DE19606012A1 - Schmutzlösepolymere auf Basis von carbonat-modifizierten Poly- bzw. Oligoestern als Bestandteil von Formulierungen zur leichteren Ablösung von Öl- und Fettschmutz - Google Patents
Schmutzlösepolymere auf Basis von carbonat-modifizierten Poly- bzw. Oligoestern als Bestandteil von Formulierungen zur leichteren Ablösung von Öl- und FettschmutzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft schmutzablösevermögende Polymere, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung als Zusatz zu Waschmitteln, als Wäschenachbe
handlungsmittel und als Textilhilfsmittel.
Schmutzlösepolymere auf Basis hydrophiler Polyester werden schon seit mehreren
Jahren vermarket. Zu den wichtigsten Verkaufsprodukten zählen ZELCON (Du Pont),
MILEASE T (ICI), ALKARIL QCF/QCJ (Alkaril Inc.) und REPEL-O-TEX (Rhone-
Poulenc).
Die Wirkungsweise von Schmutzlösepolymeren beruht auf einer Modifizierung der
Faseroberfläche von Polyester- bzw. Baumwoll/Polyestermischgeweben mit Hilfe des
hydrophilierenden Polymers.
Der Feuchtigkeitstransport (Wasserabsorption und Saugfähigkeit) wird bei den mit dem
Schmutzlösepolymer behandelten hydrophoben Geweben, wie Polyester oder
Polyester/Baumwollmischgeweben, erheblich verbessert. Außerdem verleihen sie den
Stoffen antistatische und Gleiteigenschaften, wodurch die Handhabung dieser Fasern
beim Schneiden und Nähen (Textilverarbeitung) erleichtert wird. Die Behandlung des
Gewebes mit dem Schmutzlösepolymer ist als eine Art Imprägnierung zu verstehen,
d. h. das Schmutzlösepolymer verbleibt für mehrere Waschcyclen auf der Faser.
Bei der überwiegenden Anzahl der Schmutzlösepolymeren handelt es sich um Polyester
auf Basis Terephthalsäure/Polyoxyalkylenglykol/monomere Glykole.
DE-A-14 694 03 beschreibt ein Verfahren zur oberflächenverändernden Behandlung
von aus Polyestern abgeleiteten Artikeln. Dabei sind die hergestellten Polyester aus
Ethylenterephthalat-Einheiten (ET) aufgebaut mit ET : POET = 2 - 6 : 1, wobei Poly
ethylenglykole mit Molgewichten von 1000-4000 eingesetzt werden (POET-
Polyoxyethylenterephthalat). Die Beschichtung der Faser erfolgt durch Wärmebehand
lung mit dem Polyester bei Temperaturen von ca. 90°C, wodurch das Gewebe eine
dauerhafte Oberflächenbehandlung erfährt, die neben einer Wirkung als Schutzschicht
auch eine statische Aufladung des Gewebes verhindert.
In US-A-4 427 557 und EP-A-0 066 944 werden anionische Modifikationen der o.g.
Polyester beschrieben, die als eine weitere Polymerisationskomponente das Natriumsalz
der Sulfoisophthalsäure beinhalten. Die polymerisierten Polyethylenglykole (PEG) be
sitzen Molmassen von 200-1000 und ergeben nach ihrer Polymerisation mit
Ethylenglykol (EG) und Terephthalsäure Polyester mit Molgewichten von 2000-
10000.
US-A-3 959230 beansprucht ET/POET-Polyester mit ET : POET =
25 : 75-35 : 65, wobei niedermolekulare Polyethylenglykole mit Molgewichten von
300-700 eingesetzt werden und die gewonnenen Polyester Molgewichte von 25000-
55000 aufweisen.
Neben der Wirkung als Schmutzlösepolymer beansprucht EP-A-0 319 094 auch den
Einsatz von ET/POET-Copolymeren als Textilhilfsmittel zur Behandlung von Wäsche
im automatischen Wäschetrockner. Hierbei werden besonders die Vorteile der
antistatischen Eigenschaften der mit Schmutzlösepolymer behandelten Wäsche
herausgestellt.
Als kostengünstige Konfektionierung der Schmutzlösepolymeren d. h. als ein Verfahren
zum Einbringen von Schmutzlösepolymeren in eine wäßrige Formulierung bzw. in die
Waschflotte wird in US-A-4 740 326 ein "Coating" auf einen wasserunlöslichen Träger
beschrieben. Als Pfropfungsgrundlage dienen verschiedene Fasersysteme wie z. B.
Nylon bzw. eine sog. Reemay-Faser.
Als eine weitere Variation der o.g. Polyester wird das Einbringen von verzweigten
monomeren Glykolbausteinen beansprucht, wie z. B. 1,2-Propylen-, 1,2-Butylen- und
3-Methoxy-1,2-propylenglykolen (EP-A-0 241 985).
Die Performance der eingesetzten Schmutzlösepolymere (WO 92 06 152) kann in
anionischen oder nichtionischen Tensidformulierungen besonders durch Zusatz von
Tensiden auf Basis von Polyhydroxyfettsäureamiden (Glucamide) gesteigert werden.
Eine weitere Modifizierung der Polyester beinhaltet den Einbau von kationischen
Komponenten auf Basis quaternärer Stickstoffverbindungen, die im Vergleich zu
nichtionischen Polyestern noch wirkungsvoller sein sollen (US-A-4 956 447).
In EP-A-0 253 567 und EP-A-0 357 280 werden im Besonderen auch endgruppenver
schlossene Polyester (capped polyesters) beschrieben, die zum einen durch
nichtionische Gruppen wie z. B. C1-C4-Alkyl, C1-C4-Hydroxylalkyl, C1-C4-Acyl als
auch durch ionische Succinatgruppen verschlossen werden.
Die Aktivität eines Schmutzlösepolymers in einer Flüssigwaschmittelformulierung
sowie die Lagerstabilität der Formulierung läßt sich nach Aussagen von
DE-A-34 11 941 durch Zusatz geringer Salzmengen verbessern.
Als eine weitere Form der Konfektionierung von Schmutzlösepolymeren beschreibt
DE-A-33 24 258 das Lösen bzw. Dispergieren eines PET/POET-Polyesters mit PET:
POET = 2-6 : 1 in einem flüssigen, nichtionischen Tensid und Versprühen dieser
Mischung auf einen Builder (PET-Polyethylenterephthalat).
Durch die Lagerung der Schmutzlösepolymere zusammen mit alkalischen
Waschmittelkomponenten erfahren diese Aktivitätsverluste, die auf eine Hydrolyse der
Esterbindungen zurückzuführen sind. Dem kann entgegengewirkt werden durch
Zusammenschmelzen von PET/POET-Copolymeren mit Alkalimetallpolyacrylaten bei
70-150°C und anschließender Pulverisierung (US-A-4 571 303, US-A-4 569 772).
Als besonderer Vorteil wird in DE-A-37 27 727 bei der Herstellung von PET/POET-
Copolymeren der Einsatz von PET herausgestellt, das aus Abfallflaschen gewonnen
wurde.
In der EP-A-0 456 569 wird eine besondere Weichspülerformulierung beschrieben, die
ein Schmutzlösepolymer beinhaltet. Herkömmliche Formulierungen mit PET/POET-
Schmutzlösepolymer, anionischem bzw. nicht-ionischem Tensid und kationischem
Weichspüler werden mit der Zeit instabil und neigen zum Ausflocken. Durch den
Einsatz einer wasserlöslichen Fraktion eines PET/POET-Copolymers kann dem entge
gengewirkt werden.
DE-A-40 01 415 beansprucht die Darstellung und Verwendung eines Polyesters als
vergrauungsinhibierender und schmutzablösender Zusatz zu pulverförmigen und
flüssigen Waschmitteln. Die Polyester werden durch Kondensation von mindestens 2
Carboxylgruppen enthaltenden Carbonsauren mit mehrwertigen Alkoholen erhalten.
Zusätzlich werden noch alkoxylierte mehrwertige Alkohole eingesetzt, die durch Anla
gerung von 5-80 mol Ethylenoxid (EO) und/oder Propylenoxid (PO) gewonnen
werden. Die Produkte zeichnen sich durch eine verbesserte Wirksamkeit und eine
bessere Verträglichkeit mit flüssigen und pulverförmigen Waschmittelformulierungen
aus.
In der EP-A-0 523 956 wird eine Waschmittelformulierung beschrieben, die ein
wasserlösliches bzw. wasserdispergierbares Copolymer beinhaltet, das ein UV-
absorbierendes Monomer enthält. Die Herstellung dieses Schmutzlösepolymers erfolgt
durch Polykondensation von DMT mit EG, PEG (Molgewicht 200-3000) und Methyl-
4-aminobenzoat (DMT = Dimethylterephthalat).
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, neue, bei fettigen
Anschmutzungen besser wirksame schmutzablösevermögende Polymere zu entwickeln.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit amphiphilen carbonat-modifizierten
Poly- bzw. Oligo-estern mit Randomstruktur, die durch die folgende empirische
Summenformel beschrieben werden können:
(CAP)x(T)z(I)q(CAR)r(DEG)s(En)t(A)y,
in der
(CAP) Endgruppen repräsentiert, die das Polymer am Ende verschließen und
(CAP) Endgruppen repräsentiert, die das Polymer am Ende verschließen und
- a.) Acyl- oder Aroylgruppen mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen,
- b.) Hydroxyacyl- oder Hydroxyaroylgruppen mit 2 bis 25 Kohlenstoffatomen,
- c.) Poly(oxyalkylen)monoalkylether, in denen die Alkylgruppe 7 bis 24 Kohlenstoffatome enthält und bei denen die Polyoxyalkylengruppe aus 2 bis 200 Oxyalkyleneinheiten besteht,
- d.) Poly(oxyalkylen)monoalkylphenolether, in denen die Alkylgruppe 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthält und bei denen die Polyoxyalkylengruppe aus 0 bis 80 Oxyalkyleneinheiten besteht oder
- e.) Mischungen davon,
sind
und x für Werte von größer 0 bis 2,
(T) für eine Arylendicarbonylgruppe und z für eine Zahl von 1-50,
(I) für eine interne anionische Gruppe und q für eine Zahl von 0 bis 30,
(CAR) für eine Carbonylgruppe einer Carbonateinheit und r für eine Zahl von 1 bis 80
(DEG) für Di(oxyethylen)oxy und s für eine Zahl von 1 bis 80,
(En) für eine Poly(oxyalkylen)oxy-Gruppe, die aus 2 bis 100 Oxyalkylengruppen aufgebaut ist, wobei t eine Zahl von 0-25 bedeutet und die Alkylgruppen 2 bis 6 C-Atome enthalten, und
(A) für eine 1,n-Alkylendicarbonyl-Gruppe, die aus 2 bis 24 C-Atomen aufgebaut ist, und y für eine Zahl von 0 bis 15 steht
und wobei die Oligo-/Polyester Molekulargewichte von 500 bis 100000 besitzen.
und x für Werte von größer 0 bis 2,
(T) für eine Arylendicarbonylgruppe und z für eine Zahl von 1-50,
(I) für eine interne anionische Gruppe und q für eine Zahl von 0 bis 30,
(CAR) für eine Carbonylgruppe einer Carbonateinheit und r für eine Zahl von 1 bis 80
(DEG) für Di(oxyethylen)oxy und s für eine Zahl von 1 bis 80,
(En) für eine Poly(oxyalkylen)oxy-Gruppe, die aus 2 bis 100 Oxyalkylengruppen aufgebaut ist, wobei t eine Zahl von 0-25 bedeutet und die Alkylgruppen 2 bis 6 C-Atome enthalten, und
(A) für eine 1,n-Alkylendicarbonyl-Gruppe, die aus 2 bis 24 C-Atomen aufgebaut ist, und y für eine Zahl von 0 bis 15 steht
und wobei die Oligo-/Polyester Molekulargewichte von 500 bis 100000 besitzen.
In der empirischen Summenformel können die Werte x, z, q, r, s, t und y auch nicht
ganzzahlige Werte innerhalb der angegebenen Grenzen annehmen.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung dieser
Schmutzlösepolymere und die Verwendung derartiger schmutzablösevermögender
carbonat-modifizierter Poly- bzw. Oligoester als Bestandteil von Waschformulierungen,
Wäschenachbehandlungsmitteln und als Bestandteil von Formulierungen bei der
Textilverarbeitung. Grundsätzlich können solche Verbindungen aufgrund ihrer
verdickenden Wirkung auch als Viskositätsregler eingesetzt werden.
Die Erfindung betrifft insbesondere schmutzfreisetzende Polymere mit Mo
lekulargewichten von 500 bis 20 000 und partiellem Endgruppenverschluß, die aus den
Monomeren Dimethylterephthalat, Dialkylcarbonat und Diethylenglykol aufgebaut sind.
Dabei erfolgt die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen vorzugsweise in
Form einer direkten Umsetzung aller Monomerbausteine in einem Schritt, so daß
statistisch verteilte Polymere (sog. Randomstrukturen) erhalten werden.
In der empirischen Summenformel wird die dem Rest (T) = Arylendicarbonyl-Gruppe
zugrundeliegende Estereinheit vorzugsweise aus Terephthalsäure-, Isophthalsäure- und
Phthalsäuredialkylester ausgewählt, wobei natürlich auch Gemische dieser
Komponenten möglich sind.
Grundsätzlich können auch aliphatische Diester als Monomerbausteine eingesetzt
werden. Die unter der Gruppe (A)y = 1,n-Alkylendicarbonyl-Gruppe
zugrundeliegenden aliphatischen Diester sind vorzugsweise ausgewählt aus:
Malonsäure-, Bernsteinsäure-, Fumarsäure-, Maleinsäure-, Glutarsäure-, Adipinsäure-, Pimelinsäure-, Korksäure-, Azelainsäure- und Sebacinsäuredialkylestern.
Malonsäure-, Bernsteinsäure-, Fumarsäure-, Maleinsäure-, Glutarsäure-, Adipinsäure-, Pimelinsäure-, Korksäure-, Azelainsäure- und Sebacinsäuredialkylestern.
Die unter der Bezeichnung (I) in der Summenformel aufgeführten internen anionischen
Gruppen sind vorzugsweise ausgewählt aus Sulfophthaloyl-, Sulfoisophthaloyl- und
Sulfoterephthaloyl-Gruppen, die in Form ihrer Salze, insbesondere als Alkali- oder
Ammoniumsalze, eingesetzt werden. Im allgemeinen können hier auch aliphatische,
anionische Monomere eingesetzt werden, die sich von sulfonierten aliphatischen
Diestern wie z. B. Maleinsäure-, Adipinsäure-, Sebacinsäure-diestern etc. ableiten.
Den über Estergruppen gebundenen Endgruppen (CAP) können Acyl- und Aroyl
gruppen mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen zugrunde liegen, sowie Hydroxyacyl- und
Hydroxyaroylgruppen. Endgruppen dieser Art sind z. B. in der DE-A-44 17 686
beansprucht. Als typische Vertreter seien an dieser Stelle aufgezählt: Valeriansäure,
Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure,
Undecensäure, Laurinsaure, Benzoesaure, die 1 bis 5 Substituenten mit insgesamt bis
zu 30 C-Atomen, insbesondere 1 bis 12 C-Atome tragen, wobei sämtliche Endgruppen
in Form ihrer Alkylester in das Polymer eingeführt werden.
Als typische Vertreter von Hydroxyacyl- und Hydroxyaroyl-Endgruppen seien an dieser
Stelle aufgezählt: Milchsäure, Hydroxyvaleriansäure, Hydroxycapronsäure,
Ricinolsäure und o-, m- und p-Hydroxybenzoesäure. Die Hydroxymonocarbonsäuren
können über ihre freie Hydroxylgruppe und/oder ihre Carboxylgruppe miteinander
verbunden sein.
Als weitere Endgruppen sind Poly(oxyalkylen)monoalkylether aufgeführt.
Vorzugsweise werden hier ethoxylierte Alkohole mit 7 bis 24 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest und 2 bis 200 Oxyethyleneinheiten eingesetzt.
Weitere Endgruppen der erfindungsgemäßen Schmutzlösepolymere stellen Po
ly(oxyalkylen)mono-alkylphenolether dar, die beispielsweise in DE-A-40 01 415
beansprucht werden.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die neuen carbonat-modifizierten Poly
bzw. Oligoester, die Gegenstand dieser Erfindung sind, höhere Aufhellungsraten bei der
Aufhellung von ölverschmutzten Geweben zeigen, als vergleichbare Produkte des
Standes der Technik. Die erhaltenen Schmutzlösepolymere sind in Wasser leicht
dispergierbar.
Die beanspruchten Schmutzlösepolymere können durch einfache Polymerisa
tionsverfahren hergestellt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymere werden dabei die monomeren Bau
steine vorzugsweise in einem Reaktionsansatz umgesetzt.
Grundsätzlich kann diese Art der Umsetzung nur unter Einsatz der entsprechenden
Esterverbindungen in Form einer Umesterung durchgeführt werden, da in Gegenwart
von Säuren (z. B. Terephthalsäure) die Dialkycarbonate unter Freisetzung von
Kohlendioxid reagieren.
Der bei der Umesterung gebildete Alkohol wird über eine Fraktionierkolonne und/oder
einen Dephlegmator abgezogen. Die Temperaturführung der Reaktion richtet sich in
erster Linie nach dem Siedepunkt des eingesetzten Dialkylcarbonats. Hierbei ist
sicherzustellen, daß während der Umesterung keine größeren Mengen an nicht
umgesetzten Dialkylcarbonat mit dem anfallenden Reaktionsalkohol überdestillieren.
Grundsätzlich werden Temperaturen von ca. 80 bis 250°C und Drücke von Nor
maldruck bis < 1 mbar eingestellt. Dabei können die gewonnenen Polymere auf
unterschiedliche Molekulargewichte eingestellt werden. Diese liegen vorzugsweise
zwischen 500 und 20 000.
Als Katalysatoren können sämtliche für Umesterungsreaktionen bekannten
Katalysatoren eingesetzt werden, wie z. B. Titanate, Gemische von Antimontrioxid und
Calciumacetat, Stannane, Zinkacetat etc. Titanate sind jedoch grundsätzlich zu bevor
zugen, da die Umsetzungen mit diesen Katalysatoren schneller ablaufen und die
gewonnenen Produkte eine bessere Farbqualität aufweisen.
Zur Herstellung der carbonat-modifizierten Poly- bzw. Oligoester sind grundsätzlich
eine Reihe verschiedener Dialkylcarbonate geeignet, wie z. B. Dimethyl-, Diethyl-, Di-n-
propyl-, Di-iso-propyl-, Di-n-butyl-, Di-tert.-butyl-, Di-n-pentyl-, Di-neo-pentyl
carbonat etc. Dabei können auch unsymmetrische Kohlensäuredialkylester sowie
sämtliche Mischungen verschiedener Kohlensäuredialkylester eingesetzt werden. Be
vorzugt ist jedoch die Verwendung von Dimethyl- und Diethylcarbonat oder
Mischungen dieser beiden Kohlensäurediester, weil die bei der Herstellung der poly
carbonat-modifizierten Poly- bzw. Oligoester durch Umesterung gebildeten Alkohole
(Methanol und Ethanol) aus dem Reaktionsgemisch leicht destillativ entfernt werden
können.
Die gebildeten carbonat-modifizierten Poly-/Oligoester werden partiell mit
verschiedenen Endgruppen versehen. Partiell bedeutet in diesem Zusammenhang, daß
der Einsatz dieser Endgruppen nicht stöchiometrisch erfolgen muß, so daß in dem
gewonnenen Polymergemisch (Verteilung) nur ein Teil der Polymermoleküle mit
Endgruppen versehen ist. x kann daher als Mittelwert auch nicht-ganzzahlige Werte
annehmen. Der partielle Einbau von Endgruppen wirkt sich dabei zum einen regulierend
auf das Molekulargewicht aus, andererseits führt er zur Stabilisierung der gewonnenen
Polymere.
Als vorteilhaft hinsichtlich der Performance der erhaltenen Polymere zeigt sich auch der
Einsatz von Sulfoisophhalsäuredimethylester im Gemisch mit Dimethylterephthalat bei
diesem Reaktionsschritt.
Je nach Wahl der Monomere (interne anionische Gruppen (I)) erhalt man sowohl
anionische als auch nichtionische Schmutzlösepolymere.
Über die Wahl und das Einsatzstoffverhältnis der Edukte können viskose (bei
Raumtemperatur fließfähige), wachsartige sowie bei Raumtemperatur feste Polymere
hergestellt werden.
Die beanspruchten Schmutzlösepolymere eignen sich insbesondere als Bestandteil von
Waschmittelformulierungen und als Bestandteil von Formulierungen bei der
Textilverarbeitung. Weiterhin können sie auch in Wäschenachbehandlungsmitteln z. B.
Wäscheweichspülern und aufgrund ihre verdickenden Wirkung als Viskositätsregler
eingesetzt werden.
Die zu verwendenden Schmutzlösepolymere sind dann besonders wirksam, wenn das
Gewebe bereits vor einer Anschmutzung damit gewaschen oder imprägniert worden ist.
Die carbonat-modifizierten Poly- bzw. Oligoester können sowohl in pulverförmigen als
auch in flüssigen Waschmittelformulierungen als Additiv enthalten sein. Die
Einsatzmengen an Schmutzlösepolymer betragen beispielsweise 0,05 bis 25 Gew-%,
bezogen auf die jeweilige Formulierung. Die amphiphilen Poly- bzw. Oligoester werden
vorzugsweise in phosphatfreien und in phosphatreduzierten Waschmitteln oder in
Wäschnachbehandlungsmitteln, wie z. B. Weichspülern, verwendet.
Die erfindungsgemäßen Schmutzlösepolymere sind in Wasser löslich oder können darin
dispergiert werden. Sie können in verschiedenen Formen bei der Herstellung von
Waschmitteln eingesetzt werden, wie z. B. in Form einer wäßrigen Lösung, als
Dispersion oder als Pulver.
Soweit die erfindungsgemäßen Schmutzlösepolymere als Feststoffe anfallen, ist es von
Vorteil, diese in Form von schütt- und rieselfähigen Granulaten in die
Waschformulierung einzubringen.
Grundsätzlich ist es auch möglich, eine Lösung beziehungsweise eine Dispersion von
schmutzablösevermögendem Wirkstoff in nichtionischen Tensid auf ein builderhaltiges
Waschmittelteilchen aufzusprühen.
Claims (12)
1. Schmutzlösepolymere für Polyester enthaltende Fasern,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmutzlösepolymere durch die empirische Summenformel (I)
(CAP)x(T)z(I)q(CAR)r(DEG)s(En)t(A)y (I)beschrieben werden, in der
(CAP) Endgruppen repräsentiert, die das Polymer am Ende verschließen und die unabhängig voneinander
(CAP) Endgruppen repräsentiert, die das Polymer am Ende verschließen und die unabhängig voneinander
- a.) Acyl- und Aroylgruppen mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen,
- b.) Hydroxyacyl- und Hydroxyaroylgruppen mit 2 bis 25 Kohlenstoff atomen
- c.) Poly(oxyalkylen)monoalkylether, in denen die Alkylgruppe 7 bis 24 Kohlenstoffatome enthält und bei denen die Polyoxyalkylengruppe aus 2 bis 200 Oxyalkyleneinheiten besteht,
- d.) Poly(oxyalkylen)monoalkylphenolether, in denen die Alkylgruppe 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthält und bei denen die Polyoxyalkylengruppe aus 0 bis 80 Oxyalkyleneinheiten besteht, oder
- e.) Mischungen davon,
sind
und x für Werte von größer 0 bis 2,
(T) für eine Arylendicarbonylgruppe und z für eine Zahl von 1-50,
(I) für eine interne anionische Gruppe und q für eine Zahl von 0 bis 30,
(CAR) für eine Carbonylgruppe einer Carbonateiheit und r für eine Zahl von 1 bis 80
(DEG) für Di(oxyethylen)oxy und s für eine Zahl von 1 bis 80,
(En) für eine Poly(oxyalkylen)oxy-Gruppe, die aus 2 bis 100 Oxyalkylen gruppen aufgebaut ist, wobei t eine Zahl von 0-25 bedeutet und die Al kylgruppen 2 bis 6 C-Atome enthält, und
(A) für eine 1,n-Alkylendicarbonyl-Gruppe, die aus 2 bis 24 C-Atomen auf gebaut ist, und y für eine Zahl von 0 bis 15 steht, und wobei die Oligo-/Polyester Molekulargewichte von 500 bis 100.000 besitzen.
und x für Werte von größer 0 bis 2,
(T) für eine Arylendicarbonylgruppe und z für eine Zahl von 1-50,
(I) für eine interne anionische Gruppe und q für eine Zahl von 0 bis 30,
(CAR) für eine Carbonylgruppe einer Carbonateiheit und r für eine Zahl von 1 bis 80
(DEG) für Di(oxyethylen)oxy und s für eine Zahl von 1 bis 80,
(En) für eine Poly(oxyalkylen)oxy-Gruppe, die aus 2 bis 100 Oxyalkylen gruppen aufgebaut ist, wobei t eine Zahl von 0-25 bedeutet und die Al kylgruppen 2 bis 6 C-Atome enthält, und
(A) für eine 1,n-Alkylendicarbonyl-Gruppe, die aus 2 bis 24 C-Atomen auf gebaut ist, und y für eine Zahl von 0 bis 15 steht, und wobei die Oligo-/Polyester Molekulargewichte von 500 bis 100.000 besitzen.
2. Schmutzlösepolymere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmutzlösepolymere Molekulargewichte von 500 bis 20 000 besitzen.
3. Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß (En) für eine Poly(oxyethylen)oxy-Gruppe steht.
4. Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß (T) für eine Terephthaloyl-Gruppe steht.
5. Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß (1) für das Natriumsalz der 5-Sulfoisophthaloyl-Gruppe steht.
6. Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß q und y 0 sind.
7. Schmutzlösepolyere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Poly-(oxyethylen)oxy-Gruppen aus 4 bis 50 Oxyethylen-Einheiten
aufgebaut sind.
8. Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß y= 0 ist und das Verhältnis z: q 2 : 1 bis 8 : 1 beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung der Schmutzlösepolymere nach einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung durch Umsetzung der verschiedenen Monomerbau
steine in einem Schritt erfolgt.
10. Verwendung der Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8 als Bestandteil von Waschmittelformulierungen.
11. Verwendung der Schmutzlösepolymere nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 8 als Bestandteil von Formulierungen bei der Textilverarbeitung, als Zusatz
von Wäschenachbehandlungsmitteln und/oder als Viskositätsregler.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106012 DE19606012A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-02-17 | Schmutzlösepolymere auf Basis von carbonat-modifizierten Poly- bzw. Oligoestern als Bestandteil von Formulierungen zur leichteren Ablösung von Öl- und Fettschmutz |
PCT/EP1996/005833 WO1997030141A1 (de) | 1996-02-17 | 1996-12-24 | Polyetherestercarbonate als schmutzlösepolymere in wasch- und textilhilfsmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
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