DE19608502C1 - Verfahren zur Gegenstrom-Lecksuche mit einem leichten Spürgas - Google Patents
Verfahren zur Gegenstrom-Lecksuche mit einem leichten SpürgasInfo
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- G01M3/202—Investigating fluid-tightness of structures by using fluid or vacuum by detecting the presence of fluid at the leakage point using special tracer materials, e.g. dye, fluorescent material, radioactive material using mass spectrometer detection systems
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Gegenstrom-Lecksuche mit einem leichten Spürgas in einem
Massenspektrometer-Lecksucher, dessen Hochvakuumpumpe eine
kombinierte Turbo- und Hochdruck-Molekularpumpe ist.
Das Prinzip der Gegenstrom- Lecksuche ist seit Jahr
zehnten bekannt. Dabei wird ein leichtes Spürgas, insbeson
dere Helium, eingesetzt, das die Eigenschaft hat, gegen die
Pumprichtung einer Hochvakuumpumpe zum auf der Saugseite
dieser Pumpe angeordneten Massenspektrometer vorzudringen.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der Druck
schrift DE-A 19 37 271 bekannt. Dadurch ist es nicht mehr
nötig, einen Prüfbehälter bis auf Drücke kleiner als 10-3
mbar zu evakuieren, ehe er mit der Lecksuchanordnung in Ver
bindung gebracht werden kann, denn sonst besteht die Gefahr,
daß die gegen höhere Drücke sehr empfindliche Massenspektro
meter-Meßzelle zerstört wird.
Aus der DE 31 33 781 A1 ist weiter eine
Gegenstromleckanordnung mit zwei baulich vereinten
Turbohochvakuumpumpen bekannt, von denen eine den Prüfling
evakuiert und ein höheres Kompressionsvermögen als die andere
hat, die von den Nachweismolekülen im Gegenstrom durchquert
wird. Am gemeinsamen Auslaß dieser Turbopumpen liegt eine
Vorpumpe.
In den letzten Jahren eroberten Kombinationen von
Turbo- und Molekularpumpen den Markt, da sie gegen höhere
Auslaßdrücke bis zu einigen 10 mbar arbeiten können und doch
auf der Saugseite ein Hochvakuum von bis zu 10-7 mbar zu er
reichen erlauben. Das Kompressionsverhältnis solcher Pumpen
beträgt im Arbeitsbereich zwischen 5·10³ (für Wasserstoff)
und 10¹⁰ (für schwere Gase wie Stickstoff). Dieser Unter
schied im Kompressionsverhältnis wird üblicherweise bei der
Gegenstrom-Lecksuche ausgenützt, da die leichten Gase wegen
des geringeren Kompressionsverhältnisses der Pumpe gegen die
Pumprichtung zum Massenspektrometer vordringen können ( siehe
z. B. die Zeitschrift TECHNISCHES MESSEN tm 54. Jahrgang, Heft
3/1987, S. 89 bis 95, insbesondere Fig. 2). Dabei
ist die Nachweisempfindlichkeit für Helium umso geringer, je
höher der Vorvakuumdruck gewählt ist, d. h. je größer der
Druckunterschied ist, den die Spürgase gegen die Pumprich
tung der Hochvakuumpumpe überwinden müssen. Daher wurde bis
her in der Praxis ein Vorvakuumdruck in der Größenordnung
von 10-3 mbar gewählt. Der Fachmann weiß, daß die Nachweis
grenze für Helium um etwa den Faktor 100 sinken würde, wenn
man diesen Vorvakuumdruck auf 10-1 erhöhen würde.
Um den Einsatzbereich von Lecksuchgeräten auf Prüfbe
hälter zu erweitern, die nicht auf ein Vakuum von 10-3 mbar
oder niedriger evakuiert werden dürfen oder sollen, wäre es
erwünscht, über ein Lecksuchverfahren zu verfügen, das auch
bei höherem Innendruck des Prüfbehälters eine vernünftige
Nachweisempfindlichkeit ergibt.
Aufgabe der Erfindung ist es
also, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
bei dem sich eine brauchbare Nachweisempfindlichkeit auch
einstellt, wenn der Prüfbehälter, der mit der Saugseite der
Vorvakuumpumpe bzw. der Druckseite einer Hochvakuumpumpe in
einer Lecksuchanlage verbunden ist, auf einem deutlich höhe
ren Druck gehalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Vorvakuumdruck auf der Auslaßseite der Hochvakuum
pumpe im Bereich zwischen dem Grenzdruck für Luft bzw.
Stickstoff und dem Grenzdruck für das Spürgas gewählt wird,
wobei als Grenzdruck der Druck gilt, bei dem das Kompres
sionsverhältnis der Hochvakuumpumpe für das betreffende Gas
deutlich absinkt.
Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß
gerade in diesem Bereich, der auch "Heliumgap" genannt wird,
eine deutlich verbesserte Nachweisempfindlichkeit erreicht
wird, als sie angesichts des in diesem Bereich herrschenden
Drucks zu erwarten wäre.
Die beiliegende einzige Zeichnung zeigt eine Schar
von Kurven, die die Abhängigkeit des Kompressionsverhältnis
ses einer kombinierten Turbo- und Hochdruck-Molekularpumpe
vom Vorvakuumdruck zeigt. Wie bereits erwähnt, hängt das
Kompressionsverhältnis stark von der Art des Gases ab und
liegt für Wasserstoff bei 4·10³, für Helium bei 3·10⁵ und für
Stickstoff bei 5·10⁹. Jede der eingezeichneten Kurven hat
einen typischen Verlauf, der in Richtung steigenden Drucks
plötzlich einen deutlichen Abfall aufweist. Die dadurch de
finierte Vorvakuumbeständigkeit der Pumpe hängt also von der
Art des Gases ab, d. h. daß die Vorvakuumbeständigkeit für
Gase mit niedrigem Molekulargewicht (Wasserstoff, Helium)
deutlich geringer als für Gase mit höherem Molekulargewicht
wie Stickstoff und Sauerstoff ist. Die Erfindung besteht nun
darin, diesen Unterschied gezielt für die Erhöhung der Nach
weisempfindlichkeit bei höheren Arbeitsdrücken auszunützen.
Entgegen der gesicherten Erkenntnis, daß die Nachweisemp
findlichkeit für das Spürgas sich mit steigendem Arbeits
druck verschlechtert, ergibt sich wieder eine erhebliche
Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit, sobald man den
Druck von etwa 1 mbar überschreitet, bei dem die Kurve für
Helium plötzlich abfällt. Im Heliumgap, und nur dort, ist
die Hochvakuumpumpe also nahezu transparent für das Spürgas,
besitzt aber für z. B. Stickstoff immer noch ein Kompres
sionsverhältnis von unverändert 5·10⁹.
In einem Beispiel wurde eine Nachweisempfindlichkeit
von 10-6 mbar 1 sec-1 gemessen, wenn der Vorvakuumdruck 10-3
mbar beträgt, dagegen wurde ein Wert von 3·10-8 mbar 1 sec-1
nach der erfindungsgemäßen Anhebung des Vorvakuumdrucks auf
einen Wert im Heliumgap von z. B. 4 mbar gemessen.
Der Anstieg des Vorvakuumdrucks auf Werte von z. B. 4
mbar bietet den modernen kombinierten Turbomolekularpumpen
keine Schwierigkeit, so daß Sauerstoffeinbrüche in die Mas
senspektrometer-Analysezelle wirksam verhindert werden.
Die Erfindung ist nicht auf die Lecksuche mit an das
Gerät angeschlossenem Prüfbehälter beschränkt, bei dem Heli
um von außen auf die Wand des Prüfbehälters gesprüht wird,
sondern auch auf die sogenannte Schnüffelmethode anwendbar,
bei der der Prüfbehälter mit Spürgas eines gewissen Über
drucks gefüllt wird und eine Schnüffelsonde außen über den
Behälter geführt wird. Während im ersteren Fall der Vakuum
druck des Prüfbehälters auf den gewünschten Wert im Helium
gap eingestellt und gehalten wird, läßt sich bei der Schnüf
felmethode der Druck dadurch einstellen, daß der Durchsatz
der Schnüffelsonde an das Saugvermögen der Vorvakuumpumpe
entsprechend angepaßt wird, so daß sich ein Vorvakuumdruck
im gewünschten Bereich ergibt.
Die Erfindung ist nicht im einzelnen auf die oben
angegebenen Zahlenwerte beschränkt. Insbesondere liegt der
Heliumgap je nach dem Aufbau der Hochvakuumpumpe in einem
anderen Druckbereich.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gegenstromlecksuche mit einem leichten
Spürgas in einem Massenspektrometer-Lecksucher, dessen Hoch
vakuumpumpe eine kombinierte Turbo- und Hochdruck-Molekular
pumpe ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorvakuumdruck
auf der Auslaßseite der Hochvakuumpumpe im Bereich zwischen
dem Grenzdruck für Luft bzw. Stickstoff und dem Grenzdruck
für das leichte Spürgas gewählt wird, wobei als Grenzdruck
der Druck gilt, bei dem das Kompressionsverhältnis der Hoch
vakuumpumpe für das betreffende Gas deutlich absinkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prüfbehälter auf einem Innendruck in dem genannten Be
reich gehalten wird, wenn auf ihn von außen das Spürgas auf
gesprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die außen an einem Prüfbehälter, der das Spürgas enthält,
entlanggeführte Schnüffelsonde so ausgebildet ist, daß der
Vorvakuumdruck in dem genannten Bereich liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996108502 DE19608502C1 (de) | 1996-03-05 | 1996-03-05 | Verfahren zur Gegenstrom-Lecksuche mit einem leichten Spürgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996108502 DE19608502C1 (de) | 1996-03-05 | 1996-03-05 | Verfahren zur Gegenstrom-Lecksuche mit einem leichten Spürgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19608502C1 true DE19608502C1 (de) | 1997-05-28 |
Family
ID=7787288
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996108502 Expired - Fee Related DE19608502C1 (de) | 1996-03-05 | 1996-03-05 | Verfahren zur Gegenstrom-Lecksuche mit einem leichten Spürgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19608502C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3133781A1 (de) * | 1981-08-26 | 1983-03-10 | Leybold-Heraeus GmbH, 5000 Köln | Fuer die durchfuehrung der gegenstrom-lecksuche geeignete turbomolekularpumpe |
-
1996
- 1996-03-05 DE DE1996108502 patent/DE19608502C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3133781A1 (de) * | 1981-08-26 | 1983-03-10 | Leybold-Heraeus GmbH, 5000 Köln | Fuer die durchfuehrung der gegenstrom-lecksuche geeignete turbomolekularpumpe |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z: Technisches Messen, 54. Jg., Heft 3/1987, S. 89-95 * |
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