DE19606102A1 - Verfahren zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils von Empfangssignalen und derartig ausgestaltete Empfangseinrichtung bzw. Funkstation - Google Patents

Verfahren zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils von Empfangssignalen und derartig ausgestaltete Empfangseinrichtung bzw. Funkstation

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils von Empfangssignalen und einer Empfangseinrichtung bzw. Funkstation zur Durchführung dieses Verfahrens.
Funkstationen dienen der Übertragung von Informationen mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Luftschnitt­ stelle. Eine sendende Funkstation sendet die Informationen als Sendesignale, die in der empfangenden Funkstation als Empfangssignale in einer Antenneneinrichtung aufgenommen und einer Empfangseinrichtung zugeführt werden. Handelt es sich bei den zu übertragenen Informationen um digitale Informa­ tionen, dann findet z. B. nach einer Übertragung der Eingangs­ signale ins Basisband eine Analog/Digitalwandlung statt. Die digitalisierten Empfangssignale werden daraufhin entzerrt zum Ausgleich diverser Störungen bei der Übertragung über die Luftschnittstelle und einer Fehlerkorrektur unterzogen.
Durch die Überführung der Empfangssignale ins Basisband und die A/D-Wandlung wird dem Nutzsignal ein Gleichspannungsstör­ anteil hinzugefügt, der sich evtl. nicht durch Filterung oder Mittelung beseitigen läßt. Denn in verschiedenen Funksyste­ men, z. B. dem GSM Mobilfunksystem, weist auch das Nutzsignal einen Gleichspannungsanteil auf.
Der Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils der Empfangs­ signale ist ein bekanntes Problem, für das es verschiedene Lösungsansätze gibt. Ein solcher Lösungsansatz ist in der deutschen Patentanmeldung 195 31 998.2 dargestellt. Hier kann der Gleichspannungsanteil durch Hinzunahme einer zusätzlichen Modulationsfrequenz herausgefiltert werden. Eine weitere auf GSM-Mobilfunksysteme bezogene Lösung besteht darin, in GSM- Endgeräten vom Empfänger nicht genutzten Zeitlagen, in denen die Empfangseinrichtung in Ruhelage ist, den Eingang des letzten Mischers auf Null-Potential zu führen und so den Gleichspannungsstöranteil auszugleichen. Dieses Verfahren ist jedoch insoweit begrenzt, da nicht bei allen Empfangsein­ richtungen solche Ruhephasen existieren. Diese Art des Aus­ gleichs des Gleichspannungsstöranteils ist zum Beispiel für Basisstationen in GSM Mobilfunksystemen nicht oder nur unter erhöhtem schaltungstechnischem Aufwand nutzbar.
Weiterhin ist es aus W. Koch, "Optimum and sub-optimum detec­ tion of coded data distured by time-varying intersymbol interference", IEEE Proceedings 1990, S. 1679-84 bekannt, den Funkkanal in GSM Mobilfunksystemen durch ein Kanalmodell mit Kanalkoeffizienten nachzubilden. Durch dieses Kanalmodell kann eine Mehrwegeausbreitung der Signale im Funkkanal mo­ delliert werden. Die bestimmten Kanalkoeffizienten dienen daraufhin in der Empfangseinrichtung zur Entzerrung der Emp­ fangssignale.
Zur Bestimmung der Kanalkoeffizienten wird z. B. eine Trai­ ningssequenz eingesetzt, wie sie aus M. Mouly, M.-B. Pautet, "The GSM System for Mobile Communications", 49, rue Louise Bruneau, F-91120 Palaiseau, Frankreich, 1992, S. 231-237 bekannt ist. In der Empfangseinrichtung vorliegende Testdaten werden zu bekannten Zeitpunkten von der sendenden Funkstation übermittelt und erreichen die empfangende Funkstation als Empfangssignale. An die ins Basisband übertragenen und digi­ talisierten Empfangssignale der Trainingssequenz wird nun das Kanalmodell durch Berechnung der Kanalkoeffizienten in der Empfangseinrichtung angepaßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Empfangseinrichtung und eine Funkstation anzugeben, die unab­ hängig von einem eigenen Gleichspannungsanteil eines Empfangs­ signals, den Ausgleich eines Gleichspannungsstöranteils des Empfangssignals im Basisband vornehmen.
Die Aufgabe wird jeweils durch die Empfangseinrichtung nach Anspruch 1, die Funkstation nach Anspruch 6 und das Verfahren nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er­ findung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Erfindungsgemäß wird zum Ausgleich des Gleichspannungsstör­ anteils von Empfangssignalen bei einem Mittel zur Bestimmung von Kanalkoeffizienten unter Verwendung eines Kanalmodells ein weiterer Koeffizient, der Gleichspannungskoeffizient be­ rücksichtigt. Dieser Gleichspannungskoeffizient wird dem Ka­ nalmodell zur Modellierung der Mehrwegeausbreitung von Funk­ signalen hinzugefügt.
Bei der Kanalmodellierung, die Vergleichssignale zum Aus­ gleich eines Gleichspannungsstöranteils verwendet, wird somit auch der Gleichspannungskoeffizient bestimmt. Dieser Gleich­ spannungskoeffizient dient daraufhin zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils der Empfangssignale. Der bestimmte Gleichspannungskoeffizient kann z. B. ein Korrekturwert sein, mit dem die Empfangssignale beaufschlagt werden. Der erfin­ dungsgemäße Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils kann dabei auch bei ständigem Betrieb der Empfangseinrichtung durchgeführt werden. Es werden keine Ruhelagen und keine Hilfssignale in der Empfangseinrichtung benötigt.
Eine erfindungsgemäße Empfangseinrichtung enthält dabei vorteilhafterweise einen Kanalschätzer und einen Detektor, die beide die ins Basisband übertragenen und digitalisierten Empfangssignale als Antennendaten verarbeiten. Der Kanal­ schätzer bestimmt die Kanalkoeffizienten, die zur Berück­ sichtigung einer Mehrwegeausbreitung der Empfangsignale vor­ gesehen sind. Die berechneten Kanalkoeffizienten werden dann dem Detektor, der die Entzerrung und Fehlerkorrektur vor­ nimmt, zugeführt. Der Kanalschätzer nimmt die Modellierung des Funkkanales vor, indem er Mittel zum Bestimmen von Modelldaten unter Verwendung der Kanalkoeffizienten und unter Berücksichtigung des Gleichspannungskoeffizienten des Kanal­ modells enthält.
Weiterhin enthält der Kanalschätzer ein Rechenwerk zur Be­ rechnung des Gleichspannungskoeffizienten. Das Rechenwerk verwendet dabei einen die Abweichung der Antennendaten und der Modelldaten minimierenden Algorithmus. Dieser Algorithmus wird während einer Trainingssequenz angewandt, bei der das Rechenwerk für die Verarbeitung von empfangenen Testdaten zuordenbaren Antennendaten und der Modelldaten vorgesehen ist. Die Modelldaten werden dabei durch Speisung des Kanal­ modells mit den in der Empfangseinrichtung vorliegenden, un­ verzerrten Testdaten erzeugt. Das Kanalmodell mit den Kanal­ koeffizienten und dem Gleichspannungskoeffizienten wird somit an den realen Funkkanal angepaßt.
Die während dieser Trainingssequenz berechneten Kanalkoeffi­ zienten und der Gleichspannungskoeffizient werden auch außer­ halb der Trainingssequenz verwendet. Beispielsweise dienen die Kanalkoeffizienten zur Entzerrung und zur Fehlerkorrektur der Empfangssignale im Detektor, wohingegen der Gleichspan­ nungskoeffizient bereits zum Ausgleich des Gleichspannungs­ störanteils der dem Detektor zuzuführenden Antennendaten ver­ wendet wird.
Bei der Verarbeitung digitalisierter Empfangssignale ist es somit z. B. möglich, die zum Ausgleich des Gleichspannungs­ störanteils benötigten Mittel in einem digitalen Signalpro­ zessor zu realisieren, wodurch jeder weitere schaltungstech­ nische Aufwand vermieden wird. Zudem sind in Trainings­ sequenzen Testdaten verwendbar, wie sie aus bestehenden Systemen bekannt sind (z. B. in GSM-Mobilfunksystem). Zusätz­ licher Aufwand im Funksystem ist dadurch nicht erforderlich. Gemäß dieser vorteilhaften Ausgestaltung wird eine Trennung zwischen der Berechnung des zum Ausgleich des Gleichspan­ nungsstöranteils vorgesehenen Gleichspannungskoeffizienten und dem späteren Einsatz des Gleichspannungskoeffizienten vorgenommen. Dies erweist sich als vorteilhaft bei bekannten Funksystemen, die eine solche Trennung bereits vorsehen. Je­ doch kann der Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils von Empfangssignalen auch während der weiteren Berechnung eines zu aktualisierenden Gleichspannungskoeffizienten vorgenommen werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Kanalmodell durch Verzögerungselemente und Bewertungselemente gebildet, wodurch ein Filter mit endlicher Impulsantwort realisiert wird. Zusätzlich zu der Modellierung durch die Kanalkoeffi­ zienten werden Gleichspannungsmodellsymbole durch den Gleich­ spannungskoeffizienten bewertet und mit den Ausgangsdaten der übrigen Bewertungselemente überlagert. Als Überlagerungser­ gebnis liegen dann die Modelldaten vor. Die Kanalmodellierung kann u. a. durch eine programmtechnische Lösung in einem digi­ talen Signalprozessor umgesetzt werden.
Aufgrund von verschiedenen Modulationsverfahren, wie z. B. De­ rotationstechniken beim GSM-Mobilfunksystem, ist es in man­ chen Fällen nicht möglich, den Gleichspannungsstöranteil direkt von den Empfangssignalen abzuziehen. Deswegen werden dieser Modulationstechnik angepaßte Gleichspannungsmodell­ symbole verwendet. Die Gestaltung der Gleichspannungsmodell­ symbole ermöglicht es, den Ausgleich des Gleichspannungs­ störanteils für verschiedenartigste Empfangseinrichtungen anzupassen. Es ist dabei zu beachten, daß die Gleichspan­ nungsmodellsymbole durchaus unabhängig von den Testdaten sein können, denn sie betreffen die in der Empfangseinrichtung verwendete Demodulationsart und nicht den Funkkanal.
Der Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils kann sowohl im Kanalschätzer oder im Detektor, als auch bereits vor der Kanalschätzung bzw. Entzerrung vorgenommen werden. Vorteil­ hafterweise wird der Detektor unverändert belassen und der Gleichspannungsstöranteilsausgleich bereits im Kanalschätzer oder zuvor vorgenommen.
Vorteilhafterweise ist die Empfangseinrichtung Teil einer in einem Funknetz betriebenen Funkstation, wobei zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils der Gleichspannungskoeffizient bei veränderten Funkkanal neu bestimmt wird. Dieser Funkkanal verändert sich von Verkehrsbeziehung zu Verkehrsbeziehung. Bei Funknetzen wie dem GSM-Mobilfunknetz oder dem drahtlosen Funknetz nach DECT-Standard ist ein Verkehrsteilnehmer näm­ lich mobil, so daß sich die Signallaufwege ändern. Jedoch auch innerhalb einer Verkehrsbeziehung kann sich durch Fre­ quenzwechsel ein veränderter Funkkanal ergeben. Wird die Funkstation im Zeitlagenmultiplex betrieben, dann kann vor­ gesehen sein, den Gleichspannungsstöranteil für jede Zeitlage neu zu berechnen, indem eine Trainingssequenz in jeder Zeit­ lage zur Berechnung des Gleichspannungskoeffizienten verwen­ det wird.
Gemäß weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird
  • - die Bestimmung des Gleichspannungskoeffizienten gleich­ zeitig mit der Bestimmung der Kanalkoeffizienten und einer Synchronisation der empfangenen Testdaten mit den vorlie­ genden Testdaten durchgeführt,
  • - der Gleichspannungskoeffizient unabhängig von weiteren Be­ rechnungen (Verzögerung, Kanalkoeffizienten) entsprechend einer Lernfunktion aus mehreren Berechnungen gemittelt, oder
  • - die Berechnung des Gleichspannungskoeffizienten erst nach erfolgter Synchronisation der empfangenen Testdaten mit den vorliegenden Testdaten durchgeführt.
Jede dieser Varianten genügt eigenen Anforderungen an Rechen­ zeit und Rechenaufwand. Ist der Gleichspannungsstöranteil wenig veränderlich, dann ist es vorteilhaft ihn über mehrere Berechnungen zu mitteln. Soll ein vorberechneter Gleichspan­ nungskoeffizient auch auf die Antennendaten einer erneuten Berechnung des Gleichspannungskoeffizienten wirken, dann findet ständig (unabhängig von einer Trainingssequenz) ein Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils statt und die Synchronisation und die Berechnung der Kanalkoeffizienten kann mit einem reduzierten Gleichungssystem erfolgen. Hierbei wird der benötigte Rechenaufwand verringert.
Für die gleichzeitige Synchronisation und Bestimmung der Ka­ nalkoeffizienten und des Gleichspannungskoeffizienten wird beispielsweise ein Lösen eines überbestimmten Gleichungs­ systems an mehreren Positionen im zeitlichen Verhältnis der empfangenen Testdaten und der vorliegenden Testdaten vor­ genommen. Die Lösung, die den geringsten Fehler, d. h. die Abweichung von Modelldaten und Antennendaten der Sequenz aufweist, wird ausgewählt.
Kann davon ausgegangen werden, daß der Gleichspannungsstör­ anteil einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet, dann ist es vorteilhaft zuerst eine zeitliche Synchronisation, z. B. durch gebräuchliche Korrelationsverfahren, durchzu­ führen, und dann die Kanalkoeffizienten und den Gleichspan­ nungskoeffizienten gemeinsam zu berechnen. Diese Lösungs­ variante benötigt weniger Rechenleistung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Funksystem mit Empfangseinrichtung zum Aus­ gleich eines Gleichspannungsstöranteils von Empfangssignalen;
Fig. 2 einen Kanalschätzer zur Synchronisation und zur Berechnung von Kanalkoeffizienten und von einem Gleichspannungskoeffizienten während einer Trai­ ningssequenz; und
Fig. 3 einen Kanalschätzer und einen Detektor der Empfangseinrichtung beim Betrieb außerhalb der Trainingssequenz.
Die Funktionstation FS nach Fig. 1 ist Teil eines Funk­ systems, z. B. eines GSM-Mobilfunksystems. Über eine Anten­ neneinrichtung AE werden Empfangssignale rx empfangen und einer Empfangseinrichtung EE zugeführt. Die Funkstation FS ist beispielsweise eine Basisstation, die über eine Luft­ schnittstelle mit Mobilteilen verbunden ist. Im weiteren wird für die Basisstation der Empfangsfall dargestellt, es besteht üblicherweise jedoch eine zweiseitige Verkehrsbeziehung, d. h. die Basisstation weist auch eine Sendeeinrichtung auf.
Aus den Empfangssignalen werden in der Empfangseinrichtung EE z. B. durch eine Übertragung ins Basisband und darauffolgende Analog/Digitalwandlung digitale Signale erzeugt, die inner­ halb der Empfangseinrichtung EE einem Kanalschätzer zugeführt werden. Der Kanalschätzer KS ist mit einem Detektor DT ver­ bunden und führt diesem aus den digitalen Empfangssignalen rx abgeleitete Antennendaten z und im Kanalschätzer KS bestimmte Kanalkoeffizienten h zu. Der Detektor DT nimmt eine Entzer­ rung und Fehlerkorrektur der Antennendaten z unter Zuhilfe­ nahme der Kanalkoeffizienten k vor und erzeugt Symbole s, die weiteren Einrichtungen der Empfangseinrichtung EE zugeführt werden (nicht dargestellt). In diesen weiteren Einrichtungen wird daraufhin eine Dekodierung und gegebenenfalls weitere Verarbeitungsvorgänge ausgeführt. Die Symbole s repräsentie­ ren die durch Entzerrung und Fehlerkorrektur rekonstruierten Signale rx.
In Fig. 2 wird die Funktionsweise des Kanalschätzers KS während der Berechnung der Kanalkoeffizienten h und des Gleichspannungskoeffizienten c dargestellt. Diese Berechnung findet während des Empfangs einer Trainingssequenz mit Test­ daten d statt. Während dieser Trainingssequenz werden die Testdaten d von einer sendenden Funkstation zu der in Fig. 1 dargestellten empfangenden Funkstation FS übertragen. Die Empfangssignale rx treffen durch Mehrwegeausbreitung, Störung und Verzögerung beeinträchtigt bei der empfangenden Funksta­ tion FS ein und stehen dem Kanalschätzer KS als Empfangssig­ nale rx zur Verfügung.
Diese die verzerrten Testdaten d enthaltenden digitalen Empfangssignale rx werden daraufhin in einem Speicherelement rx-M gespeichert und verzögert ausgegeben. Die ausgegebenen digitalen Empfangssignale sind die Antennendaten z der Trai­ ningssequenz. Es ist zu bemerken, daß die Antennendaten z und die im folgenden zu berechnenden Koeffizienten c, h komplexe Werte darstellen, wenn die Basisbandumsetzung in In-Phase und Quadraturkomponenten unterscheidet.
Die in der Empfangseinrichtung EE vorbekannten Testdaten d, jedoch im unverzerrtem Zustand, werden einem Kanalmodell KM zugeführt. Dieses Kanalmodell KM modelliert Verzögerungs­ gliedern Z-1, die kettenförmig angeordnet sind. Die Testdaten d durchlaufen diese Verzögerungsglieder Z-1. Die unverzöger­ ten Testdaten d und die am Ausgang eines jeden Verzögerungs­ gliedes Z-1 anliegenden verzögerten Testdaten d werden je­ weils mit einem Kanalkoeffizienten h in einer Bewertungsein­ heit BE bewertet und anschließend zu Modelldaten y aufsum­ miert. Im Kanalmodell KM wird die Mehrwegeausbreitung simu­ liert, wobei nacheinander eintreffende Signalkomponenten zu einem gemeinsamen Signal überlagert werden. In Mobilfunk­ systemen reichen drei bis vier Verzögerungsglieder Z-1 aus, um die Mehrwegeausbreitung auszugleichen. Somit ist das Ka­ nalmodell KM durch einen Filter mit endlicher Impulsantwort realisiert.
Bei der Summenbildung zum Erhalten der Modelldaten y wird jedoch auch ein Gleichspannungskoeffizient c herangezogen. Eine Gleichspannungssymbolfolge m, die mit der bei der Umwandlung der Empfangssignale rx in die Antennendaten z einhergehenden Modulation korrespondiert (entspricht für GSM beispielsweise -67,5 kHz), wird mit dem Gleichspannungskoef­ fizienten c multipliziert und das Multiplikationsergebnis in die Summenbildung zu den Modelldaten y einbezogen.
Weiterhin enthält der Kanalschätzer KS ein Rechenwerk RW, das die Antennendaten z der Trainingssequenz und die Modelldaten y vergleicht und die Abweichung e beider Werte bestimmt. Die Abweichung e wird innerhalb des Rechenwerkes RW einer Einheit LS zugeführt, die die für eine minimale Abweichung e erfor­ derlichen Kanalkoeffizienten h und Antennenkoeffizient c be­ stimmt.
Beispielsweise wird vor Bestimmung der Kanalkoeffizienten h und des Gleichspannungskoeffizienten c eine Verzögerung M zur Synchronisation der empfangenen Testdaten d mit den vorlie­ genden Testdaten D bestimmt. Diese Synchronisation ist nötig, da der Zeitpunkt des Eintreffens der empfangenen Testdaten d in der Empfangseinrichtung EE nicht genau vorhersehbar ist. Die Einheit LS löst das Problem der kleinsten Fehlerquadrate an mehreren Positionen des Empfangsdatenstromes, der durch die Antennendaten z der Trainingssequenz gebildet wird. Die Position mit dem kleinsten quadratischen Fehler stellt die Synchronisationsposition dar. Damit ist auch eine Verzögerung M bestimmt, die im weiteren bei der Bearbeitung der Empfangs­ signale rx auch außerhalb der Trainingssequenz für die glei­ che Zeitlage verwendet wird.
Durch diese Verfahrensweise wird die Synchronisation zusammen mit der Bestimmung der Koeffizienten h, c bewirkt. Bei der Lösung des Problems der kleinsten Fehlerquadrate kann die Abweichung e vorteilhafterweise durch die Summe der quadrier­ ten Kanalkoeffizienten h normalisiert werden, wodurch sich die Synchronisation weiter verbessern läßt. Anstelle der Lösung des Problems der kleinsten Fehlerquadrate können jedoch auch andere geeignete Algorithmen verwendet werden, die eine Minimierung der Abweichung e herbeiführen.
Die durch das Rechenwerk RW bestimmten Kanalkoeffizienten h und der Gleichspannungskoeffizient c, sowie die Verzögerung M werden daraufhin auch außerhalb der Trainingssequenz zur Ver­ besserung des Empfangs der Empfangseinrichtung EE verwendet. Die im Kanalschätzer KS enthaltenen Einrichtungen KM, RW, rx-M sind vorteilhafterweise in einem digitalen Signalprozessor implementiert. Durch entsprechende Algorithmen, können im digitalen Signalprozessor neben der Lösung des Problems der kleinsten Fehlerquadrate auch entsprechende Verzögerungen von Datenelementen und eine Simulation gemäß dem Kanalmodell KM erfolgen.
In Fig. 3 sind der Empfang und die Weiterverarbeitung der Empfangssignale rx außerhalb der Trainingssequenz schematisch dargestellt. Mit den berechneten, negierten Gleichspannungs­ koeffizienten c werden die digitalen Empfangssignale rx be­ reits bevor sie dem Kanalschätzer KS zugeführt werden in einem Addierglied beaufschlagt. Der Kanalschätzer KS nimmt die um den Gleichspannungsstöranteil korrigierten digitalen Empfangssignale rx auf und verzögert sie entsprechend der zuvor bestimmten Verzögerung M, bevor sie als Antennendaten z dem Detektor DT zugeführt werden.
Weiterhin verarbeitet der Detektor DT die Kanalkoeffizienten h, wie sie zuvor während der Trainingssequenz berechnet wur­ den. Dieser Detektor DT kann daraufhin die Entzerrung und Fehlerkorrektur der Antennendaten z vornehmen und erzeugt die Symbole s. Für die Antennendaten z ist der Gleichspannungs­ störanteil bereits ausgeglichen. Die erfindungsgemäße Emp­ fangseinrichtung zeigt durch den Ausgleich des Gleichspan­ nungsstöranteils, der erfindungsgemäß ohne zusätzlichen schaltungstechnischen Aufwand erzielt werden kann, eine ver­ besserte Entzerrung und Fehlerkorrektur der Empfangssignale rx.

Claims (25)

1. Empfangseinrichtung (EE) zum Ausgleich eines Gleichspan­ nungsstöranteils von Empfangssignalen (rx),
mit Mitteln (KS) zur Bestimmung von Kanalkoeffizienten (h) unter Verwendung eines Kanalmodells (KM) zur Modellierung ei­ ner Mehrwegeausbreitung von Funksignalen,
wobei das Kanalmodell (KM) um einen Gleichspannungskoeffi­ zient (c) erweitert ist, und
wobei der bei der Kanalmodellierung mit Vergleichssignalen (d) bestimmte Gleichspannungskoeffizient (c) zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils der Empfangssignale (rx) vorgesehen ist.
2. Empfangseinrichtung (EE) nach Anspruch 1,
mit einem Kanalschätzer (KS) und einem Detektor (DT), die ins Basisband übertragene und digitalisierte Empfangssig­ nale (rx) als Antennendaten (z) verarbeiten,
  • - wobei im Detektor (DT) außerdem die durch den Kanalschätzer (KS) bestimmten, zur Berücksichtigung einer Mehrwegeaus­ breitung der Empfangssignale (rx) vorgesehenen Kanalkoeffi­ zienten (h) verarbeitet werden,
bei der der Kanalschätzer (KS)
  • - ein Mittel zum Bestimmen von Modelldaten (y) unter Verwen­ dung der Kanalkoeffizienten (h) und unter Berücksichtigung des Gleichspannungskoeffizienten (c) des Kanalmodells (KM) enthält und
  • - ein Rechenwerk (RW) zur Berechnung des Gleichspannungs­ koeffizienten (c) mit einem die Minimierung der Abweichung (e) der Antennendaten (z) und der Modelldaten (y) vor­ nehmenden Algorithmus enthält,
wobei während einer Trainingssequenz mit Testdaten (d)
  • - das Rechenwerk (RW) für die Verarbeitung der den empfan­ genen Testdaten (d) zuordenbaren Antennendaten (z) und der aus dem mit den in der Empfangseinrichtung (EE) vorliegen­ den Testdaten (d) gespeisten Kanalmodell (KM) abgeleiteten Modelldaten (y) vorgesehen ist,
und
  • - dieser Gleichspannungskoeffizient (c) zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils und
  • - die Kanalkoeffizienten (h) zur Entzerrung und zur Fehler­ korrektur der Empfangssignale (rx)
außerhalb der Trainingssequenz vorgesehen sind.
3. Empfangseinrichtung (EE) nach Anspruch 2, bei der das mit den unverzerrten vorliegenden Testdaten gespeiste Kanalmodell (KM) durch Verzögerungselemente (Z-1) und Bewer­ tungselemente (BE) zur Realisierung eines Filters mit end­ licher Impulsantwort gebildet wird,
wobei entsprechend dem Kanalmodell (KM)
  • - durch den Gleichspannungskoeffizienten (c) Gleichspannungs­ modellsymbole (m) bewertet werden,
  • - diese jeweils mit Ausgangsdaten der die Testdaten (d) mit unterschiedlicher Verzögerung durch die Kanalkoeffizienten (h) bewertenden Bewertungselemente (BE) überlagert werden, und
  • - als Überlagerungsergebnis die Modelldaten (y) vorliegen.
4. Empfangseinrichtung (EE) nach einem der vorherigen An­ sprüche, bei der außerhalb der Trainingssequenz die Antennen­ daten (z) mit den durch den Gleichspannungskoeffizienten (c) bewerteten Gleichspannungsmodellsymbolen (m) im Kanalschätzer (KS) überlagert werden und das Überlagerungsergebnis als An­ tennendaten (z) dem Detektor (DT) zugeführt wird.
5. Empfangseinrichtung (EE) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der außerhalb der Trainingssequenz die digitalen, durch keine weitere Modulation beeinflußten Empfangssignale (rx) direkt mit dem Gleichspannungskoeffizienten (c) zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils beaufschlagt werden.
6. In einem Funknetz betriebene Funkstation (FS) mit einer Empfangseinrichtung (EE) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils der Gleichspannungskoeffizient (c) entsprechend der Verkehrs­ beziehungen bei veränderten Funkkanal neu bestimmt wird.
7. Funkstation (FS) nach Anspruch 6, zum Betrieb im Zeit­ lagenmultiplex, bei der der Abgleich des Gleichspannungsstör­ anteils mit Hilfe der Trainingssequenz zeitlagenbezogen vor­ gesehen ist.
8. Verfahren zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils von Empfangssignalen (rx), bei dem
ein Mittel (KS) zum Bestimmen von Kanalkoeffizienten (h) zur Modellierung einer Mehrwegeausbreitung der Empfangssignale (rx) eines Funkkanals entsprechend eines Kanalmodells (KM) die Erweiterung des Kanalmodells (KM) um einen Gleichspan­ nungskoeffizient (c) vorsieht, und
der bei der Kanalmodellierung mit Vergleichssignalen (z) bestimmte Gleichspannungskoeffizient (c) zum Beaufschlagen der Empfangssignale (rx) mit einem den Gleichspannungs­ störanteil ausgleichenden Korrekturwert (k) verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem in einer Empfangsein­ richtung (EE)
  • - ins Basisband übertragene und digitalisierte Empfangssig­ nale (rx) als Antennendaten (z) in einem Kanalschätzer (KS) und in einem Detektor (DT) verarbeitet werden und
  • - zusätzlich im Detektor (DT) im Kanalschätzer (KS) bestimm­ te, zur Berücksichtigung einer Mehrwegeausbreitung der Empfangssignale (rx) vorgesehene Kanalkoeffizienten (h) verarbeitet werden,
wobei der Kanalschätzer (KS)
  • - ein Rechenwerk (RW) zur Berechnung des Gleichspannungs­ koeffizienten (c) mit einem die Minimierung der Abweichung (e) der Antennendaten (z) und Modelldaten (y) vornehmenden Algorithmus enthält und
  • - zum Bestimmen der Modelldaten (y) unter Verwendung der Kanalkoeffizienten (h) und unter Verwendung eines Gleich­ spannungskoeffizienten (c) das Kanalmodell (KM) berück­ sichtigt,
wobei dem Rechenwerk (RW) während einer Trainingssequenz mit Testdaten (d)
  • - die den empfangenen Testdaten (d) zuordenbaren Antennen­ daten (z) und aus dem mit den in der Empfangseinrichtung (EE) vorliegenden, unverzerrten Testdaten (d) gespeisten Kanalmodell (KM) abgeleitete Modelldaten (y) zugeführt werden, und
wobei außerhalb der Trainingssequenz
  • - dieser Gleichspannungskoeffizient (c) zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils und
  • - die Kanalkoeffizienten (h) zur Entzerrung und zur Fehler­ korrektur der Empfangssignale (rx)
vorgesehen sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem der Algorithmus zur Bestimmung des Gleichspannungskoeffizien­ ten (c) und der Kanalkoeffizienten (h) derart ausgebildet ist, daß die Minimierung der Abweichung (e) mit einer Be­ rechnung der kleinsten Fehlerquadrate vorgenommen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, bei dem gleichzeitig mit der Berechnung des Gleichspannungskoeffi­ zienten (c) und der Kanalkoeffizienten (h) eine Synchronisa­ tion der empfangenen Testdaten (d) mit den im Kanalmodell verarbeiteten Testdaten (d) durch Lösung eines überbestimmten Gleichungssystems an mehreren zeitlich aufeinanderfolgenden Positionen im Verhältnis der empfangenen und im Kanalmodell (KM) verarbeiteten Testdaten (d) vorgenommen wird, und die Verzögerung (M) bei der Bewertung der Empfangssignale (rx) außerhalb der Trainingssequenz herangezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem die Synchronisation dadurch bewirkt wird, daß die Lösung des Gleichungssystems für die zu bestimmenden Koeffizienten (c, h) mit dem kleinsten Fehler ausgewählt und damit die Bestim­ mung einer Verzögerung (M) erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, bei dem eine Synchronisation der empfangenen Testdaten (d) mit den im Kanalmodell verarbeiteten Testdaten (d) durch ein Korrela­ tionsverfahren und damit die Bestimmung einer Verzögerung (M) vor der Bestimmung des Gleichspannungkoeffizienten (c) und der Kanalkoeffizienten (h) vorgenommen wird und die Verzögerung (M) bei der Bewertung der Empfangssignale (rx) auch außerhalb der Trainingssequenz herangezogen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, bei dem entsprechend einer Lernfunktion der Gleichspannungskoeffi­ zient (c) aus mehreren Berechnungen gemittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der Gleichspannungsstöranteil unter Verwendung des gemittel­ ten Gleichspannungskoeffizienten (c) ausgeglichen wird, bevor eine Berechnung der Kanalkoeffizienten (h) und eine Synchro­ nisation durchgeführt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem modulierten Gleichspannungsstöranteils dem Ka­ nalmodell (KM) zusätzlich eine dieser Modulation entsprechen­ de Gleichspannungssymbolfolge (m) zur Bewertung durch den Gleichspannungskoeffizienten (c) zugeführt wird und diese be­ wertete Gleichspannungssymbolfolge (m) ebenfalls beim Aus­ gleich des Gleichspannungsstöranteils verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der berechnete Gleichspannungskoeffizient (c) direkt zum Ausgleich des Gleichspannungsstöranteils der digitalen und durch keine weitere Modulation beeinflußten Empfangssignale (rx) angewandt wird.
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