DE19606909A1 - Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an offenen seriellen Lichtwellenleiterschnittstellen - Google Patents
Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an offenen seriellen LichtwellenleiterschnittstellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an
offenen seriellen Lichtwellenleiterschnittstellen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs.
In der Datenübertragungstechnik werden in zunehmendem Maße Lichtwellenleiter, im
folgenden LWL genannt, als Übertragungsmedium eingesetzt. Derartige LWL-
Verbindungen zeichnen sich vorteilhafterweise unter normierten
Aufwandsbedingungen durch eine große Reichweite bei systembedingt galvanischer
Trennung zwischen Sender und Empfänger aus. Marktübliche sogenannte Transceiver
wie beispielsweise der Toshiba TODX295/297 sind besonders einfach an digitale
Schaltungen zur Signalverarbeitung ankoppelbar. Die Empfänger dieser Transceiver
verfügen über eine spezielle Schaltung zur Pegelanpassung an das optische
Eingangssignal, um die Pulsbreitenverzerrungen zu minimieren.
Im praktischen Betrieb derartiger LWL-Übertragungsstrecken zeigt sich jedoch das
Problem, daß bei Unterbrechungen im optischen Übertragungsweg der Kette
elektrooptischer Wandler - LWL - optoelektrischer Wandler an beliebiger Stelle im
laufenden Betrieb durch unvermeidbare Einkopplung von Fremdlicht bei im
wesentlichen statistisches, optisches Störsignal am empfangsseitigen optoelektrischen
Wandler anliegt und in eine äquivalente elektrische Störwandlung umgesetzt wird.
Infolge fehlenden qualifizierten Datensignals wird diese Störspannung als vermeintlich
gedämpftes Datensignal interpretiert und durch die Mittel zur Pegelanpassung auf
Nennsignalpegel verstärkt. Aus Sicht einer empfangenden
Datenverarbeitungseinrichtung erscheint ein derart angepaßtes Störsignal als
aufbereitetes Datensignal, das hinsichtlich der Datenverarbeitungseinrichtung
einerseits im Wege kontinuierlicher Dateninterpretation zu einer
Verarbeitungsgrundlast führt und andererseits die Ergebnisse der Dateninterpretation
als tatsächliche Daten angenommen werden, wodurch Fehlverarbeitungen im
empfangenden System hervorgerufen werden. Beide Tatbestände werden als extrem
nachteilig angesehen.
Durch interne Vorbenutzung ist bekannt, über Optokoppler abzufragen, ob das LWL-
Kabel an der Baugruppe, die den Transceiver enthält, angeschlossen ist. Diese
Lösung bedingt zusätzlich feinmechanisch orientierten Aufwand und ist darüber hinaus
zur Erfassung zur Trennung eines LWL-Kabels zwischen Transceivern oder der
Abkopplung des LWL-Kabels an der Gegenstelle ungeeignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das mit
einfachen Mitteln, insbesondere unter Verzicht auf feinmechanisch orientierten
Aufwand die Unterdrückung von an offenen seriellen LWL-Schnittstellen unvermeidbar
eingekoppelten Störsignalen unabhängig von der Art des Zustandekommens gestattet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruchs 1 gelöst.
Eine weiterführende vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2
beschrieben.
In ihrem Wesen geht die Erfindung von dem Tatbestand aus, daß die
Übertragungsgeschwindigkeit auf digitalen seriellen Übertragungsstrecken
medienunabhängig aus dem Erfordernis der kommunikativen Interoperatibilität heraus
gemäß CCITT/ETSI-Empfehlungen genormt und als diskrete Übertragungsraten
vorbekannt sind. Dabei ist eine vorgegebene maximale Datenübertragungsrate
unmittelbar durch eine feste Zeitspanne gekennzeichnet, während der ein aktueller
Signalzustand kontinuierlich gehalten wird. Jeder Signalzustandswechsel innerhalb
dieser Zeitspanne beruht demgemäß auf einer Signalübertragungsrate, die größer ist
als die vereinbarungsgemäß vorgegebene maximale Datenübertragungsrate und ist
demzufolge als Störsignal anzusehen. Dabei ist es unerheblich, welcher binäre
Signalzustand zum Zeitpunkt des störenden Signalzustandswechsel aktuell ist.
Dementsprechend wird aus der vorgegebenen maximalen Datenübertragungsrate der
seriellen Schnittstelle ein vorgebbares Signalmuster abgeleitet, wobei das
Signalmuster signalzustandsunabhängig durch ein zustandswechselfreies Intervall
abgebildet wird.
Beim Auftreten eines eine Störung qualifizierenden Zustandswechsels innerhalb eines
zustandswechselfreien Intervalls über die Weiterleitung des Zustandssignals an die
empfangende Datenverarbeitungseinrichtung unterbrochen.
Im ungestörten Datenübertragungsbetrieb sind aufeinanderfolgende
Signalzustandswechsel bestimmungsgemäß derart zeitlich beabstandet, daß das die
Dauer des vorgegebenen zustandswechselfreien Intervalls stets überschritten wird und
demzufolge die empfangenen Daten ununterbrochen an die empfangende
Datenverarbeitungseinrichtung weitergeleitet werden.
Im Falle der Unterbrechung des eingangs beschriebenen optischen
Übertragungsweges wird ein durch ein breit moduliertes Frequenzspektrum
gekennzeichnetes Fremdlicht empfangen, das stets auch so hochfrequente
Spektralanteile im empfangenen Demodulationssignal aufweist, die ein Datensignal mit
einer Signalübertragungsrate vortäuschen, die größer ist als die vorgegebene
maximale Datenübertragungsrate. Demgemäß sind innerhalb des
zustandswechselfreien Intervalls vereinbarungswidrige Signalzustandswechsel
detektierbar, deren erstmaliges Auftreten zur Unterbrechung der Weiterleitung des
Zustandssignals führt.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung wird die Unterbrechung der Weiterleitung
für eine Zeitdauer von mindestens 20 ms aufrechterhalten. In vorteilhafter Weise
werden dadurch netzfrequente Störquellen, wie etwa netzbetriebene
Beleuchtungsmittel, signaltechnisch eliminiert.
Vorteilhafterweise ist dieses Verfahren mit für sich bekannten parametrierbaren
Zeitgeberbausteinen sehr einfach realisierbar und kommt dabei ohne feinmechanisch
orientierte oder mit Justageaufwand verbundene Mittel aus.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die dazu erforderlichen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild der Lichtwellenleiterankopplung an eine elektrische
Schnittstelleneinrichtung und
Fig. 2 eine Darstellung ausgewählter Signalverläufe.
Gemäß Fig. 1 wird ein Sendedatenstrom 411 in einer Schnittstelleneinrichtung 410 in
ein zur seriellen Übertragung geeignetes Übertragungsprotokoll, beispielsweise RS
232, umgesetzt und zum Lichtwellenleiterschnittstellenbaustein 420 übertragen. Mit
dem Lichtwellenleiterschnittstellenbaustein 420 werden die gemäß dem seriellen
Übertragungsprotokoll aufgeschalteten Daten zum Transport über optische Medien
aufbereitet, elektrooptisch gewandelt und über einen Lichtwellenleiter 421 für die
Senderichtung verschickt. Für die Empfangsrichtung ist ein Lichtwellenleiter 422
vorgesehen, der am Lichtwellenleiterschnittstellenbaustein 420 endet. Nach der
optoelektrischen Wandlung des Empfangssignals wird aus dem elektrischen
Äquivalent des optischen Leitungssignals das Zustandssignal 100 regeneriert, das
entsprechend einem vorgegebenen Übertragungsprotokoll, beispielsweise RS 232, an
die Schnittstelleneinrichtung 410 weitergeleitet wird, mit dem es in den
Empfangsdatenstrom 412 umgesetzt wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die empfangsseitige
Verbindung zwischen dem Lichtwellenleiterschnittstellenbaustein 420 und der
Schnittstelleneinrichtung 410 durch einen Schalter 450 unterbrechbar, der als Öffner
ausgestaltet und durch ein Unterbrechungssignal 300 steuerbar ist. Das
Unterbrechungssignal 300 wird in einer Auswerteschaltung 430 generiert, die an eine
Zeitbasis 440 und den das Zustandssignal 100 führenden empfangsseitigen Ausgang
des Lichtwellenleiterschnittstellenbausteins 420 angeschlossen ist.
Zur Erläuterung des Verfahrens sind in Fig. 2 ausgewählte Signalverläufe im zeitlich
determinierten Zusammenhang dargestellt. Das Zustandssignal 100 ist durch
aufeinanderfolgende Zustandswechsel 101 bis 106 gekennzeichnet, deren
schnellstmögliche zeitliche Aufeinanderfolge durch die vereinbarungsgemäß
vorgegebene maximale Datenübertragungsrate limitiert ist. Ausgehend von dieser
maximalen Übertragungsrate des Zustandssignals 100 wird ein Signalmuster 200
vorgegeben, das zustandsunabhängig durch ein zustandswechselfreies Intervall
abgebildet wird. Das Signalmuster 200 ist in Fig. 2 in positiver Logik dargestellt,
wobei jeweils die low-high-Flanke 201, 203, 205 und 207 den Beginn und die fallende
Flanke 202, 204 und 206 das Ende eines zustandswechselfreien Intervalls darstellt.
Dabei ist vorgesehen, daß jeder Zustandswechsel 101 bis 106 des Zustandssignals
100 zu den Zeitpunkten 1, 3, 5, 7, 8 und 9 jeweils den Beginn eines
zustandswechselfreien Intervalls des Signalmusters 200, gekennzeichnet durch die
steigenden Flanken 201, 203, 205 und 207, auslöst.
Während des Datenempfangs ist vereinbarungsgemäß die Dauer eines gehaltenen
Zustands des Zustandssignals 100, das sind die zeitlichen Abstände zwischen den
Zeitpunkten 1 und 3, 3 und 5 sowie 5 und 7, größer als das zugehörige
startsynchronisierte zustandswechselfreie Intervall, das durch die zeitlichen Abstände
zwischen den Zeitpunkten 1 und 2, 3 und 4 sowie 5 und 6 gegeben ist. Das ebenfalls
in positiver Logik in Fig. 2 dargestellte Unterbrechungssignal 300 bleibt inaktiv,
gleichbedeutend mit dem geschlossenen Zustand des Schalters 450.
Bei Unterbrechung des optischen Übertragungsweges kommt es durch fehlende
Datensignale und Fremdlichteinfall zu undeterminierten Zustandswechseln des
Zustandssignals 100, die in Fig. 2 mit den Bezugszeichen 105 und 106 versehen
sind. Dabei wird das vereinbarungsgemäß zustandswechselfreie Intervall zwischen
den Zeitpunkten 7 und 10 beginnend mit dem startsynchronisierten Zustandswechsel
207 des Signalmusters infolge des Zustandswechsels 104 des Zustandssignals 100
durch den unerwarteten Zustandswechsel 105 des Zustandssignals 100 verletzt,
woraufhin das Signalmuster 200 mit dem Zustandswechsel 208 zum Zeitpunkt 8
erneut startsynchronisiert wird.
Der als fehlerhaft erkannte Zustandswechsel 105 des Zustandssignals 100 bewirkt die
Aktivierung des Unterbrechungssignals 300 unter Öffnung des Schalters 450 und
Unterbrechung des empfangsseitigen Signalflusses zwischen dem LWL-
Schnittstellenbaustein 420 und der Schnittstelleneinrichtung 410.
In gleicher Weise stellt der Zustandswechsel 106 des Zustandssignals 100 zum
Zeitpunkt 9 unabhängig davon, ob der Zeitpunkt 9 seines Auftretens vor oder nach
dem Zeitpunkt 10 liegt, einen vereinbarungsgemäß undeterminierten Zustandswechsel
dar, soweit seine zeitliche Beabstandung von dem vorausgehenden Zustandswechsel
105 kürzer ist als das vereinbarungsgemäß unterbrechungsfreie Intervall des
Signalmusters 200.
Die Unterbrechung des Signalflusses zwischen dem LWL-Schnittstellenbaustein 420
und der Schnittstelleneinrichtung 410 im Falle undeterminierter Signalwechsel des
Zustandssignals 100 befreit vorteilhafterweise jede beliebige der
Schnittstelleneinrichtung 410 empfangsseitig nachgeschalteten
Datenverarbeitungseinrichtung von grundsätzlich belastenden sowie ergebnislosen
Dateninterpretationsversuchen, die zu Fehlverarbeitungen führen können. Damit wird
sowohl die Sicherheit der Datenübertragung als auch der Datenverarbeitung erhöht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Aktivierung des
Unterbrechungssignals 300 und die damit verbundene Öffnung des Schalters 450 über
eine vorgebbare Zeitspanne aufrechtzuerhalten. Für diese Zeitspanne, die in Fig. 2
durch die Beabstandung der Zeitpunkte 8 und 11 dargestellt ist, ist eine Dauer von
mindestens 20 ms vorgesehen. Vorteilhafterweise wird dadurch der störende Einfluß
netzfrequent erregter Lichtquellen unterbunden.
Bezugszeichenliste
1 . . . 11 Zeitpunkte
100 Zustandssignal
101 . . . 106 Zustandswechsel des Zustandssignals
200 Signalmuster
201 . . . 209 Zustandswechsel des Signalmusters
300 Unterbrechungssignal
410 Schnittstelleneinrichtung
411 Sendedatenstrom
412 Empfangsdatenstrom
420 LWL-Schnittstellenbaustein, Transceiver
421 LWL-Senderichtung
422 LWL-Empfangsrichtung
430 Auswerteschaltung
440 Zeitbasis
450 Schalter
100 Zustandssignal
101 . . . 106 Zustandswechsel des Zustandssignals
200 Signalmuster
201 . . . 209 Zustandswechsel des Signalmusters
300 Unterbrechungssignal
410 Schnittstelleneinrichtung
411 Sendedatenstrom
412 Empfangsdatenstrom
420 LWL-Schnittstellenbaustein, Transceiver
421 LWL-Senderichtung
422 LWL-Empfangsrichtung
430 Auswerteschaltung
440 Zeitbasis
450 Schalter
Claims (3)
1. Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an offenen seriellen
Lichtwellenleiterschnittstellen mit einem eine automatische Pegelregelung
umfassenden Schnittstellenbaustein, der mit einer eine serielle elektrische
Schnittstelle bedienenden Einrichtung verbunden ist, die mit einer
vorgegebenen maximalen Datenübertragungsrate betrieben werden, bei dem
- - das empfangene optische Signal in ein adäquates elektrisches, binärwertiges Zustandssignal umgesetzt wird,
- - bei dem der Zeitverlauf des elektrischen Zustandssignals abgetastet, analysiert und mit einem vorgebbaren Signalmuster verglichen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das vorgebbare Signalmuster aus der vorgegebenen maximalen Datenübertragungsrate abgeleitet wird, wobei das vorgebbare Signalmuster zustandsunabhängig durch ein zustandswechselfreies Intervall abgebildet wird, und
- - daß bei jedem Zustandswechsel des Zustandssignals innerhalb eines zustandswechselfreien Intervalls die Weiterleitung des Zustandssignals an die die serielle elektrische Schnittstelle bedienenden Einrichtung unterbrochen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterbrechung über einen Zeitraum von mindestens 20 ms
aufrechterhalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106909 DE19606909A1 (de) | 1996-02-19 | 1996-02-19 | Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an offenen seriellen Lichtwellenleiterschnittstellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106909 DE19606909A1 (de) | 1996-02-19 | 1996-02-19 | Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an offenen seriellen Lichtwellenleiterschnittstellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19606909A1 true DE19606909A1 (de) | 1997-08-21 |
Family
ID=7786293
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996106909 Ceased DE19606909A1 (de) | 1996-02-19 | 1996-02-19 | Verfahren zur empfangsseitigen Störsignalunterdrückung an offenen seriellen Lichtwellenleiterschnittstellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19606909A1 (de) |
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- 1996-02-19 DE DE1996106909 patent/DE19606909A1/de not_active Ceased
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |