DE19535832C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis eines leichten Spürgases - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis eines leichten SpürgasesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Nachweis eines leichten Spürgases wie Helium, insbesondere
zur Lecksuche, sowie auf ein Verfahren zum Betrieb dieser
Vorrichtung.
Eine seit langem benutzte Methode zum Aufspüren von
Lecks besteht darin, den zu prüfenden Behälter auf einen
Druck von z. B. 10 hPa zu evakuieren und von außen mit einem
Spürgas, z. B. Helium, zu besprühen. Der stärkere Druckan
stieg im Behälter gegenüber Luft ist dann ein Maß für das
Leck. Dieser Druckanstieg wird oft mit einem thermoelektri
schen Druckmesser, z. B. einer sogenannten Pirani-Meßzelle,
beobachtet (siehe z. B. Patent Abstracts of Japan P-1604 vom
31.8.1993, Vol. 7 N° 481 betreffend JP-A-5-118949).
Die Genauigkeit dieser Messung wird durch die Tatsa
che beeinträchtigt, daß man beim Beaufschlagen des vorhande
nen Lecks mit Helium nicht unterscheiden kann, ob der gemes
sene Druckanstieg durch die höhere Einströmrate des Heliums
im Vergleich zu Luft entstand oder zusätzlich auf der be
kannten erhöhten Empfindlichkeit der Pirani-Meßzelle für
leichte Gase beruht.
Fig. 1 zeigt im doppelt logarithmischen Maßstab die
gasartspezifischen Abweichungen des Meßsignals in einer Pi
rani-Meßzelle, wobei auf der Abszisse der tatsächliche Druck
in hPa und auf der Ordinate der an der Meßzelle abgelesene
Druck, ebenfalls in hPa aufgetragen ist. Die Meßzelle sei
für Luft oder Stickstoff kalibriert. Man erkennt daraus, daß
oberhalb von etwa 5 hPa die Abhängigkeit von der Gasart
deutlich zunimmt. Dadurch wird in diesem Druckbereich diese
Lecksuchmethode sehr ungenau.
Es wäre an sich möglich, dieses Problem mit einem für
das Spürgas selektiven Meßsystem zu lösen, wie z. B. einem
Massenspektrometer, jedoch handelt es sich hier um eine teu
re und sehr empfindliche Einrichtung, die nur im Hochvakuum
betrieben werden kann und bei Druckeinbrüchen, wie sie durch
Groblecks verursacht werden können, beschädigt wird.
Eine solche Einrichtung ist z. B. in Patent Abstracts
of Japan 98 P1572 betreffend JP-A-5-60645, veröffentlicht am
12.3.1993 beschrieben. Dort wird zusätzlich eine thermoelek
trische Piranimeßzelle für die Vakuum-Grobmessung verwendet.
Durch die Erfindung werden eine Vorrichtung und ein
Verfahren angegeben, die preiswerter sind und auch bei Gro
blecks mit Heliumkonzentrationen bis zu einigen zehn ppm
eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 definierte
Vorrichtung bzw. durch das im Anspruch 3 definierte Verfah
ren gelöst.
Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels mit Hilfe der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 wurde bereits beschrieben und zeigt die Gas
art-Abhängigkeit von Pirani-Meßzellen.
Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vor
richtung bei der Lecksuche.
Ein Testbehälter 1, dessen Dichtheit überprüft werden
soll, ist über ein Ventil 2 an eine Pumpleitung 3 ange
schlossen, in der durch eine ggf. mehrstufige Vakuumpumpe 4
ein Vakuum von z. B. 10 hPa hergestellt werden kann. Ist das
Ventil 2 offen, wird der Behälter 1 auf diesen Druck evaku
iert.
An die Pumpleitung 3 sind zwei Meßzellen 5 und 6 über
ein gemeinsames Ventil 7 angeschlossen, die nach unter
schiedlichen Meßprinzipien arbeiten. Die Meßzelle 5 ist eine
thermoelektrische Meßzelle, auch Pirani-System genannt, wäh
rend die Meßzelle 6 nach dem piezoelektrischen, vorzugsweise
piezoresistiven Meßprinzip arbeitet. Beide Meßzellen sollen
gut temperaturkompensiert sein, wobei diese Kompensation
auch rechnerisch in einem Mikroprozessor 8 erfolgen kann,
der die Meßsignale der beiden Zellen empfängt und ggf. zu
sätzlich ein Temperaturmeßsignal.
Auf die Darstellung von Schnittstellenschaltungen
zwischen den Meßzellen und dem Mikroprozessor zur Digitali
sierung der Meßsignale wird hier verzichtet, da es sich hier
um dem Fachmann vertraute Bauteile handelt.
Wäre nur, wie beim Stand der Technik, die Pirani-Meß
zelle vorhanden, dann könnte man einen gemessenen Druck
anstieg nicht eindeutig dem in den Behälter 1 schneller als
Luft oder andere schwere Gase eingedrungenen Helium zuord
nen, da der Druck im Behälter auch aufgrund der eindringen
den Luft ansteigt.
Durch den Vergleich der Meßsignale der beiden Meßzel
len 5 und 6 wird dieser Unsicherheitsfaktor behoben.
Erfindungsgemäß wird dabei folgendermaßen vorgegan
gen:
Vor Beginn der eigentlichen Messung, d. h. ehe der Behälter 1 mit Helium besprüht wird, evakuiert man mit der Pumpe 4 das Meßsystem einschließlich des Behälters 1 auf einen geeigneten Wert von z. B. 10 hPa. Ist der gewünschte Druck erreicht, werden die Meßsignale der beiden Meßzellen im Mikroprozessor 8 registriert. Da die Pirani-Meßzelle 5 gewöhnlich auf Luft oder Stickstoff kalibriert ist, ergibt der Meßwert dieser Meßzelle einen korrekten Druckwert, der dann auch dem Meßwert der Meßzelle 6 zugeordnet wird.
Vor Beginn der eigentlichen Messung, d. h. ehe der Behälter 1 mit Helium besprüht wird, evakuiert man mit der Pumpe 4 das Meßsystem einschließlich des Behälters 1 auf einen geeigneten Wert von z. B. 10 hPa. Ist der gewünschte Druck erreicht, werden die Meßsignale der beiden Meßzellen im Mikroprozessor 8 registriert. Da die Pirani-Meßzelle 5 gewöhnlich auf Luft oder Stickstoff kalibriert ist, ergibt der Meßwert dieser Meßzelle einen korrekten Druckwert, der dann auch dem Meßwert der Meßzelle 6 zugeordnet wird.
Nun wird der Behälter durch eine nicht dargestellte
Sonde von außen mit Helium besprüht, was zu einem Anstieg
des Helium-Partialdrucks in der Pumpleitung 3 führt, falls
ein Leck besprüht wird. Die neuen Meßwerte von beiden Meß
zellen gelangen in den Mikroprozessor und werden dort so
ausgewertet, daß der Unterschied der Druckwerte der beiden
Meßzellen als Maß für das Leck gilt. Dieser Unterschied be
ruht praktisch ausschließlich auf der unterschiedlichen Emp
findlichkeit der beiden Meßzellen für Helium. Wie aus Fig.
1 hervorgeht, ist die Empfindlichkeit der Pirani-Meßzelle
für Helium in dem erwähnten Druckbereich deutlich größer als
für andere Gase, während die piezoelektrische Meßzelle prak
tisch einen gasartunabhängigen Druck liefert, der beispiels
leise der Eichkurve für Luft in Fig. 1 entspricht.
Die Differenz der von den beiden Meßzellen ermittel
ten Druckwerte kann unmittelbar als Heliumkonzentration bzw.
Leckrate angezeigt werden.
Mit dieser Anordnung können Leckraten bis in den
Bereich von 10-6 hPals-1 gemessen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich auch für
den rauhen Betrieb in der Produktion, da die Meßzellen bei
jedem Druck eingeschaltet und betrieben werden können, ohne
daß die Gefahr einer Zerstörung bei auftretenden Druckein
brüchen entsteht. Außerdem ist die Anzeige immer eindeutig
und die Einstellzeit sehr kurz.
Die Erfindung ist nicht im einzelnen auf das darge
stellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann sie auch für
die Lecksuche nach der Schnüffelmethode eingesetzt werden,
bei der der zu überprüfende Behälter vorab mit Helium unter
einem Überdruck gefüllt wird und dann mit einer Schnüffel
sonde außen um den Behälter herum nach austretendem Helium
gesucht wird.
Wird mit einem mehrstufigen Vakuumsystem gearbeitet,
kann der Druck im Prüfling sehr wohl auch deutlich unter 5
hPa liegen. Wird der Piezo/Pirani-Sensor an einer Stelle des
Pumpsystems angeordnet, bei welcher der Druck deutlich höher
liegt als 5 hPa, ist eine Dichtheitskontrolle bzw. Lecksuche
leicht möglich. Die Meßzelle Piezo/Pirani kann hierbei sogar
am Auslaß des Pumpsystems, also bei Atmosphärendruck ange
ordnet sein.
Weiter ist die Erfindung nicht beschränkt auf Helium
als Spürgas, sondern ist auf alle Spürgase anwendbar, deren
Nachweisempfindlichkeit in einer Pirani-Meßzelle sich deut
lich von Luft unterscheidet. Schließlich ist die Erfindung
auch nicht nur auf die Lecksuche, sondern allgemein auf den
Nachweis bestimmter Gase in einer Atmosphäre anwendbar, de
ren Nachweis in einer Pirani-Meßzelle einen deutlich anderen
Meßwert als die Basisatmosphäre ergibt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Nachweis eines leichten Spürgases,
insbesondere zur Lecksuche mit einer thermoelektrischen Meßzelle
und einer Vakuumpumpe, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Sensorkopf mit einer piezoelektrischen Meßzel
le (6) parallel zu der thermoelektrischen Meßzelle
(5) (Pirani-System) und einen Mikroprozessor (8) aufweist,
der die Meßsignale beider Zellen zugeführt erhält und aus
deren Vergleich den Spürgasanteil errechnet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensorkopf (5, 6) am Auslaß der Vakuumpumpe (4) liegt,
die einen Testbehälter (1) evakuiert.
3. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach Anspruch 1
oder 2 bei der Lecksuche, dadurch gekennzeichnet, daß vor
der eigentlichen Lecksuche, d. h. im spürgasfreien Zustand,
die piezoelektrische Meßzelle (6) mit dem Mikroprozessor (8) auf
den Druckwert der thermoelektrischen Meßzelle (5) bei einem
Druck von über 5 hPa kalibriert wird, und daß danach bei der Lecksuche
der Unterschied der Druckwerte der beiden Meßzellen als Maß für das
Leck ausgewertet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995135832 DE19535832C1 (de) | 1995-09-26 | 1995-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis eines leichten Spürgases |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995135832 DE19535832C1 (de) | 1995-09-26 | 1995-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis eines leichten Spürgases |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19535832C1 true DE19535832C1 (de) | 1997-01-16 |
Family
ID=7773251
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995135832 Expired - Fee Related DE19535832C1 (de) | 1995-09-26 | 1995-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis eines leichten Spürgases |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19535832C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19860500B4 (de) * | 1998-12-28 | 2005-12-15 | Plöchinger, Heinz, Dipl.-Ing. | Vorrichtung und Verfahren zur Druckmessung |
FR2921488A1 (fr) * | 2007-09-26 | 2009-03-27 | Alcatel Lucent Sas | Dispositif et procede pour la detection de fuites a haute pression pr gaz traceur dans une piece a tester. |
EP2612126B1 (de) | 2010-09-03 | 2018-05-30 | Inficon GmbH | Lecksuchgerät |
-
1995
- 1995-09-26 DE DE1995135832 patent/DE19535832C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
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EP2042849A1 (de) * | 2007-09-26 | 2009-04-01 | Alcatel Lucent | Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von Hochdruck-Lecks in einem zu überprüfenden Werkstück mit Hilfe von Spürgas |
EP2042849B1 (de) | 2007-09-26 | 2016-12-21 | Pfeiffer Vacuum | Vorrichtung und Verfahren zur Erkennung von Hochdruck-Lecks in einem zu überprüfenden Werkstück mit Hilfe von Spürgas |
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