DE19610101A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kalibrierung eines Lichtleitfaserbündels - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Kalibrierung eines Lichtleitfaserbündels

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kalibrierung eines Lichtleitfaserbündels für die Infor­ mationsübertragung.
Zur Informationsübertragung mittels Lichtleitern werden in der Regel Lichtleitfaserbündel verwendet, deren Lichtleitfa­ sern möglichst parallel zueinander sind. Derartige Faserbün­ del sind aufwendig herzustellen und weisen hinsichtlich ihrer Gestaltung eine verminderte Flexibilität auf. Bei der Bildübertragung über Lichtleitfaserbündel führen Abweichun­ gen von der Parallelität zu Bildfehlern. Bei einer willkür­ lichen Anordnung der Lichtleitfasern an den jeweiligen Enden kann ohne weitere Maßnahmen kein erkennbares Bild übertragen werden. In einem solchen Fall muß das eingekoppelte Bild aus den auskoppelseitig empfangenen Informationen rekonstruiert werden. Hierzu ist es notwendig, daß die Faserenden am ein­ koppelseitigen Ende des Lichtleitfaserbündels den Faserenden am auskoppelseitigen Ende zugeordnet werden können. Auch für die Übertragung sonstiger Daten und Signale muß eine solche Zuordnung gegeben sein.
Aus der DE 43 18 140 A1 ist ein Verfahren bekannt, das es erlaubt, die einkoppelseitigen Koordinaten der einzelnen Lichtleitfasern den auskoppelseitigen Koordinaten zuzuord­ nen. Hierzu wird Licht an der Einkoppelseite des Faserbün­ dels eingekoppelt und die Auskoppelseite mit einer Kamera betrachtet. Mit Hilfe einer Bildverarbeitung werden die aus­ koppelseitigen Faserenden in dem von der Kamera aufgenomme­ nen Bild voneinander separiert und ihre Koordinaten ermit­ telt. Zur Bestimmung der einkoppelseitigen Koordinaten wird vor der Einkoppelseite eine Blende verfahren, die das zunächst beleuchtete Einkoppelende schrittweise abschattet. Dies geschieht nacheinander in zueinander senkrecht stehen­ den Richtungen. Während der Bewegung der Blende wird an der Auskoppelseite festgestellt, bei welcher Blendenposition eine bestimmte Lichtleitfaser abdunkelt. Die entsprechenden Blendenpositionen ergeben dann die einkoppelseitigen Koordi­ naten der betrachteten Lichtleitfaser, so daß anschließend eine Zuordnung der einkoppelseitigen zu den auskoppelseiti­ gen Koordinaten der Lichtleitfasern möglich ist. Hieraus wird eine Zuordnungstabelle erstellt, mit deren Hilfe aus der am auskoppelseitigen Ende des Faserbündels erhaltenen Lichtinformation das eingekoppelte Bild rekonstruiert werden kann.
Des weiteren ist aus der DE 40 42 317 A1 ein Verfahren zur Zuordnung der einkoppelseitigen zu den auskoppelseitigen En­ den der Lichtleitfasern bekannt. Hier werden ebenfalls be­ wegte Blenden vor der Einkoppelseite des Faserbündels ver­ fahren, um eine Zuordnung der Lichtleitfaserenden zueinander zu ermöglichen.
Die vorbeschriebenen Verfahren weisen insbesondere Nachteile hinsichtlich des Zeitaufwandes und der Reproduzierbarkeit auf. Die Blenden werden in Schrittweiten verfahren, die etwa dem halben Durchmesser einer Lichtleitfaser entsprechen, weshalb bei gängigen Faserbündeln etwa zweitausend Aufnahmen abgespeichert und verarbeitet werden müssen. Sämtliche Stö­ rungen, die während der Kalibrierung auftreten, haben nega­ tiven Einfluß auf das Ergebnis und verringern die Qualität der rekonstruierten Bilder. Des weiteren führen auch die me­ chanische Bewegung und die Ungenauigkeiten bei der Grundein­ stellung der Blende zu Problemen hinsichtlich der Reprodu­ zierbarkeit der Kalibrierung.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzu­ stellen, mit denen die Kalibrierung mit gegenüber dem Stand der Technik geringerem Zeitaufwand und höherer Reproduzier­ barkeit durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem
  • a) die auskoppelseitigen Koordinaten der einzelnen Licht­ leitfasern bestimmt werden,
  • b) eine Folge unterschiedlich strukturierter Bilder in das Lichtleitfaserbündel eingekoppelt wird, wobei
  • aa) die Struktur jedes Bildes jeweils durch vorgegebene zusammenhängende Bereiche diskreter Grauwerte gebil­ det wird und
  • bb) die Strukturen derart gewählt werden, daß durch die Folge der Bilder das einkoppelseitige Ende ab­ deckende, zusammenhängende Zonen gebildet werden, von denen jede eine andere Grauwertfolge aufweist,
  • c) gleichzeitig zu jedem eingekoppelten Bild für jede Lichtleitfaser der am auskoppelseitigen Ende austretende Grauwert protokolliert wird,
  • d) aus den gemäß Merkmal c) ermittelten Grauwertfolgen die einkoppelseitigen Koordinaten der jeweiligen Lichtleit­ faser bestimmt werden, wobei als einkoppelseitige Koor­ dinaten die Koordinaten der die jeweilige Grauwertfolge erzeugenden Zone genommen werden, und
  • e) in einer Zuordnungstabelle die einkoppelseitigen Koordi­ naten der Lichtleitfasern den zugehörigen auskoppelsei­ tigen Koordinaten zugeordnet werden.
Die Verwendung strukturierter Bilder erlaubt es, auf mecha­ nisch bewegte Blenden völlig zu verzichten, wodurch auf die Blendenbewegung basierende Ungenauigkeiten völlig vermieden werden und die Anfälligkeit des Kalibrierungsverfahrens ge­ genüber störenden Einflüssen aus der Umgebung sinkt. Zudem kommt man bei einer geeigneten Wahl der Bildstruktur mit ei­ ner wesentlich geringeren Anzahl von Aufnahmen aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt wer­ den, daß die Flächen der Zonen jeweils der Fläche des Quer­ schnitts der Lichtleitfasern entsprechen.
Die Größe der Zonenflächen definiert das Auflösungsvermögen für ein durch das Faserbündel übermitteltes, zu rekonstruie­ rendes Bild. Das Auflösungsvermögen ist aber auch durch die Querschnittsfläche der Lichtleitfasern begrenzt, so daß eine Anpassung der Zonenflächen an die Querschnittsfläche der Lichtleitfasern eine maximale Auflösung ergibt.
Weiterhin ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren so durchzuführen, daß zur Erstellung der Bildfolge von einem Bild mit n jeweils einen anderen Grauwert aufweisenden Be­ reichen ausgegangen wird und iterativ für jedes weitere Bild jeder Bereich in n Teilbereiche geteilt wird, denen dann je­ weils ein anderer der n Grauwerte zugewiesen wird.
Je höher die Zahl n, um so geringer ist die nötige Anzahl strukturierter Bilder um die die einkoppelseitigen Koordina­ ten definierenden Zonen auf die Größe des Querschnitts der in der Objektebene abgebildeten Lichtleitfasern zu bringen.
Es ist vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren so auszu­ führen, daß zwei Grauwerte verwendet werden.
Dabei bieten sich Bilder mit schwarzen und weißen Bereichen an, wodurch die Zuordnung der Lichtleitfasern zu bestimmten Bereichen einfacher wird.
Es ist auch vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß zwei Bereiche mit unterschiedlichen Grau­ werten entlang einer Gerade aneinandergrenzen und die Gerade parallel zu einer der zu bestimmenden Koordinatenrichtungen ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, daß nach der Bestimmung der X-Koordinaten zur Bestimmung der Y-Koordinaten dieselben strukturierten Bilder um 90° um ihre Normalenachse gedreht erneut eingekop­ pelt werden.
Schließlich ist auch vorteilhaft, das erfindungsgemäße Ver­ fahren so auszuführen, daß die Folge der strukturierten Bil­ der EDV-gesteuert über einen Bildschirm eingekoppelt wird.
Die vorgenannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem
  • a) die auskoppelseitigen Koordinaten der einzelnen Licht­ leitfasern bestimmt werden,
  • b) mindestens ein farbstrukturiertes Bild in das Lichtleitfaserbündel eingekoppelt wird, wobei das Bild ein zweidimensionales Farbfeld aufweist, in dem jeder Farbwert nur einmal vorkommt,
  • c) gleichzeitig für jede Lichtleitfaser der am auskoppel­ seitigen Ende austretende Farbwert festgestellt wird,
  • d) aus den gemäß Merkmal c) ermittelten Farbwerten die ein­ koppelseitigen Koordinaten der jeweiligen Lichtleitfaser bestimmt werden, wobei als einkoppelseitige Koordinaten die Koordinaten des den jeweiligen Farbwert erzeugenden Punktes des Farbfeldes genommen werden, und
  • e) in einer Zuordnungstabelle die einkoppelseitigen Koordi­ naten der Lichtleitfasern den zugehörigen auskoppelsei­ tigen Koordinaten zugeordnet werden.
Bei diesem Verfahren kann man die gewünschte Zuordnungsta­ belle aus einem einzigen farbstrukturierten Bild erhalten, wodurch der Zeitaufwand für die Kalibrierung der Lichtlei­ tereinheit auf ein Minimum reduziert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt wer­ den, daß das Farbfeld aus Farbelementen konstanter Farbe zu­ sammengesetzt ist, deren Fläche der Fläche des Querschnitts der Lichtleitfasern entspricht.
Des weiteren kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft auch so ausgeführt werden, daß die einzige eingesetzte Farbe grau ist.
Weiterhin kann dieses erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft auch so ausgeführt werden, daß die auskoppelseitigen Koordi­ naten der einzelnen Lichtleitfasern während der Einkopplung des farbstrukturierten Bildes bestimmt werden, indem am aus­ koppelseitigen Ende das eingekoppelte Licht erfaßt wird, die einzelnen Lichtleitfasern separiert und die Mittelpunkte der Lichtleitfasern ermittelt werden.
Auf diese Weise werden während einer einzigen Einkopplung des farbstrukturierten Bildes sowohl die auskoppelseitigen als auch die einkoppelseitigen Koordinaten der einzelnen Lichtleitfasern bestimmt. Gleichzeitig ist auch die Zuord­ nung der auskoppelseitigen zu den einkoppelseitigen Koordi­ naten gegeben.
Sowohl bei der Verwendung der strukturierten als auch der farbstrukturierten Bilder können die jeweiligen Verfahren so ausgeführt werden, daß die strukturierten bzw. farbstruktu­ rierten Bilder von einer Objektebene aus über eine Einkop­ peloptik in das einkoppelseitige Ende des Lichtleitfaserbün­ dels eingekoppelt werden.
Bei den erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch vorteilhaft, die einkoppelseitigen Koordinaten der Lichtleitfasern in der durch die Einkoppeloptik gegebenen Abbildungen des einkop­ pelseitigen Endes auf die Objektebene zu bestimmen sowie das auskoppelseitige Ende des Lichtleitfaserbündels über eine Auskoppeloptik auf eine Bildebene abzubilden und die auskop­ pelseitigen Koordinaten der Lichtleitfasern in der durch die Auskoppeloptik gegebenen Abbildung des auskoppelseitigen En­ des auf die Bildebene zu bestimmen.
Wenn die einkoppelseitigen (auskoppelseitigen) Koordinaten der Lichtleitfaserenden in der Objektebene (Bildebene) der Einkoppeloptik (Auskoppeloptik) bestimmt werden, werden bei der Zuordnung der einkoppelseitigen zu den auskoppelseitigen Koordinaten tatsächlich Punkte der Objektebene Punkten der Bildebene zugeordnet. Hierdurch werden optische Bildfehler, wie z. B. Verzeichnungen und, falls die Kalibrierung einzeln für verschiedene Farben, z. B. für die Farbkanäle Rot, Grün und Blau, durchgeführt wird, auch chromatische Aberrationen bei der Bildrekonstruktion ohne weiteres Zutun ausgeglichen.
Die Aufgabe wird durch eine zur Durchführung beider vorbe­ schriebenen Verfahren geeignete Vorrichtung gelöst, die eine Bildaufnahmeeinheit zur Aufnahme des auskoppelseitigen Endes des Lichtleitfaserbündels und eine EDV-Anlage zur Auswertung der mit der Bildaufnahmeeinheit empfangenen Bilder aufweist und sich durch einen durch die EDV-Anlage gesteuerten Bild­ schirm zur Darstellung der zur Einkopplung in das Lichtleit­ faserbündel vorgesehenen Bilder auszeichnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß der Bildschirm ein LCD-Bildschirm ist.
Ein LCD-Bildschirm ist wegen seines hohen Auflösungsvermö­ gens und der Möglichkeit der kompakten Bauweise besonders für die hier betroffenen Zwecke geeignet. Darüber hinaus kann aber auch ein Elektronenbildschirm, ein Plasmabild­ schirm oder eine sonstige Bildschirmart eingesetzt werden.
Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch so ausgebildet sein, daß eine Einkoppeloptik zur Einkopplung der strukturierten bzw. farbstrukturierten Bilder von einer Objektebene aus in das einkoppelseitige Ende vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird mit einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung farbstruk­ turierter Bilder geeigneten Vorrichtung der eingangs genann­ ten Art gelöst, die eine Bildaufnahmeeinheit zur Aufnahme des auskoppelseitigen Endes des Lichtleitfaserbündels und eine EDV-Anlage zur Auswertung der mit der Bildaufnahme­ einheit empfangenen Bilder aufweist und sich durch ein farb­ strukturiertes Bild und eine Beleuchtungseinheit zur Be­ leuchtung des farbstrukturierten Bildes auszeichnet.
Diese erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhaft auch so ausgebildet sein, daß das farbstrukturierte Bild transparent ist und zwischen der Beleuchtungseinheit und dem einkoppel­ seitigen Ende plaziert ist.
Schließlich kann diese erfindungsgemäße Vorrichtung auch so ausgebildet sein, daß eine Einkoppeloptik zur Einkopplung der farbstrukturierten Bilder von einer Objektebene aus in das einkoppelseitige Ende vorgesehen ist.
Im folgenden soll anhand von Figuren ein vorteilhaftes Aus­ führungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens darge­ stellt werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Aufbaus der er­ findungsgemäßen Vorrichtung und des zu kalibrie­ renden Lichtleitfaserbündels,
Fig. 2 die schematische Darstellung dreier strukturierter Bilder aus einer Bilderfolge und
Fig. 3 zwei Diagramme mit beispielhaften, am auskoppel­ seitigen Ende der Lichtleitfaserbündels festgestellten und zu jeweils einer Lichtleitfaser gehörenden Signalfolgen.
In Fig. 1 ist schematisch die Vorrichtung 1 zur Kalibrierung des Lichtleitfaserbündels 2 dargestellt. Am Einkoppelende des Faserbündels 2 befindet sich die Einkoppeloptik 3, über die hier nicht dargestellte Bilder in das Faserbündel 2 von einer Objektebene 4 aus eingekoppelt werden können. Das aus­ koppelseitige Ende des Faserbündels 2 wird mit einer Auskop­ peloptik 5 auf eine Bildebene 6 projiziert, von der über eine CCD-Kamera 7 die durch die Lichtleitfaser übermittelten Lichtsignale aufgenommen werden. Die aufgenommenen Lichtsi­ gnale werden zur Bildverarbeitung an eine EDV-Anlage 8 wei­ tergegeben.
Zur Kalibrierung des Lichtleitfaserbündels 2 werden zunächst nach einem bekannten Verfahren die auskoppelseitigen Koordi­ naten der Lichtleitfasern bestimmt, wobei die Koordinaten auf die Abbildung des auskoppelseitigen Endes des Lichtleitfaserbündels 2 auf die Bildebene 6 bezogen sind. Hierfür wird das einkoppelseitige Ende des Lichtleitfaser­ bündels 2 vollständig und gleichmäßig beleuchtet und gleich­ zeitig mit der CCD-Kamera 7 das auskoppelseitige Ende be­ trachtet. Mit Hilfe eines bekannten Bildverarbeitungsalgo­ rithmus werden die einzelnen Lichtleitfasern am auskoppel­ seitigen Ende festgestellt und ihre auskoppelseitigen Koor­ dinaten ermittelt.
Hiernach werden die einkoppelseitigen Koordinaten der Licht­ leitfasern derart bestimmt, daß gleichzeitig eine Zuordnung der auskoppelseitigen zu den einkoppelseitigen Koordinaten erfolgen kann. Dazu wird von einem LCD-Bildschirm 9 aus über die Einkoppeloptik 3 eine Folge in Fig. 1 nicht darge­ stellter Bilder in das Lichtleitfaserbündel 2 eingekoppelt. Der LCD-Bildschirm 9 wird über die EDV-Anlage 8 gesteuert. Fig. 2 zeigt drei beispielhafte strukturierte Bilder 10, 11, 12 aus der ersten Hälfte der Bildfolge zur Bestimmung der ersten Koordinate jeder Lichtleitfaser. Das erste struk­ turierte Bild 10 weist einen schwarzen und einen gleich großen weißen Bereich auf, die auf einer vertikalen Geraden aneinandergrenzen. Diese Grenze verläuft senkrecht zur Achse der zuerst zu bestimmenden Koordinate.
Bei der Einkopplung des strukturierten Bildes 11 in das Lichtleitfaserbündel 2 wird in etwa die Hälfte der Licht­ leitfasern durch den weißen Bereich des eingekoppelten Bil­ des beleuchtet. Die andere Hälfte bleibt unbeleuchtet. Mit der CCD-Kamera 8 wird gleichzeitig am Auskoppelende des Lichtleitfaserbündels 2 zu jeder Lichtleitfaser anhand des übertragenen Lichtsignals festgestellt, ob die Lichtleitfa­ ser bei der Einkopplung des Bildes beleuchtet ist oder nicht. Lichtleitfasern, die nur teilweise beleuchtet werden, werden mittels eines vorgegebenen Schwellenwertes je nach Grauwert des empfangenen Signals als beleuchtet oder nicht beleuchtet betrachtet. Diese Information wird für jede Lichtleitfaser separat in der EDV-Anlage 9 abgespeichert. Anschließend wird das Bild 11 in das Lichtleitfaserbündel 2 eingekoppelt, wobei Bild 11 nunmehr vier durch senkrechte Geraden getrennte Bereiche gleicher Breite aufweist, die ab­ wechselnd schwarz und weiß sind. Das nächste einzukoppelnde, hier nicht dargestellte Bild weist dann wieder doppelt so viele Bereiche wie das vorherige Bild 11 auf. Auf diese Weise wird fortgefahren, bis schließlich das letzte Bild 12 der aus z. B. sieben Bildern bestehenden ersten Hälfte der Bildfolge 2⁷ = 128 parallele schwarze und weiße Bereiche aufweist. Dabei entspricht in der durch die Einkoppeloptik 3 gegebenen Abbildung des Bildes 12 auf das einkoppelseitige Ende des Lichtleitfaserbündels 2 die Breite eines solchen Bereichs in etwa dem Radius einer Lichtleitfaser.
Aus der zeitlichen Abfolge der mit der CCD-Kamera 7 für jede Lichtleitfaser zu jedem eingekoppelten Bild aufgenommenen und mittels der EDV-Anlage 9 abgespeicherten Information, ob die Lichtleitfaser beleuchtet war oder nicht, ergibt sich für jede Lichtleitfaser eine charakteristische Binärfolge.
Zwei solcher Binärfolgen, wie sie für zwei Lichtleitfasern aufgenommen werden, sind beispielhaft in Fig. 3 in Form von Diagrammen 13, 14 dargestellt. Der Wert 1 auf der Ordinate bedeutet, daß die Lichtleitfaser bei einem bestimmten struk­ turierten Bild (n auf der Abszisse) am einkoppelseitigen Ende beleuchtet war. Aus den Binärfolgen kann für die be­ treffende Lichtleitfaser die einkoppelseitige Koordinate er­ mittelt werden, deren Koordinatenachse senkrecht zu den die Bereiche auf den strukturierten Bildern trennenden Geraden ist. Als Koordinatenbezugsebene dient die Objektebene 4, auf die das einkoppelseitige Ende des Lichtleitfaserbündels 2 durch die Einkoppeloptik 3 abgebildet wird.
Zur Ermittlung der zweiten einkoppelseitigen Koordinate je­ der Lichtleitfaser wird die zweite Hälfte der Bildfolge in das Lichtleitfaserbündel 2 eingekoppelt. Diese zweite Hälfte der Bildfolge unterscheidet sich von der ersten Hälfte al­ lein dadurch, daß die die Bereiche der Bilder trennenden Ge­ raden nunmehr horizontal verlaufen. Die strukturierten Bil­ der 10, 11, 12 werden also für die zweite Hälfte der Bildfolge lediglich um 90° um ihre Normalenachse gedreht.
Hiernach sind zu jeder Lichtleitfaser sowohl die auskoppel­ seitigen als auch die einkoppelseitigen Koordinaten bekannt. Hieraus kann dann eine Zuordnungstabelle erstellt werden, die zur Rekonstruktion eines beliebigen eingekoppelten Bil­ des benötigt wird.
Bezugszeichenliste
1 Vorrichtung zur Kalibrierung der Lichtleitereinheit
2 Lichtleitfaserbündel
3 Einkoppeloptik
4 Objektebene
5 Auskoppeloptik
6 Bildebene
7 CCD-Kamera
8 EDV-Anlage
9 Bildschirm
10 strukturiertes Bild
11 strukturiertes Bild
12 strukturiertes Bild
13 Diagramm einer Binärfolge
14 Diagramm einer Binärfolge.

Claims (21)

1. Verfahren zur Kalibrierung eines Lichtleitfaserbündels (2) für die Informationsübertragung mit einem einkoppelsei­ tigen und einem auskoppelseitigen Ende
bei dem
  • a) die auskoppelseitigen Koordinaten der einzelnen Licht­ leitfasern bestimmt werden,
  • b) eine Folge unterschiedlich strukturierter Bilder (10, 11, 12) in das Lichtleitfaserbündel (2) eingekoppelt wird, wobei
  • aa) die Struktur jedes Bildes (10, 11, 12) jeweils durch vorgegebene zusammenhängende Bereiche diskreter Grauwerte gebildet wird und
  • bb) die Strukturen derart gewählt werden, daß durch die Folge der Bilder (10, 11, 12) das einkoppelseitige Ende abdeckende, zusammenhängende Zonen gebildet werden, von denen jede eine andere Grauwertfolge aufweist,
  • c) gleichzeitig zu jedem eingekoppelten Bild für jede Lichtleitfaser der am auskoppelseitigen Ende austretende Grauwert protokolliert wird,
  • d) aus den gemäß Merkmal c) ermittelten Grauwertfolgen die einkoppelseitigen Koordinaten der jeweiligen Lichtleit­ faser bestimmt werden, wobei als einkoppelseitige Koor­ dinaten die Koordinaten der die jeweilige Grauwertfolge erzeugenden Zone genommen werden, und
  • e) in einer Zuordnungstabelle die einkoppelseitigen Koordi­ naten der Lichtleitfasern den zugehörigen auskoppelsei­ tigen Koordinaten zugeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen der Zonen jeweils der Fläche des Quer­ schnitts der Lichtleitfasern entsprechen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Erstellung der Bildfolge von einem Bild mit n jeweils einen anderen Grauwert aufweisenden Bereichen ausgegangen wird und iterativ für jedes weitere Bild jeder Bereich in n Teilbereiche geteilt wird, denen dann jeweils ein anderer der n Grauwerte zugewiesen wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß zwei Grauwerte verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß zwei Bereiche mit unterschiedli­ chen Grauwerten entlang einer Geraden aneinandergrenzen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gerade parallel zu einer der zu bestimmenden Koordi­ natenrichtungen ist.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß nach der Bestimmung der x-Koordi­ naten zur Bestimmung der y-Koordinaten dieselben struktu­ rierten Bilder (10, 11, 12) um 90° um ihre Normalenachse ge­ dreht erneut eingekoppelt werden.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Folge der strukturierten Bil­ der EDV-gesteuert über einen Bildschirm (9) eingekoppelt wird.
9. Verfahren zur Kalibrierung eines Lichtleitfaserbündels (2) für die Informationsübertragung mit einem einkoppelsei­ tigen und einem auskoppelseitigen Ende,
bei dem
  • a) die auskoppelseitigen Koordinaten der einzelnen Licht­ leitfasern bestimmt werden,
  • b) mindestens ein farbstrukturiertes Bild in das Lichtleitfaserbündel (2) eingekoppelt wird, wobei das Bild ein zweidimensionales Farbfeld aufweist, in dem je­ der Farbwert nur einmal vorkommt,
  • c) gleichzeitig für jede Lichtleitfaser der am aus­ koppelseitigen Ende austretende Farbwert festgestellt wird,
  • d) aus den gemäß Merkmal c) ermittelten Farbwerten die ein­ koppelseitigen Koordinaten der jeweiligen Lichtleitfaser bestimmt werden, wobei als einkoppelseitige Koordinaten die Koordinaten des den jeweiligen Farbwert erzeugenden Punktes des Farbfeldes genommen werden, und
  • e) in einer Zuordnungstabelle die einkoppelseitigen Koordi­ naten der Lichtleitfasern den zugehörigen auskoppelsei­ tigen Koordinaten zugeordnet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Farbfeld aus Farbelementen konstanter Farbe zusam­ mengesetzt ist, deren Fläche der Fläche des Querschnitts der Lichtleitfasern entspricht.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die einzige eingesetzte Farbe grau ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die auskoppelseitigen Koordinaten der ein­ zelnen Lichtleitfasern während der Einkopplung des farb­ strukturierten Bildes bestimmt werden, indem am auskoppel­ seitigen Ende das eingekoppelte Licht erfaßt wird, die ein­ zelnen Lichtleitfasern separiert und die Mittelpunkte der Lichtleitfasern ermittelt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die strukturierten bzw. farbstrukturierten Bilder von einer Objektebene (4) aus über eine Einkoppelop­ tik (3) in das einkoppelseitige Ende des Lichtleitfaserbün­ dels (2) eingekoppelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einkoppelseitigen Koordinaten der Lichtleitfasern in der durch die Einkoppeloptik (3) gegebenen Abbildung des einkop­ pelseitigen Endes auf die Objektebene (4) bestimmt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das auskoppelseitige Ende des Lichtleitfa­ serbündels über eine Auskoppeloptik (5) auf eine Bildebene (6) abgebildet wird und die auskoppelseitigen Koordinaten der Lichtleitfasern in der durch die Auskoppeloptik (5) ge­ gebenen Abbildung des auskoppelseitigen Endes auf die Bildebene (6) bestimmt werden.
16. Zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An­ sprüche 1-15 geeignete Vorrichtung zur Kalibrierung des Lichtleitfaserbündels (2) für die Informationsübertragung, mit einer Bildaufnahmeeinheit (7) zur Aufnahme des auskop­ pelseitigen Endes des Lichtleitfaserbündels (2) und mit ei­ ner EDV-Anlage (8) zur Auswertung der mit der Bildaufnahmeeinheit (7) empfangenen Bilder, gekennzeichnet durch einen durch die EDV-Anlage (8) gesteuerten Bildschirm (9) zur Darstellung der zwecks Bestimmung der einkoppelsei­ tigen Koordinaten zur Einkopplung in das Lichtleitfaserbün­ del (2) vorgesehenen Bilder.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildschirm (9) ein LCD-Bildschirm ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, gekennzeichnet durch eine Einkoppeloptik (3) zur Einkopplung der struktu­ rierten bzw. farbstrukturierten Bilder von einer Objektebene (4) aus in das einkoppelseitige Ende.
19. Zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An­ sprüche 9-12 geeignete Vorrichtung zur Kalibrierung des Lichtleitfaserbündels (2) für die Informationsübertragung, mit einer Bildaufnahmeeinheit (7) zur Aufnahme der Abbildung des auskoppelseitigen Endes des Lichtleitfaserbündels (2) und einer EDV-Anlage (8) zur Auswertung der mit der Bildaufnahmeeinheit (7) empfangenen Bilder, gekennzeichnet durch ein farbstrukturiertes Bild und eine Beleuchtungsein­ heit zur Beleuchtung des farbstrukturierten Bildes.
20. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das farbstrukturierte Bild transparent ist und zwischen der Beleuchtungseinheit und dem einkoppelseitigen Ende pla­ ziert ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, gekennzeichnet durch eine Einkoppeloptik (3) zur Einkopplung der farbstruk­ turierten Bilder von einer Objektebene (4) aus in das ein­ koppelseitige Ende.
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