 13
34 Wandteile von 3, 13
35 T-Nuten für 6
36 Schmalseite zu 1 von 2
37 Führungsleisten für 38 und 39
38 oberes Haltestück für 2
39 unteres Haltestück für 2
40 Schlitz in 1
41 Säulenfuß
42 freie Schmalseite von 2 (deckelartig)
43 sternförmige Säule
44 Haltestücke für 2
45 Einschubteil von 44
46 Hakenteil von 44

Claims (6)

1. Kabelkanalsystem für Büroeinrichtungen, insbesondere für EDV-Arbeitsplätze o. dgl., mit waagerechten und senkrechten Kabelkanälen, die miteinander verbunden sind, wobei die waagerechten Kabelkanäle am hinteren Rand einer Arbeitsplatte und die senkrechten Kabelkanäle am hinteren Teil einer die Arbeitsplatte tragenden Säule befestigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Kabelkanäle (2) aus einem oder mehreren stranggepreßten Leichtmetall-Hohlprofil bestehen, das in die Breitseiten eingerastete Kunststoffeinsätze (11) mit über Abreißstege herausbrechbaren oder herausschneidbaren Wandteilstücken (12) aufweist und dessen freie Schmalseite (42) deckelartig aufklappbar ist, und daß die waagerechten Kabelkanäle (3, 13) aus mehreren scharnierartig miteinander verbundenen stranggepreßten Wandteilen (33, 34) bestehen, die an ihren Innenseiten durch einstückig angeformte L-förmige Rippen gebildete T-Nuten (35) zum Befestigen von Steckerleisten (6) o. dgl. aufweisen und von denen die der Arbeitsplatte (10) zugewandten Wandteile auf ihrer Außenseite mit einstückig angeformten L-formigen Führungsleisten (15) zum Einschieben von Befestigungsstücken (16, 16′) versehen sind.

2. Kabelkanalsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Säule (1, 43) zugewandte Schmalseite (36) des senkrechten Kabelkanals (2) auf ihrer Außenfläche ebenfalls einstückig angeformte Führungsleisten (37) zum Einschieben von Haltestücken (38, 39, 44) aufweist und daß die Haltestücke (38, 39, 44) jeweils in entsprechende Schlitze (40, 9) der Säule (1, 43) bzw. eines Säulenfußes (41) eingreifen.

3. Kabelkanalsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Befestigungsstück (16, 16′) für die waagerechten Kabelkanäle (13, 3) im wesentlichen U-förmig aus Stahlblech gebogen ist, wobei dessen Grundplatte mit vorspringenden Rändern in den L-förmigen Führungsleisten (15) verschiebbar geführt ist und dessen Schenkel (17, 17′) zur Lotrechten schräg verlaufende Schlitze (18) aufweisen, die in Montagestellung mit Schlitzen (19) in Schenkeln (20) jeweils eines U-förmigen, mit einer Traverse (24) verbundenen Kragarmes (21) für die Arbeitsplatte (10) fluchten und zusammen mit diesen Schlitzen (19) einen Flachstahlriegel (22) aufnehmen, der an beiden Enden mit Stiften (23) zu sichern ist.

4. Kabelkanalsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (17, 17′) des U-förmigen Befestigungsstücks (16, 16′) oben rechtwinklig nach außen gebogene Lappen (25) mit Löchern (26) für Befestigungsschrauben (27) aufweisen.

5. Kabelkanalsystem nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die waagerechten Kabelkanäle (3, 13) an ihren Enden verschraubbare Abschlußplatten (28) mit an Abreißstegen ausschneidbaren Wandteilstücken (29, 30) aufweisen.

6. Kabelkanalsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Eckbereichen die waagerechten Kabelkanäle (3, 13) über aus elastischem Kunststoff bestehende Faltenbalgstücke (14) miteinander verbunden sind.