DE19608985A1 - Ziehverfahren und -vorrichtung - Google Patents
Ziehverfahren und -vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ziehverfahren, bei dem ein Werkstück zwischen ei
nem Ziehstempel und einem Druckkissen mit einer durch ein Wirkmedium
beaufschlagten Membran verformt wird, sowie eine Ziehvorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Wirkmedienunterstützte Ziehverfahren der oben genannten Art dienen insbe
sondere zum Tiefziehen von Blechwerkstücken und haben gegenüber Zieh
verfahren mit mehrteiligen starren Werkzeugen, bei denen das Blech mit Hil
fe des Ziehstempels gegen eine starre Matrize gepreßt wird, den Vorteil, daß
bei einer Änderung der gewünschten Form des Werkstücks lediglich die
Form des Ziehstempels geändert zu werden braucht, so daß verhältnismäßig
geringe Werkzeugkosten anfallen. Weitere Vorteile bestehen darin, daß durch
die Druckspannungsüberlagerung die übertragbare Schubspannung und damit
der Umformungsgrad erhöht wird und daß durch überlagerte Zugspannungen
der Spannungsgradient über die Blechdicke verringert wird, wodurch die
Biegerückfederung stark herabgesetzt werden kann.
Nachteilig ist jedoch, daß die erforderliche Stempelkraft gegenüber der kon
ventionellen Tiefziehbearbeitung sehr viel höher ist, da ein großer Anteil der
Kraft für die elastische Verformung des Druckkissens verbraucht wird. Weite
rere Nachteile sind die relativ geringe Lebensdauer der eingesetzten Mem
bran sowie die gegenüber dem konventionellen Tiefziehen geringe Mengen
leistung.
Diese Verfahren eignen sich deshalb besonders zur Herstellung von Prototy
pen sowie von Klein- und Mittelserien. Besonders vorteilhaft sind diese Ver
fahren bei verhältnismäßig kompliziert geformten Werkstücken, bei denen
die beim Ziehen auftretenden Formänderungen schwer zu berechnen sind
und deshalb hohe Kostenanteile auf die Entwicklung geeigneter Werkzeuge
entfallen.
Neben dem hier betrachteten Ziehverfahren mit Membran sind auch wirkme
dienunterstützte Ziehverfahren bekannt, bei denen ohne Membran gearbeitet
wird. In diesem Fall wird das Blech auf der dem Ziehstempel entgegengesetz
ten Seite unmittelbar durch das Wirkmedium, zumeist eine korrosionsschüt
zende wäßrige Emulsion, beaufschlagt. Nachteile der Verfahren ohne Mem
bran bestehen vor allem darin, daß die Abdichtung des Volumens, in dem das
Wirkmedium eingeschlossen ist, angesichts der hohen Drücke sehr aufwen
dig ist, daß das Wirkmedium im Fertigungsbetrieb leicht verschmutzen kann
und daß der Verfahrensablauf zu langen Zykluszeiten führt.
Bei Tiefziehverfahren mit Membran lassen sich diese Nachteile vermeiden.
Da jedoch bei den herkömmlichen Verfahren mit einer durchgehenden, im
Normalzustand flachen Membran gearbeitet wird, müssen sehr hohe Anforde
rungen an die mechanischen Eigenschaften der Membran gestellt werden.
Die Membran muß einerseits den hohen statischen Drücken des Wirkmedi
ums standhalten, muß jedoch andererseits ausreichend verformbar und
dehnbar sein, damit sie sich an die durch den Ziehstempel bestimmte Form
des Werkstücks anpassen kann. Die mechanische Beanspruchung führt zu
einem hohen Verschleiß ander Membran, so daß dieses Verfahren bisher auf
die Musterherstellung oder allenfalls auf die Fertigung kleinerer Serien be
schränkt bleibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art anzugeben, mit denen die durch Verschleiß der Mem
bran verursachten Kosten insbesondere bei größeren Ziehtiefen und/oder
komplizierten Werkstückgeometrien verringert werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den unabhängigen Patentan
sprüchen angegebenen Merkmalen gelöst.
Erfindungsgemäß wird das Druckkissen durch wenigstens einen mit dem
Wirkmedium gefüllten Membrankörper gebildet. Der Ziehstempel fährt in ei
nen von dem Membrankörper oder den Membrankörpern umgebenen Be
reich ein und drückt die Wände der Membrankörper auseinander. Auch bei
verhältnismäßig großen Ziehtiefen wird folglich die Membran nicht tief ein
gestülpt, sondern im wesentlichen nur zur Seite verdrängt, so daß die Ver
formung der Membran wesentlich kleiner ist als beim Stand der Technik.
Dies vermindert nicht nur den Verschleiß an der Membran, sondern verrin
gert auch die elastischen Zugspannungen, die beim Verformungsvorgang in
der Membran auftreten. Hierdurch verringert sich die für den Verformungs
vorgang erforderliche Stempelkraft. Da die Zugspannung in den parallel zur
Umfangsfläche des Ziehstempels verlaufenden Membranbereichen geringer
ist, wird eine Überbeanspruchung der Membran in den Rundungsbereichen
am freien Ende des Ziehstempels vermieden. Außerdem kann In dem Über
gangsbereich zwischen dem an einer Niederhalteplatte anliegenden Rand des
Werkstücks und dem Umfang des Ziehstempels ein höherer Druck auf das
Blech ausgeübt werden, so daß die dortigen Konturen besser ausgeformt wer
den können. Die zwischen der Werkstückoberfläche und dem Ziehstempel
auftretende Reibung trägt ebenfalls zur Verbesserung des Verformungsverhal
tens des Bleches bei.
Durch die zwischen den Wänden des Membrankörpers oder der Membran
körper gebildete Fuge, in die der Ziehstempel einfahrt, kann während des
gesamten Verfahrensablaufs die Luft zwischen dem Blech und den Membra
nen entweichen. Hierdurch werden Lufteinschlüsse vermieden, die insbeson
dere bei schneller Verfahrensführung leicht zu einem sogenannten "Diesel-
Effekt" führen könnten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Druckkissen in mehrere
Membrankörper aufgeteilt. Bei unregelmäßig geformten Werkstücken kann
die Aufteilung und Anordnung der Membrankörper an die Werkstückgeome
trie angepaßt werden. Beispielsweise kann man bei einem Werkstück, dessen
Querschnitt radial vorspringende Arme bildet, die Verformung der Membra
nen durch eine Anordnung minimieren, bei der die Fugen zwischen den
Membranen in Verlängerung dieser Arme verlaufen.
Im allgemeinen ist bei unregelmäßig geformten Werkstücken auch die me
chanische Beanspruchung und damit der Verschleiß der Membranen lokal
unterschiedlich. In diesem Fall ermöglicht es die Erfindung, dadurch Kosten
zu sparen, daß nur die verschlissenen Membrankörper ausgewechselt werden
und die weniger beanspruchten Membrankörper länger benutzt werden.
Vorzugsweise haben die Membrankörper eine identische Form, beispielswei
se die Form von zylindrischen oder polygonalen Säulen, die an den Kanten
leicht abgerundet sind. Bei polygonaler Form der Membrankörper kann das
Volumen eines die Membrankörper aufnehmenden und abstützenden Troges
schon bei geringem Fülldruck vollständig ausgefüllt werden, so daß die Zwi
schenräume zwischen den Membrankörpern schneller geschlossen werden
können.
Die einzelnen Membrankörper können Identische Formen aufweisen, so daß
sie kostengünstig In großen Stückzahlen gefertigt werden können. Für spe
zielle Anwendungen ist es jedoch möglich, einzelne Membrankörper hin
sichtlich ihrer Geometrie, ihrer Wanddicke oder des Materials (verschleißfe
stlgkeit, Gleitfahigkeit der Oberfläche), gezielt an die jeweiligen Anforderun
gen anzupassen.
Gemäß einer anderen Ausführungsform fährt der Ziehstempel nicht in einen
zwischen mehreren Membrankörpern gebildeten Zwischenraum, sondern in
den Innenraum eines einteiligen, ringförmigen Membrankörpers ein und
schiebt dabei einen an der Stirnfläche des Werkstücks anliegenden Gegen
stempel aus dem Innenraum des Membrankörpers heraus. Auch in diesem
Fall wird die Verformung und damit der Verschleiß der Membran beträcht
lich verringert. Durch den ringförmigen Membrankörper läßt sich dabei eine
sehr gleichmäßige Verteilung des Druckes auf dem gesamten Umfang des
Werkstücks erreichen.
Die beiden oben beschriebenen Ausführungsvarianten lassen sich auch in der
Weise miteinander kombinieren, daß der ringförmige Membrankörper sei
nerseits von einem weiteren ringförmigen Membrankörper oder mehreren
säulenförmigen Membrankörpern umgeben ist. Auf diese Weise läßt sich ein-
und dieselbe Vorrichtung zur Herstellung von Werkzeugen mit in weitem Be
reich variierenden Abmessungen einsetzen. Bei Verschleiß braucht nur der
relativ kleine innere ringförmige Membrankörper ausgewechselt zu werden.
Der Flansch des Ziehteils wird zwischen dem oder den Membrankörpern und
der Niederhalteplatte geführt und mit der der erforderlichen Niederhalter
pressung beaufschlagt. Die Niederhalteplatte, die zum Öffnen und Schließen
des Werkzeugs beweglich sein muß, ist vorzugsweise hydraulisch gegen das
Werkstück spannbar, so daß die Niederhalterpressung verformungsabhängig
variiert werden kann. Außerdem ermöglicht diese Konstruktion kurze Zyklus
zeiten, da die Niederhalteplatte während des Ziehvorgangs im Sinne eines
"Gegenziehvorgangs" verfahrbar ist.
Die Membrankörper werden vorzugsweise vor dem Verformungsvorgang mit
einem bestimmten Anfangsdruck beaufschlagt. Die weitere Druckerhöhung
während der Verformung kann dann ganz oder teilweise durch Verdrängung
des Wirkmediums beim Einfahren des Ziehstempels bewirkt werden. Vor
zugsweise wird gegen Ende des Ziehvorgangs der Druck des Wirkmediums in
den Membrankörpers mit Hilfe eines steuerbaren Druckübersetzers erhöht.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Drucksystem für die Betätigung
der Niederhalteplatte hydraulisch mit dem Druckerzeugungssystem für das
Wirkmedium gekoppelt, so daß die Niederhalterpressung stets an den Druck
des Wirkmediums angepaßt ist.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnun
gen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Ziehvorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Trog und mehrere Membrankörper der Ziehvorrichtung
in der Draufsicht;
Fig. 3 eine modifizierte Anordnung der Membrankörper in der Drauf
sicht; und
Fig. 4 einen Teilschnitt durch eine Ziehvorrichtung gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung dient zum Verformen eines Werkstücks
10, beispielsweise eines ursprünglich kreisscheibenförmigen Bleches, mit
Hilfe eines Ziehstempels 12 und eines Druckkissens 14. Das Druckkissen 14
wird durch mehrere Membrankörper 16 gebildet, die in einem Trog 18 un
tergebracht und in gleichmäßigen Winkelabständen um die Achse A des Zieh
stempels 12 verteilt sind (Fig. 2).
Der Trog 18 wird gebildet durch eine Grundplatte 20 und einen ringförmi
gen Mantel 22, der durch einen Haltering 24 und Zugbolzen 26 mit der
Grundplatte 20 zusammengehalten wird. Auf der Grundplatte 20 sind inner
halb des Troges Klemmkegel 28 befestigt, an denen jeweils der Hals eines
Membrankörpers 16 mit Hilfe eines Klemmrings 30 fixiert ist.
Die Membrankörper 16 haben im gezeigten Beispiel die Form aufrecht ste
hender gerader Kreiszylinder, die den Innenraum des Troges 18 nahezu aus
füllen und auf deren Deckflächen das Werkstück 10 aufliegt. Die Kanten in
den Übergangsbereichen zwischen der Deckfläche und dem Mantel der
Membrankörper sind jeweils leicht gerundet. Die Hohlräume zwischen den
Hälsen der Membrankörper sind durch Füllstücke 32, 34 ausgefüllt.
In der Grundplatte 20 sind Kanäle 36 ausgebildet, die an eine gemeinsame
Druckversorgungseinheit 38 angeschlossen und durch das Innere der
Klemmkegel 28 hindurch mit dem Innenraum jedes Membrankörpers 16
verbunden sind. Das Innere der Membrankörper 16 ist mit einem flüssigen
Wirkmedium, beispielsweise mit Öl gefüllt. Der Druck dieses Wirkmediums
ist mit Hilfe der Druckversorgungseinheit 38 über die Kanäle 36 steuerbar.
Die den einzelnen Membrankörpern 16 zugeordneten Kanäle 36 sind mitein
ander verbunden, so daß in sämtlichen Membrankörpern stets derselbe
Druck herrscht.
Die Wände der Membrankörper bestehen aus einem flexiblen und elastisch
verformbaren, jedoch relativ Zug- und verschleißfesten Membranmaterial und
besitzen vorzugsweise äußere Oberflächen mit guten Gleiteigenschaften.
Der Trog 18 ist nach oben durch eine Niederhalteplatte 40 abgeschlossen,
die in dem ringförmigen Mantel 22 geführt und mit Hydraulikzylindern 42
gegen das Werkstück 10 spannbar ist, so daß das Werkstück mit seinem
Randbereich zwischen der Niederhalteplatte 40 und dem Druckkissen 14 ge
klemmt wird.
In einer abgewandelten Ausführungsform ist es auch möglich, das Werkstück
10 unmittelbar zwischen der Oberseite des zylindrischen Mantels 22 des
Troges und der Niederhalteplatte 40 zu klemmen. In diesem Fall liegen die
oberen Oberflächen der Membrankörper 16 mit dem oberen Rand des Tro
ges 18 bündig.
Der Ziehstempel 12 Ist mit Hilfe eines nicht gezeigten Hydraulikantriebs
längs der Achse A in das Innere des Troges 18 hinein verfahrbar. Zum Einle
gen des Werkstücks 10 und zum Entfernen der fertigen Formteile fahren der
Ziehstempel 12 und die Niederhalteplatte 40 nach oben.
Vor dem Einlegen des Werkstücks 10 wird in den Membrankörpern 16 ein
bestimmter Druck aufrechterhalten, so daß die Membrankörper nicht zusam
menfallen, sondern etwa die in Fig. 1 gezeigte Form annehmen, wobei je
doch die Membrankörper vorzugsweise etwas "aufgebläht" sind, so daß ihre
oberen Oberflächen leicht konvex sind. Auf diese Weise wird vermieden, daß
es beim Auflegen des Werkstücks 10 zu Lufteinschlüssen zwischen dem
Werkstück und den Membrankörpern kommt. Anschließend wird die Nieder
halteplatte 40 abgesenkt, so daß sich die Oberseiten der Membrankörper
flach an die Unterseite des Werkstücks 10 anlegen. Der Druck in den Mem
brankörpern 16 und - proportional dazu - auch der Druck in den Hydraulikzy
lindern 42 wird mit Hilfe der Druckversorgungseinheit 38 erhöht, so daß das
Werkstück 10 fest zwischen der Niederhalteplatte 40 und den Membrankör
pern 16 geklemmt wird. Die Membrankörper dehnen sich dabei so weit aus,
daß sie das Innere des Troges vollständig ausfüllen, allenfalls bis auf eine sehr
enge Fuge längs der Achse A, wo die Mantelflächen der Membrankörper an
einandergrenzen.
Der Ziehstempel 12 wird dann in den Hohlraum des Troges 18 eingeführt, so
daß das Werkstück 10 entsprechend der Form des Kopfes des Ziehstempels
verformt wird. Dabei wird das Wirkmedium in den Membrankörpern 16 ver
drängt, so daß der Druck in den Membrankörpern und folglich auch die
Pressung der Niederhalteplatte 40 weiter ansteigen. Die Wände der Mem
brankörper 16 weichen dem Ziehstempel und dem Werkstück 10 seitlich aus
und schmiegen sich eng an das Werkstück an. Die den Membrankörpern zu
gewandte Fläche des Werkstücks 10 ist somit einerseits dem statischen
Druck des Wirkmediums und andererseits den beim weiteren Ausfahren des
Ziehstempels auftretenden Reibungskräften ausgesetzt. Der Druck des Wirk
mediums wird so hoch gewählt, daß die übertragbare Ziehspannung durch
die Reibungskräfte deutlich gesteigert wird. Andererseits darf der Druck je
doch nicht so weit erhöht werden, daß es im Übergangsbereich zwischen
Niederhalteplatte und dem verformten Teil des Werkstücks zur Faltenbildung
kommt. Der optimale Druckverlauf ist jeweils in Abhängigkeit von der Geo
metrie und den Materialeigenschaften des Werkstücks zu bestimmen.
In der letzten Phase des Ziehvorgangs, wenn die Einfahrbewegung des Zieh
stempels beendet ist, wird vorzugsweise der Druck noch einmal erhöht, um
die Rückfederung des Bleches zu vermindern und um komplexere Konturele
mente des Ziehteils auszuformen. Sofern der Ziehstempel mit abspreizbaren
und zurückziehbaren Elementen versehen ist, können auch Ziehteile mit
Hinterschneidungen geformt werden.
Fig. 3 zeigt eine leicht abgewandelte Ausführungsform der Membrankörper
16, die hier einen polygonalen Querschnitt aufweisen, so daß sie das Innere
des Troges 18 bereits bei geringem Innendruck vollständig ausfüllen. In die
sem Fall sind auch die vertikal verlaufenden Kanten der prismenförmigen
Membrankörper leicht gerundet. Der Mantel 22 des Troges 18 ist an der in
neren Oberfläche mit Vorsprüngen 44 versehen, die an die Kontur der Mem
brankörper 16 angepaßt sind.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, das sich von
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß in der
Mitte des Troges 18 ein einteiliger ringförmiger Membrankörper 46 ange
ordnet ist. Hierdurch wird eine gleichmäßigere Druckverteilung auf dem
Umfang des topfförmig verformten Werkstücks 10 erreicht.
Das Innere des ringförmigen Membrankörpers 46 wird durch einen koaxial
zu dem Ziehstempel 12 durch die Grundplatte 20 verlaufenden Gegenstem
pel 48 ausgefüllt, dessen freies Ende an der Stirnfläche des Werkstücks an
liegt. Der Gegenstempel 48 ist hydraulisch in Richtung auf den Ziehstempel
12 vorgespannt. Auch die Andruckkraft dieses Gegenstempels kann proportio
nal zu dem Druck des Wirkmediums in dem Membrankörper 46 gesteuert
werden, so daß die mit dem Gegenstempel erreichte Flächenpressung in
einem geeigneten Verhältnis zu derjenigen des Membrankörpers 46 steht.
Ein solcher Gegenstempel 48 kann wahlweise auch bei dem Ausführungsbei
spiel nach Fig. 1 eingesetzt werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind außerhalb des ringförmigen
Membrankörpers 46 weitere einzelne Membrankörper 16 vorgesehen, die
den Membrankörpern 16 in Fig. 1 entsprechen. Wahlweise kann jedoch der
Membrankörper 46 auch der einzige Membrankörper sein.
Claims (10)
1. Ziehverfahren, bei dem ein Werkstück (10) zwischen einem Ziehstempel
(12) und einem Druckkissen (14) mit einer durch ein Wirkmedium beauf
schlagten Membran verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Druck
kissen (14) durch wenigstens einen mit dem Wirkmedium gefüllten Mem
brankörper (16; 46) gebildet wird und daß der Ziehstempel (12) in einen von
dem Membrankörper (46) oder den Membrankörpern (16) umgebenen Be
reich einfährt und die Wände des oder der Membrankörper auseinander
drückt.
2. Ziehverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Flansch des Ziehteils zwischen dem Membrankörper (46) oder den Mem
brankörpern (16) und einer von dem Ziehstempel (12) durchlaufenen Nie
derhalteplatte (40) geführt und mit einer konstanten oder variablen Nieder
halterpressung beaufschlagt wird.
3. Ziehverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die An
preßkraft der Niederhalteplatte (40) gegen das Werkstück (10) in Abhängig
keit von dem Druck des Wirkmediums in dem oder den Membrankörpern
gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druck des Wirkmediums in dem oder den Membrankör
pern (16; 46) in Abhängigkeit vom Weg des Ziehstempels (12) gesteuert
wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehen
den Ansprüche, mit einem Trog (18), der ein Druckkissen (14) mit einer
durch ein Wirkmedium beaufschlagten Membran zur Abstützung eines Werk
stücks (10) aufnimmt, und einem unter Verformung des Werkstücks in den
Trog eindrückbaren Ziehstempel (12), dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckkissen durch mehrere mit dem Wirkmedium gefüllte, um die Bewe
gungsachse (A) des Ziehstempels (12) herum angeordnete Membrankörper
(16) gebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membrankörper (16) die Form gerader Kreiszylinder haben.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mem
brankörper (16) im gefüllten, aber nicht gedehnten Zustand eine polygonale
Querschnittsform haben und den Hohlraum des Troges (18) vollständig aus
füllen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehen
den Ansprüche, mit einem Trog (18), der ein Druckkissen (14) mit einer
durch ein Wirkmedium beaufschlagten Membran zur Abstützung eines Werk
stücks (10) aufnimmt, und einem unter Verformung des Werkstücks in den
Trog eindrückbaren Ziehstempel (12), insbesondere nach einem der Ansprü
che 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckkissen einen mit dem
Wirkmedium gefüllten ringförmigen Membrankörper (46) aufweist, das einen
koaxial zu dem Ziehstempel (12) angeordneten und gegen das Werkstück
(10) spannbaren Gegenstempel (48) umgibt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Membrankörper (46) oder die Membrankörper (16) an einer
den Boden des Troges (18) bildenden Grundplatte (20) befestigt und über
durch die Grundplatte (20) verlaufende Kanäle (36) mit einer Druckversor
gungseinheit (38) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, gekennzeichnet durch
eine von dem Ziehstempel (12) durchlaufene, gegen das Werkstück (10)
spannbare Niederhalteplatte (40).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996108985 DE19608985A1 (de) | 1996-03-08 | 1996-03-08 | Ziehverfahren und -vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996108985 DE19608985A1 (de) | 1996-03-08 | 1996-03-08 | Ziehverfahren und -vorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19608985A1 true DE19608985A1 (de) | 1997-09-11 |
Family
ID=7787608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996108985 Withdrawn DE19608985A1 (de) | 1996-03-08 | 1996-03-08 | Ziehverfahren und -vorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19608985A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001087511A1 (de) * | 2000-05-13 | 2001-11-22 | Blanco Gmbh + Co Kg | Tiefziehverfahren und tiefziehwerkzeug |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2456758A1 (de) * | 1973-12-05 | 1975-08-21 | Saab Scania Ab | Hydraulische presse |
-
1996
- 1996-03-08 DE DE1996108985 patent/DE19608985A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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