DE19605152C1 - Verfahren und Glüheinrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugzusatzheizgerätes - Google Patents
Verfahren und Glüheinrichtung zum Betreiben eines FahrzeugzusatzheizgerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Glüheinrichtung zum Betreiben eines
Fahrzeugzusatzheizgerätes, welches außer der Glüheinrichtung über ein
Brennluftgebläse, eine Brennstoff-Fördereinrichtung und ein Steuergerät verfügt.
Ein Fahrzeugheizgerät mit derartigen Merkmalen ist aus der DE 43 23 221 C1
bekannt. Die dort verwendete Glüheinrichtung wird während der Startphase, und
zwar unabhängig davon, ob es sich um einen Erststart oder einen Zweitstart nach einem
vergeblichen Erststart handelt, mit einer konstanten Ansteuerspannung betrieben.
Dadurch kann in Einzelfällen, insbesondere bei sehr tiefen Temperaturen oder bei
Verwendung schwer entzündbarer Brennstoffe, der Start insgesamt erfolglos bleiben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Glüheinrichtung für ein
Fahrzeugzusatzheizgerät sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen
bereitzustellen, mittels denen ein sicherer Start des Fahrzeugzusatzheizgerätes auch bei
schwierigen Betriebsbedingungen gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung bezüglich des Verfahrens durch
die in Patentanspruch 1 und bezüglich der Glüheinrichtung durch die im Patentanspruch 2
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
darauf bezogenen Unteransprüchen entnehmbar.
Dadurch, daß die Glüheinrichtung mittels des Steuergerätes bei einem eventuellen
zweiten Startversuch in einer höheren Leistungsstufe betrieben wird als die
Leistungsstufe des ersten Startversuches, wird auch bei schwierigen
Betriebsverhältnissen stets ein sicherer Start erreicht. Eine solche Auslegung trägt dem
Umstand Rechnung, daß eine erhöhte Temperatur der Glüheinrichtung bei einer
höheren Leistungsstufe über der Nennleistung zwar zu einer Verkürzung von deren
Lebensdauer führen kann, daß jedoch durch eine solche Temperaturerhöhung, die nur
in seltenen Fällen nach einem fehlerhaften ersten Startversuch erfolgt, ein wesentlicher
Beitrag für den vom Kundennutzen her gesehen im Vordergrund stehenden sicheren
Zweitstart geleistet wird.
Eine erfindungsgemäße Glüheinrichtung, die für einen Betrieb in mehreren
Leistungsstufen ausgelegt ist, zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, daß sie mit
mehreren, unterschiedlichen Ansteuerspannungen betreibbar ist.
Alternativ dazu oder ergänzend dazu kann eine solche Glüheinrichtung auch für einen
getakteten Betrieb (z. B. durch Pulsweitenmodulation) ausgelegt sein.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn eine derartige Glüheinrichtung in
an sich bekannter Weise als Keramikglühkerze ausgebildet ist. Bei einer solchen ist es
vorteilhaft, wenn diese mit einer PTC-Widerstandscharakteristik ausgestattet ist und
dadurch in Glühpausen mittels einer an sie anlegbaren Meßspannung gleichzeitig als
Flammwächter verwendbar ist, wodurch sich die Kosten eines
Fahrzeugzusatzheizgerätes reduzieren.
Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugzusatzheizgerätes und,
Fig. 2 ein Diagramm zur Verdeutlichung einer erhöhten Ansteuerspannung für die
Glüheinrichtung bei einem Zweitstartversuch.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Fahrzeugzusatzheizgerät weist einen
Flammwächter 1, eine Glüheinrichtung 2 und eine Brennstoff-Fördereinrichtung 3 auf,
mittels der über eine Brennstoffleitung 4 flüssiger Brennstoff zu einem saugfähigen
Körper 15 gefördert wird, der an einem Ende einer Brennkammer 7 angeordnet ist. In
diese Brennkammer 7 wird zusätzlich mittels eines Brennluftgebläses 6, das durch einen
Elektromotor 5 angetrieben wird, Brennluft befördert. Die Brennluft und der
verdampfende Brennstoff werden mittels der Glüheinrichtung 2 entzündet und zu einer
Flamme 8 verbrannt. Die dabei entstehenden heißen Abgase werden nach Umlenkung
an der gegenüberliegenden Stirnseite der Brennkammer 7 in einem Wärmetauscher 10
in indirekten Wärmetausch mit einem Wärmeträger gebracht.
Bei diesem Wärmeträger kann es sich sowohl um Luft als auch um das Kühlwasser eines
Kühl- bzw. Heizkreislaufes eines Fahrzeuges handeln. Nach dem Passieren des
Wärmetauschers 10 verlassen die Abgase durch den Abgasstutzen 9 das
Fahrzeugzusatzheizgerät ins Freie.
Sämtliche Betriebsvorgänge des Fahrzeugzusatzheizgerätes werden von einem
Steuergerät 11 gesteuert. Das Steuergerät 11 steht zu diesem Zweck mit der Brennstoff-
Fördereinrichtung 3, mit dem Elektromotor 5, mit der Glüheinrichtung 2 und mit dem
Flammwächter 1 in Verbindung. Optional ist am Wärmetauscher 10 zusätzlich ein
Temperatursensor 16 angeordnet, durch den dem Steuergerät 11 eine charakteristische
Bauteiltemperatur oder die Temperatur des Wärmeträgers TW übermittelt wird.
Die Glüheinrichtung 2 ist vorzugsweise als Keramikglühstift ausgebildet und in
verschiedenen Leistungsstufen betreibbar. Zu diesem Zweck stellt das Steuergerät 11
verschiedene Ansteuerspannungen U₂ für die Glüheinrichtung 2 zur Verfügung.
Optional dazu ist auch eine Ansteuerung mit einer konstanten Spannung und einer
unterschiedlichen Taktung, beispielsweise nach Art einer Pulsweitenmodulation,
möglich. In jedem Falle ist ein Betreiben in verschiedenen Leistungsstufen möglich.
Gleiches gilt für den Motor 5 des Brennluftgebläses 6, der durch eine unterschiedliche
Ansteuerspannung U₆ oder wiederum durch eine konstante Ansteuerspannung mit
unterschiedlicher Taktung in verschiedenen Leistungsstufen betreibbar ist.
Ebenso ist die Brennstoff-Fördereinrichtung 3, mittels der eine kontinuierliche oder
diskontinuierliche Förderung von Brennstoff möglich ist, mit einer unterschiedlichen
Drehzahl oder Frequenz f₃ betreibbar, wodurch eine unterschiedliche Brennstoffmenge
pro Zeiteinheit zur Brennkammer 7 gefördert wird.
Statt eines separaten Flammwächters 1 kann auch eine integrierte Bauform vorgesehen
sein, bei der die Funktion des Flammwächters in die Glüheinrichtung 2 integriert ist. In
diesem Falle wird nach Abschalten der Glühspannung U₂ vom Steuergerät eine geringe
Meßspannung zur Glüheinrichtung 2 geschickt, welche aufgrund der in der
Brennkammer 7 herrschenden Temperatur und der PTC-Widerstandscharakteristik der
Glüheinrichtung einen Rückschluß darüber ermöglicht, ob eine Flamme 8 in der
Brennkammer 7 vorhanden ist.
Die Ansteuerung der Glüheinrichtung 2 mit unterschiedlichen Leistungen,
beispielsweise mittels unterschiedlicher Ansteuerspannungen U₂₅ oder U₂₆, ermöglicht
eine Anpassung der von der Glüheinrichtung 2 abgegebenen Wärmeleistung an
unterschiedliche Start- und Betriebszustände des Brennluftgebläses 6 und/oder der
Brennstoff-Fördereinrichtung 3.
In Fig. 2 ist dies anhand des Startablaufs bei einem Kaltstart eines mit Diesel,
Rapsmethylester (RME) oder einem anderen Pflanzenmethylester (PME) betriebenen
Fahrzeugzusatzheizgerätes gezeigt. Es wird hierbei angenommen, daß das
Fahrzeugzusatzheizgerät aufgrund tiefer Außentemperaturen und des schwer
entzündbaren Brennstoffes im ersten Startversuch nicht gezündet hat.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß eine variable Ansteuerung der Glüheinrichtung 2
mittels verschiedener Leistungsstufen - hier Ansteuerspannungen U₂ - zur Erhöhung
der Startsicherheit nach einem erfolglosen Erststartversuch genutzt wird. Im Diagramm
gemäß Fig. 2 wird im ersten Zeitintervall t₂₁ das Brennluftgebläse U₆ mit einer
Ansteuerspannung entsprechend etwa 20% der maximalen Leistung betrieben. Die
Brennstoff-Förderpumpe 3 ist in dieser Phase ebenso abgeschaltet wie die
Glüheinrichtung 2. Im folgenden Intervall t₂₂ und t₂₃ wird die Brennluft-Förderung
durch Erhöhung der Ansteuerspannung U₆ auf etwa 50% der Maximalleistung
angehoben. Gleichzeitig wird im Intervall t₂₂ die Ansteuerspannung U₂ der
Glüheinrichtung 2 von Null auf eine Ansteuerspannung U₂₅ von 100% erhöht. Diese
Glühspannung bleibt auch in den folgenden Zeitintervallen t₂₃ und t₂₄ während des
ersten Startversuches aufrechterhalten. Im Intervall t₂₃ wird die Förderfrequenz f₃ der
Brennstoff-Fördereinrichtung 3 von Null of 100% angehoben. Im vierten Intervall t₂₄
wird ferner die Förderleistung des Brennluftgebläses 6 durch Erhöhung der
Ansteuerspannung U₆ von 50% auf 100% angehoben. Im gleichen Intervall t₂₄ erfolgt
etwa in der Mitte eine Absenkung der Förderleistung der Brennstoff-Förderpumpe 3
von 100% auf einen niedrigen Wert nahe Null. Dadurch wird das Gemisch durch eine
Abmagerung bei konstanter Gebläseleistung in der Zusammensetzung variiert und in
aller Regel kommt es dabei zu einer Ausbildung der Flamme 8 im ersten Startversuch.
Sollte der Flammwächter 1 bzw. die mit einer Flammwächterfunktion versehene
Glüheinrichtung 2 zum Ende des Intervalls t₂₄ keine Flammbildung erkennen, so wird
erfindungsgemäß die Ansteuerspannung U₂ der Glüheinrichtung 2 kurzzeitig in einem
Intervall t₂₅ auf eine über 100% liegende Ansteuerspannung U₂₆ von beispielsweise
125% der normalen maximalen Nennleistung angehoben. Dabei steigt die Temperatur
der Glüheinrichtung 2 von der normalen Starttemperatur beim Erststartversuch von
etwa 11000 Celsius bis auf eine Temperatur von etwa 12000 Celsius an, welche für eine
sichere Entzündung des Brennstoff-/Brennluft-Gemisches in jedem Falle ausreicht. Die
kurzzeitige starke Erhitzung der Glüheinrichtung 2 kann sich zwar negativ auf deren
Lebensdauer auswirken, jedoch steht der Kundennutzen eines sicheren Startes des
Fahrzeugzusatzheizgerätes zumindestens in einem zweiten Startversuch auch bei
Verwendung von schwer entzündbaren Brennstoffen, wie Pflanzenmethylester (PME)
hier im Vordergrund. Im nachfolgenden Intervall erfolgt die Anhebung der
Förderleistung der Brennstoff-Förderpumpe 3 durch Anhebung der Förderfrequenz f₃
in Form einer Rampe auf 100%, wobei gleichzeitig die Leistung des Brennluftgebläses
durch Anheben der Ansteuerspannung U₆ von etwa 50% auf 100% ebenfalls in Form
einer Rampe angehoben wird. Zur Stabilisierung der Flamme wird während dieses
Intervalles gleichzeitig die Glüheinrichtung mit der für einen Erststart normalen
Glühleistung U₂₅ von etwa 100% der Nennleistung betrieben. Im anschließenden
Betriebsintervall t₂₇ läuft das Fahrzeugzusatzheizgerät im Vollastbetrieb, wobei die
Förderfrequenz f₃ 100% und die Ansteuerspannung U₆ ebenfalls 100% beträgt. Die
Glüheinrichtung 2 ist in dieser Phase bereits wieder abgeschaltet.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Glüheinrichtung
ermöglichen ein sicheres Betreiben eines Fahrzeugzusatzheizgerätes durch die variable
Leistung der Glüheinrichtung 2 während unterschiedlicher Startphasen. Dadurch wird
ein sicherer und umweltfreundlicher Betrieb eines solches Fahrzeugzusatzheizgerätes
selbst unter erschwerten Betriebsbedingungen, beispielsweise auch bei Verwendung als
Zuheizer in Verbindung mit dem Betrieb einer hoch aufgeladenen Brennkraftmaschine,
und bei Verwendung schwer entzündbarer Brennstoffe ermöglicht.
Bezugszeichenliste
1 Flammwächter
2 Glüheinrichtung
3 Brennstoff-Förderpumpe
4 Brennstoffleitung
5 Elektromotor
6 Brennluft-Gebläse
7 Brennkammer
8 Flamme
9 Abgasstutzen
10 Wärmetauscher
11 Steuergerät
15 saugfähiger Körper
16 Temperatursensor
U₂, U₂₅, U₂₆ Ansteuerspannungen (von 2)
U₆ Ansteuerspannungen (von 6)
f₃ Förderfrequenz (von 3)
2 Glüheinrichtung
3 Brennstoff-Förderpumpe
4 Brennstoffleitung
5 Elektromotor
6 Brennluft-Gebläse
7 Brennkammer
8 Flamme
9 Abgasstutzen
10 Wärmetauscher
11 Steuergerät
15 saugfähiger Körper
16 Temperatursensor
U₂, U₂₅, U₂₆ Ansteuerspannungen (von 2)
U₆ Ansteuerspannungen (von 6)
f₃ Förderfrequenz (von 3)
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugzusatzheizgerätes mit einem
Steuergerät (11), einem Brennluftgebläse (6), einer Brennstoff-
Fördereinrichtung (3) und einer elektrischen Glüheinrichtung (2), dadurch
gekennzeichnet, daß die Glüheinrichtung (2) mittels des Steuergerätes (11) bei
einem zweiten Startversuch in einer höheren Leistungsstufe (U₂₆) betrieben
wird, als die Leistungsstufe (U₂₅) bei einem ersten Startversuch.
2. Glüheinrichtung (2) für ein Fahrzeugzusatzheizgerät, deren Betrieb mittels eines
Steuergerätes (11) steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glüheinrichtung (2) für einen kurzzeitig in einer höheren
Leistungsstufe ausgelegt ist.
3. Glüheinrichtung (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
mehreren Ansteuerspannungen (U₂₅, U₂₆) betreibbar ist.
4. Glüheinrichtung (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie
für einen getakteten Betrieb ausgelegt ist.
5. Glüheinrichtung (2) nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Keramikglühkerze ausgebildet ist.
6. Glüheinrichtung (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie mittels
einer PTC-Widerstandscharakteristik und einer in Glühpausen anlegbaren
Meßspannung gleichzeitig als Flammwächter verwendbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19605152A DE19605152C1 (de) | 1996-02-13 | 1996-02-13 | Verfahren und Glüheinrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugzusatzheizgerätes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19605152A DE19605152C1 (de) | 1996-02-13 | 1996-02-13 | Verfahren und Glüheinrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugzusatzheizgerätes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19605152C1 true DE19605152C1 (de) | 1997-03-13 |
Family
ID=7785215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19605152A Expired - Fee Related DE19605152C1 (de) | 1996-02-13 | 1996-02-13 | Verfahren und Glüheinrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugzusatzheizgerätes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19605152C1 (de) |
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-
1996
- 1996-02-13 DE DE19605152A patent/DE19605152C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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